Beiträge von Gerd

    Hallo Gernot


    Zitat von Pete Longhorn


    Nadelholz-Häubling (Galerina marginata)-> soll angeblich auch auf Laubholz wachsen, obwohl Breitenbach/Kränzlin Vorkommen auf Laubholz auf Verwechslungen mit anderen Arten zurückführen.


    - Leider kommt G. marginata auch (selten) an Laubholz vor, sogar zusammen mit dem Stockschwämmchen. G. marginata wird deshalb in neuerer Literatur nur noch als Gift-Häubling bezeichnet.
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    Zitat


    Fichten-Baumschwamm (Fomitopsis pinicola)-> wächst auch auf vielen anderen Laub- und Nadelhölzern.


    - :thumbup:, das ist ein Allesfresser und Kosmopolit. In Baden-Württemberg [Lit 1] ist das Hauptsubstrat Fichte, in weitem Abstand gefolgt von Rotbuche, Weißtanne, Waldkiefer, Birke und Erle; das Spektrum ist beachtlich:


    Acer (1), Alnus (50), Betula (54), Carpinus (4), Castanea (1), Corylus (3), Fagus (130), Fraxinus (7), Malus (16), Paulownia (1), Populus (3), Prunus (22), Pyrus (2), Quercus (4), Salix (6), Tilia (1), Ulmus (3), indet. Laubholz (26).


    Abies (67), Larix (9), Picea (591), Pinus (55), Pseudotsuga (2), Tsuga (2), indet. Nadelholz (41).


    - In neuerer Literatur wird diese Art "Rotrandiger Baumschwamm" genannt.
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    Zitat


    Kiefern-Braunporling (Phaeolus spadiceus)-> wächst auch auf anderen Nadelhölzern.


    :thumbup:, Nach [Lit 1] "Nadelholz, vorzugsweise Pinus, in weitem Abstand gefolgt von Picea":
    Abies (6), Larix (15), Picea (46), Pinus (251), Pseudotsuga (6), indet. Nadelholz (11)


    - Kiefern-Braunporling wird weiterhin auch in der neuen Literatur benutzt.
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    Zitat

    Birken-Porling (Piptoporus betulinus)-> wurde auch schon auf anderen Laubhölzern gefunden.


    :P, alle von mir eingesehenen Autoren (Lit 1, 2, 3, 4) sind sich einig darüber, dass diese Art streng an Birke gebunden ist.


    - Zu beachten ist, dass nach [Lit 1] die ähnliche P. quercinus in der BRD nachgewiesen wurde. In Finnland wurde nach [Lit 2] noch P. pseudopopulinus (an Pappel) nachgewiesen.


    Nach [Lit 1] "In Kultur werden Basidiocarpien auch auf Fagus- und Picea-, nicht aber auf Pinus-Holz gebildet"
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    Zitat


    Hollunderschwamm (Judasohr/Auricularia auricula-judae)-> wächst auf vielen anderen Laubhölzern und selten sogar auf Fichte


    :thumbup:"Schwarzer Hollunder" ist mit Abstand das häufigste Substrat, seltener an div. anderen Laubbäumen, einen Hinweis auf fichte habe ich nicht gefunden.
    - Eingebürgert hat sich der Name "Judasohr"



    Schöne Grüße
    Gerd


    -Muss leider weg und werde mich später in einem getrennten beitrag noch zum Fichten-steinpilz äußern.
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    [Lit 1] KRIEGLSTEINER (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 1, Ulmer-Verlag


    [Lit 2] JÜLICH (1984): Die Nichtblätterpilze, Gallertpilze und Bauchpilze, Kleine Kryptogamenflora band IIb/1


    [Lit 3] BUTIN (1996): Krankheiten der Wald- und Parkbäume. Diagnose - Biologie - Bekämpfung, Thieme-Verlag


    [Lit 4] JAHN (1979): Pilze die an Holz wachsen.

    Hallo Sven,


    Zitat von Sven


    Ich werde meinen Faltenschirmling also mal seine restlichen ein bis zwei Tage leben lassen und mich an seinem Anblick erfreuen.


    -Ja tu das und zeige stolz auch Deinen Freunden, dass sich bei dir eine "tropische Pilzart" wohlfühlt.


    - Ich ;( habe schon mehrfach erfolglos versucht, diese Art in einem meiner Blumentöpfe anzusiedeln.


