Beiträge von Gerd

    Hallo Andreas,


    Zitat von Andreas.


    Heute im Moor entdeckt -> Helvella lacunosa


    Herrliche Aufnahme.


    - Nur bei der Bestimmung bin ich mir nicht so sicher:


    ---> Bei der Gruben-Lorchel sollte der Hut (sieht typisch eher aus als ein zusammengedrücktes Papier) am Stiel angewachsen sein und der Stiel sollte auch nicht so hell sein.


    Schönes Wochenende
    Gerd


    - Was "Pfifferlingsartiges ist" die gewiss nicht.
    - Ich halte das für einen Trichterling (z.B. Clitocybe gibba)


    Grüße
    Gerd

    Hallo Harald,



    - Ja, davon gehe ich auch aus :whistling:
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    - Du interessierst dich doch für Lepioten. Kennst du nachfolgende Artikel:


    [2] Migliozzi, V.; Brunori, A.; Coccia, M. (1989): La micoflora delle serre di S. Sisto vecchio in Roma. Lepiotee (1. parte); Rivista di Micologia 32(1-2):5-29


    [5] Rey, H.; Migliozzi, V. (1995): Leucocoprinus lilacinogranulosus et Leucocoprinus brebissoni, avec clé du genre Leucocoprinus; Bulletin de la Soc. Castraise de Sciences Naturelles :27-41


    [8] Mohr, P. (2007): Drei interesante Schirmlinge (Leucocoprineae) von den Kanarischen Inseln (Spanien); Boletus, Pilzkundliche Zeitung 30(1):1-11


    Grüße
    Gerd

    Hallo Lili,


    Zitat von Lili


    das ist aber eine ausführliche beschreibung 8| .ich werde sie mir noch ein paar mal durch lesen.


    - Ja, etwas ausführlich ist die Beschreibung geworden.
    - Das Wichtigste für dich ist, das der Pilz bestimmt ist und die Beschreibung der Pilzart.
    ---> Der Rest ist eher etwas für die Pilzspezialisten.


    Zitat von Lili


    Kannst du was mit der klumpchen erde anfangen ? ( war in das blaues papier ) in meinen augen schien so als ob was da raus wachsen könnte/würde.


    - Danke, ich habe meine "Benni"-Erde damit beimpft.
    ---> Ob was draus wird, das wissen nur die Götter. Bisher hat's noch nie geklappt.


    Zitat von Lili


    Bei uns ( eher beim "Benni" ) sieht es immer noch aus wie vorher : überall gelbe pulver und das nicht nur oberflächlich) ich versuch es oben austrocknen zu lassen in der hoffnung das unsere gast sich verabschieden wird ( alos ich giesse nur noch von unten) aber so wie ich das sehe kann es noch ewig dauern .


    - Stell doch einfach deinen "Benni" über Nacht ein paar Tage nach draußen.


    ---> Ich könnte mir vorstellen, dass dein Gast (als tropische Art) das gar nicht mag. Bei meinem Nachbar fruktifizierte ein "Gelber Faltenschirmling" (bilder davon habe ich gezeigt) in einem Blumentopf im Freien leider nur ein Mal.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Andreas,


    Zitat von Andreas.


    Deine Pilze hast du richtig bestimmt.


    - Ja, endlich einmal eine Pilzart, die man nach Bildern (auch ohne zusätzliche Detailinfos) zweifelsfrei bestimmen kann.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Lili,


    ich habe noch eine Bringschuld und lüfte das Bestimmungsergebnis der Pilzart, die sich bei dir im Blumentopf eingenistet hat:


    Gelber Faltenschirmling
    - Leucocoprinus birnbaumii (Corda) Singer -


    Synonyme (u.A.):
    = L. flos sulphuris
    = L. luteus
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    Kurzbeschreibung:


    Hut: 20 –“ 50 (-70)mm breit; jung konisch, später glöckig und schließlich flach ausgebreitet, Hutmitte mit stumpfem Buckel; Oberfläche zitronengelb bis goldgelb (im Alter ausblassend); mit gleichfarbenen bis etwas dunkleren Schüppchen belegt (in Hutmitte dicht, zum verkahlenden Hutrand hin immer stärker aufgelockert.


    Lamellen: Blassgelb bis schwefelgelb, im Alter mit rosa Reflex; frei, gedrängt stehend, breit.


    Stiel:
    50 –“ 70 (90) mm lang; schlank, gegen Spitze verjüngt, Basis keulig aufgeblasen, Ring häutig, aufsteigend, im Alter vergänglich; oberhalb des Ring gelblich, glatt; darunter schwefelgelb, und gelbflockig bepudert.


    Fleisch: gelb, häutig bis dünn; Geruch unbedeutend; Geschmack mild


    Sporenpulver: weiß mit schwachem rosa-Anteil


    Sporen: hyalin, glatt, ellipsoid, mit Keimporus
    [1] (7-) 8 –“ 11 (-12) x 6-7(-7,5) µm
    [2] 7,5 –“ 10,5 x 5,2 –“ 7,5 µm; einzelne Sporen mit Länge bis zu 15 µm beobachtet.
    [3] 8-12 x 6 –“7(7,5) µm; Basidien 4-sporig, gelegentlich auch 2-3-sporig


    [4] 8,4 –“ 14,6 x 6,0 –“ 9,2 µm; Q = 1,3 –“ 1,7; Vm =360 µm^3


    Vorkommen: In der BRD auf Erde in Warmhäusern, Gewächshäusern, Terrarien, Blumentöpfen etc; nicht im Freien


    Sonstiges:
    - Die Art ist makroskopisch relativ leicht anzusprechen und durch die ±schwefelgelbe Farbe, den Habitus, Größe der Fruchtkörper und Standort gut gegen andere Arten abgegrenzt.


    - Verwechslungsmöglichkeit am ehesten mit L. denunatus (kleiner, ausgeblasst schwefelgelb und ohne Keimporus) verwechseln


    - Diese auffällige Pilzart ist in –žpopulärer Literatur–œ (z.B. [6], [7]) beschrieben/abgebildet und auch eine Internet-Recherche (Stichwort –žbirnbaumii) bringt eine Unzahl von Treffern.
    ---> Doch Vorsicht ist angebracht. Im Internet wird auch Schrott und Fehlbestimmungen verbreitet.
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    - Jetzt noch wenige Details die ich deinem Bild und dem mir zugesandten Fruchtkörper abgewinnen konnte:


    (1) Bild:
    Du zeigst uns Fruchtkörper, die bezüglich Habitus und der oben beschriebenen Merkmalen (mit Ausnahme der untypisch ausgeblassten Gelbtöne und der schlecht bewertbaren Stielbasis) gut zu L. birnbaumii passen.
    ---> Bei der Farbe liegt wohl eher daran, dass der Weißabgleich des Bilds nicht korrekt ist. Wenn ich dein Bild etwas aufhelle, dann kann ich die typisch –žschwefelgelbe–œ Farbe nachvollziehen.


