Hallo Pablo,
Ein kleiner Nachtrag zur Verfärbung:
Zu sehen ist hier ein bräunlich überlaufener unterer Stielteil.
---> Genau dies ist ein Merkmal, auf das alle von mir eingesehenen Autoren (bei "Leucoagaricus subcretaceus ), hatte ich übrigens schon in der Hand, hinweisen.
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Ich hoffe, ich kann dich von meiner Bestimmung überzeugen, und zitiere wenige Artikel aus meinem Regal:
[1]ID 02373: M. Enderle (1987): Bemerkenswerte Agaricales-Funde V; in Festschrift 25 Jahre Schwarzwälder Pilzlehrschau 1(1):S.31
–žDie herausragenden Merkmale dieser Art sind die sich im Laufe der Entwicklung bildenden bräunlichen, konzentrischen Schüppchen, das bräunlich verfärbende Fleisch und die Sporen, –¦–œ[i]
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[2] M. Enderle (1992): Bemerkenswerte Agaricales-Funde IX; Ulmer Pilzflora III:28-29
[i]"Hut: jung halbkuglig, mit oder ohne abgeflachte Mitte, alt flach konvex, weißlich bis cremefarben, in der Mitte etwas dunkler, alt oder nach Berührung blass bräunlich verfärbend, Hutoberfläche glatt bis deutlich feinschuppig aufreißend, –¦
Lamellen: frei, gedrängt, untermischt, schwach bis deutlich bauchig, –¦
Stiel: –¦, im oberen Drittel mit nach oben abziehbarem, weißlichen Ring(*); weißlich, auf Druck langsam gilbend, später bzw. im Alter bräunend, –¦ –ž
(*) Auf der gezeigten Strichzeichnung erkenne ich allerdings, wie auch in [3] gezeigt, einen nach oben abstehenden Ring. Und den bezeichnet man üblicherweise als –žnach unten abziehend."
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[3] Ich habe bereits in meinem vorherigen Beitrag auf die verblüffende, übereinstimmende Ähnlichkeit aller Details ([3]Abbildung 54) hingewiesen. Und um Nägel mit Köpfen zu machen versuche ich mir wichtig erscheinende Merkmale (hoffentlich korrekt aus dem Ital. übersetzt) zusammen zu fassen:
Hut: Zuerst halbkuglig, subtrapezartig (bezieht sich wohl auf den abgeplatteten Hutscheitel), –¦, robust, weißlich bis grauweißlich, schließlich bräunlich. –¦ , Hutscheitel glatt und Hut später insbesondere zur Peripherie hin –žschuppig–œ aufreißend.
Lamellen: engstehend frei, –¦
Fleisch: weißlich, Stielbasis leicht bräunend.
---> Ich betone nochmals: Es gibt in [3] keine weitere Abbildung mit annähernd so guter Detailübereinstimmung mit dem bei der Anfrage gezeigten Bild.
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[4] Ich habe bereits auf die gute Beschreibung hingewiesen und verzichte die zu zitieren.
Nur noch eine kleine Ergänzung:
- Die Abbildung zeigt jüngere Fruchtkörper mit (a) abgeplatteter Hutmitte, (b) typisch weder knollig verdickter noch wurzender Stielbasis, (c) einem auch nach oben zeigendem Ring, der unterseits (wie auch bei [3] gezeigt) am Rand eine deutlich braun gefärbt ist.
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[5] Da mache ich es mir einfach und zitiere:
–žMorphologie: Vgl. Schlüssel. Aufgrund der deutlichen Hutschuppung, die durch das Bräunen der Basidiocarpien (Anmerkung Gerd: Fruchtkörper) noch verstärkt wird, vom nahe verwandten L. leucothites und anderen Arten abgrenzbar–œ
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Mein Fazit:
(1) Natürlich gibt es noch weitere Leucoagaricus-Arten, bei denen die Huthaut schuppig aufreißen kann.
- Doch bei allen andern von mir überprüften Arten gibt es Merkmale, die einfach nicht passen.
(2) Wenn ein Fruchtkörper verfügbar ist und Jemand bereit ist den Fund zu bestimmen, dann lehne ich mich aus dem Fenster und setzte –ž30Chips–œ auf –žLeucoagaricus subcretaceus = L. leucothites var. subcretaceus–œ
Grüße
Gerd
Literatur:
[3] M. Candusso –“ G. Lanzoni (1990): Lepiota s.l.; Fungi Europaei vol. 4:
[4] J. Breitenbach –“ F. Kränzlin: (1995): Pilze der Schweiz, Band 4:#243
[5] G.J. Krieglsteiner (): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 4:S. 108