Beiträge von pilzmel

    Hallo zusammen,


    ich habe heute eine Exkursion in meinen Garten unternommen, um nach Tintlingen zu schauen, die am frühen Morgen gerne auf ein paar Quadratmetern frisch ausgebrachter Pflanzerde wachsen.
    Damit hätte ich den Bogen zur Botanik geschlagen. Auf erwähnter Fläche spießt eine Pflanze, die ich bei den Malven einordnen würde. Allerdings habe ich Art noch nie gesehen, weder überhaupt noch in meinem Garten. Weiß jemand den Namen?
     
     
     
    Vielen Dank und beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Pablo,
    eine kleine Korrektur. Der Nachweis ist DIR gelungen.
    Ich habe grade Anton Hausknecht angeschrieben, die Fragen der Sporenfarbe und evtl. anderer Funde eingebettet in die allgemeine Info.
    Beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Pablo,
    ich habe mir abgewöhnt, bei den meisten Conocyben lange nach den Makromerkmalen zu schauen. Man könnte karinae evtl. an den dunklen Hüten mit noch dunklerer Mitte und den frühzeitig am Rand gekräuselten Lamellen erkennen, und der Rand selber ist gekerbt. Wenn älter, mit Buckel verflachend.
    Ältere zeylanica sehen ähnlich aus. In gewisser Weise auch rostellata, nennt auch Hausknecht.
    Übrigens scheint es einen (Schreib?-) Fehler zu geben. Die Sporen sind in Wasser gelb, in KOH ockerlich braun. Sowohl in der Originaldiagnose als auch im Hausknecht steht nur –žin KOH gelb–œ.
    Beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Pablo,
    meine Prognose von wundersamen Topf-Pilzen stimmte.
    Es ist Conocybe karinae Gubitz & Hauskn., also ein Verwandter des Milchweißen Samthäubchens.
    Wenn ich nichts verpasst habe, wurde diese Art bisher ausschließlich im Mangrovenhaus des Botanischen Gartens Bayreuth gefunden und 2008 neu beschrieben.
    Ich habe das Material als AM1900 archiviert.
    Beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Norbert,
    grübel....
    Einen auffallend langen Stiel hat subpubescens, aber der Rest passt natürlich nicht.
    Mit den Fakten geschlüsselt, lande ich entweder im Mist (buchstäblich) oder bei pinetorum. Da würden die Merkmale passen, aber die Art lebt auf Kiefernnadeln und -resten rund um Madrid. Hm, vielleicht ziehst du seltene Conocyben an?
    Beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Pablo,
    ein kurzer (halbkundiger) Schlüsselversuch mit dem dicken Hausknecht führte auch erst mal ins Nirvana. In der Mixtae gehts zu tuxlaensis, glaube ich aber nicht so recht. In der Conocybe sind microspora und dumetorum auch erst mal wunderlich. Wenn du möchtest, gucke ich noch mal schärfer drauf. Pflanzenpötte produzieren gern seltsame Arten, vielleicht auch Conocybe limonella.
    Beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Dieter,
    das gesuchte Werk ist der –žCode–, siehe oben.
    Aber klar können Teile einer Beschreibung einer neuen Art oder eine komplette schon vorher irgendwo stehen. Da liest man dann gern dahinter ad. int., Beschreibung geplant. Sowas verwirrt und ist eigentlich doppelt gemoppelt. Beispiel Psathyrella agraria Enderle. Oder irgendeine kleine Formalie wird vergessen, obgleich sonst alles rund gemacht wurde. Bespiel Psathyrella sachariolens Enderle (Status spec. nov. vergessen).
    Eine andere Frage ist, ob –“ wenn eine –žoffizielle–œ ausführliche Neubeschreibung ansteht - ein Journal die gern annimmt, wenn man schon vorher drüber woanders (!) lang und breit geschrieben hat (–žmykologisch nichts Neues–œ).
    Beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Norbert,
    das ist wahrscheinlich C. crispella. Gibt es hier (fast) nur in Blumentöpfen, ist bräunlich, hat Mauerzellen und große Sporen. Und der gefurchte Hut ist mir auch schon aufgefallen.
    Beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Norbert,
    ja, Blumentöpfe bergen manchmal Überraschungen.
    Bei dem Tintling könnte ich mir C. congregatus oder subimpatiens vorstellen.
    Beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Robert,
    sorry, dass du –žin der Luft–œ hängengeblieben bist. Manche Sachen ziehen sich aber lange hin, manchmal übers Jahr.
    Der Stand der Dinge ist folgender:
    Dein Pilz ist NICHT der Schmalblättrige Mürbling (spadiceogrisea). Noch nicht mal ganz eng dran, wenngleich die ganze Gruppe mehr oder weniger ähnlich aussieht, sogar unterm Mikroskop. Die Abweichungen sind klein (fast minimal), aber dennoch verdächtig. Allerdings bin ich vielleicht etwas paranoid.
    Nun ergab die Sequenzierung (quasi ein Vaterschaftstest), siehe Dieters Grafik, dass dein Pilz (das ist AM1885) mit 5 anderen wie Blätter an einem Zweig des Baumes (der wächst zwar von links nach rechts) hängen. Die sind identisch. Ganz oben steht zweimal spadiceogrisea –“ das ist eine falsche Benennung. Auch casca stimmt nicht (das ist meine neue Erkenntnis). Folglich muss der Pilz einen anderen Namen haben. Jetzt beginnt die weltweite Suche nach diesem. Kann ja sein, dass sich in irgend einer asiatischen Zeitschrift ein passender Name zu dem Pilz mit den entsprechenden Merkmalen findet. Wenn nicht, darf der Pilz einen neuen Namen bekommen. Dafür gibt es knallharte Regeln, die aber jeder beliebige Mensch nutzen darf.
    Beste Grüße,
    Andreas

    Hallo zausammen,
    Danke für die Rückmeldungen!
    Das Problem populina/silvestris ist grade in Arbeit (nicht von mir). Ich versuche lediglich, eine Kollektion populina aus der größtmöglichen Nähe von Britzelmayrs Sammelgebiet rund um Augsburg aufzutreiben. Gefunden wird der Pilz vorzugsweise in Auengebieten an Pappel.
    Beste Grüße,
    Andreas

    Hallo zusammen,
    eine Bitte um Mithilfe. Gesucht wird Psathyrella populina, momentan (unrichtig) als Cystoagaricus silvestris benannt. Um das Problem zu klären, werden Exemplare (möglichst) aus dem originalen Fundgebiet gesucht. Also aus der Umgebung von Augsburg, wobei der Radius notfalls auch etwas weiter gsteckt sein kann.

    Hier ein Foto:
     


    Von einem eventuellen Fund sollten Fotos und getrocknete Exemplare verfügbar ein.


    Herzlichen Dank!



    Andreas