Beiträge von mykologicus

    Guten Abend Gelbfieber/Uschi,
    ich hätte mich mit den bisherigen Antworten zufrieden gegeben... Ja, würdest Du das mikroskopieren, bitte? Damit gäbe es für die Fachleute "Beweise". Und so ganz häufig scheint der Pilz ja auch noch nicht zu sein. Deshalb würde ich Dein Angebot zum Mikroskopieren sehr gern annehmen. Ich selbst habe nur ein Binokular habe und keinerlei Mikroskopiererfahrung.


    Was muss ich tun? Der Hut ist inzwischen fast komplett trocken, soll ich den "durchtrocknen" lassen? Die Sporenprobe liegt noch auf dem Schreibtisch. Wenn Du mir Deine Anschrift als PN sendest, schicke ich Dir beides zu. Gibt es für den Versand etwas zu beachten (Schimmelgefahr)?


    Und: danke für die lobenden Worte zur Beschreibung.


    Einen schönen Abend noch und
    viele Grüße Sabine

    Hallo Gernot und Andrea,
    ich habe im Internet einen Westphälischen Pilzbrief von Jahn aus dem Jahr 1970 gefunden. Die Beschreibung von S. aurantiaca paßt perfekt auf meinen Fund. Also wird es doch der Orangerote Träuschling sein. Vielen Dank für Eure Hilfe!
    Viele Grüße Sabine

    Hallo Andrea,
    danke für Deinen Tipp! S. aurantiaca paßt am Hut recht gut, der Stiel war jedoch dünner als auf Vergleichsfotos im Internet. Vielleicht hat ja noch jemand eine Meinung, ich habe auch die Sporenprobe noch und den Hut.
    Viele Grüße Sabine

    Liebe Pilzfreunde,
    gestern fand ich einen sehr farbenprächtigen Dunkelsporer. Leider bin ich bei der Bestimmung - mal wieder - stecken geblieben und bräuchte Eure Hilfe.


    Fundort: Am Rande eines Moores in der Streuschicht
    Einzeln/gesellig: es gab nur zwei Exemplare, die ca. 5 cm von einander entfernt wuchsen
    Hut: Durchmesser ca. 2,5 cm. Trocken und glatt.
    Hutfarbe: lebhaft rotbraun mit Betonung von "rot", zum Hutrand hin dunkler (hygrophan?), mit einzelnen dunkleren Flecken
    Hutrand: leicht glockenförmig eingerollt, schwach gerieft, mit weißen Velumresten
    Stiel: ca. 5 cm lang. Oben heller, leicht gerillt und wie mit kleinen Flöckchen besetzt (dies ist jedoch nur in der Fotovergrößerung zu sehen, mit bloßem Auge - für mich - nicht erkennbar). Nach unten zunehmend lebhaft wie Hut gefärbt. (siehe Foto 2)
    Stielbasis: feinfilzig weiß und etwas verdickt
    Hut und Stiel nicht leicht von einander trennbar.
    Lamellen: schmutzig-bräunlich-dunkel und - nach langer Überlegung und Fotovergrößerung - scheckig (siehe Foto 2)
    Spp: sehr dunkel, nach der Sporenfarbentafel von Ewald Gerhard = 14 (siehe Foto 3)


    Bestimmungsversuch mit Marcel Bon Bestimmungsschlüssel:
    von 18c Hut glockig bis halbkugelig -> 51
    von 51d Spp violett bis schwarz -> 56
    56: beringt oder unberingt: von Ringresten am Stiel ist nichts zu sehen, ich hatte hier Ringreste erwartet wegen der Velumreste am Hut
    von 56b ohne Ringreste -> 57a Düngerlinge
    oder
    von 56c reife Lamellen nicht mehr scheckig -> Faserlinge Psathyrella


    So, hier klemmts. Nach der Sporenprobe sind die Lamellen an der Schneide dunkel-braun eingetrocknet und wirken +/- einfarbig.


    Die Gattungsbeschreibung der Düngerlinge sagt nichts über schwach geriefte Hutränder, Spp-Farbe "dunkelbraun bis schwärzlich" paßt. Lamellen meist "scheckig" paßt auch. Velumreste kommen hier nicht vor, weißes Basismyzel fehlt auch. Bei den Faserlingen gibt es zwar welche mit Velumresten am Hut, aber dort paßt noch weniger.


