Beiträge von Rada


    Dass der abgeschnittene Stumpen das Mycel schädigt ist Quatsch, denn Fruchtkörper, die eines natürlichen Todes sterben, vergammeln ja auch und es wäre widersinnig, wenn dadurch das Individuum geschädigt würde.


    Sehr richtig.


    Und da ich die Frage wissenschaftlich nicht eindeutig beantwortet bekomme (vielleicht ist ´s tatsächlich wurscht), handle ich nach dem Prinzip der Logik und dem daraus abzuleitenden geringsten zu erwartenden Schaden und schneide ab.


    Man sollte daraus aber keinen Glaubenskrieg entfachen.

    In den 80ern konnte man sich beim zuständigen Forstamt einen Pilzsammelschein ausstellen lassen, die in begrenzter Anzahl ausgegeben wurden. Ohne den war das Sammeln auch verboten, ebenso wie das Verlassen der Wege. Es hat nur kaum jemand kontrolliert, weil auch nicht so unendlich viele Menschen den Königsforst außerhalb der Wege frequentiert haben.
    Das ist heute leider anders. Mountainbiker haben sicher dazu beigetragen, wie viele andere Trendsportarten auch.


    Ach ja, Pilze gibt es reichlich dort. Steinpilze, Maronen, Reizker, Stockschwämmchen, Austernseitlinge, Parasole und, und, und. Aber eben tabu.

    Erst mal entschuldige ich mich für meinen rauhen Ton im ersten posting zu diesem Thema. Aber wegen diesem Thema habe ich ( und viele andere) schon so viele Einschränkungen erleben müssen, dass es wie ein rotes Tuch ist.


    Ich bewege mich halt sehr viel in der Natur. Sei es beim Pilzesammeln, beim Angeln oder eben beim Mineraliensammeln. Es mag einem vernünftig denkenden Menschen schwerfallen das nachzuvollziehen, aber man glaubt nicht wie oft Menschen andere für Ihre eigene Unachtsamkeit oder auch nur für Pech, in die Haftung nehmen wollen.


    Jetzt versetzt Euch mal in die Lage eines Besitzers, Jägers oder einer Gesellschaft. Wie soll man in natürlichen Arealen die sog. Verkehrssicherheit so herstellen, dass Unfälle ausgeschlossen sind ? Ein Ding der Unmöglichkeit. Und dann wird man im Falle eines Unfalles auch noch haftbar gemacht.


    Was tut man dann ??


    Die Folge einer Haftbarmachung sind u.U. Ärger mit der Berufsgenossenschaft und daraus folgende, kostenintensive Auflagen, höhere Versicherugngsbeiträge und viel Ärger und schreibkram.


    Es ist doch eine ganz logische Konsequenz, dass man, so die Möglichkeit besteht, fremde Menschen aus seinem Besitz ausschließt, damit es gar nicht erst zu einem Unfall kommen kann.
    Und so werden die Refugien, wo man noch ungestört seinem Hobby oder seinen Interessen nachgehen kann, immer weniger.


    Dann nochmal zum Sinn der Haftungsfrage.


    Würde man persönlich die Arztkosten bei einem Unfall tragen müssen, oder einen hohen Verdienstausfall aus eigener Tasche tragen müssen, könnte man die Haftungsfrage ja noch halbwegs nachvollziehen.
    Doch diese sind in einem normal aufgebauten Leben vollständig abgedeckt.


    Worum geht es also bei dieser Haftungsfrage ? Genau, um Schmerzensgeld. Um die Möglichkeit, sich seine eigene Dummheit oder auch sein persönliches Pech, finanziell abgelten zu lassen.
    Und das auf dem Rücken der Besitzer und zuletzt aller Naturfreunde, die unter den Folgemaßnahmen zu leiden haben.


    Und genau deshalb sollte man sowas hier auch diskutieren, denn wenn einer von Euch demnächst vor einer eingezäunten Schonung oder einem Verbiotsschild steht, das den Weg zu einem fundträchtigen Gebiet abriegelt weil irgendjemand da mit schlechtem Schuhwerk in einen Nagel getreten hat, dann ist es vermutlich aus mit dem Verständnis.


    Da Zauberwort heißt Eigenverantwortung. Im Verhalten und in der Ausrüstung, damit es gar nicht erst zu einer Verletzung kommt. Und wenn dann doch, shit happens.

