Beiträge von Jürgen


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    5. Keine Ahnung, schöner Pilz


    Hallo Klaus,
    wie von Pablo schon richtig vermerkt, ist das der Weinrote Schuppenröhrling (Suillus pictus), eine aus N-Amerika eingeschleppte Art, die vor knapp 50 Jahren in Ostfriesland erstmals für Europa nachgewiesen wurde und sich seither in Niedersachsen und angrenzenden Gebieten (NL, NRW) ausbreitet. Sie wächst in etwas feuchteren Wäldern unter Weymouthskiefern. Ich fand den Pilz vor einigen Tagen am Ems-Vechte-Kanal bei Lingen, im Engelbertswald bei Haselünne sowie weiter südlich bei Vreden. Könntest Du mir für die Kartierung Deine genaueren Funddaten schicken (gerne auch PN oder Mail)? Wäre sehr nett!
    Gruß, Jürgen

    Hallo Klaus,
    achte doch mal bei Deinen nächsten Pilzgängen darauf, ob Dir nicht der Weinrote Schuppenröhrling begegnet. Er wächst in etwas feuchteren Wäldern unter Weymouthskiefern. Ich fand ihn vor einigen Tagen am Ems-Vechte-Kanal bei Lingen und im Engelbertswald bei Haselünne. Wäre interessant festzustellen, ob die Art im Emsland häufiger ist.
    Gruß, Jürgen

    Hallo,


    ich würde den Fund trotz der farblichen Aberration nach Rot ebenfalls als radicans durchwinken. Die Schnittbilder sind m.E. nahezu beweiskräftig, insbesondere was das Stielfleisch und die wurzelnde Basis angeht.


    Grüße, Jürgen

    Hallo Angelika,


    Pilz Nr. 1 ist eindeutig Hemileccinum depilatum (nach neuer Nomenklatur), zumal Du auch Hainbuche als Begleitbaum angibst, für den diese Art eine Vorliebe hat. Die Art wächst bei mir am Untermain just gerade auch, zusammen mit radicans (Eiche) bzw. satanas (Buche).


    "Blasshütiger Röhrling" war übrigens der von Breitenbach & Kränzlin 1991 zuerst für diese Art eingeführte, wenn auch wenig aussagekräftige deutsche Name (vgl. Pilze der Schweiz, Bd. 3, Nr. 6).


    Gruß, Jürgen

    Meine Pilze befanden sich s.o. auf einer Rasenfläche mit lauter Linden


    Hallo,
    gut zusammengefasst. :thumbup: Linde ist als Begleitbaum für B. depilatus völlig ok und jedenfalls kein Ausschlusskriterium. B. impolitus kenne ich persönlich nur unter Eiche.
    Grüße, Jürgen
    [hr]

    Meine Pilze befanden sich s.o. auf einer Rasenfläche mit lauter Linden


    Hallo,
    gut zusammengefasst. :thumbup: Linde ist als Begleitbaum für B. depilatus völlig ok und jedenfalls kein Ausschlusskriterium. B. impolitus kenne ich persönlich nur unter Eiche. Der Jodgeruch ist bei beiden Arten vorhanden (Stielbasis!!), bei impolitus aber meist ausgeprägter.
    Grüße, Jürgen

    Hallo,


    Gratulation, Du hast die seltene grauhütige Form der Birkenrotkappe (L. versipelle fo. griseotomentosum Herink, vulgo "Graukappe") gefunden.


    Mit dem Pappelraufuß oder gar Birkenpilzen hat das nichts zu tun.


    Empfohlene Lektüre: Schreiner, J.: Rätselhafte Rotkappen. In: Südwestdeutsche Pilzrundschau 38, 2002, 33-38.


    Dort ist der Pilz auf S. 37 auch abgebildet.



    Siehe auch den Schlüssel von W. Klofac in der Österr. Z.Pilzk. (PDF), S. 248.


    Grüße, Jürgen


    Nr. 1 stimmt, zu Nr. 2 mag ich nichts sagen, Nr. 3 sind Maronen, Nr. 4 sehen oberflächlich wie Goldröhrlinge aus, könnten aber auch Rostrote Lärchenröhrlinge sein, das ist bei so alten Schlappen nicht mehr leicht zu sagen.


    Hallo,


    Nr. 4 sieht speziell auf dem 2. Bild auf den ersten Blick wirklich stark nach dem Rostroten aus (Porenfarbe, kümmerliche häutige Ringreste), aber die Fleischfarbe ist doch arg gelb...


    Bei Nr. 2 dürfte man mit dem Eichenfilzröhrling (X. communis bzw. engelii) nicht arg daneben liegen.


    Gruß, Jürgen


    Und hier passen dann auch das optische Äußere und das Schnittbild wieder zusammen (anders als bei >Karens Pilz<).


