Beiträge von Gerd

    Hallo Opa Hans,


    Zitat von opa hans

    das einzigste was ich vermisse sind Herbsttrompeten(Totentrompete).Villeicht kann mir jemand sagen :wann;wo;unter welchen bedingungen wachsen sie??


    Tja, in einem Gebiet, in dem Du Trompeten-Pfifferlinge (Cantharellus tubaeformis) findest, wirst du die Totentomprete (Craterellus cornucopioides) vergebens suchen.


    Erstere Art ist basi- und calciphob und bevorzugt saure, basen- und nährstoffarme, mäßig frische bis deutlich feuchte, schattige Böden, letztere Art bevorzugt frische, mäßig bis gut mit Basen versorgte Böden und ist ein Mykorrhizapilz der Buche. Einen ersten nicht so üppigen Fruktifikationsschub kann es bereits im August geben, ein üppiges Wachstum kannst Du dann im Oktober, November auch noch nach den ersten Nachtfrösten erwarten.


    :P Nicht umsonst wird der Pilz "Herbsttrompete" oder "Totentrompete" (deuten die Hauptfruktifikationszeit um die "Totensonntage" an)


    Grüße
    Gerd

    Hallo Opa Hans,


    Zitat von opa hans


    bei mir im wald gibt es massenhaft trompetenpfifferlinge. ich möchte gerne welche trocknen,aber letztes jahr sind alle schwarz geworden.ist das normal,oder hab ich was falsch gemacht??
    wer hat tips??


    - Spezielle Tipps zum Trocknen von Trompetenpfifferlingen kann ich nicht bieten sondern nur allgemeine Regeln, die man beim Trocknen beachten sollte:


    (1) Wichtig ist, dass die Temperatur deutlich unter 60 ° bleibt, da sonst das Pilzeiweiß zersetzt wird.
    ---> Empfehlenswert sind Temperaturen von 40 ° bis max.50 °C.


    (2) Extrem wichtig ist, dass die feuchte Luft auch abgeführt wird.
    ---> Keine dicke Lagen übereinander schichten, da sonst die Feuchtigkeit nicht wirkungsvoll abgeführt wird.
    ---> Dicke Fruchtkörper in max. 5mm dicke Scheiben schneiden.


    (3) Getrocknet wird solange, bis die Pilze "rappeldürr" sind.
    - Wenn ich Pilzpulver herstellen will, dann zerbrösele ich die Pilze zuerst mit der Hand oder einem Mörser und pulverisiere sie dann mit einen Mix-Stab.


    (4) Zur Aufbewahrung eignen sich besonders gut handelsübliche Gläser mit Metalldeckel und Drehverschluss (z.B. Marmeladegläser etc.)


    (5) Aufbewahrt wird in einem nicht zu warmem und nicht zu hellen Raum.
    -------------


    - Kleinere Mengen trockne ich im DÖRREX (Schau einmal hier, da wurde das Thema vor Kurzem diskutiert).
    --> Ein Billigstgerät ohne Temperaturreglung (hat z.B. Tschibo angeboten) ist "rausgeschmissenes Geld!", da hier die Pilze nicht schonend getrocknet werden und leicht "verbrennen".


    - Größere Mengen trockne ich im Umluftherd:


    (1) Niedrigste Temperatur (50 °) und Umluft einstellen.


    (2) Alle Bleche und Gitter einlegen und mit Pergamentpapier belegen.


    (3) Jede Etage mit einer sich leicht überlappenden Pilzlage belegen.


    (4) Tür 2-3cm öffnen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.


    ===> Einschalten :P und schon kann die Trocknung beginnen.


    Und noch einen Tipp:, wenn mein Sammelgut eine Backofenfüllung übersteigt:
    - Abwarten bis die Pilze angetrocknet und stark geschrumpft (geht recht schnell) sind.
    ---> Platz schaffen für die nächste Bestückung, in dem man alle Pilze auf eine Etage legt.
    ---> Neues Sammelgut auf die frei gewordenen Etagen und weitertrocknen.


    ===> Und diese Prozedur kann man mehrfach wiederholen.


    Grüße
    Gerd


    PS.:
    Ich vermute, dass Du deine Trompetenpfifferlinge mit zuhoher Temperatur getrocknest hast und/oder die feuchte Luft nicht ausreichend gut abgeführt wurde.

    Hallo Klaus,


    Zitat von Calma


    Daraufhin habe ich Google bemüht und Bilder gesucht. Auf fast allen Bildern ist der Hut außen mit Velum Resten überzogen. Bei meinen hat das nicht eineinziger sie sind alle trocken
    und ohne Velum Reste. Aber dann habe ich auf einer Tschechischen Seite welche gefunden die genau aussehen wie meine.


    - Tja, welcher Pilz weiß schon, wie er im Buch abgebildet wird. Und bei Bildvergleich im Internet ist größte Vorsicht angesagt, da hier nicht selten fehlbestimmte Bilder gezeigt werden. Wenn schon Internet, dann solltest Du darauf achten, wer das Bild eingestellt hat.


    - Und was die Velumreste am Hutrand angeht, da kann ich nur feststellen, dass die wie in deinem Fall im Alter (nicht einmal selten) völlig verschwinden können.



    Zitat von Calma


    Damit steht jetzt 100% fest es ist Hebeloma mesophaeum.


