Beiträge von Jule

    Hallo ihr Drei,


    auch an euch natürlich vielen herzlichen Dank. Noch dauert es ja etwas bis der Verkauf startet, aber ich bin sehr gespannt ob es ankommt bei der Community. Neben den ganzen Rundbriefen und der ganzen Nachwuchsförderung dachte ich dass so ein Buch vielleicht unterstützend dabei ist.


    Liebe Grüße,

    Jule

    Hallo ihr Lieben,


    Karl: Vielen herzlichen Dank dass Du hier ein bisschen die Werbetrommel rührst. Ich hoffe es führt zum gewünschten Erfolg und auch diejenigen die noch nicht so viele Berührungspunkte mit Phytos hatten haben jetzt Lust mit diesem Buch etwas einzusteigen :)


    @ Tuppi: Dankeschön :) Ja, hatte das schon länger vor, aber diverses hatte mich immer wieder davon abgebracht.


    @ Drosophila: Vielen Dank für das große Lob. Ich würde es mir wünschen :)


    @ Mausmann: Wir werden sehen ob das Buch es schafft mehr Leute für die Thematik zu begeistern. Ich würds natürlich klasse finden und bin weiterhin wie immer gerne per mail bereit jegliche Art an Fragen zu dem Thema zu beantworten.


    @ Wutzi: Wie lieb von Dir :) Der Rost auf Bärwurz, ich gehe davon aus Du meinst Nyssopsora echinata, ist auch im Buch :)


    Liebe Grüße,

    Julia

    Hallo in die Runde,


    ich habe nicht Puccinia poarum anders genannt, ich habe einen Komplexnamen für 2 Arten verwendet, der im Grunde Synonym ist. Ich habe um auszudrücken dass ich hier keine Bestimmung machen kann den Namen Aecidium petasitis benutzt, der nomenklatorisch existiert und als Begriff den möglichen Wechsel zu Seggen oder eben Süßgräsern (was zwei paar Schuh sind) bezeichnet. Das macht man zum Beispiel bei dem Wolfsmilchrost den viele "Erbsenrost" nennen auch, da nennt man das Aecidium euphorbiae, weil eine genaue Artansprache auf Wolfsmilch nicht möglich ist. In diesem Namen stecken 25 oder mehr Uromyces Arten, die zu verschiedenen Schmetterlingsblütlern wechseln.


    Ich hoffe ich konnte die Verwirrung etwas entwirren.


    Liebe Grüße,

    Julia

    Huhu,


    meines erachtens gibt es keine Phytogruppe, zumindest keine deutschsprachige. Ich habe lediglich eine Seite bei Facebook erstellt, die mit meiner Homepage verknüpft ist, auf der ich in unregelmäßigen Abständen mal einen Phyto vorstelle, in der Hoffnung auch jüngere animieren zu können. Phytos werden in den normalen Pilzgruppen angefragt und oft wird da dann halt auch viel Stuss als Antwort geschrieben. Ich sag nur Birnengitterrost.


    Ich denke nicht dass es die Konkurrenz in Facebook ist, sondern dass viele eher in einem Allgemeinen Pilzforum was posten ohne sich groß Gedanken darüber zu machen es vielleicht in einem Spezialforum zu posten und mehr Resonanz zu erhalten.


    Mir persönlich war zum Beispiel irgendwann die Lust ausgegangen im Phytoforum, weil alle Beiträge die ich dort verfasst habe um Anregungen für bestimmte Pilze zur Nachsuche zu geben nur sporadisch beantwortet wurden und meist nur von Harry um nett zu sein. Wenn niemand was postet ist es halt problematisch. Und der ganze Kern der Phytogemeinde nutzt halt einfach keine Foren.... :( Ich versuche jedenfalls dort wieder aktiver zu sein, obs was bringt...man weiß es nicht.


    Liebe Grüße,

    Julia

    Huhu in die Runde,


    es lohnt sich prinzipiell immer im Spezialforum eine Anfrage zu stellen, da man da direkt bei den Spezialisten anfragt. Danke erstmal für den eindeutigen Titel, da weiß ich wenigstens schon direkt, dass es ein Thema ist, dass eventuell meine Hilfe und Unterstützung benötigt.


    Der Fall auf Pestwurz ist gar nicht mal so leicht, da gibt es nämlich noch einigen Forschungsbedarf. Wir sehen auf den makroskopischen Fotos becherförmige Aezien die in Gruppen auf der Blattunterseite sitzen. Sie sind orangegelb und haben einen umgebogenen, zerschlitzten Rand. Mikroskopische sehen wir die Aeziosporen (die kleineren rundlichen Gebilde) und Zellen der Pseudoperidie. Diese sorgt für diese Becherstruktur und umgibt die Sporenmasse.


    Zu dem Pilz kann man sicher eigentich nur sagen, dass es Aecidium petasitis ist, also ein Rostpilz, der auf Pestwurz diese Aezien ausbildet. Der Pilz kann zu Süßgräsern wechseln (Puccinia poarum agg.) oder zu Sauergräsern (Puccinia dioicae agg.). In beiden Fällen befinden sich innerhalb der beiden Artengruppen wiederum verschiedene Kleinarten. Sie alle werden über die Kenntniss des Wechselpartners und auch grob über die Sporengröße unterschieden, das letzte Wort ist hier aber noch nicht gesprochen.


    Ich selber will im nächsten Jahr mal verstärkt Belege auf Petasites sammeln und durchschauen.


    Sorry dass ich nicht mehr dazu sagen kann.


    Liebe Grüße,

    Julia


    Hallo Jule,


    ich weiß nicht, ob du hier noch mitliest... das, was du gefunden hast und abbildest ist keine Vouauxiella - es sind die Pycnidien der Physcia tenella selbst. Die Konidien von Vouauxiella sind breitet, haben Öltröpfchen usw. - das gehört zur Flechte, die selbst auch Konidien ausbildet. Gut abgebildet ist das z. B. hier: http://www.lichens.lastdragon.org/Physcia_tenella.html


    LG
    Christoph


    Lieber Christoph,


    doch doch, aber bin halt schreibtechnisch nicht mehr aktiv im moment, da ich zu viel anderes um die Ohren habe.


    Danke für Deinen Hinweis!!!


    Liebe Grüße,
    Jule

    Lieber Björn,


    wegen Rundbrief hast Du eine PN.


