Beiträge von Gerd

    Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn


    hm...als sooo farbverfälscht würde ich das nicht sehen, einen rein weissen Untergrund kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen.


    Ok, diese Einschätzung kann nur der Fotograf beurteilen.


    Zitat von Pete Longhorn


    Danke :D, aber das war auch eher sarkastisch gemeint, weil das wirklich nur "Kaffeesatz-Leserei ist, wenn man kein Schnittbild oder keine Detailaufnahmen hat.


    - Da stimme ich Dir uneingeschänkt zu.


    Zitat von Pete Longhorn


    Dann kannst du dich gleich wieder melden, denn die Gattung Xerocomus würde ich eigentlich ausschließen, oder kennst du einen Filzröhrling mit im Alter roten Poren und speckig glänzender Huthaut? Eine echte Alternative kann ich aber nicht liefern, am Wahrscheinlichsten erscheint mir vom Habitus her noch Boletus. Aber, wie gesagt, ohne Detail- und Schnittbildaufnahmen ist das "Kaffesatz-Leserei.


    - Tja, ich kenne weder eine Xerocomus- noch eine Boletus-Art mit derartiger Porenfarbe. Genau das ist mein Haupt-Bestimmungsproblem.
    - Bei dieser Porenfarbe fällt mir vorrangig Chalcipotus piperatus (Pfeferröhrling) ein, obwohl ich den nicht in die engere Wahl aufnehmen würde.


    Zitat von Pete Longhorn


    So, damit ist mein Kopfzerbrechen für morgen schon erledigt ;).


    :thumbup::thumbup::thumbup: Tja, mit diesem Bild würde ich mich auch nicht mehr weiter beschäftigen.


    Mein Fazit:
    Ich halte das "gefühlsmäßig" zwar für Xerocomus spec., schließe aber andere Röhrlings-Gattung keinewegs aus.


    Schönes Wochenende
    Gerd


    Ps.:
    - Bin bis Mittwoch/Donnerstag außer Haus und melde mich wieder wenn's neue Erkenntnisse geben solllte.

    Hallo Jürgen,


    Zitat von Jürgen


    Was soll das sonst sein als ein alter Flockenstieliger Hexenröhrling (Boletus erythropus)?


    Dann markier mir bitte auf dem Bild einmal irgendwelche Flocken am Stiel und erkläre mir die rötliche Verfärbung im Stielfleisch.


    Schönes Wochenende
    Gerd

    Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn


    für mich ist das jetzt noch eindeutiger ein Krempling, d.h. ein Paxillus (involutus oder filamentosus) bzw. ein Tapinella (vielleicht ein groß geratener panuoides, atrotomentusus würde ich ausschließen, sofern nicht mehrere cm. Stielbasis abgeschnitten wurden (?)).


    ---> Auch wenn die Sporenpulverfarbe nicht zu 100% geklärt ist, und man im Moment mit +- braun als einzige Angabe leben muss, so kann man die einzige Gattung, die vielleicht noch irgendwie in Frage kommen würde (Pleurotus) ausschließen, da diese weisses bis gräuliches Sporenpulver hätte. Auch die restlichen Farben, der eingerollte Hutrand und sie bräunenden Lamellen schließen diese und ähnliche Gattungen aus.


    ---> Ich persönlich lehne mich mal weit aus dem Fenster und sage, dass es sich wohl um den Kahlen Krempling (Paxillus inolutus) handeln wird, der oft auf totem Holz wachsen kann.
    - Sieht man mal von der pleurotoiden (seitlingsähnlichen) Wachstumsform ab und stellt sich den Stiel nicht exzentrisch vor, dann gäbe es wohl keine Zweifel gegen Paxillus. Und eben diese Wachstumsform schließe ich auf den Standort auf Holz zurück.


    (1) Beim Sporenpulver hat Daniel nur spekuliert und ist sich keineswegs sicher, da er kein Abwurfpräparat gemacht hat.
    ---> Hab keine Ahnung auf Grund welcher Erkenntnisse er auf braunes Sporenpulver getippt hat.


    (2) Auch wenn ich von Anfang an (siehe Erstbeitrag von mir) "Krempling" (inkl. Begründung) favorisiert habe, scheue ich mich, nach Bild die Art definitiv zu bestimmen.