    Foto 1: ganzer Pilz


    Foto 2: Lamellen oder oberer Stielabschnitt


    Foto 3: Sporenprobe mit Gerhardts Farbindex


    Und nun bin ich gespannt und freue mich auf Eure Kommentare!
    Liebe Grüße Sabine

    Hallo Lola-muna,
    Grünspanträuschling und Kammförmige Koralle würde ich auch so sehen. Den Rötlichen Holzritterling habe ich schon mehrfach gefunden, allerdings auf Holz, und nicht - wie Deiner - auf dem Boden. Auch scheint mir Dein Pilz vom Habitus, Hutform sowie Hutoberfläche nicht zu passen.
    Aber da ich mich auch eher als interessierten Laien einstufe, bin ich gespannt, was die echten Pilzkenner sagen.
    Liebe Grüße Sabine

    Liebe Pilzfreunde,
    im Harz habe ich an 2 Stellen ca 4 cm kleine Pilzchen gefunden, die ich für den Natternstieligen Schwefelkopf halte.
    Hut hygrophan, fuchsrotbraun und zum Rand hin weiss, welches Velumreste sein dürften. Trocken ist die Farbe mehr ockerbraun.
    Stil genattert. Gesellig auf totem Nadelholz wachsen.
    Nach Bon und Dähncke kommt eigentlich alles hin...


    Linkes Foto bei Trockenheit, rechtes Foto nach Regen aufgenommen.


    Würde mich ja freuen, wenn ich auch mal einen Treffer landen könnte...
    Viele Grüße Sabine

    Guten Morgen Gerd,
    herzlichen Dank für die ausführlichen Zusatzinformationen, das ist ja ein wirklich sehr einfacher Test, der zudem in meinen Büchern auch nicht steht.
    Du hast Recht, die stehen alle in meinen Büchern. Aber die Variationsbreite des Rotrandigen Baumschwamms habe ich so nicht vermutet und daher eher eine andere Art unterstellt. Seit ich den Tintling lese, bin ich immer vorsichtiger mit voreiligen Namenszuordnungen geworden, weil häufig etwas ganz ähnlich aussehendes sich als andere Art entpuppte. Wie schön, dass es hier so viele hervorragende Pilzkenner gibt. Hier kann ich nämlich nie jemanden fragen.
    Herzliche Grüße Sabine

    Hallo,
    das ging ja mal wieder blitzschnell!
    Sepp: Vielen Dank für Deine Expertise! Der Flache Lackporling für Nr. 1 wundert mich allerdings, ich habe bisher nur Exemplare gefunden, die oben samtig-matt wie bestäubt waren. Dieser war aber samtig-glatt, ein richtiger Handschmeichler (grins).
    Bei all dem Nichtwissen meinerseits tröstet es mich, dass ich mit der Vermutung 4 = 5 nicht so falsch lag.
    Marc: danke sehr herzlich für das Kompliment zu dem/n Foto/s. Ich hatte es für den Fotowettbewerb vorgesehen, aber die Neugier war größer.... Wünsche Dir viel Freude beim Abmalen des Fotos, vielleicht zeigst Du das Ergebnis irgendwann mal?
    Liebe Grüße Sabine

    Liebe Pilzfreunde,
    es ist ein Kreuz - ich habe im Harz so viele, fotogene Baumschwämme gefunden - und meine Pilzbücher kennen die nicht. Ich hoffe, Ihr könnt mir helfen.


    Pilz 1
    an toter Buche im Wald, der überwiegend mit Buchen und wenigen Fichten bewachsen war. Sehr viele Fruchtkörper unterschiedlicher Größe am liegenden Baumstamm. Leider im Naturschutzgebiet, ich hätte so gern einen mitgenommen. Oberfläche samtig-matt mit wurzelholzähnlicher Maserung, Zuwachszonen weiss. Geruchlos. Größe über 20 cm.


    Pilz 2
    an lebender Fichte. Dickrandig mit wunderhübschen Guttationstropfen. Oben konsolenartig am Baum angeheftet. Unterseite mittelgrau. Geruch habe ich nicht geprüft...


    Pilz 3
    an lebender Fichte. Zuwachszonen grau. Hatte zunächst auf den Rotrandigen Baumschwamm getippt, aber alle bisher fotografierten Exemplare waren von intensiverem Rot.


    Pilz 4
    eventuell der gleiche wie Pilz 3? Auch an lebender Fichte. Zuwachszonen weiss. Viel mehr Fruchtkörper dicht gedrängt übereinander als bei Pilz 3.


