Beiträge von Gerd

    Hallo Opa Hans, Geier, Pete Langhorn,


    durch den heutigen Beitrag von Gernot (Pete Langhorn) wurde ich (bin noch nicht lang im Forum aktiv) auf die von emmens2006 (#1 und #2) eingestellten Bilder aufmerksam gemacht.


    - Ganz schön mutig, hier (die Bilder zeigen keinerlei Details, sind teilweise unscharf/stark überbelichtet) irgendwelche Bestimmungs-Aussagen auf Gattungs- oder Artrang zu machen.
    ---> Ich fühle mich dazu stark überfordert. Deshalb Dank an Gernot, dass er klar festgestellt hat das er nur spekuliert.
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    Für mich gibt es allerdings weit weniger Bilder, bei denen sich m.E. eine Spekulation lohnt:


    Bild 3, Beitrag #1:
    - Den rechten großen Fruchtkörper halte ich (bin mir da sogar zuiemlich sicher) für eine Nebelkappe (Clitocybe nebularis) in durchaus typischer Ausprägung.
    - Das Bild zeigt links noch einen weiteren Fruchtkörper einer anderen Art, bei dem ich mich nicht auf eine Gattung (da fallen mir mehrere ein) festlege.


    Bild 5, Beitrag #6:
    - Da kann ich mich mit Marone recht gut anfreunden.


    Bild 6, Beitrag #6:
    - Außer Dachpilz (Pluteus) kommt da wohl keine andere Gattung in Frage.
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    Bild 6 & 7, Beitrag #1:

    Zitat von Geier


    Na und die letzten Beiden erkennt ja jeder.


    - Da helf mir bitte einmal auf die Sprünge, da ich diese Art vermutlich kenne aber nach diesen Bildern nicht zweifelsfrei bestimmen kann.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn


    Mit zusätzlichem Expertenrat wird die ganze Fotobestimmung ein grosses Stück erleichtert, dennoch bleibt die Bestimmung eines Pilzes mit nur einem Foto und ohne Standortbeschreibug natürlich immer ein Stück weit Raterei.


    - Da kann ich Dir nur wie Radio ERIWAN antworten:


    ---> Im Prinzip ja (ich stimme Dir also zu!)
    ---> Aber, es gibt Ausnahmen, bei denen eine Pilzart durchaus nach Bild bestimmbar ist, und dies sogar dann, wenn man nur einen kleinen Ausschnitt sieht (und die Art gut kennt).


    Ich stelle hierzu einmal ein Beispiel (kein Speisepilz) zum Raten bereit. Die Auflösung gibt's erst am Wochenende, da ich die nächsten Tage außer Haus bin und meine Enkel besuche:



    Schöne Grüsse
    Gerd


    Nachtrag als Hilfestellung beim Raten:


    - Klar sollte sofort sein, dass es sich wohl um einen in Hut und Stiel gegliederten Blätterpilz (also mit Lamellen) handelt.
    - Dann, sich eine Vorstellung über die Größe des Fruchtkörpers machen.
    ---> Danach über die Gattung spekulieren. Und, da ist die Auswahl nicht sehr groß.
    ---> Und noch einen Tipp: Die Arten dieser Gattung (die wurde hier schon mehrfach diskutiert) sind nach Bild kaum bestimmbar, es sei denn, sie haben ein auf dem Bild nicht sichtbares Lamellen-Merkmal.

    Hallo Gernot,


    Thema Ziegenlippe, Bild 14 von Olaf:


    Zitat von Pete Longhorn

    Das ist natürlich war, die Ziegenlippe bevorzugt warme Laubwälder. Ich habe sie allerdings auch schon in reinem Fichtenwald gefunden. Nach dem Standort sollte man diese Art nicht entscheiden.


    - Die Kuh ist m.E. vom Eis und ich würde Olaf empfehlen, das Bild als "Brauner Filzröhrling zu beschriften.


    - Warum ? Ich war nicht untätig und habe Heute Abend Thomas Lehr angeschrieben und um Beurteilung gebeten. Hier seine Antwort:


    Zitat

    Lieber Gerd,
    ich kann mich Deiner Meinung nur anschließen. Das sieht sehr nach einem ziemlich typischen ferrugineus aus. Die Porenfarbe wäre extrem untypisch für subtomentosus und bei aller Variabilität der Hutfarben sowohl bei ferrugineus als auch bei subtomentosus ist das auf dem Bild die –žklassische–œ Hutfarbe des Braunen Filzröhrlings (blöder Name!). Standort bei Nadelbäumen spricht auch klar für ferrugineus: Während der nämlich sehr wohl unter Laubbäumen in der Ebene vorkommt, steigt subtomentosus kaum in die Gebirgsnadelwälder auf. Man müsste vielleicht noch etwas mehr über den Standort wissen.
    Die wirklich entscheidenden Merkmale (Farbe des Basalmyzels, Fleischfarbe) sieht man leider nicht, aber ich würde trotzdem meinen kleinen Finger für ferrugineus ins Feuer legen. Gibt es noch mehr Fotos?
    Viele Grüße
    Thomas


    Frage: Hast Du die im Fichtenwald gefundene "Ziegenlippe" mikroskopiert bzw. kannst Du Aussagen über die Höhe NNm des Fundortes machen.:


    Schöne Grüße
    Gerd


    PS.:
    - Wie Du siehst lass ich nicht locker, wenn mich Argumente nicht so recht überzeugen und hole mir dann einfach Expertenrat ein.


    - Übrigens weit gefehlt, wenn Du annimmst, dass ich die Meinung von Experten (dazu fehlt mir jeder Autoritätsglaube) ungeprüft übernehme.


    ---> Doch in diesem Fall vertraue ich auf das Urteil von Thomas (Lehr), der sehr vorsichtig bei der Beurteilung von Bildern ist.
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    Ich habe Dir eine PM zum Thema geschickt !

    Hallo Gernot (#17),


    Zitat von Pete Longhorn


    Du musst aber bedenken, dass die Ziegenlippe einer der variabelsten Pilze überhaupt ist. Es könnte wohl höchstens noch der Braune Filzröhrling sein (Xerocomus subtomentosus var. ferrugineus/lanatus/spadiceus/coniferarum). Aber alleine die vielen Synonyme zeigen, wie variabel die Gruppe der Filzröhrlinge sein kann.


    - Ja, "Ziegenlippen" (Sammelart) ist ein schwieriges Feld, wenn es darum geht, die einzelnen Sippen (X. subtomentosus, X. ferrugineus, und die 2006 beschriebene X. chrysonemus) sauber zu trennen.


    ---> Aber, es gibt Gründe warum ich das nicht für eine Ziegenlippe halte: Die "Ziegenlippe s.l." hat leuchtend gelbe Poren und bevorzugt "wärmere Laubwälder" und keine "Fichtenwälder".