    Das Bild mit den Konidien zu Marssonina sieht aber nicht nach Marssonina aus, also finde ich. Ich finds aber super dass Du nach der Pilzgruppe schaust :)


    Liebe Grüße,
    Jule

    Lieber Björn,


    schön dass Du auch ein bisschen nach Phytos Ausschau hältst. Bist Du im Rundbrief von mir eigentlich schon drinnen oder generell interessiert?


    Nun zu Deinen Phytos:


    zu 9: Das ist sicherlich ein Pappelblatt, aber mehr als Populus kann ich da auch nicht sagen, denn die Jungtrieb von P. tremula sehen denen von P. nigra agg. sehr ähnlich. Rostpilze auf Pappel sind generell auch nicht leicht bestimmbar und brauchen meist ausgiebige mikroskopisch Untersuchungen. Sorry. Man sieht hier die orangefarbenen Uredien. Wenn Du auf alten Blättern schaust, kannst Du vielleicht ober oder unterseits krustige braune Telien finden.


    zu 10: Passt. Auf den Mikrobilder sieht man schön die Teliosporen, die mehr Zellen als die von Phragmidium violaceum haben.


    zu 11: Das passt, ist einer der häufigsten Rostpilze und kann im Grund genommen ganzjährig gefunden werden.


    zu 12: Hier vermute ich Marssonina juglandis. Mikroskopiere mal rein, dann siehst Du, wenns die Art ist, so breit sichelförmige Konidien.


    zu 13: Hierbei handelt es sich um Coleosporium tussilaginis. Man sieht die stäubenden Uredien und die speckig roten Telien. Der Pilz wechselt im Frühjahr auf Kiefer (Pinus). Die anderen Arten auf Huflattich verursachen becherförmige Lager (http://jule.pflanzenbestimmung.de/puccinia-poarum-2/)


    zu 14: Ich tendiere hier zu Erysiphe capraea, aber es ist besser die Größe der Fruchtkörper zu wissen, das hilft dann.


    zu 15: Das sind Weidenblätter, auch irgendwas um Sal-Weide (Salix caprea). Der Echte Mehltau ist noch nicht ausgereift, das sieht man an den Stummeln der Anhängsel und Rostpilze auf Weide sind noch viel schlimmer und schwieriger als die auf Pappel.


    Liebe Grüße,
    Jule

    Hallo ihr Lieben,


    danke für den Hinweis per mail, ich hab momentan andere Sorgen, deswegen gehen mir solch Beiträge durch die Lappen.


    Also leider muss ich sagen, dass es sich hierbei um nichts pilzliches handelt, sondern um etwas tierisches, was ich schon auf mehreren Pflanzen beobachten konnte. Was genau kann ich nicht sagen, aber man hatte mich auch schonmal wegen sowas angerufen (Verdacht auf Rostpilz mit weißen Aezien) aber jedes mal waren es diese tierischen Gebilde. Oft in Reihe.


    Sorry dass ich nicht mehr dazu sagen kann.


    Liebe Grüße,
    Jule

    Hallo ihr Lieben,


    vielen Dank für euer feadback! Es war ein wirklich tolles Wochenende mit Karl. Ein super lieber Mensch und es ist einfach toll wieder mit gleichgesinnten und unkomplizierten Menschen unterwegs zu sein, wo keiner mault dass er Hunger hat, Pippi muss oder einfach kein Bock mehr hat.
    Auch nicht, wenn man beim Geo Tag angeblich zum Ende auf der verschollen Liste steht, weil es gießt und man immer noch nicht da ist. Es gibt kein falsches Wetter, nur falsche Kleidung, so!


    Ich habe einige Phytos mit nach Hause bringen können, mikroskopiert habe ich alle schon, nun müssen zeitnah die Herbarschilder getippt werden, damit sich der Altlastenberg nicht so hoch auftürmt (Mittelmeerbelege liegen da).


    @ Tuppie: Es gibt mehrere verschiedene Epichloe Arten auf Gräsern, welche über den Wirt unterschieden werden. Habt ihr das Gras bestimmt, dann könnte man dem Pilzchen einen Namen geben.


    Liebe Grüße
    Jule

    Hallo ihr Lieben,
     
    mal wieder ein Lebenszeichen von mir [font="Wingdings"]:)[/font]
    Am Wochenende war ich mal wieder in fremden Gefilden unterwegs, und zwar habe ich Karl Wehr in NRW besucht. Er hatte mich eingeladen, sein Stammgebiet Brachter Wald Phytotechnisch mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Dem sauren Untergrund geschuldet gab es aber gar nicht allzu viele Phytos, weshalb am Samstag ein Ausflug zum Tag der Artenvielfalt unternommen wurde und Sonntag in Krefeld um das Umweltinformationszentrum gesucht wurde.
    Damit ihr einen Eindruck von unseren Funden bekommt, hier ein bebilderter Beitrag. Bei den Großpilzen, mehr oder wenige groß, gilt der Dank Karl, welcher die Endbestimmung dieser übernommen hat.
     
    1 Direkt noch am Parkplatz vom Brachter Wald fand ich den auddälligen Rostpilz Phragmidium violaceum auf Brombeere (Rubus fruticosus agg.). Oberseite runde große violette bis rötliche Blattflecken, unterseits stäubende orangefarbene Uredien.

     
    2 Detail

     
    3 Gelbliche Blattfleckungen an dem Schmalblättrigen Greiskraut (Senecio inaequidens) welche durch den Falschen Mehltau Bremia lactucae s. l. verursacht werden.


    4 Der weiße Rasen auf der Blattunterseite.
     


    5 Der Laubholzhörnling (Calocera cornea)

     
    6 Eindruck des Gebietes


    7 Hygrocybe helobia, ein Saflting, welcher dort zahlreich vorhanden ist. Seltenheit!


    8 Lamellendetail


    9 Das Niederliegende Hartheu (Hypericum humifusum)


    10 Hygrocybe acutoconica, an einer Stelle bestandsbildend auf einem etwas trockeneren Streifen.


    11 Entyloma hieracii auf dem Kleinen Habichtskraut (Pilosella officinarum). Ein seltener Wirt für den zerstreut vorkommenden Pilz. Man sieht deutlich die gelben Blattflecken.


    12 Unterseits die weißlichen, runden Blattflecken.


    13 Der Falsche Mehltau Hyaloperonospora teesdaliae am Bauernsenf (Teesdalia nudicaulis), eine Art die Sandböden braucht. Man sieht die verzweigten Konidienträger am Stängel.