    Pilz 5
    an liegender, moosbewachsener evtl. toter Fichte. Oberfläche nass (es hatte nicht geregnet) und stark grubig genarbt.


    Pilz 6
    diesem wächst der rosalich-bräunliche Zuwachsrand wie ein Ring um den dicken Bauch.


    Pilz 7
    wuchs an Kiefer, da hatte ich spontan an den Kiefern-Braunporling gedacht. Der wächst aber rund und nicht konsolenartig. Meiner hier hatte einen schwach wahrnehmbaren Fenchel-Geruch, so dass ich denke, es könnte der Fenchel-Porling sein.


    Alle gezeigten Pilze ware mindesten 10 cm breit.
    Auf Hilfe hoffende liebe Grüße von
    Sabine

    Hallo Sepp,
    danke Dir ganz herzlich! Dann hat er also ocker bis braunes Sporenpulver? Also war der Pilz ein ganz frischer... Pilze lernen ist ganz schön schwierig. Aber solch eine Bestimmungsübung schärft zumindest den Blick.
    Viele Grüße Sabine

    Liebe Pilzfreunde,
    im Urlaub habe ich mir zu einem Pilz einige Details notiert und einen Bestimmungsversuch mit dem Bestimmungsschlüssel im Pareys angestellt.


    Fundort: Im Harzvorland am Fuss einer Kalkrippe auf einem wenige Meter breiten Grasstreifen zwischen Waldrand und Feld im feuchten Gras
    Ein einzelner Fruchtkörper
    Hut: ca. 1,5 cm hoch, Hutrand wie gerieft bzw. Lamellen durchscheinend. Huthaut sehr leicht abziehbar, sie rollte sich bei Berührung schon von selbst vom Rand weg. Huthaut wie schmierig, jedoch nicht feucht. Hut und Lamellen lebhaft gelb. An der Hutspitze war die Farbe intensiver. Hutform: zum Hutrand wieder glockenähnlich zum Stil hin schmaler.
    Lamellen: dicht und elastisch.


    Stil: nicht aus dem Hut herausdrehbar, ist beim Versuch einfach abgebrochen. Stil faserig. Fragil und feucht. Stil ca. 5 mal so lang wie der Hut. Gesamthöhe ca. 6 - 7 cm. Stil heller als der Hut und leicht beflockt.


    Mycel: weiss


    Wenige Meter weiter stand ein ähnlich aussehender Pilz, der war wohl schon älter und im Hut ausgegraut.


    Bei dem Gesamtaussehen habe ich weisses Sporenpulver unterstellt und bin bei der Bestimmungsübung beim Orangeroten Helmling angekommen. Aber: Alle Abbildung des Orangeroten Helmlings sind doch intensiver orange als dieser "Gelbling". Ich betrachte das als Lernübung. Was sagen die Pilzkenner dazu?


    Liebe Grüße Sabine

    Liebe Pilzfreunde,
    vielen Dank für Eure netten Worte.
    @ Gelbfieber: freue mich für die Nachbarn des Harzes, für die die Horden und Größen nichts ungewöhnliches sind.
    @ Opa Hans: Deine Ausbeute kann sich aber auch sehen lassen!
    @ Sabine64: tja, halt nicht überall, wo ich wohne, definitiv nicht. Deshalb war das für uns schon etwas sehr besonderes.
    @ Sven: sind längst aufgegessen und haben gar köstlich gemundet!
    Und überhaupt war der Pilzsegen im Harz so wunderbar, wir werden (nicht nur deswegen) auf jeden Fall wieder dort urlauben.
    Liebe Grüße Sabine

    Liebe Pilzfreunde,
    vor über zwanzig Jahren hatte ich mal ein einzelnes Exemplar vom Amethyst-Pfifferling gefunden. Und nun dieses Jahr im Harz: ganze Horden!


    Die Pilze wuchsen in einem - fast - reinen Nadelwald auf ca. 600 m Höhe entweder im Gras und von diesem überwuchert oder in Moospolstern, die ebenfalls von langen Grashalmen überdeckt waren. Sehr häufig wuchs an den Fundstellen auch der Wald-Sauerklee.


    Viele Exemplare wurden enorm groß und sind beim Wachsen durchs Gras in der Hutmitte auseinander gebrochen und so weiter gewachsen.