    - Nur noch einen Hinweis: Wässere ihn nicht zu Tode.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Andreas,


    Zitat von Andreas78


    Hätte ich nicht gedacht, dass die Maden nach dem Trocknen im Ofen dennoch überleben 8|


    - Ich habe nicht gesagt, dass die Maden überleben. Wenn ich es recht in Erinnerung habe überleben die Eier.


    - Ist auch egal. Das Ergebnis jedenfalls ist, dass das Herbarmaterial nach langer Lagerung zerfressen wird und zerbröselt.


    Grüße
    Gerd


    - Wenn Du es genauer wissen willst, frag bei Andreas Gminder (z.B. in Harry's Chat) nach. Mit dem hatten wir das Thema (Herstellung von Herbarmaterial) bei ERIC vor längerer Zeit diskutiert.

    Hallo Andreas,


    Zitat von Andreas78


    Na ja, nachher landen die restlichen Pilze im Backofen und dann dürften die Viecher (Falls da noch welche in den Pilzen sind) nicht mehr überleben ;)


    Leider dürften die "Viecher" auch wenn das Pilzgut "rappeldürr" getrocknet wird, dennoch überleben.


    Genau dies ist der Grund, warum empfohlen wird, Exsikkate zusätzlich noch 3 Tage in die Gefriertruhe (das überstehen die "Viehcher" nicht)zu legen und dann nochmals nachzutrocknen.



    Grüße
    Gerd

    Hallo Gernot,


    Zitat

    Übrigens:
    Man müßte dann generell darauf verzichten, Pilze als essbar anzugeben, weil dann immer Verwechslungen mit giftigen Pilzen möglich sind.


    - Genau dies würde ich in einem Forum vorschlagen.
    - Was wir hier liefern können ist eine Hilfestellung und Hinweise um welchen Pilz es sich handeln könnte.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Anke,


    Zitat von waldläufer


    Bald sieht der Wald wieder so aus!!!!
    Wir nennen ihn Märchenwald, da fast nur Steinpilze und Fliegenpilze dort wachsen. Manchmal auch ein Kuhmaul oder Pfefferröhrling.
    Vor drei Jahren haben wir ihn entdeckt und seit dem können wir in ihm immer diese Bilder sehen. Einfach nur schön.


    - Ich :cursing: kann an dem Wald nichts Schönes entdecken.


    - Von einem "Märchenwald" erwarte ich eine Fülle verschiedenster Pilzarten. In der Hauptsaison wenigstens 50 - 100 Arten in einer Stunde Begehzeit.


    ---> Na ja, liegt wohl daran, dass ich kaum Pilze zum Verzehr sammle.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Lenti,


    Zitat


    Könnte also sein : ? Frauentäubling

    ?


    Nein, der Frauentäubling (Russula cyanoxantha) scheidet definitiv aus. Bei dieser Art


    - verkleben die Lamellen und splittern nicht
    - ist die Hutfarbe (je nach Varietät) variabel von violett bis grün, teilweise gemischt. Rot-/Brauntöne gibt es in keinem Fall.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Bird,


    Zitat von Bird


    Ich denke mal es ist dieselbe Art nach der ich auch schon angefragt habe und zwar hier:
    was-ist-das-t-508.html


    Ich kann da Harald nur zustimmen:


    Zitat von zuehli


    sicherlich nicht!
    Zur Täublingsbestimmung bitte mal den Link von Gerd anklicken.


    ---> Deine vorgestellte Art konnten wir (Dank deiner Zusatzangaben) einigermaßen einkreisen, aber nicht sicher bestimmen.
    .
    ---> Doch, was Lenti uns bisher (ohne Zusatzdetails) angeboten hat, ist schlicht nur auf Gattungsrang (Täubling/Rusulla) eindeutig bestimbar. Und mehr kann man dem Bild m.E. einfach nicht abgewinnen.


    ----> Lese einfach mal meine Nachfragen zu Deinem Fund und meinen Link (hat Harald vorgeschlagen) durch. Dann wird auch Dir hoffentlich klar, dass Täublinge nur nach Bild meist nicht eindeutig bestimmbar sind.


    Beste Grüße
    Gerd

    Hasllo Lenti,


    Zitat von lenti1000


    habt Ihr eine Idee ?
    Perlpilz scheidet aus - keine Manschetteansonsten sieht er aus wie ein junger Perlpilz,
    jedoch ist der Rand deutlich gerieft.


