Die Lamellen können auch einen leichten Cremeton haben, das Sporenpulver muss rein weiß sein. "Elastische" (d.h. nicht brüchige) Lamellen haben auch die anderen "Speisetäublinge" (Grüner Speiset. R. heterophylla, fleischroter Speiset. R. vesca, Wieselt. R. mustelina und grünfelderiger T. R. virescens). Beim Frauent. verkleben sie beim Darüberstreichen gegeneinander. Sicherheit schafft Eisensulfat!
Beiträge von Amalia
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Hallo Gerd,
die scheinbar überstehende Huthaut hatte mich in der Tat auch an einen Pulveroboletus erinnert. Übrigens schöne Bilder und ein schöner Fund von Dir. Was wir auf dem "Habitatbild" sehen, ist doch aber eher ein Eichenwald mit auf dem Boden wachsenden Fruchtkörpern. Der Stiel (von dem leider leider das untere Ende fehlt, denn das wäre auch für meine These grundlgegend) überzeugt mich auch nicht unbedingt für Pulveroboletus. Aber wir reden hier über Eindrücke. Vielleicht meldet sich der Finder ja nochmal mit ein paar klärenden Bemerkungen. Sprich: War der Pilz an Holz (Nadelholz) oder am Boden?
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Zu Nr. 6:
Das sieht fast nach X. armeniacus, dem Aprikosenfilzröhrling aus. Kommt vor allem in Süddeutschland in wärmeliebenden Laubwäldern (man beachte die Eichenblätter) vor. Allerdings werden wir hier kaum entscheiden können, welches Rotfüßchen das nun war.
Jedenfalls sehr hübsch. -
Hallo Jogibaer, ich bin kein Profi, aber ich habe beide Arten schon oft gefunden (ist also kein reines Pilzbuchwissen). Die Scheide sieht man auf dem Foto natürlich nicht. Sie ist auch beim Grauhäutigen Streifling sehr dünnhäutig und geht schnell ab. Die reichlichen Velumflocken auf dem Hut sind für den Grauhäutigen Streifling zwar eher untypisch, kommen aber vor. Einen im Alter hohlen Stiel haben alle Scheidenstreiflinge. Stiel fast glatt muss ich dem Flück unbedingt widersprechen, er darf beim Grauhäutigen Streifling gar nicht glatt sein! Die Hutfarbe würde mich für den Riesenstreifling überhaupt nicht überzeugen, wohl aber für den Grauhäutigen. Der ist im Übrigen einer der häufigsten Scheidenstreiflinge im Nadelwald, wo der Riesenstreifling ziemlich selten vorkommt.
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Sic est!
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Hallo,
was ist der rötende Birkenpilz? Das Foto zeigt eine Rotkappe, deren typische Merkmale Du auch gut beschreibst. Vermutlich jedoch nicht die bei Birke wachsende Heiderotkappe, sondern eher eine Espenrotkappe oder eine Fichtenrotkappe.
Der vermutete Fuchsige Rötelritterling ist sicherlich etwas anderes! -
Deine Koralle ist ein Hörnling, und zwar ein klebriger (Calocera viscosa) bzw. im vorliegenden Fall ein unscharfer Hörnling (Calocera dysfocata). Der große Täubling mit dem Erdschieberhabitus ist wahrscheinlich ein Weißtäubling (Russula chloroides oder delica). Der Hexenröhrling sieht nach einem Flockenstieligen H. mit den satt braunen Hutfarben aus.
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Hallo, da geht ja einiges durcheinander bei den Bestimmungsversuchen. Die Bilder sind gut, alle Pilze kann man eigentlich erkennen. VORBEHALT: KEINE ESSENSFRAIGABE. Also:
1. Ein Schleimkopf aus der Gruppe um Cortinarius cephalixus, die genaue Art ist unsicher, und auch Spezialisten würden sofort mit 3 bis 5 verschiedenen Namen daherkommen.