    - Das schwäche ich ab, da (solange nicht mikroskopiert wird) ein Restrisiko einer Fehlbestimmung bleibt. Insbesondere dann, wenn es sich um solch eine "plastische" Art handelt, die zu allem Überdruss auch noch einige schwer unterscheidbare Doppelgänger hat.
    ---------------------------------------


    Auch ich war zwischenzeitlich aktiv und wollte es genau wissen und bringe nachfolgend noch den bereits angekündigten Beitrag, in dem ich mein Schlüsselergebnis (Hebeloma mesophaeum, Dunkelscheibiger Fälbling) überprüfe. Allerdings nicht durch Bildvergleich sondern indem ich versuche Detailbeschreibungen aus der Literatur mit deinen Bilder/Zusatzinfos zu vergleichen und zu bewerten.


    Um für den eiligen Leser das Ergebnis vorwegzunehmen:


    ===> Es bleibt bei Hebeloma mesophaeum, Dunkelscheibiger Fälbling, wobei ich das Restrisiko einer Fehlbestimmung als sehr gering ansehe.
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    Doch jetzt zur Überprüfung/Bewertung:


    - Da habe ich ein kleines Problem, da es einige Hebeloma-Arten gibt, die makroskopisch H. mesophaeum (Dunkelscheibiger Fälbling) sehr ähnlich sind. Erschwerend kommt hinzu, dass H. mesophaeum eine sehr plastische Art ist, von der eine Reihe von Varietäten beschrieben wurden. Ich zitiere [3]:
    [/quote]
    Dieser häufige Fälbling ist charakterisiert durch den braunscheibigen Hut, das Vorhandensein einer ausgeprägten fädigen Cortina, die im jungen Zustand stets feststellbar ist, sowie die elliptischen bis ovalen Sporen von bis zu 10 (11) µm Länge. Verwechslungen wären denkbar mit Hebeloma collariatum mit ebenfalls elliptischen, aber größeren Sporen, sowie Hebeloma candidipes mit mandelförmigen Sporen. Dass H. mesophaeum in seiner äußeren Erscheinung sehr variabel ist zeigt sich auch dadurch, dass eine ganze Reihe von Varietäten beschrieben wurden, die sich hauptsächlich durch unterschiedliche Grösse und Farbe der FK unterscheiden. Es sind dies v. ochraceum Bohus, v. crassipes Vesterh., v. cremeavelatum Bon & Quadr., v. holophaeum (Fr) Rea, v. lacteum Vesterh., v. ochroniveum Quél. und v. strophosum (Fr.) Rea.
    [/quote]



    Ich versuche einmal eine Bewertung:


    H. collariatum
    - wächst nach [3] gesellig bis fast büschelig in Auwäldern und Feuchtgebieten bei Salix, Populus und Betula. Hutdurchmesser = 18-30 (50)mm.
    - [1] schreibt –žTc (sandige Standorte, Dünen, bisw. mit Populus spec.). Hutdurchmesser 20-50mm.–œ
    ---> schließe ich aus, da Hutdurchmesser und insbesondere Standort nicht passen.


    H. candidipes
    - wächst nach [3] meist gesellig in Nadelwäldern bei Picea, an feuchten Stellen, vor allem montan. Selten. Hutdurchmesser 20-40(50) mm. Stiel jung auf ganzer Fläche weiß.
    - [1] schreibt –žTc (Laub, selten Nadelbäume, Picea). Hutdurchmesser = 20-40(-50)mm, Stiel auffällig weiß, erst alt an Stielbasis bräunend–œ
    - [6] Stiel auffallend blass, feuchter Nadelwald. Nur von der Typuslokalität bekannt.
    ---> Hier wird die Bewertung schon schwieriger. Ich zitiere [3]:

    Zitat


    Dieser relativ seltene Fälbling sieht Hebeloma mesophaeum zum Verwechseln ähnlich, ... Außerdem teilt er mit ihm ähnliche Standorte. Unterscheiden kann man die beiden mit Sicherheit nur über die Sporen, ...


    ---> schließe ich aus, da der Hutdurchmesser doch deutlich kleiner ist als bei deinem Fund


    H. strophosum.
    - Diese Sippe wird in [1], [2], [7], [8] auf Artrang geführt, während sie in [3] als Varietät erwähnt wird.
    - Diese Art hat nach [1] (vergl. Beschreibung im Vorbeitrag) einen mit –žwolligen V.resten behangenen Stiel, Hutdurchmesser = 20-40(-50)mm; Tc (Laub-, selten Nadelbäume, Picea)–œ.
    - [7] bringt eine Abbildung auf der die 2wolligen–œ Velumreste am Stiel gut zu erkennen sind und schreibt –žHutdurchmesser 3-4 cm, bei Picea, selten–œ
    - Nach [8] ist der Hutdurchmesser 2-3cm.
    ---> Schließe ich aus, da auch die Hutfarbe nach [5] –ž+-einheitliche tonbräunlich–œ ist und nicht zu deinem Fund passt..


    [1] bringt weiter nach Rettich (wenigstens im Bruch) riechende Arten mit (zumindest in der Jugend) stark entwickelten Velumresten, die ich auch ausschließe:


    H. remyi ---> Hutdurchmesser 20-40mm, Tc (, bes. Salix, Betula, Populus)


    H. nigellum --->Hutdurchmesser 10-20mm, arkto-alpine Zone (Tc (besonders Salix herbacea)


    H. bruchetii --->Hutdurchmesser 15-25(-35) mm, arkto-alpine Zone (Tc (besonders salix erbacea)


    H. cistophilum ---> Hutdurchmesser 35-50mm, Südeuropa, Tc (Cistus)
    -------------------------------------------


    Übrig bleibt nur noch H. mesophaeum (Dunkelscheibiger Helmling):


    -Ich ignoriere [3], da hier ein einzelnes Vorkommen –žim Laub-Nadelmischwald auf alter Brandstelle–œ beschrieben wird: Hutdurchmesser = 15-35mm, +- dickfleischig, Lamellen schmal, aufsteigend und schmal am Stiel angewachsen und mit kurzem Zahn herablaufend, ....
    ---> Nach dieser Beschreibung/Abbildung würde ich auch diese Art ausschließen.


