Beiträge von Gerd

    Hallo Meinhard,


    Zitat von emmess2006


    Im Übrigen an dieser Stelle ein großes Dankeschön an Gerd und Gernot, ihr beide seid eine echte Bereicherung für dieses Forum, auch wenn ich nicht immer alles verstehe, was ihr so von euch gebt.:cool:


    :) Ganz einfach nachhaken, wenn Du etwas nicht verstehst !!!


    Grüße
    Gerd

    Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn


    Auch einen herzlichen Dank an Gerd, der bei der Mitplanung des Unterforums wesentlich beteiligt war. Schliesslich hatte er die Idee geliefert :thumbup:!


    - Zum Titel des Unterforums habe ich noch eine PM an Dich und Alex geschickt.


    ---Keine Ahnung warum (das Senden wurde ohne Fehlermeldung quittiert), die PM vermisse ich allerdings in meinem Ausgang.
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    Ich fasse einmal zusammen, was ich zum Titel des neuen Unterforums


    Pilzlexikon
    Pilzgattungen im Überblick


    angemerkt habe:


    (1) Der Titel ist m.E. ok.


    (2) Den Untertitel würde ich erweitern, da hier, wenn ich das richtig verstehe, in Zukunft nicht nur komplette Gattungen behandelt werden, sondern durchaus auch Porträts einzelner, makroskopisch +-leicht bestimmbarer Arten vorgestellt werden können.
    ---> Sinnvoll wäre m.E. allerdings, damit Arten einer Gattung nicht unnötig auseinander gerissen werden, grundsätzlich ein neues Pilz-Porträt mit einer "Gattungsüberschrift (Deutsch/wissenschaftlich)" und sofern möglich mit einer "Gattungsdiagnose" zu starten und erst dann als Folgebeitrag eine oder mehrere Arten vorzustellen.


    ===> Mein Vorschlag war hier den Untertitel etwas zu erweitern, z.B.:


    - Porträts (Beschreibung, Abbildung) von Pilzarten/-gattungen


    - Und übrigens könnte ich mir da auch noch vorstellen, dass in diesem Unterforum ein paar Grundbegriffe (Pilzmerkmale) erklärt werden.


    ---> Wenn dies gewünscht wird, dann würde ich im Untertitel noch ", sowie Erklärung wichtiger Bestimmungsmerkmale" anhängen. Auch hier wäre es m.E. dann wichtig, dass bei dem Erstbeitrag der Begriiff "Bestimmungsmerkmale" auftaucht und Beiträge dazu erst als Antwort darauf formuliert werden.


    Grüße
    Gerd

    Hallo zusammen,


    ist euch schon aufgefallen, dass das forum einen "frisch gekührten Supermodorator hat:


    Herzlichen Glückwunsch an Pete Longhorn (Gernot) , der sich jetzt um das Pilzlexikon kümmert.


    Schönes Wochenende allerseits
    Gerd

    Hallo Akitiann,


    Zitat von Akitiann


    Meine Tochter (10 Monate) hat gestern Abend diesen Pilz gefunden, und eventuell etwas davon gegessen!
    Giftig scheint er ja nicht zu sein, denn ihr geht es gut, oder ich hab alles aus dem Mund fischen können....


    - Bei dem Pilz (wurde ja schon bestimmt) handelt es sich um einen Helmling aus der Sektion Calodontes, die alle (mit Ausnahme von M. diosma) nach Rettich riechen. In Europa gibt es 6, in Deutschland 5 Arten in dieser Sektion.


    ---> Soweit man das nach Bild beurteilen kann, steht "Klein Nele" auf Mycena pura (Gemeiner Rettichhelmling)
    - In Betracht käme evtl. noch Mycena rosea (Rosa Rettichhelmling), mit ähnlichen toxischen Inhaltsstoffen.
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    Was die Giftwirkung angeht, so muss ich die Kommentare in den Folgebeiträgen relativieren und kann Dir nur einen Rat geben:


    Keine Panik !!!
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    In den "Rettichhelmlingen" hat man Magen-Darm-Reizstoffe unbekannter chemischer Struktur, daneben Verbindungen mit Psilocybin- und Muscarin-ähnlicher Wirkung gefunden und deshalb diese Arten von der Liste der Speisepilze gestrichen.


    Der Vergiftungstyp wird in der Literatur [1] als "Gastrointestinales Frühsymptom" bezeichnet.


    Latenzzeit: 15 Minuten bis 4 Stunden.


    Erste Symptome: Brechdurchfälle und/oder Verwirrungszustände und/oder Schweißausbrüche.
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    Was würde ich an Deiner Stelle tun ?


    In Anbetracht der geringen Menge, die "Klein Nele" evtl. geschluckt hat:
    (1) Abwarten und beobachten, ob sich eine der o.g. Symptome einstellt.


    (2) In jedem Fall Pilzreste sicherstellen, damit wenn sich Symptome zeigen sollten, die Art vor Ort sicher bestimmt werden kann.


    (3) Einen Arzt würde ich nur aufsuchen, wenn sich Symptome einstellen.
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    Literatur:


    [1] R. Flammer, E. Horak (2003): Giftpilze- Pilzgifte; Schwabe-Verlag
    [2] Bresinsky - Besl (1985): Giftpilze. Ein Handbuch für Apotheker, Ärzte und Biologen; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart
    Grüße
    Gerd


    PS.:
    - Den Beitrag hast du Heute 09:43 Uhr geschrieben. Wenn sich bisher keine Symptome gezeigt haben (davon gehe ich aus), dann hat "Klein Nele" die Bekanntschaft mit dem Rettichhelmling bereits überstanden.
    - Auf die Giftmenge/Gifttyp kommt es an, bei anderen "insbesondere hochgiftigen Arten" wäre natürlich ein schneller Arztbesuch, noch bevor sich Symptome zeigen, angesagt.

