Beiträge von Jule

    Hallo,


    Vielen Dank für die schönen Pilze!


    Zu den Pflanzen:


    1. Unbekannte ist Lamium argentatum (Silberblättrige Goldnessel).
    2. Unbekannte ist Cardmine bulbifera (Zwiebel-Zahnwurz).
    3. Unbekannte ist Lathyrus vernus (Frühlings-Platterbse).


    Liebe Grüße Julia

    Hallo ihr Lieben,


    wenn ich mal nicht vollkommen in der Materie der Pflanzenparasiten versinke, schaue ich ab und an auch mal auf...sagen wir mal normale Pilze ;)


    Ich war letztes Jahr aufgrund der Suche von Kleinpilzen oft im Ökologisch-Botanischen Garten in Bayreuth unterwegs (D, Bayern, Oberfranken, Bayreuth, Universitätsstraße, Unigelände, Ökologisch-Botanischer-Garten; MTB: 6035/4, Höhe NN: 355 - 370m).


    1. Trichterling mit Mehlgeruch
    Nicht wirklich groß, Hutdurchmesser bis 2,5cm. Geruch mehlig, genabelte Hutmitte und leicht geriefter Rand. Stand im feuchten Moos unter Kiefern und Fichten am Wegrand. Gefunden am 02.11.2012.





    2. Conocybe blattaria?
    Auffällig war der häutige Ring am Stiel, der etwas "zurückgekrempelt" war. Ich weiß, die Gattung ist schwer und es gibt sicherlich ähnliche Vertreter? Der Pilz stand am Wegrand in einem relativ frisch bejätetem Beet in der nackten Erde, am 25.09.2012.




    3. Hohenbuehelia atrocaerulea?
    Hier muss ich auf eure Erfahrung vertrauen. Ich kenn die Gattung überhaupt nicht aus eigener Anschauung, der Pilz war mir gleich suspekt, weil er mir nicht bekannt war. Er wuchs sehr gesellig auf einem liegeneden Laubholzstamm. Im ÖBG ist alles mögliche angepflanzt etc, deswegen weiß ich den genauen Wirt nicht. Die Pilz sind schon bisschen trocken, bis 1,5cm groß. Gefunden am 09.11.2012.





    4. Lactarius pubescens - torminosus
    Mit den pelzigen Milchlingen bei Birke stehe ich ein bisschen auf Kriegsfuß. Diese Milchlinge standen alle eigentlich im direkten Kontakt zur Birke, quasi darunter.
    Exemplar 1 war handteller groß und so gut wie gar nicht behaart oder zottig. Selbst das junge Exemplar nicht (das violette auf der Hutoberfläche der Alten müsste ein Parasit sein, davon hatte ich irgendwann mal was gehört). Milch weiß - nicht verfärbend.





    Das zweite Exemplar stand am Rand von der angelegten Heidefläche im Sand- Hier war der Rand leicht zottig, der Piz schien mehr weiß zu sein. Die Milch war hier ebenfalls weiß und verfärbte sich bei Luftkontakt nicht.





    Den dritten hätte ich als einen eindeutigen Lactarius torminosus angesprochen - man sieht ja auch den schön filzigen Hutrand (der eingerollt ist). Alle 3 Aufgsammlungen wurden am 06.10.2012 fotografiert.





    5. Marasmius recubans?
    Im Arboretum, in welchem zahlreiche verschiedene Laubbäume gepflanzt sind, fand ich dann auf alten auf dem Boden liegenden Blättern von Eiche auf der Mittelrippe einen kleinen Marasmius, den ich als Marasmius recubans bestimmt hätte.




    6. Oligoporus stipticus?
    Bei dem habe ich so gut wie nix getestet, drauf rumgekaut schonmal gar nicht. Er fühlte sich sehr weich und ein bisschen knorpelig an. Er wuchs am 04.11.2012 auf einer Schnittfläche einges liegenden Laubholzbaumes.





    7. Stereum subtomentosum?
    Gleiches Datum, gleiche Schnittfläche, eigentlich direkt daneben. Wegen der fast fehlenden Behaarung, dem "Nicht Röten beim Ärgern" und der vielen Grünalgen an der Ansatzstelle, bin ich auf meinen Bestimmungsansatz gekommen.