    - Da halte ich mich doch lieber an Beschreibungen anderer Autoren (z.B. [1], [4], [5], [8]), die auch im Detail recht gut mit deinem Fund übereinstimmen. Von allen Autoren wird im Gegensatz zu dir der Geschmack als –ž+- bitter, rettichartig–œ beschrieben. Das würde ich nicht überbewerten.


    Mein Abschluss-Fazit:
    - Ich gehe jetzt davon aus, dass es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Hebeloma mesophaeum (Dunkelscheibiger Fälbling) handelt.
    ---> Und damit schließt sich der Kreis und mein erster Gedanke (Blindschuss wegen der typischen zweifarbigen Hutoberfläche) war –žgoldrichtig–œ:thumbup:.


    Grüße
    Gerd


    Literatur:
    [1] HORAK (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa
    [2] MOSER (1983): Die Röhrlinge und Blätterpilze, Kleine Kryptogamenflora Band IIb/2
    [3]BREITENBACH/KRÄNZLIN (2000): Pilze der Schweiz Bd. 5
    [4]LAUX (2002) Der große Kosmos Pilzführer
    [5] BON (1988): Pareys Buch der Pilze
    [6] GRÖGER (1985): Beschleierte Fälblinge in der DDR
    [7]LANGE (1935): Flora Agaricina Danica (Reprint 1994)
    [8] RICKEN (1915): Die Blätterpilze (Agaricaceae) Deitschlands und der angrenzenden Länder, besonders Oesterreichs und der Schweiz

    Hallo Klaus,


    danke für diese Zusatzinfos durch die du jetzt die makroskopischen Details weitgehend zusammengetragen hast.



    Dann versuche ich es mit einem "Neuen Spiel" und dieses Mal ohne "Kaffesatz"-Lesen/"Bauchgefühl":


    Anmerkungen zur Gattung:


    Es bleibt aus meiner Sicht bei Fälbling (Hebeloma), da ich kein Merkmal (inkl. Sporenpulverfarbe, wenn man dein letzes Bild zwecks Weißabgleich ca 10-15% aufhellt) gefunden habe, das dagegen spricht.


    Und jetzt zur Art:


    (1) Schlüsselversuch (nach HORAK), wobei die bei bei den jungen Fruchtkörpern gut ausgeprägte Velumreste eine entscheidende Rolle spielen:



    - Schon erstaunlich, dass sich die Art ohne Irritationen (wenn ich von dem "bitteren Geschmack" absehe und "Radieschen" durch "Rettich" ersetze) ausschlüsseln läßt.
    ---> Ok, ein Schlüsselergebnis haben wir, doch das sollte man grundsätzlich noch mit einer Detailbeschreibungen und Abbildungen vergleichen:thumbup:


    Grüße
    Gerd


    PS.:
    - Nachdem der Editor es nach mehrfachem Versuch abgelehnt hat den extern erzeugten Text einzufügen und nur Schrott (auch nach Neustart meines PC's) eingefügt hat, versuche ich über einen Folgebeitrag meine Bewertung der Detailbeschreibungen zu plazieren.

    Hallo Kai,


    Zitat von bytelight


    [font="Arial"]


    Dieses Exemplar gibt mir echte Rätsel auf. Gefunden habe ich ihn in Oberbayern, in reinen Fichtenwald. Hanglage. PH unbekannt.Geruch scharf, Rettich-artig.


    Könnt Ihr mir bitte weiterhelfen ?[/font]


    - Ja, auch für mich sind deine Bilder nicht einmal spekulativ bestimmbar, solange du nicht wenigstens alle hier angespochene Merkmale angibst.
    ---> Und häufig muss sogar (wenn man sicher bestimmen möchte) zusätzlich mikroskopiert werden.


    ===> Nimm's einfach hin, dass Täublinge (von wenigen Ausnahmen abgesehen) ohne Blick in's "scharfe Auge (Mikroskop)" nach Bild nicht sicher bestimmbar sind. Und dies sogar dann, wenn es sich um einen im eigenen Sammelgebiet "ausreichend gut" bekannte Art handelt.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Klaus,


    Zitat von Calma


    Morgen mache ich neue Bilder, die großen haben jetzt einen Hut Durchmesser von 7cm,
    viele Hüte sind tief eingerissen.


    Herzlichen Dank:
    (1) Ich befürchte , dass ich da (wegen der Fruchtkörpergröße) die Art evtl. falsch ausgewürfelt habe.


    (2) Bin schon sehr gespannt, ob ich wenigstens bezüglich der Gattung richtig liege.


    ---> Ich nehm's gelassen:
    Neues Spiel neues Glück und hoffe auch, dass sich weitere Mitglieder aus der Deckung wagen und mithelfen dein UMO (unbekanntes mykologisches Objekt) zu bestimmen.


    Grüße
    Gerd


    PS.:
    - Bitte zeige auch junge Fruchtkörper. Denn wenn ich wenigstens mit meiner Gattungs-Vermutung richtig liege, ist es wichtig, die Velumreste an Hut und Stiel beurteilen zu können.