    (3) Du hast völlig Recht und dies m.E. auch korrekt begründet, dass der kahle Krempling gelegentlich auch einen exzentrischen Stiel haben kann.


    (4) Und (ich lasse jetzt die Katze aus dem Sack): Von Anfang an war ich davon (fast) überzeugt, dass es sich um einen Krempling handelt.
    ---> Ich habe keine Probleme damit, als Denkanstoß irgendwelche Gattungen oder Arten in den Ring zu werfen. Aber ;(, im Gegensatz zu dir, lehne ich eine definitive Bestimmung nach "schlechten" und oft sogar nach "guten" Bildern ab. Ich bin da einfach ein "gebranntes Kind", das gelegentlich sogar bei "Bauchgefühl"-Beurteilung von "Frischmaterial" nach mikroskopischer Überprüfung fehlbestimmt habe
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    OK, jetzt lehne ich mich (spekulativ wie du, ohne Gewähr !!!) auch einmal etwas aus derm Fenster:


    (1) Für mich war das (reines Bauchgefühl) von Anfang an ein Krempling.
    (2) Tapinella-Arten (T. panuoides, T. atromentosus) habe ich aus div. Gründen (liefere das gerne nach, wennn gewünscht) +- schnell ausgeschlossen.
    (3) Mit dem Erlenkrempling (kenne ich) kann ich mich bei diesem Bild überhaupt nicht anfreuneden.
    (4) Übrig bleiben (wenn es Kremplinge sind) dann nur noch die Sippen um den Kahlen Krempling (Paxillus involutus s.l.), bei denen in letzter Zeit arg gesplittet wurde und zwischenzeitlich mehrere Arten unterschieden werden.
    ===> Nochmals, das ist nur meine "private" Einschätzuing/Bewertung des Bilds.


    Schönes Wochenende
    Gerd


    PS.
    Ich schätze deine Pilzkenntnisse sehr.
    - Doch ich würde dir (nimm's mir bitte nicht übel) empfehlen, bei definitiven Bestimmungen nach Bild etwas vorsichtiger zu sein.
    - Ich würde diesen Fund nicht als Paxillus involutus (Kahler Krempling)in einem Kartierungsprogramm melden.

    Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn


    ich möchte nur noch ein weiteres, aufgehelltes und vergrößertes Bild zeigen, das meiner Meinung nach am Besten die orignalen Farben zeigt:


    jakob27s20boletusyj4.jpg


    Über eine mögliche Bestimmung werde ich mir morgen den Kopf zerbrechen.


    - So ein ähnliches Bild hatte ich auch schon, aber wieder verworfen, da mir hier der Weißabgleich zu schlecht war. Für mich sieht es so aus, als ob der Pilz auf weißem Untergrund fotografiert wurde.


    ===> Aber immerhin, mir scheint, dass du das Ursprungsbild auch als drastisch farbverfälscht beurteilst :thumbup:
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    Viel Spass beim "Kopf zerbrechen"/"Kaffesatz"-Lesen.


    - Ich melde mich erneut, wenn Du eine andere Gattung als Xerocomus in die engere Wahl ziehst und warte ansonsten ab, bis Daniel ein verwertbares Bild liefert.


    Schönes Wochenende
    Gerd


    PS.:
    - Ja, auch bei deinem Bild kann man das gelbliche Hutfleisch und das nicht blauende Fleisch der Stielbasis gut nachvollziehen.
    - Aber, die porenfarbe überzeugt mich genau so wenig wieauf meinem Bild.

    Zitat von Anni


    Es sind nicht viele so pilzverrückt wie ich.
    ...
    Morgen früh gehts los und ich bin schon ganz gespannt ob es sich lohnt.


    Erst einmal herzlich willkommen in diesem Forum, in dem Du eine Reihe "pilzinfizierter" Mitglieder treffen wirst.


    - Bin schon gespannt, welche UMOs (Unbekannte mykologische Objekte) du uns zum Knacken anbieten wirst. Und da hoffe ich doch, dass dabei ein paar "Nichtspeisepilze" sind.


    Liebe Grüße in den Norden
    Gerd

    Hallo Klaus,


    Zitat von Calma


    Ich würde sagen es ist ein Samtfuß-Krempling, bei uns wachsen die zur Zeit auch massenweise. Bei manchen ist der Samtfuß auch nur 0,5 bis 1cm hoch und einen kleinen Rest sieht man ja auf deinem Bild auch noch. Müsste übrigens säuerlich riechen.


