Beiträge von Gerd

    Hallo zusammen,


    vom Habitus (und meiner Einschätzung der Sporenpulverfarbe) her, kann ich mich durchaus mit der Gattung Panaeolus (Düngerlinge) anfreunden. Und sogar den Heudüngerling (P. foeniseciii) würde ich nicht ausschließen.


    ---> Doch solange die Lamellendetails für mich nicht eindeutig beurteilbar sind, gebe ich da nicht einmal zur Gattung einen Tipp ab.


    - Zum Heu-Düngerling (ich erspare mir weitere Recherchen, solange die Gattung/Art nicht eindeutig geklärt ist) zitiere ich deshalb nur LAUX (2002): Der große Kosmos Pilzführer:


    Zitat

    "Giftig, die Meinungen über eine halluzinogene Wirkung beim Heu-Düngerling gehen weit auseinander"!


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    Mein Fazit:


    - Um den Fund als "Düngerling" zu bestätigen, müßte ich ein Bild mit "gescheckten" Lamellen sehen.


    - Und wenn die Gattung geklärt ist, dann beteilige ich mich auch bei der Spekulation, welche Art es ist.


    Grüße
    Gerd


    daniela:
    Meine Empfehlung ist, gleichgültig, welche Pilzart sich bei Dir wohlfühlt:


    (1) Einfach ignorieren, Deine Kartoffel werden dadurch nicht gefährdet.


    (2) Ausrotten kannst Du die m.E. eh nur mit einer "chemischen Keule", einer drastischen Veränderung der Bodeneigenschaften oder einem volständigem Austausch des Bodens.


    (3) Nach dem milden Winter, den wir hatten, werden Deine Kartoffeln derzeit eh nur durch Kartoffelkäfer und Nacktschnecken geschädigt.

    Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn


    ---> In engere Wahl würden aufgrund des Standortes und des rötenden Fleisches nur A. bisporus var. bisporus (Brauner Zweispor-Champignon) und A. vaporarius (Kompost-Champignon) kommen. Der von Gerd genannte A. maleolens (Übelriechender Champignon) kommt zwar auch ausserhalb von Wäldern vor, braucht aber Laub- oder Nadelbäume als Mykorrhiza-Partner. Ein Sauerkirschbaum kommt dazu nicht in Frage und verschiedene Sträucher erst recht nicht.
    ---> Auf dem ersten Bild von Hannes ist sehr gut der aufsteigende Ring zu sehen, welcher A. vaporarius (Kompost-Egerling) ausschliessen würde (dieser besitzt einen hängenden Ring).


    Mein Fazit: Bei dem Pilz handelt es sich um Agaricus bisporus var. bisporus (Brauner Zweispor-Champignon) (Lge.) Imbach
    [hr]


    Mich freut, dass auch Du meinen Favoriten (Zuchtchampignon (Handelsname "Stein-Champignon") bestätigst.
    ---> Doch für mich ist das erst bewiesen, wenn ich Fruchtkörper in der Hand habe oder mir bestätigt wird, dass diese Fruchtkörper nur 2-sporige Basidien haben. Anhand eines Bildes lehne ich mich da nicht so weit aus dem Fenster.
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    Ansonsten Einspruch "EUER EHREN":


    (1) Champignons/Egerlinge sind keine Mykorrhiza-Pilze, sondern "Saprobionten", die nur "organisches Totmaterial" abbauen.


    (2) A. maleolens (Übelriechender Champignon) habe ich nur erwähnt, da das Substrat auch "Nadelstreu" enthält.


    (3) A. vaporarius (Kompost-Egerling) hat (vergleiche Abb. in Breitenbach/Kränzlin) durchaus auch einen nach unten abziehbaren Ring.
    ---> Diese Art hatte ich vor Kurzem fotografiert. Und da melde ich mich wieder, wenn da der Ring hängend war.


    Grüsse
    Gerd

    Hallo Hannes,


    Zitat von Hannes


    Jetzt hast du mich wirklich erwischt. Mit Gerüchen hab ich so meine Probleme. Also er stinkt jedenfalls nicht. Er riecht auch ähnlich ggf. etwas stärker als die aus dem Markt. Da ich Champignons schon oft roh gegessen habe und diesen auch gekostet habe würde ich eine Geschmacksähnlichkeit konstatieren. Das Fleisch verfärbt sich nach Aufschneiden langsam ins beige. Die Huthaut lässt sich bei intakten Hüten prima abziehen. Auf jeden Fall hat er keine Knolle und der Stiel färbt sich definitiv nicht gelb.


    Ich will Dich nicht mit Feinheiten quälen und bringe nachfolgend einmal eine grobe systematische Einteilung der Champignons. Und dass es sich um eine Champigmon-Art handelt ist 100%ig sicher.


    Gruppe 1: Sektion "Karbol-Champignons" (Xanthodermatei)


    - Die kann man bei Deinem Fund völlig ausschließen, da sie durch die "chromgelbe" Verfärbung des Stielfleisches (insbesondere in der Stielbasis) eindeutig gekennzeichnet sind.
    ---> Der Geruch ist immer unangenehm, die Stielbasis bei einigen Arten (aber nicht allen) etwas verdickt, Hut und Stielfleisch zeigen absolut kein Spur von Röten, Huthaut ist je nach Art "kreideweiß,grau oder bräunlich" und kann auch Aufreißen.


