Beiträge von Gerd

    Hallo Horst,


    Zitat von hjp


    als interessierter Laie würde ich gerne wissen, wie es euch gelingt, den Ockergrauen Streifling (A. lividopallescens) auszuschließen. Was ist da das entscheidende Kriterium? Irgendwas scheint mir immer zu entgehen:(, oder sprechen hier die mikroskopischen Merkmale eindeutig gegen ihn?


    Hoffentlich ist mir nix allzu Offensichtliches entgangen.


    - Natürlich habe ich bei meiner Bewertung noch folgende Arten (mit +-runden Sporen und spärlichen Sphaerozysten) berücksichtigt und bewertet:


    12* Huthaut nicht grau ---> 13


    A. pachyvolvata
    ---> schließe ich aus, da die Volva viel zu mickrig ist


    A. fulva, A. crocea
    ---> schließe ich aus, da die Huthaut, wenn noch nicht endgültig gefärbt fast weiß ist.


    A. battarrae
    ---> Das ist die Alternative, die ich zu A. vaginata sehe.


    A. lividopallescens (hatte ich bisher erst zweimal in der Hand) mit größeren, ovaleren (Q = (1,1)1,2 - 1,3) Sporen
    ---> Das ist der "große Bruder" von A. vaginata. Doch diese Art wächst nicht innerhalb des Waldes sondern außerhalb (oft in Waldnähe, aber auch Parks).


    - Bei dieser Art gibt es noch die var. tigrina mit getiegert geschupptem Stiel.


    Grüße
    Gerd


    Rita:


    - Dein Bild hat leider einen Farbstich (wenigsten eine Stelle am Stiel u8nd linke Seite des Huts)


    - Ich habe in PdS nachgeschaut: Vermutlich ist es doch A. vaginata, da hier die Sporengröße und die Form der Marginalzellen besser passt als bei A. battarrae


    Frage: wie sieht es mit der Basenversorgung des Bodens aus?
    ------------------------------


    Nachträgliche Änderung, 30.07.2008; 23:35Uhr:


    hjp (Nachfolgebeitrag) hat mich auf eine falsche Schreibweise hingewiesen, die ich in blauer Schrift korrigiert habe:


    war "Var. tigris"; korrekt ist "var. tigrina"

    Hallo Mefi,


    Zitat von mefi


    Ich hatte auch Lactarius lignyotus (Mohrenkopf) gefunden. :)


    Ja, diese Art ist unverkennbar und kann (im Gegensatz zu anderen Arten aus dieser section) nicht verwechselt werden.


    ---> Bereits ein kleiner Ausschnitt reicht zur eindeutigen Bestimmung aus:


    Grüße
    Gerd

    Hallo Rita,


    - Nicht ganz einfach, da es sich wohl noch um einen jungen, schnell gewachsenen Fruchtkörper handelt, bei dem sich die endgültige Hutfarbe noch nicht eingestellt hat.


    - Ich versuche einmal diese Amanitopsis-Art einzugrenzen:
    (a) Sporen fast rund; Q <1,1
    (b) Nur wenige Sphaerozysten in der Volva
    (c) Buchenwald; auf Kalk?
    ---------------------------------


    Und jetzt ein Schlüsselversuch [1]:


    1* Sporen rund bis fast rund (Q < 1,15) .............. ---> 9


    9* Volva ohne oder mit wenigen Spaerozysten ..... ---> 12


    12. Huthaut grau ................................ A. vaginata


    ---> Aber ich traue diesem Ergebnis nicht so recht:


    (a) Die Volva scheint mir zu stabil und nicht häutig genug zu sein
    (b) Die Volva enthält erstaunlich viele "rötliche" Flecken
    (c) wenigstens andeutungsweise sehe ich eine dunklere Zone in Hutrandnähe


    ===> Da frage ich mich, ob sich daraus evtl. Amanita battarrae entwickelt???


    Mein Fazit:


    - Ich bin verunsichert und kann dir da auch nicht so recht weiter helfen.