    Das Pilzesammeln ist im Königsforst schon immer verboten, wie auch das Verlassen der Waldwege.
    Ich finde das auch sehr Schade.
    Wenn man sich aber das Einzugsgebiet rund um die Großstadt Köln anschaut, kann man sich auch vorstellen was da im Wald, insbesondere an Wochenenden, los wäre.


    Schade, aber ob der schieren Masse Mensch verständlich.

    Wir machen das wie folgt.


    Ich werde am Samstag, 4.9. um 10.00h genau hier


    Link entfernt
    stehen. Da wo der grüne Pfeil ist. Blauer Mazda Pick up mit weißem Hardtop. Um 10.15h gehts ab in die Pilze. Es gibt keine Fundgarantie, aber gute Aussichten.
    Wie weit/lange wir unterwegs sein werden, stimmen wir vor Ort ab.


    Für mich gibt es halt nur einen Grund, sich wegen sowas zu erkundigen. Um eben im Fall der Fälle zu wissen, wen man haftbar machen kann.


    Ich wüsste nicht, was daran sonst interessant sein könnte.


    Es ist gradezu absurd in der freien Natur über Haftungsfragen nachzudenken.

    Ich kann solche Fragen, ja nicht mal den Ansatz der Überlegung dazu, einfach nicht nachvollziehen.:cursing:


    Beim Angeln oder Mineraliensameln haben solche Haftungsideen zu jeder Menge Verbote geführt. Da setzt sich ein Angler zu nah ans Ufer, ein Schiff kommt vorbei und der Wellenschlag reißt das Angelzeugs ins Wasser. Der Angler verklagt das Schiffahrtsamt und die Sperren sofort die Uferstrecke für jedermann.


    Ein Mineraliensammler klettert im Steinbruch rum, knickt um und bricht sich das Fußgelenk. Er verklagt den Steinbruchbesitzer und der erlässt ein generelles Betretungsverbot.


    Dutzende solcher und ähliche Fälle könnte ich aufzählen.


    Und wenn ich Waldbesitzer oder Förster wäre, würde ich in so einem Fall das Gebiet als besondere Wildruhezone oder sonstwas erklären, mit der Behörde Rücksprache nehmen und Verbotsschilder aufstellen.


    Wo leben wir eigentlich, dass immer mehr Menschen jegliche Selbstverantwortung von sich weisen und durch Dritte vor allem und jedem geschützt werden wollen, resp. im Falle eines Falles irgendjemanden haftbar machen müssen.


    Wo es mir zu gefährlich ist, da bleib ich weg. Geh ich trotzdem hin und mir passiert was, hab ich eben Pech gehabt.


    Sorry für den harten Ton, aber ich kann das einfach nicht begreifen.


    5 Stunden 8|


    Also Du bist herzlich willkommen, aber das wär mir doch ein bisschen weit. Und nochmal, damit keine Mißverständnisse aufkommen. Ich bin kein Pilzexperte.

    Aber mal Hand auf ´s Herz... Was hättest Du denn getan, wend er Mann nicht einsichtig gewesen wäre????


    Heute und in Zukunft, nach gründlichem Nachdenken hinterlaufen bis die Möglichkeit besteht die Polizei zu rufen ( Handy hab ich im Wald nicht dabei).


    Weiters wehre ich mich (beim Hundebesitzer) dagegen, dass meine achtjährige Tochter und ihre gleichaltrige Freundin in den letzten zwei Jahren auf ihrem täglichen Schulweg laufend Angst vor den immer wieder gleichen freilaufenden Hunden haben mussten.


    Immer noch kopfschüttelnd über derartige Ignoranz,


    Hansflo


    Da hast Du doch Recht, ich hab nix gegenteiliges geschrieben und weiß nicht, wo Du in meinen Beiträgen Ignoranz findest.
    Für den Hund ist der Halter verantwortlich, ohne wenn und aber.
    Und wenn immer die gleichen Hunde auffallen, würd ich den Ordnungsbehörden mal in den Hintern treten.


    Das schützt jedoch nicht vor plötzlichen und unerwarteten Begegnungen im Wald.


    Damit bin ich raus aus der Diskussion.

    Wie komme ich / kommen meine Kinder dazu, mit "hängenden Schultern" einen "Umweg einzuschlagen", weil mir ein Kläffer den Weg verstellt. Müssen meine Kinder auf dem Schulweg durch den Garten des Nachbarn ausweichen, weil zwei Hunde sich auf auf der Straße breit machen und jeden Passanten verbellen?


    kopfschüttelnde Grüße, Hansflo


    Da kannst Du den Kopfschütteln wie Du möchtest. Auf Dein gebissen worden sein geh ich nicht ein. Ich war nicht dabei und kann die Situation nicht beurteilen.
    Ich kann nur aus über 30 Jahren Erfahrung vermuten, dass Du Dich aller Wahrscheinlichkeit nach eben nicht richtig verhalten hast.