    14 Wieder das Kleine Habichtskraut (Pilosella officinarum), aber diesmal mit dem Falschen Mehltau Bremia lactucae.


    15 Der weiße Rasen auf der Blattunterseite ist im dichten Haarfilz der Pflanze nur schwer zu erkennen.


    16 Eindruck des Gebietes


    17 Pfifferlingsartiger Saftling (Hygrocybe cantharellus)


    18 Ein bisschen Wildniss


    19 Wildwechsel


    20 Das Brandpilz Ustilago calamagrostidis auf dem Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos). Ein tyischer Streifenbrand welcher die Pflanzen mit schwarzen stäubenden Streifen durchzieht.


    21 Clavaria fragilis, Zerbrechliche Keule


    22 Parasola schroeteri, ein Scheibchentintling


    23 Der eher unauffällige Brandpilz Entyloma veronicae auf dem Quendelblättrigen Ehrenpreis (Veronica serpyllifolia). Man sieht gelbliche bis bräunliche, rundliche Flecken auf den Blättern.


    24 Die Raupen vom Tag-Pfauenauge (Aglais io) auf Brennnessel.


    25 Der Streifenbrand Ustilago striiformis auf dem Weichen Honiggras (Holcus mollis). Die Pflanzen bleiben steril und weisen schwarze stäubende Streifen auf.


    26 Nun sind wir bei Wesel an der Lippemündung. Dort fand sich der Falsche Mehltau Peronospora arthuri an Nachtkerzen (Oenothera biennis agg.). Die befallenen Pflanzen sind auffällig hellgrün gefärbt.


    27 Blattunterseits ist ein dichter, hellgrauer Rasen ausgebildet.


    28 Auf den Rauen Gänsedisteln (Sonchus asper) fanden sich die Aezien von dem Rostpilz Puccinia pseudophaeria, welche orangefarben, becherförmig und ohne auffällig Pseudoperidie sind.


    29 Der Graskernpilz Epichloe bacconii auf Riesen-Straußgras (Agrostis gigantea). Das Stroma umgibt den Halm und reift von weiß bis orange. Es ernähren sich Blumenfliegen von dem Stroma. Es gibt mehrere Epichloe Arten, welche vor allem über das Wirtsgras und/oder die Größe der Sporen unterschieden werden.


    30 Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens)


    31 Eine Narrentasche, Taphrina populina, auf der Schwarz-Pappel (Populus nigra). Die Blätter weisen blasige Auftreibungen, mehr oder weniger auffällig auf, deren Innenseite durch die Bereifung der Asci quietschgelb gefärbt ist.


    32 Momentan sehr häufig zu finden, der Imperfekte Pilz Ramularia rubella auf de Stumpfblättrigen Ampfer (Rumex obtusifolius). Aber vorsicht, lange nicht jeder lila farbene Fleck auf der Blattoberseite der Pflanze gehört zu diesem Pilz.


    33 Ein Falscher Mehltau der sich scheinbar ausbreitet. Peronospora verbenae auf dem Eisenkraut (Verbena officinalis). Man sieht schön die hellgrünen bis rötlich verfärbten Blattflecken, unterseits ist ein hellgrauer Rasen ausgebildet.


    34 Gallen welche von der Gallmücke Contarinia scrophulariae auf der Braunwurz (Scrophularia nodosa) verursacht werden. Man sieht dass die Blüten anormal geschwollen sind.


    35 Eine Doppelinfektion auf der Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias). Zum einen ein orangefarbenes stäubendes Lager vom Rostpilz Melampsora euphorbiae, aber auch das weiße Myzel vom Echten Mehltaupilz Fibroidium cyparissiae auf den Früchten.


    36 Die wunderschöne Nickende Distel (Carduus nutans)


    37 Impressionen von der Regenfront


    38 Der Winter-Schachtelhalm (Equisetum hyemale)


    39 Der Bleigraue Bovist (Bovista plumbea), bei dem bei Berührung die Außenschale (Peridie) typischer weise so abblättert.


    40 Der blütenbewohnende Falsche Mehltau Peronospora radii auf den Blüten der Geruchlosen Kamille (Tripleurospermum perforatum). Es ist ein grauer Rasen aus Konidienträgern auf den Blütenblättern ausgebildet.


    41 Der Zweiknotige Krähenfuß (Lepidium didymum)


    42 Der seltene Brandpilz Entyloma serotinum auf Beinwell (Symphytum officinale), welcher hier außerordenlich massiven Befall verursacht hat. Man sieht deutlich die weißlichen bis später bräunlichen (aber dann weiß umrandeten) Battflecken.


    43 Detail


    44 Der Rostpilz Puccinia galii-verni welcher polsterförmig dunkelbraune Telien an den Stängeln von Labkraut-Arten (Galium) verursacht.


    45 Der Brandpilz Thecaphora saponariae auf dem Seifenkraut (Saponaria officinalis), welcher systemisch ist und alle Knospen einer Pflanze stark aufdunsen lässt. Bei manueller Öffnung legt man die rotbraune Sporenmasse frei.


    Mittlerweile ist es Sonntag und wir haben ein letztes Mal das Exkursionsgebiet gewechselt und sind nun in Krefeld unterwegs.
     
    46 Calyptella capula auf Wolligem Honiggras (Holcus lanatus), abgestorbene Stängel.


    47 Melanotus phillipsii auf Wolligem Honiggras (Holcus lanatus), abgestorbene Stängel.


    48 Der Graskernpilz Epichloe clarkii, welcher recht selten ist, dort aber zu Hauf vorkam.


    49 Der Kugelschneller (Sphaerobolus stellatus) auf Mulch.


    50 Auch der Orangerote Helmling (Mycena acicula) stand auf dem Mulch.

    [hr]
    51 Eine weitere Seltenheit war der Falsche Mehltau Peronospora rubi auf der Kratzbeere (Rubus caesius). Blattoberseits waren die Blätter gelblich bis rötlich verfärbt.


    52 Unterseits war ein spärlich grauer Rasen aus Konidienträgern ausgebildet.


    53. Eine Traumkollektion vom Behangenen Faserling (Psathyrella candolleana), wenn auch bissi nass geregnet.


    54 Das Ausblassende Täunling (Russula exalbicans) unter Birken.


    55 Der Echte Mehltaupilz Erysiphe euonymi am Spindelstrauch (Euonymus europaeus), mit seinem weißen Myzel das die Blätter überzieht.