    Gruppe 2: Gilbende Arten (Sektion Flavescentes)


    - Hut und Stiel gilben +- nur Außen, teilweise auch "chromgelb". Eine "leuchtende Gelbverfärbung" im Fleisch haben diese Arten nicht. Wenn im Fleisch gilbend, dann nur schwach und schmutzig gelb. In dieser Gruppe werden meist auch Arten geführt, die zusätzlich auch ein sehr leichtes Röten im Fleisch haben können.


    ---> Der Hut ist +- abgetönt weiß, grau bis (gelb-)bräunlich und kann bei wenigen Arten auch weinrötliche Anteile enthalten. Diese Gruppe hat meist einen +- angenehmen Geruch ("pilzig, Anis, Marzipan oder Bittermandeln)


    Auch diese Gruppe kann man bei Deinem Fund völlig ausschließen.


    Gruppe 3: Rötende Arten (Sektion Rubescentes)


    - Genau (und für mich zweifelsfrei), zu dieser Gruppe gehört Dein Pilzfund!!!


    ---> Das Röten kann sehr schwach (und nicht bei allen Fruchtkörpern nachvollziehbar) bis sehr intensiv sein.


    - Bei Deinem Fund kann man m.E. aus den von mir im Erstbeitrag genannten Gründen die in Frage kommenden Arten sehr stark einengen. Und nachdem Du einen "nicht unangenehmen Geruch festgestellt hast, würde ich auch "Agaricus maleolens (Überriechender Champignon)", kein Speisepilz", ebenso wie eine (von mir nicht erwähnte) nur auf salzhaltigem Substrat vorkommende Art ausschließen.
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    Ich habe zwischenzeitlich versucht, Deine Art auszuschlüsseln:


    ---> Da lande ich (sofern nur 2-sporig) bei der von mir favorisierten Art "Zuchtchampignon"
    ---> Die Alternative (wenn nicht nur 2-sporig) wäre - Agaricus vaporarius (Kompost-Champignon)


    SORRY:
    - Nach Bild kann ich mich da nicht definitiv festlegen, auch wenn ich einen für mich klaren "Favoriten" sehe.
    - Ist halt ein gewaltiger Unterschied, ob man einen Fruchtkörper in der Hand hat oder nach Bild beurteilen muss.
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    ---> Wie bei der vorgenannten "gilbenden" Gruppe, muss man, wenn man die Art definitiv korrekt bestimmen will, evtl . durch's "scharfe Auge (Mikroskop schauen).


    Grüße
    Gerd


    PS.:
    Schauen wir einmal, ob Gernolt sich da weiter aus dem Fenster lehnt.

    Hallo Xardonas,



    Zitat von Xardonas


    Mhm... dachte mir auch gleich dass es ein Champignon ist. Was vielleicht noch zu erwähnen wäre, es gibt den giftigen Karbol-Champignon, der dürfte aber nicht so dunkel sein wie dein Champignon.


    Der giftige riecht unangenehm nach Karbol oder Tinte und läuft gelb am unteren Ende vom Stiel wenn man ihn da zusammendrückt. Frage - Muss man ihn da abschneiden und dann drücken oder drückt man ohne ihn "beschnitten" zu haben?


    HORAK (2005) listet 7 Karbolchampignon-Arten, 5 davon haben keinen +- weißlichen Hut.


    Für alle Karbol-Champignons gilt:


    - sind giftig
    - haben einen unangenehmen Geruch nach Karbol, seltener nach Jodoform
    - Stielbasis wird im Schnitt auf der ganzen Fläche "Chromgelb". Drücken brauch man da nicht.
    - Ersatzweise kann man auch mit dem Fingernagel die verdickte Basis ankratzen. Auch da zeigt sich die Gelbverfärbung.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Hannes,


    Zitat von Hannes


    Sehen aus wie Champignons allerdings ist der Hut dunkler und die Haut reißt ein. Zum Fundort: Die Erde ist stark lehmhaltig und wird jedes Frühjahr mit halbverrotteten Kiefernnadeln Laub und Kompost der eigentlich noch keiner ist untergraben. Daneben steht ein Sauerkirschbaum in einer Hecke aus allen möglichen Gehölzen.


    Erst einmal willkommen im Forum und danke für die vielen Bilder und Hinweise zum Substrat.


    -Ja, es sind zweifelsfrei Champignons/Egerlinge (Gattung Agaricus). Das Aufreissen des Hutes halte ich für Trockenrisse.
    - Champignons ( es gibt ca 70 Arten) nach Bild zu bestimmen, ist oft nicht möglich.
    Aber immerhin, da sind einige Merkmale zu erkennen, die eine Einengung auf wenige Arten zulassen:


    - schwaches Röten im Fleisch
    - nach unten abziehbarer Ring
    - helle Lamellenschneide
    - Hutrand-Behang
    - Hut-/Stielfarbe
    - Standort


    Mein Fazit:


    Ich halte das (sofern der Geruch nicht unangenehm ist) für


    Agaricus bisporus var. bisporus (Brauner Zweispor-Champignon)


    Das ist die Art, die als "Steinchampignon" in der Supermärkten angeboten wird.


