Beiträge von Jürgen


    Hi,


    mal ne Frage dazu. Wie sicher seid ihr euch? Ich meine wie sicher kann man das ohne den Sporenquotienten sagen? Ich würde mir so eine Bestimmung ohne das abgeglichen zu haben nicht zutrauen...


    l.g.
    Stefan


    Hallo Stefan,


    ich schrieb ja deshalb "insoweit".


    Im Aggregat bubalinus/engelii/rubellus gibt es immer wieder Kollektionen, die sich ohne molekularbiologische Absicherung praktisch nicht eindeutig zuordnen lassen, was übrigens auch Gelardi (2009) in seiner Schlussbetrachtung exakt so formuliert hat.


    Die Originalbeschreibung von bubalinus gibt zwar mit Q ~2,7 einen deutlich höheren Wert als für rubellus/engelii an, doch wurde dieser im Zuge weiterer Beobachtungen (Lannoy & Estades 2001, Gelardi 2009, 2010) sukzessive auf unter 2,5 gedrückt. Ich habe früher auch alles in dieser Gruppe, was Q unter 2,5 hatte, für bubalinus ausgeschlossen, und muss jetzt auch eine erkleckliche Zahl eigener "communis"-Kollektionen revidieren, die in Wahrheit zu bubalinus gehören.


    Grüße, Jürgen


    Hallo,


    der einheitlich rot gerillte Stiel und die breite rosa Zone unterm Hut sprechen schon für bubalinus und dass der Hut so gar keine Risse aufweist spricht eher gegen cisalpinus.


    beste Grüße,
    Andreas


    Hallo Andreas,


    dem würde ich insoweit beipflichten.


    Grüße, Jürgen

    Hallo,


    klare Zustimmung für appendiculatus, und weil die Gattung aktuell Butyriboletus heißt, wäre "Butterpilz" noch nicht einmal falsch...


    Grüße, Jürgen

    Hallo,


    dann gebe ich auch mal meine Tipps (!) ab:
    1: X. chrysenteron (ziemlich sicher, pruinatus hat intensiver gelbes Fleisch und nicht diesen typischen Rhabarberton auf dem Stiel, dürfte auch kaum mit den beiden anderen zur selben Zeit und in Standortgemeinschaft zu finden sein)
    2: H. bubalinus (zögernd; oder doch cisalpinus? Man müsste den Stiel komplett und auch die Hutoberfläche besser sehen)
    3: X. porosporus (ziemlich sicher, cisalpinus verfärbt anders)


    Grüße, Jürgen

    Hallo Schupfnudel,
    es ist bei Unsicherheiten immer besser, bereits entnommene Einzelfrkp. zu sichern, sei es als Trockenbeleg, zur ausführlichen Dokumentation oder zur Vorlage zwecks Nachbestimmung. In diesem Fall hier war der Frkp. ohnehin noch nicht sporenreif, ein Belassen am Fundort hätte schon deswegen keinen Sinn gemacht.
    Gruß, Jürgen

    Hallo Schupfnudel,
    das ist ein junger Fahler Röhrling (Hemileccinum impolitum). Der Jodgeruch wird erst mit zunehmender Reife intensiver.
    Gruß, Jürgen


    P.S.Übrigens ziemlich mutig, einen Pilz, den man nicht recht einzuordnen weiß, sogleich im Selbstversuch auf seinen Speisewert zu testen...


    Hallo Pablo,


    genau. Deshalb landet man, wenn man gewisse ältere Schlüssel (z.B. bei Bon: Fleisch ... in der Stielbasis orange) wörtlich nimmt, prompt (falsch) bei armeniacus, zumal auch die Hutfarbe ähnlich ausfallen kann (ging mir vor 20 Jahren selbst so). Dass junge Exemplare auch stark an pruinatus erinnern können, trifft ebenfalls zu; bei diesem ist aber der Stiel viel intensiver, leuchtender gelb und nicht so ausgeprägt längsfaserig.


    Grüße, Jürgen


    Hallo Pablo,


    nach Lage der Dinge sind das Fahle Röhrlinge, passt schon :)


    Grüße, Jürgen


    Hallo zusammen,


    es würde mich sehr überraschen, wenn es sich bei beiden hier gezeigten Aufsammlungen um etwas anderes als Xerocomus subtomentosus handeln würde.


    Grüße, Jürgen


    Insbesondere Xerocomus moravicus (Mährischer Filzröhrling) ist mit seinem weißen Fleisch und den völlig fehlenden Verfärbungen nicht so weit weg.


