Beiträge von Gerd

    Hallo Alex,


    da schließe ich mich an und wünsche dir


    ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG


    ---> Feier schön, bleib gesund und freu dich, dass es mit der Akzeptanz/Qualität des Forums steil aufwärts geht.


    Ein schönes Wochenende, besinnliche Weihnachten und einen guten Rutsch in's NEUE JAHR (natürlich auch allen anderen Mitgliedern des Forums)


    Gerd


    PS.:
    - Ein Jammer: Wir wohnen wenige Kilometer auseinander und haben uns immer noch nicht persönlich kennengelernt. :cursing:


    - Besuche doch einfach einmal mit Nadine den monatlichen "Pilzstammtisch" der AMU (Arbeitsgemeinschaft Mykologie Ulm) ---> AMU.htm (*)
    (*) Und wenn das ;( eine unerwünschte (im Beitrag versteckte) Werbung für die AMU ist (Regelverstoss :thumbup:), dann bitte ich um Streichung.
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    Zitat von Bird


    Bitter, bitter...
    so kurz vor Weihnachten Geburtstag zu haben


    ---> Immerhin besser als am 24. Dezember. Denn dann gibt's nur ein (Doppel)Geschenk ;)

    Hallo Bird,


    Zitat von Bird


    Aber ich lass die Frage mal so stehen: Hat jemand von euch schon Erfahrungen mit den Limonenpilzen und Kräuterseitlingen kulinarisch gemacht? Gibt es Tipps oder Empfehlungen?
    Wenn die Frage nicht hierher passt, sei doch so nett und eröffne einen neuen Thread.


    - Deine 1. Frage kann ich leider nicht beantworten.
    ---> Pilze spielen auf meinem Speisezettel keine große Rolle! 8|


    - Was die 2. Frage angeht: Da bin ich der Meinung, dass du das richtige Unterforum ausgewählt hast.


    Grüße
    Gerd

    Und ich habe eine Bildungssabweichung (Monstrosität) zu bieten:



    - Derartige Doppelfruchtkörper ("Stockwerkpilze") sind bekannt bei Vertretern der Ordnungen Agaricales, Boletales und Russulales, z.B Clitocybe nebularis, Lepista nuda, Tricholoma terreum, Agaricus spec. Lactarius deliciosusLactarius blennius, Boletus edulis s. lat.


    - Übrigens
    (1) die Wissenschaftsdisziplin, die sich mit den Bildungsabweichungen (Monstrositäten) von Organismen beschäftigt, heißt Teratologie
    (2) Der Grund für "Doppelfruchtkörper"-Bildung ist bekannt:
    - Die Fruchtkörper entwickeln sich aus einer unterirdischen Fruchtkörper-Anlage (Primordium), aus denen im wesentlichen durch Streckungswachstum der endgültige Fruchtkörper entsteht. Mitunter bilden sich an einem Myzel mehrere Primordien dicht beieinander, von denen dann im Normalfall nur eines zur Entwicklung kommt. In seltenen Fällen entwickeln sich nacheinander 2 Primordien; dabei wird der "ältere" (obere) Fruchtkörper emporgehoben, und es kommt zu einer geringfügigen Verwachsung mit dem "jüngeren" (unteren) Fruchtkörper.
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    - Bei Vertretern der Poriales und Cantharellales können auf Grund andersartien Wachstumsweiase ihrer Fruchtkörper solche Doppelbildungen nicht auftreten.


    Literatur:
    Michael - Hennig - Kreisel (1983): Handbuch für Pilzfreunde Band 5


    Frohe Festtage
    Gerd


    Nachtrag:


    - Weitere Bildungsabweichungen werden in dieser Beitragsserie zusammengestellt.

    Hallo noodle,

    Zitat von noodle


    ... Wir hatten echt Leute, die das dann von vorne bis hinten alles durchgeschaut haben *kicher* ist sicherlich lehrreich!!


    - Stimmt ;), ich gehöre dazu und habe (nachdem du den Link in einem anderen Forum gebracht hattest) ein Semester bei OBERWINKLER am Bildschirm belegt.