    56 Einer der wenigen Echten Mehltaupilz die jetzt schon Fruchtkörper bilden.


    57 Der auffällige Rostpilz Melampsorella symphyti auf dem Beinwell (Symphytum officinale) mit seinen leuchtend orangefarbenen, rasig angeordneten, stäubenden Uredien.


    58 Der Rostpilz Puccinia convolvuli auf der Zaun-Winde (Calystegia sepium), welche seine gesamte Entwicklung auf der Pflanze vollzieht. Man sieht hier die orangefarbenen beherförmigen Aezien auf der Unterseite von etwas eingesenkten, rötlich gerandeten Blattflecken.


    59 Der sehr häufige Rostpilz Puccinia lapsanae auf dem Rainkohl (Lapsana communis) mit seinen zahlreichen stäubenden, zimtfarbenen Uredien, die meist beidseitig der Blätter ausgebildet sind.


    60 Der Rostpilz Phragmidium tormentillae auf dem Bastard-Fingerkraut (Potentilla anglica). Die Uredien sind leuchtend orangefarben.

     
    Ich hoffe der Beitrag hat euch gefallen und der eine oder andere schaut vielleicht jetzt selber mal draußen, ob er den einen oder anderen Phyto entdecken kann[font="Wingdings"].[/font]
     
    Liebe Grüße
    Jule

    Hallo ihr Lieben,


    ja, ich weiß, es war lange Zeit still um mich. Ich lese passiv mit, aber für mehr war hier leider keine Zeit. Ich sitze immer noch an meiner Promotion...


    Letztes Jahr habe ich auf Wunsch von Harald Ostrow für den Coburger Pilzverein einen Phytokurs angeboten, welcher mir und den Teilnehmern sehr viel Spass gemacht hat. Nachdem die Teilnehmer gerne eine Wiederholung im darauffolgenden Jahr gewünscht haben, hat Harald wieder einen Kurs auf die Beine gestellt.
    Eigentlich war der Kurs schon ausgebucht, durch den Wechsel in eine größere Unterkunft, können jetzt aber noch 4 weitere Teilnehmer mitmachen.


    Da ich von dem einen oder anderen hier ja schon ab und an Interesse an der Kleinpilzthematik mitbekommen habe, würde ich gerne mit euch die Einladung teilen. Anmelden könnt ihr euch dann bei Harald Ostrow, falls Interesse besteht: harald.ostrow@t-online.de


    "
    Pilzkundliche Arbeitsgemeinschaft Coburg
     
    Phytoparasitische Kleinpilze (Julia Kruse)
     
    Als Vertiefung und Fortsetzung unseres letztjährigen Einführungskurses bietet die PKA Coburg einen Theorie- und Praxis-Lehrgang zu dieser wenig beachteten, aber allgegenwärtigen Pilzgruppe an. Grundlegende Kenntnisse werden wiederholt und vertieft. Mit Julia Kruse haben wir wieder eine Expertin, die es hervorragend versteht, die oft unscheinbaren Pilze eindrucksvoll zu präsentieren.
     
    Termin: Freitag, 3. Juni bis Sonntag, 5. Juni 2016
     
    Tagungsort: Ebern / Institut für Biodiversitätsinformation (IfBI), alter Kasernenbereich
     
    Teilnehmerbeitrag: 40 €.
    (Die aktiven Mitarbeiter unserer PKA Coburg bekommen eine Ermäßigung von 10 €.)
     
    Programm:
     
    Freitag:     19:00 Uhr Vortrag "Die verschiedenen Gruppen der Phytos,
    Fach-Vokabular im Klenke/Scholler-Buch und sonstige Literatur

    Internet-Portale zu Phytos"
    Samstag: vormittags Exkursion 9:00-11:30 Uhr "Wie suche und sammle ich Phytos

    richtig?"
    12:00 Uhr Mittagessen
                                    nachmittags 13:00-16:00 Uhr: "Wie bestimme ich mit Klenke/Scholler?"
    16:30-17:00 Uhr "Besprechung der gefundenen Arten" + evtl. Pilzausstellung

    17:30 Uhr Abendessen
                                    abends 19:00 Uhr: Vortrag "Vorstellen einiger Arten (Makro- und Mikromerkmale)", dabei

    Wiederholen der wichtigen Begriffe
    Als Zugabe wären auch sonstige Gruppen phytoparasitischer Kleinpilze interessant, die
                                  nicht im Klenke/Scholler enthalten sind;
    Sonntag: vormittags 9:00-11:00 Uhr Exkursion

    11:30 Uhr Mittagessen
                                  nachmittags 13:00-15:30 Uhr: "Wir bestimmen mit Klenke/Scholler"
    Schlussbesprechung (Ende ca. 16:00 Uhr)

     
    Material: Mikroskop und Stereolupe (wenn vorhanden) selbst mitbringen.
     
    Bestimmungsliteratur:
    Klenke/Scholler: Pflanzenparasitische Kleinpilze. Springer-Verlag (Preis 90,00 €).
    Das Buch enthält alle Phytos deutschlandweit mit Bestimmungsschlüsseln je Pflanzenart, Erklärungen, sowie einen Bildteil. Damit seid ihr auf dem aktuellen Wissensstand.
     
     
    Grub am Forst, 21.02.2016
     
    Harald Ostrow"



    Bilder vom Kurs aus dem letzten Jahr hänge ich euch an :)










    Liebe Grüße
    Jule

    Hallo,


    ich weiß nicht ob Hilfe bei der Ansprache der Pflanzen gewünscht ist. Falls dennoch, würd ich eben kurz ein zwei Anmerkungen machen. Es gibt nicht "DAS" Knabenkraut. Und ein Knabenkraut, Gattung Dactylorhiza, ist hier nicht zu sehen. Alles was hier eine rosa Orchidee ist hört auf den Namen Purpur-Orchidee (Orchis purpurea). Die weißliche Orchidee ist die Grünliche Waldhyazinthe (Platanthera chlorantha), gut zu erkennen an den divergierenden Staubbeuteln (die formen einen Dach ^).
    Und das letzte Bild zeigt den Aronstab (Arum maculatum).