    Hallo Pablo,


    kurzer Hinweis: Die Art wurde schon 2010 aufgrund des molekularbiologischen Befunds von Klofac zur Gattung Aureoboletus transferiert.


    Gruß, Jürgen


    Hallo sebbay,


    Gemeiner Birkenpilz (Leccinum scabrum) ist schon ok. Die bei Reife zu safranbräunlich tendierende Grundfarbe der Stieloberfläche (zwischen den schwärzlichen Schüppchen) und die ebenfalls safranfarbenen Fraßstellen im unteren Stielbereich (auf dem Foto beim oberen Ex. leidlich erkennbar) sind recht typisch.


    Ansonsten gilt, wie oben schon gesagt: Bei Bestimmungsanfragen möglichst immer kompletten Längsschnitt posten.


    Gruß, Jürgen

    Hallo Alexander,


    bei X. armeniacus wäre ich an näheren geografischen/geolog. Angaben zum Fundgebiet interessiert (gerne auch per PM), sofern Du die Art im Großraum Rhein-Main-Neckar gefunden haben solltest und es nicht die bekannte Lokalität Viernheimer Heide ist. Würde mich freuen!


    Gruß Jürgen

    Hallo zusammen,


    ich würde diesen Fund ganz entspannt unter Xerocomellus (von mir aus auch "Hortiboletus") rubellus einsortieren.


    Was gegen armeniacus spricht, wurde von Pablo ja schon ausgeführt, da reicht eigentlich schon ein Blick auf das von Jan-Arne verlinkte Artprofil.


    Seinen Vorschlag pruinatus würde ich aber auch zurückweisen. Recht typisch für rubellus ist das zarte Blauen (mindestens) des Hutfleisches nach einigen Minuten auf dem nachgereichten Schnittbild 5 (nicht sofort und intensiv und in scharfem Kontrast zum safranfarbenen Stielfleisch wie bei armeniacus).


    Pruinatus blaut im Gegensatz zu rubellus kaum jemals im Hut, schon gar nicht nach längerem Liegen, sondern vor allem im (unteren) Stielfleisch, wovon man hier im Schnittbild 2 (erstes Posting) aber gar nichts sieht.


    Zu pruinatus passt auch der glattfilzige Aspekt der Huthaut nicht so recht. Dagegen zeigt z.B. das oberste Bild 1 und Bild 4 den für rubellus so typischen, besonders gut ausgeprägten weiißlichen Hutrand.


    Ganz davon abgesehen, passen Erscheinungszeit und Witterungsverlauf für den Herbstrotfuß nicht wirklich. Das ist zwar kein Ausschlusskriterium, sollte aber bei der Beurteilung des Fundes als Argument auch mit einbezogen werden.


    Auf das (scheinbare) Fehlen der karottenroten Pünktchen in der Stielbasis würde ich hier nicht so viel geben, die Ausprägung dieses Merkmals ist sehr variabel.


    Grüße, Jürgen

    Hallo Dieter,


    das ist ein makroskopisch, insbesondere auch mit Blick auf Fleischfarbe und -verfärbungsmuster, ausgesprochen typischer, vorbildlich dokumentierter Xerocomellus chrysenteron, das klassische Rotfüßchen.


    Gruß, Jürgen

    Hallo Pablo & Joachim,


    Du hast nicht etwa vor, die Gattung nochmal zu durchleuchten?


    Da überschätzt Du meine Möglichkeiten, einer alleine kann das heutzutage nicht mehr, schon gar nicht als Amateur.
    [hr]


    Leider hast du nicht vermerkt, in welcher Ecke du zuhause bist.


    Im westl. Unterfranken, das hieße also ca. 4 h Fahrzeit bis zu Dir.


    Für welchen Zweck benötigst du diese Info?


    Keinen aktuell konkreten. Ich würde die Sippe gerne dokumentieren, mir ein eigenes Bild von ihr verschaffen. Evtl. als Grundlage für ein späteres Artporträt in einer Publikation.


    Wir nannten sie einfach Birkenpilze, weil er eben dort vorkommt.


    Vorsicht. Es gibt auch weißliche Formen des Birkenpilzes L. scabrum, die durchaus recht robust daherkommen können (siehe z.B. hier) Hast Du bei Deinen Funden getestet, ob sich das Fleisch im Schnitt auch wirklich rotkappen-analog nach violett-schwärzlich verfärbt und nicht bloß schwach gerötet hat?


    Grüße, Jürgen