    "grins"
    Gerd

    Hallo noodle,


    Zitat von noodle


    ich wollte nur anfügen, dass im Bild ein 2. Pilz zu sehen war, der auch sehr leicht (leichter noch als M. galericulata) zu bestimmen ist:


    Hymenochaete rubiginosa. Die Rotbraune Borstenscheibe :)


    - Jetzt hätte ich dir doch fast widersprochen (nachdem ich nur das Ästchen im Hintergrund (Bild 2) abgesucht hatte) und mir eine blutige Nase geholt.


    ---> Du hast Recht, auf dem 1. Bild in vollen Schönheit und inverwechselbar Hymenochaete rubiginosa :thumbup:


    ---> Und man kann deshalb (fast, nicht 100%-ig sicher) drauf wetten, dass es sich um einen Eichenstumpf handelt.


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    - Und dann gibt es "unscharf" auf Bild 2 im Hintergrund noch 2 weitere Arten zu sehen:


    (1) links der dunkle Belag ---> Diatrype stigma (Flächiges Eckenscheibchen)!?



    (2) rechts daneben eine resupinate Pilzart mit auffallend unebener Oberfläche ---> doch da fehlt mir der Mut zum Spekulieren ;(


    Grüße
    Gerd

    Hallo Pilzandy,


    Zitat von pilzandy


    attachment.php?aid=4907 attachment.php?aid=4906


    ...
    bei einem meiner letzten Streifzüge habe ich eine unbekannte Pilzart entdeckt. Ich frage mich ob hier wohl der Holzmichl am Werk war?
    ...


    - Herzlichen Dank für's Zeigen dieses Fundes :thumbup:


    (1) Diese Pilzart ist zwar noch nicht sehr häufig in der BRD aber nach meiner Beobachtung deutlich in Verbreitung und wurde von mir bisher im Ulmer Raum, Schwarzwald, Lichtenstein, USA entdeckt.


    (2) Diese Art wurde nach meiner Literaturrecherche noch nicht gültig beschrieben. Ich schlage folgenden Namen vor:


    Pseudoboletus edulis var. lignicola forma piceae
    (Holzmichl-Dickröhrling aggr.)
    ---> Die Gattungsabgrenzung zu Boletus (sind Mykorrhiza-Pilze) ist einfach, da Pseudoboletus "holzbewohnend" ist und nur "Anamorphe" (sterile Nebenfruchtform) ausbildet. Die "Teleomorphe" (sporenbildende Hauptform) ist meist unbekannt.


    (3) Wie man schön sieht kann diese Art auch von Saprobionten (Todholz abbauenden Pilzen) oder Saproparasiten (Schwächeparasiten) besiedelt werden. In diesem Fall von Fomitopsis pinicola (Rotrandiger Baumpilz), den Mäxxi ja schon korrekt bestimmt hat.


    ;):P:D
    Gerd


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    PS.:
    - Mir hat das Bild gefallen.
    ---> Sei's drum: Ich bin halt ungebildet (hab nie Latein gelernt; verkünde stolz, dass mich Mathe, Physik, Chemie fasziniert) und genau deshalb ein entsprechendes Studium ausgewählt habe.
    ===> Schlicht, ich komme halt aus der Unterschicht ;(

    Hallo bismarckhering,


    - Jetzt muss ich doch noch (sonst bekomme ich einen Kropf!) auch meinen Senf abliefern:


    Zitat von bismarckhering


    Gut, hab wohl einfach rot gesehen.


    Soll vorkommen. Nobody is perfect. Mea culpa.
    Besserung hab' ich bereits gelobt.


    Nochmals ausdrücklich: Nichts gegen Pilzandy, aber ... (s.o.) brrr... (schüttel).




    (1) Ok, du hast "rot gesehen" (passiert mir auch gelegentlich X(;(:cursing:) und Besserung gelobt".
    ---> Muss dieser Abschlusssatz bezüglich PILZANDY lsein !!!
    -----------


    Zitat

    Zum Thema Links: Wenn im Photosubforum sich Mitglieder zu Vor- und Nachteilen einiger Kameratypen auslassen, und dieses mit Links untermauern, um die technischen Daten nicht per c&p einfügen zu müssen, dann finde ich das adäquat und informativ. Selbst wenn man dann auf Photoseiten landet. IMHO kein Grund zur Verwarnung der Postenden (Nein, ich war unbeteiligt, nur als Beispiel).