    8. Pluteus? Volvariella?
    Schwer zu sagen, habe ihn vorsichtig mit dem Taschenmesse aus der Erde gehoben, es war aber keine Scheide die er an der Basis hatte fand ich, sondern eher ein Myzelgeflecht um den Stiel. Er wuchs im Arboretum am Wegrand zwischen Laubblättern und Moos. Die Schneide ist fein gezähnelt. Fotografiert am 24.10.2012.






    9. Psathyrella piluliformis?
    Dieser Faserling wuchs ziemlich rasig auf einem sehr star verrotetem Laubholzstück. Erst dachte ich es könnte was anderes als Psathyrella piluliformis sein, mir fällt aber keine Alternative ein. Ich mein, der ist wohl auf dem ersten Bild schon älter.
    Fotografiert am 02.11.2012.







    Vielleicht kann ja der eine oder andere was zu den Pilzen sagen. Belege habe ich leider keine von ihnen und die Hoffnung in diesem Jahr nochmal den Fundort aufzusuchen wird im Herbst schwer, da werd ich wohl nicht mehr hier sein.


    Liebe Grüße Julia

    Hallo Hartmut,


    erstmal, vielen Dank dass du auf Kleinpilze geachtet hast, und dass du so schöne Bilder angefertig hast. Ein Tip für die nächsten male (wenn du weiterhin ab und an Lust hast): Nah ran ist gut, aber ich brauch auch Habitus. Gerne auch mehr davon. Vielleicht ein paar mehr Blätter auch um auszuschließen, dass derjenige Befall den du zeigst vielleicht anormal ausgebildet ist.


    Auf dem Scharbockskraut können ja eine Reihe an Kleinpilzen gefunden werden (siehe obligat phytoparasitische Kleinpilze an Scharbockskraut).


    Der erste Pilz den du zeigst ist ein Rostpilz. Wir sehen stäubende braune Telien, die jung noch von der Epidermis bedeckt sind und dann hervorbrechen. Es handelt sich hierbei um Uromyces ficariae (Schumach.) Fuckel der keinen Wirtswechsel vollführt und seine Entwicklung auf die Ausbildung der Telien verkürzt.


    Der zweite Pilz ist ebenfalls ein Rostpilz, aber schon schwieriger. Es gibt zwei Rostpilze auf Scharbockskraut, die Aezien ausbilden. Uromyces poae Rabenh. s.str. und Uromyces rumicis (Schumach.) G. Winter. Die Unterschiede sind gering wenn man in Gäumann nachschaut.


    Du hast allerdings ziemlich eindeutig die Uromyces rumicis (Schumach.) G. Winter fotografiert, wenn auch der Befall noch recht jung ist (was man daran sieht, dass noch viele Aezien geschlossen sind und Spermogonien zu sehen sind). Die Blätter fangen an sich zu deformieren, die Aezien sind zu größeren Gruppen zusammengefasst. Allein die vordere Gruppe umfasst schon was bei 30 einzelner Becherchen. Die größeren kompakten Gruppen kennenzeichnen die U. rumicis.
    Die U. poae die der Toffel ins Rennen gebracht hat, hat nur kleine Grüppchen. Das fällt auf. Die Blätter sind dort kaum deformiert. Zur Verbreitung der beiden Arten ist momentan auf Scharbockskraut schwer eine Aussage zu treffen. Viele (auch ich) haben zwischen den beiden Arten nicht unterschieden.


    Uromyces rumicis wechselt mit Rumex (Ampfer), wie man dem Namen schon entnehmen kann und bildet dort seine Uredien und Telien aus. Weil Poa (wirtswechselpartner des anderen Pilzes) aber eigentlich auch überall rumsteht in der Nähe vom Scharbockskraut, kann man hier keine Bestimmung über den Wirtswechsel vagen ;)


    Liebe Grüße Julia

    Hallo,


    naja, der Anhang sind die Autoren die die Art beschrieben haben.


    Ein wissenschaftlicher Name besteht ja aus Gattung und Art. (Gymnosporangium: Gattung, calvariiforme ist das Artepitheton).


    Und die Art wurde ja irgendwann mal beschrieben, die Autoren die das gemacht haben stehen dahinter. Weil ein Artname eigentlich nur mit Autor eindeutig zuzuordnen ist, gebe ich den bei den Kleinpilzen mit an.


