Beiträge von pilzmel

    Hallo Maria,
    richtig, Umgangssprache könnte man es grob nennen. Mürbling, Faserling, früher auch gern auch mal Zärtling (aus der Mode, weil für kleine Rötlinge benutzt), engl. brittlestem. Weil keine Psathyrella, dürfte man diese Namen für Parasola conopileus nicht mehr anwenden, aber es sagt kein Mensch Kegelhut-Scheibchentintling.
    Mit Psathyra habe ich mich evtl missverständlich ausgedrückt. Frei ins Deutsche übersetzt heißt dies "Mürbling". Im Gegenzug heißt Psathyrella "Wenigermürbling". Die kleinen, bröseligen und die etwas stabileren also. Das ist eine alte, nicht mehr zutreffende Einteilung. Psathyra ist älter, also müssten theoretische alle Mürblinge, Faserlinge... in dieser Gattung stehen. Leider gabs den Namen schon mal früher, also rückte Psathyrella nach.
    Beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Maria,
    bestimmt ist der Pilz ja schon. Und Norbert hat dorthin verlinkt, wo die Erklärung steht. Also korrekt: Parasola conopileus. Das ist recht harmlos, es gibt Pilze, die sind wie die Mietnomaden durch allerhand Gattungen gezogen und tragen -zig Namen. Einer ist aktuell, die anderen Synonyme.
    Die Deutschnamen Huthaar-Faserling, Lederbrauner Faserling (und Kegelhut-Faserling) bleiben wahrscheinlich gang und gäbe. Analog -Mürbling. Das ist Wurst, weil nicht wissenschaftlich. Die bessere Wurst wäre jedoch Mürbling, weil sich das aus der lateinischen Bezeichnung Psathyra ableitet.
    Beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Stefan,
    das Problem war nicht die Bestimmung von P. leiocephala/lactea, sondern die ablösende Sporenhülle. Ich hatte das noch nie beobachtet (auch noch nie darauf geachtet). Meine Rundfrage quer durch Europa brachte auch nix, vermutlich weil Urlaubszeit. Geantwortet hat nur Antonio; er kennt dieses Phänomen auch nicht.
    Beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Mario,
    entweder hepthemerus oder pusillulus, Tendenz zu letzterem, wegen der relativ kleinen Sporen. Die Übergänge sind fließend. Aber genetisch sollen es zwei Arten sein.
    Beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Robert,
    Dieter hat die Analyse analysiert. Nun werde ich dies noch analysieren...
    Es hat sich jedenfalls meine Vorahnung bestätigt, dass es sich nicht um spadiceogrisea im engeren Sinne handelt. Die Gruppe weiter aufzudröseln, habe ich mir für dieses Jahr vorgenommen. Brandneu und unbeschrieben ist der Fund jedenfalls nicht, es ist nur die Frage, welchem Namen man ihm gibt!
    Beste Grüße,
    Andreas

    [font="Verdana"]Hallo zuammen,[/font]
    [font="Verdana"]ich bin wieder halbwegs flüssig online.[/font]
    [font="Verdana"]Hier das Bild der noch mysteriösen Art; ist nicht gerade spektakulär:[/font]

    [font="Verdana"] [/font]


    [font="Verdana"] [/font]
    [font="Verdana"]Beste Grüße,[/font]
    [font="Verdana"]Andreas[/font]