    - Tja, das ist m.E. das einziges konstruktive Statement in dieser Beitragsserie zum "Holzmichl-Pilz" von dir :thumbup::thumbup::thumbup:
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    Zitat


    Aaaaaber wenn das verwarnungswürdig ist, dann auch pilzförmiges Kunsthandwerk.


    - Und erneut eine Spitze gegen den Beitrag von PILZANDY
    ---> Auch das zeigt mir, dass du m.E. weiterhin (trotz MEA CULPA :cursing: ) ziemlich arrogant, intolerant, beleidigend und "ganz deutlich unter der Gürtellinie" nur deinen Geschmack toleriert.
    ---> Du solltest lernen, auch andere "Geschmäcker" zu akzeptieren !!!


    @ Pilzandy:
    - Mir hat dein Beitrag gefallen und B. ist wohl entgangen, dass dein "Holzmichel-Pilz" von dem "Sapro-Parasiten" Fomitopsis pinicola (Rotrandiger Baumschwamm) besiedelt wird.
    - Und ich habe mich bei den Antworten köstlich amüsiert, bis B. mit aus meiner Sicht einen "unter der Gürtellinien"-Beitrag vorstellte.
    -----------


    Zitat


    In diesem Sinne, auf weitere gedeihliche Zusammenarbeit.


    - Aber bitte halte dich in Zukunft etwas mehr zurück, wenn ein Beitrag deinen Geschmack nicht trifft !!!


    G.

    Hallo Andreas,


    Zitat von Andreas78


    Zu den Vorschlägen: Man kann und sollte auf Harrys Seite und auf Wikipedia zurückgreifen ( Wikipedia - falls möglich) :/ Wobei die Idee von mäxxi (Fachbegriffs-Lexikon) sehr interessant ist, denn jedes Forum sollte so etwas besitzen :/


    - M.E. sollten wir das Rad nicht neu erfinden!


    - Was ich mir vorstellen könnte:


    (1) Die Idee von Mäxi aufgreifen, aber statt auf ein "Forum.eu Fachbegriffs-Lexikon" einen Link auf Harry's Lexikon setzen.


    - Und wenn der Begriff bei Harry noch nicht erklärt ist, dazu beitragen, dass Harry's Lexikon erweitert wird.
    ---> Besser ein möglichst vollständiges Lexikon als 2 unvollständige.
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    Ich zeig einmal an einem Amanita-Beispiel (Mirkro-Merkmale), wie das aussehen könnte:


    Sporen rundlich, glatt, hyalin, 9,5-15,5 x 9-14 µm, Quotient 1,0-1,2 µm. Velum der Stielbasis überwiegend aus schlauchartigen Elementen aufgebaut, kaum Sphaerozystiden vorhanden. HDS stark gelatinisiert und aus parallel bis irregulär liegenden Hyphen aufgebaut.


    Anmerkung:


    Die in blauer Schrift markierten Fachbegriffe fehlen noch bei Harry. Sie haben folgende Bedeutung:


    Sphaerozysten = runde bis (breit)ovale, dünnwandige Zellen, die man z.B. in der Huthaut (Hydropus), auf der Huthaut (Melanophyllum), im Velum (Amanita pp) oder nestartig in der Trama (Russulales) findet.


    Und hier ein Beispiel aus "G. Fischer (1992): Amanita submembranacea (Bon) Gröger; Ulmer Pilzflora III":



    HDS = Abk. für Hutdeckschicht
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    Man sieht schon an diesem einfachen Beispiel:


    (1) Das kann einen erheblichen Aufwand bedeuten, auch wenn man bereits auf ein bestehendes Fachbegriffs-Lexikon verweist.
    (2) Wir sollten das Thema im "Moderatoren-Forum" diskutieren, was wie und wann das Problem angepackt wird.


    Grüße
    Gerd


    PS.:


    - Meine Meinung dazu habe ich schon abgegeben.
    - Besser wäre es, die Energie vorerst in die Erweiterung der Porträts und eine verbesserte Suchfunktion zu stecken.


    - Die Idee von Gernot dagegen wäre recht einfach und schnell realisierbar

    Zitat


    "Für unklare Fremdwörter hier klicken"

    Hallo noodle,


    Zitat von noodle


    Ja Gerd,


    hast wie immer Recht. Ist auch bisschen unverschämt, da einfach sich reinzumixen. Kennst mich doch aber, oder? *lach* - Na dann nehmt es als Anregung oder was auch immer für spätere Zeiten einfach und gut ist. Hm?