    - Genau das waren Gründe, warum ich aus dem Bauch heraus, das Bild eher dem "BraunenFilzröhrling" (Xerocomus ferrugineus) zuordnen würde !!!


    ---> Leider fehlen insbesondere Hinweise auf Hut-/Stielfleischfarbe, Fleischverfärbungen und Farbe des Basismyzels. Dann wäre die Bestimmung einfacher. Und in Zweifelsfällen müßte man noch mikroskopisch das Verhältnis Sporenlänge/Sporenbreite feststellen.


    Literatur:
    Thomas Lehr (2006): Die Gattung Xerocomus in Mitteleuropa. In Verein der Pilzfreunde südhessens Sulzbach e.V. Vereinsnachrichten 46: 43-51


    Schöne Grüße
    Gerd


    PS.:
    - Wenn ich gewußt hätte, dass Du simulan zu mir Dich der Bilder von Olaf annimmst, ja dann hätte ich mir meinen Vorbeitrag sparen können.

    Hallo Olaf (#7),


    erneut eine Augenweide, Deine Bilder zu betrachten.


    Dann versuche ich mich erneut Deine UMOs (unbekannte mykologische Objekte) zu entschlüsseln:


    Bild 1 -2: ok


    Bild 3:
    Orangeroter Heftelnabeling (Rickenella fibula) müßte passen.


    Bild 4:
    - Beim "Reizker" halte ich mich zurück, solange mir Milchfarbe und Bäume der Nachbarschaft unklar sind.
    - Der Pilz daneben ist wohl (beachte den weißes Fleck (Milchtropfen) in der Nähe der Stielbasis) ein "weißmilchender Helmling (Mycena galopus).


    Bild 5.:
    Spontan fallen mir folgende Gattungen ein, bei denen Arten auf faulenden Pilzarten fruktifizieren: "Zwitterlinge" (Nyctalis = Asterophora), "Skerotienrüblinge" (Gattung Collybia = Microcollybia) und Scheidlinge (Gattung Volvariella).


    - Scheidlinge kann man ausschließen, Zwitterling erscheint mir sehr gewöhnungsbedürftig. Deshalb tippe ich auf "Seidiger Sklerotienrübling" (Collybia cirrhata.


    Bild 6.
    - Bei Korallen passe ich und warte ab, bis Christan seine Ramaria-Monografie herausbringt.


    Bild 7.
    - Farblich und vom Habitus her erinnern mich die Fruchtkörper an "Blaustieliger Heftelnabeling (Rickenella swartzii = R. setipes).
    - Was dazu überhaupt nicht past ist der Lammelenansatz am Stiel, der bei dieser Art deutlich herablaufend sein müßte.


    Bild 8
    - Wenn Du "Edelreizker" als Sammelbegriff für orange-/rotmilchende Milchlinge (Gattung Lactarius, Sektion Dapetes) verwendest, dann stimme ich Dir bei allen von Dir gezeigten "Edelreizker"-Bildern zu.


    - Ansonsten, kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass Du ausschließlich "Edelreizker/ Echter Reizker" (ein Kiefern-Begleiter !!!), also die Art "Lactarius deliciosus" dargestellt hast.
    ---> Ich vermute, dass du einen Fichtengegleiter darstellst und dann wäre der Fichten-Reitzker (Lactarius deterrimus) meine erste Wahl.


    - Ich bin jetzt zu faul und überlasse es Dir anhand meines Schlüssels
    (Link dazu hatte ich im ersten Beitrag an Dich bereits bebracht) "Reizker"-Funde zu bestimmen, zumal mir Details zur Milchfarbe und zu den Begleitbäumen unbekannt sind. Bweachte bitte, dass genau diese Merkmale äußerst konstant sind und bei geringen Abweichungen der übrigen Merkmale du den Fruchtkörpern (Pilze sind schließlich keine Briefmarken sonderm Lebewesen) auch eine gewisse Variabilität zugestehen mußt.


    Bild 9.:
    - Eindeutig "Gallertiger Zitterzahn" (Pseudohydnum gelantinosum)


    Bild 10 - 12. ok


    Bild 13.
    - Schwierig, vermutlich eine Art aus der Gattung "Nabelinge" (Omphalina), die nach Bild eh nicht sicher zu bestimmen ist. Da muss mikroskopiert werden.


    Bild 14.
    - Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) würde ich da eher ausschließen. Klar ist allerdings, dass es sich in jedem Fall um einen "Filzröhrling" (Gattung Xerocomus), also um einen nahen Verwandten der Ziegenlippe handelt.


    Bild 15:
    - Hier dürfte "Dehnbarer Helmling" (Mycena epipterygia) zutreffen.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Roland (Beirag #6),


    ich versuche ohne Gewähr Deine UMOs zu bestimmen,


    Bild 1.
    - Da bin ich mir ziemlich sicher, dass es sich um einen Helmling (Mycena spec.) handelt. Bei der Art muss ich spekulieren, da man gräuliche Helmlinge (sofern sie nicht milchen oder einen typischen Geruch haben) sogar im Feld meist nach Makromerkmalen kaum bestimmen kann.
    ---> Ich habe den sehr vagen Verdacht, dass es sich um den "weißmilchenden Helmling" (Mycena galopus) handeln könnte.


    Bild2.
    - Vermutlich "Hirschbrauner Dachpilz/Rehbrauner Dachpilz (Pluteus cervinus = P. atricapillus) im weiteren Sinne.


    Bild 3 ok


    Bild 4.
    - Für mich kommt da nur die Gattung "Melmling" (Mycena) in Frage. Aussagen zur Art verweigere ich, da ich da ganz wild spekulieren müßte.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Olaf,


    zuerst einmal herzlichen DEank für Deine "künstlerisch" hervorragende Aufnahmen, von denen ich mir die Überzahl gleich eingerahmt aufhängen würde.


    - Doch wenn ich nach diesen Bildern eine Artbestimmung durchführen soll, dann habe ich da erhebliche Probleme, da für mich häufig entscheidende Detailmerkmale der gezeigten Pilzarten nicht erkennbar/bewertbar sind.


    ---> Ich versucht dennoch "rein spekulativ" die UMO's (Unbekannte Mykologiasche Objekte" ) Deines Erstbeitrags zu bestimmen:


    Bild 1: ok


    Bild 2:
    - Da tippe ich wegen Habitus, schleimigem und runzeligem Hut auf "Wurzel-Schleimrübling" (Xerula radicata)


    Bild 3:
    - Da verweigere ich (die Fruchtkörper sind mir zu jung) ohne Rechtsanwalt eine Artbestimmung.
    - Eindeutig ist für mich, dass es sich um einen Rübling s.l. (Gattung Gymnopus oder Rhodocollybia) handelt.
    ---> Bin da zu faul zu überprüfen, welche diese Gattungen wahrscheinlicher ist.


