Beiträge von pilzmel

    Hallo Toffel,
    ich denke, das ist domesticus. Was total anderes kommt nicht in Frage. Natürlich noch ellisii, der mir persönlich ein wenig suspekt ist. Eine +/- bescheidete Stielbasis können sowohl domesticus als auch ellisii haben, besonders jung. Eigentlich trennt beide nur ein unterschiedliches Sporenmaß - aber nur ganz vage. So richtig einleuchtend ist das nicht.
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo zusammen,
    Ingo provoziert ja regelrecht meine Meinung! Wohlgemerkt, es ist eine Meinung eines lediglich Gattungsinteressierten, der mit selbiger meilenweit danebenhauen kann!
    Im aktuellen Fall stehen allerdings die Chancen für den Braunhaarigen 99,5 zu 0,5.
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo zusammen,
    hier das Ergebnis.
    Zunächst mal ein Blick in das "Innenleben" der kleinen Tintlinge (ich habe etliche Pilze untersucht, bin aber noch mit allen durch):



    Cheilozystiden: Sehr selten flaschenförmig (a), 27-33 x 8-11 µm, überwiegend ballonförmig (b) mit 13,5-30 µm Durchmesser, daneben keulig. Bei einem älteren Fruchtkörper (fast alle Zystiden kollabiert) auch mit Fortsatz, z. T. knorrig (c).
    Pleurozystiden (d): 35,5-38 x 16,5-20 µm, ungleich verteilt, oft fehlend, stellenweise gehäuft.
    Basidien (e): 4-sporig.
    Velumelemente (f): Meist farblose, glatt, rundlich, 8-22 µm Durchmesser, dabenen keulig. Selten kräftig gelbbraun inkrustiert.



    Hutdeckschicht (g): Zellen bis 40 µm lang, bis 8 µm breit, 2-3 Schichten.
    Sporen: Bei einem der Pilze +/- fünfeckig 8 (h), 7-8 x 6-7,5 x 4,5-5 µm.



    Bei anderen +/- herzförmig (i), 6,2-7,5 x 5,5-7 x 4,5-5 µm.



    Der Fund gehört auf alle Fälle in den hundsgemeinen Formenkreis um Coprinus patouillardii ("Eintags-Tintling"). Hier gibt es neben diversen Varietäten, Unterarten, Formen noch Coprinus cordisporus. Alle mit +/- fünfeckigen Sporen. 1986 kam noch Coprinus cardiasporus ins Spiel, mit dreieckigen Sporen. Letzterer wurde aber inzwischen dem cordisporus zugeschlagen. Das würde bedeuten, Pilze mit wenigstens einem Anteil dreieckiger Sporen wären C. cordisporus! Es ist (aus meiner Sicht) wie verhext! Alle mir zugänglichen Beschreibungen weichen voneinander ab, zeigen Überlappungen etc. Auch scheint der eine oder andere Autor seine Meinungen im Laufe der Zeit geändert zu haben.
    Das zunächst auf der Hand liegende Trennkriterium Sporenform haut aber auch nicht hin! Auch hier gibt es Übergänge. Die Zeit wird zeigen, was korrekt ist. Momentan nenne ich den Pilz Coprinus patouillardii im weiteren Sinne.
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Wuehrl2,
    deine Post ist da.
    Alles in Bestzustand und ausreichend. Nehme mir es übers Wochenende intensiv vor. Ein kurzer mikroskopischer Blick bestätigte meinen Erstverdacht. Es ist kein Allerwelts-Tintling!
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Toffel,
    jetzt bin ich überfragt...
    Behalte den Standort im Auge. Evtl. kommen da neue Pilze nach (mit Hutkrümelchen = Velum, nicht Zystiden). Am Stiel bleiben davon oft Reste haften.
    Wenn es dich interessiert, was du gefunden hast, kannst du mir jederzeit Proben schicken.
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Toffel,
    per Bild ist das schlecht zu beurteilen. Aber nach Faltentintling sieht das eigentlich nicht so recht aus. Viel zu filigran und eng gerieft. Die helle Farbe hat nix zu bedeuten. Wenn du den Pilz nochmal findest, dann schau (am besten mit Lupe) nach, ob auf dem Hut weiße oder bräunliche Körnchen sind. Sicherheit bringt letzten Endes nur das Mikroskop.
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Anna,
    ich habe mich mißverständlich ausgedrückt, sorry. Ich meinte nicht "Grobschuppiger Faltentintling", sondern Faltentintling mit groben Schuppen. Also Coprinus romagnesianus, den manche nur für eine Varietät von atramentarius halten. Wenn ich mich recht entsinne, gibt es aber genetische Unterschiede.
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Anna,
    sieht aus der Ferne und ohne Garantie wie deine Vermutung aus. Vom Schopf-Tintling wurden eine Menge Formen, Varietäten etc. beschrieben. Dein Fund wäre ein "Eier-Tintling", also ein knuffiger Pilz ohne den länglichen Hut des "normalen" Schopf-Tintlings. Ob alle diese Sippen berechtigt oder nur Zufall (forma) sind, kann ich nicht sagen, aber sehr wahrscheinlich handelt es sich nicht nur um eine einzige Art.
    Oder, Alternative (ganz vage): Es ist ein grobschuppiger Faltentintling. Da herrscht übrigens auch so ein Artenchaos.
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo,
    ich gebe mal meinen Mostrich dazu.
    Experte bin nicht, nur halt ein Tintlings-freak.
    Die fragliche Art gehört wie gesagt ganz klar in den Umkreis des Glimmer-Tintlings. Da kommen drei Arten in die enge Auswahl, sind aber nur per Mikroskop sicher zu trennen.
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo,
    ist toll, wenn das klappt.
    1. Pilze auszupfen, wie sie erscheinen. Da fallen bestimmt junge (mit den Krümeln am Hut) und ältere (mit reifen Sporen) an.
    2. Rappeldürr trocknen. Am einfachsten in einem Sieb auf dem Heizkörper, geht aber auch auf anderen Wärmequellen (Monitor, Fernseher, Receiver...). Nur einfach an der Luft liegen dürfen die Pilze nicht.
    3. Das Häufchen Mumien in eine Minischachtel mit etwas Zellstoff oder Klopapier (damit die Pilze nicht in der Schachtel klappern) packen und als Brief absenden. Schachtel ist unbedingt erforderlich; die Post macht sonst Staub aus jedem Pilz. Das Porto schicke ich dir gerne zurück.
    Danke schon mal und beste Grüße!
    Andreas Melzer, Hauptstraße 5, 04509 Neukyhna