    Liebe Grüße Julia

    Hallo,


    gerade um diesen Rostpilz gibt es viel falsches im Internet. Weil eigentlich nur jeder den Birnengitterrost kennt und sobald mal nen Rost am Wacholder ist, wird der auch sofort als dieser abgestempelt, was schlichtweg falsch ist.


    An diesem Beitrag hat man übrigens wieder gesehen, wie wichtig die genaue Wirtsbestimmung ist. Manche Pilze kann man eventuell über den Wirt sogar ausschließen. Deswegen machen aber auch viele einen Bogen um die Thematik, weil obligat phytoparasitische Kleinpilze immer bedeuten, dass man sich in die Materie der Botanik sehr tief einarbeiten muss.


    Warum sehr tief? Naja, die meisten Pflanzen die verpilzt sind, sind anormal ausgebildet, vergeilt, blühen nicht etc. Sowas mit einem Schlüssel bestimmen zu wollen...das ist schon arg schwer.


    Liebe Grüße Jule

    Hallo,


    also, das ist sicherlich nicht Gymnosporangium sabinae. Denn diese Art kommt auf schuppentragenden Wacholderarten, zum Beispiel Stinkwacholder (J. sabina) vor. Die Fruchtkörper wären dort auch übrigens fast breiter wie hoch. Das ist dann die Art, die mit Birne wechselt.


    Das was du hier gefunden hast, auf Juniperus communis (Gewöhnlicher Wacholder) ist Gymnosporangium clavariiforme (Pers.) DC. Hier sind die Fruchtkörper länger als breit. Der Pilz wechselt am häufigsten mit Weißdorn (Crataegus).


    Diese gallertigen Fruchtkörper sind übrigens die Telien, und man sieht die Telien vor allem wenn es feucht war. Die sind bei trockenheit auch da, aber meist zur Unkenntlichkeit zusammengeschrumpelt.


    Liebe Grüße Jule

    Hallo,


    erstmal: Ja, das ist vollkommen richtig, das ist der Malvenrost (Puccinia malvacearum). Der kommt auf einer Vielzahl an unterschiedlichen Malvengewächsen vor, am häufigtsten ist er auf der Stockrose (Alcea rosea).


    @ Pablo: Einzelfunde von Kleinpilzen sind durch aus in Ordnung wenn ich die beantworte aber wenn sich das häuft sollte man sich schon überlegen, ob man das nicht bei Harry im pilzfotopage Forum einstellt. Gleich eine Rubrik /extra Forum hierfür auszumachen halte ich nicht für gut.


    Liebe Grüße Julia

    Hallo,


    also, jeder macht das da glaub ich anders.


    Ich hab mir auch ne eigene Methode überlegt, mit der ich ganz gut fahre.


    Erstmal hab ich immer ne Tüte mit (so ne Shoppingtüte, die häng ich entweder an den Rucksack oder hab sie immer in der Hand, nen Markenzeichen quasi).


    In dieser Tüte habe ich verschiedene Stückchen von Alufolie, jedes bisschen zusammengelegt (im Rucksack hinten dann die Rolle).


    Wenn ich nun einen Kleinpilz finde, pflück ich den in ausreichender Menge, so dass man am besten die Pflanze nachbestimmen kann, leg das in die Folie, klapp die links und recht platt drüber und mach die Enden noch zu. Und das werf ich dann wieder in die Tüte.


    So habe ich 1. Ordnung in der Tüte und zweitens verhindere ich Fremdsporen. Weil vor allem Rost und Brandpilze ganz schön aufeinander sporen können, das ist ungünstig.


    Zu Hause packt man die aus der Alufolia wieder aus, legt die in Zeitungspapier aus, wie normale Pflanzen halt, und presst das ganze. Also nen schweres Buch oder so drauf.


    Auf dem Bild seht ihr die Tüte. Ich bin da etwas sehr kaputt, das war nach einer 8 Tage Wandertour und mein Knie kann das nicht mehr.



    Liebe Grüße Jule

    Hallo,


    @ Nobi: Also, dass ihr den Falschen Mehltau auf Scharbockskraut (Peronospora ficariae) nicht gesehen habt wundert mich. Der ist wirklich sackhäufig. Find hier kaum nen Bestand ohne^^


    @Zarko: Man kann ja mal einen Sammelbeitrag starten, wo die unbekannten eingestellt werden. Ich kanns dann da ja bestätigen.