    Sehr schöne und stimmungsvolle Bilder übrigens :thumbup:


    Liebe Grüße Jule

    Hallo Ulli :)


    welch ein wunderschöner Bilderschmaus. Da bin ich just wieder im Lande und kann mich an so einem schönen Beitrag erfreuen.
    Du zeigst schöne und nicht sehr alltägliche Pflanzen eines wohl besseren Gebietes :)


    Eine kleine Anmerkung hätte ich dann aber noch: 06 ist nicht die Wegwarte sondern von dem was ich da sehen kann der Blaue Lattich (Lactuca perennis).


    Liebe Grüße Jule

    Guten morgen ihr Lieben,


    vielen Dank für eure netten Kommentare, ich habe mich sehr gefreut. Ich finde es schön, dass ich mit meinen Pilzen doch den einen oder anderen erreiche :thumbup:


    @ Peter: Jetzt hast du mich auf einem falschen Fuß erwischt...dir sind die Bilder zu weit weg? Ich laufe mit der ganz normalen Kamera rum, aber oft sind die Lager und Rasen bei den Pilzen so klein, dass ich selbst mit einer Ausschnittsvergrößerung nicht unbedingt ran kann. Da ist ja ein son Rostpilz püps kleiner als ein Drittel einer Mollisia... Ich schau dass ich nächstes mal wieder bisschen näher ran gehe.


    Und zum Moosbecherlingen gucken fehlt mir die Zeit. Wenn mir die also nicht gerade zufällig vors Auge springen, werd ich keinen finden :evil:


    @ Nobi: Aufgrund Alterungserscheinung habe ich keinen Geschmackstest gemacht oder "es" angefasst. Kann also auch ne Schildkröte in Schockstarre gewesen sein *grübel* :D



    Übrigens, ich sammel zwar schon wieder neu in diesem Jahr, bin aber immer noch am aufarbeiten des letzten Jahres. Irgendwas läuft hier gewaltig schief *grübel* :haue:


    Liebe Grüße Jule


    45 Fehlt auf keinem Friedhof - die Rhododendron-Knospenfäule (Seifertia azaleae)


    46 Der Brandpilz Entyloma ranunculi-repentis auf dem Kriech-Hahnenfuß (Ranunculus repens) ist dieses Jahr sehr früh dran


    47 Der Imperfekte Pilz Ramularia rubella auf dem Stumpfblättrigen Ampfer (Rumex obtusifolius)


    48 Der Echte Mehltaupilz Erysiphe aquilegiae var. ranunculi auf dem Kriech-Hahnenfuß (Ranunculus repens)


    49 Der Schlauchpilz Leptotrochila ranunculi auf dem selben Wirt, untypisch mit sehr dunklen Fruchtkörpern, durch die Überwinterung


    50 Der Imperfekte Pilz Ramularia veronicae auf dem Persischen Ehrenpreis (Veronica persica)


    51 Der Imperfekte Pilz Marssonina fragariae auf der Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)


    52 Der Ohrlöffelstacheling (Auriscalpium vulgare)


    53 Der Rostpilz Puccinia arenariae auf der Dreinervigen Nabelmiere (Moehringia trinervia)


    54 Der Rostpilz Phragmidium violaceum auf der Brombeere (Rubus fruticosus agg.)


    55 Der Schlauchpilz Pseudopeziza trifolii auf dem Weiß-Klee (Trifolium repens)


    56 Mischtschenko-Blaustern (Scilla mischtschenkoana)


    57 Der Echte Mehltaupilz Podosphaera aphanis auf dem Acker-Frauenmantel (Aphanes arvensis)


    58 Der "Weißrost" Albugo candida s.l. auf dem Behaarten Schaumkraut (Cardamine hirsuta)


    59 Der Falsche Mehltau Peronospora conglomerata auf dem Kleinen Storchschnabel (Geranium pusillum)


    60 Der Schlauchpilz Pseudopeziza medicaginis am Hopfen-Schneckenklee (Medicago lupulina)


    61 Der Imperfekte Pilz Discogloeum veronicae auf dem Acker-Ehrenpreis (Veronica arvensis)


    62 Der Falsche Mehltau Peronospora lamii auf der Roten Taubnessel (Lamium purpureum)

     
    Ich hoffe euch hat der Ausflug gefallen. Ich hab mal eine Auswahl gezeigt, über was ich so unterwegs stolper. Natürlich habe ich noch weitere Pilze und so gefunden, aber der Beitrag ist so schon lang genug. Naja, wer weiß wann ich wieder Zeit für so einen Beitrag hier habe.
     
    Liebe Grüße Jule

    Hallo ihr Lieben,
     
    ja, ich lebe noch. Ich lese auch mal hier und da einen Beitrag mit, aber es wird hier einfach nicht besser, schlag schon mein Lazarett auf der Arbeit auf. Nunja, jedenfalls hat für mich nun offiziell die Saison angefangen, ich habe es letztes Wochenende am Samstag und heute eine Runde rausgeschafft, und um Flörsheim mal Friedhöfe und Parkanlagen abgeradelt.
     
    1 Gebiet um Flörsheim


    2 Die Samenkapsel mit den warzigen Samen von der Weißen Lichtnelke (Silene latifolia subsp. alba).


    3 Der Schlauchpilz Spilopodia nervisequa auf dem Spitz-Wegerich (Plantago laceolata)


    4 Ein weiterer Schlauchpilz auf dem gleichen Wirt: Pyrenopeziza plantaginis.


    5 Ein Baumstumpf der dicht mit der Schmetterlingstramete (Trametes versicolor) bewuchert war.


    6 Ein Park in Flörsheim


    7 Der Falsche Mehltau Peronospora agrestis auf den Keimpflanzen vom Efeublättrigen Ehrenpreis (Veronica hederifolia agg.)