    Hallo zusammen,
    sicher gibt es ein Foto, aber ich kanns nicht hochladen. Hier herrscht fast Funkstille nach einem Bltztreffer.
    Ich habe ewig gebraucht, die Seite hier zu erreichen. Melde mich hoffentlich bald wieder.
    Dieter, ich habe mails von dir, kann die aber weder lesen geschweige denn drauf antworten. Herzlichen Dank für das update an anderer Stelle; damit muss ich mich näher befassen.
    Beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Dieter,
    grandios! Und schnell; ich sagte eigentlich, es sei kein Nagelbrenner–¦ Herzlichen Dank!
    Mal kurz, auch für die Runde, etwas zur Geschichte.
    Ich habe den Pilz partout nicht bestimmen können, wusste also nichts Besseres, als eine Sequenzierung in die Wege zu leiten. Das mache ich immer nur dann, wenn mein Gehirn in der stabilen Seitenlage ausharrt und keinen Namen verrät. Einschränkend muss ich sagen, es ist nur die ITS (sozusagen als Wegweiser, der für Psathyrella brauchbar ist); vielleicht wäre noch die LSU angezeigt. Aber es ist bereits jetzt mehr als eine bloße Tendenz erkennbar.
    Der Pilz hat schon eine gewisse Ähnlichkeit mit microrhiza, aber zu kleine Sporen und Pleurozystiden, zu lückige und etwas ungewöhnlich geformte Cheilos, untermischt mit viel zu vielen keuligen Zellen, darüber hinaus gibt es keine pigmentierte Lamellenschneide.
    Nach der Sequenzierung und dem üblichen Vergleichen wies die höchste Übereinstimmung eine Kollektion aus Schweden, leg. Leif Örstadius (oberste Instanz in Sachen Psathyrella weltweit) auf, danach folgte boreifasciculata (ich kenne nur den Protolog; keiner der Autoren war für mehr Info zu überreden). Der schwedische Pilz ist in der Genbank nur als spec. hinterlegt. In der zugehörigen Publikation dann allerdings als microrhiza benannt. Dort in der Tabelle mit dem untersuchten Material mit dem Zusatz –žtype–œ. Das war sehr verdächtig (und unmöglich, weil microrhiza keinen Typus hat). Ich habe mich dann schlau gemacht. Leif hat den Pilz ebenfalls nicht bestimmen können und an eine neue Art gedacht. Nach der molekularen Auswertung (Baum) kam der Pilz aber zwischen zwei guten microrhiza zu liegen (in der Publikation nur neben einer). Also wurde beschlossen, das Ganze als merkwürdige microrhiza zu bezeichnen, und fertig. Das Wort –žtype–œ wurde vergessen zu löschen.
    Ich persönlich vermute allerdings eine gute Art. Die hat sich nicht umsonst der Bestimmung entzogen. Und die Mikromerkmale lassen eine deutliche Trennung von microrhiza zu. Die Brandstelle ist da nicht wichtig, microrhiza wurde auch auf Dung gefunden.
    Sollte jemand nicht wissen, wie Psathyrella microrhiza aussieht, ein Stück nach oben auf Dieters Doku gucken.
    Beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Ulla,
    das ging ja flink! Herzlichen Dank!
    Ich bräuchte lediglich eine Auskunft bzw. einen Auszug. Schnelles Foto vom Absatz wäre schon großartig. Gerüchte sagen, dass in diesem Werk Coprinellus (Coprinus) deliquescens verworfen wird. Evtl. auch als Synonym von silvaticus eingestuft wird. Ist das so?
    Beste Grüße,
    Andreas
    pilzmel@vielepilze.de

    Hallo zusammen,
    hat zufällig jemand griffbereit:

    Orton, P. D., Watling, R. (1979): British Fungus Flora. Agarics and Boleti 2. Coprinaceae, part 1 Coprinus

    Beste Grüße,
    Andreas

    Hallo zusammen,
    was sich so alles unter Lamellendinger verbirgt.
    Grübel...
    An bipellis möchte ich nicht recht glauben, aber wer weiß. Ich tendiere eher zu pseudogracilis, aber die Pleuros fehlen. Die würden das evtl. aufklären.
    Beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Robert,
    kurze Zwischeninfo.
    Die Analyse ist fertig: 99% spadiceogrisea. War klar, die sind alle eng verwandt. Jetzt folgt die Analyse der Analyse; melde mich wieder.
    Beste Grüße,
    Andreas

    Hallo zusammen,


    ich habe ein kleines Anliegen. Da ich keine der Auflagen des –žMoser–œ besitze, wäre ich über eine kurze Info sehr erfreut:
    Ist Coprinus deliquescens enthalten (als eigene Art oder irgendwo als Synonym)? Welche Auflage?
    Das wär–™s schon, danke!
    Beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Eike,
    herzlichen Dank für das Angebot. Als Epitypus geht der Pilz leider nicht durch, weil der Hut nicht gebuckelt ist. Rein gefühlsmäßig denke ich hier außerdem eher an fatua, aber das ist natürlich nicht sicher.
    Beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Juliana,
    interessanter Fund.
    Auf alle Fälle keine Hasenpfote, die ist plüschig und heißt nicht umsonst so. C. flocculosus ist das wahrscheinlich auf nicht, aber völlig ausschließen möchte ich den nicht. Ich habe den Eindruck, der sieht auf jedem Substrat und bei jedem Wetter anders aus.
    Vermutlich ist der Pilz tatsächlich in der Nähe von picacea zu suchen, wegen der angedrückten Velumflecken. Eine Idee wäre strossmayeri, auch wegen der Größe. Dann müssten dicke Rhizomorphen vorhanden sein, ähnlich wie beim Hallimasch.
    Mehr kann ich per Bild nicht dazu sagen, ich kann dir lediglich anbieten, den Pilz zu untersuchen.
    Beste Grüße,
    Andreas