    Hallo Holger,


    Zitat von spinne


    in der Tat ein Schleimpilz. Ein noch nicht ausgereifter Tubulifera arachnoidea (Synonym: Tubifera ferruginosa). Die weltweit verbreitete Art ist vor allem an Nadelholz recht häufig.


    - Herzlichen Dank, dass Du (trotz Bill Gates, der es ablehnt, meine Email- JPG-Anhänge allen Adressaten zugänglich zu machen) so schnell direkt im Forum geantwortet und bestätigt hast, dass ich als "völliger Schleimpilzlaie" mit Recht "Fulgoria septica" (Gelbe Lohblüte, Hexenbutter) ausgeschlossen habe.


    Herzliche Grüße
    Gerd

    Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn


    Aber ohne Myxomyxeten-Experten kann man da wohl nichts mehr machen.


    - Genau, und deshalb habe ich zwei der bilder an "Spinne" (Holger Müller) geschickt mit der Bitte um Bestimmung.


    - Und zusätzlich habe ich per PM Andreas gebeten noch ein Bild des aktuellen Zustand zu posten und den Fruchtkörper für eine evtl. Nachbestimmung in einer Streichholzschachtel zu konservieren.


    Schauen wir mal
    Gerd

    Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn


    Mein Fazit: Bei deinem jetzt gezeigten Fund hadelt es sich zweifelsfrei um Amanita excelsa, fraglich bleibt nur, ob es sich bei deinen zu erst gezeigten Funden auch um diesen handelt (was jetzt natürlich sehr wahrscheinlich wäre). Denn gegen Amanita excelsa, bei deinen ersten Funden, sprechen die dreieckigen, pyramidenförmigen und nicht (wie für Amanita excelsa typisch wäre) flach angedrückte Hutschuppen.


    - Beim Betrachten der neuen Bilder ging es mir wie Dir:


    (1) Eindeutig "Amanita excelsa (Grauer Wulstling). Da passt kein einziges Merkmal auf A. solitaria oder A. strobiliformis.


    (2) Auch ich habe mich gefragt, ob hier eine andere Art als auf den ersten Bildern gezeigt wird. Und, wenn ich die neuen mit den alten Bildern vergleiche, dann ist das wohl so.


    ---> Denn, kein einziges der jetzt gezeigten "excelsa"-Merkmale kann ich auf den ersten Bildern erkennen.
    ---> Klar, jeder Pilzart muss man eine Variabilität in den Einzelmerkmalen zugestehen. Doch, dass alle Merkmale daneben liegen, halte ich für ausgeschlossen.
    ---> Und, man sollte sich hüten, davon auszugehen, dass alle auf engem Raum stehenden Fruchtkörper zur gleichen Art gehören müssen.


    Nachdenklich
    Gerd


    Alex:
    Hast Du an den Fruchtkörpern gerochen?

    Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn


    auf jeden Fall handelt es sich bei deinem Fund um einen Myxomyceten (Schleimpilz). ...


    Ich vermute deshalb, dass es sich um eine Gelbe Lohblüte (Fuligo septica) handelt. ...


    Ja, Schleimpilz (Myxomycet) ist klar.


    Doch, mit "gelber Lohblüte" (Fuligo septica) kann ich mich nicht so recht anfreunden:


    - Mir ist die Oberfläche nicht "schaumig" genug
    - Die Farbe ist zu stark "orange"
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    Was es ist, kann ich mangels Kenntnis nicht beurteilen. Und ich befürchte, dass man die Art im Plasmodien-Stadium (da kriecht der Pilz noch über das Substrat) u.U. nicht eindeutig bestimmen kann.


    ---> Schau einmal hier, da gibt es Bilder von "SPINNE" (Holger Müller) und auch einen Schlüssel, sowie Links zu vielen anderen Myxomycetes-Seiten:


    nivicol.de


    - Weitere Bilder findet man z.B. hier:
    myxogal.htm


    - Und einen Beitrag über Schleimpilze hier:
    Schleimpilze – Wikipedia


    Grüße
    Gerd

    Hallo Alex, hallo Gernot,


    das 2. Bild gefällt mir schon erheblich besser.


    Es bestätigt mir nur mein Bauchgefühl beim Betrachten des 1. Bilds:


    (1) Amanita excelsa (Grauer Wulstling, inkl. Var. und Formen) schließe ich jetzt aus.


    (2) Übrig bleiben weiterhin nur A. solitaria = A. echinocephala (Igel-Wulstling) und A. strobiliformis (Franziger Wulstling).
    ---> Das 2. Bild bringt jetzt doch einige Details, die ziemlich eindeutig für A. solitaria sprechen.


    (3) Beachtet, dass es weitere noch wärmeliebendere ähnliche Arten (z.B. A. vittadinii, A. boudieri = A. baccata) gibt, die bisher in Baden-Württemberg nicht nachgewiesen wurden.
    ---> Die schließe ich frech aus !


    (4) Zu beachten wäre sonst noch:
    - Die deutschen Namen sind in diesem Fall eindeutig. Bei den wissenschaftlichen Namen müßte man eigentlich den Autorennamen anhängen (erspare ich mir hier), da je nach Autor das Epithet (Artname) kontrovers zugeordnet wurde.
    - Der aktuell korrekte Name für A. solitaria ist (keine Ahnung warum) derzeit A. echinocephala.
    ----------------------------------


    Beide Arten lassen sich fast immer recht zweifelsfrei aufgrund der makroskopischen +- konstanten Merkmalen trennen.


    Ich liste nachfolgend einmal die Merkmale, die ich (hatte beide Arten schon öfters in der Hand) als +- konstant betrachte. Ich verzichte dabei bewußt auf Merkmale, die beiden Arten +-gemeinsam sind (z.B. Lamellenansatz, Riefung des Rings etc.) bzw. sich stark überlappen können (z.B. Geruch !!!).