    8 Der aus Australien eingewanderte Rostpilz Puccinia lagenophorae auf Gänseblümchen (Bellis perennis)


    9 Der überall häufige Rostpilz Puccinia mirablissima auf der Mahonie (Mahonia aquifolia)


    10 Auf Efeu nicht selten - der Imperfekte Pilz Phoma hedericola


    11 Alter Friedhof in Flörsheim


    12 Winterlinge (Eranthis hyemalis)


    13 Feuerwanzen (Pyrrhocoris apterus)


    14 Gewöhnliches Schneeglöckchen (Galanthus nivalis)


    15 Elfen-Krokus (Crocus tommasinianus)


    16 Der Rostpilz Uromyces muscari auf der Armenischen Traubenhyazinthe (Muscari armeniacum)


    17 Der Rostpilz Puccinia luzulae-maximae auf der Wald-Simse (Luzula sylvatica)


    18 Stockentenmännchen


    19 Der Echte Mehltaupilz Erysiphe euonymicola auf dem Spindelstrauch (Euonymus fortunei)


    20 Huflattich (Tussilago farfara)


    21 Fruchtstand der Waldrebe (Clematis vitalba)


    22 Frucht- und Blütenstand der Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)


    23 Weinberglauch (Allium vineale)


    24 Elfen-Krokus (Crocus tommasinianus)


    25 Grabbuchstaben die vom Moos nachgewachsen sind


    26 Das breitblättrige Elwes-Schneeglöckchen (Galanthus elwesii)


    27 Das breitblättrige und hellgrün glänzende Woronow-Schneeglöckchen (Galanthus woronowii)


    28 Die Kätzchen der Zitter-Pappel (Populus tremula)


    29 Die Vogelmiere (Stellaria media), die man auch essen kann


    30 Der Falsche Mehltau Peronospora alsinearum auf der Vogelmiere


    31 Der essbare Kubaspinat (Calytonia perfoliata)


    32 Der Imperfekte Pilz Septoria erigerontis auf dem Einjährigen Berufkraut (Erigeron annuus)


    33 Massiver Bewuchs mit der Pflaumenflechte (Evernia prunastri) auf dem Friedhof Rüsselsheim


    34 Die Blasenflechte (Hypogymnia physodes)


    35 Wegrand des Friedhofs mit zahlreichen Rosetten des Gänseblümchens. Darin untermischt:


    36 Der Schlauchpilz (Taphrinales) Protomycopsis bellidis auf Gänseblümchen


    37 Der Brandpilz Entyloma bellidis auf Gänseblümchen


    38 Der Ostpark in Rüsselsheim


    39 Der Schlauchpilz Coleroa robertiani auf dem Ruprechts-Storchschnabel, der überall häufig ist


    40 Nochmal Elfen-Krokus Impressionen


    41 Der Austern-Seitling (Pleurotus ostreatus) auf dem Waldfriedhof Rüsselsheim


    42 Der Waldfriedhof


    43 Ein Blick in die Kiefern zeigte die Kiefern-Mispel (Viscum album)


    44 Ein Blick auf den Boden offenbarte natürlich den auf abgestorbenen Zweigen häufigen Saprophyten Sphaeropsis visci

    Hallo ihr Lieben,


    vielen Dank für die lieben Glückwünsche, habe mich sehr gefreut :)


    @ Pablo: Ich starte ins neue Lebensjahr, wie ich das andere aufgehört habe und sehe leider auch kein Licht.


    Liebe Grüße Jule

    Hallo ihr Lieben,


    wieder vielen Dank für euer nettes feadback!


    @ Juliane: Deine Frage wurde ja schon beantwortet. Ich mag die Pflanze auch sehr, zumal sie durch ihre rauen klettenden Früchte recht leicht zu bestimmen ist. Dass sie "lebendgebärdend" ist auf dem Foto ist eine witterungsausnahme :)


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    @ Ingo: Vielen vielen Dank :) Dadurch dass ich mein Auge auf die kleinen pflanzenparasitären Pilze geschult habe, sehe ich die Welt draußen mit ganz anderen Augen. Ich kann aber dennoch nur selektierend durch die Natur gehen. Trotzdem freue ich mich über jeden Fund. Gerade bei den Kleinpilzen sieht man eh erst im Mikroskop, obs nun was neues ist. Mein Doktor dauert ja leider noch etwas, schaun wir mal ;)


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    @ Karl: Vielen Dank für deine Meinungen zu Einzelfunden. Wie kann ich denn C. krieglsteineri von der C. vermicularis unterscheiden? Finde in meiner spärlichen Literatur über Großpilze keine Mikromerkmale zu dieser Art.


    Kannst Du noch was zum Trichterling oder Helmling sagen, oder ob ich mit Calyptella capula in der richtigen Richtung bin?


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    @ Anna: Er hatte schon einen auffällig längeren Stiel, ob ich das nun schon als wurzelnd bezeichnen würde weiß ich nicht *Grübel*. Jedensfalls ist er makroskopisch doch schon eine interessante Erscheinungen, er stand da mehrmals immer mit diesem Nippel in der Mitte...


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    @ Pablo: Ich werde auf jedenfall weiter schauen, aber meine Hauptleidenschaft bleiben eben doch die pflanzenparasitären Kleinpilze :) Dennoch gibt es immer wieder was zu entdecken und ich will ja meine "Großpilzkenntnisse" auch nicht völlig einschlafen lassen. Auch vielen Dank für das feadback zu den Arten, ich werde weiterhin nach gelben Korallen in der Wiese Ausschau halten, ich bin guter Dinge :)


    Der Zustand des Gebietes ist wirklich erschreckend und auch dass es in vielen Gebieten ähnlich ist. Es würde ja meiner Meinung nach schon was bringen, Kotbeutelständer und einen Müllbeutel am Eingang des Gebietes aufzustellen. Ich werde die Naturschutzbehörde deswegen mal anschreiben.


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    @ Tuppie: Gebäckzange! Klasse Idee. Die sind vorne auch ab und an mit Gummi gepolstert, besserer Griff :D Ich werde auf dem nächsten Flohmarkt stöbern gehen :)
    Und ja, ein Jule-Großpilz-Thread gemischt. So erreich ich vielleicht die breite Masse, Tiere, Pflanzen, richtige Pilze und ab und an Krankheiten :D


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    @ Mausmann: Anmieten? Klingt gar nicht so schlecht, wenn da das Zeitproblem nicht wäre :D



    Liebe Grüße Jule

    Hallo ihr Lieben,


    weil ich in den letzten Tagen immer mal wieder Flörsheim unsicher mache, da ich geeignete Biotope, bessere Flächen und Pflanzen suche, hab ich doch auch ein paar Mitbringsel für euch. Diesmal auch ein paar Kleinpilze, buntgemischt, muss meiner Linie treu bleiben :)


