Achtung: Meine Kommentare in diesem Thread werden von Zeit zu Zeit von mir angepasst bzw. aktualisiert und verfeinert!
Der jeweilige Text kann sich somit in einem gewissen Rahmen sinngemäß, längenmäßig oder in seinem Aufbau verändern!
Hallo zusammen, hallo Holger!
Holger hat hiermit ein fachforenfüllendes Thema mit ins Spiel gebracht!
Grundsätzlich scheint mir das Thema "Makro-Schlitten oder Fokusring?" recht kontrovers bzw. nicht eindeutig abgehandelt zu werden, ebenso wie das Entstehen der Halos!
Ich würde aber zumindest hinsichtlich dieser Halos ("Heiligenscheine") nach wie vor Verwacklungen und Kontrastüberspitzungen bzw. drastische Hell-Dunkel-Unterschiede verantwortlich machen und nicht die jeweilig angewandte Technik zum Erstellen der Stacking-Serie.
Und zwar ganz einfach auch aus dem Grund, da ja ansonsten ausnahmslos alle Stackings diese Halo aufweisen würden, was aber unter Berücksichtigung gewisser Maßnahmen nicht der Fall ist!
Auszüge aus Foren zum Thema "Schlitten oder Fokusring":
...bei der Fokusänderung ändert sich auch minimal der Bildausschnitt. Das ist aber bei einem Schlitten genauso, da Du dabei ja den Aufnahmeabstand änderst...
oder:
Das Ändern der Bildweite durch Drehen am Fokusring (Entfernungseinstellung) ist prinzipiell etwas anderes als das Ändern der Gegenstandsweite durch Schlittenbewegung! Im ersten Fall verändere ich Gegenstandsweite UND Bildweite, im zweiten Fall nur die Gegenstandsweite!
Die Effekte mögen allerdings in bestimmten ABM Bereichen vergleichbar sein.
Das wirkt sich im Bereich Makrofotografie (ABM 1:10 bis 10:1) natürlich anders aus als bei "normaler" Fotografie > 1:10, da das Verhältnis von Gegenstandsweite/ Bildweite bzw. Gegenstandsgröße/ Bildgröße (das ist der ABM) unterschiedlich stark beeinflußt wird, je nachdem, ob ich den Zähler oder Nenner um einen konstanten Betrag verändere. Beispiel: Objekt ist 1000cm entfernt, Objektivmittelpunkt 3cm von der Bildebene. Ich vergrößere nun die Bildweite (Fokuseinstellung am Objektiv) um 1cm: der Effekt auf die Bildweite (nun 4cm) ist natürlich von anderer Art als die Verkleinerung der Gegenstandsweite (9999cm). Im Makrobereich ist das natürlich um Dimensionen anders bzw. sogar umgekehrt.
--> Bei letzterem Beitrag könnt Ihr Euch selbst ausrechnen, welche Methode im Makro-Bereich diejenige mit den größeren Auswirkungen bzw. "Nebenwirkungen" ist!
Wenn Ihr es herausgefunden habt, dann sagt mir bitte Bescheid !
Ganz klar kann man als Fachmann jederzeit rechnerischen Grundlagen mit ins Thema einfließen lassen, die sich aber nur dann auch konkret umsetzen lassen, wenn Rahmenbedingungen absolut professionell sind!
Da messen die Profis auch den Abbildungsmaßstab schon mal selber aus, indem sie eine Formel mit entsprechenden Werten füttern...
Solange wir hier aber von händischem Drehen am Fokusring und von "Billigschlitten" reden, kann man solche Grundlagen aber getrost Grundlagen sein lassen!
Zuerst gilt es Verwacklungen zu reduzieren und gewisse qualitative Grundlagen der Bilder zu schaffen!
Bis diese Voraussetzungen jedoch gegeben sind, überwiegen die aus Verwacklern und aus dem Fehlen anderer (grundlegender) fotografischer Anforderungen resultierenden Nachteile die Vorteile weiterführender Techniken bei Weitem!
Wenn Ihr mal ein bisschen googelt und Euch über dieses Thema ("Schlitten oder Fokusring") im Netz informiert, werdet Ihr auf die verschiedensten Meinungen (und auch auf die verschiedensten Qualifikationen der Poster) treffen.
Die einen schwören auf den Schlitten, die anderen behaupten, dass ausschließlich eine Fokussierung über den Fokusring des Objektives den gewünschten Erfolg bringen kann!
Außerdem hört das Thema Makro-Fotografie beim Maßstab 1:1 ja nicht auf, im Gegenteil: darüber hinaus fängt der Spaß erst richtig an!
Was da aber an Ausrüstung und Fachwissen benötigt wird, übersteigt die Vorstellung eines jeden, der sich noch nie mit diesem Thema beschäftigt hat:
Da werden Metallplatten verbaut, um Schlitten zu stabilisieren, da kommen Balgengeräte, Lupenobjektive und Objektive in Retrostellung zum Einsatz, da werden die Bilder ausnahmslos nach der Beurteilung des Histogramms geschossen, um die Kontraste gemäß dem "Willen" des jeweiligen Stacking-Programmes
anzupassen u. s. w., u. s. w., ....
Davon sind wir in diesem Thread noch Welten entfernt!
Für Amateure wie mich sind gewisse Techniken ganz einfach noch eine Stufe zu hoch bzw. zu weitreichend oder die Hardware, mit der man die eine oder die andere Methode umsetzen könnte, ist schlicht nicht vorhanden, zumindest nicht in dem Maße oder der Art, um etwaiges Wissen auch perfekt umsetzen zu können!
Mittlerweile gehe ich jedoch davon aus, dass ein Makroschlitten für jegliche Einsatzbereiche, die jenseits eines Abbildungsmaßstabes von 1:1 liegen, zu einem unverzichtbaren Teil der Ausrüstung gehören, zumindest wenn man Stacken möchte.
Nur so lässt sich die Abfolge der dort herrschenden, minimalen Schärfentiefenbereiche (durchaus bis zu gerade mal 0,1 mm!) korrekt und beherrschbar erfassen!
Andere technische Lösungen mag es geben, aber mit dem Drehen von Hand am Fokusring wird man den dortigen Anforderungen zum Erstellen einer Stacking-Serie auf keinen Fall mehr gerecht werden können!
Selbstverständlich könnte man (zumindest für Einzelaufnahmen!) bei Bedarf auch jeweils das gesamte Stativ ausrichten. Das ist aber in jedem Falle sehr umständlich und für das Erstellen von Stacking-Serien absolut ungeeignet!
Ich glaube, dass die Zukunft der Stacking-Programme (bzw. der Kameras selbst!) darin liegen wird, sämtliche gängigen Techniken im Rahmen der Verarbeitung durch das Stacking-Programm erkennen und entsprechend verarbeiten zu können bzw. entsprechende Verarbeitungsmaßnahmen schon in der Kamera vornehmen zu können.
Tatsache ist:
Sowohl beim Fokussieren von Hand wie auch bei der Bewegung der Kamera auf dem Schlitten kommte es zu Veränderungen, welche die rechnerischen Werte der einzelnen Aufnahmen einer Serie verändern, in welcher Weise auch immer!
Ich wünsche Euch einen tollen Tag!
Gruß,
Fredy