Beiträge von pilzmel

    Hallo Robert,
    das wäre ja super. Wenn noch was wächst, bitte trocknen und erst mal kurz aufbewahren. Kann ja sein, dass ich paranoid bin und die Sporen noch zu spadiceogrisea passen (glaube ich nicht, aber ich bin alt). Dieser Tage geht das erste Exemplar zur genetischen Untersuchung; bald wissen wir mehr.
    Schon mal herzlichen Dank und beste Grüße,
    Andreas

    Hallo und willkommen,
    interessanter Fund. Auf den Fotos ist nicht viel erkennbar, was bei solchen Winzlingen natürlich nicht verwundert. Ich bin mir auch nicht sicher, ob Hut und Stiel flaumig aufgrund von Haaren oder seltsam geformtem Velum (abstehende Würste) sind. Ins Blaue vermuten möchte ich auch nicht, Tintlinge nehmen das gern übel und entpuppen sich oft als was ganz anderes. Mit Nährstoffen vollgepropfte Baumarkterde zaubert hin und wieder Sonderbares hervor.
    Wäre es eventuell möglich, mir ein wenig Material zu schicken (Tintling, nicht Erde)?
    Beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Robert & zusammen,
    ich habe den Pilz untersucht.
    Es ist NICHT eine simple spadiceogrisea, insbesondere wegen deutlich ovoider Sporen (spadi-Sporen haben meist subparallele Wände) und weil es kaum bohnenförmige Sporen gibt.
    Etwas sehr ähnliches hatte ich schon mal vorliegen und groegeri genannt. Der damalige Pilz war schneckengeschädigt und ich meinte, das Velum war deshalb verschwunden (groegeri soll ein relativ kräftiges Velum haben). Nun muss ich meine Ansicht revidieren; der aktuelle Pilz scheint intakt und kaum Velum zu haben. Vermutlich doch was anderes! Ein Fall für den Sequenzer.
    Schade, dass nur ein Einzelexemplar vorliegt. Robert, du kommst nicht zufällig noch mal an der Stelle vorbei?
    Beste Grüße,
    Andreas

    Hallo zusammen,
    jetzt habe ich endlich das Thema gefunden. Naja, war nicht schwer bei diesem Betreff, aber ich habe erst jetzt wieder reingeschaut.
    Klar, Psathyrella, und sehr wahrscheinlich spadiceogrisea wie aus dem Bilderbuch. Sieht dem uralten Typus auch sehr, sehr ähnlich. Nun habe ich inzwischen eine geeignete Kollektion auf dem Schirm, die nur eine mindestens bayerische oder sogar Regensburger Aufsammlung toppen könnte. Der aktuelle Pilz ist dafür zu weit entfernt.
    Robert, davon mal abgesehen, bin ich immer an Psathyrella-Material interessiert. Wenn du möchtest, kannst du mir den Trockenpilz gerne schicken (eine Minischachtel im Normalbrief reicht):
    Andreas Melzer, Kyhnaer Hauptstraße 5, 04509 Wiedemar
    Beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Markus,
    das ist wirklich merkwürdig und interessant. Bei (sub)sterilen Pilzen findet man ja meist keine Sterigmen. Ob tatsächlich die Witterung dran schuld ist? Spadiceogrisea sollte eigentlich hart im Nehmen sein. Weiss der Kuckuck!
    Auch dir Angenehme Ostern!
    Andreas

    Hallo Peter,
    richtig, Geisterjagd! J. E. Schäffer zeichnete seinen Pilz nach Material aus der Umgebung Regensburg. Funde von dort wären natürlich der Idealfall, aber inzwischen habe ich den Zirkel weiter gespannt. Und neige zu einer gewissen Toleranz bei der Hutfarbe. Die darf gerne deutlich grauer sein als abgebildet, das wird jeder Mäkler einsehen.
    Na mal sehen, was in diesem Jahr an Funden auftaucht. Hoff!
    Beste Grüße,
    Andreas