    Sicher bin ich mir da nach Bild allerdings nicht, da es weitere ähnliche Arten (z.T. keine Speisepilze) gibt. Z.B.


    - Agaricus maleolens (Überriechender Champignon)
    - Agaricus vaporarius (Kompost-Champignon)
    - ...


    Grüße
    Gerd

    Hallo Andreas


    Zitat von Andreas78

    Vielleicht eine Gattung von denen hier:


    Gattung Hygrophorus oder Pholiota


    Ja, jetzt dürfte die richtige Gattung dabei ist.


    Und , wenn Du Dich für die richtige Sporenstaubfarbe (beachte aufmerksam den rechten Hutrand) entscheidest und das Moos beachtest
    ---> dann dürfte die Lösung nicht mehr schwer sein.


    ---> Versuch's einmal, bevor Du weiterliest.
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    - Für mich war es "wegen der Farbe am rechten Hutrand" von Anfang an ein "Braunsporer" und wegen der hellen Schüppchen auf dem Hut hatte ich die Gattung Pholiota (Schüpplinge) in Verdacht.


    ---> Mein ursprünglicher Favorit war Pholiota subochracea (Schwefelkopfähnlicher Schüppling) Da hatte ich wohl die falsche Art erwischt, nachdem Gernot auf die Bestimmungshilfe "Moos" hingewiesen hat.


    --> Jetzt habe ich mich auf eine andere Art festgelegt.



    Welche verrate ich nicht.


    ---> Aber dafür bestimme ich einmal das "xxx"-Drehmoos. Dieser Moos hat die gleichen Standortansprüche wie mein Favorit.


    Anmerkung:


    "xxx" im Moosnamen muss man durch den Standortnamen ersetzen. Der Rest, die endgültige Bestimmung der Pilzart sollte dann einfach sein.


    Noch eine Frage:


    - Warum hast Du "Hell-Sporer" (Tricholoma, Hygrophorus, Gymnopus = Collybia) in die engere Wahl gezogen ?


    Grüße
    Gerd

    Hallo Andreas,


    [quote=Andreas78]
    Ich glaube das ich mich mit dem Thema "Schichtpilze" doch noch mal richtig intensiv beschäftigen sollte :/[
    /quote]


    Schichtpilze sind ein dankbares Thema:


    - Die Gattung ist klein (8 Arten in Europa, 7 Arten in der BRD)
    - Die Arten sind im Feld mit etwas Übung bereits gut trennbar, wenn man auf das Substrat achtet und testet, ob das "feuchte/angefeuchtete Hymenium (und nur das !!!) beim Ärgern "rötet". Ärgens der Huthaut nützt also nichts.
    - Man muss sich dann nur noch im Klaren sein, dass es weitere Gattungen gibt, die dünnfleischige, +- efusso-reflexe (krustenförmig mit +- ausgeprägter Hutkantenbildung) Arten enthalten, z.B. Amylostereum, Hymenochaete, Laxitextum.


    Grüße
    Gerd


    PS.:
    - Schade, dass ich derzeit keine Beiträge in ERIC's Forum öffnen kann. Da habe ich einige zusammenfassende Stereum-Beiträge beschrieben und auch Detlef hat in einer Tabelle die Merkmale der wichtigsten Arten gegenübergestellt.


    - Wenn ich wieder Zugriff habe, dann stelle ich die Gattung im Lexikon vor.

    Hallo Xardonas,


    Zitat von Xardonas


    Der Meister hat gesprochen! Ja, das ist gar nicht so einfach, der Pilz sieht bei Google und in meinen Pilzbüchern überall anders aus. :/


    - Ich stimme dem Meister zu


    Ganoderma applanatum = g. lipsiense (Flacher Lackporling)


    - Diese Art nennen die Amerikaner "Malerpilz".
    Warum? Wenn man man einem spitzen Gegenstand (oder Fingernagel) über die helle Porenschicht fährt, hinterläßt das einen braunen Strich. Das bedeutet man kann ein Bild auf der Porenschicht zeichnen.
    ------------------


    Tja, mit den Bildern ist das oft so eine Sache. Der Pilz weiß halt nicht wie er auf einem Bild in der Literatur abgebildet ist:





    Grüße
    Gerd

    Hallo Andreas,


    für mich zeigst Du (ziemlich) eindeutig


    Stereum hirsutum (Striegeliger Schichtpilz).


    - Ganz typisch für diese "nicht rötende" Art, ist die +- gelbe Färbung des Hymeniums (sporenerzeugende Schicht).


    - Verwechseln kann man diese Art höchstens noch mit Stereum subtomentosum (Samtiger Schichtpilz), bei dem allerdings nur die Hutmitte (oft als kurzes Stummelfüßchen ausgebildet) am Substrat angewachsen ist.
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    Stereum rugosum (Runzliger Schichtpilz) rötet beim Ärgern, hat nie diese schöne gelbe Hymeniumfarbe, meist eine etwas runzliche bis höckerige Fruchtschicht und bildet nur spärlich Hutkanten aus.