    Grüße
    Gerd


    [1] G.J. Krieglsteiner (2003): Die Großpilze Baden-Wüettembergs Band4:

    hallo mefi,


    Zitat von mefi


    zwischen Gras, neben Picea.


    meiner Mainung nach -> Lactarius picinus - Pechschwarzer Milchling



    - Ja, ich halte das auch für eine Art aus der Sektion Plinthogali (Korallenmilchlinge), in der +-dkl.-braune, samtige Arten zusammengefasst werde, deren Fleisch in Verbindung mit Milch +- schnell bis sehr langsam rötet.


    - Die meisten Arten haben Laubbäume als Myhorrhizapartner.


    - Mit Nadelbäumjen vergesellschatet sind:


    (a) L. lignyotus (Mohrenkopf), den man völlig ausschließen kann.


    (b) L. picinus (Pechschwarzer Milchling):


    - Bevorzugt bei Fichte, aber auch Tannen
    - Milch in Verbindung mit Fleisch sehr langsam (oft erst nach 1 - 2 Stunden) blass orange-rosa verfärbend.


    Fazit:


    Was besseres als L. picinus fällt mir da auch nicht ein.
    Es sei denn da gab es auch noch Laubbäume in der Nähe: dann müßte man evtl. L. fuliginosus (Russfarbener Milchling) in Betracht ziehen.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Karoline,


    Zitat von Karoline


    Ich vermute zwar, dass es sich um zwei Schwarze Steinpilze handelt - sie standen unter Fichten, aber mitten in einem Buchenwald.


    - Ich halte das für Maronen (Xerocomus badius)


    Grüße
    Gerd

    Hallo Sammler,


    dein Fund wurde (hast du wohl nicht mitbekommen) weiter diskutiert.


    - Wäre nett, wenn du wenigstens einige Fragen beantworten wqürdest!!!!!


    Grüße
    Gerd


    PS.:
    - Schauen wir einmal, ich habe hier Email-Benachrichtigung aktiviert.

    Hallo zusammen,


    Zitat von Gelbfieber
    Zitat

    Helft mir auf die Sprünge, aber irgendwie sehe ich keine Milch.
    Hab ich Tomaten auf den Augen?


    Das hat nichts mit deinen Augen zu tun –“ ich sehe auch keine Milch!


    Meines Erachtens ist diese –žMilchgeschichte–œ zustande gekommen weil SAMMLER den Kampfer-Milchling vermutet. Danach wurde nach der Farbe der Milch gefragt und sogar auch schon violette Milch auf dem Bildchen gesichtet (später wieder zurückgenommen).


    - Da dürftest du Recht haben!!!


    ---> Auch ich habe beim Betrachten des Bildes (und kann es immer noch nicht nachvollziehen) keine Milch entdeckt; war allerdings zu feige (nachdem SAMMLER einen Milchling in den Ring geworfen hat) meinen ersten Eindruck (Kahler Krempling) zur Diskussion zu stellen.


    Zitat von Gelbfieber


    Aufschluss ob Milch oder nicht kann uns nur der Beitragseinsteller geben.


    Da erwarte ich keine Antwort !!!!!


    - Ich habe etwas die Beiträge von –žSAMMLER–œ recherchiert:


    1. Beitrag (Anfrage zu diesem –žMilchling–œ):
    22-07-2008, 12:45


    2. Beitrag (Kommentar zu einem völlig anderen Thema):
    22-07-2008 14:51


    Letzter Besuch: 22-07-2008 20:46


    Frage: Welche Kommentare kennt –žSAMMLER–œ?


    Harald, 22-07-2008 13:08


    Gernot, 22-07-2008 14:19


    Rudi 22-07-2008 18:24



    Und was hat er zur Klärung seiner Anfrage beigetragen?
    ===> Absolut nichts, nicht einmal zum Geruch hat er sich geäußert!!!!!!!
    ----------------


    Mein Eindruck:
    - –žSAMMLER–œ hat seinen Fund durch Bildvergleich bestimmt und wollte nur eine schnelle Bestätigung.



