Beiträge von Gerd

    Hallo Horst,


    herzlichen Dank für die Übersetzung der Originaldiagnose.


    - jetzt wird es spannend und ich werde einmal in meiner Amanita-Monographie (leider Französisch, zeitraubend) prüfen, ob bereits ähnliche Formen oder Var. bei A. virosa oder A. citrina beschrieben wurden.
    [/quote]


    Zitat von Horst


    mefi:
    Wie hast du den Link eigentlich ausgegraben? Ich habe gestern abend bestimmt 2 Stunden u.a. bei funghiitaliani.it rumgewühlt weil mir der gelbe Ring keine Ruhe gelassen hat. Am Schluss bin ich dann gefrustet ins Bett...


    - Ich bin zwar nicht Mefi und spekuliere:


    Über dieses Forum, da ist Mefi aktives Mitglied


    Grüße
    Gerd


    mefi:
    - Aus welchem Jahr stammt die Erstbeschreibung?
    - Wo ist sie erschienen?

    Hallo Mefi,



    Amanita clarae? (-> LINK) :p


    - Herzlichen Dank für diesen Link.


    ---> Der helle Wahnsinn: Da stellst du uns eine neu beschriebene Art vor, die weder im "Abbildungsverzeichnis (2007)" noch im "Index Fungorum (aktueller Stand)" erwähnt wird.


    - Ja diese Art (beachte Ringfarbe und Geruch) passt noch besser als die von mir favorisierte Amanita virosa.


    Grüße
    Gerd


    @Trudy:
    - Jetzt habe ich doch noch eine Frage: Welche Begleitbäume stehen am Fundort?
    - Und, lasse den Fruchtkörper am Standort oder bewahre ihn im Kühlschrank auf. Ich würde mir gerne das Frischmaterial anschauen, beschreiben, mikroskopieren und veröffentlichen und bei dir (ca. 150 km/2 h Autofahrt) in den nächsten Tagen (Donnerstag ?) vorbeikommen und diesen Fund entführen.
    ---> Das könnte ich dann natürlich auch mit einer "Privat-Exskursion" mit dir verbinden.

    Hallo Trudy,



    Ich werde morgen nochmal hin gehen und riechen, falls noch welche da sein sollten. Das habe ich vielleicht beim ersten Mal nicht konzentriert genug getan.


    - Danke, tu das. Mich würde interessieren, ob der Pilz nach "Kartoffelkeller/Kartoffelkeimen" oder "unangenehm dumpf, muffig" riecht.


    Und noch eine Bitte:
    - Nimm einen kompletten Fruchtkörper (unbedingt getrennt vom übrigen Sammelgut verpacken [*]) mit und zeige ihn deinem Pilzberater. Bei der Entnahme würde ich dir empfehlen, die Erde rund um die Stielverdickung zu lockern und bei dem Raushebeln mit dem Messer nachzuhelfen. Zur Aufbewarung eignet sich z.B. eine Pappschachtel oder eine Tupperdose.


    [*] Dies ist notwendig, da (wenn ich die Art richtig einschätze) ein Pilzberater in der BRD (und vermutlich auch in der CH) das gesamte Sammelgut nicht mehr für Speisezwecke freigibt, wenn sich auch nur ein EINZELNER (sogar unbeschädigt aussehender) dieser "tödlich giftigen Pilzarten im Sammelgut befindet.


    ---> Der wird besser beurteilen können was es ist, als wir nur nach Bild.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Stefan,



    Eigentlich passt aber ja alles gut zusammen. Es waren Netzstielige unter den Pilzen mit dabei, die ich damals gegessen hatte.


    - Ja jetzt passt einiges zusammen:


    (1) Du hattest dir nicht wie von mir als Gerücht bezeichnet "übel den Magen verdorben"
    ---> Dies würde man als "gastrointestinales Syndrom" bezeichnen und äußert sich je nach Typ zwischen 15 Minuten und bis zu etwa 4 Stunden durch stundenlangen "Toilettenbesuch" (Durchfall und Erbrechen).


    (2) Was du geschildert hast ist ein typisches "Coprinus (Antabus)-Syndrom.


    ---> Bleibt nur noch die Frage zu klären, ob der "netzstielige" Schuld daran war oder eine andere Pilzart.


    Grüße
    Gerd


    PS.:
    - Wenn mir der "netzstielige Hexenröhrling" über den Weg läuft, werde ich mich für die Wissenschaft opfern und dies in einem Selbstversuch testen.

    Hallo Trudy



    Gerd, mir scheint, er war eher geruchlos.


    - Schade, dann kann man dieses Merkmal nicht bewerten.