    Frage: Hast du schon einmal einen rillstieligen, im Stiel nicht dunkel-samtigen Samtfuß-Krempling (Tapinella atrotomentosus = Paxillus atrotomentosus) gesehen ?


    Genau, an diese Art hatte ich übrigens auch gedacht, als ich schrieb:

    Zitat von Gerd


    Eigenartig, die Verfärbung/das Herablaufen der Lamellen und der eingekrempelte Hutrand erinnert mich (vorerst reine Spekulation) nur an "Kremplinge".


    - Und nicht dabei erwähnt habe ich den exzentrischen Stiel.
    - Und zwischenzeitlich ist geklärt, dass der Fruchtkörper auf morschen Holz (wäre auch typisch für den Samtfusskrempling) wuchst.


    ===> Dennoch, für mich bleibt es Spekulation sich nach den bisher bekannten Details (auch wenn einiges für "Krempling spec." spricht) auch nur auf eine Gattung festzulegen, solange


    (1) die Sporenpulverfarbe nicht sicher bekannt ist.
    (2) kein Schnittbild (damit man die Fleischfarbe beurteilen kann) durch einen vollständigen Fruchtkörper gezeigt wird


    Grüße
    Gerd


    PS.:
    - Übrigens auf "Samtfuß-Krempling" würde ich mich derzeit bei diesem dünnen Stiel untypischen Stiel nicht festlegen.

    Hallo Thomas,


    Zitat von tomk

    ist es ein Austernseitling oder nicht? Ich hadere wegen der wildlederartigen Oberfläche ohne Grauton; Habe aber bislang keine alternative Art zum Austernseitling gefunden.


    - Ich kann mir wegen der Rotbraun-Töne im Hut keinen Austernseitling vorstellen und würde mich da nicht einmal auf eine Gattung festlegen.


    ---> Es sei denn, du lieferst noch die Sporenpulverfarbe nach.


    Eigenartig, die Verfärbung/das Herablaufen der Lamellen und der eingekrempelte Hutrand erinnert mich (vorerst reine Spekulation) nur an "Kremplinge".


    Grüße
    Gerd

    Hallo Daniel,


    ich habe versucht dein Bild über Kontrast/Helligkeit drastisch aufzuhellen:



    Links das Original, rechts meine Bearbeitung, jeweils mit Histogramm.
    - Am linken Histogramm sieht man sehr deutlich, dass das Bild hoffnungslos unterbelichtet ist, da das Bild nur dunkle Mitteltöne und Schatten zeigt.


    Ich stelle deshalb das überarbeitete Bild zur Diskussion.


    - Für mich bleibt die Gattung Xerocomus (Filzröhrlinge weiterhin die erste Wahl.


    - Rottöne unter der Huthaut kann ich nicht erkennen, das Hutfleisch scheint gelblich zu sein, Stielfleisch in der Basis zeigt deutliche Rottöne, Blauverfärbungen (soweit beurteilbar) evtl. in den Röhren.Am meisten irritiert mich der Rotton der Röhrenmündungen.


    - Die Arten der Gattung Xerocomus sind auch nach sehr guten Bildern oft nicht eindeutig zu bestimmen. Ich lehne mich deshalb, was die Art betrifft, nicht aus dem Fenster. Denn, das wäre m.E. reinste Spekulation/Auswürfeln.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Daniel,


    Zitat von Daniel Winkler


    [/color]
    Er dachte an den Schwarzblauenden Röhrling - Boletus pulverulentus, aber der scheint viel weitere Röhrenöffnungen zu haben.


    - Das Bild ist schwer zu beurteilen, da sehr stark unterbelichtet.


    ---> Dennoch schließe ich B. pulverulentus aus, da ich weder typisch zitronen- bis goldgelbe (im Alter olivlichgelbe) Röhrenmündungen noch ein intensives Blauen (vergleiche Schnitt durch die Stielbasis) erkennen kann.


    ---> Kurz, ich würde hier mein Glück bei der Gattung Xerocomus (Filzröhrlinge) versuchen. Welche Xerocomus spec. es ist , kann ich nicht beurteilen.