    - "hast wie immer Recht":
    ---> Schön wär's: Doch leider :/ ;( X( :cursing: muss ich dir da widersprechen.


    - Und was dein "reinmixen" angeht :thumbup:
    ---> Da hast du an den vielen anderen Antworten ja gesehen, dass durchaus Handlungsbedarf besteht und du den Finger in eine Wunde gelegt hast.
    ---> Die Frage ist nur, wie dringend das Problem angegangen wird und welche Lösung implementiert wird.


    Grüße
    Gerd

    Hallo noodle,


    Herzlich Willkommen auf dieser Party:thumbup::thumbup: :thumbup:


    - Da kommt Vorfreude auf ;) :P, sofern du auch diese Party regelmäßig besuchst.
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    Zitat von noodle


    ein Pilzlexikon ist grundsätzlich eine gute Sache. Was mir eigentlich gefällt, ist das Konzept mit der Artbeschreibung, die mir in ähm einem Nachbarforum eher fehlt. Aber, bei Pilzlexikon denke ich automatisch an Kajan oder Dörfelt. Es wäre also sehr wünschenswert, wenn z.B. auch Fachbegriffe schön erklärt würden. Was meint ihr als Macher dazu?


    - Das Lexikon hat eine Historie:


    (1) Da gab's zuerst Beschreibungen über Arten einzelner Gattungen, die Andreas und Gernot in diesem Unterforum eingestellt hatten. Die Idee war mit der Zeit ein Online Pilzbuch zu schaffen.
    - Und schon gab es Bedenken, an denen ich nicht unbeteiligt war:
    (a) Kommentarbeiträge, die evtl. den eigentlichen Artikel überfrachten.
    (b) Nicht systematisch genug, um in eine Datenbank mit Suchfunktionen integriert zu werden.


    (2) Dann gab es eine längere Diskussion ( an der ich mich intensiv beteiligt habe):
    (a) PMs, CHAT und moderatoren-forum-f-18.html , wie man die Beschreibungen vereinheitlichen/datenbankfähig machen kann.
    (b) Wir haben dabei auch einen Überbau (visualisierten Einstieg in's Lexikon über typische Bilder einzelner Klassen/Ordnungen, Gattungsschlüssel, Literaturhinweise und Lexikon (Fachbegriffe) in deinem Sinne, Berücksichtigung von Mikromerkmalen, Updates/Korrektur einzelner Beschreibungen etc. diskutiert.


    Ergebnis:


    (1) Wir starten mit der untersten Stufe der Datenbank (Pilzporträts), bei dem die Beschreibungselemente in einer Excel-Tabelle eingetragen werden und in eine DB übernommen werden.
    ---> Dank an Andreas78 und Gernot, die ihre Beiträge in einzelne Pilzporträts zerlegt haben.
    ---> So ganz zufrieden bin ich mit der Struktur allerdings noch nicht, da sie doch recht einseitig auf in Hut und Stiel gegliederte Arten zugeschnitten ist.
    (2) Das Unterforum –žPilzlexikon–œ bleibt erhalten und ist jetzt nur noch Kommunikations-Plattform, in der das eigentliche LEXIKON diskutiert werden kann.
    (3) Der Überbau (z.B. Suche über höhere Rangstufen) wurde verschoben.
    (4) Erklärung von Fachausdrücken wurde verschoben. Ich persönlich sehe dazu derzeit noch keinen dringenden Handlungsbedarf, da bisher nur wenige Fachausdrücke verwendet werden.


    Grüße
    Gerd

    Hallo mäxxi,


    Zitat von mäxxi


    Aufgrund der finsteren Lichtsituation hab außerdem ich die "Knabberprobe" gewagt: eine ausgesprochene Bitterkeit war nicht wahrnehmbar.


    Also wie Du schon sagtest H. capnoides, oder?