    -Dann schiebe ich einfach als Ersatz noch zwei weitere Merkmale nach, die für A. virosa tyxpisch sind:
    ---> Lamellenschneide "feinflockig" :thumbup:
    ---> Hutrand (oft) mit feinen Schleierresten (sieht man auf einem der Bilder recht gut) behangen :thumbup:


    Grüße
    Gerd

    Hallo Ingo,

    Ich seh ´ das mal wieder wie Andreas: Gelber Knollenblätterpilz (Amanita citrina), sollten auf dem 3. Bild auch in natura keine gelben Farben zu sehen sein, dann ist das die weiße Form von A. citrina.


    Folgendes sehe ich als arttypisch für A. citrina und passt weniger zum Grünen oder Weißen Knollenblätterpilz: Vorkommen mit Heidelbeeren, die sehr breite, randige Knolle mit eher kaum in die Höhe ragender Volva, gelber Ring (2.Bild), ziemlich große Volva-Fetzen auf dem Hut.


    - Ich halte das für Amanita virosa (Kegelhütiger Knollenblätterpilz)


    (1) Vorkommen bei Heidelbeeren ---> "saurer Boden" :thumbup:


    (2) sehr breite, randige Knolle mit eher kaum in die Höhe ragender Volva
    ---> Ich bewerte die Stielknolle anders:
    (a) Die Knolle ist im Verhältnis zum Stieldurchmesser zu schmächtig für A. citrina, passt besser zu A. virosa :thumbup:
    (b) Weingstens auf einem Bild sieht man, das die Knolle nicht gerandet ist und die Volva deutlich in die Höhe reicht :thumbup:
    (c) Gelber Ring :rolleyes: ---> habe ich noch nie bei A. virosa beobachtet.
    (d) ziemlich große Volva-Fetzen auf dem Hut
    Genau derartige Volvareste (wenige und glatt) kann man auch bei A. virosa beobachten. Die Volvareste von A. citrina sind nicht glatt sondern etwas schollig :thumbup:


    Zusätzliche Merkmale:


    (e) Stielnatterung ist untypisch für A. citrina, passt auf A. virosa :thumbup:


    (f) Hutform:
    ---> etwas flach kegelig bzw. mit breitem Buckel ---> :thumbup: nur für A. virosa


    (g) Huthaut gänzend und fast reinweiß ---> :thumbup: und nicht typisch für A. citrina forma alba


    Mein Fazit:


    - Ich kann mich da nicht für A. citrina begeistern


    Grüße
    Gerd


    PS.:


    - Wäre interessant etwas über den Geruch zu erfahren!!!

    Hallo Horst,



    ..., aber Crepidotus versutus würde optisch hervorragend passen.


    Reicht es da,über die Sporen einen Versuch zur Bestimmung zu unternehmen oder bedarf es noch anderer Details???


    - Zuerst solltest du sicherstellen um welche Gattung es sich handelt:


    (a) Crepidotus (Stummelfüßchen)
    ---> Sporenpulver tonbraun, Sporen glatt bis punktiert oder fein warzig


    (b) Entoloma (Rötlinge);
    ---> denn da gibt es eine Sektion, in der sich Arten mit "Crepidotus"-ähnlichem Fruchtkörper-Habitus tummeln.
    ---> Sporenpulver rosa bis fleischfarben, Sporen eckig-höckerig


    - Schau einmal HIER. Da hat sich ein "Stummelfüßchen" als "Rötling" herausgestellt.


    ---> Und wenn ich mir Bild 3 anschaue: da erkenne ich auf dem Hut (Fruchtkörper links unten) einen rötlichen Fleck, den ich als Sporenstaubablage des darüberliegenden Fruchtkörpers bewerte.


    Wenn meine Vermutung stimmt, kann man


    (c) Hemimycena (Scheinhelmlinge)
    wohl ausschließen.


    ---> Ansonsten schau einmal HIER


    Grüße
    Gerd

    Hallo Lars,



    Beim ersten Bild würde ich auch sagen, daß es sich um einen Keifern-Braunporling handelt.


    - Ja, an diese Art (Kiefern-Braunporling (Phaeolus spadiceus = P. schweinizii) hatte ich auch gedacht, aber nicht genannt, da ich einfach zu wenige Details (z.B. gelbe Randzone, Unterseite, Oberseite filzig?) erkennen kann.


    - Passen zu dieser Art würde die "wurzelbürdige" Fruchtifikation an Kiefer, aber auch andere Nadelbäume. Das ist aber das einzige Merkmal, dass ich dem Bild entnehmen kann. Und das reicht m.E. keineswegs aus, um überhaupt einen Tipp (der nicht auf purer Spekulation beruht) abzugeben.