    (2) Bei dem Fruchtkörper (Trockenmaterial), den du mir zugeschickt hast, waren die Farben schon deutlich ockerlich entfärbt. Aber immerhin:
    - Die typisch –žaufgeblasene–œ Stielbasis–œ ist klar erkennbar.
    - Schwefelgelbe Farbtöne waren stellenweise am Hut und Stiel (insbesondere an der Stielbasis) vorhanden.
    - Das Fleisch der Stielbasis war beim Anbruch intensiv schwefelgelb und entfärbte sich nach wenigen Tagen nach schmutzig weißlich mit leicht gelblichen Ton.
    - Lamellen mit schwach rosa Ton
    - Hut ca 35 mm breit und Stiel 60 mm lang


    (3) Sporen hyalin , ellipsoid bis schwach mandelförmig, dickwandig, mit gut sichtbarem Keimporus, Appendix schwach ausgeprägt und oft nicht oder kaum erkennbar.


    7,5-9,0-10,6 x 5,3 - 6,3-7,3 µm; Qm = 1,40 –“ 1,46; Vm = 180 –“205 µm^3


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    Jetzt zur Frage, warum man andere schwefelgelb oder goldgelb gefärbte Arten ausschließen kann


    L. denunatus (Blassgelber Faltenschirmling)
    ---> Hat deutlich kleinere Sporen: [1] (4,7)-5,2-6-(7) x3,5)-4 –“4,6-(5) µm;[2] 5-6 x 4-5 µm und keinen Keimporus, Hut 15 –“ 25mm breit
    ---> Gute Abb. findet man in [1], [2]. Wenn man diese Abbildungen vergleicht (und die Hutgröße nicht beachtet), könnte man die leicht für einen ausgeblassten –žGelben Faltentintling–œ halten!
    ---> Also Augen auf (und mikroskopieren, ein absolutes Muss!!!) bei –žsehr kleinen, farblich ausgeblassten–œ Gelben Faltenschirmlingen.
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    Einen hervorragenden Schlüssel bringt [2]:


    II Section Leucocoprinus (mit Keimporus)


    A ---> L. ianthinus, non L. lilacinogranulosus
    A* Fruchtkörper größer und mit anderer Morphologie ---> B


    B. ---> L. lilacinogranulosus
    B* Fruchtkörper mit weiß oder gelben Hutfarben ---> C


    C Fruchtkörper weißlich mit weißer, cremefarbener, grauer oder schwärzlicher Hutmitte ---> D
    C* Frk. vollständig oder nur Hutmitte gelb ---> G


    G Mittelgroß (bis 6 cm), vollständig lebhaft gelb oder goldgelb
    ---> L. birnbaumii


    Der Vollständigkeit halber zeige ich auch noch die Alternativverzweigung. Sie führt zu Arten, die ich ausschließe:


    G* kleine Fruchtkörper, mit vorherrschend matt gelben Farben ---> H


    H. Hut lang und dünn und Stiel schlank (Chapeu grêle et pied élancé)
    ---> L. fragilissimus
    [9] bringt eine Kurzbeschreibung mit hervorragenden makroskopischen/mikroskopischen Abbildungen; [1] mit Kurzbeschreibung, ohne Abbildung


    [9] Sporen (9)9,5-12 x 6-8 µm; Qm = 1,5;
    [1] Sporen 9-11-(13) x 6,5-7,5-(8,5)


    H* Hut weißlich mit ockergelblichem Scheitel.. Stiel nicht schlank (pied non élancé. Espèce très rare à confirmer lors d–™dultérieures récoltes)
    ---> L. magnusianus
    [1] bringt eine Kurzbeschreibung, mit Abbildung
    [1] Sporen 7-11 x 6-8 µm


    Anmerkung:
    - Nicht in diesem Schlüssel berücksichtigt ist eine in [8] beschriebene Leucocoprinus discoideus (Beeli) Heinemann; die man wegen fehlender Gelbtöne ausschließen kann.


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    Was fällt mir sonst noch ein zu dieser Art:


    (1) Natürlich sind sich die Autoren nicht einig, ob nun L, birnbaumii oder L. flos-sulphurus der aktuelle Name ist. Ein fast normales Bild nachdem im Sydney-Code die Startpunkte für Erstbeschreibungen geändert wurden.
    ---> Dies führte (in den 90-er Jahren) zu einer totalen Verwirrung und Umbenennung vieler sehr bekannter Arten.
    ---> Zum Glück, wurde in einem späterer Code zurückgerudert und aufgefordert, sehr bekannte und eindeutige Namen konservieren zu lassen. Dieser Vorgang ist noch nicht abgeschlossen, aber immerhin sind für viele Arten die früheren Namen erneut gültig.
    ---> Keine Ahnung, ob zwischenzeitlich auch L. birnbaumii konserviert wurde.


    (2) Sporen:
    - Die von mir gemessenen Mittelwerte decken sich gut mit den Literaturangaben, in denen –žMittelwertsstreuungen–œ angegeben werden. Man muss also prüfen, ob der Mittelwert der eigenen Messung innerhalb der in der Schlüsselliteratur angegebenen Grenzen liegt.
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    - Es ist bekannt, dass Leucocoprinus-Arten neben 4-sporigen Basidien auch einen Anteil an 2 und 3-sporigen Basidien produzieren (vergl. [3]).
    ---> Dies ist (vergleiche meine Visualisierung der Sporendichte, Anhang 25 Sporen) auch bei deinem Fund der Fall. Vergleiche die rechte(ist flacher) und linke Flanke (ist steiler) der Verteilungsdichte (blaue Kurve). Ich interpretiere das so: In der rechten Flanke haben sich Sporen von 3-sporigen Basidien versteckt und bei den Sporen mit sehr großem Volumen handelt es sich um Sporen von 2-sporigen Basidien.



    Beachte:
    - Bei den Literaturangaben werden alle Sporen in einen Topf geworfen und nicht zwischen den von 4-,3-,2-sporigen Basidien stammenden Sporen unterschieden.
    - Der angegebene Sporen-Mittelwert (vergleiche Maximum der roten Normalverteilungs-Kurve mit Maximum der blauen Kurve) wird etwas erhöht, da 3- bzw. 2-sporigen Basidien größere Sporen produzieren.
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    - Ich gehe davon aus, dass einige Mitglieder des Forums nur –žBahnhof–œ verstanden haben und versuche das Problem mit den Basidien einmal vereinfacht zu erklären:


    (1) Basidien sind Endzellen (bei Leucocoprinus auf den Lamellen) auf denen die Sporen (meist 4) gebildet werden.