    Nachdenklich
    Gerd


    PS.:


    - Auch wenn's "SAMMLER" nicht interessiert: Den von Harald vorgeschlagenen "Kahlen Krempling" sollten wir weiter diskutieren.

    Hallo Phasmatrix,



    Ja, das sind m.e. definitiv "Graue Wulstlinge":


    - Auf Bild 1 erkennt man die Farbe des Hutes und noch wichtiger ist (Bild 2) die Ausprägung der Stielbasis:
    ---> Rübenförmig (zugespitzt) und nur mehrere "gürtelförmig angeordnete "Warzenzonen" (Volvareste), jedoch keine ausgeprägte Volva. Derartige Stielbasen sind u.A. typisch für "Perlpilz" und "Fliegenpilz".


    - Die Stielbasis vom Porphyr-Wulstling ist "dicker und runder" und zeigt keine gürtelförmige Ringrestesondern eine +- ausgeprägte, gerandete Volva.


    ---> Insofern hat Horst recht, dass der "Gelbe Knollenblätterpilz" exakt den gleichen Stielbasis-Typ hat wie der Porphyr-Wulstling.


    ---> Schau dir einmal den ausgezeichneten Link von Horst an. Da kann man sich die Unterschiede hervorragend einprägen.
    -----------------------


    Natürlich gibt es weitere Unterschiede zwischen "Grauem Wulstling und Porphyr-Wulstling. Der hat im Normalfall:
    (1) oft keine Hüllreste auf dem Hut
    (2) der Ring ist oberseits nicht gerieft
    (3) Geruch erinnert an Kartoffelkeime/Kartoffelkeller


    Grüße
    Gerd

    Hallo Harald,


    Zitat von zuehli


    Nach nochmaligem Angucken frage ich in die Runde, wie wärs mit Kahler Krempling?


    - Das war mein erster Gedanke beim Betrachten des Originalbilds. Und der hat sich verstärbt als ich das von Gernot überarbeitete Bild angeschaut habe.


    ---> Aber der "Kahle Krempling" milcht leider nicht.


    ---> Warten wir ab, ob wir noch etwas über die Milchfarbe erfrahren


    Grüße
    Gerd

    Hallo enca,


    Zitat von enca


    körnchen röhrling passt leider nicht, da dieser pilz keine milchigen tröpchen an der unterseite aufweist. die farbe der huthaut sieht auch dunkler aus, aber das könnte auch täuschen.


    der ringlose butterpilz scheint mir da passender.


    - Für mich sicher ist, dass es sich um einen "Körnchenröhrling" oder einen "Ringlosen Butterpilz" handelt. Beide Arten sind Mykorrhizapilze von 2-nadligen Kiefern und bilden Guttationströpfchen (bei jungen Fruchtkörpern und entsprechender Feuchtigkeit) die im Alter eintrocknen und als "rötlichbraune" Punkte sichtbar bleiben.


    - Die Farbe des Hutes ist kein gutes Trennmerkmal, obwohl der Hut beim "Körchen-Röhrling" meist heller ist als beim seinem Doppelgänger.


    - Eine dunkle Radialfaserung des Huts (vergl. Bilder 1, (4), 5!, (6) ) ist typisch für den "Ringlosen Butterpilz"; hellere Hüte ohne Radialfaserung (vergl. Bilder 2, 3) sind typischer für den "Körchen-Röhrling).


    ---> Das entscheidende und sichere Trennmerkmal findet man an der Stielbasis. Rosatöne (das Mycel des "Ringlosen Butterpilz" ist rosa) an der Stielbasis sind ein sicheres Indiz für den "Ringlosen Butterpilz".


    Grüße
    Gerd


    PS.:
    - Sende mir eine Email. Dann bekommst du eine Gegennüberstellung (Ringloser Butterpilz, Körchen-Röhrling und Butterpilz) aus meinem Folienfundus.

    Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn


    Übrigens habe ich mal stümperhaft versucht den Teller weisser zu bekommen, was mir zwar nicht ganz gelang, aber ich denke trotzdem, dass die Pilze nun farbechter erscheinen.


    Farbecht?


    ---> M.E. immer noch meilenweit davon entfernt, wenn es denn ein Kam-Milchling sein sollte.
    .
    ---> Und übrigens darf ich darauf hinweisen (auch wenn du die Farbe besser getroffen hättest), dass es da noch weitere farblich und vom Habitus (unter besonderer Berücksichtigung des Buckels, das einzige für mich verwertbare Merkmal) her ähnliche Arten gibt!!!


    Mein Fazit:


    - Solange nicht ein
    ein Minimum an Details bekannt ist, betrachte ich einen Bestimmungsversuch als reine Spekulation und Zeitverschwendung :cursing:


    - Warten wir doch einfach einmal ab, ob wenigstens die Frage von Harald beantwortet wird!


    Zitat von zuehli


    Hm, hat er denn auch so gerochen?


    - Zusätzlich würde mich noch der Waldtyp, der Säuregehalt des Bodens interessieren.


    - Und sinnvoll wäre sicher auch, wenn wir etwas über die tatsächliche Farbe der Fruchtkörper erfahren würden.


    - Und letztendlich wäre auch noch die Farbe des Sporenpulvers, die Milchfarbe/Verfärbung etc. interessant.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Horst,



    Zitat von hjp

    ich bin über die Gattungsbezeichnung "Diatrybe" gestolpert, z.B. bei "Diatrybe stigma". Im Internet finden sich dazu sogar (einige wenige) Seiten. Allerdings denke ich, dass das ganz einfach Schreibfehler sind (statt Diatrype), oder entgeht mir da irgend etwas? (wundern würde es mich nicht...)


    Dir ist nichts entgangen:


    - Die korrekte Gattungsberzeichnung ist


    Diatrype Fries 1849



    Grüße
    Gerd


    Diatrype stigma (Flächiges Eckenscheibchen)

    hallo phasmatrix,


    Zitat von Phasmatix


    der pilz roch eindeutig nach anis! und der hut hatte einen durchmesser von 10-15 cm so genau kann ich das leider nicht mehr sagen! die lammelen sind wie egerlings typisch braun angelaufen nach dem der pilz noch eine nacht bei mir lag!


    - Ich stimme ohne Einschränkung zu, dass du eine Agaricus-Art (Egeling-, Champignon-Art) gefunden hast.


    - Doch ich bezweifle (schau dir bitte nochmals meine Gründe an), dass dies A. essettii ist:
    ---> Ist eh nur eine der vielen Egerlings-Arten, die deutlich nach Anis riechen!!!


    Grüße
    Gerd

    Hallo Günther,


    Zitat von Günther


    Noch einige Bilder


    - Danke für die zusätzlichen Bilder, denen ich immerhin etwas Informationen abringen kann:


    (1) Der Stiel ist beringt
    (2) Meine Vorstellung vom Habitus der Pilze wurden bestätigt
    (3) Habitat ist ein Blumentopf.


    - Das passt alles recht gut zu den von mir angesprochenen Gattungen "Schirmlinge (Lepiota) oder Egerlingsschirmlinge (Leucoagaricus). Bei Leucoagaricus denke ich da an "+-rötende Arten", die früher in der Gattung "Faltentintlinge (Leucocoprinus) geführt wurden.


    - Was bleibt sonst noch als ähnliche Arten übrig. Arten der Gattung "Faltentintlinge (Leucocoprinus im engeren Sinn)". Die schließe ich vorerst aus, da ich absolut keine Hinweise auf eine deutlich gerieften Hutrand auf den Bildern finden kann.


    Mein Fazit:


    - Wir müssen, um wenigstens die Gattung sicherer bestimmen zu können, noch 3 Fragen Klären:


    (1) Ist der Hutrand deutlich gerieft oder nicht?