2. Fliegenpilz
3. Ein Scheidenstreifling, und zwar der Grauhäutige Scheidenstreifling (Amanita submembranacea)
4. + 5. Der Bärtige Ritterling (Tricholoma vaccinum)
6. Hallimasch ja, aber wahrscheinlich nicht der dunkle, sondern Armillaria borealis, der "Nördliche Hallimasch"
7. Unten: unbestimmbare Schwefelköpfe (Lamellenfarbe und Geschmacksangabe fehlt, wahrscheinlich der Rauchblättrige Schw.), darüber Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) -
Damit bestätigt sich zu 98,34% die Vermutung Pappelraufuß (Leccinum duriusculum), eine Art, die bei Silber-, Grau- und Zitterpappeln vorkommt, angeblich selten. Im Schnitt sind spangrünliche Farbtöne zu erkennen, das Fleisch wird langsam etwas rötlich und verfärbt dann grau bis schwärzlich. Es ist von Natur aus sehr fest, insbesondere verholzt der Stiel wie bei allen Raustielröhrlingen und kann dann nicht mitgegessen werden. Der Pappelraufuß ist essbar, schmeckt aber wie auch Birkenpilze und Rotkappen nach nicht viel. Wie andere Rotkappen auch wird er beim Braten schwärzlich.
Immerhin Glückwunsch zum Fund einer in weiten Teilen Deutschlands als selten geltenden Pilzart. Apropos: Steht sicher auch auf der Roten Liste ... -
Ich kenne eine ganze Reihe im Laubwald, wenige und eher magere aus dem Nadelwald. Das mit dem Geruch/Geschmack kann ich so nicht ganz bestätigen. Was mir aber aufgefallen ist, ist, dass die aus dem Laubwald öfter mal nach nichts riechen. Zu anderen Zeiten findet man an denselben Stellen aber auch welche, die gut riechen und schmecken. Wie immer alles nur eine Frage der Zeit ...
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Zu Anhängselröhrling:
Die Art ist natürlich ziemlich selten, was aber nichts mit dem pH-Wert zu tun hat. Ist ja im Eizelnen immer schwer zu beurteilen, was der einschränkende Faktor ist. Ich kenne Anhängselröhrlinge aus dem Colditzer Forst, aus der Gegend um Naunhof und aus der Dübener und Dahlener Heide. Alles keine Kalkgebiete, wie Du zugeben wirst!Zu pH-Wert des Gemeinen Steinpilzes (B. edulis):
Sicher ist ein Wald auf richtigem Kalk kein gutes Revier für diese Art. Ich habe aber B. edulis sowohl im Laub- als auch im Nadelwald an Stellen mit Klumpfüßen (z.B. amthystblättrige Klumpfüße, Cortinarius calochrous aggr.) gesehen, die ganz sicher Kalkpilze sind. B. edulis ist halt eine häufige Art, die sehr viel an pH tolerieren kann, wenn nur die anderen Bedingungen stimmen. -
Hallo Nando,
Deine Nr. 1 ist der Knopfstielrübling (Gymnopus confluens). Den Lamellenansatz beschreibst Du ganz richtig. Reißt man den Hut ab, bleibt der Lamellenansatz am Stiel wie ein Knopf - daher der deutsche Name. Die Lamellen stehen bei dieser Art auffallend dicht. Wie der lateinische Name (confluens = zusammenfließend) sagt, steht dieser häufige Rübling oft büschelig.
Viele Grüße -
Sehr gut. Schau auch gleich mal, was dort überhaupt für Bäume stehen, Raustielröhrlinge sind ja extreme Spezialisten.
Zu den schönen Rotkappen aus Schweden: Die erste ist eine Heiderotkappe. Sie steht bei Birke und ist am relativ hellroten Hut und dem stark schwarzflockigen Stiel zu erkennen. Die Poren sind beim jungen Pilz noch schwärzlich oder dunkelgrau und werden ist später heller. Die zweite könnte eine Eichenrotkappe sein, aber auch die häufigere Espenrotkappe oder ein Nadelbaumbegleiter sind nicht auszuschließen. Bei diesen Arten herrscht auch keine völlige Einigkeit unter den Experten. Der Hut ist auf jeden Fall intensiver rot, und die Poren sind beim jungen Pilz meist weißlich. Die Espenrotkappe hat jung einen richtig weißen Stiel, bei Eichenrotkappen ist er schon jung rotbräunlich flockig. Werden die Pilze älter bzw. kurz nach dem Sammeln wird dann alles bald schwärzlich.