    ---> Das gesamte Sporenvolumen dieser 4 Sporen beträgt im Mittel 4x –žmittleres–œ Sporenvolumen der Einzelsporen und streut normalverteilt um den Mittelwert.
    ---> Und man geht davon aus, das dieses Gesamtvolumen ±konstant ist, unabhängig davon, ob die Basidie 4, 3, 2 oder nur 1 Spore ausbildet.


    - Gelegentlich bildet eine Basidie statt 4 nur 3 Sporen (keine Ahnung warum) aus.
    ---> Aus der Konstanz des Gesamtvolumens folgt, dass eine 3-sporige Basidie größere Sporen (mit einem mittleren Volumen 4/3 einer 4-sporigen Basidie) produziert.


    - Und werden zusätzlich auch 2-sporige Basidien gebildet, dann ist das Volumen noch größer (4/2 einer 4-sporigen Basidie)


    - Und auch Sporen von 1-sporigen Basidien kommen vor. Da ist das Volumen 4x Volumen einer 4-sporigen Basidie.
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    Und jetzt noch ein Blick hinter die Kulisse:


    - Um Sporen von 4- bzw. 3-sporigen Basidien sauber zu trennen, muss man oft 100 oder mehr Sporen messen, die Dichteverteilung (wegen des Messfehlers glätten und sollte zu allem Überdruss genauer messen als ich es kann.


    Aber immerhin, in meine Exceldatei, mit der ich Sporen messe und statistisch auswerte, habe ich eine Sporenvisualisierung implementiert.


    ---> Und siehe da, bereits bei einer Stichprobe von n=50 Sporen (2. Visualisierung, blaue Kurve) kann man schon deutlicher erkennen, dass die Verteilung –žrechtslastig. Der Mittelwert der von 4-sporigen Basidien stammenden Sporen liegt (Maximum der blauen Kurve) bei etwa 170 µm^3, die Flanken sind etwa symmetrisch. Die rechts sichtbare Ausbeulung stammt von 3- bzw. 2-sporigen Basidien.


    - Mit meinem Visualisierungsprogramm kann ich Sporenpakete, die unterhalb bzw. oberhalb eines Schwelle liegen, getrennt auswerten und visualisieren. Jetzt kann man nachempfinden (NV_Detail-Kurve), dass sich die blaue Kurve in 2 ±normalverteilte Kurven zerlegen lässt.



    ---> Wer sich genauer mit Sporenanalyse beschäftigen möchte , dem empfehle ich Sporenstatistik, ein Thema, das wir bei ERIC (Stichwort –žStatistik–œ eingeben) mehrfach ausgiebig diskutieret habe.
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    Hoch interessant finde ich die Sporenmaße in [4]. Die liegen weit abseits von den in der Literatur angegebenen Sporenmaßen. Die Autoren haben aber darauf hingewiesen und vermuten, dass ihre Kollektion weitgehend nur Sporen von 2-sporigen Basidien enthält.


    ---> Dem kann ich nur zustimmen, zumal das mittlere Sporenvolumen recht gut mit dem doppelten Volumen meiner 4-sporigen übereinstimmt.
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    Eigentlich jammerschade, dass sich bei dir nicht L. denudatus ( schon beim Betrachten deines Fruchtkörpers ist meine Hoffnung gestorben) eingenistet hat.


    Na ja, das hat auch eine positiv Seite:


    (1) Da hätte ich nachhaken müssen und zusätzlich Frischmaterial/Bilder angefordert
    (2) Und einen solchen Fund (bin extrem schreibfaul) hätte ich gut dokumentiert wohl veröffentlichen müssen.
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    Abschließend noch eine Frage:


    - Ist der –žSpuk vorbei–œ oder bildet L birnbaumii immer noch neue Fruchtkörper ?



    Liebe Grüße
    Gerd


    Literatur


    [1] M. Candusso, G. Lanzoni (1990): Lepiota s.l.; Fungi Europaei vol. 4


    [2] Migliozzi, V.; Brunori, A.; Coccia, M. (1989): La micoflora delle serre di S. Sisto vecchio in Roma. Lepiotee (1. parte); Rivista di Micologia 32(1-2):5-29


    [3] G.J. Krieglsteiner (2003): Die Großpilze Baden-Württemberg Band 4; Ulmer Verlag


    [4] J. Breitenbach, F. Kränzlin (1995): Pilze der Schweiz Band 4


    [5] Rey, H.; Migliozzi, V. (1995): Leucocoprinus lilacinogranulosus et Leucocoprinus brebissoni, avec clé du genre Leucocoprinus; Bulletin de la Soc. Castraise de Sciences Naturelles :27-41


    [6] H.E. Laux (2002): Der große Kosmos Pilzführer


    [7] E. Gerhardt (2001): Der große BLV Pilzführer für unterwegs


    [8] Mohr, P. (2007): Drei interesante Schirmlinge (Leucocoprineae) von den Kanarischen Inseln (Spanien); Boletus, Pilzkundliche Zeitung 30(1):1-11


    [9] Weiterleitungshinweis


    Nachtrag: 17.07.2008; 21:55Uhr
    Ich habe heute noch etwas recherchiert und den Beitrag überarbeitet und ergänzt.


    Hallo Phasmatix,


    Zitat von Phasmatix


    allerdings ist es denoch etwas merkwürdig das die anderen genanten merkmale nicht so vorhanden sind oder?
    oder sind diese nicht zwingend vorhanden? (grauesfleisch unter der haut und flockiger stiel)


    [quote =Andreas]
    Gerade bei der Gattung Amanita (Wulstlinge < -> Knollenblätterpilze) ist es wichtig, den gesamten Pilz mit Knolle zu zeigen !
    [/quote]


    - Da stimme ich Andreas voll zu:thumbup::thumbup::thumbup:


    - Und mehr als "Grauer Wulstling" (das ist keine Essensfreigabe!) kann ich deinen Bildern (und Angaben) auch nicht entnehmen.


    ---> Mein Ratschlag:


    - Zeige uns einmal die abgeschnittene "Stielbasis". Bereits die alleine würde ausreichen um "Pantherpilz, Grauer Wulstling" und ich werfe einen weiteren Kanditaten "Porphyr-Wulstling" in den Ring sicher unterscheiden zu können.