    Hallo Klaus,


    Zitat von Calma


    Hat wirklich keiner eine Ahnung was das für Pilze sein können. Sie wachsen auf Rasen direkt unter zwei Tannen ungefähr 40 Jahre alt (die Tannen). ;(


    Tut mir leid (war vom 29.09 bis 03.10. auf einem Kurzurlaub), dass ich dir erst heute antworten kann:


    (1) Auf Grund deiner Farbangabe zum Sporenpulver ("braun"), das Bild ist (wegen fehlerhaftem Weißabgleich) nur bedingt bewertbar, bestätigst du meine Vermutung:
    - Die komplette Gattung Lepista kann man definitiv ausschließen.


    (2) Ansonsten wundere ich mich nicht, dass meine "wilde Spekulation (Bauchgefühl, ---> wegen Habitus, Hutfarbe und hellerer Lamellenschneide)" Hebeloma mesophaeum (Dunkelscheibiger Fälbling) , die ich in den Ring geworfen habe, nicht kommentiert wurde.


    Beachte bitte:


    (1) Pilze nach Bild zu bestimmen ist oft nur Kaffesatz-Lesen.


    (2) Wenn ein Mitglied des Forums (diese Regel gilt auch für andere seriöse Foren) einen Vorschlag macht, dann kannst du mit einem Folgebeitrag nur rechnen, wenn ein anderes Mitglied eine evtl. brauchbare Alternative sieht oder Zusatzinfos zur Bestimmung liefern möchte.
    ---> Insofern vermute ich (da nicht heftig widersprochen wurde), dass meine Spekulation "Hebeloma" evtl. passen könnte.
    -----------


    Doch warten wir es einfach ab. Das kann sich sehr schnell ändern, wenn du weitere Details zeigst:


    ---> Zeige einmal junge und nochmals auch ausgewachsene Fruchtkörper (Hut, Lamellen, kompletten Stiel; auch ein Schnitt durch den Fruchtkörper).
    ---> Und wenn du dann noch etwas über den Geruch, den Geschmack (Probe ausspucken !) und die Hut-/Stielgröße sagen würdest, dann schauen wir einmal (ich bin mir sicher, dass sich dann auch andere Mitglieder aus dem Fenster lehnen), ob wir deine UMOs (unbekannte mykologische Objekte) nicht gemeinsam einigermaßen korrekt bestimmen können.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Bratwurst,


    Zitat von bratwurst


    letzterer wird ja auch als Lepista nebularis geführt, was ist denn nun richtig?


    Clitocybe nebularis ist der aktuell gültige Name. Lepista nebularis (war vorrübergehend gültig) ist jetzt nur noch ein Synonym.
    -----------


    Ansonsten, obwohl Bild 1 ziemlich überbelichtet ist, kann ich die Bestimmung von Gernot nur als definitiv korrekt bestimmt bestätigen:


    Bild 1: Gefleckter Rübling (Rhodocollybia maculata = Collybia maculata)


    Bild 2: Nebelkappe (Clitocybe nebularis = Lepista nebularis)

    Hallo Andreas,


    Zitat von pilzmel


    Dann kämen einige wenige Fälblinge (wenn meine Theorie stimmt) in Betracht, aber optisch eigentlich nur der Dunkelscheibige Fälbling (Hebeloma mesophaeum).


    - Na ja, ein Fälbling (Gattung Hebeloma) könnte es, wenn man sich die Velumreste anschaut, durchaus sein.
    ---> M. E. ist es (wenn sich die Gattung bestätigt) aber noch zu früh, über eine Art zu spekulieren. Denn immerhin gibt es weitere "relativ kleine" Arten (u.A. H. collariatum), die jung stark entwickelte Velumreste haben.


    Ich halte mich da vorerst zurück und warte ab, wie sich die Fruchtkörper weiter entwickeln.


    Beste Grüße
    Gerd

    Hallo Marion,


    Zitat von MarionS


    Vielleicht erinnerit ihr euch: vor einiger Zeit schneite ich in dieses Forum und präsentierte einen Bonsaitopf mit Becherlingen darin.
    Diese wurden kaum noch größer, nur etwas voluminöser/tiefer und eines Tages waren sie weg.


    Ja, dies war dein Erstbeitrag mit den Becherlingen.
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    Zitat von MarionS

    Das Bemerkenswerte daran ist, daß es den Anschein hat, als ob die beiden Myzels (richtiger Plural?) über Kreuz liegen oder gar vermischt sind. Dürfte doch kaum, oder? Vertragen sich Pilze auch miteinander?


    - In der Regel versucht ein Myzel sein besiedeltes Areal sogar gegen Myzelien der gleichen Art abzuschotten. Ob dies gelingt, ist ;( eine andere Frage.


    ---> Insofern kann es durchaus vorkommen, dass mehrere Arten auf engem Raum Myzelien und auch Fruchtkörper ausbilden. Ich nenne ein paar Gründe:


    (1) Unterschiedliche Substatansprüche, z.B. Totmaterial abbauende Pilze (Saprobionten) vs. Mykorrhiza-Pilze. ---> Die stören sich nicht gegenseitig, da das Myzel oft auch in unterschiedlichen Schichttiefen wächst.


    (2) Eine "konkurrentfähigere" Art mit optimalerem Substratangebot verdrängt langfristig eine andere Art, bei der sich die ökologischen Bedingungen verschlechtert haben. ---> Findet man sehr häufig (man nennt das dann Sukzession) bei holzabbauenden Saprophyten, wobei die Übergänge (Initial-, Optimal-, Final-Phase) fließend sind und durchaus unterschiedliche Arten vorübergehend noch gleichzeitig fruktifizieren können.