    Der erste Abschnitt stammt von einem "richtigen" Halbtrockenrasen hier bei Flörsheim, der Falkenberg. Dies war vor vielen Jahren mal der schönste Trockenrasen ganz Hessens, es gibt zahlreiche Literatur darüber, die besten Botaniker haben dort die dollsten Dinge gefunden. Heute ist er nur noch ein Schatten seiner selbst, vegetiert am Rande der Ortschaft vor sich hin. Zwar als NSG gekennzeichnet, aber in einem katastrophalen Zustand. Nur wenige Abschnitte lassen erkennen, was damals für eine Artenvielfalt hier zu erwarten gewesen war. Die üblichen Probleme von mangelnder Pflege etc. lässt sich hier mal wieder sehr schön sehen. Zum einen ist es die massive Verbuschung durch Weiden, Birken und andere Gehölze, dann die starke Eutrophierung, sichtbar durch die vielen Robinien. Was aber noch viel schlimmer ist und mich ziemlich stinkig macht: Durch das NSG geht ein Weg, schön und gut, aber überall an diesem Weg liegen Hundehaufen. Ich weiß ja nicht, was am Biotoptyp Magerrasen nicht zu verstehen ist und ob denen die Auswirkungen der Haufen nicht bewusst sind. Erschütternd. Und man selber als Forscher wird dann am besten noch zusammengeschissen weil man nen Pilz einsackt. That's life! Achja und natürlich, durch die Ortsnähe bedingt, hat das NSG ein gehöriges Neophyten Problem. Nicht verwunderlich, bei den Gartenabfällen die dort überall abgelagert werden....Also, dieses NSG ist nur noch ein ganz kleiner Rest von dem ehemaligen Falkenberg, denn die Fläche existiert so gut wie nicht mehr. Sehr sehr Schade.
    Dennoch habe ich dieses Gebiet aufgesucht und mir seinen Zustand persönlich angesehen und auf den wenigen verbliebenen Arten des Trockenrasens nach interessanten Pilzen gesucht.
    Diesmal habe ich noch nichts mikroskopiert, ich habe auch nicht alles mitgenommen, muss selektieren. Bei manchen Arten hoffe ich einfach dass es makroskopisch geht.


    1 Das Gebiet


    2 Die Robinie (Robinia pseudoacacia), welche ihrerseits durch die Knöllchenbaktieren den Boden mit Stickstoff anreichert und zu einer Eutrophierung des Bodens beihilft.


    3 Der Rostpilz Phragmidium violaceum auf Brombeere, mit seinen schwarzen Telien auf der Blattunterseite von violetten Flecken.


    4 Hier sag ich jetzt mal ohne Mikroskop Clavaria acuata, denn der Stiel ist schön farblich abgesetzt, Beleg existiert aber.


    5 Bei dieser schönen Mycena dachte ich es geht makroskopisch, aber ich komme nicht zurecht. Geruch nach Mehl, bei Birke. Ich dachte dieser genippelte Hut wäre vll typisch.



    6 Bis ich das Mikroskop bemüht habe nenne ich den erstmal Roter Kissenpilz (Pulvinula constellatio). Er wuchs immer mal wieder auf dem nackten Boden zwischen diversen Moosen, nie aber darauf.



    7 Dies ist der Rostpilz Puccinia menthae, der auf diversen Lippenblütlern gefunden werden kann, mit dem Dost (Orgianum vulgare) sitzt er hier aber auf einer seltenen Wirtspflanze. Man sieht die zimtfarbenen, pulverigen Uredien.


    8 Beim Blättchenumdrehen fand ich den Großen Frostspanner (Erannis defoliaria).


    9 Ich denke auch ohne Mikroskop sollte das die Geweihförmige Wiesenkoralle (Clavulinopsis corniculata) sein.


    10 Endlich mal eine Erdzunge selber gefunden - dies ist wegen dem haarigen Stiel die Behaarte Erdzunge (Trichoglossum hirsutum), aufgrund dieses Merkmals auch in einer eigenen Gattung.



    11 Jetzt wird es kurios. Da ich meine Nase ja eh gerade am Boden hatte, hab ich wie ein Trüfelschwein mal ein bisschen weitergewühlt und fand einige winzige klitzekleine Koralle, sie sieht aber dennoch irgendwie ausgewachsen aus. Sie war nicht höher als knapp 1 cm. Wuchs direkt auf dem nackten Boden im Moos. Hier waren dann auch die Grenzen meiner Kamera erreicht. Könnte das Ding in Richtung Ramariopsis subtilis gehen?





    12 Aus dem Augenwinkel sah ich es lila leuchten, und, freu, in der Tat, ich hab das erste mal die Schöne Wiesenkoralle (Ramariopsis pulchella) gefunden. Ja, ok, es ist nur eine kleine und vll nicht mehr in den besten Jahren, aber Erstfund bleibt Erstfund :)




    13 Ein Blick nach hinten, wo ich die bisher vorgestellten Pilzchen fand.


    14 Ha, dank eines Freundes fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Der Pilz aus meinem letzten Beitrag den ich als Pterual multifida bezeichnen wollte, was mir aber nicht koscher war und auch dieser hier gehören zu einem Chamäleon. Ich habe den Pilz bisher nur einmal gesehen, aber da sah er ganz anders aus. Ich muss das zwar noch mikroskopisch checken, aber bin mir mittlerweile sehr sicher, dass dies hier Tremellodendropsis tuberosa ist. Der ist angeblich gar nicht so selten, man muss ihn kennen und ein bisschen die Variationsbreite kennenlernen.


    15 Eine Besonderheit des Trockenrasens - der Blutrote Storchschnabel (Geranium sanguineum) - ja, viele von euch kennen den sicher als Zierpflanze aus dem Garten, aber hier ist der wirklich wild :)



    16 Ein wirklich sackhäufiges Pilzchen, was wegen der Feuchtigkeit jetzt grad schön fruktifiziert und die Becher geöffnet hat ist Leptotrochila ranunculi auf dem Kriech-Hahnenfuß (Ranunculus repens)...auch so ne Pflanze die man im Trockenrasen NICHT haben will....




    17 Wer hat das nicht schonmal gesehen? Die Behausungen der Rosengallwespe (Diplolepis rosae).


    18 Ein Imperfekter Pilz auf dem Blutroten Hartriegel (Cornus sanguinea) - Septoria corni.


    19 Dem Kletten-Kerbel (Torilis japonica) ist die Witterung zu warm - die Klettfrüchte fangen schon an der Pflanze an zu keimen.



    20 Häufig auf der Fläche vertreten war der Rostpilz Pucciniastrum agrimoniae auf dem Gewöhnlichen Odermennig (Agrimonia eupatoria), hier mit seinen leuchtend orangefarbenen Uredien.


    21 Ersrt dachte ich, jippie, mal ein anderer Saftling, der hat aber doch geschwärzt, also doch wieder Schwärzender Saftling (Hygrocybe conica).