    Grüße
    Gerd

    Hallo zusammen,


    ich bin da zufällig über einen Artikel [1] gestolpert, in dem sich Prof, Agerer zum Thema aüßert:


    Zitat von Agerer


    ... Schmarotzer-Röhrling. Obwohl selbst ein Ektomykorrhizapilz, wächst er in den Rhizomorphenhyphen von Scleroderma citrinum. Dabei folgt er dem leitenden Rhizomorphenhyphen in engster Weise. Die Fruchtkörper von Xerocomus parasiticus scheinen jedoch hauptsächlich auf den Fruchtkörpern von Scleroderma gebildet zu werden, obwohl es auch Meldungen davon unabhängigen Vorkommens gibt. Ob er in diesen Fällen seine Fruchtkörper auf den Rhizomorphen von Scleroderma entstehen lässt, oder sich auf seine eigenen Ektomykorrhizen verlässt, ist noch ungewiss.


    Grüße
    Gerd


    Literatur:


    Dialog mit Prof. Dr. Reinhard Agerer; Der Tintling (Heft 1/2003):18-21

    Hallo AndreasK,


    Zitat von AK_CCM


    eben von Christoph habe ich die Info, dass der Pilz in seltenen Fällen ohne einen Frk. des Kartoffelbovist fruktifiziert - eine andere Quelle kenne ich leider nicht. Ob es sich um einen Mykorrhizapilz handelt, weiß ich nicht.


    - Danke, genau das habe ich vermutet:


    ---> Deine Quelle "Christoph", dem ich hier (sofern du ihn korrekt zitierst ;) ) voll vertraue.


    ---> Wundert mich, dass Christoph (obwohl ich das Thema "X. parasiticus ---> Kartoffelbovist") mehrfach mit ihm diskutiert habe (soweit ich mich erinnern kann), nie postuliert hat, dass dem X. parasiticus bereits das "Anzutzeln" des Myzels des Kartoffelbovists zur Fruchtkörperbildung ausreicht.


    - Mir ist bekannt (ein Artikel von Prof. Agerer im Tintling ), dass einige in der Literatur beschriebenen "Mykorrkiza-Pilze" eigentlich "Parasiten" sind und nur das Myzel anderer Mykorrhizza-Pilze "anzutzeln".


    Grüße
    Gerd


    PS.:


    - Eine Bitte noch: Sende eine Mail an Christoph (habe gerade einProblem mit meinem Adressbuch) mit der Bitte um Klarstellung.

    Hallo AndreasK,


    Zitat von AK_CCM

    Der Parasitische Röhrling kann übrigens auch direkt das Myzel des Kartoffelbovisten anzapfen - wenn dann keine "kartoffeligen" Fruchtkörper vorhanden sind, steht man bestimmungstechnisch zunächst einmal vor einem Rätsel.


    - Gestatte mir, dass ich da nachhake:
    Frage: Gibt es eine Literaturquelle, dass dem Parasitischen Röhrling (Xerocomus parasiticus) bereits das Anzapfen des Myzels ausreicht um Fruchtkörper zu bilden!?


    ---> Mein Kenntnisstand (Dr. Christoph Hahn, mehrfach mündlich):


    (1) X. parasiticus ist ein Mykorrhiza-Pilz, dem sein Symbiosepartner nicht genug Energie zur Fruchtkörperbildung liefert.


    (2) Diese Energie besorgt er sich als Parasit des Kartoffelbovisten.


    - Hinweise darauf, dass das Anzapfen des Mycels bereits ausreicht kenne ich nicht.
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    Noch etwas:


    - An unseren "monatlichen Treffen" wird selten (aber böswiller Weise) ein X. parasiticus ohne "Kartoffelbovist" vorgelegt.


    ---> Bestimmungsprobleme (beachte Fruchtkörpergröße, Farbe und zugespitzeten Stiel) hatte ich da noch nie.


    ---> Erheblich schwerer und für mich oft nicht eindeutig bestimmbar sind andere Xerocomus-Arten (Rotfuß-, Ziegenlippe etc. Komplex)


    Grüße
    Gerd

    Hallo Marcel,


    Zitat von Maschellodioma


    Verstehe das nur auch nicht alles...


    - Ich versuch's einmal einfach zu erklären:


    (1) Es war von Anfang an klar, dass es sich um einen "Faltentintling" (Gattung Leucocoprinus) handelt.
    Und ich hatte (nach Betrachtung deiner Bilder) auch einige potentielle Arten zitiert:


    Zitat von Gerd


    - In Frage kommen vorrangig
    (a) L. lilacinogranulosus, L. ianthinus mit violetten farbtönen
    (b) L. brebissonii, L. heinemannii mit schwärzlich bis sehr dunkelbraunen Farbtönen


    - Ich wollte es genauer wissen (hätte ja auch ein Erstnachweis für die BRD sein können), da eine Artbeurteilung nach Bild bei ähnlichen Arten stark fehlerbehaftet ist.


    (2) Mit einem Erstnachweis für die BRD war nix. L. lilacinogranulosus hatte ich (bin nur Hobbymykologe) bereits mehrfach in der Hand und meinen persönlichen Erstfund in [1] beschrieben und von dem Franzosen "Marcel Bon" bestätigen lassen. Und, oh Wunder, dieser Artikel wird in [2] erwähnt.


    (3) Nach dem ersten Blick durchs "scharfe Auge" (Mikroskop) konnte ich die Art bereits aufgrund der Sporengröße, des Längen-/Breitenverhältnisses (Q) und der Ausprägung des Keimporus (das ist salopp ausgedrückt eine "Sollbruchstelle" (Gattungs-/Art-spezifisch, nicht immer vorhanden) auf L. lilacinagranulosus oder alternativ L. ianthinus reduzieren und habe dies auch begründet.


    (4) Ich bin auch noch langatmig auf die verwirrend und unterschiedliche Interpretation (war sehr zeitintensiv) eingegangen, ob L. lilagranulosus und L. ianthinus konspezifisch sind, also die gleiche Art beschreiben.


    ---> Das kannst du ignorieren. Solche Ungereimtheiten gibt's bei vielen Arten.


    ---> Aber, obwohl ich ein bekennender "Lumper" (bevorzugt Arten-Komplexe und keine beliebige, nicht begründete/nachvollziehbare Atomarisierung in Klein-Arten), kann ich (wenigstens auf Varitäts-Rang) die Interpretation von [3] nachvollziehen. Um dies für mich abschließend zu beurteilen muss ich mir noch die "Erstbeschreibung" von L. ianthinus besorgen.
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    Zitat von Maschellodioma


    Ist diese Art selten oder brauchst du weitere Fruchtkörper von Jungpilzen um sie zu vermehren?


    - Alle "Faltentintings-Arten" sind in Europa nicht häufig und weitverbreitet. Wie schon erwähnt, tauchen sie (Ausnahme L. brebissionnii) nur in "Warmhäusern etc auf.


