Hallo zusammen,
Zitat von pilzandy
ich tendiere hier eher zu H.lacunosa. Der Helle Stiel ist nicht ungewöhnlich und der Hut ist, auch für die Art nicht untypisch, nur teilweise am Stiel angewachsen. Die in Farbe und Form ähnliche Schwarze Lorchel H.atra besitzt einen mehr oder weniger rundlichen, glatten, nie aber gerippten Stiel. Die Weisstielige Lorchel H.spadicea hat einen nur leicht furchigen Stiel ohne Längrippen mit einer etwas verdickten Basis. Ich halte eher den Fundort für untypisch.
- Ich stimme zu, dass man H. atra und H. spacicea als unwahrscheinlich (Stiel ungerippt, seltener im unteren oder oberen Teil gefurcht.) ausschließen kann.
- Richtig, auch der Standort –žscheint–œ untypisch für H. lacunosa zu sein und Uschi (Gelbfieber) hat ja bereits –žähnliche–œ Arten von feuchten Standorten erwähnt.
Und was mache ich in einem solchen Fall. Ausschlüsseln nach [1]
===> Das Ergebnis ist m.E. eindeutig. Es bleibt für mich als ASCO-Muffel (und obendrein bekennender Lumper) nach meiner Recherche nur H. lacunosa (Gruben-Lorchel) übrig.
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Und hier das Schlüsselergebnis, dem ich wenige Anmerkungen hinzugefügt habe:
Fruchtkörper mit säuligem Stiel ---> (3a) Stiel durchgehend längsgerippt, schwach gerippt ---> Apothecium scheibig, konvex, gesattelt bis wirrlappig herablaufend --->15
15b Sterile Außenseite glatt, selten am Rand etwas bereift ---> 19
19a Mediterrane Arten ---> 20
---> Anmerkung: Fehlanzeige: Passen weder morphologisch noch vom Standort her
19b Nässe liebende Arten ---> 21
19b Sonstige Arten ---> 22
Anmerkung:
-19b ist verm Typo; soll 19c
21 ---> H. palutris (S.145); H. philonotis (S.145)
Anmerkung:
[1] kommentiert beide Arten nur kurz und vorläufig:
(1) Nach DISSING (1966) ist H. palustris Peck ein Synonym von H. lacunosa.
(2) Nach WEBER (1972), welche das Typusmaterial untersucht, ist H. philonotis gleichzusetzen mit H. palustris. Sie sieht in H. palustris eine eigenständige Art.
(3) Sein Fazit: Morphologisch lassen sich kaum Argumente finden, um in H. palustris eine berechtigte Art zu sehen. Eine Standortanpassung der variablen H. lucunosa ist nicht auszuschließen.
22 Schwarzes Pigment vorhanden, in Graustufen ausblassend ---> 23
23a Apothecium schirmförmig, Außenseite stark verzweigend gerippt, Juli bis September ---H. phlebophora (S. 132)
Anmerkung:
- Eine schmächtige Art, die sich morphologisch etwas von H. lacunosa unterscheiden soll.
23b Apothezium ohrförmig gesattelt bis wirrlappig herabgeschlagen, Außenseite nicht auffällig gerippt. Gesamthöhe 0,35 –“ 14 cm. Mai bis November, oft verblassend in Graustufen ---> H. lacunosa (S. 138)
Anmerkung (soweit ich die Bewertung in [1] verstanden habe):
(1) H. lacunosa als eine sehr variable Art. Detailliert beschrieben/diskutiert werden H. lacunosa var. sulcata forma minima, H. lacunosa forma phlebophoroidea-maxima und H. lacunosa (= H. sulcata). [1] stellt fest, dass H. phlebophara und H. lacunosa eng benachbart sind und sich Übergangsformen finden lassen.
(2) Er befürwortet, um ein taxonomisches Ausufern zu vermeiden, ein weites Artenkomplex. Und er begründet dies damit, dass seine mikroskopischen Untersuchungen keine qualitative Unterschiede sondern Baugleichheit aller Elemente und Schichtungen zeigten. Er weist darauf hin, dass seine Einschätzung nicht von allen Mykologen akzeptiert wird.
24 b Schmächtige Formen, meist im Frühjahr bis Sommer. Atroid bis ohrförmig oder unregelmäßig gesattelt. Gänzlich oder teilweise schwarz bis hellgrau gefärbt. Excipulum schmal ---> H. lacunosa var. sulcata (S. 136)
Anmerkung:
- Typo: 24 wird über vorangegangene Alternativzweige nicht erreicht; Soll 23c.
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Anmerkung:
- H. atra und H. spadicea erreicht man über Schlüsselpunkt 3b ( Stiel ungerippt, seltener im unteren oder oberen Teil gefurcht.)
Literatur:
[1] J. Häffner (1987): Die Gattung Helvella; Beihefte zur Zmykol 7:1-165
Grüße
Gerd