    Hallo Pablo,


    obwohl man im Schnitt deutlich rosaliche Reflexe im Stielfleisch und gelbliche über den Röhren sieht? (wie bei Karens Pilz, aber dort, weil jünger, noch intensiver ausgeprägt)


    Aber trotzdem d'accord: X. ferrugineus, denn subtomentosus sieht im Schnitt anders aus.


    Grüße Jürgen


    Hallo.
    Der Pilz auf deinen letzten Bilder ist aber einer der Rotfußröhrlinge, Karen. ;)


    ...und zwar, so wie's aussieht, X. cisalpinus.



    Auch wenn der Gesamteindruck des Pilzes (ohne Schnitt) hier schon zu X. ferrugineus passt, sträubt sich alles in mir, den als Braunen Filzröhrling zu taufen.


    Hallo Pablo,


    ich hatte den Einwand oben ja auch als Frage formuliert, weil ich die offenbar eher subtomentosus-typische Färbung der Trama schon zur Kenntnis nehme.


    Grüße, Jürgen


    Jürgen Schreiner und Peter Welt hüllen sich ja zu dem Thema leider auch in Schweigen.


    Hallo,


    es ist ja auch schon alles dazu gesagt worden...:yawn:


    Dennoch:
    Punkt 1:
    - Leccinum leucopodium hat jung immer rein weißen Stiel und wächst nur bei Espe
    - Leccinum aurantiacum (=quercinum) kann ganz jung (Knopfstadium) auch rein weiße Stielschuppen aufweisen (doch ist meist zumindest über der Stielbasis schon ansatzweise ein dunklerer Gürtel sichtbar) und wächst auch bei Espe.
    Punkt 2:
    - bestimmungstechnisch kaum relevant
    Punkt 3:
    - bestimmungstechnisch kaum relevant


    Empfohlene Lektüre: http://www.entoloma.nl/html/leccinum_ge.html
    (mit der Einschränkung, dass der Name albostipitatum für die Weißsteilige Espenrotkappe überflüssig ist, da leucopodium Priorität hat)


    Oder man greife beherzt zu Großpilze Baden-Württembergs, Band 2.


    Gruß, Jürgen

    Hallo,


    zurzeit haben wir örtlich in Unterfranken eine Rotfüßchenschwemme, die es erlaubt, sich ein umfassendes Bild dieser Arten zu machen. Ich hatte X. chrysenteron und cisalpinus jetzt mehrfach nebeneinander, z.T. sogar durcheinander wachsen. Das markante Blauen ist bei cisalpinus derart auffällig - bei gleichzeitig praktisch völliger Unveränderlichkeit in chrysenteron -, dass es kaum Probleme bereitet, die beiden zu trennen.


    Gruß, Jürgen

    Courtecuisse & Duhem (1994) führen B. lupinus unter den "Bolets non salissants", also den (auf Druck) nicht schmutzig verfärbenden Arten. Das widerspricht aber den oben zitierten - richtig zitierten, ich habe es nochmals geprüft! - Angaben bei Marchand (1973). Ich würde trotzdem nicht soweit gehen zu behaupten, dass Marchand eine andere Art vor sich hatte.

    Hallo Mausmann,


    ich habe meinen Post korrigiert, siehe oben. Andreas macht in Großpilze B-W keine Angaben zur Reaktion der Huthaut auf Druck.


    Gruß, Jürgen

    Hallo,


    ganz klar Boletus lupinus.


    In vielen einschlägigen Beschreibungen wird (fahrlässigerweise) gar nicht erwähnt, ob und wie die Huthaut auf Berührung reagiert, vgl. aber z. B. Andre Marchand (1973) in Champignons du Nord et du Midi Bd. 2, S. 126: "Cuticule ... bleu-noir aux endroits contus".


    Gruß, Jürgen


    KORREKTUR: Bei Andreas Gminder in Großpilze BW 2, S. 216, habe ich mich verlesen, sorry! Das "bei Berührung blauend" bezieht sich dort auf die Röhren, nicht auf die Huthaut. Er schreibt aber auch nicht explizit, dass sie nicht blaut.

    Zitat

    Babys und Leichen sollte man nicht schänden (bestimmen).


    Hallo Gerd,


    der Versuch ist jedoch nicht strafbar. Auch Babys und Leichen gehören zur Variationsbreite einer Art.


    Gruß, Jürgen

    Mich interessiert auch nicht ob es sich nun um eine Ziegenlippe oder einen Braunen Filzröhrling handelt, sondern ob man lediglich anhand der leuchtend goldgelben Röhren und dem hellbraunen Hut schon eindeutig auf *irgendeine* Art von Filzrörling schließen kann?


    Wenn Du so fragst, kann die Antwort nur heißen: nein.


    Nur ein Beispiel: Der Anhängselröhrling (B. appendiculatus) hat goldgelbe Röhren und hellbraunen Hut, mit den Filzröhrlingen aber gar nichts zu tun.


    Grüße, Jürgen