    Frage:


    Hast Du hier falsche Bilder angehängt?


    Eine auch nur beliebig entfernte Ähnlichkeit zu Perlpilz (Amanita rubescens) oder Scheidenstreifling (Amanita Section Vaginaria = Amanitopsis) kann ich nicht entdecken.
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    - Brech einmal den Stiel durch:
    ---> Da wirst du feststellen, das die Bruchstelle käsig ist und nicht faserig.


    - Oder streich über die Lamellen:
    ---> Da wirst du feststellen, dass die spilttern.


    Klarer Fall:


    - Du stellst uns einen Täubling (Russula spec.) vor.


    ---> Und ohne eine Reihe weiterer Informationen beteilige ich mich da nicht an Art-Spekulationen.


    Grüße
    Gerd


    PS.:


    Schau einmal hier. Dahabe ich einige für eine Täublingsmestimmung wichtige Merkmale zusammengestellt. Und oft läuft ohne mikroskopische untersuchung gar nichts:


    Notizen zur Gattung Russula

    Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn


    ... Welche Literatur hast du dafür benutzt, ...


    - Schau einmal auf meiner Artikelliste nach oder recherchiere dort unter Stichwort "Goldschimmel":


    ID02277, da wird S. microspermum als anam. nov. vorgestellt


    ID03353, da geht's um S. ampullosporum


    . Deide Artikel sind in der ZMykol erschienen und bringen auch eine Liste der beobachteten Substrate.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn


    Der Parasitische (Schmarotzer-)Röhrling ist der einzige europäische Röhrling der parasitisch andere Pilze befällt. X. parasiticus befällt ausschließlich Scleroderma citrinum (Dickschaliger Kartoffelbovist) und wächst an der Basis oder bisweilen auch an den Myzelsträngen dieses Pilzes.


    Wußtest Du, dass Xerocomus parasiticus ein Mykorrhiza-Pilz ist ?


    - Die Art hat das Problem, dass ihm sein Baumpartner nur genügend Energie (Einfach-Zucker) zu Überleben liefert, aber nicht genug zur Fruchtkörperbildung.


    - Und das ist der Grund, warum er sich die zur Fruchtkörperbildung notwendige Energie parasitisch vom "Dickschaligen Kartoffelbovist" holt.


    Grüße
    Gerd


    Quelle:


    Fachmykologe Christoph Hahn (mündlich)

    Hallo zusammen,


    Zitat von Pete Longhorn


    Hypomyces chrysospermus (Goldschimmel, Nebenfruchtform Sepedonium chrysospermum) und Hypomyces microspermus (Kleinsporigen Goldschimmel, Nebenfruchtform Sepedonium microspermum) befallen Pilze der Gattung Xerocomus (Filzröhrlinge). Diese sind deformiert und schnell gänzlich von einem jung weissen und bei Sporenreife geleben Belag befallen. H. chrysospermus und H. microspermus sind makroskopisch nicht zu unterscheiden.


    Nur eine kleine Ergänzung:


    - Die von Gernot genannten Goldschimmelarten werden fast ausschließlich in der Nebenfruchtform (Anamorphe) beobachtet, wobei S. microspermum erst 1998 von BESL als Anamorpe nov. in der ZMykol 64/1 (1998) beschrieben wurde.


    - Bei einem Gelbschimmelbefall von anderen Boletales-Gattungen (inkl. Gelbfüße) dürfte es sich um Hypomyces ampullosporus bzw. deren Anamorphe Sepedonium ampullosporum (Flaschensporiger Goldschimmel) handeln.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Andreas und Gernot,


    Zitat von Andreas78


    Brennender Rübling Collybia peronata ???s


    Nur so nebenbei:


    - Die Arten der früheren Gattung Collybia wurden zwischenzeitlich "allgemein anerkannt" auf 3 Gattungen verteilt:


    (1) Collybia
    (2) Gymnopus (Blasssporrüblinge)
    ---> Da hat der "Brennende Rübling" derzeit seine heimat gefunden
    (3) Rhodocollybia (Rosasporrüblinge)


    Grüße
    Gerd

    Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn


    richtig :thumbup::thumbup::thumbup:!


    Hier das ganze Bild, der linke war der Rätselpilz:


    Ein inteeressantes Pilzrätsel


    - Doch macht es überhaupt Sinn ein Baby zu zeigen, aus dem sich alles Mögliche entwickeln kann.