    Jetzt kann jeder von euch einmal versuchen, diese Merkmale anhand der Bilder zu bewerten. Ich mache dass so, dass ich Punkte vergebe:


    +1, wenn das Merkmal zutrifft
    0, wenn ich das Merkmal nicht beurteilen kann
    -1, wenn das Merkmal nicht zutrifft
    Ach ja, gelegentlich vergebe ich gar + oder - 2 Punkte (ist hier nicht nötig), wenn ich das Merkmal als äußerst konstantes, spezifisches Merkmal für eine der zur Diskussion stehenden arten ansehe.

    Und zum Schluss zähle ich die Punkte beider Kandidaten zusammen und vergleiche die Punktzahl.
    ---> Wenn eine der Arten mit deutlichen Abstand (spielt keine Rolle, ob alle Merkmale passen) die Nase vorn hat, dann halte ich das Bestimmungsergebnis (auch ohne mikroskopische Absicherung) für ziemlich sicher.
    ===> Doch Vorsicht ist angesagt:
    (1) Eine derartige Bestimmung setzt voraus, dass man die zur Diskussion stehende Arten (inkl. +-konstanter Trennmerkmale) kennt und auch sich über Schlüsselwerke/Moniografien vergewissert hat, dass man weitere Alternativen (evtl. im Gebiet noch nicht nachgewiesen) ausschließen kann.
    (2) Im Zweifelsfall muss man mikroskopieren. In diesem Fall wäre m.E. bereits ausreichend, festzustellen, ob Schnallen vorhanden sind oder nicht.
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    Und wenn ihr euch für Amanita solitaria interessiert, dann verweise ich auf einen Artikel, in dem ich mich ausgiebig mit dieser Art beschäftigt habe. Und siehste guck, da gibt es auch ein paar Merkmale, die man in der Literatur nicht (oder kaum) findet:


    00479-AmanitaSolitaria.pdf


    Grüße
    Gerd

    Hallo Gernot,



    - Das(+2)-Merkmal kommt leider auch bei anderen "grauen" Amanita-Arten (z.B. A. solitaria) vor, ist also kein spezifisches Merkmal, um A. excelsa von A. solitaria zu trennen.


    - Die (-)-Liste kannst Du erweitern: Der Ring ist dünn und nicht so kräftig, wie auf dem Bild dargestellt.

    Fazit: Mein 1. Eindruck hat mich nicht getäuscht und ich schließe nach dem neuen Bild A. excelsa = A. spissa (Grauer Wulstling) endgültig aus.
    -------------------------------------------------------------------


    Für mich bleiben weiterhin A. strobiliformis (Franziger wulstling) bzw. A. solitaria, aktueller Name erneut A. echinocephala (Igel-Wulstling).
    - Der einzige Unterschied gegenüber meiner Einschätzung von Bild 1 ist, dass ich jetzt (betrachte Basis, Hüllreste auf dem Hut, Ring) A. solitaria eindeutig bevorzuge.


    ===> Und , wenn ich mir Deine Pro-/Contra-Liste anschaue, kommst Du zu dem gleichen Schluss. Übrigens, die Velumreste am Hut auf dem 1. Bild (trockenheitsgeschädigter Fruchtkörper !?) würde ich nicht überbewerten.
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    - Einspruch:
    ---> Auch A. solitaria muss nicht unangenehm und kann durchaus auch "rübenartig" riechen.


    ---> Schau einmal hier. Da habe ich einige A. solitaria-Funde detailliert vorgestellt:


    00479-AmanitaSolitaria.pdf
    -----------------------------


    Ach ja, es gibt noch weitere "Graue" Amanita-Arten (u.A. A. vittadinii; A. boudieri = A. baccata), die ich hier aber ausschließen würde.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Alex,


    Zitat von freeze


    und ein UMO - ich vermute mal, das wird eine Mutation des Grauen Wulstlings sein


    - Na ja, da melde ich Zweifel an und setze ein großes ?


    Gegen Amanita excelsa = A. spissa (Grauer Wulstling) spricht:
    (1) Der Habitus, der Fruchtkörper ist mir zu robust.
    (2) Der Ring ist mir nicht häutig genug
    (3) Die doch recht kräftige Velumreste auf dem Hut (betrachte den linken Fruchtkörperrand)
    (4) Der Hutrandbehang, den ich teilweise zu entdecken glaube
    (5) Die Farben (z.B. Hut, Lamellen)


    - So rein aus dem Bauch heraus hatte ich beim Betrachten des Bildes da nur Amanita stobiliformis ( Einsiedlerwulstling, Franziger Wulstling) oder etwas unwahrscheinlicher A. solitaria = A. echinocephala (Igel-Wulstling, Stachelschuppiger Wulstling) in die engere Wahl gezogen.


    Fragen:


    - Hast Du weitere Aufnahmen mit weiteren Details?


    - Hast Du ein Exsikkat dieses Fundes?


    Grüße, Gerd

    Hallo Alex,


    Zitat von freeze


    an Egerlinge trau ich mich gar nicht ran.... bin sowieso auf der Suche nach guter "Champignon Literatur". Vielleicht hat ja jemand einen Tip?


    - Warum diese Scheu? Einen Fund als Champignon zu erkennen, dürfte kaum Probleme machen. Anders sieht es aus, wenn man die Art bestimmen will.
    ---> Schau einmal hier: sind-meine-gartenpilze-essbar-t-114-2.html#pid2176
    -----------------


    Die mir bekannte auch heute noch zitierte Champignon-Monografie ist:


    A. Cappelli (1984): Agaricus L.: Fr., Fungi Europaei, (Sprache: Ital.)


    - Das Buch bietet leider keinen Schlüssel. Doch das macht nichts, denn nachträglich wurde ein deutscher Schlüssel veröffentlicht:


    Meusers, M. (1986): Bestimmungsschlüssel für europäische Arten der Gattung Agaricus L.: Fr., Beiträge zur Kenntnis der Pilze Mitteleuropas, II:27-56
    Zusammenfassung: Der nachfolgende Bestimmungsschlüssel wurde unter weitgehendster Berücksichtigung aller Originalbeschreibungen und auf der Grundlage der 1984 erschienenen Agaricus-Monographie von A. C a p p e l l i erstellt. Insgesamt wurden 73 Arten und 19 Varietäten berücksichtigt.
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    Doch da gibt es ein kleines Problem:


    - Nur wenige Champignon-Arten lassen sich aufgrund der makroskopischen Merkmale bestimmen. Zur Bestimmung müssen sowohl die "Schäffer"-Reaktion" festgestellt als auch die Mikromerkmale mikroskopiert werden.