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    Zitat von Sammler


    Bei den Bildern 2-4 hätte ich eine rötende Tramete vermutet, ich denke, ich muß das nächste Mal draufdrücken um sicher zu sein.


    - Das Wort "Vermutung" kannst du m.E. streichen :thumbup:
    ---> Übrigens: "Draufdrücken" mußt du auf die Hutunterseite.



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    Zitat von Sammler


    Bei den Bildern 5+6 hatte ich zuerst einen echten Zunderschwamm im Kopf, den rotrandigen Baumschwamm habe ich noch nicht gesehen. Jetzt habe ich ein bißchen gegooglet und bin mir jetzt sicher das es sich um einen Fichtenporling, auch rotrandiger Baumschwamm genannt, handelt


    - Nochmals: Ich halte das für Ganoderma applanatum = G. lipsiense (Flacher Lackporling) und habe das in meinem Vorbeitrag bereits begründet.



    - Fomitopsis pinicola (Rotrandiger Baumschwamm) schließe ich aus:
    ---> Da ist die Zuwachskante gelblich und nicht so rein weiß!


    - Fomes fomentarius (Echter Zunderschwamm) passt m.E. schon eher.
    ---> Was mich gewaltig stört ist die Hutform!


    - Hererobasidion annosum (Wurzelschwamm) kann ähnliche Fruchtkörper ausbilden.
    ---> Aber, da verfärben die Poren bei Druck nicht braun, wie man im Randbereich (Unterseite) sehen kann. Und einen derartigen "Buckel" habe ich bei dieser Art auch noch nicht beobachtet.
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    Zitat von Sammler


    Bei den Bildern 7+8 würde ich auch eher hjp ´s Meinung vertreten das es ein fuchsiger Scheidenstreifling ist.


    - Ja, auch ich habe mir hier Amanita fulva (Rotbrauner Scheidenstreifling) notiert.


    ---> Alternativ käme noch Amanita crocea (Orangegelber Scheidenstreifling) in Frage, aber diese Art hat einen deutlich genatterten Stiel und andere Farben.



    Grüße
    Gerd

    Hallo Sammler,


    leider zeigst du bei deinen "Porlingen" keine Unterseite und auch kein Schnittbild. Dies erschwert eine Artbestimmung enorm.


    Ich veruch's mal, was ich den Bildern abgewinnen kann:


    Bild 1: ???


    Bilder 2 -4:
    ---> Hutoberseite ist sehr typisch für Daedaleopsis confragosa (Rötende Tramete)


    Bilder 5,6:
    ---> Wegen der krustigen Oberfläche, der farben (inkl. weißer Zuwachskante) und der dunklen Stellen an der Unterseite würde ich vorrangid Ganoderma applanatum = G. lipsiense (Flacher Lackporling) prüfen.
    ---> Der Buckel an der Anwuchsstelle irritiert etwas. Aber bedenke, dass der Fruchtkörper noch sehr jung ist.


    Bilder 7,8:
    ---> Hier ist Amanita fulva (Rotbrauner Scheidenstreifling) mein Favorit.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Horst,



    Vielleicht wissen GERD und ANDREAS ja weiter?


    wissen???


    - Da kann ich dir ohne Einschränkung nur zustimmen: :thumbup:


    (1) Ich kann zwar (wie du auch) "im Feld" (mit dem Fruchtkörper in der Hand) eine Reihe von Pilzarten sicher bestimmen.


    (2) Doch nach Bild (wenn zu wenige Details oder Zusatzinformationen geboten werden) habe ich ein großes Problem und bin mir oft ziemlich unsicher.


    ---> Genau deshalb (habe darauf bereits mehrfach hingewiesen) kann ich meist nur einen Tipp abgeben über eine Art, die ich überprüfen würde.


    ---> Und ziemlich selten benutze ich bei meinem Bestimmungsversuch/-hinweis Wörter wie "sicher, ziemlich sicher", definitiv etc. Doch auch dann habe ich mich "gelegentlich zu weit aus dem Fenster gelehnt" und lag bei einer anschließenden genauen "makroskopische/mikroskopischen Überprüfung (auch bei Arten, die ich gut kenne) schlicht daneben.


    (3) Immer mit Hochgenuss lese ich deine "Einschätzungen", auch wenn ich ziemlich selten eine andere Art favorisiere.


    - Es ist m.E. nicht entscheidend, wer hier letztendlich bei "einem Bestimmungsversuch" nach Bild RECHT hat.