    - Die in der BRD häufigste Art ist der "Gelbe Faltentintling" (L. birnbaumii = L. flos-sulphuris). Dann dürfte L. lilacinogranulosus (!?) folgen.


    - Danke für das Angebot: Aber die Aussichten (hab's mehrfach erfolglos mit L. birnbaummii und L. lilacinogranulosus versucht) eine Faltenschirmling anzusiedeln sind gering.


    Grüße
    Gerd



    Literatur:


    [1] Fischer, G. (1986): Leucocoprinus lilacinogranulosus (P. Hennings) Locquin - Ein Fremdling im Ulmer Raum; Ulmer Pilzflora (AMU) I:135-138


    [2] M. Candusso, G. Lanzoni (1990): Lepiota s.l.; Fungi Europaei vol. 4


    [3] Rey, H.; Migliozzi, V. (1995): Leucocoprinus lilacinogranulosus et Leucocoprinus brebissoni, avec clé du genre Leucocoprinus; Bulletin de la Soc. Castraise de Sciences Naturelles :27-41


    [4] Migliozzi, V.; Brunori, A.; Coccia, M. (1989): La micoflora delle serre di S. Sisto vecchio in Roma. Lepiotee (1. parte); Rivista di Micologia 32(1-2):5-29

    Hallo Marcel,



    Hier nun mein Bestimmungsergebnis:


    Leucocoprinus lilacinogranulosus (Hennings 1898.) Locq., Bull. mens. Soc. linn. Lyon 12(6): 95 (1943)
    (Lilakörniger Faltenschirmling, Lilaschuppiger Faltentintling)


    Beschreibung des Exsikkats (2 Fruchtkörper):


    Hut: ca. 25 –“ 30mm Durchmesser, jung stumpf konisch, alt flach aufgeschirmt; Scheitel stumpf gebuckelt, ±geschlossen, schwarz-violett; zum Rand hin auf schwach fleischfarbenem Untergrund mit dunkelbraun-violettlichen immer kleiner und spärlicher werdenden Schüppchen bedeckt; Rand bis ca. 2/3 des Hutes deutlich radial gerieft; sehr dünnfleischig.


    Lamellen: frei; etwas gedrängt, creme-ockerlich mit auffälligem Fleischton; 2 –“ 2,5 mm breit.


    Stiel: 65 –“ 75mm lang, dünn; dunkel-bräunlich, bereift, mit helleren Spitze und verdickter, knöllchenartiger Basis; Ringreste weiß, dünnhäutig, aufsteigend, etwas oberhalb der Stielmitte
    Basismyzel fadelförmig, rein weiß


    Sporen: (statisch über t-Verteilung ausgewertet: Vertrauensniveau 95%, Stichprobe n= 20)


    - MW-Konfidenzgrenzen: Lm x Dm=8,46-9,13 x 5,96-6,27 µm


    - Qm=1,39-1,49


    - Vm=159,4-187,3 µm^3


    - Hyalin, ellipsoid, bis schwach Ei- oder Mandel-förmig; mit deutlichem (nicht trunkatem) Keimporus, ± dickwandig.


    - Erstaunlich: Appendix kaum entwickeln, meist nicht oder nur andeutungsweise sichtbar.


    Sonstiges:
    - Fundort/Datum: D-47829 Krefeld/ 09.07.2008


    - Habitat: Auf Erde, Terrarium mit Vogelspinne (Heraphosa apophysis)


    - leg.: Marcel Esser (Abb. siehe pilze-im-terrarium-t-1863.html#pid12237)


    - det.: Gerd Fischer, D-89160 Dornstadt-Bollingen
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    Wie so oft, ist die Literatur nicht einheitlich:


    [2], [4],[5], [6] etc. betrachten L. lilacinogranulosus und L. ianthinus als konspezifische Arten, wobei [6] L. ianthinus als Synonym aufführt und die anderen Autoren L. lilacinogranulosus als Synonym bewerten.


    [7], [8], [9] listen beide Arten als nicht konspezifisch. [7] weist ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei L. lilacinogranulosus und L. ianthinus um zwei nahe verwandte aber unterschiedliche Arten handelt. Als wichtigste Unterschied wird (neben weiteren geringen morphologischen Merkmalen) festgestellt, dass L. ianthinus (Cooke, von Reid mehrfach beobachtet) keine Riefung hat (–žest totalement priveé de stritation–œ)!
    ---> Ob dies ausreicht, beide Arten auf Art-Niveau zu trennen, betrachte ich als fragwürdig.
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    - Einig sind sich alle von mir eingesehenen Autoren bezüglich des Basionyms:


    Lepiota lilacinogranulosa Henn., Verh. bot. Ver. Prov. Brandenb. 40: 145 (1898)


    Agaricus ianthinus Cooke, Grevillea 16(no. 80): 101 (1888)
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    - Doch bei dem kompletten Autorenzitat herrscht erneut Uneinigkeit:


    [2], [4], [5], [7] zitieren L. ianthinus (Cooke) Locquin 1945; nach [9] ---> –žNom. inval., Art. 32.1–œ
    [6], [8], [9] zitieren Leucpcoprinus ianthinus (Cooke) P. Mohr, Boletus 18(2): 48 (1994)
    -----------------
    [2], [4], [5], [7], [8], [9] zitieren L. lilacinogranulosus (Henn.) Locq., Bull. mens. Soc. linn. Lyon 12(6): 95 (1943)
    [6], [10], zitieren L. lilacinogranulosus (Hennings) Bon, Migliozzi & Brunori (1989)
    ----> Bei [6] ist dies nicht verwunderlich, vergleiche die Autoren des Artikels
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    Nun zur Klärung der Frage, warum ich mich auf L. lilacinogranulosus festgelegt habe und andere L.-Arten mit dunkler Hutmitte ausschließen kann. Ich stütze mich dabei vorrangig auf [7], [8], [10]. Und das Gute dabei ist, dass ich die Farbe der Schüppchen (kann variieren nicht überbewerten muss:


    L. heinemannii
    ----> hat keinen Keimporus, die Sporen sind erheblich kleiner:
    [12] (5,6)-6,0-7,5-(8,5) x 3,4-4,2 µm; [7] (5,5)-6-7,5 x 3,3-4,2; [10] (5,5)6,0-7,5 x 3,3-4,2 µm;
    ohne Keimporus


    L. ianthinus
    ---> hat nach [8] keine Hut-Riefung


    [u]L. brebissonii
    ---> hat abgestutzten Keimporus, Sporen nach [1] etwas größer mit abweichendem L/D-Verhältnis( Vm = 226; Qm = 1,75)
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    Zum Abschluss noch wenige grundsätzliche Angaben zur Gattung Leucocoprinus:


    (1) Die in [1] noch in dieser Gattung aufgeführten Arten (Sekt. Anomali, mit Hinweis –žsystematische Position unsicher–œ) wurden zwischenzeitlich in die nahestehende Gattung Leucoagaricus–œ transferiert.


