Beiträge von Rada

    Diese Schleimer fand ich mit Rainer Wald und Jochen Maaßen recht zahlreich auf Laub und Blattstielen.


    Die Peridie ist mit Kalkkristallen besetzt und sehr klein gefeldert. Der Stiel ist sehr kurz und hell. Ob da Kristalle drauf waren, konnte ich nicht feststellen. Zu fuzzelig.
    Ist das nun D. minus oder D. melanosporum? Oder was anderes?

    Auf Kaninchendung fand ich diese, leider schon etwas überreife Delitschia. Nach den Sporenmaßen kommen wohl nur die beiden im Titel genannten Arten in Frage. Ich tendiere zu flavida, weil ich ein gelbliches Tomentum erkennen kann. Ich bin aber unsicher, weil ich beide Arten nicht aus eigener Anschauung kenne.

    Hallo Enno,


    ich schlüssel Sporormiella nicht mit Doveri, schau aber nachher mal nach ob ich da zu leporina komme.Was "subzylindrisch" bedeutet, weiß ich auch nicht. Zylindrisch ist ja walzenförmig, Subzylindrisch vielleicht ein wenig asymmetrisch, k.A.
    Zum Ende zugespitzt hingegen ist klar. Die beiden Endzellen Deiner Sporen laufen spitz zu. Andere Arten sind eher stumpf abgerundet.

    Hallo Enno,


    erst mal Gratulation zu dem Entschluß, Dich mit richtigen Pilzen zu beschäftigen :)


    Zu Deiner Bestimmung:


    Wie Du richtig schreibst, soll S. minima eine kurze Ascuswurzel haben. Wenn man noch nicht viele Sporormiellas gesehen hat, ist das manchmal schwierig einzuordnen. Die hier gezeigten Asci sind jedenfalls langstielig, damit ist S. minima raus.
    Sporenform, Keimspalte, Sporengröße und die zugespitzten Endzellen der Sporen, wie auch die Ascuswurzel weisen deutlich auf S. leporina hin. Mißgebildete Sporen finde ich bei der Art recht oft. Ob das an den Kulturbedingungen liegt, oder natürlichen Ursprungs ist, kann ich nicht sagen.


    Ich häng Dir mal ein Foto eines Ascus von S. minima an, damit Du den Unterschied in der Länge der Ascuswurzeln besser verstehen kannst.

    Wie Nobi schon geschrieben hat ist es nicht so einfach, wenn man die Art nicht selbst unter dem Mikro hat. Das schnelle zerfallen im Ascus ist mir allerdings auch aufgefallen.
    Zum Thema kurzstielig habe ich Dir mal ein Foto angehängt. Auf den ersten Blick sieht das langstielig aus, aber achte darauf, wie weit der Ascusinhalt reicht.
    Wie auch immer, ich trau mich nicht bei Deinem Fund ein sicheres Urteil abzugeben.

    Am besten scheint noch Sporormiella cylindrospora zu passen, die allerdings in die Gruppe mit den kurz gestielten Asci gehört.


    Da bin ich auch gelandet. Nach meiner Beobachtung schieben sich die Sporen bei dieser Art mit zunehmender Reife nach oben, womit sich der Ascus im unteren Teil stark verschlankt und so Langstieligkeit vortäuschen kann. Man muss die Asci mit unreifen Sporen betrachten, um das genau sagen zu können.

    Hallo Claudia,


    das sieht doch schon großartig aus. Bestimmt hast Du nicht ganz richtig.
    Die Präparation von Ascomyceten ist wesentlich unkomplizierter als bei Basidiomyceten und zum Einstieg sicher besser. Zudem sind die Sporen oft sehr viel schöner, teils farbig und mit schönen Ornamenten.
    [hr]


    Hallo Claudia,


    die Pilze sind schon makroskopisch zu fleischig für Gallertbecher (Ascocoryne) Und auch die Sporen passen nicht, wie ein kurzer Blick in das hier verlinkte PDF zeigt. Sollen wir die richtige Art verraten oder magst du lieber selbst suchen, u. a. anhand der Sporen? Das gehört auch dazu und ist wohl das Spannendste am ganzen Mikroskopieren. :)


    LG, Jan-Arne


    Hallo Jan-Arne,
    ach verdammt, jetzt hab ich den Deutschen Namen verwechselt.

    Hallo Nobi,


    danke für Deine Meinung. Die marmorierten Sporen waren mir auch aufgefallen. Ich hatte squamulosum erst einmal und war nicht sicher, ob das ein hartes Merkmal ist. Ich frag da lieber nochmal nach, bevor ich was falsches dranschreibe. Substrat war übrigens Ziegendung.

