Beiträge von Jürgen

    Hallo Andy,


    wie Du eine Ziegenlippe zuverlässig von ihrem Doppelgänger, dem Braunen Filzröhrling X. ferrugineus, unterscheiden kannst, steht z.B. hier.


    Ein Schnittbild schadet bei Filzröhrlingen nie. Wichtig: Nach dem Schneiden ca. 10 Minuten liegen lassen, bis eine evtl. Blaufärbung sich optimal ausprägt hat, dann erst Schnittfläche fotografieren.


    Gruß, Jürgen

    Zitat

    Und wenn das auch Boletus mendax wäre, von Dermek damals verkannt? Sporen hat er ja von diesen Teilen wohl nicht bekommen.


    Der Pilz, den Dermek beschreibt, ist ziemlich eindeutig dem Formenkreis von erythropus zugehörig. Wenn man sich die Tafel in FRIC 13 anschaut, sprechen insbesondere der robuste Habitus, das Fehlen jeglicher Netzzeichnung und das Fehlen jeglicher Rotfärbung im Stielfleisch gegen eine Gleichsetzung mit B. mendax. Diese Art zeigt ja auch schon im Feld habituell/makroskopisch viel mehr Gemeinsamkeiten mit luridus und dem nah verwandten queletii als mit erythropus.


    Gruß, Jürgen


    Ich muss Karl Recht geben, der Birkenpilz sieht erst einmal untypisch L. variicolor aus. Es gibt aber laut Lannoy & Estades eine var. sphagnorum, die genau diesen Pilz wiedergibt.


    Gruß Peter


    Hallo Peter,


    könnte aufgrund der hier gezeigten Fotos, inklusive des ersten vom Standort, Leccinum schistophilum bzw. palustre in Betracht kommen? Und wenn nein, weshalb nicht?


    Grüße, Jürgen

    Hallo Pablo,
    mal abgesehen davon, dass das hier tatsächlich nach B. mendax aussieht, wäre ich vorsichtig mit verabsolutierenden Aussagen wie "das sind Rottöne am Hut, die B. erythropus einfach nicht kann". Ich verweise nur auf die var. rubropileus Dermek 1984.



    Gruß, Jürgen


    Den Band habe ich leider nicht, Jürgen. Aus der Reihe steht mir nur der Munoz zur Verfügung, der zwar auch hübsche Tafeln enthält, aber eben keine Xerocomi. ;)


    Hallo Pablo,
    besorg es Dir notfalls über Fernleihe. Du kommst darum nicht herum, wenn Du tiefer in die Materie einsteigen willst.
    VG, Jürgen

    Hallo Pablo,


    ich würde jeder bubalinus-Bestimmung misstrauen, für welche die Originalbeschreibung (Boletus bubalinus Oolbekk. & Duin, in Oolbekkink, Persoonia 14(3): 367, 1991) nicht herangezogen wurde.


    Ladurner & Simonini stellen die wesentlichen Unterscheidungsmerkmale heraus:
    - höherer Sporen-Q (bubalinus ~2,7, rubellus agg. ~2,3)
    - Fehlen (!) des "flame-red" Pigments in der Stielbasis
    - blasse Fruchtkörperfarben


    Jeder, der trotzdem Funde mit Q um 2,3 und/oder roten Pünktchen in der Stielbasis als X. bubalinus interpretiert, trägt m.E. aktiv zur Verunklärung dieses schwierigen Komplexes bei.


    Grüße, Jürgen

    Hallo,


    ich kenne diesen Pilz seit vielen Jahren und habe ihn stets als Eichenfilzröhrling (X. communis, syn. engelii) bestimmt. Die hier gezeigten Aufnahmen fügen sich recht gut in die Variationsbreite der Fig. 180, 183 und 184 bei Ladurner & Simonini
    ein, die allerdings alle Farbformen dieses Aggregats unter dem Namen X. rubellus zusammenfassen.


    Grüße, Jürgen

    Hallo Andreas,


    ich hätte beim oberen Pilz spontan eher zu B. aereus tendiert, selbst wenn man einkalkuliert, dass der Sommersteinpilz auch recht dunkel ausfallen kann. Ich gebe aber zu, dass die Stielgrundfarbe für B. aereus wiederum ungewöhnlich hell wäre, deshalb kommen mir beim zweiten und dritten Hinsehen doch Zweifel. Jedenfalls kein typischer Sommersteinpilz.


    Grüße, Jürgen

    Hallo Toffel,


    die Pünktchen waren bei dem durchgeschnittenen Exemplar schon vorhanden, sind allerdings auf dem Bild nicht zu sehen.