    - Verwechseln kann man diese Art mit Stereum gausapatum (Zottiger Eichen-Schichtpilz), der allerding deutlich schwächer und schmutziger rötet.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Dirk,


    Zitat von Schwobaseggl


    Eine Zeckenimpfung ist für Pilzsammler "Pflicht". Eine Bekannt von mir hat sich nun Boreliose zugezogen und es ist kein Spaß wenn man den ganzen Tag Schmerzen hat.


    Ich hoffe, Dir ist klar, dass die Impfung nur vor FSME-Infektion schützt. Gegen Borreliose gibt es keine präventiven Impfung.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn


    Mein erster Eindruck war Leucocoprinus cepistipes, wofür der an der Basis verdickte Stiel sowie die leicht bräunliche Hutschuppung passen würde.


    - Leucocoprinus cepistipes (kenne ich) würde ich eher ausschließen:


    ---> Diese Art sollte bereits in diesem Alter einen deutlich gerieften Hutrand haben und hat übrigens den Habitus von L. birnbaumii.


    ---> Wenn es denn überhaupt eine Leucocoprinusart ist, dann evtl. L. cretatus (kenne ich nicht). Doch da scheint mir die Fruchtkörpergröße zu klein zu sein.


    - Der Habitus erinnert mich eher an die Gattung Macrolepiota: Und deshalb spekuliere ich in Richtung Chlorophyllum, Leucoagaricus oder evtl. Lepiota.


    ---> Schauen wir mal, ob wir "älteren" Fruchtkörpern nach Bild noch etwas abgewinnen können.


    Grüße
    Gerd


    Alex:
    Bitte lass die Fruchtkörper noch etwas weiter wachsen und ersäufe sie nicht durch "Gießen".

    Hallo Gernot,


    schau einmal hier (in diesem Forum war ich zuerst):
    thread.php?postid=3928#post3925


    - Genau deshalb habe ich Deine korrekte Bestimmung auch nicht ergänzt und z.B auf diese Beitragsserie hingewiesen:


    merkwurdiger-kellerfund-bitte-um-hilfe-t-419.html


    Grüße
    Gerd


    @dippold:


    - Ich fühle mich verarscht, wenn eine Anfrage gleich mehrfach in unterschiedlichen Foren gestellt wird.


    ---> Schau einmal hier, da wird begründet warum:


    kann-jemand-helfen-t-432.html


    ---> Und ähnliche Hinweise wirst Du auch in anderen Foren (ERIC, HARRY, GEORG und DGfM) finden. Bei Doppelanfragen sind sich die aktiven User aller Foren einig:
    - Du riskierst, wenn das mehrfach vorkommt, nur, dass Du keine Antwort mehr bekommst.

    Hallo Mario,


    Zitat von lutzschweiz


    Aber da es mir lediglich darum ging zu erfahren, worum es sich handelt, und da sich in beiden Foren sofort freundliche Leute gemeldet haben die Auskunft gaben, ist es ja eigentlich sinnlos die Anfrage doppelspurig zu machen, da at er schon recht.



    Herzlichen Dank für Deine Einsicht und Schlussfolgerung, dass doppelspurige Anfragen sinnlos sind.


    Radio ERIWAN würde das so formulieren:


    Natürlich hat Carlo Recht, wenn er schreibt, dass "Doppelanfragen" nicht verboten sind.


    Aber, in der gängigen Forenpraxis sind Doppelanfragen verpönt und nerven alle User, die sich aktiv in mehreren Foren tummeln.
    ---> Warum auch (reine Zeitverschwendung) sollte man 2 gleichlautende Anfragen lesen oder gar beantworten.


    ---------------


    Deine Anfrage gibt mir noch die Gelegenheit auf ein anderes "ungeschriebenes Gesetz" in Foren hinzuweisen.


    - Wenn eine Pilzart +-sicher bestimmt ist, dann kann Du nicht erwarten, dass dann noch eine Serie von weiteren Bestätigungen eintrudeln.
    - Nachfolgebeiträge kannst Du allerdings erwarten, wenn die Artbestimmung mit ? erfolgte, ein anderer User Zweifel anmeldet oder Hintergrundinformationen zu dem Pilz liefern möchte.
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    - In welchem Forum Du eine Anfrage stellst, ist schnuppe.


    ---> Die regelmäßigen User sind bemüht, jede Anfrage, so gut das nach Bild möglich ist, zu beantworten.
    ---> Und, wenn Klärung nur über einen Spezialisten möglich erscheint, dann werden die gezielt eingeschaltet, auch dann, wenn der Spezialist nicht "regelmäßiger" USER ist.


    ===> Das ist die gängige Praxis in den mir bekannten Foren.


    Grüße
    Gerd

    Hallo doriliho


    Zitat von doriliho


    Ich würd gern wissen, was bei mir im Wohnzimmer bei so sommerlich heißen Temperaturen in Wien :) wächst.
    der Pilz ist ca. 3 cm hoch, der Stiel ist unten verdickt und trägt einen festgewachsenen Ring.
    Der Hut ist schuppig, Lamellen. Fast alle Teile sind knallgelb!
    Ist der sehr giftig? ist das sehr schlecht für das Raumklima und was soll ich tun?