    ---> Wichtig ist nur,


    (a) dass auch Alternativen aufgezeigt werden, die man ausdiskutieren und begründen sollte.


    (b) und notfalls (wenn man sich nicht einigt) sollte man den Fruchtkörper "makroskopisch/mikroskopisch" verifizieren oder als UMO (Unbekanntes Mykologisches Objekt) ablegen.


    (c) Ich warne ausdrücklich davor:


    - Pilzbestimmung nach Bild als "demokratische Mehrheitseinschätzung" als korrekt bestimmt zu akzeptierenh.


    - Auch die "Bewertung von mir bekannten EXPERTEN" (die mehr davon verstehen als ich) sollte man nicht überbewerten, solange andere Alternativen "im Raum stehen" und nicht nachvollziehbar begründet widerlegt wurden.
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    Zitat von mefi


    7 Parasol


    den Parasol will ich zwar nicht ausschließen, aber ob er durch das Bild als solcher sicher bestimmbar ist ziehe ich in Zweifel


    - Da stimme ich dir völlig zu: Ich habe (obwohl ich es hasse mehr als 3 vorgestellte Pilzarten zu bewerten) mir alle Bilder angeschaut und meine Eischätzung notiert. Bei diesem Bild habe ich folgendes notiert:


    (1) Parasol (???)
    - keine sichere Detailmerkmale sichtbar !
    - Rottöne rechts auf dem Hut deuten an, dass die Art evtl. fehlbestimmt ist.
    - Die Hutstruktur (Schuppen, Fasern) irritieren mich und ist m.E. keinewegs typisch.
    ===> Natürlich (da geht es mir wie dir), kann ich M. procera (Parasol) nicht völlig ausschließen.


    Grüße
    Gerd


    lady:
    - Stell bitte das nächste Mal max. 3 dir unbekannte Pilzarten zur Diskussion.
    ---> Die kann man dann detailliert bewerten und die Bewertung auch begründen.
    ---> Es nützt dir m.E. übrigens überhaupt nichts, wenn man einer Unzahl von dir gezeigten Arten "nicht begründete" Namen verpasst.--------------------


    Abschlussbemerkung:


    - Bei der Vielzahl der von dir (da findest du dich in guter Gesellschaft) eingestellter unbekannter Arten stelle ich mir die Frage, wie viele neue Arten man nachhaltig in einem Durchgang kennen lernen kann.


    ---> Nach meiner Erfahrung 1 bis max. 2 Pilzarten. Und dabei spielt es keine Rolle, ob man diese Arten bereits zweifelsfrei makroskopisch unterscheiden kann oder zusätzlich noch mikroskopisch absichern muss[/b].

    Hallo Tala,



    habe mich als leidenschaftliche Pilzsammlerin jetzt auch mal hier angemeldet,weil ich dieses Forum sehr interessant finde.
    ...
    Nun habe ich eine Frage zum Habichtspilz.Die wachsen hier in unglaublichen Mengen.Da die Aussagen zum Speisewert sehr unklar sind,wollte ich euch Experten mal fragen:Lohnt es sich den zu essen oder riskiert man Bauchschmerzen?


    - Der Speisewert des "Habichtspilzes" wurde bereits ausgiebig diskutiert. Ich weise deshalb Schau HIER nur noch darauf hin, dass es zwischenzeitlich zwei Arten gibt, deren Speisewert sehr unterschiedlich bewertet wird.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Ingo,



    Nr. 13 könnte Amanita gemmata (Narzissengelber Wulstling) sein, wegen der stufig abgesetzten Stielbasis.


    - Könnte ---> ja???


    - Ich bezweifele das allerdings, da A. gemmata, soweit ich diese Art bisher in der Hand hatte, noch nie eine derartig "rübenförmige" Stielbasis hatte. Hier zwei Beispiele, wie ich mir diese Art vorstelle:



    - Ich habe da einen völlig anderen Verdacht und tippe eher auf eine Art, die in der "Roten Liste" der BRD mit Gefährdungsstufe 1 (vom Aussterben bedroht) aufgeführt wird und vermutlich nicht einmal in allen Bundesländern nachgewiesen wurde.
    ------------
    seppl:
    - Wenn du einverstanden bist, würde ich gerne dein Bild (zuerst als Graustufenbild, später als Farbbild) bei HARRY (einem Moderator dieses Forums) zur Diskussion stellen.


    ---> Wenn ich richtig liege,
    - tummeln sich dort wenige Mitglieder, die diese Art schon in der Hand hatten.