    ---> Insofern ist das Buch, wenn ich das richtig einschätze, wohl nix für Dich.


    ---> Geeigneter wäre da vermutlich "Marcel Bon (1987): Pareys Buch der Pilze. Über 1500 Pilze Europas davon 1230 in Farbe." Anmerkung Gerd: Zeichnungen, keine Fotos.


    - Dieser "Klassiker" (da gibt es zwischenzeitlich eine Neuauflage) füllt die Lücke zwischen der einfachen Anfängerliteratur und den Standardwerken und wissenschaftlichen Schlüsselwerken. Kurz, das ideale Buch für den Pilzfreund, der das Anfangsstadium hinter sich hat.


    - Um bei den Champignons zu bleiben: Es werden immerhin 25 Arten abgebildet und ein gut handhabbarer Schlüssel zur Gattung gibt es auch.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn


    Danke auch für die ausführlichen Literaturangaben!


    - Ich hoffe, dass Du wenigstens einen Teil der zitierten Literatur diese Literatur einsehen kannst und wie ich auch den Eindruck gewinnst, dass man mit einem Minimum am Merkmalskenntnisse "Leucocoprinus birnbaumii (in der US-Literatur als Lepiota lutea, Yellow Parasol bzw. Flower Pot Parasol, beschrieben) und "Lepiota elaiophylla s.l." im Feld kaum verwechseln kann.


    Schöne Grüsse!
    Gerd

    Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn


    Ich kann mich an eine Diskussion bei Eric im Forum erinnern, die schon ein paar Jahre her ist. Es ging darum, dass jemand einen gelben Pilz aus dem Blumentopf in das Forum stellte und wissen wollte, welcher es ist. Die ersten paar Reaktionen gingen klar und ohne Zweifel in Richtung Gelber Faltenschirmling, ehe sich ein User meldete, der sich für den Gelbblättrigen Schrimling aussprach. Nach ein paar Nachforschungen stellte sich dann eben jene seltene Pilz herraus.


    - Diese Diskussion (erster Beitrag v. 18.07.2003, 09:00 Uhr) kenne ich. Der erste Eindruck war eine Fehleinschätzung. Passiert schnell, wenn man wie in diesem Fall ein Baby nach Bild bestimmt und dabei nicht peinlich alle Merkmale bewertet.
    - Der "unbekannte Pilzfreund" , der für Aufklärung sorgte, dürfte ANDREAS GMINDER (hat sich 2004 als Mitglied "Andreas" angemeldet) gewesen sein.
    ----------------------


    Zitat


    Darum meine Frage an dich: Kennst du vielleicht eine Quelle, die Bilder vom Gelbblättrigen Schirmling zeigt? Ich würde mich sehr dafür interessieren!


    - Eine leichte Übung, das Abb.-Verzeichnis (da ist übrigens Andreas Mitautor) macht's möglich. Zuerst die Liste der dort zitierten Abbildungen. Die Bewertungssymbole "!, ?, ()" und die Abkürzungen bringe ich anschließend:


    Lepiota elaiophylla Vellinga et Huijser (Olivblättriger Schirmling):
    BB 46!
    BK 4.236!
    BTR 40(2-3), 1997
    ÖZP 10, 2001
    RIV 32(3-4), 1989!
    TINT 26, 2001
    TINT 30, 2002


    Lepiota xanthophylla Orton 1960 (Gelbblättriger Schirmling)
    = Lepiota citrophylla ss. auct. europ.
    BC 480
    CL 26b
    FRIC 3.19b
    (MJ 3 Lep. 5)
    BTR 40(2-3), 1997
    BTR 44(2), 2001
    MI 26(3), 1997
    SV 26, 1992
    TINT 9, 1998?
    TINT 15, 1999?


    Zur Bedeutung der Bewertungssymbole:


    ! es wird ein anderer, nicht synonymer Name verwendet
    ? fragliche Abbildung dieser Art
    () technisch nicht befriedigende Abbildung


    Abkürzungen:


    BB = Bresinsky-Besl (1985): Giftpilze
    BC = Bolets de Catalunya I-XX
    BK = Breitenbach-Kränzlin: Pilze der Schweiz Bd.Abb-Nr
    CL = Candusso-Lanzoni (1990): Lepiota s.l, Fungi Europaei Bd. 4
    FRIC = Fungorum Rariorum Icones Coloratae Lehre 1966 ff
    MJ = Moser-Jülich: Farbatlas der Basidiomyceten 1-13
    SV = Svrcek-Vancura: Dausiens großes Pilzbuch


    BTR = Bolletino del Gruppomicologico G. Bresadola Trento
    ÖZP = Österreichische Zeitschrift für Pilzkunde
    RIV = Rivista di Micologia
    TINT = Der Tintling


    - Und auf eine schöne Aufnahme im DGFM-Forum habe ich bereits hingewiesen
    ---------------------------


    Zitat von Gerd

    Mich würde interessieren, wo Du den Artnamen "Gelber Faltenschirmling aufgegabelt hast


    Da haben wir uns missverstanden:


    - Na klar wird "Leucocoprinus birnbaumii" im deutschsprachigen Raum "Gelber Faltenschirmling" genannt.


