Beiträge von Rada


    Hallo Ingo,


    wie gesagt, ich kenne mich mit den Dingern nicht aus. Meine Bedenken waren eher geografisch/klimatischer Art.


    Ein sehr schöner Fund. Wenn der im Winter in Schwarzwald erscheint, dann soll er sich bitte nicht so anstellen und zumindest im Sommer auch im Bergischen Land auftauchen. :D

    Zur Zeit versuchen ja ein paar Forianer den Einstieg in die Dungi-Szene. Meiner ist ja auch noch nicht lange her, und ich weiß wie schwer ich mich am Anfang getan habe. Was ich seinerzeit vermisst habe, war eine simple Übersicht über die verschiedenen Gatttungen mit wenigen hervorstechenden Merkmalen. Simpler als die Gattungsschlüssel, denn da steh man am Anfang oft wie der Ochs vorm Berg.


    Ich habe mal versucht, völlig unwissenschaftlich, ohne Anspruch auf mycological correctness und so simpel wie möglich, den Weg zu den häufigsten Gattungen zu zeigen. Natürlich ist das eine ganz grobe Sache und es gibt auch immer Ausnahmen von der Regel. Die Fotos sind zum Teil alt und nicht von bester Güte, ich hoffe aber, man kann erkennen was ich zeigen möchte. Ich denke, nach ein paar Wochen intensiver Beschäftigung mit den Dungis, schaut hier keiner mehr rein, denn dann sitzt das.


    Trotzdem, vielleicht hilft es ja für den Einstieg.




    Arnium
     
    Perithecium dunkelbraun bis schwarz. Meist deutlich behaart. Sporen braun, ohne Pedicell, aber meist mit apikaler und basaler Caudae.



     
    Cercophora
     
    Perithecium dunkelbraun bis schwarz. Meist deutlich weißlich behaart. Unreife Sporen Wurmförmig, hyalin. Reife Sporen mit dunkelbraunem Sporenkopf und langem Pedicell. Die Reife kann in Kultur mehrere Wochen dauern, manchmal auch ausbleiben.




     
    Chaetomium
     
    Perithecium sehr dicht und deutlich dunkelgrün oder bläulichgrün behaart. Haare lang, oft Korkenzieherartig verdreht.




     
    Coniochaeta
     
    Perithecien dunkelbraun. Perithetienmündung mit stacheligen Haaren besetzt. Sporen rundlich abgeflacht, L-B-H- messen!, dunkelbraun, ohne Pedicell. Deutliche Keimspalte an der schmalen Seite der Sporen, meist über die gesamte Sporenlänge reichend.
     



    Delitschia
     
    Perithecien dunkelbraun bis schwarz. Meist leicht behaart. Sporen dunkelbraun, einfach septiert mit deutlicher Keimspalte.
     



    Hypocopra
     
    Perithecien meist vollständig eingesenkt, nur die Mündung ist sichtbar. Oft in Gruppen wachsend. Sporen dunkelbraun, meist mit Gelhülle. Keimspalte parallel, Länge für die Bestimmung wichtig.
     


    Phomatospora
     
    Sehr kleine, fast kugelige Perithecien mit spitzer Mündung. Dunkelgrau-braun. Oft leicht durchscheinend. Sporen sehr klein, hyalin.




     
    Podospora
     
    Perithecien dunkelbraun bis schwarz, Behaart und unbehaart. Junge (hyaline) Sporen einzellig, d.h., keine Septierung zwischen Sporenkopf und Pedicell. Sporen dunkelbraun, mit Pedicell, fast immer mit apikaler und basaler Caudae, Oft auch noch gelatinöse Anhängsel.
    Stellung des Keimporus manchmal wichtig für die Bestimmung.




     
    Preussia
     
    Sehr kleine, kugelrunde Cleistothecien ohne Ostiolum. Sporen ähnlich der Gattung Sporormiella. Asci meist sackförmig und auch bitunicat, jedoch ist ein auseinanderdriften der beiden Ascushälften nicht zu beobachten. Sporen ohne Gelhülle.
     