    ---> Ich zweifele das an.


    ---> Ein Ausschnitt aus dem Hut des älteren Fruchkörpers und das Rätsel wäre wahrscheinlich schnell gelöst worden.


    ---> Was mir immer noch nicht klar ist, auf Grund welchen Merkmals man bei Deinem Rätsel auch nur die Gattung erraten kann?


    Grüße
    Gerd

    Hallo Thomas,


    Zitat von Thomas


    Denn rötliche, mehr oder weniger stark nach weißlich ausblassende Täublinge, die im Sommer in Gärten (ein Synonym heißt horticola!) bei Birken wachsen und dazu noch hell ockerfarbenes Sporenpulver haben, können schon sehr gut zu Russula exalbicans (= pulchella = depallens) gehören.
    ...
    Ist aber, wie gesagt, nur ein Tip.


    Bild von Thomasrussulaexalbicans36a.jpg


    Bild von Bird:
    attachment.php?aid=1488



    Danke für Deine Einschätzung., die mein "Bauchgefühl" Graustiel-Täubling bestätigen würde.


    - Also warten wir einmal die Antwort auf meine Fragen zum "Mykorrhizapartner" und zum "Grauen" des Stiels im Alter ab.



    Bird: Zur Absicherung sollten zusätzlich noch folgende Merkmale überprüft werden:


    ---> Zwischenlamellen ?
    ---> Lamellen in Stielnähe wenigstens teilweise gegabelt ?
    ---> Lamellen am Stiel angeheftet ?
    ---> Lamellen jung ausgesprochen scharf ?
    ---> Boden kalkhaltig ?


    -----------------------------------
    Ich hatte mir nach dem letzen Beitrag von Bird notiert, was wir bisher über den Fund wissen:


    - Es ist mit Sicherheit ein Täubling (Gattung Russula) mittlerer Größe (4-)5 –“ 8 (-10) cm


    - Hutfarbe +-fleischfarben/orangerot, stellenweise ausblassend


    - Hutscheibe deutlich abgeflacht
    - Lamellen nicht rein weiß, Lamellenschneide am Hutrand wie Hut gefärbt


    - Stiel weißlich, stellenweise rötlich (bräunlich!?) überhaucht, zylindrisch und kürzer als Hutdurchmesser, evtl. etwas –žgrauend–œ !?


    Anmerkung: –žWein–œ das Verhältnis Hutdurchmesser/Stiellänge hatte ich in einem Vorbeitrag wohl falsch beurteilt


    - (blass hellocker = Romagnesi IIIa), hellocker = Romagnesi IIIb, (dunkel hellocker = Romagnesi IIIc)


    Geruch +- unbedeutend


    Geschack mild, leicht nussig bis neutral, (etwas mehlig!?)


    Im Rasen bei Birke oder Fichte ?
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    Mein Fazit:


    - Ich habe einmal etwas rumgeschlüsselt und in der Literatur geblättert:


    ---> Eine tragfähige Alternative zu dem Vorschlag von Thomas kam dabei nicht heraus.

    Zitat von Bird


    Auweia, das scheint ja eine ganz schön umfangreiche Sache zu sein. Und jeden Tag entdecke ich neue, mir unbekannte (und mit meiner Literatur nicht bestimmbare) Pilze im Garten...


    - Tja, die Artbestimmung eines Täublings ist halt oft nach Bild und auch mit makroskopischen Zusatzangaben nicht möglich.


    - Dennoch, zeige uns Deine unbekannte Pilze. Ob die nach Bild bestimmbar sind, das wird sich dann zeigen.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Bird,


    danke, dass Du uns eine Reihe weiterer Merkmale (insbesondere die Sporenstaubfarbe und den Geschmack) zu Deinem Fund gelieferst hast.


    Ich hatte von Anfang an einen Verdacht. Doch bevor ich den Äußere und einen Schlüsselversuch starte noch interessieren würde ist folgendes:


    (1) Welcher der Bäume kommt als Mykorrhiza-Partner in Frage?
    - Die Fruchtkörper wachsen kreisförmig um den Baumpartner.
    ---> Versuche einmal (auf Grund der Kreiskrümmung, ich gehe davon aus, dass mehrere Fruchtkörper zu sehen sind) abzuschätzen, ob als Partner die näher stehenden Birken oder die entfernter stehenden Nadelbäme wahrscheinlicher sind. Und wenn die Nadelbäume wahrscheinlicher sind, würde mich durchaus interessieren welche Arten das sind.