    Hallo zusammen,
    ich nochmal. Danke für das Interesse.
    Hygrophan ja, sogar stark. Alternd mit Buckel, dann ohne Velum. Büschelig ist vielleicht übertrieben, und etwas "sparsam" ist der Pilz schon geraten. Holz ist meist in der Nähe, muss aber nicht als unmittelbare Unterlage wie im Bild dienen. In der zweiten Auflage von 1800 sind die Hüte eher grau als rotbaun, aber die ältere Version ist nun mal der Typus.
    Nun haltet mich nicht für spinnert! Einen Neotypus kann man quasi blind aufgreifen, der Epitypus sollte sich wenigstens annähern. Sonst gibt es garantiert einen Spielverderber, der dran rummäkelt.
    Beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Björn,
    schon mal Danke!
    Die Pilze sollten rappeldürre sein. Und ein Foto ist wichtig.
    Der Art wird ein bevorzugtes Vorkommen im Auwald nachgesagt, kann aber auch ganz woanders wachsen. Nicht gerade auf Kalktrockenrasen, aber so wählerisch ist sie nicht. Gerne auf, an oder bei Totholz (Äste, Späne).
    Kleiner bis mittelgroßer, brauner bis graubrauner Pilz mit flüchtigem Velum und engen Lamellen. Unscheinbar; im Herbst zur besten Pilzsaison würde man nicht drauf achten.
    Beste Grüße,
    Andreas



    [hr]
    Hallo Ralf,
    die sehen überall anders aus. Aber je näher dran, desto besser!
    Beste Grüße,
    Andreas

    [font="Arial"]Hallo zusammen,[/font]
    [font="Arial"]ich suche mal wieder den Frühlings-, Schmalblättrigen Mürbling/Faserling Psathyrella spadiceogrisea. Allerdings sollte der in etwa so aussehen (die runden Sporen ignorieren):[/font]
    [font="Arial"] [/font]

    [font="Arial"] [/font]


    [font="Arial"] [/font]
    [font="Arial"]Das ist der uralte Ikonotypus von 1770. Einen –žechten–œ Pilz als (Epi-)Typus gibt es noch nicht, und versuche seit einigen Jahren einen solchen zu finden. Alles mit Ähnlichkeit erwies sich entweder als andere oder derzeit noch problematische Art. Man mag jetzt denken, dass das Bild dann vielleicht gar nicht spadiceogrisea zeigt, aber die Fachwelt hat sich so schön dran gewöhnt.[/font]
    [font="Arial"]Wenn jemand behilflich sein kann, wäre das super. Der Idealfall ist eine etwas größere Portion Pilze; die müssen untersucht, sequenziert etc. werden, und es soll dann noch genug als Typus übrig bleiben.[/font]
    [font="Arial"]Beste Grüße,[/font]
    [font="Arial"]Andreas [/font]

    Hallo zusammen,
    ich noch mal, jetzt ohne Hektik.
    Norbert, das ist sicher laevissima. Zum einen wegen der kleinen Sporen mit deutlichem KP. Ein gutes Merkmal sind auch die Pleurozystiden, die gerne geschnäbelt sind, aber auch schlicht utriform etc. sein können. Es gibt allerhand Übergänge. Das untrügliche Merkmal ist die Konstruktion der Lamellenschneide. Echte Cheilozystiden sind sehr verstreut oder sogar fehlend. Statt dessen gibt es zahlreiche blasenförmige Zellen, oft zusammengeballt und leicht dickwandig bzw. bräunlich pigmentiert.
    P. laevissima scheint häufiger zu sein als früher angenommen. Man muss halt drauf achten, zum Beispiel in pilzarmer Zeit.
    Beste Grüße,
    Andreas

    Hallo zusammen,


    hat jemand Interesse an
     
    Vesterholt, J. (2005): The Genus Hebeloma (Fungi of Northern Europe 3).
    Stangl, J. (1989): Inocybe in Bayern.
    Beide mit Abnutzung, aber gut. Stangls Umschlag ging unergründliche Wege.
     