    Ist aber im Grunde auch wurscht.


    Gradezu unseriös ist es, ein " sich wehren " als probates Mittel anzupreisen. Das führt zu prekären Situationen und bringt Menschen in Gefahr.


    Natürlich musst Du Deinen Kindern nicht erklären, wie sie sich gegenüber freilaufenden Hunden zu verhalten haben. Sicher erklärst Du Ihnen auch nicht, dass sie an Fußgängerüberwegen auf heranrasende Idioten aufpassen müssen. Da darf man ja nicht rasen, und wie kommt man dazu, mit solchen Deppen zu rechnen.


    Man kann sich wünschen, dass alle Hundehalter Ihre Hunde unter Kontrolle haben. Man kann sich auch wünschen, dass sich alle Autofahrer verkehrsgerecht verhalten. Ignoriert man die Realität, wird man gebissen oder überfahren. Auch wenn man "im Recht" war.

    Eine typische Diskussion Hundehalter vs. Hundegegner resp. -fürchter.
    Eine neverending story.


    Es sind nur ein paar Grundsätze die beide Fraktionen beachten müssen, dann geht das ganz entspannt von statten.


    Der Hundehalter muss seinen Hund jederzeit unter Kontrolle haben. Sei es durch anleinen und/oder durch Gehorsam. Grundsätzlich. Damit sind unliebsame Begegnungen eigentlich schon ausgeschlossen.
    Auch der gehorsamste Hund kommt da, wo mit Begegnungen mit anderen Menschen ( und/oder Hunden) zu rechnen ist an die Leine. Sprich auf unübersichtlichen Spazierwegen oder wenn man von weitem schon jemanden kommen sieht. Und zwar nur, um dem Entgegenkommenden (der möglicherweise Angst hat) ein Gefühl der Sicherheit zu geben. Denn dieser weiß nicht, wie gut der Hund gehorcht.
    Abseits der Wege oder in übersichtlichem Terrain kann der gehorsame Hund unangeleint sein, aber den Blickbereich des Halters nicht verlassen.


    Fertig.




    Der " Hundefürchter " sollte sich ganz einfach folgendes merken und bei einer unliebsamen Begegnung anwenden.


    Den Hund ignorieren. Ihm nicht in die Augen starren, nicht brüllen, nicht mit den Armen hantieren, nicht nach dem Hundehalter rufen. Gar nix machen. Es nutzt sowieso nix und vermitttelt dem Hund eher Aggression und Gefahr, als das es ihm Angst macht und ihn verscheucht.
    Keine Front gegen den Hund machen, sondern ihm die Seite oder den Rücken zeigen und langsam !!! eher schlendernd und gelangweilt vom Hund weggehen. Schultern hängen lassen, Arme an den Körper. Folgt der Hund und verstellt den Weg, erneut drehen und eine andere Richtung einschlagen. Alles langsam und ohne Hast.
    Man muss dem Hund " erzählen ", " Hey, ich will nix von Dir, ich bin keine Gefahr für Dich oder Dein Herrchen, ich will nicht wissen, wer von uns der Stärkere ist, Du interessierst mich einfach nicht".
    Kommt der Hund zu einem und schnüffelt, schnüffeln lassen, ruhig bleiben und nicht nach ihm treten oder ihn wegdrücken. Wieder ganz langsam wegdrehen, so dass der Hund von hinten oder der Seite schnüffeln kann. Springt der Hund an einem hoch, springen lassen. Auch hier nicht abwehren oder wegdrücken. Langsam nachgeben so dass der Hund runterrutscht.


    Merke, ein Hund der von sich aus sofort angreifen will, tut das aus der Bewegung, aus dem Lauf heraus. Er wird auf einen zustürmen und ohne Zögern anspringen und zubeißen. Das ist in der Realität einer von 100.000.
    Alle anderen Beißattacken gehen von "falschem" Verhalten des angegriffenen aus. Dazu zählt auch der Abwehrversuch mit Pfefferspray oder irgendwelchen Waffen oder Gegenständen. In fast allen Fällen, so es sich um große Hunde handelt, die eine echte Gefahr darstellen, wird der Hund den angetragenen Kampf gewinnen oder zumindest zum zubeißen kommen.