    22 Ganz vereinzelt fand ich diese Gesellen - Zitzen-Stielbovist (Tulostoma brumale).


    23 Und dann zahlreich vertreten dieser hygrophane, nach Mehl riechende Trichterling.


    24 Der Schneeweiße Ellerling (Cuphophyllus virgineus) war auch wieder vertreten, diesmal aber bissi größer :)


    25 Ja....traurig aber wahr, hier so ein typischer Gartenabfallhaufen...


    26 Tschüss Falkenberg, ich werde dich trotz deiner Einschränkungen regelmäßig besuchen!



    27 Nun ein kleiner Ortswechsel auf eine "Streuobstwiese". So ganz kann ich die so nicht nennen. Ich hatte mir einen besseren Boden erhofft, der war wirklich grausam, vielzustark eutrophiert. Das einzige spannende waren die ab und an gepflanzten Esskastanien, aber den Becherling auf den Schalen habe ich nicht gefunden, dennoch ständig gepiekst ...ich brauch ne Müllzange...
    Nunja, auf dieser Wiese sind verschiedene Obst- und Nussbäume gepflanzt, in verschiedenen Sorten, jeweils von unterschiedlichen Personen gesponsort. Wann, wer und was steht dann immer auf einem Schild davor.


    Jedenfalls, zwei schöne Sachen konnte ich der Wiese pilztechnisch dann doch noch abgewinnen, neben den üblichen Streifenbränden, die ich irgendwie dauernd finde (immer auf den 0 8 15 Gräsern).


    28 Zum einen diese schmutzig weiße Keule aufnacktem Boden unter einer Esskastanie. Auffällig das büschlige Wachstum und natürlich die Farbe. Die Oberfläche war im Alter irgendwie faltig. Vielleicht Clavaria fumosa oder C. vermicularis? Beleg existiert.




    29 Den Abschluss bildet dieses Pilzchen, welches ich auf abgestorbenen Stängeln vom Weichen-Honiggras (Holcus lanatus) gefunden habe. Ich denke es könnte Calyptella capula, das Weiße Schüsselchen sein.





    Nunja, das wäre es soweit erstmal von mir.


    Liebe Grüße Jule

    Hallo ihr Lieben,


    wie gewünscht jetzt noch etwas zur Ökologie. Also Fundort war ja der Neue Friedhof in Flörsheim. Im hinteren Abschnitt hat es dort größere grasige Flächen mit vielen Roteichen und diversen Coniferen.



    Das Bild zeigt die Fläche wo ich den Pilz gefunden habe. Er stand im eher sandigen Bereich des Bodens, mit Erde untermischt, nahe einer Kiefer und Rot-Eiche. Dort im grasigen Bereich (nicht in diesem offenen Ring) und zwischen Achille millefolium (Schafgarbe), Medicago lupulina (Hopfen-Schneckenklee) und Kleinem Habichtskraut (Pilosella officinarum).


    Der Pizl war auch sehr klein muss ich sagen, ich hätte den nie gesehen, wenn ich nicht eh gerade auf den Knien herumgerobbt wäre.


    Liebe Grüße Jule

    Hallo ihr Lieben,


    vielen Dank für das liebe feadback von euch. Ich habe den Pilz von oben schon für seltsam befunden, wegen dem Lilastich. Der ist nur schwach, aber man sieht ihn. Und dieses riesen Sklerotium fand ich natürlich auch sehr beeindruckend :)


    @ Ingo: Oh man...so war das doch gar net gemeint :nana::nana: Ich hättte den Pilz sicherlich auch Fund des Monats nennen können, aber da würde ich 10 echt tolle Kleinpilze unterschlagen. Ich kann mich da halt nicht entscheiden :d


    Liebe Grüße Jule

    Hallo ihr Lieben,


    heute war ich wieder eine Runde draußen um Proben für mein nächstes Projekt im Rahmen meiner Doktorarbeit zu sammeln. Als ich über den Friedhof in Flörsheim geschlichen bin und nach Pilzzeugs auf Kräutern geschaut habe, fiel mir dieser kleine Geselle auf, der mir makroskopisch erst nicht ganz koscher war, als ich ihn ausgebuddelt habe fiel es mir dann aber wie Schuppen von den Augen: Squamanita odorata - der Duftende Schuppenwulstling. Typisch ist das knollige Wachstum, das fette Sklerotium und der sehr sehr aufdringliche süßliche Geruch (wobei an Bonbon erinnert mich das jetzt nicht unbedingt).


    Hier ein paar Impressionen von diesem echt tollen Pilz!













    Liebe Grüße Jule

    Hallo ihr Lieben,


    erstmal vielen lieben Dank für das positive feadback! Das hat mich sehr gefreut :)


    Nun zu den Bestimmungsvorschlägen:


    zu 1: Thelephora: Nein, sie hat nicht auffällig gestunken oder so. Dein Vorschlag passt dann doch irgendwie besser, die sterilen Triebe hatte meiner ja net


    zu 5: Da bin ich jetzt verunsichert, weils Meinungen in beide Richtungen gab.


    zu 9: Campanella caesia, in der Tat. Super, vielen Dank :)


    zu 11: der Stiel war behaart, also doch Crinipellis. Danke für eure Vorschläge!


    zu 15: Marasmius anomalus, für Maramsius epiphylla war mir eindeutig der Fruchtkörper zu groß.


    zu 18: habe ich leider nicht mitgenommen. Das war auch ein Einzelexemplar...



    20: Vielleicht am Wochenende, ich hab meine Kleinpilzbelege von der Bayerisch Mykologischen Tagung im August nämlich noch nicht angerührt.


    21: Er roch halt schon so nach Arztpraxis, aber wie gesagt, der Standort irritiert mich sehr.


    Zu 22: Den Cortinarius flexipes dachte ich eigentlich kenne ich, und den habe ich brauner in Erinnerung. Na jedenfalls war der undefinierbare Geruch nicht Geranien oder Pelargonium, den kenne ich. Aber vielleicht einfach nur ein verkappter Geranien-Gürtelfuß mit komischen Geruch, weiß nicht welche Alternativen es gibt.


    23: Der Rübling war etwa 5 cm hoch. Und eine Kiefer stand auch in der Nähe, dass unter der Erde ein Zapfen gelegen hat, ist recht wahrscheinlich, an die Art hatte ich bei den Bildern gar nicht gedacht.


    Liebe Grüße Jule