    - Erst einmal herzlich willkommen in diesem Forum. Und danke, ich finde es hervorragend, dass Du uns auch noch ein paar von Dir "gut beobachtete und markante" Detailinformationen über Deinen Pilz mitlieferst.


    - Bei Deinem Pilz handelt es sich zweifelsfrei um den


    Gelben Faltenschirmling (Leucocoprinus birnbaumii = L. flos-sulphuris),


    eine aus den Tropen eingeschleppte Art, die bei uns nicht im Freien vorkommt. Typische Standorte sind Pflanzenerde in Blumentöpfen, Gewächshäuser oder anderen geschlossenen Räumen.


    - Der Pilz schadet Deiner Pflanze nicht, sondern baut nur etwas Humus ab.


    - Die Literatur (auch ausländische) bringt keinen Hinweis darüber, dass dieser Pilz Giftstoffe enthält. Der Pilz gilt, beachte, dass er rel. klein ist und kaum Fleisch hat, als "Nichtspeisepilz".


    ===> Freue Dich einfach darüber, dass sich diese schöne, farbenprächtige Art bei Dir wohl fühlt.. Die Pracht (der Pilz ist schnell vegänglich) ist in wenigen Tagen vorbei.
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    Übrigens diesen Pilz haben wir vor Kurzen inkl.eines "Giftigen Doppelgängers" hier


    pilze-im-terrarium-t-384.html#pid2189


    ausgiebig diskutiert.


    - Und wenn Du eine Suche mit dem Stichwort "birnbaumii" startest, wirst Du feststellen, dass es noch weitere Anfragen zu dieser Art gab. Kein Wunder, bei diesen Temperaturen.
    Grüße
    Gerd

    Hallo Thomas,


    herzlichen Dank dafür, dass Du trotz derzeitigem Stress uns so ausführlich über die Probleme der Namensgebung aufgeklärt hast.


    ---> Liest sich wie ein Krimi !!!


    Liebe Grüße
    Gerd


    PS.:


    - Ich halte mich (wie auch in anderen Fällen) an den im Abb.-Verzeichnis bzw. der DGfM-Online-Kartierung vorgeschlagenen Namen (hieralso an X. communis), zumal, wie Du schreibst, die Umkombination X. declivitatum noch nicht vollzogen wurde.


    - Die von Dir gezeigten und kommentierten Bilder BULLIARD vs. MARTIN sprechen dafür, dass (sofern die Erstbeschreibung von Bulliard genau so dürftig ist, wie sein Bild) wir in Zukunft eine Umkombination in declivitatum erwarten können. Ob auf Art-Rang oder Var. von X. rubellus" bleibt abzuwarten.

    HalloThomas,


    Zitat von Thomas


    Hallo Gerd,
    mit Horak sollte man eben keine Röhrlinge bestimmen.


    - Ja, leider. Und viele weitere Gattungen leider auch nicht.
    -----------------------------


    Zitat


    Aber in der Online-Kartierung ist die Art schon drin:
    Artsuche


    - Da hast Du Recht. Mein Fehler, ich habe da nur nach declivitatum gesucht und nicht nach X communis, die übrigens auch im Abb.-Verzeichnis (2002) aufgeführt wird.


    - Der aktuelle Name (hast Du auch erwähnt) ist wohl X. declivitatum.


    ---> Vergleiche Index Fungorum
    ---> Schauen wir einmal, ob in dem demnächst neu erscheinenden Abb.-Verzeichnis dies berücksichtigt wird und wann in der Online-Kartierung der wissenschaftl. Name aktualisiert wird.
    ----------------------------------------------


    Zitat


    An einem Exsiccat habe ich im Moment kein Interesse.


    ---> Kann ich verstehen, wenn ich mir die Anzahl der Funde in der "Online-Kartierung anschaue.


    Liebe Grüße
    Gerd


    PS.:
    - Übrigens, herzlichen Dank dafür, dass Du mich sensibilisiert hast, mir in Zukunft doch etwas genauer die "Filzröhrlinge" im Ulmer Raum anzuschauen.


    --> Denn das, was von "Enderle (2004): Die Pilzflora des Ulmer Raumses" veröffentlicht wurde, ist wohl nicht vollständig:


    X. badius, chrysenteron, parasiticus, pruinatus f. luteocarnosus, rubellus, subtomentosus var. subtomentosus, subtomentosus var., ferruginosus, porosporus.


    ---> Mir jedesfalls sind immer wieder Fruchtkörper aufgefallen, die ich intuitiv keinen dieser Arten/Var. zuordnen konnte und deshalb schlicht (zwecks Frustvermeidung und mangelder Literatur/Schlüssel) ignoriert habe.
    ---> Schauen wir mal, was der Ulmer Raum sonst noch an "Filz-Röhrlinngen zu bieten hat !
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    Zusatzbemerkung für Speisepilzsammler:


    - Dem kann es egal sein, was er (sofern er den Fruchtkörper als zur Gattung "Filz-Röhrlinge, Xerocomus" zugehörend sicher erkennt) sich in die Pfanne haut.