    Nix zu danken,
    der Minipilz war eine interessante Herausforderung.
    Übrigens habe ich noch nie eine so kreative (und sichere) Verpackung erlebt.
    Beste Grüße,
    Andreas

    [font="Verdana"]Hallo zusammen,[/font]
    [font="Verdana"]ich habe den Pilz untersucht. [/font][font="Verdana"]Weder narcotica noch bipellis, sondern vinosofulva.[/font]
    [font="Verdana"]Warum? Erstens sind die Sporen ein Tuckelchen zu klein, insbesondere zu schmal. Zwotens sind die Zystiden viel zu oft leicht kopfig. Drittens haben die Zystiden nie irgendwelche Einschlüsse, welche bipellis hat.
    Hier mal die Zystiden von zwei verschiedenen Fruchtkörpern:

    [/font]






    [font="Verdana"]Alles passt fast reibungslos zu vinosofulva, aber...[/font]

    [font="Verdana"]- Die Pilze erscheinen mir ein wenig zu –žstämmig–œ. OK, kommt vor, dass reiches Substrat auch kräftige Kerlchen erzeugt.[/font]
    [font="Verdana"]- Das Velum ist sehr spärlich. OK, es hat geregnet, und bei dem jungen Pilz sieht man auch, dass das Velum zumindest mal etwas üppiger war. [/font]

    [font="Verdana"]Meine Paranoia könnte sich damit zufrieden geben, dass bisher noch nichts akut gegen vinosofulva spricht, aber...[/font]

    [font="Verdana"]Es gibt Schnallen (die sollten nicht vorhanden sein). Allerdings habe ich gefühlt 1000 Septen sowie Basidien- und Zystidenbasen abgesucht, und dabei ganze zwei recht sichere (und zwei fragliche) Schnallen gefunden. Im Prinzip könnte man sagen, nicht vorhanden. [/font]

    [font="Verdana"]Das ist aber noch nicht alles.[/font]

    [font="Verdana"]Mir liegt eine Kollektion vor, an die ich mich erinnerte und welche sich nach nochmaliger Prüfung als identisch erwies. Und es gibt eine dritte, zu der ich mich erst schlau machen musste (lag nicht vor, aber ich erhielt rasche Hilfe bzw. Info, von evtl. verstreuten Schnallen mal abgesehen). Die drei Aufsammlungen zeigen relativ robuste Pilze mit Velumresten am Rand. [/font]

    [font="Verdana"]Hier die drei Fundpunkte:[/font]



    [font="Verdana"]
    [/font]



    [font="Verdana"]Haben die Schweizer eine neutrale Psathyrella im Lande?
    [/font]

    [font="Verdana"]Fazit: Es ist erst mal nicht falsch, von vinosofulva zu sprechen. Aber ich werde dennoch die Moleküle testen lassen, sobald ich genügend Pfandflaschen gefunden habe. Wenn es was –žNeues–œ ist, dann wahrscheinlich haarscharf an vinosofulva. Es gibt noch einen engen Verwandten mit minimalen genetischen Differenzen: purpureobadia, nur auf Dung.[/font]


    [font="Verdana"]Abeja, darf ich deine Daten und das eine oder andere Foto verwenden; Handhabung wie seinerzeit abgesprochen?[/font]


    [font="Verdana"]Beste Grüße,[/font]
    [font="Verdana"]Andreas[/font]
    [font="Verdana"][font="Verdana"] [/font]
    [/font]

    Hallo zusammen,
    ich habe das Pilzchen untersucht. Es ist Coprinellus congregatus. Einer der Deutschnamen ist Holzstückchen-Tintling, was ja ganz gut zur Baumarkt-Pflanzerde passt.
    Beste Grüße,
    Andreas

    Hallo zusammen,
    die Brösel werden's zeigen, denke ich.
    An bipellis habe ich noch nie geschnuppert; Gerüche sind sowieso arg schwammig. Wurde übrigens umbenannt, weil der Name schon vergeben war, nicht wegen fehlenden Duftes.
    Und supernula wurde ein zweites Mal beschrieben, als narcotica. Sollte also stinken.
    Beste Grüße,
    Andreas