     
    Schizothecium
     
    Perithecien wie podospora, aber mit sog. Squamufolien. Das sind Auswüchse meist am Perithecienkopf, die wie Scorpionstachel geformt sind. Sporen jung (hyalin) zweizellig ( wichtige Unterscheidung zu Podospora). D.h. der Sporenkopf und das Pedicell sind schon sehr früh durch eine Septierung getrennt. Sonst wie Podospora.





     
    Sordaria
     
    Perithecien dunkelbraun bis schwarz. Nicht oder spärlich behaart. Sporen ohne Pedicell und Caudae, aber meist mit deutlicher Gelhülle, die an einem Ende trichterartig eingedellt ist.



     
    Sporormiella
     
    Meist schwarze Perithecien, m.o.w. eingesenkt, aber auch an freistehenden Halmen angewachsen. Sporen mehrzellig, meist vier Zellen. Es gibt aber auch Arten mit bis zu 16 Zellen. Die Keimspalte, die nicht an jeder Spore, bzw. an jedem Segment zu sehen ist, ist ein wichtiges Bestimmungsmerkmal. Asci bitunicat, d.h. sie bestehen aus einer inneren und einer äußeren Hülle, die ineinander gesteckt sind. Siehe dazu auch Beitrag #6 von Nobi. Auf die Ascuswurzel achten. Deren Länge ist ein wichtiges Bestimmungsmerkmal.




     
    Trichodelitschia
     
    Perithecium dunkelbraun bis schwarz, an der Spitze mit stacheligen Haaren (wie Delitschia).
    Sporen braun einfach septiert, ohne Keimspalte, aber mit deutlichem Keimporus. Mit Gelhülle, darauf achten, ob diese zwei- oder dreiteilig ist.
     






    Korrekturen oder Ergänzungen sind natürlich willkommen.

    Da sind die Hobis ja wieder. :)


    Wie gehabt mit tollen Fotos. :thumbup:


    Ja, der Admiral. Einige Exemplare der Herbstgeneration versuchen hier zu überwintern, schaffen das aber nur in recht milden Wintern und an einem optimalen Überwinterungsplatz. So ein Exemplar habt Ihr wohl getroffen. :)

    Ich kenne mich mit den Dingern nicht so aus, aber könnte das ein kräftig gefärbter[font="Arial"] Peniophora cinerea [/font][font="Arial"]sein ?[/font]


    [font="Arial"]An[/font] Terana caerulea mag ich nicht glauben, zumindest nicht um diese Jahreszeit.

    Hallo Agnes,


    ein wahrhaft sonnige Vorstellung. :)


    Wilkommen und viel Spass in unserem schönen Forum.


    PS:


    Du hattest Dich irrtümlich in unserer Jugendabteilung vorgestellt. Das ist unsere Schuld, weil wir das unglücklich angelegt haben, sorry. Ich habs ins richtige Forum verschoben.

    Hallo Ingo,


    wieder ein sehr schönes Portrait. Das ist eine der wenigen "Ingopilze" :) , die ich auch ab und an finde und erkenne.
    Gerne in direkter Nachbarschaft zu Neodasyscypha cerina, jedoch mag es diese Art ein bisschen "mulmiger" und feuchter. Ich finde sie meist beim absuchen von Splitterstücken geborstener Stämme oder Äste, immer geschützt wachsend, nicht an frei sichtbaren Schnitt- oder Bruchkanten. Manchmal auch an Buche. Bei der Durella, die ich zuletzt gefunden habe, war sie auch dabei.

    Glückwunsch zu diesem schönen und seltenen Fund (wieder mal). :)


    Ich frag mich indessen was das Damwild bei Euch frisst, dass es so mykopotenten Dung fabriziert. :D

    Hallo Stefan,


    das könnte in Richtung Sporormiella intermedia gehen. Die Sporenmaße sind sicherlich zu groß gemessen. Man muss bei dieser Gattung darauf achten Sporen zu messen, die noch nicht auseinanderdriften. Diese Sporen teilen sich bei Vollreife nämlich in alle vier Teile. Zur Not misst man solche, die reif im Ascus liegen.
    Wichtig ist bei dieser Gattung auch die Länge der Ascuswurzel. Ist sie abrupt kurzstielig (scheint bei Dir so zu sein), sehr lang oder irgendwas dazwischen. Die Keimspalte ist ebenfals wichtig und bei allen Sporormiellas vorhanden, aber nicht immer auf jeder Spore oder jedem Segment zu sehen. Bei Dir ist sie Diagonal geschwungen, resp. mit leichtem Knick.