    ===> Alle Arten/Var.Formen gelten nach dem derzeitigen Kentnisstand als "Essbar".



    Nachtragsänderung 19.06.2007, 14:30Uhr:


    - Tippfehler in "declvitatum" korrigiert.

    Hallo Thomas,


    herzlichen Dank für deine schnelle und kompetente Auskunft, mit der Du unsere Spekulation beendet hast.


    Interessant, dass der "Eichen-Filzröhrling" weder bei HORAK noch in der (DGfM-/Schilling)Online-Kartierung erwähnt werden.


    Liebe Grüße



    PS.:


    @ ALLE:


    - Ist doch immer gut, wenn man einen Spezialisten kennt, den man auf solch einen interessanten Fund aufmerksam machen kann.


    - Und gut auch, wenn man weiß, dass bei Filzröhrlingen sogar ein "ansonsten rel. guter Pilzkenner" (wenn er sich nicht sehr intensiv mit dieser Gattung beschäftigt hat) nur mit ziemlich hoher Fehlerquote einige der früheren Sammelarten nach "noch so gutem" Bild exakt bestimmen kann.


    - Beruhigend, das wir hier in den Beiträgen wenigstens die Gattung und auch den Verwandschaftskreis "korrekt" angesprochen .
    ---> So nebenbei: Wenn man es ganz eng sieht (habe mich schlau gemacht) wird der "Eichen-Filzröhrling" aktuell als dem "Blutroten Filzröhrling" (Xerocomus rubellus) am Nächsten stehend betrachtet.

    Hallo mister_k,


    Zitat von mister_k


    @ Gerd: Eine Frage habe ich noch zum trocknen des Pilzes. Verteile ich durch das "Backen" im Backofen oder trocknen auf den Monitorschlitzen nicht noch mehr Sporen im Haus durch die warme herumwirbelnde Luft?


    - Natürlich werden dudurch auch Sporen im Haus verteilt. Nur die sind für eine Verbreitung der Art nutzlos, solange sie keion geeignetes Substrat (Eichenfeinwurzel) findet.
    ---> Du brauchst Dir da keine Sorge zu machen, da überall in der Luft (auch im Haus) eh eine ziemliche Menge an Sporen unterschiedlichster Arten rumfliegen.
    ------------------


    Zitat

    Falls Interesse besteht kann ich auch eine Probe des Pilzes zur genauen mikroskopischen Bestimmung der Gattung zur Verfügung stellen.


    - Ja, ich würde Dir vorschlagen, den Fruchtkörper zu trocknen.
    ---> Mir nützt das zwar wenig, da ich kein Spezialist für den Verwandtschaftskreis dieser Röhrlingsgruppe bin. Ich werde Thomas nochmals anschreiben und ihn fragen, ob er an dem Fruchtkörper interessiert ist.
    ---> Und wenn du außerhalb des Hauses ähnlich Fruchtkörper findest, dann könnte ich mir vorstellen, dass Thomas auch daran interessiert ist. Die müßten dann aber kurz vor dem Eintüten gesammelt werden, da sie sonst den Postweg (Röhrlinge vergammeln schnell !) nicht überstehen.
    [/quote]


    Grüße
    Gerd

    Hallo Gernot,


    ja, jetzt ist es amtlich:


    - Es ist, wie ich vermutet habe, ein Röhrling und zwar eine Art, die nur in Symbiose mit Bäumen Fruchtkörper ausbilden kann.


    - Es ist, nach den neuen Bildern, eindeutig ein Filzröhrling (Gattung Xerocomus) und gehört dort m.E. in den Verwandtschaftskreis Rotfussröhrling (Xerocomus chrysenteron s.lat)


    - Das Problem ist, dass hier zwischenzeitlich einige Arten unterschieden werden, die für mich nach Bild schwer unterscheidbar sind und teilweise zur sicheren Bestimmung gar mikroskopiert werden müssen.
    ---> Ich spekuliere einmal und schließe die von Dir genannten Arten (X. chrysenteron und X. porosporus) eher aus. Übrig bleiben dann u.A. X. pruinatus (die Herbstform des Rotfußröhrlings), die im Stiel keine Rottöne zeigt, ansonsten wohl Rottöne unter der Huthaut und leicht blauendes Fleisch hat.


    - Untypisch für mich ist nur der lange gekrümmte Stiel. Doch wenn man bedenkt, dass die Stielbasis im Mauerwerk liegt, dann ist dies leicht erklärbar , da der Pilz zur Hutbildung (der Hut wird so gestellt dass die Hutunterseite parallel zum Erdboden ausgerichtet ist) seinen Stiel verlängern mußte. Diese Ausrichtung des Hutes ist notwendig, damit die Sporen frei und ungehindert in Richtung Erdboden fallen können.


    Grüße
    Gerd


    @ mister_k:


    - Danke für's zeigen dieser Bilder.