    - Danke für die neuen Bilder: Jetzt wird meine starke Vermutung (da mußte ich mich nur wenig aus dem Fenster lehnen :whistling:)

    Zitat von Gerd


    --->Ich bin eher davon überzeugt, dass die Lamellen nicht grüngelb waren und es sich um H. capnoides (Graublättrigen Schwefelkopf)handelt
    (1) fehlen die für H. fasciculare typisch "giftig gelbe" Stielfarbe und auch die Hutfarbe spricht eher für H. capnoides.
    (2) wächst H. fasciculare fast ausschließlich an Laubholz und recht selten an Nadelholz.


    zur Gewissheit :thumbup:


    ---> Ja, Gernot hat's bereits gesagt: Eindeutig und zweifelsfrei H. capnoides
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    Wenn du "LAUX: Der große Kosmos Pilzführer" hast solltest du dir Bild und Beschreibung des Doppelgängers Pholiota subochracea(Schwefelkopfähnlicher Schüppling) ansehen:


    - Eine Art, die in der Jugend von H. capnoides nur sehr schwer zu unterscheiden ist und auch an Nadelholz wächst.


    ---> Mir gelingt das erst, seit ich beide Arten jetzt bereit mehrfach in der Hand hatte und auch vergleichen konnte.
    (1) H. capnoides hat wenn ganz jung sehr blasse Lamellen, sein Gegenspieler einen deutlichen schwachen Gelbton
    (2) In dem von dir gezeigten Alter (da fangen die Sporen an auszureifen) hat H. capnoides (wie schön auf deinem Bild zusehen)bereits +- deutliche Grautöne, während beim Gegenspieler der Grauton fehlt und die Lamellen immer noch blass mit Gelbton sind.
    (3) Leicht zu unterscheiden sind beide Arten im Alter: Bei H. capnoides werden die Lamellen durch überlagertes Sporenpulver dunkelgrau-violett, beim Gegenspieler (ein Rotbraun-Sporer) ockerbraun bis bräunlich.


    Übrigens:
    (a) H. capnoides mild bis höchstens sehr schwach bitterlich, sein Gegenspieler deutlich bitterer (vergleichbar etwa mit dem "Ziegelroten Schwefelkopf") allerding nicht annähernd so bitter wie beim "Grünblättrigen Schwefelkopf".
    (b) Den Doppelgänger kann man bereits auf deinen ersten Bildern völlig ausschließen, wenn du auf die durch reife Sporen erzeugte sehr "dunkelgrau" (fast schwarz) gefärbten Velumreste in Hutrandnähe und am Stiel achtest.


    - Schnell noch ein Tipp, wenn es um die Beurteilung der Sporenpulverfarbe im Feld geht: Genau diese Stellen und auch die Lamellen mit Lupe anschauen. Da kann man oft die Sporenpulverfabe erahnen. Und in deinem Fall bleibt m.E. aufgrund des Habitus, der Fruchtkörperfarben und des Substrats (Holz) eh nur Hypholoma spec. übrig.
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    Die in der Populärliteratur angegebene Verwechslungsmöglichkeit von H. capnoides mit H. fasciculare ist längst nicht so groß, wenn man auf die Lamellenfarbe und den Geschmack achtet !!!
    - Schwierigkeiten gibt es nur bei sehr alten Exemplaren, bei denen bei beiden Arten die Lamellenfarbe durch das Sporenpulver +- dunkelgrau ist.
    ---> Doch auch da läßt sich mit etwas Übung die Art makroskopisch bestimmen, wenn man die Hutunterseite gegen das Licht hält und den Hut etwas hin und her bewegt:
    - Bei H. fasciculare sieht man einen "grünlichen" Reflex, der bei [b]H. capnoides[/u] völlig fehlt.
    ---> Macht nichts, einem Küchenmykologen würde ich eh nicht empfehlen, derartig alte Fruchtkörper (Stiele werden nicht verwendet)zu verspeisen.


    Grüße
    Gerd


    PS.:
    Weitere Bilder von H. capnoides findest du hier hier
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    Nachtrag:


    - Typo in Anrede 8| :cursing: entdeckt und korrigiert

    Hallo Sassenberger,


    Zitat von Sassenberger


    Hallo, heute habe ich mich mal an Pilzzwerge rangemacht! In einem Rotfichten-Kiefernwald mit Moosboden bin ich fündig geworden. Allerdings sind die Pilze für mich schwer bestimmbar! Da benötige ich wieder mal eure Hilfe!! Ich denke, es sind auch Helmlinge dabei!? Die kleinen Baumpilze wachsen an einem Birkenzweig am Waldrand.Der Zweig ist übersät mit den Pilzen!