    Und, wie Sven schon schrieb, sind die Kuddeln voll mit Pyrenos besetzt. Das schöne daran ist, jeder schwarze Gnubbel kann eine andere Art sein. :D
    Aber auch dafür bekommt man mit der Zeit einen Blick.


    Sei versichert dass, wenn erst mal der Einstieg geschafft ist, die Bestimmung (meist bis manchmal) wesentlich leichter ist als bei den ollen Lamellendingern. Zumindest die häufigeren Gattungen hat man schnell drauf.


    Wir werden Dir hier schon auf die Sprünge helfen. ;)

    Hallo Eike,


    da kann ich leider auch nicht helfen. Ich hatte mal eine Stictis sp. auf stark holzhaltigem Kaninchendung. Sicher auch keine coprophile Art, die nur an den Holzanteilen Gefallen hatte.
    Vielleicht schaust Du auch mal außerhalb der Coprophilenszene, da kennst Du Dich doch gut aus.

    Hallo Gerd,


    schön, dass Du genügend Ausrufezeichen gefunden hast.


    Entsetzen ? Och nö, entsetzt bin ich nicht, manchmal erstaunt bis latent belustigt.


    Nach dem letzten Update, was Freeze und Andreas in Ihrer Freizeit installiert haben, damit wir ein schöneres und besseres, sowie für die User kostenloses Forum haben, gab und gibt es sicher den einen oder anderen Bug.
    Andere User hatten auch kleine Probleme, haben die freundlich geschildert und es wurde gerne geholfen.


    Bei "entsetzten" tut man sich manchmal etwas schwer mit der Hilfe. Thema Sozialkompetenz.


    Was soll das ? Ja, das frage ich mich bei so manchem Zungenschlag auch.

    Auf welchem Substrat ist das ?



    Trüffelsporen habe ich schon in Wildschwein- und Fuchsdung gefunden. Die hier kann ich aber keinen Hypögäen zuordnen.
    Entfernt erinnern die Sporen an Ascodesmis sp. Aber da müssten dann auch Apothecien zu finden sein.


    Sind die Sporen immer zu solchen "Paketen" verbunden? Dann könnten es Asci sein und Du hast die Apothecien vielleicht übersehen ?


    Interessant ist es allemal.

    Zur Suche:


    Ich finde die Art recht häufig, allerdings auch öfter an Buche denn an Eiche. Das kann aber auch regional unterschiedlich sein, weiß ich nicht.
    Entsprechend finde ich diese Art meist im Buchenhoch- oder Mischwald an alten, finalmorschen Stubben, seltener an Ästen oder Stämmen. Oft ist eine dicke Laubschicht um die Stubben, wobei die Art auch gerne weit unter das Laub wächst und oft nicht auf den ersten Blick zu sehen ist.
    Ausreichende Feuchtigkeit scheint sehr wichtig zu sein.


    Es scheint sich um eine dieser Arten zu handeln, die man einmal gefunden haben muss um sie dann immer wieder anzutreffen. Der "Blick" muss kalibriert werden. :D

    Hallo Stefan,


    das wird schon werden. :thumbup:


    Noch was zu den Pferdeäpfeln. Wenn Du die teilst, sollte die Probe auf einer frischen Bruchstelle liegen, so dass die alte Oberfläche gut zu betrachten ist. Dort erscheinen nach meiner Beobachtung die meisten Pilze.


    Wenn Du magst, kannst Du mir auch mal 6 oder 7 Hasenkuddeln und ein Eckchen Pferdedung schicken, dann machen wir einen Parallelversuch. :) Bzw. kann ich Dich auf Sachen hinweisen. Aber nur, wenn es Dir hilft.