    (3) Sogar, wenn mehrere Arten gleiche ökologische Bedingungen bevorzugen, können durchaus mehrere Arten Myzel ausbilden, solange das Substrat nicht bereits vollständig von einer Art besetzt und durchwuchert ist.


    (4) Man kann wohl auch davon ausgehen, dass durchaus Myzelien weiterer Arten, die noch (!?) schlecht mit Nahrung versorgt werden und deshalb noch keine Fruchtkörper ausbilden in einem Substrat vorhanden sind.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Roman,


    Zitat von Roman Krettek


    Aber Du (Anmerkung Gerd: "Gernot") hast ja schon auf die fehlenden Zusatzinfos hingewiesen, von daher bleibt es ungewiss.


    Du spricht mir aus der Seele:


    - Derartige Bilder sollten wir gleich als "nicht bestimmbar" abhaken, auch dann, wenn wir aus einem "Bauchgefühl" heraus eine Vermutung haben.


    - Wir müssen einfach zur Kenntnis nehmen, dass Bilder, die keine ausreichenden Details zeigen leider nicht bestimmbar sind!!!!!
    -------------------------


    Und jetzt noch, was ich mir beim Betrachten der Bilder notiert habe.


    Bilder 1,2:
    - Ich vermute hier insgesamt mindestens 3 unterschiedliche Arten und einen "Gefleckten Flämmling (Gymnopilus penetrans)", Vorschlag Gernot, kann ich darunter nicht einmal entfernt erkennen. Notiert habe ich mir (beachte den weißlich/silbrigen Stielbelag einzelner Fruchtkörper:
    --->Vermutlich werden teilweise Fruchtkörper von Galerina marginata (Gift-Häubling) HOCHGIFTIG gezeigt.
    ---> Und bei einzelnen Fruchtkörpern würde ich "Schwefelköpfe" (Gattung Hypholoma) nicht völlig ausschließen.
    ---> Und bei einigen der Fruchtkörper habe ich nicht einmal eine vage Vermutung, um was es sich handeln könnte.


    Bilder 3,4:
    - Da verweigere ich jede Spekulation, obwohl ich mir (beachte Habitus und büscheliges Wachstum) die von Gernot genannte Gattung als "fragliche" Möglichkeit notiert habe.


    Bild 4:
    - Keine Ahnung, was da gezeigt wird. Die Gattung Laccaria (Lacktrichterlinge) habe ich erwogen, aber wegen der zu eng stehenden Lamellen als sehr fraglich abgehakt.


    Bild 5:
    Ein Lichtblick: Da vermute ich stark einen Flaschen-Stäubling(Lycoperdon perlatum) zu erkennen.


    Bild 6:
    - Da verlässt mich meine Fantasie vollständig und ich habe nicht einmal eine vage Idee, um welche Gattung es sich handeln könnte.


    Grüße
    Gerd


    Gernot:
    Ich habe nichts gegen reine Spekulationen:
    - Doch beachte bitte, dass (auch wenn die klar als solche gekennzeichnet werden) meist ignoriert werden.

    Zitat von Calma


    Von diesen Pilzen gibt es hunderte auf meiner Wiese.
    Könnte es der Schmutzige Rötelritterling (Lepista sordida) sein?


    - Die Gattung Lepista (Rötelritterlinge) würde ich da ausschließen.
    - Ich denke da wegen Lamellenfarbe/Habitus eher an "Hebel's Oma", also eine Fälblings-Art (Gattung Hebeloma).
    ---> Spekulativ würde ich Hebeloma mesophaeum (Dunkelscheibiger Fälbling) vermuten.
    ---> Liefere bitte einmal ein Bild des Sporenabwurfs, damit man sicherer überprüfen kann, ob wenigstens meine Gattungsvermutung stimmt.
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    Zitat von Calma


    Und dann gibt es noch einige von denen.
    Ich vermute Schopf-Tintling?


    - Da dürftest du richtig liegen. Ein Schopftinting (Coprinus comatus) der teilweise schon in Verwesung übergegangen ist.
    [/quote]


    Grüße
    Gerd

    Hallo Jan, hallo Gernot


    Zitat von Jan von Moor


    Was die Farbverfälschung angeht, so ist es keine, zumindest nicht von der Kamera verursacht. Die Färbung dieser Pilze war genau so, wie auf den Bildern zu sehen ...


    Gut , dann ist das auch geklärt:
    - Entschuldigung, ich hatte mir nur die kleinen Bilder angeschaut und den Eindruck, dass hier die typischen "bräunlichvioletten" Farben fehlen und deutliche Grautöne vorherrschen.
    - Und jetzt, nachdem ich mir die vergrößerten Bilder angeschaut habe, erkenne ich genau die Farbtöne (insbesonder auf Bild 2, Hutmitte, Hutrand), die ich als sehr typisch bezeichnen würde.



    Zitat von Jan von Moor

    Ich habe viel Zeit damit verbracht, im Internet auf diversen Pilzseiten nach dieser Farbe zu suchen, auf einer polnischen bin ich dann fündig geworden, zumindest war die Färbung ähnlich. In einer Beschreibung des Amanita porphyria ist die Rede von porphyrbraunen bis grau-violetten Varianten (BLV Bestimmungsbuch, Ewald Gerhardt), was ja dann auch in etwa hinkäme.


    - Die Farben können grundsätzlich standortabhängig oder witterungsbedingt etwas variieren. Insofern macht es wenig Sinn, Vergleichsbilder mit identischen Farben zu suchen.
    - Entscheidender sind sonstige Merkmale, wie +-schlanker Habitus, Ausprägung des Rings und der Stielbasis, Geruch etc.