    Bild 4. ok


    Bild 5:
    - Da könte es sich mit Vorbehalt (die mir wichtig erscheinenden Details kann ich nicht erkennen) um den Breitblatt-Rübling (Megacollybia platyphylla) handeln.


    Bild 6. ok.


    Bild 7. ok
    - Doch das auch nur (obwohl die Farbe des Huts nicht typisch ist) wegen des schleimigen Hut, des Habitus und da mir dazu absolut keine Alternative einfällt.
    - Lärchennadeln im Bild (die Art ist ein strenger Mykorrhizapilz der Lärche) würden mich übrigens voll und endgültig überzeugen.


    Bild 8. ok


    Bild 9.
    - Scheidenstreifling (Gattung Amanita, Sektion Vaginatae = Amanitopsis) ist sicher richtig.
    - Bei der Art muss ich allerdings spekulieren. Könnte sich um "Riesen-Steifling" (Amanita ceciliae = A. inaurata = A. strangulata) handeln.
    ---> Schau einmal hier (sbb.cgi?&a=show&forum=2&show=4&start=0#1), da habe ich ähnliche Arten vorgestellt.


    Bild 10. ok


    Bild 11. ok.


    Bild 12:
    das halte ich für einen "Rosablättrigen Helmling" (Mycena galericulata)


    Bild 13. ok.


    Bild 14.
    - Na ja, da halte ich mich zurück, sofern mir der Mykorrhizzapartner nicht bekannt ist.
    --->Schau einmal hier, das könnte Deine Bestimmung absichern: index.php?t=tree&goto=2970&rid=16&S=9f153e228e6a64cef6cc5913bd078e14


    Bild 15:


    - M.E.korrekt als "Kahler Krempling" (Paxillus involutus) bestimmt.
    - Allerdings ist Vorsicht angebracht, da zwischenzeitlich durch Christoph Hahn (*) mehrere "Kahle Kremplings-Arten" exsistieren.


    (*) Artkonzepte habe ich mit Christoph in den letzten Jahren schon mehrfach ziemlich kontrovers diskutiert. Bei seiner Splittung der "Kahlen Kremplinge s.l.) hat er mich überzeugt.


    Grüße
    Gerd


    PS.:
    - Ich hoffe Du bist nicht gleich beleidigt: Deine Bilder finde ich "künsterisch toll" (darauf habe ich ja bereits ausdrücklich hingewiesen).
    - Aber, wenn noch so tolle Bilder die für eine exakte Bestimmung notwendigen Details nicht zeigen, dann
    ---> bevorzuge ich Zeichnungen, in denen Fruchtkörper aller Altersstufen gezeigt werden.


    - Mich wundert es nicht, dass in Monografien vorrangig Zeichnungen und keine Fotos gezeigt werden.
    ---> Dies ist einfach zu verstehen: Da kann man Fruchtkörper in allen Altersstufen darstellen und wichtige Merkmale etwas "überbetont" herausarbeiten.


    Mein Abschlussfazit:


    - Zeige uns weiterhin derart tolle Bilder, für mich und sicher auch für jedes andere Mitglied de Forums eine Augenweide.


    - Doch wenn Du eine Dir unbekannte Pilzart zur Diskussion stellst, dann zeige uns bitte zusätzlich noch (aus Deiner Sicht) "Schrottbilder", auf denen man möglichst viele Details erkennen kann.

    Hallo Harry,


    Zitat von Harry


    mit endgültiger Sicherheit kann das Dingenes hier wahrscheinlich nicht bestimmt werden. Es fehlen auf dem Foto einfach einige bestimmungsrelevante Merkmale. Auch sind die Zusatzinfos nicht gerade üppig.


    - Da stimme ich Dir voll zu. Mit diesem Bild und den bisher bekannten Details ist dieser Fruchtkörper m.E. definitiv nicht zu bestimmen !!!!
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    Zitat

    Mir ist auf Anhieb Daedaleopsis confragosa die Rötende Tramete eingefallen. Farbe und Zonierung auf dem Fruchtkörper könnten hinkommen, aber wie schon erwähnt eine Bestimmung soll das nicht sein. Ist nur so ne Idee von mir. Was mich stört daran ist dieser komische graue Knubbel und die Angabe über die Farbe auf der " Hutunterseite ".


    Einspruch:
    -T. confragosa ist dies (und da wette ich darauf) mit Sicherheit nicht. Und da hast Du ja schon wichtigste Gegenargumente (graue Trama (Hutfleisch), Farbe der Fruchtschicht) denen ich voll zustimme, gebracht.
    - Und auch der Hutoberfläche kann ich im Gegensatz zu Dir absolut keine (auch nur entfernte Ähnlichkeit) zu D. confragosa (die ich in der vollen Variabilität zu kennen glaube) abgewinnen.
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    Auch mit "Rotrandigen Baumschamm" (Fomitopsis pinicola) habe ich größte Probleme:
    - Die angegebene Farbe der Fruchtschicht (Unterseite des Fruchtkörpers) würde passen.
    - Doch die graue Trama und die Farben des Hutrandes (bei F. pinicola helle Zuwachskante, dann erst die Rotzonierung) liegen m.E. auch hier außerhalb der Variabilität dieser Art.


    Mein Fazit:
    - Mit den bekannten Angaben ist diese Pilzart (auch spekulativ) nicht bestimmbar.
    - Ich würde da einmal den "Streichholztest" durchführen. Huthaut mit Streichholz oder Feuerzeug erhitzen: Wenn durch Erhitzung die Huthaut wie Plastik "brodelt und schmilzt", dann wäre es definitiv F. pinicola in einer gewöhnungsbedürftigen Form.
    ---> Ansonsten würde ich dieses Bild als nicht beastimmbar entsorgen.


    Grüße
    Gerd

    Hallo zusammen,


    das Rätsel bei Harry (sbb.cgi?&a=show&forum=2&show=41#1) habe ich zwischenzeitlich aufgelöst.


    - Schaut einfach einmal rein, wenn ihr euch "wissenschaftlich" für Morcheln und Verpeln interessiert.


    - Dem reinen Küchenmykologen kann ich nur empfehlen, diese Beiträge (reine Zeitverschwendung) zu ignorieren.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Pfefferling,


    Zitat von pfefferling


    Was löst solche Missbildungen aus? Sind sie eher häufig oder extrem selten?


    - Was Du zeigst wird als "Bildungsabweichung (Monstrositäten) an Fruchtkörpern" bezeichnet. Die Wissenschaft die sich damit beschäftigt als Teratologie.