    (2) Verfärbt sich das Fleisch (bei Schnitt), die Lamellen (bei Druck) oder die Stielrinde (beim Ankratzen)?


    (3) Wie sieht die Stielbasis aus?


    Grüße
    Gerd

    Hallo Günther,


    Auch von mir "herzlich willkommen im Forum".


    Zitat von Günther


    seit einigen Tagen wachsen einige Pilze an meiner Palme.


    - Aufgrund der hellen, breiten, freien (nicht am Stiel angewachsenen) Lamellen, der Größe des sehr dünnfleischigen Hutes spekuliere ich wie Andreas auch auf eine Schirmlingsart (Gattung Lepiota) , wobei ich aber auch eine früher bei den Faltentintlingen (Gattung Leucocoprinus) geführte Art (neuerdings bei den Egerlingsschirmpilzen (Leucoagaricus) untergebracht) nicht völlig ausschließe.


    - Der stark aufgerissene Hutrand und auch die Risse auf dem Hut bewerte ich als +- untypischen Trockenschaden.


    ---> Ohne weitere Detailbilder ist m.E. nicht einmal die Gattung sicher zu bestimmen. Was mich interessiert (ich sehe leichte Verfärbungen in den Lamellen und auch am Stielfleisch) sind Biler, von Fruchtkörpern verschiedenen Alters, bei denen der vollständige Stiel inkl. Stielbasis und auch ein Längsschnitt durch den Fruchtkörper beurteilt werden können. Ganz wichtig wäre, ob und wie schnell sich die Lamellen (auf Druck) oder die Stielrinde (auf Kratzen/abschaben) verändern.


    - Angaben über den Standort (BRD, Ausland); Freiland oder Blumentopf im Freiland wäre auch hilfreich.


    Grüße
    Gerd

    Hallo zusammen,


    Zitat von pilzandy


    ich tendiere hier eher zu H.lacunosa. Der Helle Stiel ist nicht ungewöhnlich und der Hut ist, auch für die Art nicht untypisch, nur teilweise am Stiel angewachsen. Die in Farbe und Form ähnliche Schwarze Lorchel H.atra besitzt einen mehr oder weniger rundlichen, glatten, nie aber gerippten Stiel. Die Weisstielige Lorchel H.spadicea hat einen nur leicht furchigen Stiel ohne Längrippen mit einer etwas verdickten Basis. Ich halte eher den Fundort für untypisch.


    - Ich stimme zu, dass man H. atra und H. spacicea als unwahrscheinlich (Stiel ungerippt, seltener im unteren oder oberen Teil gefurcht.) ausschließen kann.


    - Richtig, auch der Standort –žscheint–œ untypisch für H. lacunosa zu sein und Uschi (Gelbfieber) hat ja bereits –žähnliche–œ Arten von feuchten Standorten erwähnt.


    Und was mache ich in einem solchen Fall. Ausschlüsseln nach [1]


    ===> Das Ergebnis ist m.E. eindeutig. Es bleibt für mich als ASCO-Muffel (und obendrein bekennender Lumper) nach meiner Recherche nur H. lacunosa (Gruben-Lorchel) übrig.
    -------------------------------------


    Und hier das Schlüsselergebnis, dem ich wenige Anmerkungen hinzugefügt habe:


    Fruchtkörper mit säuligem Stiel ---> (3a) Stiel durchgehend längsgerippt, schwach gerippt ---> Apothecium scheibig, konvex, gesattelt bis wirrlappig herablaufend --->15


    15b Sterile Außenseite glatt, selten am Rand etwas bereift ---> 19


    19a Mediterrane Arten ---> 20
    ---> Anmerkung: Fehlanzeige: Passen weder morphologisch noch vom Standort her


    19b Nässe liebende Arten ---> 21


    19b Sonstige Arten ---> 22
    Anmerkung:
    -19b ist verm Typo; soll 19c



    21 ---> H. palutris (S.145); H. philonotis (S.145)


    Anmerkung:
    [1] kommentiert beide Arten nur kurz und vorläufig:


    (1) Nach DISSING (1966) ist H. palustris Peck ein Synonym von H. lacunosa.
    (2) Nach WEBER (1972), welche das Typusmaterial untersucht, ist H. philonotis gleichzusetzen mit H. palustris. Sie sieht in H. palustris eine eigenständige Art.
    (3) Sein Fazit: Morphologisch lassen sich kaum Argumente finden, um in H. palustris eine berechtigte Art zu sehen. Eine Standortanpassung der variablen H. lucunosa ist nicht auszuschließen.