    - Ich hetze einmal einen Röhrlingsspezialisten auf deine Bilder. Evtl. kann der die Art eindeutiger nach Bild bestimmen als ich. Für Dich oder eine speisepilzsammler spielt#s eigentlich keine Rolle. Aber mich würde die exakte Artbestimmung schon interessieren.


    - Eine Bitte habe ich noch. Trockne bitte die Fruchtkörper z.B auf den Heizungsschlitzen eines Monitors oder im Umluftherd bei max. 50 °C und leicht geöffneter Tür bis sie "rappeldürr" sind. Könnte ja sein, dass der Spezialist sich nur nach einer mikroskopischen Untersuchung festlegt, insbesondere, wenn es eine andere (evtl. sogar seltene) Art ist, als ich vermute. Und als Beweissicherung gegenüber der Stadt wäre es wohl auch angebracht, neben den Bildern noch einen Fruchtkörper in der Hand zu haben.
    -----------------------


    Zur Stadt noch ein Satz:


    - Sicher ist, dass diese Pilzart mit einem "lebendem" Baum Deiner Umgebung in Symbiose lebt. Man nennt das "Mykorrhiza"-Pilz. Das Pilzgeflecht (Myzel) transportiert in Wasser gelöste anorganische Mineralien/Salze zur Baumwurzel, der Baum revanchiert sich, indem er dem Pilz im Wurzelbereich "Einfach-Zucker" übergibt, von dem sich der Pilz ernährt.


    - Die Fruchtkörperbildung des Pilzes erfolgt an dem Zuwachsende des Pilzgeflechts. Der Ort der Fruchtkörperbildung kann viele Meter außerhalb des Wurzelbereichs des Baums liegen.


    - Die Chancen, dass Du anhand des Fruchtkörpers, die Stadt zur Kasse beten kannst, würde ich (bin kein Jurist) rein gefühlsmäßig als eher gering einschätzen. Anders wäre es vermutlich, wenn Du oder ein Gutachter nachweisen könnte, dass die Baumwurzeln den Kanal bzw. die Wand beschädigt haben oder der Wasserentzug durch die Bäume der Stadt ursächlich für diese Schäden verantwortlich gemacht werden können.
    ===> Ob dieser Nachweis gelingt, da setze ich ein großes ?


    Ein anderes Problem ist, dass das Pilzmyzel bei Trockenheit austrocknet und m.E. nicht genug Energie zur Fruchtkörperbildung (Fruchtkörper sind nicht anderes als ein in artspezifischer Weise verknäueltes Myzel) hat.
    ---> Ich vermute dass die Stelle der Fruchtkörperbildung nicht trocken ist. Und dies würde ich als Alarmzeichen werten, um etwas dagegen zu tun.
    ---> Und wenn die von Dir geschilderte Baumaßnahme von einem Handwerksbetrieb durchgeführt wurde, dann würde ich da größere Chancen sehen, dass Du diesem Betrieb durch einen Gutachter nachweisen kannst, dass die Feuchtigkeit auf eine nicht fachgerechte Ausführung zuruckzuführen ist.


    ICH BETONE ABSCHLIEßEND:
    - Ich bin weder Gutachter noch Rechtsvedreher (Jurist) oder Richter und hab nur ein paar Gedanken geäußert, die mir einfallen.

    Hallo mister_k


    Zitat von mister_k


    Dieser Pilz hat für mich (als Nicht-Fachmann) offensichtlich nichts mit einem "Kellerschwamm" gemeinsam.


    Kann mir vielleicht jemand sagen um was für einen Pilz es sich hierbei handelt und ob dieser für Mensch und Tier gefährlich ist?


    - Du hast recht, ein Hausschwamm oder ein ähnlicher aggressiver Zeitgenosse ist es zu Deinem Glück nicht. Denn das wäre u.U. ein ziemlich teurer Sanierungsfall.


    - Irre , für mich ist das ein Röhrling, der allerdings anhand dieses Bildes m.E. nicht sicher bestimmbar ist.


    - Mach doch bitte einmal eine Aufnahme, bei der weniger Mauerwerk zu sehen ist. Und danach entferne den Fruchtkörper möglichst mit komplettem Stiel und zeige Deinen Pilz noch so, dass man den Stiel und die Hutunterseite besser beurteilen kann.


    - Hochinteressant, Röhrlinge leben in Symbiose mit Baumwurzeln.

    Frage: Stehen Bäume in diesem Bereich jehnseits der Mauer. Wenn ja, welche und wie weit entfernt?
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    ---> Die Aufnahmen solltest du in einer Pilzzeitung (z.B. Der Tintling) veröffentlichen.


    ---> Und zusätzlich solltest die Stelle (scheint mir feucht zu sein) trockenlegen, damit kein so harmloser Pilz auf die Iddee kommt sich hier einzunisten.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Andreas,


    Zitat von Andreas78


    :/ Wenn ich es richtig verstehe sind also beide Namen aktuell ??


    - Nein, denn es kann nur einen "korrekten" Namen geben !!!


