Die Globalisierung ist wohl eine Tatsache und ein nicht mehr umkehrbarer Prozess. Und aus meiner Sicht ist es auch nicht zielführend, in Kleinstaaterei zurückzufallen. Die Folgen des Klimawandels sind global, genauso wie sonstige Umweltzerstörung, die daraus resultierenden Flüchtlingsströme, die Konflikte, das Artensterben.
Mittelfristig werden wir das nur als Weltgemeinschaft zusammen regeln können (wenn überhaupt, das ist ja erstmal fraglich).
Und damit sind wir wieder am Punkt:
Im KLeinen anfangen, und so viele Nachbarn wie möglich mitziehen.
Der Nachbar zieht aber nur mit, wenn er das Gefühl hat, ihm wird nichts weggenommen. Er zieht umso bereitwilliger mit und trägt den Gedanken weiter, wenn er dafür noch was raus bekommt.
Wenn wir also nach und nach in Deutschland ein System schaffen, daß sich nachhaltige Forstwirtschaft lohnt, daß die Forstwirte und Waldarbeiter bei schonenden Eingriffen in die Bestände gut leben können und Gewinn verzeichnen, dann gewinnen wir für uns etwas und die Nachbarn werden von sich aus vesuchen, das System zu kopieren.
Will man aber wirklich so arbeiten, daß sich das bei umweltverträglicher Arbeit auch lohnt, dann wird der Rohstoff Holz teurer. Das ist dann kein Problem, wenn er ressourcenschonender verbraucht wird.
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Pablo, Deine Worte sind zwar schön zu lesen, entbehren jedoch jeglicher Realisierbarkeit. Warum ?
Du sprichst im Rahmen der Globalisierung von einer Weltgemeinschaft. Eine echte Gemeinschaft kann jedoch nur dann entstehen, wenn alle Mitglieder dieser Gruppe einen ähnlichen Standard haben.
Wir in den Industrieländern gehen nach getaner Arbeit in den Supermarkt, kaufen dort unser Abendessen, fahren im Auto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln in unser wohlgeheiztes Hause, duschen, essen ein leckeres Abendessen und setzen uns dann vor den PC und sinnieren darüber nach, wie wir den Rest unserer Natur schützen können.
Ein sehr großer Anteil der zukünftigen Weltgemeinschaft kann das nicht. Die haben vielleicht heute überhaupt nicht zu essen bekommen. Deren Kinder sind unterernährt, Wasser gibt es an einer Quelle, zu Fuß 5 Km entfernt. Wenn es was zu essen gibt, oder auch um etwas Wärme zu erzeugen, verbrennt man einen Teil des vor kurzem gefällten Mahagonibaums, Strom , fließendes Wasser, Heizung, medizinische Versorgung gibt es nicht. Dafür gibt es dort Natur. Jene Natur, die bewahrt werden soll.
Wir, die wir 90% unserer Umwelt vernichtet oder geschändet haben, um unsere Lebensumstände auf ein hohes Niveau zu bringen, sagen diesem großen Teil der Weltbevölkerung:" Ihr dürft keinen Wald roden, keine Wüste bewässern, weil das schlecht für die Natur ist."
Wir kaufen dafür nur noch Bio, verteuern die Energie so sehr, dass wir gezwungen sind sehr sparsam damit umzugehen und schränken die allgemeine Verschwendung so weit wie möglich ein.
Eine schwierige Argumentation.
Zitat:
Der Nachbar zieht aber nur mit, wenn er das Gefühl hat, ihm wird nichts weggenommen.
Leider Nein. Der Nachbar zieht nur dann mit, wenn er mindestens den gleichen Standard hat wie Ich. Und selbst dann wird ein großer Teil der Nachbarn versuchen, trotzdem ein Scheffelchen mehr zu haben, als die rechts und links von ihm.
"Nachhaltige" Forstwirtschaft ist ein schönes Wort, funktioniert aber nur bei stagnierender oder sinkender Nachfrage. Erzwungen, z.B. per Gesetz, führt es zu einer dramatischen Verteuerung der Rohstoffe. Das wiederum führt zu Begehrlichkeiten im ärmeren Teil der Weltgemeinschaft. So hat schon die bestehende Nachfrage nach Holz, verbunden mit einem enormen Preisanstieg, dazu geführt, dass z.B. riesige Mengen Holz aus Bulgarien importiert wird. Man schlägt dort in ausgewiesenen Naturschutzgebieten legal und illegal gewaltige Holzmengen ein, weil es eben gutes Geld bringt.
Die Nachfrage der Industrieländer lässt sich aus eigenen Beständen gar nicht mehr decken, schon gar nicht aus "nachhaltiger" Bewirtschaftung.
Die Nachbarn versuchen nicht unser System zu kopieren, sondern sie schlagen Profit aus dem daraus entstehenden Mangel. Und wir würden das im umgekehrten Fall ganz genauso machen.
"Ressourcen schonen" bedeutet nur, den totalen Kahlschlag hinauszuzögern. Wenn die Nachfrage größer ist, als das Angebot, bedeuten steigende Preis nur, dass die weniger betuchten sich das nicht mehr leisten können. Es bedeutet nicht, dass insgesamt weniger verbraucht wird, denn die Zahl der Nachfrager wächst ja ständig.
Es bleibt dabei, dass wir keine Chance haben, solange die Menschheit sich ungebremst vermehrt.
Und daher wiederspreche ich Jürgen auch, was den Nutzen der heutigen Naturschutzgebiete angeht. Und zwar aus sehr selbstsüchtigen Gründen.
In diesen Refugien kann ich mich noch erfreuen, kann seltene Arten entdecken und (meist) eine vielfältige Natur beobachten. Für den Rest meines Lebens dürfte das grade noch so ausreichen.
Was danach kommt...............