    - Ich bezog Dein Namenszitat auf die giftige "Schirmlingsart"


    Zitat


    Gernot: ... dass es noch einen gelben Faltenschirmling gibt und zwar den Gelbblättrigen Schirmling (Lepiota elaiophylla Vellinga & Huijser 1998 ['1997']).


    Schöne Grüsse!
    Gerd

    Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn


    ich habe jetzt noch ein paar Nachforschungen bezüglich deines Pilzes angestellt und bin drauf gekommen, dass es noch einen gelben Faltenschirmling gibt und zwar den Gelbblättrigen Schirmling (Lepiota elaiophylla Vellinga & Huijser 1998 ['1997']). Dieser gilt als tödlich giftig, da er dem Grünen Knollenblätterpilz ähnliche Stoffe enthält.


    - Keine Panik, was im Bild gezeigt wurde ist definitiv ein


    Gelber Faltenschirmling (Leucocoprinus birnbaumii = L. flos sulphuris)


    ---> Dies ist eindeutig (so weit lehne ich mich nach Bild normalerweise nicht aus dem Fenster, aber in diesem Fall gibt es keine Alternative !), obwohl auf dem Bild nur der noch nicht völlig entfaltete Hut und keine sonstigen Details zu sehen sind.


    - Ich kenne diese Art seit 30 Jahren und hatte diese in allen Altersstufen (Fruchtkörperanlagen (kleine gelbe Kügelchen) u.s.w. bis hin zu ausgewachsenen frischen und vergammelten Fruchtkörpern in der Hand, und dies sogar im Freiland (Kalifornien).


    Noch ein paar Hntergrundinfo's zu dieser Art:


    - Leucocoprinus birnbaumii = L. flos-sulphuris ist eine tropisch eingeschleppte Art, die bei uns im Freien (*) nicht vorkommt und in den letzten Jahren deutlich in Ausbreitung (kein Wunder bei dieser tropischen Hitze) ist.


    - Typischer Standort sind Blumentöpfe oder Erde in Innenräumen (Wohnungen, Gewächshäuser etc. Der Pilz schädigt Die Pflanzen in seiner Nachbarschaft absolut nicht und benötigt nur etwas Humus von dem Substrat (Erde).


    ---> Jeder, dem dieser "schöne Pilz" in's Haus schneit, sollte sich einfach darüber freuen, dass sich ein derartig schöner Pilz bei ihm wohlfühlt und schnell bewundern: Nach max. 2 Tagen dürfte der bereits zu einem "Häufchen Elend" zusammengefallen.


    (*) Hatte letztes Jahr (direkt nach der tropischen Hitze, Fussball-WM ) diese Art sogar bei einem Nachbar in einem Blumentopf (im FREIEN, der Topf hat allerdings im Wintergarten überwintert !!!!) entdeckt. Abends jung und noch nicht völlig aufgeschirmt, am nächsten Morgen komplett aufgeschirmt und Abends bereits "hinüber"


    Hier Bilder im jungen und aufgeschirmten Zustand:






    ----------------------------------------


    Und jetzt zu Deinem Beitrag:


    - Ich finde es gut, dass Du auf eine Lepiota- (Schirmlings-Art) hinweist, deren Genuss einem Hund (glaub es war ein Retriever) das Leben gekostet hat. Der Vergiftungsverlauf deutet darauf hin, dass es sich um eine Amanitin-Vergiftung handelte. Es ist schon lange bekannt, dass einige (insbesondere (rötliche, fleischfarbene, bräunliche) Lepiota-Arten Amanitine enthalten. Deine Art wurde in der gängigen (inkl. 2003 erschienenen) Giftpilzliteratur nicht zitiert. Das bedeutet nichts, da man oft (insbesondere bei seltenen Arten) erst durch einen Vergiftungsfall auf die Gefährlichkeit einer Pilzart aufmerksam wird.
    ---> Danke, ich wäre nie auf die Idee gekommen, den Gelbblättrigen Schirmling (Lepiota elaiophylla Vellinga & Huijser 1998 ['1997']) als Verwechslungsobjekt für L. birnbaumii anzusehen. Denn dazu sind mir die Merkmalsunterschiede (Habitus, Fleisch-/Stieldicke, Hutrandriefung, Farben/Ausprägung der Schuppung auf Hut und Stiel) doch viel zu groß.


    Frage:
    - Mich würde interessieren, wo Du den Artnamen "Gelber Faltenschirmling aufgegabelt hast ???


    - Übrigens: Für die von Dir genannte Lepiota-Art kann ich noch zwei weitere Artnamen "in den Ring werfen":
    (1) Lepiota xanthophylla
    (2) Lepiota citrophylla
    ---> Letztere werden je nach Autor als Synonym von L. elaiophylla oder als eigenständige Art (da wäre wohl (2) das Synonym) gehandelt.


    Grüße
    Gerd


    Nachtrag:


    (1) Ach ja noch etwas: Die von Dir zitierte Lepiota-wurde hier diskutiert:
    thread.php?threadid=207&hilight=elaiophylla#post1271


    (2) Im Abb.-Verzeichnis (2002) werden L. elaiophylla und L. xanthophylla als eigenständige Arten geführt. Schauen wir mal, was die demnächst erscheinende Neuauflage dazu sagt.


    ---> Auch wenn "Werbung" in diesem Forum mit Recht nicht erwünscht wird, dann werde ich mir dennoch erlauben, nach Erscheinung der Neuauflage darauf (im Unterforum "Literatur" )hinzuweisen. Denn, das ist das einzige Buch, dass bei mir immer griffbereit auf dem Schreibtisch liegt. Und da werde ich auch begründet, warum dieses Buch (reine Speisepilzsammler können darauf verzichten) für JEDEN , der sich ernsthafter mit Pilzen beschäfftigt, unverzichtbar ist.

    Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn


    ... und jetzt wollte ich euch fragen, ob es Sinn macht sie zu Sammeln? Ich meine vom Geschmack her, da der Pilz ja sehr stark nach Mehl schmeckt.