    Liebe Grüße Julia

    Hallo ihr Lieben,


    nein, ich habe die Reihe nicht eingestellt, aber ein dezenter Zeitproblem.


    Für heute habe ich mir den Giersch mit seinen Kleinpilzen herausgesucht.


    Der Giersch (Aegopodium podagraria) sollte eigentlich den meisten von euch bekannt sein, zumindest all denjenigen, die einen Garten haben - das ist nämlich ein gefürchtetes Unkraut. Er gehört in die Familie der Doldenblütler (Apiaceae) und zeichnet sich durch seine 2- 3fach teiligen Blätter aus. Dolden und Döldchen haben keine Hülle.
    Die Pflanze liebt stickstoff, ist also immer ein Zeichen von nitrophierung, wenn man massen davon sieht. Deswegen steht die auch gerne in Städten, Dörfern, Waldrändern etc. Überall wo der Hund ausgeführt wird oder der Bauer Gülle ins Spiel bringt.





    Auf dem Giersch gibt es ein paar obligat phytoparasitische Kleinpilze, dvon denen einige auch recht häufig zu finden sind (was auch damit zusammenhängt, dass die Pflanze tierisch häufig ist).


    Fangen wir mit einer Art an, die im weiteren Sinne zu den Narrentaschen (Taphrinomycetes) zählt. Es handelt sich um Protomyces macrosporus Unger. Dieser Pilz verursacht an den Stiele und Blattnerven glasige bis gelbliche Schwielen (Pflanzen können erheblich deformiert sein). Darin befinden sich dann große Ascogene Zellen.




    Es gibt auch einen Falschen Mehltau (ihr erinnert euch, kein Pilz im engeren Sinn, sondern Alge). Plasmopara nivea (Unger) J. Schröt: Er ist sehr häufig auf dem Giersch. Befallene Blätter fallen schon in der Draufsicht auf: Sie haben gelblich verfärbte Blattstellen. Blattunterseits ist darauf dann ein dichter schneeweißer Rasen aus Konidienträgern ausgebildet.





    Und dann gibt es natürlich auch einen Rostpilz, der ist sogar noch häufiger als der Falsche Mehltau. Er heißt Puccinia aegopodii (Schumach.) Röhl. An den Blättern werden hier (vor allem unterseits) an den Nerven dunkelbraune Schwielen produziert, die jung noch von der Epidermis verschlossen sind. Im Alter reißen sie mit einem Längriss auf und geben die dunkelbraune Sporenmasse frei. Die Lager können auch am Stängel sitzen - bei einem starken Befall kann es zu erheblichen Deformationen der Pflanze kommen.





    Zum Schluss noch einen Vertreter der Coleomyceten. Typisch für diese Gruppe der Imperfekten Pilze ist ja, dass die Konidien nicht in einem Rasen sondern in meist geschlossenen Acervuli (kleine dunkle Kügelchen) gebildet werden. Es ist Septoria aegopodii Desm.. Wie man in der Draufsicht erkennen kann sind die Blätter mit vielen kleinen hellen Flecken befallen. Beim näheren Hinsehen sieht man vor allem auf der Unterseite in diesen Flecken kleine schwarze Acervuli, die Fruchtkörper des Pilzes. Leider gibt es eine Reihe an Coleomyceten, die makroskopisch quasi identisch sind, man müsste immer mikroskopieren um sicher zu sein. Die Gattung Septoria zeichnet sich durch sehr lange, schmale meist sichelförmige und durchsichtige Konidien aus. Makroskopisch lässt sich zum Beispiel die sehr ähnliche Gattung Phoma nicht ausschließen.





    Viel Erfolg bei der Nachsuche!


    Liebe Grüße Julia

    Hallo Hartmut,


    die Blaue ist Frühlinga-Gedenkemein (Ompahlodes verna). So großblütig wie die ist, wohl aus einem Garten ausgebüxt.


    Und zum Immergrün: Das ist Schmutz oder Rußtau.


    Liebe Grüße Julia

    Hallo Björn,


    ja, das sind äquatoriale Poren. Meist 2 -3 wenn ich das richtig zähle.


    Die Art passt super, und soweit entfernt ist Sambucus auch noch von Lonicera :)


    Liebe Grüße Jule

    Hallo ihr Lieben,


    ich habe am 17.03.2013 in D, Bayern, Oberfranken, Bayreuth, Parkplatz Wohnheim Frankengut, Wegrand; MTB: 6035/4/1, Höhe NN: 350 auf einem noch hängenden aber recht toten Ast vom Schwarzen Holunder (Sambucus nigra) gefunden.