    - Dannversuch ich einmal mein Glück mit deinen Pilzzwergen:


    (1) + (2) ist Mycena epipterygia (dehnbarer Helmling)
    ---> Typisch ist die Stielfarbe und bei Feuchte ein schleimiger Überzug am Stiel. Bei trockenen Fruchtkörpern Stiel einfach mit Speichel anfeuchten und dann kannst du prüfen, woher der Name "dehnbar" kommt:
    - Pack den Stiel und ziehe ihn vorsichtig in Längsrichtung auseinander bis das Stielfleisch reißt. Zwischen beiden Stielteilen spannt sich eine Haut; obwohl abgerissen hast du deshalb keine zwei Stielteile in der Hand.


    (3)+(4) Helmling dürfte es sein. Ich sehe da zu wenig Details, um etwas über die art zu sagen.


    (5) Ja auch ein Helmling.
    - Hat der gemilcht ?


    (6) Keine Ahnung, da ich die Lamellen und auch die Größe nicht beurteilen kann.


    (7) Sicher auch ein Helmling.
    ---> Und wenn er nitrös riecht einen gelblichen stiel hat und an Laubholz wächst, dann fällt mir nur Mycena renati ein.


    (8) Außer Plicaturopsis crispa (Buchen-Adernzähling), der auch an anderen Laubbäumen vorkommen kann fällt mir absolut keine Alternative ein, die so ähnlich aussieht.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Mäxxi,


    Zitat von mäxxi


    ... war der sonntägliche Spaziergang im Nadelwald eher eine Enttäuschung :(.


    Naja, zwei Bilder hab ich dann doch gemacht zum zweiten Adventssonntag ;). M. E. zeigen sie Hypholoma fasciculare, den Grünblättrigen Schwefelkopf - wenn auch auf den Photos nichts von ihren grünen Blättern zu sehen ist.


    Zitat von Andreas


    Ps: Schöne Bilder Hatten die grüngelbe Lamellen ?


    - Ja genau diese Frage habe ich mir beim Betrachten der Bilder auch gestellt !


    --->Ich bin eher davon überzeugt, dass die Lamellen nicht grüngelb waren und es sich um H. capnoides (Graublättrigen Schwefelkopf)handelt:
    (1) fehlen die für H. fasciculare typisch "giftig gelbe" Stielfarbe und auch die Hutfarbe spricht eher für H. capnoides.
    (2) wächst H. fasciculare fast ausschließlich an Laubholz und recht selten an Nadelholz.


    ===> Ist nur meine Vermutung und natürlich keine sichere Bestimmung.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Detlef,


    da ist mir doch glatt entgangen :cursing:, dass du auch in diesem Forum angemeldet bist.


    Also auch von hier nochmals herzliche Grückwünsche zum Geburtstag.


    Und nur für dich zeige ich noch einen auffälligen und sogar für mich leicht bestimmbaren Pythoparasit (meinen Erstfund dieser Art :D):




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    Und nächstes Jahr werde ich einen erneuten Versuch (dieses Mal nicht nur Hunderte sondern Tausende Blätter anschauen) starten und nach dem seltenen Phytoparasiten an dieser Pflanze fanden:



    Grüße in den hohen Norden
    Gerd


    Und den anderen Teilnehmern, die sich für Phytoparasiten (Rostpilze, echte und falsche Mehltau, Brandpilze und sonstige schwer bestimmbare Schädlinge interessieren:


    ---> Einfach einmal bei HARRY reinschauen, da moderiert Detlef das Unterforum "Phytoparasitische Pilze und tierische Schädlinge an Pflanzen".
    ---> Doch Vorsicht ist angesagt: Detlef hat mit seinen Beiträgen schon einige Teilnehmer infiziert und für Phytoparasiten begeistert :thumbup:

    Hallo c0ug4r],


    Zitat von c0ug4r


    Ich bräuchte aber mindestens noch Familien und Ordnungen, um einen Stammbaum anzufertigen.