    22 Schwarzes Pigment vorhanden, in Graustufen ausblassend ---> 23


    23a Apothecium schirmförmig, Außenseite stark verzweigend gerippt, Juli bis September ---H. phlebophora (S. 132)


    Anmerkung:
    - Eine schmächtige Art, die sich morphologisch etwas von H. lacunosa unterscheiden soll.


    23b Apothezium ohrförmig gesattelt bis wirrlappig herabgeschlagen, Außenseite nicht auffällig gerippt. Gesamthöhe 0,35 –“ 14 cm. Mai bis November, oft verblassend in Graustufen ---> H. lacunosa (S. 138)


    Anmerkung (soweit ich die Bewertung in [1] verstanden habe):
    (1) H. lacunosa als eine sehr variable Art. Detailliert beschrieben/diskutiert werden H. lacunosa var. sulcata forma minima, H. lacunosa forma phlebophoroidea-maxima und H. lacunosa (= H. sulcata). [1] stellt fest, dass H. phlebophara und H. lacunosa eng benachbart sind und sich Übergangsformen finden lassen.


    (2) Er befürwortet, um ein taxonomisches Ausufern zu vermeiden, ein weites Artenkomplex. Und er begründet dies damit, dass seine mikroskopischen Untersuchungen keine qualitative Unterschiede sondern Baugleichheit aller Elemente und Schichtungen zeigten. Er weist darauf hin, dass seine Einschätzung nicht von allen Mykologen akzeptiert wird.


    24 b Schmächtige Formen, meist im Frühjahr bis Sommer. Atroid bis ohrförmig oder unregelmäßig gesattelt. Gänzlich oder teilweise schwarz bis hellgrau gefärbt. Excipulum schmal ---> H. lacunosa var. sulcata (S. 136)


    Anmerkung:
    - Typo: 24 wird über vorangegangene Alternativzweige nicht erreicht; Soll 23c.
    --------------------------------



    Anmerkung:


    - H. atra und H. spadicea erreicht man über Schlüsselpunkt 3b ( Stiel ungerippt, seltener im unteren oder oberen Teil gefurcht.)



    Literatur:


    [1] J. Häffner (1987): Die Gattung Helvella; Beihefte zur Zmykol 7:1-165


    Grüße
    Gerd

    Hallo Harald,


    Zitat von zuehli


    dem ist eigentlich kaum etwas hinzuzufügen. Über die Bekömmlichkeit des "Netzis" scheiden sich die Geister. Manche vertragen ihn, manche nicht.


    Mir fällt dazu noch etwas ein:


    - In der Literatur wird dieser Pilzart oft ein Antabus-Effekt (in Verbindung mit Alkohol giftig) unterstellt:


    (1) Aber, Coprin oder Coprin-ähnliche Stoffe wurden bisher nicht nachgewiesen.


    (2) Man vermutet da eher eine Verwechslung mit dem seltenen "Ochsenröhrling"


    Grüße
    Gerd

    Zitat von Phasmatix


    hallo leute,
    ich hab gestern mal einen (schiefknolligen???) anisegerling gefunden!


    - Ich melde Zweifel bezüglich "Schiefknolliger Anisegeling (Agaricus essettii = A.abruptibulbus ss. auct. europ." an. Unklar und nicht allgemein anerkannt ist auch der Artrang von A. essettii oder ob es sich um eine var. oder forma von A. sylvicola handelt!