    (2) Übrig bleiben zwei Sektionen:
    (a) Sekt. Denudati Herink ---> Ohne Keimporus
    (b) Sekt. Leucocoprinus ---> Mit ±deutlich erkennbarem Keimporus
    ---> In beiden Sektionen findet man Arten mit dunkler Schuppung in der Hutmitte.


    (3) Mit [2] Leucocoprinus-Arten auszuschlüsseln, kann ich nicht empfehlen:
    - Hier werden nur die (wenigen) bisher in BW nachgewiesenen Arten angesprochen.


    ---> G.J. Krieglsteiner [3] zeigt drastisch auf (am Beispiel L. brebissonii), dass nicht in allgemein zugänglichen Schlüsselwerken (in diesem Beispiel [1, Ausgabe 1967] erwähnte Arten (auch wenn noch nicht allgemein anerkannt) schlicht ignoriert/nicht beachtet werden. Er weist darauf hin, dass auch ein –žFachmann–œ außerhalb seines Spezialgebietes –žLaie–œ und Amateur ist und meist nicht in der Lage ist, die vielen in- und ausländischen Beschreibungen und Hinweise leicht beschaffen und abrufen kann.
    ---> Und ohne Schlüsselwerke (z.B. [1], da stimme ich voll zu!) bleibt nichts anderes übrig (auch wenn man Zweifel hat), den bestmöglichen Kompromiss als Bestimmungsergebnis zu akzeptieren.
    ---> Nicht erstaunlich für mich ist, dass L. brebissonii (kurz nach Erscheinen von [1, Ausgabe 1978] gleich mehrfach in der BRD nachgewiesen wurde.


    (4) Das Schlüsselwerk [4] (Nachfolger von [1]) kann ich zum Ausschlüsseln von Leucocoprinus-Arten, obwohl ich den Schlüssel nicht detailliert auf Schwachstellen überprüft habe, empfehlen. Es werden fast alle Arten der mir vorliegenden (sicher nicht vollständigen) Literatur angesprochen.
    ---> Vorteilhaft ist, dass nur makroskopische Angaben abgefragt werden. Nachteilig ist, dass bei den Sporen ein Hinweis auf den Keimporus fehlt.
    - Das betrachte ich nicht so kritisch, da man grundsätzlich ein auch –žscheinbar sicheres Schlüsselergebnis–œ eh an Hand von guten Beschreibungen überprüfen muss.
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    Grüße
    Gerd





    Literatur


    [1] M. Moser (1983): Die Röhrlinge und Blätterpilze; Kleine Kryptogamenflora Band IIb/2


    [2] G.J. Krieglsteiner (2003): Die Großpilze Baden-Württemberg Band 4; Ulmer Verlag


    [3] Krieglsteiner, G.J. (1982): Über einige neue, seltene, kritische Makromyzeten in der Bundesrepublik Deutschland. III; Zeitschrift für Mykologie 48(1):43-64


    [4] E. Horak (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa; Elsevier


    [5] SynopWin (Pilzkartierung Online); Online-Kartierungsprogramm


    [6] A. Bollmann et al. (2007): Abbildungsverzeichnis Europäischer Großpilze


    [7] M. Candusso, G. Lanzoni (1990): Lepiota s.l.; Fungi Europaei vol. 4


    [8] Rey, H.; Migliozzi, V. (1995): Leucocoprinus lilacinogranulosus et Leucocoprinus brebissoni, avec clé du genre Leucocoprinus; Bulletin de la Soc. Castraise de Sciences Naturelles :27-41


    [9] Index Fungorum (Index Fungorum - Search Page)


    [10] Migliozzi, V.; Brunori, A.; Coccia, M. (1989): La micoflora delle serre di S. Sisto vecchio in Roma. Lepiotee (1. parte); Rivista di Micologia 32(1-2):5-29


    [11] Fischer, G. (1986): Leucocoprinus lilacinogranulosus (P. Hennings) Locquin - Ein Fremdling im Ulmer Raum; Ulmer Pilzflora (AMU) I:135-138


    [12] Originalbeschreibung


    [13] J. Breitenbach, F. Kränzlin (1995): Pilze der Schweiz Band 4


    [14] Kasparek, F. (2001): Die Verwandtschaft der Schirmlinge; Der Tintling 26(Jg.6-2):10-25


    [15] Mohr, P. (2007): Drei interesante Schirmlinge (Leucocoprineae) von den Kanarischen Inseln (Spanien); Boletus, Pilzkundliche Zeitung 30(1):1-11

    Hallo Andreas,


    Zitat von Andreas.


    Der Geruch war kaum wahrnehmbar, minimal fruchtig aber nicht nach Fenchel.


    ---> Und damit kannst du den Fenchelporling (passt farblich und bezüglich pelziger Struktur der Hutoberfläche eh nicht gut) abhaken.


    ---> Nicht darum kümmern:
    - Der Kiefer-Braunporling (Phaeolus schweinitzii), kommmt auch an Fichte vor.


    - Interessant ist, dass der einzige an Nadelholz vorkommende Röhrling (Nadelholz-Röhrling = Pulveroboletus lignicola = Buchwaldoboletus lignicola) mit dem Kiefern-Braunporling vergesellschaftet ist.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Andreas,


    Zitat von Andreas.


    Heute an Totholz (Nadelbaum - vermutlich Fichte) entdeckt:


    - Auch ich halte P. schweintzii für sehr wahrscheinlich.


    ---> Mach eine Geruchsprobe, und du kannst schnell feststellen, ob auch der "Fenchelporling" eine "belastbare" Alternative ist.


    Grüße
    Gerd

    Hallo David,


    zuerst noch nachträglich ein "Herzlichen Willkommen im Forum"!!!


    Zitat von Pilzer


    Die exakte Bestimmung von Täublingen scheint ja eine Wissenschaft für sich zu sein.


    - Tja, deine Vermutung kann ich nur bestätigen. Das liegt unter Anderem daran, dass die Farben von Täublingsarten je nach Standort und Witterung sehr stark variieren können.


    ----> Nicht nur ich habe häufig ein Problem damit, auch mir (aus meinem Sammelgebiet) gut bekannte Arten in einem anderen Gebiet zweifelsfrei zu identifizieren. Und wenn mir nur ein Bild (ohne wirkliche Detailinformationen) vorgelegt wird, dann kann ich auch nur spekulieren.