    ---> Doch welcher, das ist für mich noch nicht geklärt: Wenn ich den von mir zitierten Para aus dem Nomenklaturkode richtig interpretiere, ist B. reticulatus (vergleiche die Jahreszahlen der Veröffentlichungen und auch, dass die Arbeiten von Fries nach 1832 nicht als automatisch saktioniert zu bewerten sind) korrekt, es sei denn, das Epithet (Artname) wurde zwischenzeitlich konserviert.
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    Sei's drum, bei mir erzeugt das keinen Blutdruck:


    (1) Der deutsche Artname (Sommersteinpilz) ist und bleibt auch in Zukunft wohl konstant und wird nicht mehr geändert.


    (2) Gleichgültig, ob ich diese Art nun als B. aestivalis Paulet 1793 Fries 1838 oder B. reticulatum Schaeffer 1763 anspreche, weltweit wird man wissen, welche Pilzart ich meine.
    ---> Doch ohne Angabe der Autoren könnte es zu Missverständnissen kommen:


    - B. aestivalis ss. Kallenbach wird heute als Synonym von B. fechtneri Velenovsky 1922 (Silber-Röhrling) betrachtet.
    - B. reticulatus var. albus (Pers.) Haválcek 1994 ist ein Synonym für B. radicans (Wurzelnder Bitter-Röhrling)
    - Und wie ein "Ochs vorm Berg" stehe ich da, wenn ich lese " B. reticulatus Schaeffer ---> B. aestivalis ss. Boudier non ss. Schaeffer". Beachte: Schaeffer, Jacob Christian (1718-1790) hat vor Boudier, Jean Louis Èmile (1828-1920) gelebt.
    ===> Da B. reticulatus und B. aestivalis zwischenzeitlich als gleiche Art angesehen werden, habe ich keine Vorstellung davon, was damit gemeint ist. Es sei denn, Boudier betrachtet eine völlig andere Art, die ich leider nicht kenne.
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    Sei's drum, halte es wie ich und benutze den wissenschaftlichen Namen pragmatisch:


    - Diese Art habe ich als B. aestivalis (Handbuch für Pilzfreunde) kennengelernt und Sie wird in der deutschsprachigen Literatur und in dem Online-Kartierungsprogreamm der DGfM aktuell auch so bezeichnet. Die kurzfristige Umbenennuing in B. reticdulatus (rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln) ignoriere ich einfach.


    -Und so werde ich diese Art vorerst auch weiterhin als B. aestivalis bezeichnen, auch wenn ich mich damit anfreunden könnte, dass der korrekte Name eigentlich B. reticulatus ist.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Harry,




    - Ja, so wird der Sommersteinpilz in der ONLINE-Kartierung ---> Pilzkartierung Online angesprochen


    - Doch schaut man sich "Index Fungorum" ---> Index Fungorum - Search Page an, da wird B. aestivalis als Synonym betrachtetund B. reticulatus als akuell gültiger Name.


    Boletus aestivalis (Paulet) Fr. (1838), (= Boletus reticulatus)



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    Was ist nun korrekt ?


    - Früher war das einfach, da Fries (1838) mit Bezug auf Paulet (1793) das Epithet (Artname) "aestivalis" sanktioniert hat.


    - Ein Chaos, ausgelöst durch den Sydney-Code, entstand in den 80-/90-iger Jahren, da hier die Startpunkte geändert (!?) wurden. Und prompt wurden ältere Veröffentlichung aus dem Hut gezaubert, die dann plötzlich PRIORITÄT bekamen und zwangsläufig zu einer Namensänderung führten.


    ---> So geschehen auch beim "Sommersteinpilz", der im BRD-Verbreitungsatlas (1991) als B. reticulatus gehandelt wird.


    Warum, ist klar, wenn man sich das Veröffentlichungsdatum von "reticulatus, Schaeffer 1763" und "aestivalis, Paulet 1793 (von Fries 1838 übernommen)" anschaut !!!
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    Warum nun plötzlich erneut "aestivalis" aktuell sein soll ist mir ein Rätsel, es sei denn dieser Name wurde zwischenzeitlich "konserviert".


    Denn, wenn ich mir z.B. den Tokyo-Code (1994) anschaue, dann werden Fries-Veröffentlichungen von 1838 keine Sonderrechte bezüglich Sanktionierung zugestanden. Und der nachfolgende Para wurde m.W. ohne Änderung in spätere Codes übernommen:



    Und hier die Links zum Tokyo-Code (1994):


    Original ---> ttp://www.bgbm.fu-berlin.de/iapt/nomenclature/code/tokyo-e/Preface.htm


    Deutsch ---> DEUCODE2.pdf


    - Und den derzeit gültigen Code ist der VIENNA-Code
    ---> 0000Viennatitle.htm
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    Zitat


    Das der Artname aestivalis ürsprünglich für einen Hexenröhrling gebraucht wurde ist mir nicht bekannt.


    - Mir auch, und in der umfangreichen Synonym-Liste im "INDEX FUNGORUM" findet man dazu auch keinen Hinweis.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Hefe,


    Zitat von Hefe


    3. Brauche ich ihn für ein Jugend-Forscht Projekt.


    - Du machst mich neugierig. Frage:


    Kannst Du uns einmal Titel, Zielsetzung Fachbereich, Region verraten Deines JuFo-Projwekts verraten.


    Grüße
    Gerd