    Begründung:


    (a) die Verletzungsstellen am Stiel sehe ich nicht gilbend sondern deutlich safranrot verfärbend.


    (b) Die Hutoberfläche erscheint mir zu kreideweiß, etwas zu samtartig und insbesondere im Randbereich etwas feinschuppig zu sein.


    (c) Die Lamellenfarbe scheint mir zu "rein" rosa zu sein.


    (d) Mein Eindruck ist, dass der Hut (bei Verletzung) evtl. gilbt, nicht aber die Stielrinde.


    [e] Ich sehe andeutungsweise einen "schwachen" Buck in der Hutmitte.
    ---------------------------


    Fragen:


    (1) Größe der Fruchtkörper?


    (2) Geruch (Anis, Marzipan/Bittermandeln, angenehm pilzartig)?


    Grüße
    Gerd

    Hallo noctem,


    Zitat von noctem


    ...
    und die beere kennt die jemand evtl


    - Dürfte sich um die Vierblättrige Einbeere (Paris quadrifolia) handeln.


    Grüße
    Gerd

    Zitat von zappo


    Hallo, habe im Topf meines Bonsai's vor kurzem diesen Pilz enteckt. Kann mir da jemand was zu sagen?


    Fragen über Fragen:


    - Ist der Hutrand stark gerieft?
    - Ist der Hut außerhalb der Hutmitte mit feinen Schüppchen belegt?
    - Größe der Fruchtkörper?
    - Enthält die Erde auch "nicht oder schwach verottete" organische Bestandteile (z.B. Rindenstücke)?
    - Hast du vor Kurzem gedüngt (wenn ja, mit was) oder umgetopft?
    -----------------------


    Vom Habitus her könnte es sich um einen Faltentintling handeln.


    Gibt es Ähnlichkeiten mit der hier diskutierten Art?


    Grüße
    Gerd

    Hallo Gerhard,


    Zitat von Gerhard41


    Nach der Vergleichsliste würde ich jetzt auch sagen, es handelt sich um Hydnum repandum, vor allem wegen des kurzen dicken Stiels.


    - Die Einzelmerkmale der "Stoppelpilz-Arten" überlappen sich teilweise.
    ---> Deshalb ist es wichtig alle Merkmale zu beurteilen!!!


    - Der "kurze, dicke Stiel" ist zwar typisch; kann durchaus aber auch etwas länger sein.
    ---> Macht nichts: Auch wenn hier der Punkt an H. albidus gehen würde, setzt sich H. repandum doch mit klarem Vorsprung durch.


    grüße
    Gerd

    Hallo Klaus,


    du zeigst uns m.E. eindeutig


    "Knopfstielige Büschelrüblinge"(Gymnopus confluens = Collybia = confluens)


    - Ein gutes Merkmal: Beim Ablösen des Hutes vom Stiel sieht man eine "knopfartig" erweiterte Stielspitze.


    Grüße
    Gerd


    PS.: Das ist keine Speisepilz!

    Hallo Carsten,


    Zitat von Mycelio


    ich habe öfter mal die gelben Faltenschirmlinge und Tintlinge in Blumentöpfen mit verschiedenen Pflanzen. Sie treten immer nach dem Umtopfen auf, wenn die frische Erde viele Organische Reste enthält, also Rindenstücke oder nicht komplett verrottetes Pflanzenmaterial. Wenn sie nach ein paar Wochen ihre Nahrung verdaut haben, verschwinden sie aber wieder.


    - Ich muss gestehen, dass ich, obwohl ich L. birnbaumii (bei Bekannten!) schon oft bewundern durfte, nie so genau auf das organische Material (Asche über mein Haupt!!!) geachtet habe.


    ---> [u]Danke für deine Hinweise, die ich gut nachvollziehen kann.


    (1) Ich erinnerte mich daran, dass mein bisher einziger Freilandfund (in Kalifornien) auf noch +-unverrottetem Rindenmulch gewachsen ist.