    Ggf. mail pilzmel(ät)vielepilze.de
    Kosten: Frankierter Rückumschlag. Ihr könnt auch gerne einen kleinen Obolus in die herwärtige Post legen.
    Beste Grüße,
    Andreas




    Hallo Rainer,
    ich denke, das haut schon hin.
    Beim ersten auf alle Fälle. Beim zweiten kann ich keine sicheren Velumspuren entdecken, nur einen auffallend hellen Rand. Der könnte von den Haaren herrühren, die spadicea dort hat.
    Schlaumeiermodus: Heißen inzwischen Parasola conopileus und Homophron spadiceum.
    Beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Nobi,
    super!!!
    Jetzt bräuchte ich nur noch deine mail-Adresse, wo ich was anhängen kann.
    Beste Grüße,
    Andreas pilzmel(ät)vielepilze.de
    [hr]
    Hallo Maren,
    auch super!
    Jetzt bräuchte ich nur noch deine mail-Adresse, wo ich was anhängen kann.
    Beste Grüße,
    Andreas pilzmel(ät)vielepilze.de
    A. Melzer, Kyhnaer Hauptstraße 5, 04509 Wiedemar

    Hallo zusammen,
    eine tolle Sache.
    Die Literatur drüber ist sehr übersichtlich, drum habe ich auch nicht allzu viel exzerpieren können und mangels eigener Anschauung auch nicht wollen. Die einzige umfängliche Darstellung incl. Farbfotos ist im Bull. Soc. Micol. Madrid 36 von Ruiz Mateo. Wenn den Aufsatz jemand möchte, kurze Nachricht.
    Im Laufe der Geschichte scheint es aber einen Knick gegeben zu haben, z. B. bei der Sporengröße, die bei Sass 12-15 µm beträgt. Andere Autoren melden Überlängen, Lange & Smith: 15-20 µm, Doveri: 16-21 µm, Ruiz: 15,7-18,3 µm.
    Nun kann man bei Tintlingen oft sehr großzügig sein und sich nicht um ein paar µm scheren, aber wenn die einen Sporen dort aufhören, wo andere erst beginnen? Ursprünglich wurde sassi ja als C. ephemerus f. bisporus beschrieben, und zwar mit capitaten Pileozystiden. Ich meine, mit dem Original hat der heutige Pilz nix zu tun.
    Beste Grüße,
    Andreas
    PS: Hat jemand ein paar Brösel Pilz für mich übrig?

    Hallo Rainer,
    es spricht nichts Akutes gegen piluliformis. Mit dem Velum ist das so eine Sache; das kann flink verschwinden. Allerdings sieht man aber sogar noch reichlich Velum auf deinen Bildern, auch ein Stück den Hut hinauf, meist jedoch als Randbehang. Letzterer ist auch gerne –žeingeklappt–œ. Der dunkle Strich sind Sporen, die sich dort verfangen haben. Als Verwechslungsarten gelten fragrans und carinthiaca (beide nur auf Nadelholz?) und laevissima, mit einem starken Hang zum Runzeln.
    @ Stefan: Homophron hat kein Velum, und warum darf piluliformis nicht auch mal stämmig sein?
    Beste Grüße,
    Andreas

    Hallo zusammen,
    ich hänge mich mal rein, weil ich zitiert wurde.
    Meine Meinung deckt sich mit vielen Aussagen. Insbesondere mit der Gewichtung morphologischer vs. molekularer Merkmale. Letztere nutze ich persönlich nur wenn ich nicht mehr weiter weiß, um ein weiteres Merkmal zu gewinnen, oder weil (wie es sich heuer eingebürgert hat) mir sonst niemand glaubt. Manchmal denke ich auch insgeheim, es scheint sich eine ungeheure Bequemlichkeit breitgemacht haben. Erstmal sequenzieren, dann gucken. Auf diesem Wege hat sich übrigens ein Riesenhaufen Datenmüll in der Genbank angesammelt. Und ebenso heimlich weitergedacht, so richtig scheint sich die hardcore-Wissenschaft nicht mehr für die Morphologie zu interessieren.
    Und kurz noch zu Dieters fatua. Ich kenne tatsächlich keinen Trick, spadiceogrisea und fatua immer perfekt zu trennen. Die Merkmale sind schwammig. Also greife ich hier gerne zur Sequenzierung, zumal der Typus von fatua definiert ist. Und wenn dann die höchste Übereinstimmung bei diesem greift, dann ist das halt fatua.
    Dieters Beispiel von spadiceogrisea LO92-01 (DQ389682) ist allerdings casca (sorry für den Schlaumeiermodus).
    Beste Grüße,
    Andreas