    Gibt es weitere Bilder ? Insbesondere ein Schnitttbild wäre wichtig, um Farbe/Verfärbungen von Hut-Stielfleisch und Röhren beurteilenkann.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn


    Auch wenn die Hutschuppen bei deinem Pilz eher bräunlich (?) aussehen, denke ich an Leucocoprinus brebissonii (Schwarzschuppiger Faltenschirmling), welcher laut PdS auch mal dunkelbraune Schuppen haben kann.


    - Ich stimme dir zu:


    Leucocoprinus brebissonii (Godey in Gillet 1874) Locquin 1943
    Locquin, Bulletin Soc. Lin. de Lyon 12, p.95, 1943


    - Was die Farben der Schüppchen angeht, so irritiert der deutsche Name "Schwarzschuppiger Faltenschirmling". Denn in der Originalbeschreibung steht:


    Zitat


    "Chapeau ... , les bords assez souvent fendillés, brun ou brunÕtre au centre, blanchÕtre partout ailleurs mais couvert de squamules brunÕtres vers le centre et blanchÕtres vers la circonférence, diam. 1,2 c."


    Ich habe folgende Abb. eingesehen:


    CANDUSSO - LANZONI (1990): Lepiota s.l.; Fungi Europaei Viol. 4: Tav. 59/c


    LANGE (1935): Flora Agaricina Danica, Tab. 14/H


    PHILLIPS (1982): DasKosmosbuch der Pilze, S. 30


    BREITENBACH/KRÄNZLIN (): Pilze der Schweiz Bd. 4, #245


    ZMykol 48(1), 1982; Dia v. M. MEUSERS


    Auf allen Bildern sind Hutscheitel und Schüppchen +-dunkelbraun und keineswegs schwarz !!!
    ------------------------------
    L. heinemannii wäre eine ähnliche Art , bei der Hut in der Originalbeschreibung so beschrieben wird:

    Zitat


    "Pileus albus paene omnino punctis minutissimis scaber et griseis subviolaceis, violaceis, nigris. Usque ad 20 mm latus, margine strioto."


    Grüße
    Gerd

    Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn


    ... hatte dein Röhrling einen rotbraunen Hut ... was wohl eher gegen aereus sprechen würde.


    Ja, Genau so sehe ich es auch :thumbup:
    - Und auch die fehlende Stielnetzung und der gelbton an der Stielspitze sprechen m.E. gegen die Gattung Boletus


    - Mein Eindruck bei dem Bild ist, dass ein Grau-Schleier über dem gesamten Bild liegt. Ich habe versucht etwas Grau aus dem Bild zu nehmen:



    So, und jetzt lehne ich mich aus dem Fenster und vermute sehr stark


    Xerocomus badius (Marone)


    Grüße
    Gerd

    Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn


    Bild 3) Kammförmige Koralle (Clavulina cristata)


    Nur eine kleine Anmerkung:


    Der aktuelle Name ist Clavulina coralloides (L. 1753: Fr. 1821) Schroeter 1888


    Clavulina cristata (Holmskjold: Fr.) Schroeter ist ein Synonym.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Spock


    Zitat von Spock


    Ich habe mir aber mal die Tabelle angeschaut.


    Zitat

    Und ich stimme Gernot zu, dass es sich wohl um H. rufescens oder H. ellipsosporum handelt, wobei ich "aus dem Bauch heraus" letzte Art leicht favorisiere.


    Würde ich ja auch sagen, wenn nicht ein Kriterium nicht passen würde. Der Stil-Hut Übergang ist nicht "hart(rechtwinklig)", sondern nach meiner Einschätzung eher weich.


    - Unabhängig davon, dass ich den Hut-/Stielüberhang eher als abrupt und auch die Stacheln als nicht deutlich den Stiel herablaufend bewerte, muss ich folgendes betonen:


    (1) Die Hydnum-Arten zeigen Merkmalsübergänge, die dazu führten, dass früher H. rufescens als Varietät von H. repandum angesehen wurde und zwischen H. rufescens und H. ellipsosporum (wurde erst 2004 als neue Art beschrieben) nicht unterschieden wurde.


    (2)Wegen der Merkmalsüberschneidungen muss man jedes Einzelmerkmal bewerten und kann dann nur hoffen, dass sich am Ende ein deutlicher Favorit einstellt.


