Beiträge von Rada

    So, hat etwas gedauert. Beli hatte mir ein Exemplar dieser "Kokons" geschickt.


    Das Material ist hart wie Plastik und lässt sich auch nicht einweichen. Erinnert ein wenig an Chitin. Dennoch hat das m.E. nichts mit einem Insekt zu tun. Wie schon auf den Fotos zu sehen, fehlt der Reusenartige Ausgang den Schmetterlingskokons haben. Es fanden sich auch keinerlei Häarchen die fast immer mir eingesponnen sind. Etwas anderes als ein Schmetterling, wenn es sich um ein Insekt gehandelt hätte, kann ich mir bei der Größe der Objekte auch nicht vorstellen.


    Allerdings fand sich hier und da sowas:



    Ich halte das für die Sporen eines Schleimpilzes und das Objekt für den Cortex eines Aethalium.


    Beschwören würde ich das nicht, aber schon ein paar Chips drauf wetten :)


    Funke doch mal den Peter Specht an, der kennt sich ganz gut aus mit den Trichtern und ist an so kniffligen Sachen immer interessiert.
    Wenn Du seine E-Mail nicht hast, kann ich Sie dir per PN Mitteilen. Sag Bescheid.


    Beste Grüße
    Harald


    Hallo Harald,


    das würde ich gerne tun, ja bitte per PN. :)

    Wenn ich in unserer trockenen, kalten Wüste schon mal einen Pilz finde, wüsste ich auch gerne den Namen. Mit der Gattung Clitocybe ( da hab ich ihn vorlaut mal eingereiht) bin ich aber so vertraut, wie mit der Rückseite des Mondes.


    Gefunden unter einem Haufen alten Fichtenreisig. Substrat war das dicke Nadelpolster darunter.


    Hut 20-25mm, fein filzig bereift, dünnfleischig, randlich durchscheinend, beige-weiß, stark hygrophan.


    HDS aus irregulär verwobenen Hyphen mit Schnallen


    Stiel 3-4mm stark, 70-80mm lang ( kann ungewöhnlich lang sein, weil sich die Fruchtkörper durch das Reisig bahnen mussten). An der Basis deutlich sichtbare, verdickte, weiße Myzelfäden.


    Geruch mit deutlicher Anis-Note, aber nicht so aufdringlich wie bei C.fragans.


    Lamellen Leicht herablaufend, gegabelt. Auf den Lamellenschneiden zahlreiche oktaedrische und pseudooktaedrische Kristalle (viell. Frendeintrag?)


    Sporen 7,9-8,7 x 3,2-4,7 µm, Sporenpulverfarbe reinweiß


    Basidien 30-32 x 6-7,5 µm


    Zystiden Cheilozystiden bis 65 x 3,5 µ, sonst keine beobachtet


    Wer weiß denn sowas ? :)

















    Hans, Deine Probe ist heute wohlbehalten angekommen. Nochmals Danke.


    Um so mehr tut es mir Leid, dass ich diesmal der Spielverderber bin. Roumegueriella rufula ist das m.E. nicht.
    Jedenfalls dann nicht, wenn ich den Zeichnungen im Atlas of Soil Ascomycetes trauen kann. Und auch zu Nobis beigesteuerten Fotos passt das nicht.
    Die Sporen Deines Fundes sind sehr stark reticulat, wie es schon auf Deinen Fotos zu vermuten war. R. rufula hat eher stachelige Sporen ohne Netz.
    Leider sind die Fotos nur sehr schwer zu stacken, oder ich hab jetzt nicht mehr die Nerven :)


    Ich werde da mal dranbleiben und versuchen bessere Fotos hinzukriegen und auch hinsichtlich der Bestimmung weiter zu kommen.

    Hallo Felli,


    ich hatte mich schon gewundert, dass Du die Sporen als zu klein angenommen hast und wollte das auch nochmal recherchieren. Hat sich ja jetzt erledigt. Glückwunsch, ein schöner Fund.


    Zu Deinem Fund aus LaPalma mag ich aus dem Stehgreif nichts sagen, da muss ich selber mal nachschauen. Kann ein bisschen dauern.

    An diesen Larven habe ich lange rumgerätselt und bin zu dem Schluß gekommen, dass es sich um Larven eines Pilzkäfers handelt. Ein Trugschluß, aber nahe dran :)


    Nobi hat mir erlaubt, seine Bilder zu verwenden und so bekam ich den bisher besten Tip.