    Hier bin ich wirklich am schleudern. Biseriate Asci, Sporenmaße um 23x16 µm, Pedicell lässt sich nur schwer beobachten, ist aber recht lang und dünn. Caudae konnte ich keine finden, muss aber nix heißen da die Sporen kaum aus dem Ascus zu bekommen sind. Squamufolien sehr stark reduziert.


    Ich war zunächst bei miniglutinans, aber da stören mich die biseriaten Asci. Dann bei squamulosum, aber dafür sind die Sporen zu klein.


    Ich brauche eine Idee :)

    Hallo Claudia,


    Du hast jetzt schon viele Tipps bekommen, da halte ich mich erstmal zurück bis Du das alles verarbeitet hast.
    Aber Du hast nach Reagenzien gefragt.


    Alles was Du brauchst bekommst Du im Myko-Shop.


    Kongorot H ²O = Zum einfärben der Proben von Basidiomyceten
    Baumwollblau= Zum einfärben von Sporen mit Ornament
    Jodragenzien wie Melzer oder Lugol = Zum prüfen der Amyloidität


    Reicht erstmal für den Anfang.


    Skalpellklingen = Besser als Rasierklingen, außer bei Dünnschnitten


    Auch sonst bekommst Du dort allerhand nützliches Zubehör. Kostet alles nicht die Welt.


    Ich hab Dir noch ein Dokument mit Fachbegriffen angehängt. Hilft oft beim verstehen.

    Hallo Stefan,


    der haarige ist m.E. sicher eine Cheilymenia. Die wurzelnden, septierten Haare und die Sporenform sprechen dafür. Du musst warten, bis die Becherchen ausgereift sind. Solange der Rand noch hochgekrempelt ist, sind die nicht reif.


    Der zweite ist ein Ascobolus, aber auch noch unreif. Die Sporen werden bei Reife braun-violett, das kann man gut unter der Stereolupe sehen. Dann kannst Du nochmal eine Probe nehmen bei der vermutlich Ascobolus albidus rauskommen wird.


    Die "Podospora" ist eine Schizothecium. Schon das Vorhandensein von Squamufolien deutet darauf hin. Sobald Du auch nur einige Jungsporen mit Septierung siehst, bist Du bei Schizothecium. Unreife Podospora-Sporen haben nie eine Septierung.
    Die von Dir gezeigte Art ist gut zu bestimmen. Ich sag dazu aber nix, denn das kriegst Du selbst raus. Und dann ist der Lerneffekt größer, als wenn Dir vorgesagt wird.
    Ich würde Dir auch empfehlen, nach dem Betrachten eines kompletten Perithecium wegen der Squamufolien, eine zweite Probe anzufertigen bei der Du nur den Inhalt des Peritheciums auf das Deckgläschen legst. Deine Proben scheinen mir zu dick. Das liegt meist daran, dass die Perithecienwände sich nicht richtig quetschen lassen.



    Solltest Du dennoch nicht zu einem Ergebnis kommen, wird Dir natürlich gerne geholfen.

    Hallo Claudia,


    vielleicht ist Dir einiges von dem was ich hier schreibe schon klar, dann überlies das einfach.


    Zunächst zur Probengröße. Du schreibst von einer halbierten Lamelle. Das ist um ein Vielfaches zu groß. Ideal ist ein max. Stecknadelkopf großes Stück. Dazu brauchst Du eine Präpariernadel und eine Rasierklinge oder ein Skalpell. Du legst ein möglichst kleines Stück Lamelle auf die Mitte des Objektträgers. Dann trennst Du mit Nadel und Schneidgerät ein winziges Stückchen ab. Etwas rechts der Mitte gibst Du einen kleinen Wassertropfen auf den Objektträger und schiebst das abgetrennte Stückchen mit der Nadel da rein. Dann legst Du das Deckgläschen drauf und quetschst es vorsichtig mit einem Radiergummie o.ä. n den Seiten des Deckgläschens austretendes Wasser saugst Du mit einem Zewa-Stückchen ab.Zwischen Deckgläschen und Objektträger darf keine Luft mehr sein.
    Nun kannst Du den Objektträger auf den Kreuztisch legen und die Probe betrachten. Denk daran, dass bei 100-fach immer ein Tropfen Immersionsöl auf das Deckgläschen muss (ich nehme jedenfalls an, dass Du ein Öl-Objektiv hast) sonst siehst Du nix.
    Besser sichtbar wird das Ganze, wenn Du die Probe zunächst statt in einen Wassertropfen in einen Tropfen Kongorot (falls vorhanden) legst. Wenn sich die Probe nach ein/zwei Minuten mit Kongorot vollgesaugt hat, ziehst Du die überschüssige Farbe mit dem Zipfel eines Zewas ab und fügst dann einen Tropfen Wasser hinzu. Dann weiter wie oben beschrieben.
    Es empfiehlt sich, die Probe zunächst mit einer kleinen Vergrößerung mittig im Sichtfeld zu plazieren und erst dann auf die 100-fache Vergrößerung umzuschalten. Dann musste Du nur noch die Schärfenebene einstellen und nicht mehr suchen, wo die Probe nun ist.