    (2) Bei den von Dir gezeigten Details zum Stiel sehe ich "Grautöne", die ich auf Deinen ersten Bildern nicht festgestellt habe.


    Kann es sein, dass die Stielrinde (und auch das Stielfleisch) insbesondere in der Stielbasis mit zunehmendem Alter der Fruchtkörper "graut"???


    ---> Wenn das der Fall sein sollte, dann würde mein "ersten Bauchgefühl" bestätigt und die Art rel. sicher auch ohne chemische Reaktionstest oder mikroskopische Untersuchung bestimmbar sein.


    Grüße
    Gerd


    PS.:


    Auch wenn die Art noch nicht eindeutig bestimmbar ist:


    - Mild schmeckende und nicht "stinkende" Täublinge sind, soweit gekannt, alle essbar und gelten als gute, festfleischige Speisepilze.


    ---> Na klar muss man zweifelsfrei erkennen, dass es sich um einen Täubling handelt.


    ---> Bei einer Kostprobe einer unbekannten Täublingsart kann ich nur empfehlen, zuerst nur mit der Zunge über die Lamellen zu streichen, bevor man ein kleines Stück des Fruchtkörpers zerkaut und anschließend ausspuckt!!!

    Zitat von Bird


    Hier nun wie versprochen zwei Bilder von den Sporen. Ich hoffe, man kann gut was erkennen und es ist brauchbar.



    - Sehr schön, damit ist nachgewiesen, dass es kein "Speise-Täubling (Russula vesca)" sein kann.


    - Bevor ich einen Schlüsselversuch starte noch eine Frage:


    Ist die gezeigte Sporenpulverfarbe farbgetreu ?


    ---> Das ist sehr wichtig, da bei der Bestimmung von Täublingen u.U. Nuancen von Farbunterschieden wichtig sind.


    ---> Schau einmal hier Notizen zu Russula, da wurde EINIGES über Russula diskutiert.


    Grüße
    Gerd


    PS.:
    - Muss jetzt zum Arbeitseinsatz auf unser Sommerfest.


    - Kümmere mich morgen um die Bestimmung. Die Chancen, dass wir die möglichen Arten deutlich eingrenzen können sind da. Denn immerhin wissen wir ja schon einige Details über den Fund.

    Hallo Mathias


    Zitat von mazewei


    meiner Ansicht nach ist das ein Speisetäubling (Russula vesca). Der Hut sieht farblich recht blass aus und die Haut reicht nicht bis zum Hutrand.


    Mein Eindruck: Kann alles Mögliche sein, doch Speisetäubling (Russula vesca) schließe ich bereits wegen der Lamellenfarbe (müßte beim Speisetäubling rein weiß sein) aus.


    Noch ein paar weitere Merkmale, die nicht passen:


    - Die Huthaut, soweit ich das beurteile ist keineswegs zu kurz


    - Der Stiel ist zwar weißlich, doch es sind schwache rötliche Verfärbungen zu sehen


    - Der Stiel ist +-zylindrisch und zu lang


    - Leider kann man die stielbasis nicht beurteilen. der Speisetäubling zeigt da meist bräunliche bis rostbräunliche Flecken.



    Grüße
    Gerd

    Hallo Hans,


    Zitat von HansA


    P.S.: Der Pilz hat sich im Schnitt verfärbt......


    Berücksichtigt man die Verfärbung und die fehlende Stielnatterung, dann kann man die in Frage kommenden Arten stark einengen:


    - "Macrolepita rachodes" - Gruppe (Safran-Riesenschirmlinge und Verwandte), die übrigens von E. VELLINGA(2002) der Gattung Chlorophyllum zugeschlagen wurde.


    ---> Macrolepiota rachodes var. rachodes; var. brunnea; var. bohemica = hortensis
    ---> Macrolepiota venenata (Gift-Riesenschirmling)


    oder


    -Chlorophyllum molybdites (Giftiger Grünsporschirmling), eine Art, die nach Literatur gelegentlich schwach röten kann.


    Wer sich genauer für "Chlorophyllum interessiert, dem kann ich nur die Homepage von ELSE VELLINGA empfehlen. Dort findet man eine Menge Informationen über diese Gattung. Einfach durchblättern und entsprechende Artikel anklicken.