    - hatte ich diese Art nur ein einziges Mal zwischen "Konstanz und Dettingen" (1975, Anfängerglück :P) gefunden und nach Bestätigung durch meinen "ersten" Lehrmeister (Pilzberater Helmut Lieb) :cursing: verspeist. Ansonsten kenne ich diese Art nur aus der Literatur, vom Viktualienmarkt (München) und von Restaurants im südlichen Ausland.


    Was mich noch interessieren würde:
    - Ort, Gegend, gibst du leider nicht in deinem Profil an, aus der der Fund stammt
    - Waldtyp, Höhenlage, Begleitbäume, Angaben zum Boden
    - (c)-Angaben, mit denen ich Deine Bilder kennzeichnen soll. Die kannstdu mir natürlich auch als PM mitteilen.


    Grüße vom "Amanita-Fan"
    Gerd


    PS.:
    - Wäre doch gelacht, wenn wir deinen Fund nicht einengen könnten und einen "potentiellen, wahrscheinlichen Kandidaten" (eine sichere Bestimmung ist in diesem Jugendzustand m.E. nicht möglich) "ausschnapsen" könnten.


    - Die Ausicht dazu schätze ich sehr hoch ein: Denn bereits an diesem "jungen" Fruchtkörper findet man eine Reihe von Merkmalen, die man am "erwachsenen" Fruchtkörper sehen wird.


    Nochmals seppl:
    - Überprüfe bitte, ob du dort noch weitere "erwachsene" Fruchtkörper findest und zeige uns Bilder davon.

    Hallo,



    Danke für die Antwort aber ich hatte leider nichts zum Fotogrfieren dabei


    - Die Hoffnung stirbt zuletzt.


    ---> Abwarten, evtl. gibt es ja noch ein weiteres Mitglied des Forums, das bereit ist, sich weiter aus dem Fenster zu lehnen als ich ;)


    mfG
    Gerd

    Hallo Stefan,



    p.s.: Habe mir letztes Jahr mal übel den Magen verdorben, weil ich einen Tag nach einer Hexenröhrling-Malzeit Alkoholisches getrunken habe.


    - Das halte ich für ein "Gerücht":


    Das Coprinus-Syndrom (Antabus-Reaktion) nach Genuss von z.B. "Coprinus atramentarius" (Falten-Tintling), "Boletus torosus" (Ochsen-Röhrling), ["Boletus luridus" (netzstieliger Hexenröhrling) ???] in Verbindung mit Alkohol-Genuss kann man folgendermaßen beschreiben:


    - Pilzgift: Coprin oder Coprinähnliche Substanzen


    - Latenzzeit: Minuten bis 1 Stunde nach Alkoholgenuss nach einer vorrangegangenen Mahlzeit o.g. Pilzarten.


    - Erste Symptome: Hitzegefühl, Beengung, Gesichtsröte, Atemnot, Schwindel, Kerzklopfen (inkl. Herzrhytmusstörungen), Kreislaufprobleme, Brustschmerzen, Kollaps


    - Alkoholabbau und Wirkung von Coprin:


    (1) der Alkohol wird in zwei Stufen abgebaut:
    - zuerst wird ein "Zwischenprodukt (Acetaldehyd) gebildet, dass dann zu Acetat abgebaut wird.


    (2) Coprin hemmt/verzögert die zweite Abbaustufe. Dies führt zu einer erhöhten Konzentration von Acetaldehyd, das die oben geschilderten Symptome hervorruft.


    ---> [u]Übel den Magen verderben ---> "Erbrechen und Durchfall"[/u] gehört nicht zu den Symptomen des "Coprinus-Syndroms", die zwar heftig sind aber innerhalb von wenigen Stunden verschwinden.


    Grüße von einem "Nichtchemiker"
    Gerd


    Nachtrag (08.09.08:22:45Uhr) in blauer Schrift

    Hallo Ingo,



    Ja, jetzt, wo du ´s sagst: Die Lamellen scheinen mehr aufsteigend angewachsen zu sein und stehen beinahe etwas dicht für einen Schneckling, stimmt ´s?


    - Ich bin zwar nicht Harald, antworte dennoch.


    (1) Den Lamellenanwuchs kann ich nach diesen Bildern nicht beurteilen.


    (2) Den Lamellenabstand bewerte ich als dichtstehend und schau dir die "Dicke (recht dünn)" der Lamellen an.
    ---> Beides habe ich bei Schnecklingen (werden auch "Dickblättler" :D genannt) noch nicht beobachtet.


    (3) Noch zwei weitere Merkmale:


    - Der Stiel scheint "knorplig, zäh" und recht "trocken" zu sein, m.E. kein typisches Merkmal für einen Schneckling.