    - Da hast du dir eine schwierige Aufgabe vorgenommen.
    ---> Die übergeordneten Taxa werden leider nicht einheitlich behandelt und allgemein anerkannt X( :cursing:


    Beispiel Gattung Amanita (Wulstlinge):
    (1) Nach Horak (2005), Moser(1983), Neville & Poumarat (2004), Abb.-Verzeichnis (2007)
    ---> Familie Amaniteae
    (2) Nach IndexFungorum, MycoBank
    ---> Familie Pluteaceae


    Ich halte mich da weitgehend an "A. Bollmann, A. Gminder, P.Reil (2007): Abbildungsverzeichnis europäischer Grosspilze, 4. überarbeitete und erweiterte Ausgabe, Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau, Vol. 2."


    - Das ist das einzige Buch, dass bei mir als Referenz zu Abbildungen und gültigen Namen/Synonymen immer griffbereit auf dem Tisch liegt.


    - Und neuerdings wird zu dem Buch noch eine Gattungs-Cd geliefert, auf der die wichtigsten Merkmale der Einzelgattungen (inkl. übergeordneter Rangstufen) zusammengefasst werden. Ich zeige das einmal am Beispiel:


    AMANITA Persoon 1797; Synopsis Meth. Fung. 246, 1801
    nomen conservandum

    WULSTLING, KNOLLENBLÄTTERPILZ, STREIFLING


    = Amanitopsis Roze 1876, = Lepidella Gilbert 1925, = Amanitaria, Ariella, Aspidella Gilbert 1940, = Amidella, Amplariella Gilbert 1941


    Amanitaceae (5 Gattungen), Agaricales (26 Familien), Basidiomycetes


    Typus: Amanita muscaria (L.:Fr.) Hooker


    Artenzahl: Galli 132 (Arten+Formen), Krieglsteiner 28, Moser 35 (Weltflora: Ainsworth-Bisby ca. 500)



    - Neben diesen allgemeinen Angaben gibt es dann noch eine Serie von Detailinformationen, die nach folgendem Schema gegliedert sind:


    Kennzeichnung ===> detaillierte Gattungsmerkmale
    Bemerkungen ===> Abgrenzung gegenüber ähnlichen/verwandten Gattungen
    Gliederung ===> Untergattungen, Sektionen
    Bestimmungsmerkmale ===> Gattungsspezifische Merkmale, die bei einer Artbestimmung besonders wichtig sind
    Literaturhinweise ===> inkl. Monografien


    Grüße
    Gerd


    - Das Abb.-Verzeichnis ist kein Buch für einen EINSTEIGER/WENIG FORTGESCHRITTENEN, der nur nach Populärliteratur (Laux, Gerhardt, Dähnke etc.) bestimmt.


    - Das Buch inkl. CD gibt's bei Andreas Gminder -> Pilzkurse -> Literatur -> Fachliteratur:
    ---> Abb.-Verzeichnis

    Hallo Andreas, hallo Gernot,


    Zitat von Meinhard


    Aber manches wollen wir wirklich nicht wissen!:evil:


    - Herzlichen Dank für eure Einschätzung, die ich anders beurteile:


    (1) zuerst hat sich Meinhad über die Kompetenz von Gernot (die ich keineswegs anzweifle !!!) geäußert.


    (2) Und dann hat er völlig unabhängig davon das oben genannte Zitat gebracht.
    ---------------------


    ---> Da warte ich einfach ab, ob sich Meinhard (dessen Beiträge ich übrigens auch sehr schätze) auf meinen Beitrag antwortet.


    Grüße
    Gerd

    Hallo lieber Meinhard,


    Zitat von emmess2006


    Deine Informationen sind immer fundiert und von hohem Niveau, lieber Gernot!


    - Das bezweifele ich nicht, auch wenn ich gelegentlich einen Fund (auch in anderen Foren) anders einschätze als Gernot.
    ---> Macht nichts, denn schlussendlich einigen wir uns meist.


    Zitat von emmess2006


    Aber manches wollen wir wirklich nicht wissen!:evil:


    - Ist dein gutes Recht, dich für dieses Problem nicht zu interessieren.:thumbup:
    ---> Doch dann würde ich dir empfehlen, Arten der Gattung Macrolepiota "ohne exakte Bestimmung" einfach nur in die Pfanne zu hauen.