    Und wer mir erzählen will, er könne einen wirklich angreifenden großen Hund gezielt und ohne eigenen Schaden mit Pfefferspray oder einem Gegenstand ohne eigenen Schaden abwehren, dem wünsche ich viel Glück, er wir es brauchen.


    Warum soll man sich als Nicht-Hundehalter mit sowas überhaupt beschäftigen ?


    Nun, weil es eben unter den Hundehaltern mehr als genug Deppen gibt, die Ihren Hund weder kennen, noch unter Kontrolle haben. Da kann man fluchen,schimpfen oder verdammen, im Falle einer Konfrontation nutzt das nix.
    Wir haben zwar " tolle " Gesetze gegen sog. Listenhunde, aber keines, welches eine ausreichende Ausbildung und Eignung der Halter vorgibt.


    Deren Verhalten ist ebenso schwer in die richtige Bahn zu lenken,wie das der Hundefürchter. Will heißen, meine Ratschläge zur Vermeidung von Schäden bei der Konfrontation mit fremden Hunden wird nur von einem Bruchteil der Leute befolgt. Der große Rest bekommt Panik und macht genau das falsche.


    Ich habs trotzdem mal gepostet.

    Hi Ingo,


    danke für den Hinweis. Es war mir nicht bekannt, dass es Menschen gibt die diesen bitteren Geschmack nicht merken.8|


    Das führt mich direkt zu weiteren Fragen.


    Kann es sein, dass die Bitterstoffe nicht in jedem Gallenröhrling ( gleich) vorhanden sind ?


    Und


    Ist bekannt ob der Verzehr eines nicht bitteren oder als nicht bitter empfundenen Gallenröhrlings zu gesundheitlichen Problemen führen kann ?


    Schließlich ist es eine ungefährliche Situation und keine lebensbedrohliche wie z.B. ein Gewaltausbruch aggressiver Skins gegen einen alten Herrn auf einem Bahnsteig, dessen Zeuge man wird.


    Naja, der Verzehr von Gifthäublingen kann schon lebensgefährlich sein. Zumindest zieht er erhebliche gesundheitliche Schäden nach sich.


    Man stelle sich vor, die beiden häten nicht auf mich gehört und wären abgezogen und später hätte ich in der Zeitung gelesen, dass sich zwei Pilzsucher vergiftet hätten und vielleicht daran gestorben sind.

    Oder zumindest schwere Gesundheitsbeeinträchtigung verhindert.


    Es ist einfach nicht zu glauben !!!


    Unsere Wälder sind von gut begehbaren Forstwegen durchzogen. Ich nutze die eigenlich nur als bequeme Möglichkeit, abgelegenen Fundstellen näher zu kommen, weil auf diesen Wegen im Moment Hinz und Kunz nach Pilzen suchen.


    Gestern auf dem Rückweg begegnen mir auf so einem Weg zwei Pilzsammler. Er und Sie, gesetzteren Alters und mit einem Korb bewaffnet, der mit einem Tuch bedeckt war (?). Mein Korb war gut mit Pfifferlingen, Semmelstoppelpilzen und einigen anderen Leckereien gefüllt. Das Abendessen für vier Personen halt.


    Man trifft sich also, grüßt freundlich und bleibt kurz stehen.
    Sie blickt in meinen Korb : " Oh, da haben Sie aber Glück gehabt "


    Ich bejahe freundlich.


    " Wir haben nur Stockschwämmchen gefunden "


    Stockschwämmchen ? Ich hatte diesen einen meiner Lieblingspilze dieses Jahr noch nicht gefunden. Meine Neugier war geweckt.


    " Darf ich mal sehen ? " frage ich.


    Sie nimmt das Tuch weg, und ich blicke auf die " Beute ". Es war eine stattliche Portion Gifthäublinge (Galerina marginata). Kein einziges Stockschwämmchen.


    " Da haben Sie aber auch Glück gehabt " sage ich.


    " Ja, nicht wahr. Und alle auf ein paar Quadratmetern " erwiedert Sie.


    " Nein" sage ich "Das meine ich nicht. Sie haben Glück gehabt, dass Sie mich getroffen haben und mir Ihre Funde gezeigt haben. "


    Ich habe den beiden dann erklärt, dass es sich nicht um Stockschwämmchen handelt, sondern um den Gifthäubling, und dass diese Pilze lebensgefährlich giftig sind.