    - In der Amanita-Monografie [1] werden eine Reihe von A. porphyria-Varietäten/Formen (z.B. alba, fusca, purpurascens, viridis, recutina, major, tenuior) beschrieben, die sich geringfügig bezüglich Größe, Hutfarbe, Volvaresten an Stielbasis und auf Hut, Färbung des Stiels etc. von der "Amanita pophyria f. porphyria" unterscheiden. Diese Varietäten/Formen haben nach Meinung der Autoren "keine große taxonomische Bedeutung".


    Zitat von Jan von Moor


    Außerdem soll es 35(!) Arten dieses Pilzes geben, einige Arten davon tödlich giftig. So steht es zumindest in dem Buch.


    - Wenn Du "dieses Pilzes" durch "dieser Gattung (Amanita, Wulstlinge)" erzetzt, dann stimme ich zu.
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    Zitat von Pete Longhorn


    ich halte die Farbe für absolut nicht untypisch. Gerade wenn diese Art (kommt bei mir aufgrund der vielen Fichtenmonokulturen sehr häufig vor) trocken ist, entsteht ein heller, radialfaseriger (ähnlich z.B. Amanita phalloides) und sehr seidig-trockener Hut. Die typischen Grau- und Violetttöne sind meistens aber trotzdem noch vorhanden, so wie es auf Jans Bild auch zu sehen ist.


    - Danke, der radialfaserig, seidig glänzende Hut ist auch ein typisches Merkmal, dass ich nicht erwähnt habe und auch auf den Bildern gut nachvollziehbar ist.
    - Bei den Hutfarben habe ich mich (nach Betrachten der vergrößerten Bilder) zwischenzeitlich korrigiert.


    Grüße
    Gerd


    Literatur:


    [1]NEVILLE - POUMARAT (2004): Amaniteae, Fungi Europaei vol. 9

    Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn


    ... und Krieglsteiner schreibt bei L. deterrimus: "meist ohne Gruben", demnach können also wohl manchmal welche vorhanden sein (erlebt habe ich das aber noch nie).


    - Ich stimme Krieglsteiner zu und habe L. deterrimus auch schon mit wenigen "etwas deutlicher gefärbten, flachen Gruben/Flecken" gesehen.


    Zitat


    Ich würde also den Schlüssel so lassen wie er ist aber trotzdem direkt bei L. deterrimus dazu schreiben, dass der Stiel meistens ohne Gruben ist.


    - Danke für den Hinweis: Werde den Text ergänzen.


    Grüße
    Gerd

    Hallo mwarlich,

    zuerst einmal Herzlich Willkommen im Forum.


    Zitat von mwarlich

    Jetzt würde ich gerne wissen welche das sind. Zu den Eigenschaften von Geruch und Geschmack kann ich nicht viel sagen!
    Ich hoffe die Bilder die ich gemacht habe helfen euch:


    - Die ersten beiden Bilder zeigen, da stimme ich Gernot zu Milchlinge, die karotten- oder weinrötliche Milch absondern. Es gibt mehrere Arten, die unter dem Sammelbegriff "Reizker" (Lactarius Sektion Dapetes zusammengefasst werden. Bezüglich der Art lege ich mich allerdings wegen fehlender Detailangaben nicht fest.
    ---> Versuch doch einfach die Art über diesen Reizker-Schlüssel


    - Bild 3 halte ich wegen der Hutschüppchen für eine andere Art. Und wenn ich mich nicht täusche, dann wachsen diese Pilze auf HOLZ !!!


    ---> Ich würde hier mein Glück mit Hallimasch aggr. (Armillaria mellea s.lat.) versuchen.


    Grüße
    Gerd

    Hallo zusammen,


    ich habe versucht einen Reizker-Schlüssel zu generieren, in dem ich die Milchverfärbung in den Vordergrund stelle. Und zwar deshalb, da man den Mykorrhiza-Partner gelegentlich erst nach längerer, hartnäckiger Suche entdeckt.


    Ob er brauchbar, anwendbar und korrekt/vollständig ist (?) stelle ich hier einfach zur Diskussion:




    ---------------------------------------
    Literatur:
    Moser (1983)
    G. J. Krieglsteiner (2000): BW-Atlas
    Heilmann-Clausen et al (2000)


    Grüße
    Gerd


    Nachtrag 26.09.2007, 16:00Uhr:
    - Vorschlag von Gernot (siehe folgebeitrag) gefolgt und bei L. deterrimus zusätzlich noch auf den "meist nicht grubigen Stiel" hingewiesen.

    Hallo Gernot,


    Ich habe mir die Bilder auch angeschaut und kommentiere nachfolgend nur wenige Bilder, bei denen ich mich mangels Details nicht festlege, Zweifel habe oder durchaus Alternativen in den Ring werfen möchte.


    Und um Zeit zu sparen trenne ich im Zitat deinen Kommentar durch "---"
    ----------------------


    Zitat

    Pilz 3:
    Sporenfarbe: weiß
    Dein erster Tipp: Laccaria laccata (Rötlicher Lacktrichterling)
    ---
    Auch da bleibe ich dabei.


    Grundsätzlich würde ich da (LacLac s.l.) ja zustimmen.
    ---> Doch beachte bitte FOLGENDES



    - Ich stimme zu:
    (a) Ein Täubling (Gattung Russula) ist es gewiss und eine Art aus der Sektion Compactae würde ich auch als sehr unwahrscheinlich ausschließen.
    (b) Doch, Täublinge nur nach Bild (ohne zusätzliche makroskopische und mikroskopische Details (extrem wichtig auch Geschmack der Lamellen und des Fleischs) zu kennen) sind meist nicht eindeutig bestimmbar.
    ---> Und deshalb halte ich mich hier mit einer Art-Vermutung zurück.