    ---> Schau einmal hier Täublings-Merkmale auf was man ALLES achten muss. Und in einigen (nicht seltenen Fällen) muss das Bestimmungsergebnis mikroskopisch abgesichert werden.
    ===================


    - Übrigens, mit evtl. Fehlbestimmungen nur nach Bild mußt du in jedem Forum rechnen!!!
    ---> Was wir machen können: Tipps zu geben, wo man (Gattung, Sektion, evtl. Art-Komplex) evtl. fündig wird.
    ----> Überlies bitte nicht einen Zusatz (wahrscheinlich, evtl. etc.) mit dem ein Bestimmungsversuch vershen ist.
    -------------------------
    - Was du bei einer Anfrage tun kannst ist, neben Bildern möglichst viele Zusatzinfos mitzuliefern.
    -------------------------------


    Zitat von Pilzer


    Gerd


    Das Gebiet ist definitiv nicht moorig. In trockenen Sommern ist es ein staubiger Hang.


    - Das ist m.E. keine Umgebung, in der sich der "Orangrote Graustiel-Täubling" wohlfühlt.


    Frage: Kannst du etwas über den Säuregehalt und die Begleitbäume sagen?
    ============================


    Zitat von Pilzer


    Gibt es eigentlich richtig giftige Täublingsarten?


    - Tödlich giftige Täublinge gibt es nicht.
    ---> Verallgemeinert kann man feststellen, dass "stinkende, bitter oder scharf schmeckende" Täublinge meist noch unbekannte Giftstoffe enthalten, die "gastrointestinal" (testen +- stark deinen Magen-Darmtrakt) wirken.


    ---> Von Geschmacksproben würde ich dir abraten, es sei denn, du identifizierst den Fruchtkörper eindeutig als "Täubling". Doch auch dann ist Zurückhaltung geboten und nicht gleich reinbeißen: Zuerst einmal mit der Zungenspitze über die Lamellen streichen, um festzustellen, ob es sich um einen Spei-Täubling handelt.


    ---> Übrigens: Auch milde Kostproben sollte man ausspucken, da auch gute Speisepilze roh Giftstoffe enthalten.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Lili,


    Zitat von Lili


    du bekommst die tagen post , ich hoffe nur das es gut und schnell ankommt .


    - Danke, dein Brief ist Gestern (Samstag, 15:00Uhr) angekömmen.


    -Detailliertes, begründetes Bestimmungsergebnis gibt es, nachdem ich den Terrarienfund abgeschlossen habe.


    Schönes Restwochenende
    Gerd

    Hallo Marcel,


    Zitat von Maschellodioma


    Ist das Paket noch nicht bei dir eingetroffen?


    Danke, das Päckchen ist gestern (Samstag gegen 15:00Uhr) wohlbehalten angekommen. Kam allerdings erst heute dazu, die Fruchtkörper genauer anzuschauen.


    - Ein Bestimmungsergebnis habe ich, bin gerade dabei weitere Literatur kritisch zu bewerten und ein paar Notizen zusammenzustellen.


    ---> Dann werde ich das Ergebnis vorstellen und detailliert begründen.


    Schönes Restwochenende
    Gerd

    Hallo David,


    Zitat von Pilzer


    Dies würde auf einen Täubling hindeuten. Laut Kosmos-Naturführer könnte es irgendwas zwischen "Orangeroter Graustieltäubling" und "Apfeltäubling" sein. Wobei ich eher gegen "Orangeroter Graustieltäubling" tendiere, da die Huthaut nicht schmierig war. Oder könnte es gar ein anderer Pilz sein?


    In Bild 1 und 2 zeigst du m.E. den


    Gold-Täubling (Russula aurea)


    ---> Achte auf den intensiven Gelbton, die Form der Stielbasis und die gelben Flecken am Stiel.


    - Der Apfeltäubling hat weißlich, im Alter evtl. schwach cremefarbene, Lamellen.


    - Auch beim "Orangroten Graustiel-Täubling" sind die Lamellen in diesem Alter noch nicht so intensiv gefärbt. Ich vermisse jede Tedenz einer Grauverfärbung am Stiel und zusätzlich kenne ich diese Art nur aus sauerenmoorigen Wäldern.
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    Bilder 3 und 4 zeigen, wie bereits von David und mefi festgestellt wurde, Stinktäublinge.


    Grüße
    Gerd


    Nachtrag: 16:40Uhr:


    schau einmal hier


    - Da gibt's einen Link zu ERIC, wo ich einige Bestimmungsmerkmale für Täublinge zusammengefasst habe.

    Hallo MacFlieger,


    Meinhard hat's schon vermutet.


    Für mich zeigt Bild 1 eindeutig "Klebriger Hörnling" (Calocera viscosa), wächst auf Nadelholz.


    - Es gibt weitere Hörnlingsarten (ohne "gegabelte Stielspitze") an Laubholz.
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    Bild 2 zeigt einen Helmling (Gattung Mycena). Zur Artbestimmung sehe kaum Details.


    - Ich spekuliere auf "Weißmilchenden Helmling (Mycena galopus)"


    ---> Vergleiche Beschreibung und Bilder HIER


    Grüße
    Gerd

    hallo Marcel,


    Zitat von Maschellodioma


    Willst du mir damit sagen dass unmengen Pilzarten in meinem Terrarium wachsen können aber Speisepilze es steril brauchen um zu wachsen? In der Natur wachsen sie doch auch und da ist es nicht steril


    Lass es mich einmal etwas vereinfacht erklären:


    (1) Pilze verbreiten sich über Sporen (Größenordnung: 100 bis 200 davon der Länge nach aneinandergereit ergeben etwa 1mm), die meist über den Wind verbreitet werden. Jeder Fruchtkörper produziert Unmassen davon ---> siehst du an dem weißen Belag (eine +- dicke Sporenschicht auf deiner Spinne).
    ---> Bei der Verbreitung dieser Sporen gibt es praktisch +-keine Hindernisse. Die schaffen eine Alpen- und sogar eine Atlantiküberquerung.
    ---> Bei der Ansiedelung in einem fremden Gebiet hat die Sporen allerdings ein Problem:
    - Die Spore enthält im Gegensatz zu Pflanzensamen keine Nährstoffreserve und ist beim Auskeimen auf ein optimal für sie geeignetes Substrat angewiesen.
    - Und Ansiedeln (Mycel/Pilzgeflecht bilden und schlussendlich Fruchtkörper bilden) werden sich Sporen nur unter optimalen Bedingungen: Noch nicht von einem anderen Myzel (sogar der gleichen Art) besetzt, optimale ökologische Bedingungen (Säure-/Basen-, Nitratgehalt, Feuchte, Lichtangebot), Höhenlage/Klima etc., Baumpartner (wenn Symbiont mit Bäumen), Holzart (wenn holzabbauend) etc. etc.