    Wisst ihr eine Möglichkeit, den Geschmack etwas zu mildern, oder zahlt es sich eurer Meinung nach überhaupt nicht aus, ihn zu Verwerten? Ich weiss als einzige Möglichkeit, dass man den Pilz durch starkes Zerkleinern und vorheriges Abbrühen etwas schmackhafter machen kann.


    Ich zitiere einmal Literatur, da ich kaum Pilze esse:


    [1] schreibt: Durch kurzes Blanchieren kann der Mehlgeschmack gemildert werden.


    [2] schreibt:
    Fleisch: ... , mit starkem Mehlgeruch, Geschmack angenehm


    Verwendung: geschätzter Speisepilz, der im Frühjahr gern gesammelt wird.


    [3] Beliebter Speisepilz im Frühjahr, Das aufdringliche Aroma lässt sich durch vorheriges Abkochen mildern.


    [4] ..., oder man kann die feinen Pilzscheibchen zunächst in der Pfanne in reichlich Fett hellbraun anbraten, wodurch der starke Mehlgeschmack gemindert wird


    ===> Probieren geht über Studieren !!!


    Guten Appetit
    Gerd



    [1] W. Pätzold, H.E. Laux (2004): 1 mal 1 des Pilze sammelns, KOSMOSnaturführer


    [2] H und H. Laux (1980): KLochbuch für Pilzfreunde, Kosmos Franckh


    [3] E. Gerhardt (2002): Pilze, BLV >TopGuideNatur<


    [4] R.M. Dähncke (1999): 200 Pilze, Bechtermünz Verlag

    Hallo Andreas,


    Zitat von Ancool

    Bin mir nicht sicher, aber ich glaube das es vielleicht der Orangeseitling (Phyllotopsis nidulans) ist.


    Bin mir aber wirklich nicht sicher....


    - Du hast Die Art völlig korrekt angesprochen. Es gibt da keine andere Verwechslungsmöglichkeit !!!


    Hier ein weiteres Bild:



    Grüße
    Gerd


    Nachtragsänderung:


    - Hatte ein falsches Bild eingestellt. Jetzt ist's ok.

    Hallo Tom,


    Zitat von coindigger


    zuerst einmal wäre ich ja sehr vorsichtig so über ´s web von der Bestimmung bis zum Verzehr/Zubereitung Informationen zu erlangen. Bilder sind nie so aussagekräftig, wie das Original. Es können immer nur Empfehlungen oder Ideen kommen, aber man sollte sich niemals darauf verlassen...


    - Da kann ich nur jedes Wort unterschreiben!
    ----------------------------
    Doch nun zu den Bildern:


    Bild 1 und 3 (von Dir m.E. korrekt bestimmt): Nelken-Schwindling, Feld-Schwindling (Marasmius oreades)


    - Doch auch diese Art kann man verwechseln. Schau Dir einmal dieses Bild von "Mofi" iin ERIC'S Forum an. Definitiv kein "Nelkenschwindling", da die Sporenpulverfarbe (liegt zwischen "beige und hellbraun" nicht passt.


    index.php?t=getfile&id=6079&rid=16&S=446b6096d8c372a83095ed8f13951ab9


    - Die Art wurde übrigens nicht geklärt.
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    Bild 2: Zweifelsfrei eine Art aus der Gattung Agaricus (Egerling, Champignon).


    - Auch bei den in einem Folgebeitrag gezeigten Fruchtkörpern handelt es sich definitiv um eine Champignon-Art.


    Doch welche (CAPPELLI (1984) beschreibt 70 Arten, häufig mit weiß oder weißlich gefärbtem Hut) läßt sich anhand des Bilds nicht feststellen.


    Ich zeige nochmals ein Bild von zuehli aus ERIC's Forum: Und jeder, der die Gattung der Fruchtkörper korrekt bestimmt kann man auf "Champignon"-Suche schicken:


    index.php?t=getfile&id=5891&rid=16&S=446b6096d8c372a83095ed8f13951ab9


    Beste Grüße
    Gerd


    -Und hier noch eine Zusammenstellung einiger Gattungsmerkmale:


    Agaricus L. (1753) ex Fr. 1821 emend. Karst 1879, - Egerlinge, Champignons -



    Klasse: Basidiomycetes (Ständerpilze)
    Ordnung: Agaricales (Blätterpilze)
    Familie: Agaricaceae (Egerlingsartige)
    Typus: Agaricus campestris L.: Fr, (Wiesen-Egerling)

    Gattungsmerkmale:


    Habitus:
    In Hut und Stiel (mit Ring) gegliederte mittelgroße bis große zentralgestielte Blätterpilze mit +-freien Lamellen und (dunkel)violettbraunem bis schwarzem Sporenpulver, immer ohne Gesamthülle


    Fruchtkörper:
    mittelgroß bis sehr groß u. robust, weiß, gelblich, gelbviolett, weinbraun, braun oder schwarzbraun


    Verfärbungen:
    Fleisch verfärbt meist nur stellenweise und oft auch nur schwach:
    rötend, bräunend oder gilbend; auch Kombination rötend + gilbend kommt vor


    Lamellen:
    frei, gedrängt, mit Zwischenlamellen;
    jung weißlich, rosa oder graurosa; alt braun bis schwarz


    Teilvelum:
    meist mit hängendem oder aufsteigendem, dauerhaftem Ring


    Stielbasis:
    nicht wurzelnd, doch häufig knollig oder lauchartig verdickt.