    Larven eines Fransenflüglers (Thripse, mög.Phlaeothripidae)


    Watt et nitt alles jibt. :D

    Hallo Mafred,


    Peziza kann ein Schwein sein. :)


    P. repanda ist durchaus möglich, aber da muss man genauer hinschauen. Nötig ist ein hauchdünner Querschnitt durch ein Stück des Apothecium um zu schauen, wie die Textur ist. Hier ist insbesondere wichtig, ob es eine mittlere Textura intricata gibt und wie breit diese im Verhältnis zum gesamten ist. Die Sporen sollte man mit Baumwollblau anfärben. So manche glattsporige Art hat sich nach dem anfärben doch als fein granuliert herausgestellt.
    Mir scheint die Außenseite etwas zu grobkleiig, aber das kann auch in der Variationsbreite der Art liegen.


    Zu G. carbonaria, einem der häufigsten Brandstellenbewohner. Ich habe die Art bisher noch nie finden können, und Brandstellen habe ich schon einige untersucht. Solche Angaben sind immer nur lokal zu bewerten. :)

    Hallo Felli,


    Danke für die Tipps. Nach der Behandlung mit KOH zeigt sie brav die blaue Verfärbung (den Trick kannte ich noch nicht). Goldgelbe Guttulen in den Paraphysen sind nicht vorhanden. Aber eine sehr stark ausgeprägte, makroskopisch sichtbare Textura intricata. Dazu passen jetzt auch die Sporenmaße, aber alles zu P. micropus :)


    Der Boden war in der Tat sehr humusreich und mit Sägespänen durchsetzt. Da wurde wohl Holz geerntet.


    Ich denke, da kann ich mit gutem Gewissen P. micropus dranschreiben.




    Wir haben bei der heutigen Exkursion eine größere Anzahl vermeintlicher Peziza auf Erdboden gefunden. Die Fruchtkörper waren jung eiförmig, fast geschlossen. Die älteren Exemplare waren schüsselförmig geöffnet oder unförmig fast geschlossen, kurz gestielt, die Außenseite schorfig, bis ca. 10 cm breit. Die Farbe ist ein dunkles braun, innen wie außen etwa gleich. Die Fotos zeigen den Fund etwas zu hell. Die Sporen sind glatt, haben Maße von 18,3-19,1 x 10,3-11,1. Keine Öltropfen. Soweit hätte ich mich mit P. vesiculosa angefreundet, auch wenn sie nicht auf Mulch gewachsen ist und die Farbe nicht so recht passt.


    aaaber, da wird nix blau mit IKI 8|


    Otidea möchte ich fast ausschließen, weil die Fruchtkörper nicht geschlitzt sind.


    Darf P. vesiculosa ohne blau?






    Hallo Dieter,


    die Fotos sind wie immer top. Eine kleine Kritik möchte ich dennoch vorbringen. Wie ich, wohnen sicher auch andere User draußen auf dem Land mit einer sehr schwachen Internet-Verbindung. Das hochladen Deiner Bilder dauert geschlagene 5 Minuten, was die Freude arg verwässert. Mit der normalen Größe um 800x600 geht das einigermaßen schnell.
    Das nur als Anregung.


    Schon wieder ein deutscher 1-Fund - kann doch gar nicht sein ;)


    Gratulation. Und natürlich kann das sein. Dungpilze sind ein Stiefkind der Mykologie und da gibt es noch sehr viel zu entdecken. Einer der Hauptgründe, warum ich mich in die Schei$$e vertieft habe. :)

    Hallo Wilfried,


    nach Ellis&Ellis hast Du sicher Recht. Nach der neuesten Überarbeitung der Gattung kommen noch ein halbes Dutzend weitere hinzu, meist ohne die dazugehörige Nebenfruchtform nicht bestimmbar. Grund genug für mich, die Gattung nicht mehr zu beachten.


    Sternenrotz passt. :)

    Hab sie bis jetzt an Pferd, Kuh, Kaninchen und Reh. Grade dieses Jahr scheint sie sehr häufig zu sein und fehlt auf fast keiner Probe. Sporen über 70 µm finde ich fast regelmäßig.
    Ich denke, dass die Variationsbreite vieler coprophiler Arten noch gar nicht erfasst ist. Und auch die Kulturbedingungen könnten Einfluss haben. Das Substrat natürlich auch.


    Viele Fragen, genug für mehrere Leben :)