    - Bildungsabweichungen sind gar nicht so selten und wurden an einer Reihe von Arten beobachtet. Die Ausprägung kann sehr unterschiedlich sein, z.B.:
    --->Riesenwuchs, Zwergwuchs, Mißverhältnis von Hut und Stiel, abweichende Hymenophore (Fruchtschichten) inkl. Verwachsungen, Umorientiertes Wachstum, Verwachsungen, Doppel- und 3fach-Fruchtkörper etc.


    Ich zeige einmal (Dia von Georg Ottmann) eine hübsche "Bildungsabweichung", die nicht nur bei der Nebelkappe vorkommt:



    . Es gibt viele Gründe für Missbildungen, die an vielen Arten beobachtet wurden: U.A. auch genetische Defekte, Virus-/Bakterien-/Pilz-befall und häufig einfach nur witterungsbedingte Auslöser.


    Schönes Wochenende
    Gerd


    Empfehlenswerte Literatur:


    [1] Michael - Hennig - Kreisel (1983): Handbuch für Pilzfreunde, Band V, S26:62


    [2] Krieglsteiner G. J. (1996): Bildungsabweichungen oder eigenständige Taxa ?, Beihefte zur Kenntnis der Pilze Mitteleuropas X

    Hallo Antje,


    Zitat von Hexe


    ... (ich glaube Specht-) Tintling ist.


    - Und ich glaube (nix wissen), dass die interessante Bilder keinen "Specht-Tintling" (Coprinus picaceus) zeigen.
    ---> Der Spechttintling ist ein Laubwald-Bewohner (finde den bisher nur bei Buchen) und hat eine dunkelbraunen bis schwarzbraunen Hut.


    Den Specht-Tintling (Bild von Georg Ottmann) kann man sich so vorstellen, wobei hier die Hutfarbe untypisch braun ist:


    - Ich könnte mir bei Deinem Bild wegen der Hutfarbe eher den "Faltentintling" (Coprinus atramentarius) vorstellen.


    Schönes Wochenende
    Gerd

    Hallo Amanito,


    - Dein 1. Bild ist sicher ein "Hallimasch" (Armillaria mellea s.l.)


    - Doch welche Art (beim "Hallimasch" werden aktuell mehrere Arten anerkannt), da bin ich überfordert.
    ---> Allerdings, A. mellea s.str. (Honiggelber Hallimasch) würde ich ausschließen und eher in Richtung A. borealis (Nördlicher Hallimasch) tippen.


    Zur Einengung (als Küchenmykologe kann's Dir egal sein) wäre wichtig, um welche Baumart es sich handelt.
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    Dein 2. Bild (wird z.Z. bei mir nicht mehr angezeigt) hat mich kalt erwischt. Ich kommentiere das Bild deshalb aus der Erinnerung:


    (a) Den Breitblattrübling (Mecacollybia platyphylla) kann man m.E. völlig ausschließen. Und da wette ich darauf!
    ---> Das "Breitblatt" hat u.A. breitere Lamellen, einen weiteren Lamellenabstand und eine deutliche Radialfaserung im Hut.


    (b) Mit Rübling (wurde vorgeschlagen) könnte ich mich da schon eher anfreunden. Aber bei derartig großen Fruchtkörpern fällt mir da auch nichts ein.


    ---> Die Rüblinge (früher in der Gattung Collybia zusammengefasst) hat man zwischenzeitlich auf 3 Gattungen verteilt:
    (1) rel. kleine Arten mit Sklerotium ---> Gattung Collybia
    (2) Hellsporende Arten, da müßtest Du aufgrund der "weißen" Sporenpulverfarbe suchen ---> Gattung Gymnopus (Blasssporrübling)
    (3) rosasporende Arten, die m.E. habituell besser passen würden --> Gattung Rhodocollybia (Rosasporrübling). Doch dazu müßtest Du die Angabe der Sporenpulverfarbe ändern.


    (c) Ein Weichritterling (Melanoleuca), wurde auch vorgeschlagen, würde ich aus dem Bauch heraus eher ausschließen.
    ---> Doch wenn ein derartiger Fruchtkörper im Frühjahr wachsen würde, dann könnte man aufgrund der Lamellenfarbe evtl. "Falber Weichritterling" (Melanoleuca cognata) prüfen.


    Mein Fazit:


    - Ich muss da passen


    - Stell Dein Bild einmal (wie vorgeschlagen) bei ERIC (Pilzbestimmung) ein. Da tummeln sich eine Reihe von Pilzkennern, die Dir evtl. weiterhelfen können.


    Anmerkungen am Rande:
    - Ich würde Dir dabei empfehlen, einen Link auf Deinen Beitrag in diesem Forum zu setzen. Warum: Das wird evtl. einige Pilzinfizierte dazu animieren gelegentlich auch in dieses (noch weitgehend unbekannte) Forum reinzuschauen.
    - Warnung an ALLE: Veröffentliche nie simultan eine gleichlautende Anfrage in mehrenen Foren.
    ---> Das verärgert (Zeitverschwendung) JEDEN, der sich aktiv in mehreren Foren tummelt. Es hat sich eingebürgert, Bestimmungen, mit denen man einverstanden ist nicht zu bestätigen und höchstens zu ergänzen.


    Schönes Wochenende
    Gerd


    Nachtragsänderung:


    Da füge ich doch noch ein Bild eines Rosaspor-Rüblings hinzu, der habituell und farblich zu Bild 2 passen könnte:



    - Das Bild zeigt den "Kerbrandigen (Rosaspor-)Rübling" (Rhodocollybia prolixa), zu dem aktuell als Var. auch der "Drehstielige Rosaspor-)Rübling" (var. distorta) geführt wird.


    ---> Nachteil: das Sporenpulver ist nicht weiß. Aber, evtl. war Dein "Sporenabwurf" nicht dick genug. Beachte auch, dass die Sporenstaubfarbe nur "schwach rosa" ist, also keineswegs so kräftig wie z.B. bei Dachpilzen, Scheidlingen, Rötlingen
    ---> Beachte, dass Rh. prolixa

    Hallo zusammen,


    ich versuche mich auch einmal mit Bestimmung nach Bild, wobei ich gestehen muss, dass ich da immer Probleme habe, insbesondere dann wenn auf dem Bild wichtige Merkmale (Lammellenabstand, Lamellenanheftung am Stiel, Stielbasisetc. etc. nicht gezeigt werden.


    Bild 1:


    - Da wurde ja schon mehrfach auf Nebelkappe (Clitocybe nebularis = Lepista nebularis) getippt.
    ---> Dem stimme ich voll zu, sofern Lamellenabstand eng, Lamellen am Stiel +- deutlich herablaufen, der Geruch unangenehm süßlich ist.
    ---> Die matte Hutfarbe ist jedenfalls typisch für die Nebelkappe und obwohl ich meist noch Alternativen im Kopf habe, bei diesem Bild "Fehlanzeige".