    Im Ellis & Ellis wurde ich leider nicht fündig, die Ascos die dort auf Sambucus gelistet sind, passen nicht. Es scheint also was zu sein, dass nicht auf Sambucus spezifisch ist.


    Die Sporen sind dunkel, einzellig und messen 14 -20 x 7 - 8 µm. Der Ascus reagiert mit Jod positiv.



    Kann mir jemand helfen?


    Liebe Grüße Julia

    Hallo Uli,


    erstmal: Wirklich sehr schöne Bilder. Mein Favorit ist der Tausendfüßler.


    Nun zu den Pflanzen, da möcht ich eben Hilfestellung geben und ein wenig korrigieren.


    01 Corydalis cava ist nicht cava, der hätte ganzrandige Hochblätter. Wir sehen fingerförmig geteilte Hochblätter, weshalb dies der Gefingerte Lerchensporn (Corydalis solida) ist.


    07 Primula cf. veris - Schlüsselblume ist die Hohe Schlüsselblume (Primula elatior). Primula veris hat eine kleine Blüte, ist sattgelb, rote Saftmale und steht eher auf Trockenrasen rum.


    08 Pulmonaria cf. officinalis - Echtes Lungenkraut ist denke ich das Dunkle Lungenkraut (Pulmonaria obscura). Das Gefleckte hat im Regelfall Flecken und ist auch recht selten in Deutschland. Es büxt oftmals aus Gärten aus, weils eine beliebte Zierpflanze ist.


    11 unbekannt, blühendes Moos ist Polytrichum piliferum, das Glashaar-Frauenhaarmoos. Es zeichnet sich sehr gut durch die Glashaarspitze aus.


    Zum Viola spec. kann man ohne mehr Bilder nix näheres sagen. Nur so viel: Es scheint spitze Kelchblätter zu haben, womit V. odorata, hirta, suavis ausscheiden ;)


    Liebe Grüße Julia

    Hallo ihr Lieben,


    im moment sieht man ja überall in den Städten und auf Feldern die Vogelmiere, weswegn ich das zum Anlass nehme, die obligat phytoparasitischen Kleinpilze auf der Gattung Sternmiere (Stellaria) vorzustellen. Zu Anfang kurz verschiedene Arten der Gattung Stellaria, auch Arten die erst später blühen.


    Die Vogelmiere (Stellaria media) ist wohl die häufigste. Im Grunde das ganze Jahr anzutreffen und sehr anspruchslos was den Standort angeht.


    Wenn man genau hinschaut kann man vor allem in Städten (gerne um Bäume herum, wenn es dort etwas offener ist) die sehr ähnliche Bleiche Sternmiere (Stellaria pallida) finden. Sie hat so gut wie keine Kronblätter 8verkümmert) und ist, weil man nur die Blütenhülle sieht, grünlich von der Blütenfarbe.


    Mit der Vogelmiere kann die Vernachlässigte Sternmiere (Stellaria negelecta) verwechselt werden. Sie ist in allen Teilen meist kräftiger ausgebildet und kriecht auch meist nicht am Boden. Die Krone ist länger als der Kelch und die Staubblätter meist rot. Bevorzugt steht sie an Wegrändern in Wäldern.


    Wer sichs leicht machen will kann die obigen 3 Arten zusammen im Stellaria media-Aggregat (Stellaria media agg.) zusammenfassen und muss sich dann nicht um die Trennung der Arten bemühen.


    Dann gibt es wieder Sternmieren, die recht ähnlich sind, aber größer und kahl sind. Die wohl fast allen bekannten Große Sternmiere (Stellaria hololstea) ist meiner Meinung nach unverwechselbar.


    Es gibt nun noch eine filigranere Art, die typischerweise bis zum Grund eingeschnittene Kronblätter hat. Das ist die Gras-Sternmiere (Stellaria graminea).


    Viel seltener ist die Sumpf-Sternmiere (Stellaria palustris) die der vorherigen Art sehr ähnlich sieht. Sicherstes Trennungsmerkmal ist die blaugrüne Färbung so wie die Bewimperung an den Blättern.