    ---> Der Habitus, die engstehenden Lamellen, die Farben und die "rostroten" Flecken auf Hut und Stiel zeigen exakt die Merkmalskombination, die ich so nur vom "Gefleckten (Rosaspor-)Rübling" (Rhodocollybia maculata = Collybia maculata) kenne.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Trudy,


    attachment.php?aid=7817
    Von diesem mir Unbekannten wüsste ich gerne den Namen


    - Mir fällt hier spontan nur "Kupferroter Gelbfuß" (Chroogomphus rutilans) ein; ein Mykorrhiza-Pilz von 2-nadligen Kiefern bevorzugt Kalkanteile im Boden:


    Habitus ---> PASST


    Lamellen +-entfernt, deutlich herablaufend ---> PASST


    Sporenpulverfarbe "ziemlich dunkel" ---> Passt, sieht man an kleinen dunklen Stellen an den Lamellen


    Ringzone am Stiel ---> PASST
    -------------------


    [quote =Trudy]
    Ein Täubling, aber welcher, und essbar?
    [/quote]


    - Dazu sage ich "wegen fehlender Detailangaben" nichts.


    ---> Schau einmal hier, welche Merkmale für eine "Täublings-Bestimmung" wichtig sind


    Grüße
    Gerd

    Hallo Holger,



    Ich werde an meinen ":shy:beschränkten" Fähigkeiten beim Fotogtafieren arbeiten und dann hoffentlich bessere Bilder liefern, Ich habe eben noch einmal etwas andere gemacht. Ich nehme aber auch gern den Tipp :thumbup: mit der weißen Unterlage an und verwende nächstes mal etwas anderes. Vielleicht gibt mir Gerhard (Schleimrüpel) bei unserer gemeinsamen Exkursion nächste Woche mal ein paar gute


    -Ich stehe mit meiner NIKON Coolpix 400 auf "Kriegsfuß" und kann dir zum Fotographieren keine Tipps geben.


    ---> "mit der weißen Unterlage", da hast du mich falsch verstanden. Ich war froh darüber, dass dies eine Stelle war, an der ich die Farbe beurteilen konnte.
    ---> Leider habe ich keine Ahnung, wie man nachträglich einen "Weißabgleich" durchführen kann. Sonst hätte ich das getan!


    Grüße
    Gerd


    So... also hier die neuen Bilder:


    - Sorry, diesen Beitrag hatte ich bisher übersehen. Die bestätigen jetzt besser, dass ich mit meiner "ersten Einschätzung" richtig lag:


    -------------------


    - Die Gattung "Leucoagaricus" kannst du jetzt, nachdem die von Andreas (Gminder bestätigt wurde, als gesichert betrachten.


    - Und ich stimme Andreas auch zu: Eine sichere Artbestimmung ohne "Blick in's scharfe Auge" (Mikroskop) ist nicht möglich.

    Hallo Holger,



    Werde immer :rolleyes: neugieriger, vielleicht meldet sich ja Gerd, Andreas und die anderen noch und wir kommen weiter.


    - Für mich ist dein Fund m.E. bereits eindeutig bestimmt !!!


    Zitat von Boletus1


    Tatsächlich geben die Fotos nicht sehr viel her. Dennoch lassen mich die Aufnahmen, speziell die erste und die dritte spontan an den sehr seltenen Nadelholzröhrling Buchwaldoboletus (Pulveroboletus) lignicola denken. Dafür sprechen die über den Hutrand gezogene Huthaut und auch der Habitus von Farbe und Form her.


    Zitat von Boletus1


    Wichtig für meine Vermutung wär da noch die Stielbasis. Beim Nadelholzröhrling müsste sie durchs Mycel intensiv schwefelgelb gefärbt sein...ein wichtiges Erkennungsmerkmal der Art.


    :thumbup: Sepp, das nenne ich einen Blattschuss :thumbup:


    Ich zeige einmal ein paar Bilder (von Georg Ottmann), auf dennen man die von Sepp angesprochenen Merkmale beobachten kann:


    Bild 1 zeigt Habitus und Farbe, die bei meinen bisherigen Funden noch freundlicher sind:


    Bild 2 zeigt das gelbe Basismyzel:


    Bild 3 zeigt Größe und Form der Poren und auch den "Kiefern-Braunporling" (Phaeolus spadiceus = P. schweinizii), mit dem der "Nadelholz-Röhrling" vergesellschaftet ist. Der Name "Kiefern-Braunporling ist irreführend, da diese Art auch auf anderen Nadelbäumen fruktifiziert.