    Sie erwiederte, dass sie damals in Ostpreußen schon Stockschwämmchen gesammelt habe, und das die genauso ausgesehen hätten. Und dass sie neulich erst Stockschwämmchen im Glas aus dem Supermarkt gekauft haben, die ebenfalls genauso aussähen.


    Die Dame wurde richtig fuchtig.


    Ihr Mann war inzwischen nähergekommen und mischt sich ein.


    " Höhr mal, der Herr hat viele verschiedene Pilze in seinem Korb. Schau mal, auch solche, die wir nicht kennen. Die würde er doch sicher nicht sammeln, wenn er sich nicht auskennt ".


    Lebensrettende Logik !


    Nach einigem hin- und her und meiner Einlassung, dass jeder selbst für sein Leben und seine Gesundheit verantwortlich ist und dass sie, wenn sie mir keinen Glauben schenken, doch bitte mit Ihrem Fund zu einer Pilzberatungsstelle gehen mögen, bevor sie diese Pilze zubereiten, kippte die Dame schließlich Ihren Korb am Wegrand aus.


    Sie vergaß dabei nicht, die ganze Beute zu zertreten, wahrscheinlich vermutete sie insgeheim noch, ich hätte das nur gesagt um die ausgeschütteten " Stockschwämmchen " nacher aufzulesen und selbst zu essen.


    Dann zogen die beiden leise diskutierend ab.


    Ich bin nun wahrlich nicht der Pilzexperte vor dem Herren, habe aber schon des öfteren Leute getroffen, die mehr als fragwürdige Beute gemacht hatten. Das " schlimmste " war mal einer mit ein paar Pantherpilzen, auch nicht toll. Auch habe ich ab und an schon Pilze in Körben gesehen, die zu bestimmen mir nicht möglich war. Da warne ich natürlich immer vor dem Verzehr und lege den Leuten nahe, zu einer Pilzberatungsstelle zu gehen.


    Aber sowas krasses ist mir wirklich noch nicht passiert.


    Der Grund warum ich das schreibe ist nicht, mich zu rühmen, sondern ein ganz anderer.


    Die Dame war ja ziemlich überzeugt von Stockschwämmchen. Ich weiß nicht was sie gemacht hätte, wenn Ihr Mann nicht auf sie eingewirkt hätte.
    Ich überlege immer noch, was ich hätte tun sollen, wenn die beiden darauf bestanden hätten dass es sich um Stockschwämmchen handelt und mit Ihrer Beute abgezogen wären.


    Die Polizei rufen ? Sie einfach ihrem Schicksal überlassen ?


    Was würdet Ihr in so einem Fall machen ??

    Es wird Dir leicht fallen, Sicherheit zu gewinnen.


    Ich kann auf dem Foto keinen Pilz erkennen, der giftverdächtig wäre. Bleibt also nur noch die Frage, ob sich ein Gallenröhrling eingeschmuggelt hat.


    Dazu musst Du ganz einfach von jedem Pilz ein kleines!! Stückchen probieren. Den Unterschied, sollte es einen geben, wirst Du merken.


    Besser so, als die ganze Mahlzeit zu ruinieren.

    Vera, ich glaube Hetztkampagnen sehen anders aus. ;)


    Ich denke auch nicht, dass Dich jemand für " verblödet " hält.
    In einem Pilzforum wird man aber kaum Leute finden, die Pilze zerstören weil sie giftig sind. Dazu mögen ( nicht kulinarisch gemeint) wir diese Waldfrüchte doch viel zu sehr. Ergo wirst Du hier auch kaum jemanden finden der das macht, oder zumindest keinen der es zugibt.


    Ich fands gut, dass Du dieses Thema eröffnet hast.


    Nochmal zum eigentlichen Sinn des Themas.


    Würde man Giftpilze vernichten, müsste man die Stellen ja jeden Tag abgehen weil ja immer wieder was nachwächst. Macht also auch von daher keinen richtigen Sinn.

    Schlechtes Wetter ? Hmmm....