    Hallo Stefan,


    das Material sieht super aus. Ich würde wetten, da sind schon mindestens ein halbes Dutzend Arten drauf.
    Eventuell sind Deine Boxen etwas zu eng und zu hoch, so dass die Luft nicht gut zirkulieren kann und sich die Feuchtigkeit staut. Das führt dann zu "Schimmel".

    Hallo Nobi,


    sicher hast Du Recht.


    Das wichtigste ist, dass keine Fehlbestimmung durchgeht. Das ist geschafft. :)


    Ob da jetzt eine dubia mehr oder weniger dokumentiert ist, spielt vermutlich keine Rolle. Interessant ist so eine Besonderheit in jedem Fall, ist und bleibt auch dokumentiert. Irgendwann fällt vielleicht mal jemand anderes drauf rein, und dann kann ich ein Beispiel aus dem Hut zaubern. :D


    Probe unter die Stereolupe. Mit einer Präpariernadel das Objekt der Begierde vorsichtig vom Substrat lösen, möglichst ohne irgendwelche Fremdanhaftungen, dann das Objekt mit der Präpariernadeln aufnehmen (meist "kleben" die regelrecht an der Nadel) und in dem Wassertropfen auf dem Objektträger ablegen.
    Wenn das Pilzchen nicht an der Nadel kleben bleibt, die ein wenig anfeuchten (nicht dran lecken :D )

    Hallo Nobi,


    erst mal Danke für Deine Mühe. Ich meine, es ist alles an den Haaren herbeigezogen. :D


    Nein, Scherz. Du hast schon Recht, dass die Haare im Vergleich zur Abbildung bei A&C sehr kurz sind. Doveri spricht bei S. dubia von basalen, hyphoiden Haaren, nicht von einer m.o.w. vollständigen Behaarung. Drum habe ich diese Art gar nicht in Betracht gezogen.


    Denke ich z.B. an die Seten bei P. setosa, die ja von nicht vorhanden bis Strubbelkopf reichen können, weiß ich nicht ob das ein hartes Merkmal sein kann. Auch die Gelhülle der Sporen scheint breiter und ausgeprägter, als bei S. dubia.
    Mit S. dubia hab ich daher ebenso leichte Bauchschmerzen, wie inzwischen bei S. chaetomioides. Wirklich harte, überzeugende Merkmale sehe ich bei dieser Probe inzwischen weder für die eine, noch für die andere. Nur solche, die zweifeln lassen.


    Zwei Dinge erachte ich für wesentlich.


    Einmal, dass man bei zweifelhaften Arten quasi keine hundertprozentige Sicherheit haben kann, wenn man die Art nicht schon selbst gesehen hat und auf eine m.o.w. spärliche Beschreibung angewiesen ist.


    Zum anderen, wie wichtig es ist in solchen Fällen eine zweite Meinung einzuholen. Und genau dafür ist unser Forum, und vor allem Du, Gold wert.


    Ich ziehe das Fazit, die Art nicht zu benennen, sondern zu den X-Akten zu legen.


    Hallo Mathias,


    ich nehme mal an, Du gehst über die Hauptseite in den jeweiligen Forenbereich und dann auf die speziellen Unterforen ?


    Hab ich eben gemacht, bei mir werden alle Themen angezeigt.
    Vielleicht kannst Du mal einen Screenshot einstellen.

    Ja, ich habe Bedarf an Flechtenmaterial!! Wenn Du was für mich hast, kannst Du es mir gern zuschicken, darüber würde ich mich sehr freuen. Danke für das Angebot :) :) :) :)
    Liebe Grüße
    Kerstin


    Hallo Kerstin,


    dann schreib mir mal per PN Deine Adresse. Ich werde Dir dann von Zeit zu Zeit Material zukommen lassen.

    Hallo Ingo,


    das muss ich an einigen der hundert übrigen Exemplare austesten, aber erst morgen.


    Gibt es da noch was anderes, ähnliches ?



    Es ist nicht so, dass ich diese hübschen kleinen nicht finde, mir fehlt einfach die Zeit, mich damit auch noch tiefer zu befassen. Grad heute hab ich wieder ein halbes Dutzend Dungproben fertig gemacht. :)