Beiträge von Jürgen

    Hallo Frank,


    ein Blässling von L. scabrum wäre hier auch gut möglich, aber bei solchen Raufüßen bewegt sich mit makroskopischen Ferndiagnosen auf sehr dünnem Eis, zumal von L. holopus verschiedene Konzepte durch die Literatur geistern. Ich schau ihn mir gerne an und würde auch einen Teilbeleg für evtl. spätere eigene Abklärungen sichern.


    Viele Grüße


    Jürgen

    Hallo Pilzkörble,


    ich halte das für den Gemeinen Rotfussröhrling (Xerocomellus chrysenteron). Der scheint mir in der Gesamtschau der auf den Fotos erkennbaren makroskopischen Merkmale am besten zu passen.


    Gruß Jürgen

    Hallo Jörg,


    am deutlichsten unterscheiden sich Jungpilze. S. pictus (besser: spraguei) ist lebhafter gefärbt und schlanker; der Stiel wirkt unterhalb des Velums in der Streckphase fast parasolähnlich genattert. S. lakei verfärbt im Schnitt in der Stielbasis gerne etwas blaugrün, das macht spraguei gar nicht.


    Grüße, Jürgen

    Hallo,


    ja, das ist ein alter Satansschlappen. Auf dem dritten Bild (umgelegter Frkp.) sieht man am Stiel unten rechts noch einen winzigen, nicht abgefressenen Rest des originalen lebhaften Karminrots.


    Grüße, Jürgen

    Hallo,


    für mich ist das ein unproblematischer X. chrysenteron. Wenn man sich das Schnittbild genau betrachtet, ist das Fleisch in der Stielbasis ockerbräunlich; die Rotfärbung setzt erst, scharf abgesetzt, darüber ein. Dieses Muster, in Verbindung mit dem gelblichen, schwach blauenden Hut- und oberen Stielfleisch, ist für chrysenteron recht charakteristisch. Die Rotfärbung ist hier halt besonders ausgeprägt.


    Grüße, Jürgen

    Hallo zusammen,


    für mich ist Nr. 1 eine Rotkappe, wobei - wie vom Finder zuerst vermutet - L. vulpinum eine gute Option ist. Dafür sprächen die Gesamtfärbung, das Habitat und die montane Höhenstufe. Falls Pappel in der Nähe gewesen sein sollte, käme auch L. leucopodium in Frage - die ursprünglich weißen Stielschuppen wären dann etwas nachgedunkelt, was man bei dieser Art öfter beobachtet. Für L. leucopodium ist mir dann aber doch die ins rotbräunliche spielende Hutfarbe zu untypisch.


    Mit Leccinellum hat das hier - bei allem Respekt - nichts zu tun. Die "gelben" Poren sind sicherlich auf äußere Einflüsse (Witterung etc.) zurückzuführen. Dass die Röhren (und Poren) dieses Pilzes eigentlich weißlich sind, erkennt man deutlich noch am Stielansatz und am Hutrand.


    Grüße, Jürgen

    Hallo Schmunz, ich würde die Kandidaten wie folgt ansprechen:

    Hallo kso,


    deine Funde werden wohl bei L. scabrum am besten aufgehoben sein, insbesondere wenn man das etwas weitere Artkonzept von Den Bakker und Noordeloos zugrundelegt, das doch eine beträchtliche Variationsbreite bei Hutfarbe und Fleischrötung zulässt. Die hellhütige Form wurde auf Artebene als L. avellaneum beschrieben, ich habe sie aber auch schon zusammen mit der Stammform gefunden (siehe auch hier).



    Der Generalverdacht L. scabrum (ss. l.) gilt aber nur für den Fall, dass auch das braunhütige Exemplar unten links bzw. die beiden hellen unten rechts wirklich keinerlei Blaufärbung in der basalen Stielrinde hatten, was auf den Fotos nicht völlig ausgeschlossen werden kann. Andernfalls müsste man in Richtung L. cyaneobasileucum denken (oder ggf. L. nucatum, wie von Matthias überlegt).


    Liebe Grüße, Jürgen

    Hallo Beli,


    Blanco-Dios hat 2015 alle möglichen - europäischen - Arten der ehemaligen Boletus-Sektion Luridi zu einer Sammelgattung Suillellus umkombiniert, darunter auch poikilochromus. Schaust Du hier.


    Das war ein pauschaler nomenklatorischer Rundumschlag, der zunächst mal auf der Erkenntnis fußte, dass die (netzstieligen) "Rotporer" mit den "Steinpilzen" (Boletus ss. str.) nicht näher verwandt sind. Dass Blanco-Dios in diesem Zusammenhang irgendwelche chemotaxonomischen Diagnosen vorgenommen oder entsprechende Literaturangaben hierzu berücksichtigt hat, würde ich zu bezweifeln wagen.


    Tiefergehende molekulare phylogenetische Analysen hatten aber vorher schon gezeigt, dass die "Hexen- und Purpurröhrlinge" eine heterogene (polyphyletische) Gruppe sind, weshalb es dann praktisch zeitgleich (2014/2015) zur Aufstellung engerer Gattungskonzepte wie Imperator, Rubroboletus, Cupreoboletus, Exsudoporus etc. kam.


    Grüße, Jürgen

    Hallo Shanks,


    Deine Zweifel an X. cisalpinus sind begründet. Hinzu kommt, dass die für cisalpinus bei Fruchtkörpern dieses Reifestadiums so typische Zweifarbigkeit des Stiels fehlt: oben kräftig gelb, unten intensiv weinrot.


    Deshalb dürfte hier tatsächlich X. chrysenteron vorliegen, Dein Schnittbild zeigt graduell das für diese Art charakteristische Verfärbungsmuster, vgl. etwa hier. Auf Bild 2 sieht man am unteren Hutrand auch die für X. chrysenteron typische Hutfarbe und Rissigkeit.


    X. pruinatus, der jetzt Hochsaison hat, kommt auch in dem von Dir beschriebenen Habitat vor, kann ähnlich aussehen und verfärbt nach längerem Liegen auch im Stiel blau. Die Art hat aber in diesem Reifestadium mehr Gelb am Stiel, insgesamt kräftiger gelbes Fleisch und eine weinrote Subkutis, von der hier nichts zu erkennen ist.


    Grüße, Jürgen