    Und dann gibt es noch behaarte Sternmieren, die meist recht breite Blätter haben. Wenn wir 3-4 Griffel in der Blüte vorliegen haben und die Pflanze nicht drüsig behaart ist, dann ist es die Hain-Sternmiere (Stellaria nemoreum agg.).



    Bei 5 Griffeln und einem drüsigen Stiel (anfassen, es klebt!) ist es der Wasserdarm (Stellaria aquatica).


    Aus diesem ganzen Krams fällt die Bach-Sternmiere (Stellaria alsine) mit ihren Merkmalen ganz raus und sie ist sehr leicht kenntlich. Ihre Kronblätter sind sehr schmal, kürzer als der Kelch, die Pflanze hat einen kantigen Stiel und ist blaugrün gefärbt.


    Nun haben wir die Wirtspflanzen geklärt, möchte ich jetzt auf ein paar obilgat phytoparasitischen Pilze zu sprechen kommen, da darauf gefunden werden können:


    Fangen wir mit den niedersten an, den Falschen Mehltauen (die ja zu den Algen gehören). Hier gibt es zwei verschiedene, die sich über das Wirtsspektrum schon gut trennen lassen.


    Peronospora alsinearum Casp. ist der häufigste und kann auch jetzt schon gefunden werden. Er befällt vor allem die Sternmiere aus dem S. media Aggregat. Die befallenen Pflanzen sind vergeilt, hellgrün verfärbt, und die Blätter meist etwas randlich umgegbogen. Unterseits ist dann ein grauer verzweigter Rasen aus Konidienträgern ausgebildet.



    Eine viel seltenere Art auf den anderen Arten der Gattung, primär S. graminea, S. holotea, ist Peronospora parva Gäum.. Der Befall ist recht unauffällig, meist sind nur wenige Blätter etwas hellgrün gefärbt und unterseits dann ein verstreuter lockerer Rasen aus Konidienträgern.




    Aus der Gruppe der Imperfekten Pilze gibt es ebenfalls Vertreter.


    Wichtig ist hier aus den Coelomyceten die Septoria stellariae Westend. zu nennen. Sie bildet auf diversen Arten der Gattung an den Blättern (vor allem die untersten, die am absterben sind) kleine runde schwarze Fruchtkörper aus. Es muss aber immer mikroskopiert werden, da Coelomyceten makroskopisch so gut wie nie sicher anzusprechen sind.


    Es gibt auch einen häufigen hellen Hyphomyceten, welcher einen dichten weißen Rasen aus Konidienträgern auf der Unterseite von verfärbten Blattstellen bildet. Auch er ist gerne an den untersten Blättern, deswegen sieht man auf diesem Befallsbild auch eine Doppelinfektion mit der vorhergegangen Septoria stellariae. Es ist Phacellium episphaerium (Desm.) U. Braun.


    Brandpilze im weiteren Sinne gibt es zum Beispiel einen recht häufigen blütenbewohnenden, der die Staubblätter befällt. Es ist Microbotryum stellariae (Sowerby) G. Deml & Oberw.
    Befallene Pflanzen haben violett gefärbte Staubgefäße, die gesamte Blüte wirkt schmutzig. Kann auf versch. Arten gefunden werden, gerne auf Großer, Gras-Sternmiere und Wasserdarm.



    Rostpilze gibt es zwei auf der Gattung Stellaria, die makroskopisch schon sehr gut zu unterscheiden sind.
    Puccinia arenariae (Schumach.) G. Winter bildet polsterförmige dunkelbraune Telien auf den Blättern oder Stängeln aus und kann auf jeder Art der Gattung Stellaria gefunden werden. Blattoberseits wird wie immer ein gelbe Blattverfärbung ausgebildet, das Lager ist dann meist unterseits.


    Melampsorella caryophyllacearum J. Schröt. bildet kleine pustelförmige orange Uredien aus. Meist wird der Pilz auf der Gras-Sternmiere gefunden. Im Frühling wechselt er auf Tanne um dort die Entwicklung wieder von neuem zu starten.



    Viel Spass beim Suchen!


    Liebe Grüße Jule

    Hallo Nobi,


    danke sehr für den ergänzenden Hinweis :)


    Ich hab den noch nie gefunden, hab hier um Bayreuth auch eindeutig zu wenig Kalk, wir haben ja nur Richtung Rodersberg raus ne kleine Muschelkalkzunge.