    Hallo,
    auf deiner Tomatenerde wachsen defintiv Tintlinge - die mit den Tomaten nix im Schilde führen. Die Pilze sehen extrem interessant aus (bin ein Fan der Tintlinge). Kann ich dich irgendwie dafür begeistern, mir ein wenig Material zu schicken? Ist nicht kompliziert!
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Jens,
    das sieht sehr nach dem Braunhaarigen Tintling (Coprinus aurisomus bzw. Parasola auricoma) aus. Der wächst sehr gerne auf Holzstückchen etc. und das auch im Frühjahr. Scheibchen-Tintling und Verwandte sind später in Aktion.
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Horst,
    nur wenige Tintlinge lassen sich per Bild sicher bestimmen.
    Hier wäre der Glimmertintling eine von mehreren Möglichkeiten, die ich aber nicht favorisiere. Eher noch aus der engeren Verwandtschaft den Zucker-Tintling (C. saccharinus), der zwar selten, aber hin und wieder mal einzeln vorkommt, im Gegensatz zum Glimmer-Tintling, der das eigenlich nicht tut. Ganz oben auf die Liste würde ich den Strahlfüßigen Tintling (C. radians) setzen.
    Beste Grüße!
    Andreas

    Hallo Toffel,
    toll, wie du die Materie weiter verfolgst. Ich meine, es ist der Glimmertintling. Die Sporen müßten allerdings auch noch passen. Jetzt schalte ich mal den Schlaumeiermodus ein (bitte nicht verübeln - Tintlinge sind halt eines meiner Hobbys):
    - Kaulozystiden sind "entwicklungsfähig" und brauchen Platz. Ganz oben am Stiel, wo der Hut am längsten anpappt, sind die klein und übersehbar. Aber Hauptsache, sie sind da!
    - Die Hutgröße ist so eine Sache. Vermutlich von äußeren Faktoren beeinflußt. Evtl. sind die Hüte von Glimmertintlingen jung etwas stromlinienförmiger?
    - Stiel samtiger:ja! Foto belegt, daß da Zystiden sind und keine Velumkrümel.
    - Das "Tinten" ist wetterbedingt. Ich gucke schon ein paar Tage auf den Überzuckerten im Garten - je kühler, desto langsamer die Entwicklung. Meist ist Welken das Finale, nur bei Regen wird getintet.
    Modus Aus!
    Beste Tinte!
    Andreas

    Hallo,
    ob man die Stielzystiden mit einer Lupe exakt identifizieren kann, weiß ich nicht (nie probiert). Mit "riesig" meinte ich "unterm Mikroskop". Soweit meine Erfahrung reicht, findet man die Zystiden eher total entgegen deinem Suchort, also oberhalb der Stelle, wo mal der geschlossene Hut aufhörte.
    Beste Grüße!
    Andreas
    PS.: Aus unbekannnten Gründen ist dein Stielbild erst jetzt sichtbar. Das sind keine Kaulos.