Grüße -
Hallo Ingo W,
Clitocybe gibba vs. costata macht eigentlich keine Probleme. Der Hutrand ist überhaupt nicht bestimmungsrelevant, der deutsche wie auch der wissenschaftliche Name von C. costata ("gerippt, kerbrandig") ist nur insofern schlecht gewählt, als dass er eben kein Unterscheidungsmerkmal zu C. gibba zum Ausdruck bringt. Die Stielfarbe ist ein gutes Merkmal. Das Foto könnte freilich überbelichtet sein, dann sind wir hier machtlos. Bleibt noch der Test mit starker Lauge am Exsikkat, der klappt nach meiner Erfahrung auch.
Schwieriger wird es, wenn eine dritte Art ins Spiel kommt: Clitocybe glareosa. Habe ich mal in Spanien in Massen gesehen, wird hier aber wohl nicht vorliegen (mag eher offenes Gelände).
Wie Du bereits gesagt hast, ist der Geruch ja bei allen gleich (relevantes Merkmal, um überhaupt die Gruppe ansprechen zu können. -
Hallo Nando,
der Anhängselröhrling ist kein Kalkpilz. Und der sogenannte "Fichtensteinpilz" (als ob er nur bei Fichte wüchse) ist bodenvage und kommt auf sauren wie auf basischen Böden vor. Manche Bücher sind halt voller Vorurteile ...
Dann weiter viel Erfolg.
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Hallo,
linkes Bild - wie Du richtig vermutest - Bilderbuchexemplare des echten Rotfüßchens (Xerocomus chrystenteron), rechtes Bild ein Röhrling der Ziegenlippenverwandtschaft (d.h. zu 99% Ziegenlippe oder Brauner Filzröhrling). Zur genauen Bestimmung braucht man hier ein gutes Schnittbild (Fleisch gelb oder weißlich) und am besten das, was ganz unten noch so dran ist.
Grüße
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Zu 98,34% dürfte das zwar nicht der Rebhuhnchampignon, aber der nächst verwandte und ebenso giftige Veränderliche Karbolchampignon (Agaricus xanthoderma) sein. Und ansonsten muss ich natürlich der Bemerkung von Pilzfinder beipflichten.
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Vielleicht hat Toffel ja nicht so unrecht mit der Rotkappe: Die Huthaut scheint überzustehen. Ist vielleicht aber auch nur ein Eindruck. Wenn das Schnittbild die Rotkappenecke bestätigen sollte (d.h. Fleisch rötet, schwärzt und ist ein bisschen spangrün in der Stielbasis), dann ist es ein Pappelraufuß, gewissermaßen eine braune Rotkappe.
Ich bitte also auch mit Nachdruck um ein Bild ca. 15 Minuten nach dem Anschnitt. -
Hallo digitalray,
05 ist ein Dachpilz, wahrscheinlich der schwarzschneidige (Pluteus atromarginatus). War der Standort Nadelholz? Jedenfalls haken sich gerade Hakenzystiden in meinen Bildschirm ein.
06 ist ein wahrscheinlich ein Risspilz. Mikroskop ist hier obligat.
07 ist ein Trichterling. Würde er durch das Netz hindurch einen Geruch abgeben, könnte man etwas mehr vermuten. Der falsche Lacktrichterling hat ja bei haze illusion schon durch den Bildschirm nach Rettich gerochen.
Viel Spaß beim Weitersammeln und Weiterbestimmen. -
Während wir noch auf "die Experten" warten, gebe ich mal meinen Mostrich dazu: Rillstieliger Seitling sicher nicht, der sieht so aus, wie sein Name vermuten lässt - die Lamellen laufen fast den ganzen "Stiel" herab. Lungenseitling könnte sein, dann sollte der ganze Pilz beim Liegenlassen deutlich gelb verfärben. Der Anisgeruch kommt und geht nach meiner Erfahrung und ist nicht unbedingt zuverlässig. Also sollte man vor allem schauen, ob er gelb wird.