    Und sogar, wenn ich gegen meine Überzeugung den Hut-/Stielübergang als weich und die Stacheln als den Stiel herablaufend bewerte (bringt Minuspunkte bei H. rufescens und H. ellipsosporum) fallen H. albidum und H. repandum weit abgeschlagen durch Sieb.


    Nach meiner Überzeugung kommen nur H. rufescens oder H. ellipsosporum in Frage!


    So nebenbei: Die Form der Stacheln :thumbup: ist relativ konstant
    ---> Bei H. repandum schlank und spitzt (ohne Verzweigung)zulaufend, als nicht wie auf deinem 1. Bild zu sehen "bauchig und teilweise mit verzweigter Spitze. Hier ein Ausschnitt aus diesem Bild:




    Übrigens, schon wegen der Farben kann man H. repandum und H. albidum ausschließen. Schau Dir einmal diese Bilder an:


    Hydnum repandum.html


    Untitled Document


    Grüße
    Gerd


    PS.:


    - Wenn du neue Bilder einstellst, dann bitte auch ein Schnittbild durch den gesamten Fruchtkörper, damit man die Fleischfarbe und das Hut/Stiel-Verhältnis beurteilen kann.
    - Optimal wäre, wenn du noch etwas über den standort sagen könntest.

    Hallo Harry,


    du :thumbup: sprichst mir aus der Seele !!!


    - Aber Du hast hier wohl die falsche Teilnehmerin im Forum angesprochen. Marion interessiert sich für die Geopora-Art, die sich bei ihrem geliebten Buchen-Bonsai angesiedelt hat.
    -----------------------------------------


    Übrigens:


    (1) Meine Bereitschaft in einem Forum auf Anfragen, die eindeutig eine Pilzberatung/Speisefreigabe erwarten, zu antworten geht gegen NULL.
    (2) Mich kotzt es an, wenn Pilzfreunde "Körbe" von Pilzfunden präsentieren, die gemäß Artenschutzverordnung nur in geringen Mengen für den Eigenbedarf gesammelt werden dürfen oder sogar unter besonderem Schutz stehen und (streng genommen nicht einmal, wenn man ein Exsikkat herstellen möchte) gesammelt werden dürfen.
    (3) Leider stehen viele "Rote Liste"-Pilzarten nicht in der Artenschutzverordnung.
    (4) Bei meinen "pilzkundlichen Führungen" reagiere ich ziemlich brutal, wenn da "Küchenmykologen" nur eine Frage haben: Ist der essbar ???
    (5) Zum Glück ist dieses Forum strukturiert und ich kann mich auf die Unterforen konzentrieren, die mich interessieren.


    Grüße
    Gerd


    PS.:
    - Ich kaufe (esse kaum Pilze) mir meine Pilze meist im Supermarkt.
    - Ausnahmen:
    -- Stockschwämmchen, Herbsttrompete, Semmelgelber Schleimkopf, Parasol und wenige Täublings-Arten.
    -- Röhrlinge, wenn überhaupt werden vorher getrocknet. Denn sonst sind die mir zu matschig. Und die wenigen etwas festfleischigeren Röhrlingsarten (z.B. Schwarzhütiger Steinpilz) lasse ich als gefährdete Art im Wald stehen.

    Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn


    In dem Fall war es nur leicht zu erkennen, weil Thomas (tomk) die Stielbasis lobenswerterweise drangelassen hat und man so schön den arttypischen rosafarbenen Myzelfilz sehen kann.


    - Da stimme ich dir zu:thumbup:. Das Problem ist allerdings, dass nicht selten das arttypische Merkmal "rosafarbenes Myzelfilz" nicht so ausgeprägt wie auf dem Bild von Thomas zu sehen ist und oft nur durch Kratzen an der Stielbasis erahnt werden kann.


    ---> Macht nichts, denn auch ohne dieses Merkmal, das man gelegentlich nur erahnen kann, ist diese Art (sofern man sie kennt, im Ulmer Raum "auf Kalk" eine häufige Pilzart) recht leicht zu erkennen.


    - Verwechslungsmöglichkeiten gibt es m.E. nur mit:
    (1) Körchenröhrling (wegen der Guttationstropfen). Diese Art hat allerdings nie dunkele Radialfasern im Hut.
    (2) Butterröhrling, der die gleichen Radialfasern im Hut hat, aber durch Ring, andere Porenfarbe, fehlende Guttationstropfen und übrigens auch durch den +-saueren Standort gut unterscheidbar ist.