    Es wurde auch auf die Verwechslungsmöglichkeit mit dem Riesenrötling (Entoloma sinuatum) hingewiesen. Und das mit Recht, insbesondere bei jungen Exemplaren.
    Ich habe den Riesenrötling in allen Altersstufen in der Konstanzer Gegend kennegelernt und praktisch bei jedem Waldgang im Herbst gut mit der Nebelkappe vergleichen können. Seit ich im Ulmer Raum lebe, hatte ich diese Art leider erst einmal in der Hand.


    Nachfolgend eine Gegenüberstellung der Merkmale:



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    Bild 2 und Bild 3:
    - Bei Bild 2 hatte ich ein Bauchgefühl, dass es sich vermutlich den "Gallertigen Zitterzahn" (Pseudohydnum gelatinosum) handelt.
    - Bei Bild 3 kann man wenigsten die Ausprägung der Fruchtschicht erahnen.
    ---> Kurz, ich würde hier auch, wie bereits vorgeschlagen, "Gallertiger Zitterzahn" (Pseudohydnum gelatinosum) als meinen Favoriten betrachten.
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    Bild 4:

    - Da wird für mich eindeutig der "Ockertäubling" (Russula ochroleuca)gezeigt.


    ---> Doch Vorsicht ist angebracht: Diese Art kann, wenn man die Lamellenfarbe (auf dem Bild nicht sichtbar) nicht begutachtet, mit dem im Ulmer Raum auch häufigen giftigen "Gallentäubling" (Russula fellea) verwechselt werden.
    ---> So nebenbei: Ein Pilzfreund von mir ist bei einer Pilzberaterprüfung (Vorsitz hatte der Haudege STANGL(+)) wegen dieser Verwechslung mit Recht "durchgerasselt".
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    Bild 5:


    - Auch wenn hier keine Details (Manschettenausprägung, Lamellenansatz, Ausprägung der Strielbasis sichtbar sind.
    ---> Eindeutig "Fliegenpilz" (Amanita muscaria)
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    Bild 6:


    - Auf diesem Bild (übrigens vermutlich zu stark geschärft und vollen Artefakte) sind kaum verwertbare Merkmale zu erkennen.
    ---> Eigentlich sollte ich ein derartiges Bild nicht weiter kommentieren. Ich lehne mich weit aus dem Fenster und spekuliere auf Champignon (Agaricus spec.). Ob rötend oder gilbend, da halte ich mich zurück.
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    Bild 7:


    - Da sind nun fast keine Details zu erkennen. Da ich einen waagrecht abstehenden Ring zu erkennen glaube und aufgrund des Habitus "tippe" ich auf "Riesenschirmling" (Macrolepiota spec.), wobei ich mich da nicht festlege, ob es sich um eine "rötende" oder nicht rötende Art handelt.


    Schönes Wochenende
    Gerd


    PS.:
    Manfred:
    - Die Qualität Deiner Bilder ist m.E. nicht gerade berauschend und erinnern mich daran, was ich ;( so zusammenknipse.
    - Doch, ich hoffe es tröstet Dich: Einer Unmasse an künstlerisch hervorragenden Aufnahmen (ohne Detailmerkmale) kann ich (obwohl ich die einrahmen und aufhängen würde) wenn's um eine Bestimmung nach Bild geht auch nicht mehr abgewinnen als Deinen Aufnahmen.
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    Und da klaue ich doch gleich noch den Zusatz den Alex bringt:


    Eine Onlinebestimmung ist keine Essfreigabe! Diese gibt's nur beim Pilzberater!
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    Nachtrag:


    Folie aus meinem Fundus zugefügt und Text angepasst.

    Hallo Alex,


    Zitat von freeze


    schöner Pilz! Ist mir leider noch nicht über den Weg gelaufen. Liegt wohl am Kiefernmangel hier bei uns.


    - Wundert mich nicht. Die Frühjahrs-Lorchel (Gyromitra esculenta) ist im Ulmer Raum eine absolute Rarität.
    - "Enderle (2004): Ulmer Pilzflora" bringt nur einen einzigen Fund. Ich selbst hatte sie noch nie in der Hand und kann nur mit einem Bild meines verstorbenen Pilzfreundes GEORG OTTMANN dienen, dessen Dias ich käuflich erworben habe:



    Besser bestückt ist der Ulmer Raum mit der Riesen-Lorchel (Gyromitra gigas), die man im Ulmer Raum an einigen Stellen immer an oder in direkter Nachbarschaft von stark vermorschten Fichtenstümpfen finden kann:



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    - Beide Arten sind makroskopisch nicht immer gut zu trennen.


    - Aber, so einfach kann Mikroskopieren sein; zur Trennung G. gigas von G. esculenta reicht schon eine einzige Spore, die man nicht einmal vermessen muss:


    Spore mit Ausstülpungen an beiden Ende ---> G. gigas


    Spore ohne Ausstülpungen ---> G. esculenta


    - Allerding muss man Zeit mitbringen. Die Sporen reifen erst an ziemlich alten Fruchtkörpern aus.


    Grüße
    Gerd

    Hallo zusammen,


    zur "Stinkmorchel (Phallus impudicus = unverschämter (unzüchtiger) Phallus)" kann ich eine Geschichte beitragen, die in "H. Schmid & W. Helfer (1995): Pilze. Wissenswertes aus Ökologie, Geschichte und Mythos" etwas ausführlicher beschrieben wird:


    Tante Elly (Tochter des berühmten CHARLES DARWIN) ging regelmäßig auf Stinkmorchel-Jagd. Ihre Beute verbrannte sie dann, der Sittlichkeit der Mädchen wegen, heimlich und bei verschlossenen Türen im Feuer des Salons.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Opa Hans,


    Zitat von opa hans


    Die Burschen wachsen seit 2 Jahren an einem alten Ahornstucken.


    - Die Burschen scheinen sich sehr wohl zu fühlen.


    - Beim Betrachten der Bilder bin ich mir nicht so sicher, dass es sich um Schmetterlingstrameten (Trametes versicolor) handelt.


    Mich irritieren:
    - die stumpfen, wenig kontrastreichen Farben des Hutes
    - der etwas wulstig erscheinende Hutrand
    - die gräuliche Hutunterseite


    Frage: Hast Du ein Bild, das einen einzelnen Hut (Oberseite und Unterseite) detailreicher zeigt.
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    Wenn es allerdings um Alternativvorschläge geht, da fällt mir höchstens noch der [u]Gezonte Ohrlappenpilz (Auricularia mesenterica)[/b] ein, der ähnliche Fruchtkörper ausbilden kann.