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Hallo Benjamin,
Nr. 1 ist wenn schon denn schon der Ockerbraune Trichterling (Clitocybe gibba), da der Stiel weiß ist. Ich hoffe, Ingo W ist mir ob dieser Präzisierung nicht böse. Denkbar wären aber auch andere Trichterlinge, daher: Finger weg, wenn man sich nicht richtig auskennt.
Nr. 2 hättest Du besser fotografieren sollen, Butterpilze scheinen zumindest dabei zu sein!
Nr. 4 auf jeden Fall ein Raustielröhrling. Zu 90% der Hainbuchenraufuß (Leccinum carpini), denn a) die Art schwärzt, b) die Huthaut erscheint "gehämmert". Außerdem will mir auf einem Foto scheinen, dass ein Hainbuchenblatt gleich auf dem Hut liegt.
vG -
Das Thema B. appendiculatus versus B. subappendiculatus war glaube ich schon mal unter der Rubrik "Wissenschaftliches". Dein Fund ist ein Laubwaldfund, da kannst Du ihn einfach B. appendiculatus nennen. Persönlich halte ich nicht viel von der Unterscheidung: Bei mir haben Laubwaldfunde zum Teil nicht geblaut, und was ich bisher im Nadelwald hatte, war vielleicht nur ein bisschen kleiner und blasser. Wohl nur Zufall!
Aber ein Anhängselröhrling ist immer ein schöner Fund und Anlass zur Freude! -
Ach, im Paunsdorfer Wäldchen ...
Deine ersten drei Röhrlinge dürften übrigens sogenannte Eichenfilzröhrlinge sein, keine Ziegenlippen! Ziegenlippen haben auffallend goldgelbe Röhren/Poren. Der rote Röhrling sieht nach einem blutroten (Filz-) Röhrling aus. Speitäublinge (ob die wohl im Paunsdorfer Wäldchen stehen???) sind keine Speisepilze, sondern schwach giftig. Bei Birke wachsende grasgrüne Täublinge sind auch nicht gerade das, wozu man jemanden "animieren" möchte. Dein grüner Täubling sieht aber etwas anders aus, sofern man bei den Fotos was sagen kann. Bräunt er zufällig stark und riecht nach Hering? Ist nur ne Vermutung. Wenn Du die Filzröhrlinge essen willst, dann schnell, sonst schimmeln sie Dir unter den Augen weg -
Sehr gutes Bild - das mit dem Weißabgleich klappt bei voller Sonneneinstrahlung nie. Mann muss immer eine dicke Person beim Pilzefotografieren dabei haben, die dann Schatten wirft.
Bestimmung: Olivschnitzling (Simocybe) ist für mich 100% sicher (habe schon öfter welche gefunden). Die Art - s. Kommentar von Ingo W. - lässt sich hier wirklich nur mit dem Mikroskop bestimmen.
Grüße -
Der gemeine Anis- oder Schafchampignon riecht oft nur schwach (d.h. nach Anis oder Bittermandel), auch der giftige Karbolegerling riecht manchmal überhaupt nicht - oder vielleicht erst in der Pfanne, diesen Test habe ich noch nicht gemacht. Anisegerlinge tendieren dazu, sich mit der Zeit langsam (!) gelblich zu verfärben, Karbolegerlinge verfärben sich langsam (!) grau bis graubräunlich. Wie alle anderen schon bemerkt haben, verfärben sie sich beim Ankratzen (Hut oder Stielbasis) sofort intensiv gelb. Diese Stellen werden dann nach ca. 1/2 Stunde zu hässlichen graubraunen Flecken - klingt hoffentlich nicht allzu kompliziert.
Statt Apotheke empfehle ich einen Supermakrt (bis 22.00 Uhr geöffnet) mit Agaricus bisporus - auch ganz lecker ...