danke Jürgen,
wenn die oben gezeigten Exemplare nun absolut kein Röten am Stiel gezeigt hätten, hättest du dann pruinatus vermutet?
Kann man pruinatus zuverlässig mit Melzer an der Stielbasis trennen oder geht das nur zuverlässig über die Sporenrippung?
Hallo Peter,
ich wende bei der Röhrlingsbestimmung nur ausnahmsweise Chemikalien an, deswegen kann ich Dir zur Aussagekraft von Melzer in diesem Fall keine persönliche Erfahrung beisteuern. Die Sporenrippung ist zwar ein zuverlässiges Trennmerkmal, aber selbst mit guten Lichtmikroskopen nur sehr schwer zu beobachten, scheidet also aus praktischen Gründen aus.
Auch wenn man einen evtl. Überbelichtungseffekt mit einbezieht, ist mir hier das Fleisch für X. pruinatus zu blass. Es müsste besonders im Stiel kräftiger gelb sein. Dafür zeigt das kleine Exemplar rechts im Schnitt in der Stielbasis den für chrysenteron typischen,, weiter oben beschriebenen Gelbbraunton. Der große Frkp. zeigt im Prinzip ein für chrysenteron typisches Schnittbild, wenn man davon absieht, dass die (variable) Rotfärbung im Bereich zwischen Stielmitte und -basis hier nur erahnbar ist.
Der Huthautaspekt lässt hier auch viel eher an chrysenteron oder auch an cisalpinus denken (der hier freilich aus anderen Gründen ausscheidet) als an pruinatus. Zudem sollte man erwarten, dass im Fall pruinatus sich wenigstens am Hutrand die rote Subkutis blicken lässt. Davon ist hier aber gar nichts zu sehen.
Grüße, Jürgen