    Außerdem ist dann auch immer die Frage, ob diese Becherlinge auf den Wurzeln etc. wirklich obligat phytoparasitisch sind ;)


    Liebe Grüße Jule

    Hallo,


    wunderschöne Bilder, und sogar Pflanzen sind dabei.


    Nobi hat ja schon gesagt, dass es wie G. bohemica aussieht, was natürlich stimmt. Das hatte ich Hartmut auch schon woanders geschrieben, hat er aber noch net gelesen ;)


    @ Hartmut: Es gibt auf Gagea bohemica einen spezifischen Brandpilz, danach kannst du ja vielleicht mal Ausschau halten. Kleine dunkel blasige Pusteln an den Blättern.


    Übrigens, hier im kalten Bayreuth ist schon der Falsche Mehltau an Scharbockskraut, Hohlem Lerchensporn, der Brand an Wiesen-Goldstern und auch die Urocystis auf Scharbockskraut da. Also Augen offen halten :)


    Liebe Grüße Jule

    Hallo ihr Lieben,


    für heute habe ich mir den Bärlauch (Allium ursinum) als Wirtspflanze für die Kleinpilze herausgesucht.


    Bärlauch ist ein sehr früh im Jahr austreibendes Lauchgewächs, was oftmals gesammelt wird zur Herstellung von Pesto, Gewürzpasten etc. Die Art ist unverwechselbar, selbst vegetativ ist es meiner Meinung nach nicht möglich die Art mit Maiglöckchen zu verwechseln, da Maiglöckchen eine glänzende Blattunterseite und Bärlauch eine stumpfe hat. Wenn man allerdings mit der Sense durch den Wald geht und erntet, muss man sich nicht wundern...





    Ich möchte an dieser Stelle nochmal betonen, dass ich mich mit den obligat phytoparasitischen Kleinpilzen beschäftige. Also im Regelfall sitzen diese auf den grünen Pflanzenteilen, denn die Pflanze muss ja noch leben damit der Pilz leben kann. Man muss für diese Kleinpilzsuche also nicht am Boden kriechen und tote Stängel etc. suchen, sondern auf den ganzen grünen Blättern die nun sprießen.


    Auf dem Bärlauch gibt es zwei Rostpilzarten, die sich makroskopisch schon gut unterscheiden. Vom Aussehen sind sie wieder ähnlich wie beim Schneeglöckchen:
    Caeoma allii-ursini G. Winter bildet polsterförmige Aecien aus, welche keine Pseudoperidie ausbilden (deswegen Polsterform und keine Becher oder Säulen). Dem Voraus geht immer die Bildung von kleinen orangen punktförmigen Spermogonien, welche meist blattoberseits zu sehen sind. Wie auch beim Schneeglöckchen ist im Stadium der Spermogonien keine eindeutige Bestimmung möglich, weil der zweite mögliche Rostpilz seine Entwicklung genauso startet. Der Pilz wechselt im Sommer zu Pappel oder Weide.




    Die Aeciosporen sind feinwarzig.



    Der zweite mögliche Rostpilz, der auch häufiger als die vorherige Art ist, ist Puccinia sessilis W.G. Schneid., welchen ich euch schon auf Schneeglöckchen und Aronstab gezeigt habe. Auch hier werden wieder becherförmige Aecien ausgebildet, die wegen des vorhandenseins einer Pseudoperidie so aussehen. Im Sommer wechselt der Pilz auf Glanzgras und beendet dort mit der Ausbildung von Uredien und Telien seine Entwicklung.





    Und dann gibt es noch einen Vertreter der Imperfekten Pilze auf Bärlauch, einen sogenannten Grauschimmel: Botrytis globosa A. Raabe
    Auf meist olivgrauen Blattflecken, die schnell bräunen werden kleine gräuliche Nadeln mit Köpfchen ausgebildet. Der Rasen ist meist recht dicht.




    Im Mikroskop zeigt sich dann worher dieser Pilz seinen Namen "globosa" hat. Auf den Konidienträgern werden die fast runden, 14 - 16 µm im Durchmesser großen Konidien ausgebildet.





    Liebe Grüße Julia

    Hallo,


    das ist eine Blume, um genau zu seine eine Pestwurz die gerade ihren Blütenstand schiebt.