    Dem aufgeweichten Artkonzept von bubalinus, wie es z. B. auf
    http://boletales.com/genera/xerocomus/x-bubalinus/ propagiert wird, vermag ich nicht zu folgen. Diese Kollektionen sind nur willkürlich von X. communis (http://boletales.com/genera/xerocomus/x-communis/) zu trennen bzw. es sind für mich keine trennscharfen Merkmale mehr erkennbar. Vielleicht muss aber auch ich mein sehr weites Artkonzept von X. communis überdenken...


    Dass das rot durchgefärbte Hutfleisch jedenfalls kein Unterscheidungkriterium ist, zeigt schon ein Blick in die Beschreibung von X. rubellus bei Simonini & Ladurner, aber auch die declivitatum-Tafel von C. Martin:



    Und wenn Du dir das bubalinus-Foto aus den Niederlanden in Ladurner & Simonini, Fig. 284, ansiehst: Die blauen überhaupt nicht.


    Gruß Jürgen

    Hallo zusammen,


    diesen Pilz kenne ich von zahlreichen Funden in Parkanlagen. Er gehört aufgrund der Mikromerkmale in das Aggregat um X. rubellus. Ich habe meine entsprechenden Funde bislang stets als X. communis bestimmt. Man muss berücksichtigen, dass es sich bei dieser Art um ein veritables Chamäleon handelt, selbst wenn man rubellus ss. str. bereits ausgeklammert hat. Freilich ist es verlockend, die Funde mit der relativ stabilen Merkmalskombination gelbbrauner, zum Rand hin hellerer Hut, rosarötlich überhauchter Stiel und relativ starkes Blauen auf Druck und im Schnitt als eigenständig zu begreifen bzw. bei X. bubalinus unterzubringen.


    Gruß, Jürgen



    Hallo,


    Bilder 1 und 2 sowie der nachgereichte Längsschnitt zeigen den Eichenfilzröhrling X. communis (ich bevorzuge den Bulliardschen Namen aus Prioritätsgründen weiterhin, er wird sicher in absehbarer Zeit in Frankreich einen Neotypus bekommen), nicht pruinatus. Auf dem (unscharfen) Schnittbild kann man rechts oberhalb der Stielbasis auch undeutlich orangerote Pünktchen ausmachen; die Art ist aber auch so kenntlich.


    Bilder 3 und 4 zeigen rubellus ss. str.


    Gruß, Jürgen


    Hallo Pablo,


    wenn Du solch typische Kollektionen nicht als porosporus ablegst, wundert's mich nicht, dass die Art bei Dir so selten ist...:D

    Hallo zusammen,


    das dunkelhütige Exemplar mit dem Fichtenzapfen ist m.E. als Xerocomus porosporus hinreichend gut kenntlich. Die abgestutzten Sporen wären aber auch noch in total verschimmelten Frkp. nachweisbar.


    Grüße, Jürgen

    Hallo,


    ich sehe auch den ersten eher in der chrysenteron-Verwandtschaft, vermutlich X. communis. Beim zweiten könnte es sich um hellen X. porosporus handeln, beim dritten wohl um X. chrysenteron selbst.


    Das alles steht unter Vorbehalt, denn eine einigermaßen sichere Aussage wäre nur mit Schnittbild bzw. Beschreibung der Tramafarben und -verfärbungen möglich.


    Grüße, Jürgen


    Ein Verwechslungsparnter wäre natürlich der Moorbirkenpilz (Leccinum holopus) der aber in und an Mooren wächst (braucht sehr sauren, am besten torfmoosigen, nassen Untergrund bei Birke) und keinesfalls blau verfärben darf, sondern gar nicht bis leicht rosa.


    Hallo Pablo,


    ich weiß nicht, wo du das her hast, aber das stimmt so leider nicht. Auch Leccinum holopus kann basal blaue Flecken haben, und zwar sowohl die weiß- wie auch die braunhütige Form (= Leccinum nucatum). Die Art ist auch nicht strikt an Moore gebunden, sondern kommt auch in etwas weniger feuchten Habitaten vor (dort meist etwas robuster und dunkler).


    Niemals blaue Färbung im Stiel zeigt hingegen Leccinum scabrum, der hier allerdings ohnehin ausscheidet.


    Ich würde nach den Fotos nicht zu entscheiden wagen, ob hier cyaneobasileucum oder holopus vorliegt. Tendieren würde ich zu Letzterem, aber man müsste das mikroskopisch (Huthaut, Sporenmaße) absichern.


    Siehe auch
    http://www.entoloma.nl/html/leccinum_eng.html#holopus


    Grüße, Jürgen

    Hallo,


    das erste Bild im Wald zeigt Xerocomellus pruinatus (Herbstrotfuß).


    Die anderen gehören zu Xerocomus ferrugineus (Brauner Filzröhrling), im Gegensatz zur Ziegenlippe eher ein Herbstpilz und deshalb in der letzten Zeit hier öfter gepostet.


    Gruß, Jürgen