    Man geht los, den Korb in der Hand, leichtes Regenzeug und Gummiestiefel. Man kommt im Wald an, steht vor der Fichtenschonung, überlegt kurz....und kriecht rein. Recht schnell lernt man, dass Regenwasser nicht immer den Boden erreicht, sondern literweise an Zweigen hängend auf arglose Pilzsucher lauert.
    Die bist an die Knie reichenden trockenen Äste der Fichten und gelegentliche Brombeerranken sind so nett, die Kaputze alle paar Schritte vom Kopf nach hinten zu streifen, sodass Wasser und Tannennadeln einen Weg vom Nacken auf den Rücken finden. Aber die Tannennadeln haben es nicht einfach, denn die Nässe lässt sie auf der Haut kleben, eine pieksende Panade im Nacken und Gesicht bildend.
    Bald gibt man sich geschlagen im Kampf um die Kaputze, lässt sie einfach hinten runter hängen, nutzt ja eh ´nix.


    Dann der erste Steinpilz. Faustgroß, dicht am Stamm der jungen Fichte. Runter suf die Knie. Man lernt, dass ein großer Teil des Regenwassers doch auf die Erde kommt. Die Knie sind sofort patschnass, macht nix.
    Den Steini angefasst - glitschig ist er von der Nässe, das Messer angesetzt, ein Schnitt und er ist mein. Stiel kontrollieren, Maden über Maden. Schade aber auch.


    Noch kniend wandert der Blick umher. Da hinten, noch mehr Steinpilze. Verdammte Brille. Man lernt, dass Wasser sich nicht nur an Zweigen festklammert, den Boden tränkt, sondern auch als Dampf die Brille von Innen beschlagen lässt. Abbutze also, nutzt aber nicht viel.
    Also hin zu den erkannten Steinpilzen. Klar stehen die in einer Festung aus vertrockneten Brombeerranken. Egal, durch.
    Fluchend, kriechend, stolpernd, halbblind erreicht man das Objekt seiner Begierde. Erst mal Brille abbutze. Zum 78ten mal in 5 Minuten.
    Die abbutzte Brille offenbart es dann. Keine Steinis, sondern Perlpilze. Jung und fest, sehr stämmig. Auch nicht schlecht. Ein etwas älteres Exemplar genauer betrachtet. Keine Riefen in der Manschette, Der Hutrand gerieft. Da muss man gar nicht mehr nach einer rosafärbung suchen. Die bleiben stehen, der Weg war vergeblich.
    Zurück aus dem Verschlag gehts nur Rückwärts.
    Erwähnte ich die Brombeerranken ? Die erste zieht die Regenjacke in Richtung Nacken. Die zweite das Shirt und die dritte verpasst mir eine temporäres Arschgeweih. Brombeertattoo ohne Tinte.


    Man robbt, kriecht, kämpft sich zu einer kleinen Lichtung. Jetzt erst mal, die Garderobe wieder hergestellt. Shirt in die Hose, Regenjacke geordnet, Tannennadeln abgewischt ( klappt nur sehr begrenzt ) und Kaputze wieder auf.
    Dabei lernt man, das Wasser nicht nur an Tannenzweigen hängen bleibt, den Boden tränkt oder als Dampf die Brille erblinden lässt, sondern sich auch in wasserdichten Gefäßen, Mulden, Bechern, oder eben einer Kaputze, sammelt. Die kleine Kopfdusche ist erfrischend.


    Man denkt so langsam ernsthaft über die Anschaffung eines Astronautenanzugs nach.


    Eine halbe Stunde und ein paar leckere junge Steinis später, kriecht man aus der Schonung. Man steht auf dem Weg, versucht sich halbwegs zu säubern. Der Korb ist voll....mit Tannennadeln. Also alle Pilze raus und den Korb erstmal grob gereinigt. Die Pilze abgewischt und zurück in den Korb. Weiter gehts.


    Ein paar Pfifferlinge würden jetzt noch gut passen. Der einsetzende Starkregen passt weniger, aber egal.


    Die Regenjacke ist gut, sie ist dicht. Man ist trotzdem klatschnass. Eine Mischung aus Wasser, welches in der Schonung in den Nacken gelaufen ist und Schweiß ob dem anstrengenden kriechen. Die Knie sind ebenfalls gut befeuchtet, aber die Socken und die U-Hose sind noch trocken. Prima.


    So wandert man durch den Regen. Das blöde an wasserdichten Regenjacken ist, dass sie nur bis knapp über den Hintern reichen. Ab da saugt die Hose das abtropfende Wasser blitzschnell auf. Sind die Beine vom Popoansatz bis zum Stiefelschaft so richtig nass, lernt man den sog. Kapillareffekt kennen.