    Und zum Abschluss noch eine meiner Uraltfolien, in der ich den "Ringlosen Butterpilz" und die genannten "Doppelgänger" gegenüberstelle:



    Grüße
    Gerd

    Hallo Marion,


    ich starte jetzt den 1. Versuch und schlüssele deinen Pilz nach MOSER (1963): Ascomyceten (Schlauchpilze), Kleine Kryptogamenflora Bd. IIa aus.


    ---> Das Schlüsselergebnis nach MOSER ergab ohne Irritation


    Geopora arenosa (Kleinsporiger Sandborstling)


    Das sagt natürlich noch nicht, dass dies definitiv dein Fund ist:


    (a) Denn ich habe festgestellt, dass zwischenzeitlich 4 (im Schlüssel noch nicht berücksichtigte) weitere Arten (die zu überprüfen wären) hinzugekommen sind.
    (b) Und ein Schlüsselergebnis sollte man eh nur als im Detail überprüfenswerten Favoriten betrachten, da im Schlüssel nur ein Teil der Merkmale berücksichtigt wird.


    Grüße
    Gerd
    PS.:
    Meinen Schlüsselversuch findest Du im Anhang.

    Hallo Marion,


    Zitat von MarionS


    Nein, die sind deutlich eingesenkt.


    :thumbup:, dass du so geduldig alle Fragen beantwortest hast :thumbup:


    - Das wird Harry freuen, der nach meiner Einschätzung (zumindest was die Gattung betrifft) einen Volltreffer gelandet hat:


    Bei Dir hat sich ein Sandborstling (Geopora spec. = Sepultaria spec.) eingenistet.


    Ob es uns gelingt, ohne scharfes Auge (Mikroskop), die Art herauszubekommen ist m.E. zweifelhaft.


    ---> Na ja, dann schauen wir einmal, wie sich die Diskussion weiterentwickelt.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Harry,



    Danke, da hast Du mir Arbeit abgenommen. Denn ich bin beim Stöbern in meiner Literatur auch auf die Gattung Geopora = Sepultaria gestoßen und wollte das gerade zur Diskussion stellen.


    Soweit ich dies verstanden habe, sind bei Geopora spec. die Apothezien im Boden +- stark eingesenkt, ein Merkmal, dass ich dem Bild auch nicht eindeutig entnehmen kann.


    - Der gekerbte Rand scheint mir (vergleiche Bild von Geopora arenicola im TINTLnr. 37 (Heft 4/2003) nicht so bestimmungsrelevant für die Gattung zu sein.


    Marion:
    Liegen die Becher dem Substrat flach auf oder sind sie deutlich eingesenkt?


    Grüße
    Gerd


    Sehr schön, dass es bei den Asco-Freaks so viele Splitter gibt:


    - Jetzt haben wir bereits 3 Gattungen (Humaria, Trichophaea, Geopora) am Köcheln ---> alles Borstlinge s.lat.


    - Und wenn wir weiterforschen, kommen evtl. noch weitere makroskopisch ähnliche Gattungen hinzu.


    ---> Kein Wunder, warum ich um Becherlinge meist einen großen Bogen mache oder sie schlicht übersehe.

    Hallo Dippold,


    Zitat von dippold


    Nach dem Regen und trotz der ziemlich kalten Witterung spriessen jetzt auf den Wiesen Schwärzende Saftlinge. Die Kegeligen Saftlinge schwärzen aber ebenfalls. Wo liegt denn genau der Unterschied?
    Die Farben dieser Pilzchen sind natürlich absolute Spitze. Ihr seht das sicher genau wie ich.


    Hygrocybe conica = H. nigrescens werden als Kegeliger Saftling oder Schwärzender Saftling bezeichnet.


    Fazit: Es sind nur zwei unterschiedliche Namen für die gleiche Art:



    Grüße
    Gerd

    Hallo Thomas,


    Zitat von tomk


    ... , dann ist es sehr wahrscheinlich keiner. Die Farbe des Hutes ist mehr gelbbraun als rötlich. Auch die Farbe des Stiels hat keinen roten Touch. Was meinst Du?