    Lebensweise:
    Alle Arten saprob (auf Erde, Humus, Sand, Streu, Stroh, Pflanzenresten, Mist, Kompost), nie auf Holz


    Anmerkungen:


    - Die Arten ( CAPELLI beschreibt 12 Arten !!!) aus der Sektion Xanthodermatei (Schäfferreaktion negativ, Fleisch in der Stielbasis stark chromgelb verfärbend, Geruch +- stark unangenehm, widerwärtig) wirken roh und gekocht toxisch:
    ---> "Gastrointestinales Frühsyndrom" mit kurzer Latenzzeit und heftigen Brechdurchfällen als Hauptsymptom.
    ---> Der Karbol-Egerling (Agaricus xanthoderma) ist der häufigste Vertreter der "Gift-Egerlinge". Hier ein Bild:




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    - Die Gattung "Egerlinge kann man am Ehesten verwechseln mit:


    (1) Egerlings-Schirmlinge (Leucoagaricus), z.B. L. leucithites (Rosablättriger Egerlings-Schirmpilz, die gleichen Habitus haben, jedoch "Hellsporer" sind.


    (2) Mit letal wirkenden "weißen und grünen Knollenblätterpilzen" (Amanita phalloides, verna, virosa inkl. deren Varietäten/Formen) sowie mit "weißen" Formen weiterer Amanita-Arten , die z.T. auch toxisch sind. Trennmerkmale, wenn man genau hinschaut und den gesamten fruchtkörper betrachtet, gibt es genügend: Wulstlinge haben
    - jung immer eine "Allgemeinhülle (Volva), die nach der Streckung des Fruchtkörpers platzt und als Hüllreste an der Stielbasis und/oder auf dem Hut verbleiben.
    - Die Sporenpulverfarbe ist hell (+-weiß)

    Hallo Karoline,


    Zitat von Karoline


    Wenn der gesichtete Pilz einen ganz schlanken Fuß hatte und nur sehr klein - also 1,5-3 cm Hutdurchmesser - war, die Konsistenz fast etwas gallertig - dann könnte es der violette Lacktrichterling sein und ist eßbar - ist auch nicht unbedingt mit einem anderen Pilz zu verwechseln, ...


    Violetter Lacktrichterling (Laccaria amethystina)
    - Der Hut kann durchaus auch 5cm breit werden
    - Diese Art hat eine elastische Konsistenz und ist keineswegs "etwas gallertig", darunter stelle ich mir etwas ANDERES vor.
    - Olaf zeigt ein Prachtexemplar dieser Pilzart und auch die entscheidenden Details: Man achte auf den Habitus, die breit angewachsenen und entfernt stehenden, +-dicklichen Lamellen und auch darauf, dass es ein "Hellsporer" ist. Was die Farbe angeht, da kann die sehr stark ausgeblasst sein.
    ---> Obwohl die Gattung "Laccaria" (Lacktrichterlinge, -je nach Autor- nur 10-12 europäische Arten) im Feld mit entsprechenden Merkmalskenntnissen (nicht Bilderbuchvergleich) recht gut ansprechbar ist, gibt es bei der von Dir genannten Art gelegentlich durchaus Irritationen, da es in dieser Gattung auch Arten mit nicht in allen Teilen "violetten Farben" gibt.


    Na klar: Ich stimme Dir zu, dass man ohne Hirn/Merkmalskenntnissen und bei Bildvergleich (wenn man da nur auf die Farbe achtet!) Laccaria-Arten auch völlig falsch bestimmen kann. Deine Beispiele dazu werde ich noch kommentieren.
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    Zitat


    , außer mit einem ähnlich färbigen Rettichtrichterling - aber der riecht ganz intensiv nach Rettich.


    Da hast Du wohl an die Arten um Mycena pura (Gemeiner Rettich-Helmling) gedacht:
    - Die riechen zwar nach Rettich, aber keineswegs immer "ganz intensiv"
    ---> Richtig, wenn man blind ist und z.B. den Lamellenabstand nicht beachtet, dann wäre das eine Möglichkeit für eine Fehlbestimmung.
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    Zitat


    Dann gibts noch einen violetten Ritterling - aber soweit ich weiß wächst der früher im Jahr


    - Der "violette /nackte Rötelritterling" (Lepista nuda) ist ein typischen Herbstpilz, den man gelegentlich (meist kleinere Fruchtkörper bildend) auch im Frühjahr finden kann.
    --> Diese Art (inkl. der nächsten Verwandten) kann man mit einem "Lacktrichterling" nur verwechseln, wenn man den Habitus völlig ignoriert.


    Zitat


    und dann gibts noch den lila Dickfuß - ist nicht genießbar und ein eher stämmiger Pilz - Hutgröße um die 5-8 cm - der ist knallviolett.


    - Cortinarius (Sericeocybe) traganus (Lila Dickfuss, Safranfleischiger Dickfuß), kann durchauch auch deutlich größer als 8cm werden, hat im Jugendzustand eher "blass-violette" Farben, die im Alter "verblassend-lehmfarben, oder ledergelb bis rostbraun" werden.
    - Es gibt noch eine ganze Reihe weiterer "Haarschleierlinge, sind "Braun- und keine "Hell-Sporer", mit +-violetten Farben.
    ---> Du hast es erwähnt: Verwechsel kann man diese +-violetten" Haarschleierlinge mit dem "Violetten Lacktrichterling" nur, wenn man den Habitus völlig ignoriert. Bei den orangebraunen bis fleischfarbenen Arten aus dem Verwandtschaftskreis von Laccaria laccata (Rötlicher Lacktrichterling) ist die Verwechslungsgefahr (z.B mit Hautköpfen) schon deutlich höher.


    Herzliche Grüße
    Gerd

    Hallo Harry,


    Zitat von Harry


    ich würde fast behaupten das dein Pilz zur Gattung Leucoagaricus gehört. Nur welche Art ? Die dürfte anhand des Fotos nur schwer bestimmbar sein.


    - Und ich lehne mich da noch weiter aus dem Fenster: Ich bin mir (fast) sicher, dass es eine "Leucoagaricus-Art" ist. Bei diesem Habitus und den auf dem Bild sichtbaren Merkmalen (Lamellenfarbe, Ring) kann ich mich mit keiner anderen Gattung anfreunden.
    ---> Korrigieren (würde mich wundern !!!!!) müßte ich das nur, wenn die Lamellen (leider nach Bild nicht zu beurteilen) am Stiel nicht +-frei angewachsen wären.


