Hallo zusammen,
Hallo zusammen,
ich habe es angekündigt und trete der A. gemmata-Front bei.
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mefi:
- Herzlichen Dank für die von dir initiierte Fundbewertung durch Dr. R. TULOSS (Amanita specialist Amanitaceae Amanitales images fact facts mushroom toxin poisonous taxonomy systematics nomenlacture illustrations Studies genus Amanita Pers. Persoon Amanita key checklist picture species keys nomenclatural studies section Amanita section Vaginatae Limacella Torrendia Amarrendia section Lepidella Amidella Phalloideae Validae Caesareae Zhu-liang Yang Rodham Tulloss Cornelis Bas Gilbert Atkinson Coker Cleland Beeli biogeography ecology biology molecular phylogeny best), immerhin ein derzeitig weltweit anerkannter Amanita-Papst.
---> Ich bin zwar nicht obrigkeitshörig, aber seine Begründungen und Literaturhinweise (habe einen Teil davon überprüft) haben mich überzeugt.
Bernd:
- Auch dir herzlichen Dank, du zerstreust damit meine Bedenken bezüglich evtl. kalkhaltigem Boden (!?) am Fundort. Und damit passen auch die ökologischen Ansprüche:
---> –žsaurer Boden–œ, und –žNadelwald–œ hat ja bereits –žSepp–œ angegeben.
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Wieder etwas dazugelernt:
(1) A. gemmata (Fries 1838) Bertillon 1866, ss. Gillet 1874 = non ss. Fries und A. junquillea Quélet 1886 werden in der Literatur weitgehend als conspezifisch bewertet.
(2) Diese Art ist nach meinen Literaturrecherchen der letzten Tage bezüglich der Ausprägung der Stielbasis und der Hutfarbe sehr formenreich.
---> Da zeigt sich einmal erneut, wie wichtig es ist –žräumlich und zeitlich getrennte–œ Kollektionen zu untersuchen.
---> So nebenbei: Die letzte Aufsammlung (junge und ältere Fruchtkörper) hatte ich letztes Wochenende mit den –žSaarländern–œ mehrfach in der Hand. Und die sahen genau so aus, wie ich mir bisher A. gemmata vorgestellt und diskutiert (mit kaum variierender Hutfarbe, ohne –žrübenförmige Stielbasis–œ, auf –žsaurem Boden–œ im –žFichtenwald–œ) habe.
(3) Bleibt nur noch die Frage zu klären, was der aktuell gültige Artname ist?
- Da herrscht (soweit ich das überprüft habe) ein großes, so auf die Schnelle kaum überschaubares Chaos. Aber, es sieht so aus, dass sich bei deutschsprachigen Autoren neuerdings A. junquillea Quélet 1886 als aktueller Name durchsetzt und damit die Begründung von [1] akzeptiert wird.
---> Übrigens eine Begründung, die im Kern bereits [6] vorweggenommen hat:
Zitat von J.E. LANGE (1935)
This is the Amanita citrina of Gonn. & Rabenhorst and A. gemmata Fr. sensu. Maire. However as the description of Fries in Hymenomycetes Europaei does not fit at all this species, and moreover the same name A. gemmata has been used by Barla o.a. for other Amanitas, I do not see any good reason for discarding the name A. junquillea.
- So nebenbei: [1] weisen zusätzlich darauf hin, dass Fries diese Art nie in der Hand hatte.
- In neuerer Literatur wird im ENGLISCH-sprachigen Raum wohl weiterhin A. gemmata als aktueller Name verwendet.
---> Da ich in der BRD kartiere, werde ich mich in Zukunft wohl an Amanita junquillea gewöhnen müssen.
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Literatur (nur eine kleine Auswahl, die ich überprüft habe)
(a) Aktueller Name A. junquillea
[1] P. Neville - SA. Poumarat (2004): Amaniteae; Fungi Europaei vol. 9, Edizioni Candusso
[2] A. Bollmann et al. (2007): Abbildungsverzeichnis Europäischer Grosspilze, Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau Vol. 2
[3] SynopWin
[4] E. Horak (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa; Elsevier
[5] A. Ricken (1915): Die Blätterpilze(Agaricaceae) Deutschlands und der angrenzender Länder, besonders Oesterreichs und der Schweiz; Reprint Massimo Candusso
[6] J.E. Lange (1935): Flora Agaricina Danica; Reprint Massimo Candusso (1993)
(b) Aktueller Name A. gemmata
[7] G.J. Krieglsteiner (2003): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 4; Ulmer-Verlag
[8] A. Bollmann et al. (2002): Abbildungsverzeichnis Europäischer Grosspilze, Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau Vol. 2
[9] IndexFungorum]
[10] O.K. Miller, Jr. (1979): Mushrooms of North America; Dutton-NY
[11] D. Arora (1986): Mushrooms Demystified; Ten Speed Press-Berkeley
[12] [url=http://njcc.com/~ret/amanita/mainaman.html]Amanita
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Zitat von TULLOSS
It seems possible that there is more than one taxon in Europe included in the current range of the gemmata concept.
...
I now stand aside to see what happens next.
- In USA wurden (---> [11] und [7]) Übergänge zu A. pantherina festgestellt und [11] zeigt ein Bild, dass evtl. eine eigenständige Art ist.
Ja, auch in Europa ist die Variabilität inkl. Vorkommen bei Nadel- und Laubbäumen schon enorm.
---> Ich (bin eh kein Splitter) lehne mich vorerst zurück und lass mich überraschen, ob durch DNA-Analyse in Zukunft der A. gemmata-Komplex in intersterile Arten aufgedröselt wird.
Grüße
Gerd
PS.:
mefi:
- Bitte bedanke dich in meinem Namen bei TULLOSS für die Beurteilung des Fundes.
- Und frage ihn, ob er an einem Bild von A. gemmata interessiert ist:
Ich könnte ihm die Bilder (Fundort ist bekannt) in höherer Auflösung per Email zusenden. Leider kann ich kein Exsikkat zur Verfügung stellen, da ich die Dias aus dem Nachlass von meinem verstorbenem Pilzfreund –žGeorg Ottmann–œ käuflich (und damit auch die ©-Rechte) erworben habe.