    ------------------------------


    - Bei deinem z.B. Bild3 stimmt der "Weißabgleich" nicht, wenn ich annehme, dass der Untergrund +-weiß ist. Und dies führt dazu, dass die Farben des Fruchtkörpers zu "schmutzig" dargestellt werden.
    ---> Habe leider keine Ahnung, wie man nachträglich einen "Weißabgleich" durchführen kann.
    ------------------


    Ich konnte den "Nadelholz-Röhrling" einige Jahre jang im Wurzelbereich (Stammnähe) einer Fichte beobachten. Und immer fruktifizierte er im Beobachtungszeitraum jedes Jahr "direkt neben/fast auf" P. spadiceus.


    - Sonderbar: Seit die Fichte gefällt wurde, hat der Nadelholz-Röhrling die Fruktifikation eingestellt.


    Grüße
    Gerd


    PS.:
    - Ein farblich hervorragendes Bild findet man in "Pilze der Schweiz Band 3"
    - Übrigens gibt es in Baden-Württemberg noch weitere "holzbewohnende Röhrlinge in dieser Gattung:
    Pulveroboletus gentilis (Goldporiger Holzröhrling ---> auf Laubholz),
    P. hemichrysus (Schwefelgelber Holzröhrling ---> auf Nadelholz)


    Sepp:


    - Im Abb.-Verzeichnis wird "Pulveroboletus" als "aktueller Gattungsname geführt.
    - Im IndexFungorum ist "Buchwaldoboletus" der aktuelle Gattungsname.

    hallo Schwammerlfreak,



    Ich fand heute einen Röhrling der von oben aussah wie ein Steinpilz, die Röhren waren auch oliv (älteres Modell), er roch nach Steinpilz aber er hatte einen roten Stil.
    Das Netz war sehr fein und er blaute auch nicht beim Schneiden.


    Ich fand den Pilz auf einer Lichtung im Gras bei einer ca 1m großen Fichte. Es wuchsen auch noch Eierschwammerl daneben.


    - Ich kann dir da nicht weiter helfen und möchte erst ein Bild sehen, bei dem ich deine Merkmale überprüfen kann.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Trudy,



    Der Igel-Wulstling (Amanita echinocephala) von heute Morgen hat sich bereits etwas verändert.


    ...


    Die Huthaut hat sich inzwischen gänzlich gelöst


    - Danke für's zeigen dieser Bilder:
    ---> Ja, jetzt hast auch du mich ("Skeptiker, wenn es um eine Bestimmung nach Bild geht) überzeugt:


    "Igel-Wulstling" (Amanita echinocephala)


    - Interessant, aber das habe ich auch beobachtet, dass der Ring (Teilhülle = Velum partiale) oberseits gerieft ist.


    Ich zitiere einmal [1], meine erste Begegnung mit dieser Art:


    "1. Einleitung
    Meine erste Bekannschaft mit A. solitaria, die ich vorher nur aus der Literatur (ausgeprägt spitzschuppiger Hut, gelbliche bis meergrünliche Lamellen) kannte, war überraschend. Ich fand ausgewachsene Fruchtkorper (ohne Spur von Hüllresten auf dem Hut), die aus der Ferne leicht als ausgeblasste A. spissa anzusprechen sind. Bei näherer Betrachtung zeigtten die Fruchtkörper Elemente von A. spissa (geriefte, häutige Manschette; Habitus, Hutfarbe), A. muscaria (warzig gegürtelte Ringzonen an der Stielbasis), A. strobiliformis (ausgeprägt rübenförmig wurzelnde Stielbasis) und falb-gräuliche Lamellen. Die Aufklärung erfolgte bereits nach etwa 20 m Entfernung, ein noch junger Fruchtkörper wies auf A. solitaria. ..."


    - Seither konnte ich den "Igelwulstling" viele Jahre (immer nur 1 bis 2 Exemplare) standorttreu an einer einzelstehenden "Sommerlinde" (Naturdenkmal im Nachbaroprt) bewundern.
    ---> Und oh Wunder; in einem (und nur einem) Jahr fruktifizierten an dieser Linde A. strobiliformis (Fransiger Wulstling) statt Igel-Wulstling . Ich war darüber derart überrascht, dass ich meine Feldbestimmung mikroskopisch abgesichert habe.
    ---> Letztmalig hatte ich beide Arten am 01.09.2008 (an unserem monatlichen Pilz-"Stammtisch") in der Hand.