    Ich bin zwar nicht Gernot. Meine Meinung:


    - Die Gattung Tricholomopsis (Holzritterlinge) kannst du ausschließen, da dort
    (a) die Lamellen ausgebuchtet mit Häkchen angewachsen sind
    (b) der Stiel ringlos ist
    (c) der Hut kleine Schüppchen hat und nicht so geflammt ist
    ----------------------------


    Was die Farben angeht, so kann bei T. rutilans die purpurrote Farben stark ausblassen und gelegentlich sogar deutlich Gilben.
    ---> Tja, und dann kann es schwer sein T. rutilans von T. decora (Olivgelber Holzritterling) zu unterscheiden.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn


    das könnte ein junger Rötlicher Holzritterling (Tricholoma rutilans) sein.


    - Das war wohl ein Schnellschuss :P, ohne dass du dir die Bilder genau angeschaut hast.


    Frage: Hast du schon einmal Tricholomopsis rutilans mit Ring gesehen???
    -----


    Für mich ist das Gymnopilus junonius = G. hybridus (Beringter Flämmling)


    Grüße
    Gerd

    Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn


    Finde ich auch erstaunlich, schließlich habe ich das gar nicht gemacht :). Ich habe doch nur meinen ersten Gedanken geäußert, der mir gleich eingefallen ist und habe überhaupt nicht behauptet, dass es diese Art ist.


    - Entschuldige vielmals, ich als naiver Leser habe das als sichere Bestimmung interpretiert.


    Grüße
    Gerd


    Marion:


    - Ist die Außenseite der Becher deutlich behaart?
    - Wenn JA, dann dürfte Gernot :thumbup: mit seiner Einschätzung "Borstling" wohl richtig liegen !!!
    - Und wenn die Fruchtkörper noch etwas größer >=10mm geworden sind, dann dürfte sogar die Art stimmen.

    Hallo Georg,


    Zitat von gemi


    Meine Recherchen in mehreren Pilzbüchern waren eher von wenig Erfolg gekrönt (bin allerdings erst dabei, mir gute Literatur zu besorgen - bin dankbar für Hinweise..).


    - Dann verrate mir einmal, deine Pilzkenntnisse und Bücher und ob Du mikroskopierst.


    ---> Erst dann kann ich dir Literatur vorschlagen.
    Aber immerhin: Mit Pareys Buch der Pilze bist Du schon recht gut bedient. Denn das ist ein sehr populäres Buch, in das auch Fortgeschrittene noch gerne reinschauen.



    Zitat von gemi


    In Parays Buch der Pilze gibt ´s die diskutierte Spezies angeblich nicht, in mehreren "kleineren" Bestimmungsbüchern ebensowenig, nur im (leider offenbar nicht mehr einfach erhältlichen) Handbuch für Pilzfreunde von Michael/Hennig, das mein Vater noch besitzt, ist ein (offenbar identischer?) "Doppelring-Trichterling, Hartpilz" beschrieben, der wissenschaftlich noch "Armillariélla (Clitócybe) imperiális" mit Hinweis auf die neue Zuordnung "Catathelásma = Biannulária imp." zu finden. Welche Literatur hab ihr den verwendet?


    - In "BON (1988): Pareys Buch der Pilze" ist der Pilz abgebildet/beschrieben (S.162) unter Doppelring-Trichterling (Catathelasma imperiale (Quél.) Sing.). Und ich hab's überprüft: Sowohl Catathelasma als auch imperiale tauchen im Inhaltsverzeichnis auf.


    - Ja, die von dir genannte Pilzart im "Handbuch für Pilzfreunde" ist identisch. Und in der Neuauflage (MICHAEL - HENNIG -KREISEL) wird der aktuell gültige Name Cathathelasma imperiale (Möhrling, Hartpilz, Doppelring-Trichterling) benutzt.


    - Abbildungen/Beschreibungen findest du z.B. im "LAUX (2002): Der große Kosmos Pilzführer; GERHARDT (2001): Der große BLV Pilzführer (keine sehr gute Abbildung); DÄHNCKE (2004): 1200 Pilze in Farbfoto; PÄTZOLD/LAUX (2004): 1 mal 1 des Pilze sammelns", um nur wenige populäre Pilzbücher zu nennen.