    Sorry, das ich das so pointiert sagen muss
    Gerd


    PS.:
    - ;( Das von mir hier angesprochene Problem werde ich demnächst in einem anderen Forum vorstellen, in dem sich Mitglieder tummeln, die sich (im Gegensatz zu dir) durchaus für solche "Feinheiten" interessieren.

    Hallo Stefan,


    Zitat von fandorin


    Hm..ja...mich auch, aber wenn ich gefragt hätte, "Das sind doch Austernseitlinge", und es wären keine gewesen ("Ey, Fandorin, das sieht doch jeder Säugling, dass es sich hier um den Großlappigen Buchenschleimrindenausweideflachrasling handelt")...daher formuliere ich immer ganz vorsichtig...obwohl das Forum hier so nett ist.


    - Köstlich :D: "Großlappigen Buchenschleimrindenausweideflachrasling", diese Art suche ich vergebens seit 30 Jahren.


    - Doch jetzt ganz Ernst gemeint:
    (1) Ich kenne (nicht nur in diesem Forum) keinen Teilnehmer (mich ausdrücklich eingeschlossen 8| X( :cursing:), dem noch keine Fehlbestimmung nachgewiesen wurde.


    (2) Ich würde dir und allen anderen Teilnehmern deshalb empfehlen:
    - Mehr Mut, das Ergebnis einer Bestimmung zu präsentieren.
    - Perfekt wäre, wenn zusätzlich einige Merkmale und die Bestimmungsliteratur mitgeliefert würden.
    --> Denn dann könnte man individuell auch auf Alternativen (die evtl. in deiner Literatur nicht erwähnt werden) eingehen.


    ---> Und sei gewiss:
    (a) Kein Mitglied des Forums wird dich bei einer Fehlbestimmung als "Baby" bezeichnen, sondern höchstens Bedenken bezüglich deiner Bestimmung anmelden und auch begründen.
    (b) Ich bin eh der Meinung, das man aus Fehlbestimmungen (die diskutiert werden) mehr lernen kann als aus korrekten Bestimmungen, die einfach nur abgehakt werden.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Barbara,


    Zitat von Barbara


    Liege ich mit Amanita echinocephala so ungefähr richtig?


    - Ja, du liegst mit deiner Bestimmung sogar mehr als "nur ungefähr" richtig und hast m.E. die richtige Gattung, Untergattung, Sektion (und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die Serie innerhalb der Sektion) erwischt. :thumbup:
    - Ob es genau diese Art oder eine sehr nah verwandte Art ist, kann man nach deinen Bildern leider nicht sicher bestimmen.
    ---> Schau dir die nachfolgende Diskussion über deinen Fund zwischen Gernot und mir an. Da sollte klar werden, warum dein Fund nach Bild nichtsicher bestimmbar ist.


    Grüße
    Gerd


    PS.:
    Sofern du noch auf "Formentera" bist:
    (1) Bring Trockenmaterial mit. Diesen Fund würde ich (als Amanita-Fan)gerne mikroskopieren.
    (2) Mache bitte auch noch Fotos, bei denen man die Lamellen, die komplette Stielbasis und den Fruchtkörper im Schnitt (direkt nach dem Durchschneiden und etwa 15 Minuten später) sieht
    (3) Und optimal wäre, wenn du zusätzlich ein "Sporenabwurf-Präparat" herstellen würdest.
    (4) Und schau bitte noch, ob es im Umkreis (ca 30 - 50m) Laubbäume gibt! Wenn ja würde mich die Art (Foto reicht auch) interessieren.

    Hallo Gernot,



    - Danke für diesen Link, den ich in meinem Vorbeitrag bringen wollte. Ist :cursing: schiefgelaufen und habe das per Nachtragsänderung korrigiert.
    - Bildvergleich erspare ich mir, solange keine weiteren Details über den Fund bekannt sind.


    Grüße
    Gerd


    Literatur:


    [1] G.J. Krieglsteiner (2003): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 4


    [2] E. Horak (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa, ELSEVIER


    [3] P. Neville - S. Poumarat (2004): Amaniteae, FungiEoropaei vol. 9


    [4] G. Fischer (1996): Notizen zu Amanita solitaria (Bull. 1780 : Fr. 1821) Mérat 1836, Ulmer Pilzflora IV: 127 - 138