    ---> Der Fall ist leicht zu klären, wenn Du ein Bild der Hutunterseite betrachtest:
    - Wenn glatt, feinporig weißlich ---> Trametes versicolor
    - Wenn runzelig gefaltet und gräulich, im Alter bräunlich ---> A. mesenterica.
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    - Wenn es die Schmetterlingstramete ist, dann brauchst Du Dir über die Zukunft des Stubbens keine sorgen zu machen. Diese Art ist als aggressiver Weißfäule-Pilz bekannt, der Totholz von der spätten Initialphase bis zur Finalphase abbaut.


    Grüße
    Gerd

    Hallo zusammen,


    "H. Genaust (2005): Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen, Nikol-Verlag" schreibt Folgendes:


    muscarius (Amanita <Fliegenpilz>):
    lat. muscarius <Fliegen -> (zu musca <Fliege>, s. muscae); nach dem früheren Brauch, gezuckerte Stücke der Fruchtkörper mit Milch zu übergiessen und als tödliches Lockmittel für Fliegen zu verwenden (Lex. Biol. 3,350)


    ---> Der Fliegenpilz wurde 1753 von Linnaeus als Agaricus muscarius beschrieben. Ich vermute, dass der Artname "muscarius = Fliegen betreffend)" in Anlehnung an den Volksnamen gewählt wurde.


    ---> Und wie üblich, wurde das erste aus dem Fliegenpilz isolierte Gift Muscarin genannt. Pech gehabt, dass dieses Gift nur in (toxologisch unbedeutenden) Spuren im Fliegenpilz vorhanden ist und erst später die das Fliegenpilzsyndrom auslösende Gifte "Ibotensäure und Muscazon" entdeckt wurden.
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    Die Geschichte geht weiter:


    Ich habe irgendwo gelesen, dass die Fliegen nur betäubt werden und (sofern sie nicht in der Milch ersaufen) nach einiger Zeit davonfliegen.


    - Durchaus möglich, dass sie sich nur einen Rausch holen.
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    –žZeitlmayr, Linus (1973): Knaurs Pilzbuch, Droemer Knaur, ISBN 3-426-00312-0–œ bringt bei Amanita muscaria (Fliegenpilz) noch folgende Volksnamen:


    Fliegenkredling, Fliegenteufel, Manschettenpilz, Miggeschwamm, Muckenpfiffer, Narrenschwamm (im Mittelalter)
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    Und noch eine Zusatzgeschichte:


    - Seit Alters her wird der Fliegenpilz als "Rauschmittel" genommen. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe wird die Ibotensäure im Körper in Muscimol (ist wirksamer als Ibotensäure) umgewandelt und über den Urin ausgeschieden.


    - Und sibirisch-asiatische Nomaden haben sich das nutzbar gemacht und nach einem Rausch den Urin gesammelt und mehrfach wiederverwendet.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Alex,


    Freut mich, dass Dir meine Beiträge gefallen.


    - Die nächsten zwei werde ich dem Thema Schwermetallbelastung und Radioaktive Belastung der Pilze widmen.


    Grüße
    Gerd


    PS.:
    - Alles klar mit den Links. Da brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen, dass ich ich Werbung betreibe.

    Hallo Alex,


    Zitat von freeze


    möglicherweise ist die Anfälligkeit für Kontaminationen in freier Natur nicht so hoch, wie die bei der Pilzzucht zu Hause. Durch das Zurücklassen von Stielresten hat schon so mancher sein "Substrat" entsorgen können.


    Ja das kann sein. Liegt evtl. daran, dass der Hobby-Züchter sein Substrat meist in schlecht belüfteten "Kellerräumen" aufbewahrt oder sein Substrat zu feucht ist.


    - Kultursubstrat ist anfällig und soweit mir bekannt ist, haben gelegentlich sogar Profizüchter ein Problem mit Kontamination durch Schimmel, Konkurrenzpilze etc.


    Grüße, Gerd


    PS.:


    Übrigens, den EGLI et al.-Bericht kann man sich als PDF-Datei runterladen:
    Nicht gefunden - WSL

    Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn


    der Gedankengang mit Gift-Riesenschirmling ist meiner Meinung nach ein sehr guter. Diese Art würde auch den an der Basis verdickten Stiel erklären. Auf dem ersten deiner Fotos hat der junge, am weitest vorne stehenden Pilz einen ebenso verdickten Stiel.


    - Danke, dass Dir mein Gedankengang gefällt.
    ---> Aber es ist keinesfalls die Form des Stiels, die Du auch bei jungen Rachodes-Sippen finden kannst. Schau Dir einmal die Stielformen /deutlich schlanker) der älteren Fruchtkörper an.
    ---> Endscheidend waren für mich andere Merkmale (Aufreißen der Huthaut ohne abstehende Schuppung, Farbe der Verfärbung, hängende, dünne Manschette etc.)


    Zitat von Pete Longhorn


    Ich weiss jetzt nicht wie das in Deutschland ist, aber in Österreich (besonders in meiner Gegend) gilt der Gift-Riesenschirmling als sehr selten, dass heisst, dass man den Fund von Alex eventuell melden sollte.


    - Vorkommen in Österreich kann ich nicht beurteilen, da ich <Datenbank.html> nicht überprüft habe.


    - Nur nach Bild, obwohl ich diese Art zu kennen glaube, würde ich den Fund nicht kartieren.


    Zitat von Pete Longhorn

    Ob man den von Alex gefundenen Pilz letztendlich sicher als Macrolepiota venenata oder M. rachodes var. bohemica bestimmen kann, bleibt wohl fraglich.


    - Völlig richtig, wenn man es genau wissen will, muss man mikroskopieren. Und dabei kann man sich die Zähne ausbeißen. Außer "Schnallen" (ja/nein) kann man da mikroskopisch kaum etwas Brauchbares finden.


    - Ich vertraue da eher auf "morphologische Merkmale". Und die sprechen aus meiner Sicht für M. venenata.


    Zitat von Pete Longhorn

    Die Schreibweise rhacodes vom Safranschirmling hab` ich noch nie gesehen und auch in den Pilzbüchern, in denen ich nachgeschaut hab`, steht nur die Schreibweise rachodes.


    - Wie dise Art aktuell in Östreich kartiert wird (Datenbank.html) weiß ich nicht, da ich keine Berechtigung habe, dies zu überprüfen.


    Fakt ist allerdings:


    (1) die Schweizer Kartierung (swissfungi.page1?sprache=D) benutzt weiterhin den Artnamen "rachodes"
    (2) Auch im Abbildungsverzeichnis (2002), da gibt es demnächst eine Neuauflage, wird rachodes als aktuell zitiert.