    - Na klar, ein Täubling (Gattung Russula) ist es in jedem Fall.
    - Doch nicht einmal, wenn ich den Fruchtkörper in der Hand hätte, würde ich mir da (auch mit dem Hinweis "nicht 100%ig sicher") nicht zutrauen, eine Artvermutung zu äußern.


    Zitat

    Pilz 7:
    im Schnitt nach einigen Minuten blauend. Röhren blauen bei Druck ebenfalls
    Dein erster Tipp: Xerocomus (Filzröhrlinge)
    ---
    Da lasse ich mal die Filzröhrlingsspezialisten ran, die werden da sicher genaueres sagen können als ich. Mein grober Tipp wäre nur mal in Richtung X. bubalinus, aber das ist halt nur MEIN und nochdazu GROBER Tipp...;).


    Bin zwar kein Röhrlingsspezialist und äußere dennoch meine Einschätzung:


    (1) Filzröhrling (Xerocomus spec.) ist m.E. unstrittig.
    (2) Beim Betrachten der Bilder hatte ich da allerdings Xerocomus communis (Eichen-Filzröhrling) vermutet, da der Mykorrhiza-Partner Eiche in der Nähe steht und ich den Eindruck habe, dass die Stielbasis "Karotten-Farben" zeigt.
    (3) X. bulalinus (bei Weide und Pappel) und mit unter der Hauthaut rosaqlich durchfärbtem Hutfleisch halte ich für deutlich unwahrscheinlicher. Übrigens, diese Art wurde (soweit mir bekannt) in der BRD bisher noch nicht nachgewiesen.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Jan,


    Zitat von Jan von Moor


    ... , aber ich könnte mir denken, das die Bilder einen Pilz aus der Amanita-Familie zeigen. Könnte es vielleicht amanita franchetii sein?


    - Ich stimme Gernot voll zu: Ein Porphyr-Wulstling (Amanita porphyria), der bevorzugt saure Fichtenwälder bewohnt und nach "Kartoffelkeller" (evtl. mit etwas muffiger Zusatzkomponente) riechen müßte.
    ---> Zur Bestimmung hätte hier (ausnahmsweise!) sogar Bild 1 als Graustufenfoto ausgereicht: Der schlanke Habitus, die Velumreste (könnten auch fehlen) auf dem Hut, der genatterte Stiel, die Ringausprägung (Ring kann im Alter etwas reduzierter sein) und insbesondere die Merkmale der Stielbasis (breit, fast rund, mit einem gerandetet Velumrest) lassen m.E. keine andere Bestimmung zu.
    ---> Die Fruchtkörperfarbe deiner Bilder betrachte ich (macht nix) als untypisch und farbverfälscht.
    ----------------------------------------


    - A. franchettii kann man bereits (auch wenn du nur Bild 3 als Graustufen-Foto zeigen würdest) wegen der Merkmale der Stielbasis völlig ausschließen: Die Stielbasis dieser Art ist (ähnlich A. rubescens (Perlpilz) oder A. excelsa = A. spissa (Grauer Wulstling)) +- rübenförmig und hat nur mehrere +- ringförmig angeordnetete Warzengürtel, also keine deutliche, lappige Velumreste in der Stielbasis. ---> Sieht also völlig anders aus, als auf Deinem Bild gezeigt.
    - Grob vereinfacht kannst du dir A. franchettii als A. rubescens (Perlpilz) mit deutlich gelben Tönen (z.B. Huthaut/Velumresten auf dem Hut) vorstellen. Soweit ich das in Erinnerung habe, verfärben Fleisch/Madengänge bei dieser Art nicht weinrötlich.


    Grüße
    Gerd

    Hallo wolfe,


    Zitat von wolfe


    Stelle mich kurz vor bin Oberschwabe
    Interesiere mich für Pilze und möchte noch was bei euch lernen .


    Auch von mir HERZLICH WILLKOMMEN im Forum


    Grüße
    Gerd


    PS.:
    Übrigens, direkt vor deiner Haustür gibt es in der Pilzsaison ein monatliches Treffen, an dem mitgebrachte Pilzarten bestimmt und besprochen werden.

    Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn


    ich würde hier gleich wie Helmut auf Schwefelköpfe (Hypholoma) tippen, weil ich bei manchen Exemplaren schwarze Velumreste zu erkennen meine, was auf dunkles Sporenpulver und demnach auf Hypholoma schließen lässt. Rein von den Farben und dem Habitus her würde ich vielleicht auf H. fasciculare, den Grünblättrigen Schwefelkopf tippen, aber das ist natürlich nur ein Bauchgefühl von mir.


    Nachtrag:


    Das Stockschwämmchen würde ich hier aufgrund des zu kräftigen Habitus, der nicht wirklich passenden Farben und dem nicht hygrophanen Hut ausschließen.


    - Genau dies ist auch meine Einschätzung:


    (1) "Stockschwämmchen" kann man definitiv ausschließen.
    (2) Und, ich favorisiere auch den "Grünblättrigen Schwefelkopf".
    - Alternativ käme höchstens noch der "Graublättrige Schwefelkopf " in Frage. Die restlichen 9 "Schwefelkopf-Arten" kann man m.E. ebenso wie den "Schwefelkopfähnlichen Schüppling" ausschließen.
    ------------------


    Harry:


    Fragen:
    (1) Kannst du uns mittteilen, ob es sich um einen Laub- oder Nadelholz-Stumpf handel?
    (2) Hast du ein Bild, bei dem man die Lamellen beurteilen kann?
    (3) Schmeckt dein Pilz bitter oder mild?