    Außerdem solltest Du Deinen Mann über die Folgekosten aufklären. :)


    Denn eigentlich ist für das Anfertigen der Proben ein Binokular eine wertvolle Hilfe. Das muss aber kein teures Dings sein.


    Hallo Alis,


    das ist die G7, also der Vorgänger von Deiner. Ich musste rechnen und ein gutes Makroobjektiv war mir wichtiger als das neueste Kameramodell. Sonst hätte ich auch die G81 gewählt.


    Mir dem verstehen lass ich mir Zeit. Erst mal die wichtigsten Funktionen kennenlernen :)

    Tatsächlich war ich vor 30 Jahren zuletzt in Köln. Ich meine nicht diverse Vororte, sondern mitten drin. Und damals war meine Frau dabei. Alleine, also ohne irgendjemanden an der Seite, bin ich da noch nie gewesen.


    Heute aber, heute hatte ich Premiere. Ich könnte mir auf die Brust trommeln und rufen "Ich war allein in Kölle" analog zu " Ich habe Feuer gemacht".


    Die Fahrt zum S-Bahnhof war ja noch ein Klacks. Oft genug hab ich meine bessere Hälfte dort abgeholt, also null Problem. Das Problem begann am Fahrscheinautomaten. Ich hab zwar nach kaum 5 Minuten gerafft welchen Fahrschein ich wie lösen muss, aber dann kam die Umsetzung. Als ich endlich begriffen hatte, dass ich den Button "bezahlen" drücken muss, damit der blöde Automat endlich meinen Geldschein nimmt, kam die S-Bahn. Als der Apparat endlich fertig war mit drucken und Rückgeld rausgeben, war sie wieder weg. Na toll.


    Die nächste Bahn hatte 10 Minuten Verspätung, wie unpassend. Die davor hätte Verspätung haben sollen.
    Egal, ich saß dann halt in der nächsten Bahn. Ratternd und schaukelnd ging es Richtung Köln.
    Vorbei an den Hinterhöfen der Vororte. Alte Baracken, verfallene Hütten, Müll und verrostete Autos. Interessiert betrachtete ich die ungezählten Graffitis die an allen unmöglichen Flächen aufgebracht waren. Irgendwie erschienen sie mir doch sehenswerter, als das schnöde grau der jeweiligen Untergründe. OK, ich kann mir unter Zronk, Schnatzubil, Frontsch und ähnlichen Schriftzügen nicht viel vorstellen. Fuck u, das hab ich verstanden.
    Dann lese ich in etwas krakeliger Sprayschrift " Wir das Primium Deutschlands". Ich überlege, was zum Teufel "Primium" bedeutet und komme zu dem Schluß, dass der Urheber wohl "Premium" meinte. Und ich hoffe, er hat unrecht.


    Irgendwann trudelt die Bahn dann im Hauptbahnhof ein. In den Katakomben des Bahnhofs muss ich mich für rechts oder links entscheiden. Links wäre richtig gewesen, wie ich einige hundert Meter weiter rechts feststellte. Nuja, so hab ich zumindest den ganzen Bahnhof gesehen. Ich komme also dann an der richtigen Seite aus dem Bahnhof, und stehe vor einer riesigen alten Kirche. Nä, watt sin die Städter bekloppt. Unsere Kirchen auf ´m Dorf sind zehnmal kleiner, und kaum halb mit Publikum gefüllt. Wie wollen die das Ding denn voll kriegen? Oder sind die Städter alle hochkatholisch? Wahrscheinlich sind es nur Angeber.


    Nu, auf gehts in die City. Den Weg hatte ich mir zu Hause gut angeschaut. An der Kirche vorbei, die Hohe Straße runter, die Schildergasse (oder war ´s die Schloßallee?) lang bis zum Neumarkt. Leut ich sag Euch, sowas habt Ihr noch nicht gesehen. Ein Geschäft neben dem anderen, aber nix mit was man wirklich brauchen kann. Klamotten, Schuhe, Schmuck, Freßtempel, Klamotten, Schuhe, Schmuck usw. Wer soll das alles kaufen?
    An einem Uhrenladen bleib ich stehen und betrachte in der Auslage eine Rolex. 48000 € steht da dran. Komma verjessen?
    Schön ist sie ja, aber ich beschließe Verzicht.