    Liebe Grüße Julia

    Lieber Ingo,


    das haben Forscher schon vor vielen Jahren durch diverse Infektionsversuche ausgestestet. Und normalerweise steht der Wirt ja auch in der Nähe, zumindest wenn der Wirtswechsel obligat ist. Gibt ja auch viele Arten, die einen fakultativen Wirtswechsel vollführen, die brauchen also keinen Partner mehr.


    Weiterhin sind die Stadien genetisch natürlich identisch, ist ja der gleich Pilz.


    Aber auf dem Gebiet der Rostpilze gibt es noch sehr viel zu forschen und viele Wirtswechsel sind heutzutage sicher noch nicht bekannt.


    Ich hoffe, ich konnte deine Frage damit beantworten :)


    Liebe Grüße Julia

    Hallo ihr Lieben,


    für heute habe ich mir den Aronstab (Arum maculatum) ausgesucht. Es ist eine Pflanze der basenreichen Böden, welche die etwas "reicheren" Mischwälder anzeigt. Er bildet als Blüte eine Kesselfalle aus, bestäubt wird er durch die Anlockung von Schmetterlingsmücken, die durch den ausstörmenden Harngeruch der Pflanzen angelockt werden und in die Kesselfalle abstürzen.




    Die Blätter haben oftmals schwarze Flecken ausgebildet, die auch ausgebeult oder eingedellt sein können, mit einem Pilzbefall hat das allerdings nichts zu tun. Von diesem Flecken, die manche Populationen ausbilden, hat die Pflanze nämlich ihren Namen.
    Im Herbst bildet die Pflanze einen dichten Fruchtstand aus orangen Beeren, die giftig sind.




    Auf dieser Wirtspflanze gibt es nicht viele Kleinpilze.


    Fangen wir mit den seltenen Brandpilzen an.
    Hier gibt es nur einen einzigen: Melanustilospora ari (Cooke) Denchev
    Die Lager bleiben dauerhaft von der Epidermis bedeckt. Sie sind als etwas erhabene, oft eckige und etwas hellgrün oder bleiern wirkende Flecken an den Blättern ausgebildet. Von der Unterseite her sieht man sie am besten.




    Wenn man ein befallenes Blatt ins Licht hält, sieht man die Sporenmasse dunkel durchscheinen.



    Sicherheit kann letzendlich nur das Mikroskop geben. Kratzt man allerdings mit dem Fingernagel etwas die Epidermis der Lager zur Seite, so kann man oft schon das dunkle Sporenpulver sehen.
    Mikroskopisch sind die Sporen übrigens sehr hübsch. Sie sind kugelig, relativ dickwandig, olive bis braun und messen 15–“19 x 13–“15 µm.




    Der Rostpilz der am häufigsten auf dem Aronstab gefunden werden kann ist Puccinia sessilis W.G. Schneid. Diesen hatte ich euch schon auf dem Schneeglöckchen gezeigt, vll erinnert ihr euch.
    Es bildet im Frühjahr erst kleine kugelige Pyknien (Spermogonien) aus welchen dann etwas später die orangen becherförmigen Aecien entstehen. Je nach Umwelteinflüssen können die Aecien kurz becherförmig bis hin zu länger röhrig sein.





    Der Pilz wechselt danach im Sommer für die Ausbildung der Uredien und Telien auf das Glanzgras (Phalaris arundinacea) um dort seine Entwicklung zu beenden.


    Es gibt noch zwei weitere viel seltenere Rostpilze auf dem Aronstab, die wie diese Art mit Pyknien starten, dann aber ein polsterförmiges Aecidium bilden. Sie sind untereinander sehr schwer auseinander zu halten, beide gehrören in die Gattung Melampsora.


    Liebe Grüße Julia

    Hallo ihr Lieben,


    ich habe am 22.03.2013 in D, Bayern, Oberfranken, sö Bayreuth, bei Fürsetz, westlich Bahnstrecke, saurer Fichtenforst, Wegrand; MTB: 6035/4, Höhe NN: 385m auf einem Blattstiel eines abgestorbenen Efeublattes eine Anamorphe eines Pilzes gefunden.


    Fruchtkörper bis 0,2mm lang, mit Haaren. Konidien 20 - 25 x 4 - 5 µm, hyalin.


    Ich denke, dass es sich hierbei um Colletotrichum trichellum handelt, was meint ihr?




    Außerdem fand ich noch eine unreife Trochila craterium und Phoma pulla Sacc.




    Liebe Grüße Jule