Aus der Perspektive eines "Pilzsuchers", welcher in erster Linie für die Liebe zum Hobby und die Pfanne auszieht und erst in zweiter Linie für die "Wissenschaft".
Von meinem persönlichen Standpunkt des Sammlers (welcher der Meinung ist viel zu wenig zu finden) aus begrüße ich vordergründig solche Projekte, da sie mir in den "Einöden" der (angeblich so) "bodensaueren" und "sandflächigen" Mark Brandenburg Rückschlüsse auf Fundstellen eher "untypischer" Pilze bieten könnten.
Als Sammler und Verzehrer müsste ich mir natürlich auch die Frage stellen, inwiefern ich mich selbst an solch einem Projekt ehrlich beteiligen würde. Profitieren wäre einfach, aber würde man auch eigene Fundstellen freiwillig mit anderen teilen wollen?
Ein gesundes, nicht-kommerzielles "Pilzesammeln" darf natürlich nicht zum Raubbau an der Natur führen. Ermöglicht man der laienhaften "Masse" einfach und unkompliziert auf solche (durch GPS sehr genauen) Kartierungen zuzugreifen, könnte man genau dies befürchten.
Zum Thema GPS: Aus Erfahrung (in anderen Bereichen) kann ich sagen, dass es Menschen gibt, welche mithilfe einer GPS-Navigation (nicht nur beim Autofahren) den Geist völlig abschalten und in eine Art "Panzermodus" verfallen. Da werden Leute über öffentliche Plattformen mit GPS-Koordinten "interessanter Ort" versorgt und sobald sich die Massen in Bewegung setzen kommt es an ungünstigen Stellen teils zu massenhaft "Flurschaden". Deswegen sage ich: GPS macht stumpf! Mit starrem Blick auf den "Navigationspfeil" der elektronischen Helfer wird nicht mehr viel Anderes wahrgenommen und entsprechend einfach plattgetrampelt. Ich nehme teilweise auch GPS-Koordinaten von neuen oder interessanten Fundstellen für den privaten Gebrauch, würde es jedoch ablehen, diese öffentlich zu machen. Für rein mykologische Zwecke sehe ich das durchaus anders.
Schließlich bleibt es für mich als Sammler auch eine Frage nach der Romantik. Was wären denn die "alten Pilzkauze" ohne ihre langjährige Erfahrung bezüglich "ihrer" Reviere und Arten - das wäre doch eine förmliche "Entzauberung" des Pilzesammelns.
Eine Veröffentlichung von "Pilz-Koordinaten" für die breite, hungrige Masse sollte nachwievor nur in Form von Werbung zur "Zuchtchampignon"-Theke des nahen Aldis führen und nicht in den Wald!
Gruß
Andreas