    ---> Tja, genau derartiges Material :cursing: "also Rindenstücke oder nicht komplett verrottetes Pflanzenmaterial" habe ich bisher L. birnbaumii bei meinen Impfversuchen nie angeboten. Klar, dass derartig stümperhafte Impfversuche nur schief laufen können.


    (2) Ich kann bestätigen, dass L. birnbaumii meist relativ schnell (wenige Tage bis wenige Wochen) die Fruchtkörperbildung einstellt. Ich habe dabei allerdings eher "klimatische Änderungen" und nicht "schnellen Substratverbrauch" vermutet.
    ------------------------------------------------


    Zitat von Mycelio


    Lili
    Hast du deinen Benjamin kürzlich umgetopft oder organisch gedüngt?


    - Ja, diese Antwort würde mich auch interessieren.
    - Und ich werde auch bei meinem Nachbar (bei dem im Folgejahr keine Fruktifikation mehr erfolgte) nachhaken.


    Zitat von Mycelio


    Gerd
    Bei älterer, womöglich verkalkter Erde würde ich als Hobby-Pilzzüchter keine Erfolge erwarten. Evtl. ist dein Substrat auch schon von anderen Pilzmycelien besiedelt, welche die Ansiedlung verhindern können. Dann würde es helfen, die Erde kurz zu erhitzen und diese abzutöten.


    - Ja, da hast du ein weiteres Problem angesprochen. Bei meinem –žBenni–œ(wurde seit Jahren nicht umgetopft) könnten sich durchaus Schimmelpize eingenistet haben.
    - Kalkfrei (gegossen wird nur mit Regenwasser) ist die Erde; ein Test mit –žSalzsäure (37%)–œ zeigt absolut keine Reaktion.


    Schöne Wochenende


    Gerd

    Hallo zusammen,


    Zitat von zuehli
    Zitat von mefi


    Ich wette 1€ dass es Hydnum repandum - Semmel-Stoppelpilz ist. :D


    Da würde ich nicht dagegen wetten :)


    - Auch ich würde nicht dagegen wetten :thumbup:


    Warum???


    - Ich ziehe einen Joker (der bei HARRY schon mehrfach erfolgreich getestet wurde) aus meinem Hut und zeige eine Checkliste (---> Anlage), in der die wichtigsten Merkmale der in der BRD nachgewiesenen Hydnum-Arten aufgelistet werden:


    - Jetzt ganz einfach jedes Einzelmerkmal (in der freien Spalte links neben der Art) bewerten:


    0 Punkte, wenn nicht beurteilbar oder unklar, ob dieses Merkmal evtl. noch innerhalb der Varibilität liegen könnte.


    +1 Punkt, wenn eindeutig zutreffend
    -1 Punkt, wenn eindeutig nicht zutreffend


    evtl. (da sollte man sehr zurückhaltend sein):


    +2 Punkte, wenn eindeutig zutreffend und man das Merkmal als +- konstant bewertet.
    -2 Punkte, wenn ein +-konstantes Merkmal total (zweifelsfrei) daneben liegt.
    --------------------


    Eine derartige Bewertung, obwohl man die Merkmale den Bildern aus der Nase ziehen muss und nicht einmal die Größe der Fruchtkörper bekannt ist, zeigt für mich einen klaren Favoriten: :cool: :P
    - Was man leider nicht bewerten kann ist die Ausprägung und Dichte der Stacheln.
    - Aber immerhin sieht man den Übergang von Hut zum Stiel, ob die Stacheln den Stiel herablaufen, das Verhältnis Hut/Stiellänge und die Grundfarben (Hut, Stiel, Fleisch) recht gut.
    - Verfärbung des Fleisches, Vorkommen (Buche) und natürlich auch die Mikromerkmale würde ich nicht bewerten.
    ------------


    Eine schöne Aufgabe für's Wochenende.
    ---> Und ich bin mir sicher, dass sich bei der Auswertung ein klarer Favorit mit deutlichem Abstand absetzen wird.


    Schönes Wochenende


    Gerd