    Die Straßen sind proppevoll mit Leuten. Mindestens die Hälfte läuft mit gesenktem Haupt und klimpert auf dem Smartphone. Ich stelle fest, dass die Städter noch evolutionäre Reste natürlichem Schwarmverhaltens haben. Wenn bei uns auf ´m Dorf mal mehr wie 5 Leute auf der Straße sind, stoßen zwei garantiert zusammen. Hier nicht. Wie ein Vogelschwarm laufen die miteinander, gegeneinander und quer zur Stoßrichtung. Nix passiert, muss Instinkt sein.
    Dann fängt es an zu regnen. Ich öffne meinen Schirm und sofort kommt der Schwarm durcheinander. Noch drei, vier Schirme gehen auf, das Chaos herrscht. Nachdem ich mit meinem Schirm zwei Mützen von irgendwelchen Köpfen gestreift habe mache ich ihn lieber wieder zu. Ich will ja niemanden verletzen. Und so laufe ich gebeugten Hauptes, aber ohne Smartphone, durch den Regen.


    Nachdem ich mein Ziel erreicht und mein Vorhaben ausgeführt habe, gehts den gleichen Weg wieder zurück. Schildergasse, Hohe Straße, vorbei an der Kirche zum Bahnhof.
    Gleis 10, hab ich mir gemerkt. Hundert andere auch.
    Die S-Bahn kommt und die Fahrt geht zurück. Vorbei an den mir bereits bekannten Graffitis, an den alten Hütten und verrosteten Autos.
    Dann kommt die Durchsage: " Verehrte Fahrgäste, auf Grund eines auf dem Gleis liegenden Baumes fährt die Bahn nur bis Dellbrück".


    Wie jetzt? Mein Auto steht nicht in Dellbrück. Zum Glück sehe ich nach dem aussteigen, dass direkt am Bahnhof auch der Busbahnhof liegt. Zu meinem Unglück haben das auch an die zweihundert andere Fahrgäste aus vorherigen Bahnen gesehen. Und bis die weggekarrt sind, kommen sicher nochmal drei Bahnen.
    Nä, nicht mit mir. Ich entere ein zufällig vorbeikommendes Taxi und lass mich zu meinem Auto fahren. Von da an läuft alles. Kurz vor zu Hause, an dem kleinen Wäldchen, halte ich kurz an und umarme einen Baum.
    Leute, die Großstadt und ich, wir werden keine Freunde. In diesem Leben nicht und auch nicht im nächsten.



    Wie bitte? Warum ich denn überhaupt nach Köln gefahren bin?
    Naja, nachdem mich das Christkind die letzten zwei Jahre bei der Bescherung glatt übergangen hat, hab ich die Sache nun eben selbst in die Hand genommen.

    Übrigens habe ich (erst nach dem Hochladen) entdeckt, dass sich auf meinem Bild (Bild 3) rechts neben der Stielbasis des Stäublings noch ein weiterer Pilz (Becherling?) befindet, der mir beim Fotografieren u. auf dem Originalbild gar nicht aufgefallen war. Hat jemand eine Ahnung, was das sein könnte?


    Hallo Josef,


    das ist höchstwahrscheinlich Humaria hemisphaerica.

    So, ich hab das jetzt mal genau durchgearbeitet.


    Ascomata transparent 85-90 µm
    Hals bis 350 x 18 µm
    Asci Sackförmig um 80 x 18 µm
    Sporen 26,0-28,0 x 6,5-7,5 µm


    Weder Paraphysen noch Konidien erkennbar.


    Nach Vergleich mit den zuvor genannten drei Arten kommt Spumatoria longicollis dem am nächsten. Insbesondere auch der Aufbau der unreifen Asci (vergl. mit der Aufnahme von Sven) ist identisch. Was nicht passt ist das transparente Ascomata. Ob das jedoch alleine als Ausschlußkriterium gelten kann, glaube ich nicht.
    Was auch aufgefallen ist, sind weinge Sporen mit großen Öltropfen in der Ostiole eines Fruchtkörpers. Möglicherweise handelt es sich dabei um vollreife Sporen, während die anderen noch nicht ganz ausgereift sind. Ich meine auf Svens Foto der Ostiole etwas ähnliches zu sehen.


    Was ich an Infos von Kathistes und Klasterskya habe, passt hingegen kaum.