    Grüße
    Gerd


    PS.:


    Den Rahmen der in Deutschland vorkommenden Sippen habe ich abgesteckt. Um eine weitere Eingrenzung durchzuführen müßten noch einige Details geklärt werden:
    - Sporenpulverfarbe
    - Ausprägung des Rings
    - Ausprägung der Stielbasis

    Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn
    Zitat von Gerd

    So nebenbei, deinen Garten-/Kompost-Riesenschirmling würde ich bereits auch aufgrund der Hutschuppung (fast sicher) auschließen


    Falls du die typischen, grobscholligen Schuppen von M. rachodes var. hortensis meinst, kann ich nur sagen, dass er nicht immer solche Schuppen haben muss, wie du an dem Link siehst.


    - Nein, an grobschollige, sparrig abstehende Schuppen habe ich nicht gedacht sondern an Schuppen wie auf dem Link gezeigt.


    - Und wenn Du die mit dem Anfangsbild vergleichst, dann sieht man schon gewaltige Unterschiede.



    Zitat von Pete Longhorn

    Aber wir sollten erst einmal auf eine Antwort von Hans warten, ob sich der Pilz im Schnitt verfäbt hat. Erst dann macht es m. E. nach Sinn, weiter nach der Art zu forschen.


    - Da stimme ich Dir uneingeschränkt zu. Ich zitiere:


    Zitat von Gerd


    ---> Is halt m.E. so: Erst die (Klasse, Ordung, Familie ) Gattung sicher bestimmen, dann über Untergattungen /Sektionen
    die Art endgültig bestimmen,


    Grüße
    Gerd

    Hallo Hans,


    Zitat von HansA


    Hab mal nochmals nachgeschaut und den Stiel nochmals extra fotografiert. Kann da nirgendwo eine Natterung erkennen.


    Habe mich nochmals im Internet umgeschaut, kann es sein, dass der Pilz wie ein Gartenschirmling aussieht, bzw. ein ebensolcher ist? Die sind doch giftig, oder?!


    (1) Man kann m.E. Deinen im Erstbeitrag gezeigten Pilz (ziemlich) sicher (auch wenn außer dem Hut keine Details gezeigt werden als


    Riesenschirmling (im weiteren Sinn), Macrolepiota s. lat.)


    ansprechen.


    ---> Mehr daraus (spekulativ eine Art zu nennen) halte ich für leichtsinnig, zumal es in dieser Pilzgruppe auch nachweislich giftige Arten gibt und übrigens auch die Hutschuppung nach meiner Einschätzung klar gegen "Parasol" (inkl. der var. fuliginosa, rötet in der Stielrinde, und var. permixta, rötet im Stielfleisch) spricht.


    (2) Um wenigstens "Riesenschirmling s. lat." 100%ig abzusichern, müßte man Details über wenigestens folgende Merkmale beurteilen können:
    - Sporenpulverfarbe?
    - Sind die Lamellen völlig frei?
    - Haben die Fruchtkörper einen Ring
    - Ausprägung der Stielbasis


    (3) Erst dann macht es m.E. im nächsten Schritt überhaupt erst Sinn sich Gedanken über eine weitere Einengung (z.B. bei dieser Gattung "rötend oder nicht rötend" zu machen.


    ---> Is halt m.E. so: Erst die (Klasse, Ordung, Familie ) Gattung sicher bestimmen, dann über Untergattungen /Sektionen
    die Art endgültig bestimmen,


    (4) Ich darf darüberhinaus daran erinnert, dass in den letzten Jahren in der BRD eine auch von Pilzkennern schwer von "Riesenschirmlingen s.l" unterscheidbare hochgiftige Art (Chlorophyllum molybdites)aufgetaucht ist, die ebenso wie die seit längerem von Bon beschriebene Macrolepiota venenata (auch giftig!) bei Pilzfreunden weitgehend unbekannt ist.
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    Was kann ich nach Deinen neuen Bildern sagen?