    Um auch das klarzustellen: Meinen Vorbehalt bezüglich A. echinocephala brachte ich nur, da in der Literatur weitere Amanita-Arten mit derartigen spitzen Hüllresten beschrieben/abgebildet werden, die ich bisher noch nicht in der Hand hatte.
    ----


    - Eine kleine Anmerkung: Was du als "Huthaut" bezeichnet hast ist die "Teilhülle" (Ring. Manschette), die bei jungen Fruchtkörpern zwischen Stiel und Hutrand gespannt wird und so vermutet man, die Lamellen (in der Pilzkunde als Blätter bezeichnet) schützen soll.
    ----------------------

    Zitat von Trudy


    Noch bin ich nicht gewohnt, ein Messband mitzutragen, wenn ich spazieren gehe.


    Grüße
    Gerd


    Literatur:


    [1] Gerd Fischer (1996): Notizen zu Amanita solitaria (Bull. 1780 : Fr. 1821) Mérat 1836; Ulmer Pilzflora IV:127 - 138 + Farbabbildung zwischen S. 6 und 7
    --------------------------------------------------------------------


    Nachtrag: 23:20 Uhr


    Zitat von Trudy


    So brav und geduldig wartet mein Hundi wenn ich Pilze fotografiere :thumbup:


    - Ist doch immer gut, wenn man einen "Wachhund" dabei hat :cool:


    ---> Schau einmal HIER[hr]
    Hallo Trudy,



    Also, hiermit verabschiedet sich der Perlpilz.


    - Danke für's zeigen dieser Bilder.


    - Und ich verabschiede mich von der Vorstellung, dass es evtl. kein "Perlpilz" ist.


    Andreas:
    - Ich würde die "Rottöne" als EINZIGES Merkmal nicht überbewerten. In der Literatur findet man (um nur ein Beispiel zu nennen) A. pseudorubescens, eine "umstittene und kontrovers diskutierte Art", die auch Rottöne hat.

    Hallo Trudy,


    ich greife mir mal folgendes Bild heraus:


    attachment.php?aid=7794


    - Andreas hat das Bild schon völlig korrekt als "Wulstling"(Gattung Amanita] identifiziert. :thumbup:


    - Obwohl wichtige Merkmale (Stielbasis, Sicht auf Lamellen) nicht sichbar sind, kann man dem Bild doch einige Geheimnisse entlocken: ;)


    (1) Es handelt sich um einer "Scheidenstreifling" (Amanita Untergattung Amanitopsis = Vaginatae):
    - Gut zu erkennen an der starken, langen Riefung am Hutrand uind dem fehlen eines Rings (Teilhülle =Velum partiale)


    (2) In Frage kommen m.E. nur die Arten, die ich hier vorgestellt und diskutiert habe.


    (3) Wie schätze ich die Art ein?


    (a) "Zweifarbiger Scheidenstreifling" (A. battarae = A. umbrinolutea):
    ---> Schließe ich als sehr unwahrscheinlich/völlig untypisch aus:
    - Da fehlt die typisch schmale, dunkle Zone am inneren Ende der Hutrandriefung und der Stiel ist mir zu "stark geschuppt".


    (b) Grauhäutiger Scheidenstreifling" (A. su8bmembranacea):
    ---> Ich tendiere (mit geringem Vorbehalt) auch hier dazu, diese Art zu verwerfen:
    - Jedenfalls habe ich bei dieser Art noch nie solch viele kleine Velumreste auf dem Hut beobachtet und die Stielschuppung an der Stielspitze scheint mir doch etwas zu grob zu sein. Und übrigens ist dies eine Art "saurer" Nadelwälder.


    (c) "Riesen-Scheidenstreifling, Doppeltbescheideter Scheidenstreifling" (Amanita ceiliae = A. strangulata = A. inaurata):
    ---> Ja, der dürfte hinkommen, wenn ich die Velum-Reste auf dem Hut und die Stiel-Schuppung bewerte. Und da würde der Fundort "Laubwald" (meidet übrigens "saure Böden" und benötigt einen Kalkanteil) auch recht gut passen.
    ---> Aber ganz sicher bin ich mir da natürlich nicht, da ich die Stielbasis (Volva) und insbesondere die Ausprägung der Volva-Reste am unteren Teil des Stiels nicht bewerten kann.


    Tja: Da sieht man, was man einem Bild doch noch abgewinnen kann, wenn man die "potentiellen Kandidaten" häufiger (auch nebeneinander) in der Hand hatte und die Variabilität der Merkmale abschätzen kann.


    Grüße vom Amanita-Fan
    Gerd

    Hallo Danni,


    Zitat von Gnömchen


    Bin die Danni noch 29 Jahre alt und wohne im schönen Blaubeuren bei Ulm.


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    Grüße
    Gerd