    (3) Im deutschen ONLINE-Kartierungs-Programm (Pilzkartierung Online) findet man die Schreibweise "rhacodes"


    (4) auch im "Index Fungorum (Index Fungorum - Search Page) wird nur "rhacodes" erwähnt.


    (5) Candussop & Lanzoni (1990): Lepiota s.l., Fungi Europaei vol. 4 (eine Schirmlingsmonografie) benutzt "rachodes".


    (6) Und was VELLINGA, die die rötenden Sippen in eine andere Gattung geschoben hat favorisiert, da bin ich zu faul ihre Schreibweise zu überprüfen.


    ===> Scheiß drauf, was nun die korrekte Schreibweise ist.


    ===> Schau einmal hier (index.php?t=tree&th=1947&mid=10657&rid=16&S=33ac5333be3d8e8d576bd47ba63f4ed7&rev=&reveal=).
    - Da wurde das Thema "korrekte" Schreibweise am Beispiel "Schwefelporling" ausgiebig diskutiert.


    ---> Was nun richtig ist, kann ich nicht beurteilen. Da kommt es nach den Nomenklaturregeln darauf an, ob der Erstautor (der hat absolute Priorität!) einen Rechtschreibfehler, den man korrigieren darf, bei seiner Veröffentlichung begangen hat. Und genau darüber streiten sich (für mich ätzend) die Gelehrten.


    Schöne Grüsse
    Gerd


    PS.:
    Ich bin da schon ziemlich überrascht über folgendes Zitat von Harry:


    Zitat

    in den Boardregel ist erwähnt dass Links zu anderen Seiten, wenn sie der Bestimmung dienen, erlaubt sind. Wenn du möchtest kannst du hier einen Beitrag vom Grünen Knolli einsehen.


    - Ich bitte darum, da ich evtl. bereits mehrfach gegen "Boardregeln" verstoßen habe und "Links" gebracht habe, mir mitzuteilen, wie ich die Boardregeln einsehen kann. Und die werde ich dann sorgfältig lesen.


    ---> Und wenn ich den Eindruck habe, dass dieses Forum keine Links zu Beiträgen zu anderen Foren wünscht, dann kann man mich ganz schnell als "passives Mitglied (Leiche) abhaken. Ich habe einfach keine Lust darauf, Themen, die in anderen Foren bereits ausgiebig (durchaus auch kontrovers) diskutiert wurden, erneut zusammenzufassen und hier zu präsentieren.


    ===> Ich bin durchaus bereit (und möchte dabei kein Mitglied dieses Forums für ein Konkurrenzforum abwerben) , durch meine Beiträge aktiv dazu beitragen, dieses Forum aufzuwerten.

    Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn


    Ich kann dir nur zustimmen:


    auf dem dritten Bild von rechts meinte ich anfangs auch einen Perlpilz zu erkennen, aber bei genauerem Hinsehen glaube ich auch angedrückte Velumreste einer ausgeprägten Scheide (untypisch für Amanita rubescens) zu sehen. Jetzt stellt sich nur die Frage, welche Amanita eine so weisse Farbe und rötende Stellen aufweist.


    Beim ersten Bild bin ich ebenfalls der Meinung dass es sich um Macrolepiota rachodes handelt. Es ist aber meiner Meinung nach, aufgrund der Fotoqualität, nicht eindeutig bestimmbar.


    - Obwohl das erste Bild qualitativ schlecht ist, bin ich (wie Harry) überzeugt davon, dass hier eine "rötende" Macrolepiotart gezeigt wird.


    - Beim dritten Bild muss ich passen:
    ---> Eindeutig für mich ist, dass es sich um eine Amanita-Art handelt. Doch welche, da verweigere ich ohne Rechtsanwalt eine Aussage.
    ---> Ich kann Dich hier nur noch darauf aufmerksam machen, dass es eine Reihe von Amasnita-Arten gibt, die Albino-Formen ausbilden.


    Grüße
    Gerd

    Hallo zusammen,


    beim Klicken auf "Pilze sammeln" (Homepage) bin ich auf das Thema gestossen, dass ich nachfolgend doch etwas differenzierter kommentieren möchte:


    Pilze richtig sammeln


    Abschneiden oder Herausdrehen?


    Zitat

    Ob Pilze abgeschnitten oder herausgedreht werden sollen –“ darüber streitet sich die Fachwelt.


    Diese Aussage ist m.E. veraltet:


    - Ja, die Fachwelt hat darüber lange Jahre gestritten. Doch zwischenzeitlich ist man sich längst einig, dass es völlig gleichgültig ist, ob man bei der Fruchtkörperentnahme die Pilze –žabschneidet–œ oder –ždrehend heraushebelt–œ.


    Und dies wurde auch durch Langzeitstudien bestätigt.
    ---> Vergleiche:
    Egli, S.; Ayer, F.; Chatelain, F. (1990): Der Einfluss des Pilzsammelns auf die Pilzflora. Zwischenergebnisse einer Untersuchung im Pilzreservat –œLa Chanéaz", Montagny-les-Monts, FR.; Mycologia Helvetica 3(4):417-428


    Egli, S.; Peter, M.; et al. (2005): Mushroom picking does not impair future harvests - result of a long-term study in Switzerland; ELSEVIER, Biological Conservation xxx:1-6
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    PRO und Kontra:


    Zuerst einmal etwas Hintergrundinformation:


    - Das Myzel (Pilzgeflecht) bildet, bevor es zur Fruchtkörperbildung kommt, Fruchtkörperanlagen (Primordien = Initialknötchen, aus denen letztendlich unter günstigen Bedingungen Fruchtkörper gebildet werden) aus. Und auch unter optimalen Bedingungen werden nur aus einem geringer Anteil dieser Primordien auch Fruchtkörper gebildet.
    ---> Dies dürfte einleuchten, da dass Myzel nur eine gegrenzte Energie zur Fruchtkörperbildung bereitstellen kann. Anders ausgedrückt: Die Fruchtkörpermasse, die gebildet werden kann ist gegrenzt.
    ---> Klar sollte deshalb auch sein, warum eine Fruchtkörperentnahme die Bildung neuer Fruchtkörper anregt. Ganz einfach: Durch die Entnahme von noch nicht ausgereiften Fruchtkörper steht überschüssige Energie zur Verfügung mit der weitere Primordien zur Fruchtkörperbildung angeregt werden.