    Das Wasser stets nach unten strebt ist hinlänglich bekannt und wird schon dadurch bewiesen, dass es an den Hosenbeinen entlang den Weg in die Stiefel findet. Aber dieser ominöse Kapillareffekt lässt es eben auch nach oben klettern und das Gesäß und somit die Unterhose erreichen. Man beginnt zu begreifen, dass man eigentlich auch in T-Shirt und kurzer Hose (Nur Badehose würde auch gehen, könnte aber für Gesprächsstoff bei den Nachbran sorgen) hätte losgehen können.


    Bald darauf ist die Pfifferlingsstelle erreicht. Ein ziemlich steiler Hang um dn zu erreichen, man einen ca. 3 Meter tiefen Graben durchqueren muss. Auf der einen Seite runter, auf der anderen wieder hoch. Steil, sehr steil. Aber das wird schon gehen.


    Runter geht auch, Prima sogar. Es bedarf nur eines Schrittes, den Rest macht der glitschige Boden ( man lernt, dass Wasser aus Dreck Schmierseife machen kann) und die Schwerkraft. Den Pilzkorb geistesgegenwärtig in die Höhe gestreckt, damit dem wertvollen Inhalt ja nichts passiert, schlittert man in halb liegender Stellung in den Graben.
    Was im Wald die Brombeerranken erledigen, schafft hier der Reibungswiederstand. Regenjacke und Shirt werden nach oben gezogen. Das Brombeerarschgeweih liegt frei und huminöses Substrat verteilt sich auf dem ungeschützten Rücken. Gleichzeitig werden noch zwei,drei lose in der Haut steckende Brombeerdornen sicher darin verankert.


    Nun ist man also unten und macht sich Gedanken über den Aufstieg.
    Man rutscht, macht drei Schritte hoch und zwei runter. Die freie Hand sucht verzweifelt nach Halt, entwurzelt ein paar Hainbuchenschößlinge, greift nach einer Himbeerute, lässt die wieder los, denn auch die haben Stacheln, und krallt sich schließlich in den Boden.


    Nun lernt man den Umkehreffekt.


    Während es beim Abstieg in aller Regel der erste Schritt ist, der zum abrutschen und runterschlittern führt, ist es beim Aufstieg meist der letzte. Das Ergebnis ist aber im Prinzip das gleiche, nur dass diesmal die Vorderseite mit Dreck beschmiert ist und der Korb beim Rutschen nach hinten oben gehalten wird.


    Man ist also wieder unten im Graben, ordnet die Kleidung erneut und putzt die Brille. Die mitgeführten Taschentücher haben inzwischen ihren Wassersättigungsgrad erreicht. Zwar kann man den Beschlag entfernen, aber es bleiben dicke Wasserstreifen. Ein Interessante Erfahrung, weil der Blick durch die Brille dem durch ein Kaleidoskop gleicht. Alles ist verschwommen und verzerrt. Verzweifelt gilt die Suche nach dem letzten trockenen Faden an der Kleidung um damit Klarsicht herzustellen. Vergeblich.
    Muss halt so gehen.
    Drei Abrutsche später hat man dann den Grat des Grabens ereicht. Was man vermeintlich als Sphäenklänge zu vernehmen glaubt, als Glorientusch zur Erstürmung des Gipfels, stellt sich dann doch nur als der eigene, pfeifende Atem heraus.


    Aber Pfifferlinge sind da. Hurra.


    Schnell eine Portion gesammelt und zurück. Ja, man muss wieder durch den Graben. Und ja, es ist die exakte Wiederholung des Disasters vom Hinweg.


    Irgendwann steht man dann vor der Haustüre. Ausziehen sollte man sich im Keller oder notfalls draußen, weil Frau inder Zwischenzeit geputzt hat. Schnell unter die Dusche, welch ein Hochgenuss. Trocken und sauber gehts es daran die Pilze zu putzen und ein schönes leckeres Essen zu bereiten.


    Ja, es war schlechtes Wetter. Ja, es war anstrengend. Aber es war auch schön, hat Spass gemacht. Keine Konkurrenz im Wald, keine Spaziergänger. Nur der Wald, die Pilze, der Regen und Ich.


    Bekloppt, aber glücklich.

    Ich bin so oft im Wald, wie es nur geht. Manchmal mit Korb, manchmal ohne oder nur mit dem Fotoapparat (da übe ich noch).
    Mitgenommen wird, was am gleichen Tag noch vebraucht wird.
    Später im Jahr, wenn das nachwachsen deutlich nachlässt, bleiben die Pilze stehen. Ich bilde mir ein, damit was für die nächsten Jahre zu tun.