    Die Farbe variiert stark von wenig ausgeprägt bis intensiv violett überzogen:


    Auch wenn die Mykologen diese Art als Varietät des altbekannten Pfifferlings betrachten, sind mir einige auffallende Abweichungen von diesem aufgefallen. Erstens die enorme Größe, die die Fruchtkörper erreichen, so etwas habe ich im ganzen Leben noch niemals gesehen. Der Geruch ist nicht erdig, sondern hat eine deutlich "zitronige" Komponente. Diese schmeckt man auch beim Essen noch ebenso deutlich heraus.


    Zu guter Letzt noch ein paar Fotos der größten Exemplare:

    Vielleicht dürfen die Amethyst-Pfifferlinge dort so groß werden, weil sie keiner sammelt? Die wenigen Pilzesucher, die wir getroffen haben, haben nur Maronen mitgenommen. An einer Stelle waren einige abgeschnittene Pfifferlinge auf einem Haufen im Wald zurückgelassen worden. Da hat wohl jemand der Mut verlassen wegen der abweichenden Farbe...


    Viele Grüße Sabine

    Lieber Gerd,
    danke vielmals für Deine letzte Bestätigung des Gallenröhrlings. Eine zeitlang war ich drauf und dran, meine Pilzbücher wegzuwerfen und mich aufs Stricken zu verlegen. Nein, nicht wirklich... Übrigens der dicke Laux ist ne Wucht und spontan neben Bon zu meinem bevorzugten Buch avanciert.
    @ Sabine: die nächste gute Pilzsaison kommt bestimmt!
    Liebe Grüße (auch) Sabine

    Hallo zusammen,
    zunächst mal Danke an Sabine für Deine Einschätzung. Nein, probiert habe ich natürlich nicht, der war entschieden zu alt.
    Da Gerd dazu ermutigt, doch nochmal kritisch nachzuhaken, möchte ich zu dem fraglichen Gallenröhrling/Maronenröhrling/Ziegenlippe (Fotos 3 + 4) einen Bild-Ausschnitt vom Stil hinzufügen. Hier ist der Stil deutlich genetzt. Das paßt doch weniger zur Marone, und auch nicht zur Ziegenlippe, oder liege ich nun restlos daneben?

    Liebe Grüße Sabine

    Liebe Pilzfreunde,
    im Harzurlaub habe ich jede Menge Pilze gefunden. Hier einige Röhrlinge.


    Gallenröhrling
    Bei diesem Exemplar bin ich mir sicher, dass es sich um einen Gallenröhrling handelt: die rosafarbenen Röhren und das Netz am Stil sprechen dafür. Rechts ein reichlich überaltertes Exemplar.


    Im Harzvorland, ca. 200 m von einem Kalkrücken entfernt, an einer Pferdekoppel mit großer, alter Birke stand dieser Pilz. Er hat auf dem Hut Risse von der Trockenheit.

    Ich halte auch ihn für einen Gallenröhrling, bin mir aber nicht sicher.


    Birkenpilz
    Am Wurmberg stand dieser Birkenpilz, den ich für den Leccinum scabrum halte:


    In einem Mischwald oberhalb von Schierke stand dieser hübsche, der wohl auch ein Birkenpilz sein müßte. Allerdings ist der Stil nicht schwärzlich geschuppt, sondern eher "einfarbig" grau.


    Düsterer Röhrling
    In Braunlage habe ich erstmals etliche Exemplare des Düsteren Röhrlings gefunden, zumindest halte ich ihn dafür. Es kommt nach den Büchern alles hin bis auf den Geruch. Er war nicht säuerlich-muffig (Laux) oder apothekerartig (Dähncke), sondern angenehm pilzig, leicht geranienartig wie beim Steinpilz.


    "UMO"-Röhrling
    Im gleichen Wald fand ich dann noch diesen Röhrling, den ich absolut vorschnell als Gallenröhrling eingestuft habe. Das kann aber nicht stimmen. Es gibt allerdings auch nur dieses eine Foto. Stilfleisch sehr fest bis hart, bis unter den Hutrand grob genetzt. Hut dunkel feinfilzig wie bei der Marone, Röhrenausgänge gelb, Röhrenöffnungen weit. Gesamthöhe ca. 7 cm, also relativ klein. Stilfleisch im Schnitt leicht rosa anlaufend, ebenfalls leichte Verfärbung unter der Huthaut. Möglicherweise wichtig: in der Nacht zuvor könnte es leichten Frost gegeben haben, es war am Abend zuvor um 21:00 Uhr nur noch 4 Grad.


    Und jetzt bin ich gespannt, was die Experten sagen.
    Liebe Grüße Sabine