    ---> Die häufigste Art (Leucoagaricus leucothites, Rosblättriger Egerlingsschirmpilz) würde ich ausschließen, da man in diesem Alter wenigstens eine leichte Rosafärbung der Lamellen sehen müßte.
    ---> Und ebenso ausschließen würde ich eine der "deutlich rötenden" Arten.


    Grüße
    Gerd


    PS.:
    @Lenti 1000:

    Zitat


    Zitat: jpg`s sind nicht besonders gut, sollte aber reichen.


    ---> Weit daneben:
    - Die Bilder sind m.E. von ausreichender Qualität, zeigen aber leider höchstwichtige Beurteilungsmerkmale (Z.B. Lamellenansatz) nicht.

    Hallo Gernot,


    Zitat

    Jeder Pilz kann individuelle Vergiftungserscheinungen hervorrufen!


    Richtig, ich nenne einmal ein Beispiel:


    - Mein Nachbar verträgt fast alle als "essbar" eingestufte Pilzarten, auch solche, bei denen verstärkt "individuelle" Unverträglichkeiten festgestellt wurden.


    Ausnahme: "Zuchtchampignon", da reicht ein Schnippsel im essen und recht schnell kommt es dann zu allergischen Reaktionen.


    Grüße
    gerd

    Hallo Dirk,


    Zitat

    Mann sollte allerdings bei den Netzstiliegen auf Alkohol vor und wärend der Zubereitung verzichten.


    - Diese Aussage findet man häufig noch in der "Populärliteratur", wird aber in neuerer Giftpilz-Literatur (z.B. FLAMMER - HORAK (2003)) als nicht belegt bezeichnet, da in B. luridus bisher noch kein Coprin nachgewiesen wurde.


    - Belegt ist, dass Rohgenuss der Hexenröhrlinge (auch Flockis !) zu einem Indigestions-Syndrom (Verdauungsstörungen nach Genuss atoxischer oder (nur) roh toxischer Pilze) führen kann.


    ---> Schau einmal hier, da wird das Thema behandelt:


    showthread.php?tid=369&pid=2102#pid2102


    Grüße
    Gerd

    Hallo Sokaja,


    Zitat von Sokaja


    Kaum kommt man aus dem Urlaub zurück ist der halbe Garten mit Pilzen übersäht. Nur was sind das für Pilze? Giftig oder nicht? Im Moment haben die Kinder Gartenverbot aber glücklich sind sie darüber ganz und gar nicht. Vielleicht könnt Ihr mir ja weiterhelfen.


    Sicher nach Bild bestimmen lassen sich Deine Pilze nicht, da Du unscharfe Bilder (ohne Sicht auf die Hutunterseite ---> Lamellen ?, Ring?) zeigst und auch den Standort (Bäume in der Umgebung?, nackter Boden?, Holzreste/ Mulch/ Strohreste?") nur ziemlich grob beschreibst.
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    Zu Deiner Beruhigung: Einen hochgiftige Pilzart fällt mir beim Betrachten Deiner Bilder bei bestem Willen nicht ein.
    ---> Deshalb keine Panik.


    - Wenn Deine Kinder aus dem Krabbelalter heraus sind und nicht alles was sie in der Natur entdecken (Maiglöckchen, Eibe, Goldregen oder ähnliche hochgiftige Pflanzen) gleich in den Mund stecken und schlucken, dann würde ich die unter Aufsicht in den Garten lassen.
    ---> Zeig Deinen Kindern die Pilze (anschauen und Anfassen schadet, davon bin ich fest überzeugt, gewiss nicht und erklär ihnen, dass man auch gute Speisepilze nicht roh essen darf. Denn auch die enthalten fast alle Gifte (die durch Erhitzung/Zubereitung zerstört werden) und im rohen Zustand zu Erbrechen, Durchfall führen können. Und wenn die Fruchtkörper überaltert sind, dann gibt es auch bei korrekter Zubereitung keine Pilzvergiftung sondern eine Lebensmittelvergiftung, hervorgerufen durch "zersetztes Eiweiß".
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    Nun noch meine Einschätzung, was in Deinem Garten wächst:
    - Da fühlen sich, da bin ich mir (nahezu) sicher, 2 verschiedene Pilzarten wohl:


    Bilder 1 - 3:
    Riesenträuschling. Braunkappe (Pholiota rugosoannulata)


    ---> Diese Art hat auf der Hutunterseite engstehende, anfangs hellgraue, dann grauviolettliche, alt schwarzviolette Lamellen. In dem von Dir gezeigten Jugendzustand müßtest Du eine am Stiel und Hutrand angeheftete "Haut" (Teilvelum, Ring) sehen.


    Bild 4:
    Das halte ich (aufgrund der Lamellen-/Hutfarben und der Myzelreste an der Basis) für einen völlig überalterten, bereits halb verwesten "Voreilenden Ackerling" (Agrocybe praecox).
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    - Beide Arten wachsen auf Stroh, Häcksel, Mulch, Holzresten (evtl. vergraben) und anderen pflanzlichen Abfällen bereits im Frühjahr.


    - Beide Arten (wenn ich die richtig bestimmt habe !?) sind übrigens in "jungem" (nicht überaltertem) Zustand "essbar", wobei der Träuschling (obwohl Zuchtpilz) in (seltenen) Einzelfällen Brechdurchfall verursachen kann. Aber, individuelle Unverträglichkeiten gibt's auch bei "Pfifferlingen, Zuchtchampignon, Rosinen, Mandeln/NüssenErdbeeren etc. etc.)


    Grüße
    Gerd


    PS.:
    - Dann zeig und einmal etwas schärfere Bilder mit Sicht auf die Hutunterseite oder das Bestimmungsergebnis eines Pilzsachverständigen vor Ort.