    - Eigentlich, wenn's um die Bestimmung der Art geht, nicht viel:


    ---> Wegen der fehlenden Natterung im Stiel, kann man m.E. die Sippen um M. procera (Parasol) ausschließen!
    ---> Ich habe zwar aufgrund des ersten Bilds eine Vermutung, die wenn ich mir die Ringausprägung und auch den Stiel des jetzigen Bilds anschauen etwas gefestigt wird. Aber da ich mir da nicht wirklich sicher bin, veröffentliche ich die nicht.
    ---> So nebenbei, deinen Garten-/Kompost-Riesenschirmling würde ich bereits auch aufgrund der Hutschuppung (fast sicher) auschließen. Hier wäre interessannt, etwas über die Rötung (Lamellen/Fleisch) zu erfahren und auch die Stielbasis im Detail beurteilen zu können.
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    Nun zu Deiner Frage "Gartenschirmling", bei der Du verm. die Varietät Macrolepiota rachodes var. bohemica (= hortensis) des Safran-Riesenschirmlings meinst:


    - In der Tat, diese Art wird in älterer Literatur als "giftig" (zumindest häufig unverträglich) bezeichnet.


    - Wenn man sich neuere Literaur anschaut, dann wird die "Giftigkeit/Unverträglichkeit" dieser Sippe relativiert:
    (1) Die "individuelle Unverträglichkeit" ist auch nicht höher wie bei macrolepiota rachodes var. rachodes (Safran-Riesenschirmling)
    (2) Man geht zwischenzeitlich m.E. davon aus, dass hier verm. "Gift-Riesenschirmlinge" (Macrolepiota venenata) verspeist wurden.
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    Mein Fazit:


    - Wenn Du vorhast diese Pilze zu verspeisen, dann solltest Du die einem Pilzsachverständigen/Pilzberater zur Beurteilung vorlegen.


    - Vor einem "Möchtekern-Pilzkenner", der 3 - 5 Arten sammelt, kann ich Dich nur warnen.


    - Und ich auch muss betonen, dass nach Bild eine 100%ige Bestimmung nur selten möglich ist.


    - Und schlussendlich, Bildvergleich im Internet würde ich als "Russisches Roulett" bezeichnen. Mir dreht sich der Magen um, was da teilweise an m.E. eindeutigen Fehlbestimmungen veröffentlicht wird.


    Grüße
    Gerd


    PS.:
    - Danke, dass Du da vorsichtigst bin und Vergleichsbilder angeschaut hast.


    - Auch wenn hier auf Deine Anfrage vorschnell eine Art genannt wurde:


    ---> Beachte bitte:


    - Auf Antworten in allen Pilz-Foren, die ich kenne solltest Du eines beachten:


    (1) Abwarten, ob nicht andere Meinungen auftauchen und nicht gleich den ersten Beitrag als sicher bestimmt akzeptieren.
    ---> Das kann sich über viele Tage (da sind Deine Pilze längst vergammelt) hinziehen.
    ---> Und da kann es durchaus sein, dass Deine Anfrage auch dann noch weiter diskutiert wird, wenn Dich Dein Fund längst nicht mehr interessiert.


    ===> Ich kann Dir da nur einfach empfehlen, die Diskussion wenigstens eine Woche lang nach Deinem letzten Beitrag weiter zu verfolgen. Und wenn wir uns dann immer noch nicht geeinigt haben, dann kannst Du davon ausgehen, dass Dein Pilz nach Bild und Deinen Detailangabenn ohnes "scharfe Glas" (Mikroskop) nicht bestimmbar ist.


    (2) Dass wir (und andere Foren in denen ich mich tummle auch) uns bemühen , jede Anfrage ERNST ZU NEHMEN kannst Du evtl. den Beiträgen zu folgender Anfrage entnehmen brauche-hilfe-bei-der-bestimmung-t-498.html#pid3120


    - Das Problem ist halt, dass noch so gute Bilder und Zusatzinfos oft einen Frucktkörper in der Hand nicht ersetzen können.
    - Nochmals (auch wenn das ätzend ist): Wir können (ohne den Fruchtkörper in der Hand) nur Tipps und Einschätzungen geben.

    Hallo Thomas #18


    Zitat von chickenheart


    danke noch für deine hinweise gestern..
    punkt 2 trifft aber nur zu, wenn man sie dann auch ißt...:-)
    mir reicht das besser-kennenlernen schon aus.


    - Gegen Pilze verspeisen (wenn man die Art genau kennt) spricht nix, auch wenn ich Pilze nur als Beilage genieße.


    - Beim Kennenlernen werden wir Dich natürlich voll unterstützen mit Tipps und Hinweisen auf welche Merkmale Du achten solltest.
    ---> Das Einzige, was wir hier nicht schaffen ist eine Pilzberatung durchzuführen.


    viele Pilzfunde wünscht Dir
    Gerd