    Gestern besuchte ich ein Schloss in den Niederlanden und um das Schloss herum, fand ich jede Menge Pilze, die wie Steinpilze aussahen,


    Hallo Amanda,


    da Du angekündigt hast, demnächst erneut in den Niederlanden sammeln zu wollen.


    Nach meinen Informationen ist das sammeln von Pilzen in ganz Holland strikt verboten.


    Nur so als Hinweis.

    Ich denke das wird lokal ganz unterschiedlich sein. Im vergangenen Jahr kamen die Pilze bei uns wegen zu geringer Feuchtigkeit sehr spät oder gar nicht.
    Im Moment sind bei uns die alten Fruchtkörper absolut in der Überzahl und junge wachsen nur in beschränktem Umfang nach.
    Es wird wohl stark vom Wetter abhängen. Eine seriöse Prognose ist kaum möglich.

    Vera,


    ich bin fast sicher, wenn Du etwas länger und genauer über das Thema nachgedacht hättest (nicht böse gemeint) so würdest Du dieses Thema gar nicht eröffnet haben.


    Schau, wir sind Gäste in der Natur und jede Lebensform hat ein Recht auf ihre Existenz. Pilze sind eine defensive Gefahr, sie springen niemanden an und zwängen sich in den Mund. Es obliegt der eigenen Verantwortung ob man sich damit vergiftet oder nicht.
    Und es sind ja nicht nur Pilze, auch Tollkirschen oder viele Früchte im heimischen Ziergarten und Parkanlagen sind hochgiftig und vor allem für Kinder gefährlich. Ganz zu schweigen von so manchem Hutträger im Garten oder auf dem Rasen. Die schiere Menge giftiger Pilze und deren Verbreitung machen ein Zerstören zudem vollkommen sinnlos.


    Nein, mutwilliges zerstören von tatsächlich oder vermeintlich giftigen Pilzen muss man konsequent ablehnen.


    Wie oft finde ich zertretene Perlpilze oder Hexenröhrlinge und jedesmal ärgere ich mich unheimlich ob dieser unnötigen Taten.


    Ich verstehe den Anlass für Deine Sorge, aber die Lösung liegt nicht im zerstören, sondern in der Aufklärung.
    Schau, ich bin als Kind hier in meinem Dorf aufgewachsen. Unser Spielplatz war der Wald mit all seinen wunderbaren Geheimnissen aber auch mit seinen Gefahren. Pilze und Beeren zu sammeln war in meiner Kindheit nicht unbedingt eine rein lukullische Sache, sondern diente durchaus auch der Beschaffung von Nahrung. Nicht dass man ohne dies verhungert wäre, aber eine zusätzliche Bereicherung des Nahrungsangebotes war es schon. Pilze wurden auf Vorrat eingekocht, Beeren zu Marmelade oder Saft verarbeitet. Es gab nicht dieses Angebot von frischem Obst und Gemüse, wie es heute allenthalben normal ist.
    Aus diesen Umständen heraus wurden wir Kinder früh in das sammeln eingebunden. Sei es zum helfen, oder eben nur weil wir zu klein waren um alleine zu Hause zu bleiben.
    Dabei haben und unsere Eltern von Anfang an gezeigt, was essbar ist und was nicht. Nicht auf wissenschaftlicher Basis, sondern aus der Erfahrung vieler entbehrungsreicher Jahre zuvor.


    Das ist hete das grundsätzliche Problem. Die Entfremdung der Menschen und insbesondere der Kinder von der Natur. Das fehlende Wissen um die Zusammenhänge und die Gefahren, aber auch der Blick für die wundervollen Geheimnisse.


    Heute sind Kinder weitgehend aus dem Wald verbannt. Sie sitzen viel zu oft vor dem Fernseher oder der Play Station. Nahrunf gibt es fertig portioniert im Supermarkt und Pilze kommen aus der Dose.


    Da müsste man ansetzen. Wenn es die Eltern nicht schaffen, halt in der Schule. Es wird aber nicht (ausreichend/umfassend) genug gemacht.
    Der beste Schutz vor Gefahren ist das Wissen, wie man sie vermeidet. Gefahren zu beseitigen kann nur unvollkommen sein.


    Vera, ich finde es gut dass Du dieses Thema angerissen hast. Gibt es doch vielleicht auch stillen Mitlesern oder solchen die unbekannte oder erkannte giftige Pilze zertreten Gelegenheit, Ihr tun zu überdenken. So sollten wir auch mit dem Thema umgehen.