    Grüße
    Gerd

    Hallo b.,


    Zitat von bismarckhering


    Danke, unter dem Sichwort Stropharia aeruginosa habe ich Abbildungen gefunden, die mich sagen lassen: Passt.


    Bitte beachte:


    Gernot schrieb:


    Zitat

    ... mit ziemlicher Sicherheit S. aeruginosa


    und hat damit angedeutet, dass er sich nicht 100%-ig sicher ist.


    - Das Problem ist, dass es eine zweite ähnliche Art (Stropharia caerulea) gibt, die man nach deinem Bild (die entscheidenden Trennmerkmale sind nicht zu sehen) nicht sicher ausschließen kann.


    ---> Schau einmal hier. Da bin ich auf Trennmerkmale und Standortansprüche beider Arten eingegangen.


    100% sicher ist nur, dass dein Bild eine der beiden von mir genannten Arten zeigt, wobei ich wie Gernot S. aeruginosa stark favorisiere.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Nina,


    Zitat von Nina.M


    Wir waren heute das erste mal Pilze suchen und konnten diese im Buch leider nicht genau bestimmen. Wer könnte uns sagen, was das ist und ob man sie essen kann?


    Danke für Eure Hilfe, ich bin halt blutiger Anfänger :shy:


    Was ich noch schreiben wollte, es kommt weiße Milch aus dem Pilz


    - Wenn deine Fruchtkörper weiß milchen, dann handelt es sich bei diesem Habitus (wie Gernot bereits festgestellt hat) um einen Milchling (Gattung Lactarius). Diese Gattung ist mit den Täublingen (Gattung Russula) verwandt und oft sind die Arten beider Gattungen nach Bild, auch wenn du die hier genannten Zusatzinformationen lieferst, nicht bestimmbar.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Helmut,


    Zitat von heho


    Also, für Stockschwämmchen sind mir die Kappen zu dunkel.


    - Ich stimme dir voll zu und schließe (ohne mich groß aus dem Fenster zu lehnen) das "Stockschwämmchen (Kühneromyces mutabilis, neuerdings von einigen Autoren in die Gattung Pholiota übergeführt) völlig aus. Denn außer büscheligem Wachstum an Holz passt da überhaupt kein sonstiges Merkmal, das an "Stockschwämmchen" erinnert:


    (1) Hutfarbe viel zu dunkel und Hut nicht hygrophan
    (2) Ring /Ringreste am Stiel fehlen
    (3) Stielfarbe passt nicht und eindeutig keieBraune Schüppchen unterhalb des Rings zu sehen.
    (4) Habitus passt nicht, da Fruchtkörper zu fleischig und Stiel zu dick ist.


    Stefan:
    - Du kannst über ein Sporenabwurf und Beurteilung der Sporenpulverfarbe, recht einfach überprüfen, dass es kein Stockschwämmchen (ist ein Ockerbraun-Sporer!!!) sein kann.


    - Ich halte das übrigens für einen Weißsporer und tippe auf die Gattung Lyophyllum (Rasling).


    Grüße
    Gerd

    Zitat von PrinzLudwig


    Servus und vielen Dank für die Auskunft!


    Habe noch ein bisschen gegoogelt und bin auf den ''voreilenden Ackerling'' gestoßen - anhand der Bilder, der Beschreibung und der Vorkommensbeschreibung würde das passen!


    Werde am Montag noch ein solches Exemplar holen und zur Pilzberatung bringen.


    (1)Tja, das Ergebnis deines GOOGELN's betrachte ich als eine zweifelsfreie Fehlbestimmung:
    - Deine Fruchtkörper (beachte nur die Schüppchen auf dem Hut) haben nicht einmal die geringste Ähnlichkeit mit einem "Voreilenden Ackerling" ( Agrocybe praecox). Und auch Vorkommen (Herbst) und Substrat (Baumstümpfe) passen nicht.
    - Und diese Fehlbestimmung kannst Du leicht nachvollziehen, wenn du ein Sporenabwurfpräparat herstellst und dir die Sporenpulverfarbe (ist bei allen Acrocybe-Arten +-tabakbraun) anschaust.
    ---------------


    Eine weiser Vorsatz, dir Fruchtkörper einem Pilzberater vorzulegen:
    - Bitte zeige ihm völlständige Fruchtkörper, möglichst in verschiedenen Altersstufen.
    - Und liefere ihm noch Angaben zur Baumart (wenn du dir nicht sicher bist) wenigstens, ob Nadel- oder Laubbaum.


    Was bei der Pilzberatung herauskommt, kann ich Dir bereits jetzt schon ziemlich sicher verraten. Genau die Bestimmung, die Gernot bereits gebracht hat:
    ---> Hallimasch aggr. (Armillaria mellea s.l.)
    und der hat +-weißes Sporenpulver.
    ---> Und wenn dein Pilzberater sehr gut ist, dann kann er anhand deines Sammelguts/deiner Zusatzinformationen evtl. sogar angeben, um welche Hallimasch-Art es sich handelt.


    Grüße
    Gerd


    PS.:

    Zitat

    Habe noch ein bisschen gegoogelt und bin auf den ''voreilenden Ackerling'' gestoßen - anhand der Bilder, der Beschreibung und der Vorkommensbeschreibung würde das passen!


    - Im Internet wird übrigens auch viel Schrott veröffentlicht. Bring bitte einmal einen Link, damit ich den Link oder (wenn der ok. ist) deine Fehleinschätzung detailliert kommentieren kann.