    - Das Abb.-Verzeichnis verweist u.A. auf Abbildungen in "Pilze der Schweiz Bd.3 (keine sehr gute Abb.); und Großpilze Baden Württembergs Bd. 3 (hervorragende Abb.)". Ich habe diese Abbildungen eingesehen.
    ---------------------


    - Da diese Art sehr markante Merkmale hat und ich sie kannte, konnte ich deine Bilder auch ohne Literatur sofort ansprechen.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn


    Du liegst richtig, wenn du hier Pilze vermutest - es handelt sich um kleine Becherlinge.


    Da stimme ich natürlich zu :thumbup:


    Zitat von Pete Longhorn


    Auch wenn ich diese Art etwas größer kenne, habe ich spontan an den Halbkugeligen Borstling (Humaria hemisphaerica) denken müssen.


    - Erstaunlich, dass du dich auf eine Art festlegst.


    ---> Ich kann nach diesen Bildern nicht einmal erkennen, ob es ein "Borstling" (Gattungen Humaria und Trichophaea) ist, da ich weder die Behaarung auf der Außenseite erkennen kann noch beurteilen kann, ob dieser Becherling völlig stiellos dem Substrat aufsitzt.


    ---> Na ja, die Fruchtkörper scheinen so zwischen 5 - 7mm Durchmesser zu haben. Wenn es also ein Borstling ist, dann kommen wohl die deutlich kleineren (< 4mm) oder nur Brandstellen bewohnenden Arten nicht in Betracht.
    Und übrig bleiben dann wohl nur die etwas größeren Arten, zu denen H. hemisphaerica (10-30mm). Ob es echte Alternativen gibt, kann ich mangels Asco-Literatur allerdings nicht beantworten.


    Zitat von Pete Longhorn


    Jedenfalls ist der Pilz nicht giftig und schadet auch deiner Pflanze nicht, da er nur etwas Blumenerde oder sehr morsches Holz (falls im Topf vorhanden) zersetzt.


    - Davon gehe ich auch aus: Dieser Becherling wird die Bonsai-Buche nicht schädigen, da er nur Totmaterial abbaut.


    - Ob der Pilz giftig ist, kann ich nicht beurteilen, da solch kleine Pilzchen für Speisezwecke nicht gesammelt werden und deshalb auch keine Erfahrungsberichte oder Untersuchungen vorliegen dürften.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Marion,


    Zitat von MarionS


    Ich habe gerade beim Stöbern den Fot von einem Geselligen Glöckchennabeling (Xeromphalina campanella) gefunden, ist das seine Normalgröße? Wie würde der sich wohl mit einem Bonsai vertragen, Symbiose, oder eher schädlich?


    X. campanella ist eine holzabbauende Mykorrhiza Pilz-Art, die stark vermorschte Nadelholzstümpfe (vorwiegend Fichte) und selten am Boden liegende Stämme bewohnt. Er bevorzugt nicht zu boden-/lufttrockenes Bergland und Gebirge und ist im Flachland sehr selten/fehlend.


    ---> Deine Bonsai-Buche ist sicher nicht das geeignete Substrat


    Zitat von MarionS


    Noch eine Frage: die Bonsai werden in der Regel eine Zeit des Jahres gedüngt. Schadet das den Pilzen (allgemein, den Becherling betriffts ja auch)?


    Diese Frage kann man nicht einfach mit JA oder NEIN beantworten.
    - Denn, viele Pilzarten haben sehr spezifische ökologische Ansprüche (Licht, Säuregehalt, Nährstoffversorgung, Feuchtegehalt, Symbiose-Partner/Substrat, Höhenlage, Temperatur etc.) und werden schnell die Fruktifikation einstellen, wenn eine der Bedingungen stark verändert wird.


    - Dein Borstling, so vermute ich, dürfte sich auf sehr trockenem Boden nicht wohlfühlen. Wie er auf Düngung reagiert, darüber kann ich nicht einmal spekulieren.


    - Übrigens, ob es Gernot gelingt, bei der nächsten Umpflanzaktion, die Art bei sich anzusiedeln, ist sehr zweifelhaft. Meine mehrfachen Versuche seltene Blumentopf-Pilze bei mir anzusiedeln (obwohl ich eine ausreichende Menge myzeldurchsetztes Substrat hatte) sind bisher immer schiefgelaufen.


    Grüße
    Gerd