    ---> Die Aussicht dazu geht gegen NULL!!!


    (2) Was du möchtest ist etwas völlig Anderes:
    - Eine Monokultur (eines Speisepilzes) in deinem Terrarium erzwingen!!!


    ---> Ich betrachte dieses Experiment (sofern du das über Sporeneintrag versuchst) schon jetzt als gescheidert, sogar dann, wenn du das Substrat vorher sterilisierst.


    (3) Wenn ich mir die Größe deines Terrariums und die klimatischen Bedingungen anschaue, dann sehe ich keine einheimische Speisepilzart, die du mit wahrscheinlichem Erfolg (und Aussicht auf rentablen Ertrag) ansiedeln kannst, auch dann nicht, wenn du es mit "käuflich erworbener "Pilzbrut" versuchst.


    - Mykorrhiza-Pilze (leben in Symbiose mit Baumwurzeln) scheiden aus.


    - Holzabbauende Pilze werden üblicherweise an Holzstämmen (ersatzweise mit geringerem Ertrag auf Strohballen) gezüchtet, die zu groß für Dein Terrarium sind.


    - Bleiben noch die sonstigen "Laubstreu, Nadelstreu, Mulch oder Humus etc.) abbauende Pilzarten übrig.


    ---> Da kenne ich :cursing: keine Speisepilze, die gezielt (mit Pilzbrut, nicht nur Sporen!!!) erfolgversprechend sind.


    (4) Meine eigenen Versuche mit "Zuchtpilzen" halten sich in Grenzen:


    - Ich habe (vor Jahren) für eine Pilzausstellung ein Zuchtset (Zucht-Champignons) gekauft und exakt nach Anweisung behandelt:


    ---> Erfolg: Punktgenaue Fruktifikation!!!


    ---> Misserfolg: Nach einigen Fruktifikationsschüben, habe ich versucht die Hälfte des Substrat durch Beigabe von Humus aufzufrischen. Totale Pleite: Im Gegensatz zum Originalsubstrat wurde die Fruchtkörperbildung sofort eingestellt. Hat mich nicht allzusehr überrascht, da der Zuchtchampignon ein (in kleinen Mengen) nicht herstellbares spezielles Substrat (eine Wissenschaft für sich ---> siehe Literatur) bevorzugt.


    (5) Beimpfung mit "käuflich erworbener" Pilzbrut. Auch das kann in die Hose gehen:
    ---> index.php?topic=4164.msg24893#msg24893


    - Da war die Konkurrenz (obwohl nur Sporen, soviel zum Thema steril) schneller als die Pilzbrut. Bei "Austernseitling/ Kräuterseitling" (Stroh ist da nur ein Ersatzsubstrat) wundert mich das nicht. Bleibt abzuwarten, ob der Riesenträuschling (Braunkappe, mag Stroh) wenigstens die Umgebung der Beimpfungsstelle behauptet hat und noch fruktifiziert.


    (6) Ich habe bereits mehrfach versucht (Mit Sporenpulver oder ausreichender Menge von Myzel-durchsetztem Substrat) diverse Faltentintlingsarten in meinen Blumentöpfen (gleiche Pflanzen) anzusiedelt:
    ---> Fehlanzeige.


    Mein Fazit:
    ---> Vergiss Deine Idee!
    - Kauf Dir (wenn du Speisepilze züchten möchtest), ein Set (Pilzbrut + Substrat) und züchte die nach Anweisung außerhalb deines Terrariums.


    Zitat von Maschellodioma


    ...ich schicke dir die Pilze mal zu...


    - Herzlichen Dank: Bin schon sehr gespannt, welche Leucocoprinus-Art sich bei dir eingenistet hat.


    Grüße
    Gerd

    Hallo ancista,


    Zitat von ancistra


    dieser Pilz wächst im Badezimmer, kann mir bitte jemand sagen um welchen es sich handelt


    - Zeige einmal Bilder von einem aufgeschirmten Pilz. Mich interessieren 2 Punkte:


    (a) Ist der Hutrand stark gerieft oder nur schwach gerieft


    (b) Rötet der Pilz bei Verletzung?


    ------------------


    - Und jetzt spekuliere ich: Könnte ein


    Faltentintling (Gattung Leucocoprinus)


    sein!


    Grüße
    Gerd

    Hallo AndreasK


    Zitat von AK_CCM


    ... , ob ein Rotrandiger Baumschwamm in Frage käme: Das Fleisch müsste blassgelb/ cremefarben gefärbt sein und säuerlich riechen. Ferner schmilzt die Kruste an der Oberseite der Fruchtkörper, wenn man die Flamme eines Feuerzeugs oder Streicholzes dagegen hält.


    - Ja, der säuerliche Geruch (wird oft als Geruch nach nassen Windeln beschrieben ist sehr typisch.


    - Der Steichholztest (Huthaut schmilzt "brodelnd" wie Plastik) funktioniert bei der Arten, die Harz in der Huthaut besitzen.
    ---> Also, kein Trennmerkmal, um F. pinicola von G. luridum zu trennen.
    -------------------------------------


    Zitat


    Aber spätestens nach Deinem letzten Foto ist klar, dass es sich bei Deinem Fund um Ganoderma lucidum handelt: Deutlich ist der oben wie unten "lackierte" und verjüngte Stiel zu erkennen. Dagegen kenne ich die Konsolen von Fomitopsis pinicola nur breit am Substrat ansitzend. Das orange-rote Farbspektrum grenzt die Art von G. carnosum ab: Der Dunkle Lackporling wäre grob weinrot bis aubergine ohne jegliche orangen Töne gefärbt.


    - Ja, das Bild 8| widerlegt zweifelsfrei meine Vermutung (F. pinicola), da diese Art immer stiellos ist. :cursing:


    Grüße
    Gerd

    Hallo Andreas,


    Bild 1: Lackporling


    - Das :/ zweifele ich an.


    ---> Wie wär's mit


    Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola)
    -----------------


    Bild 2: Täubling


    - Ja, zweifelsfrei


    ---> Doch bei der Art (sehe nicht genügend Details) halte ich mich zurück.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Harald,


    Zitat von zuehli


    dann laß uns bitte das Ergebnis auch wissen.


    - Aber natürlich.


    Grüße
    Gerd


    Die Hoffnung stirbt zuletzt:


    - Das wäre ein Hammer, wenn ich L. birnbaumii ausschließen könnte.