    - Man kann dieses Verhalten (der Vergleich hinkt) evtl. mit einem Baum vergleichen, bei dem auch nur aus einem geringen Anteil von Augen neue Triebe gebildet werden. Die Triebbildung kann angeregt werden durch Schnitt.
    - Auch was die Gesamtmasse an Fruchtkörpern angeht, so hängt die von der Assimilationsleistung des Baumes ab. Es werden entweder viele kleine Fruchtkörper oder weniger große Fruchtkörper gebildet. Und wenn man einen Teil der Blüten entfernt, so gibt es halt weniger, aber dafür größere Fruchtkörper.
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    Die Gegner des Abschneidens argumentierten damit, dass der abgeschnittene Stielrest fault und das Myzel schädigt:


    ---> Dies kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, da auch in einem stark begangenem Gebiet eh der größte Anteil der Fruchtkörper übersehen wird und vergammelt. Für mich unvorstellbar, dass sich Pilze im Laufe der Evolution immer noch durch überständige, verfaulende Fruchtkörper schädigen lassen.


    Die Gegner des Heraushebeln argumentieren, dass durch das Heraushebeln das Pilzmyzel trockengelegt und Primordien mit dem Heraushebeln entfernt werden:
    ---> Argumente, die man eher nachvollziehen kann, zumal man beobachten kann, dass mit der Entnahme gelegentlich auch Fruchtkörperanlagen oder Fruchtkörperwinzlinge entnommen werden. Doch, wenn man sich die Gesamtfläche des Myzels im Verhältnis zu den durch Heraushebeln entstandenen Löchern oder die Gesamtzahl der Primordien vorstellt, dann ist dies wohl auch keine nachvollziehbare Argumentation.


    Mein Fazit:
    Bei der Fruchtkörperentnahme halte ich es so:
    (1) Bei Herbarmaterial oder Pilzen, die ich bestimmen möchte, benötigt man vollständige Fruchtkörper.
    ---> Heraushebeln ist angesagt. Und wenn es große Fruchtkörper sind, bei denen der Stiel sogar tief im Boden steckt, dann wird das Loch zugedrückt.


    (2) Bei Sammeln sicher bekannter Arten für den Kochtopf empfehle ich Abschneiden.
    ---> Das erspart eine Menge Putzarbeit.
    (3) Beim Sammeln von Speisepilzen (!?), die man einem Pilzberater oder Pilzkenner zur Begutachtung vorlegen möchte, ist Heraushebeln angesagt, damit der komplette Fruchtkörper begutachtet werden kann.
    ---> Und dies insbesondere deshalb, damit der Pilzbegutachter evtl. auf Trennmerkmale der Stielbasis hinweisen kann.
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    Zitat

    Ich gehöre zu den Leuten, die Ihre Pilze herausdrehen. Begründung: wenn man einen Pilz abschneidet, verfault der zurück gebliebene Teil und kann das Myzel töten.
    Warum steht z. B. auf Champignon Zuchtsets –žPilze herausdrehen, auf keinen Fall abschneiden!–œ?
    Bitte beachten Sie beim Herausdrehen der Pilze, dass Sie das entstandene Loch wieder verschließen. Wenn Sie das nicht machen, war alles umsonst. Sicherlich wird das Myzel beim Herausdrehen beschädigt, aber genau dies soll nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen das Wachstum neuer Fruchtkörper anregen.


    - Da kann ich nur auf meine obigen Kommentare verweisen.
    ---> Bei dem Heraushebeln (nützt nichts) gibt es nur zusätzliche Putzarbeit.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Harry,



    Zitat von Harry


    herzlich willkommen im Forum. Schön das du hierher gefunden hast und die " Ulmer Fraktion " verstärkst.


    - Das mit der Verstärkung wird sich in Grenzen halten.
    ---> Du weißt doch, in welchen Foren ich mich bevorzugt austobe.



    Zitat von Harry


    Ich denke dass deine Tipps zum Pilzvorkommen in und um Ulm in Zukunft von Alex und den restlichen Ulmern gerne gelesen werden.


    - Das hoffe ich doch, dass meine Beiträge gelesen und hoffentlich auch kontrovers diskutiert werden.
    ---> Noch mehr hätten die "Ulmer Pilzfreunde" aber davon, regelmäßig die monatlichen Treffen (Gäste sind immer willkommen) der "Arbeitsgemeinschaft Mykologie Ulm (AMU)" zu besuchen. Ein Pilzverein (lauter Amateure, ein Mix von wenigen sehr guten Pilzkennern und vielen Anfängern) direkt vor der Tür haben nur wenige Pilzfreunde.


    Zitat von Harry

    PS: habe den Link in deinem Beitrag anklickbar gemacht.


    - Klär mich bitte einmal auf, wie die korrekte Syntax eines externen Links lautet.


    Danke und Grüße in meine Heimat. Wir sehen uns ja Anfang August beim Pilzwochenende. Ich freue mich schon darauf.
    ---> Und wenn's keine Pilze gibt, dann gibt es Pilse
    ---> Ich bin da allerdings nicht bange: Pilze an Holz gibt es das ganze Jahr. Da muss man in Extremfällen halt "Äste umdrehen" oder (z.Z. ideal) nach "Phytoparasiten" (Rostpilze, Mehltau, Brandpilze, Imperfekten) schauen.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Alex,


    Zitat

    Fazit: ich hab keinen Plan


    Ich habe einen Plan:


    (1) Es ist definitiv ein Riesenschirmling (Gattung Makrolepiota)


    (2) Parasol (M. procera) kann man inkl. seiner Var. und nächsten Verwandten definitiv ausschließen.


    (3) Für mich ist das eindeutig eine Sippe aus der glattstieligen, rötenden "Rachodes-Gruppe", die VELLINGA (2002) in die Macrolepiota nahestehende Gattung Chlorophyllum geschoben hat.
    ---------------------
    Jetzt stellt sich nur noch die Frage, um welche Art es sich handelt?


    ---> Mein Favorit wäre Macrolepiota venenata (Giftschirmling), wobei ich die Gartenform des Safranschirmlings (M. rachodes var. bohemica nicht völlig ausschließen kann.


    Das Bild zeigt für mich einige typische Merkmale meines Favoriten:


    - Der nach oben abziehbare, reltiv dünne und nicht verschiebbare Ring,
    - Eine intensivere, dunklere Rotverfärbung im Stielschnitt
    - Nicht abstehende Hutschuppen sondern +-trapezförmig aufgerissene Huthaut auf hellem Untergrund
    - Verdickung des Stiels zur Basis hin
    - Kein abrupter Übergang des Stiel an der verdickten Basis


    Macroleiota venenata von Obststreuwiese:






    Und jetzt noch zum Vergleich, wie ich mir die typische Gartenform des Safranschirmlings vorstelle.



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    - Leider herrscht in der Literatur ziemliche Verwirrung, wenn es um die makroskopische Abgrenzung zwischen M. venenata und M. rachodes var. bohemica = M. rachodes var. hortensis = Chlorophyllum brunneum geht.


    - Übrigens, auch bei der Schreibweise ist man sich nicht einig: rachodes oder rhacodes, das ist hier die Frage ?


    Grüße
    Gerd