Beiträge von Graubart

    Hallo Norbert,


    Zitat


    Zitat:Mal im Ernst : ist es denn so , dass die erst bunt sind und dann langsam entfärben ?


    so kenne ich das. Solange die Papageien noch in Gras, Moos und Mausohr-Habichtskraut versteckt sind, ist der Hut zumindest noch teilweise kräftig grün.


    Später, wenn sie größer sind und der Sonne ausgesetz sind, ist es oft so, dass nur noch die Lamellen in Stielnähe grünlich sind. Der Hut ist von oben betrachtet rein gelb.


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend,
    in den letzten Wochen war ich ab und zu auf Magerrasen unterwegs. Einzelne Funde will ich hier vorstellen.


    Fundort: Hessen, nordwestlicher Vogelsberg, ca 300 m hoch, Bergkuppe, dort aber ebenes Gelände. Eine häufig gemähte Wiese wg. Sportnutzung, das Mähgut wird meistens abgefahren. Daher ist der Boden sehr mager. Die Fläche ist voll dem Sonnenlicht und dem Wind ausgesetzt.
    Boden: in der Region lehmiger Boden auf Basalt, meist schwach basisch. Hier ist das nicht zwingend, da das Gelände eingeebnet und teilweise aufgefüllt wurde. Der Boden könnte auch schwach sauer sein. Von Seiten der Botanik ist da nichts erkennbar (Mausohr-Habichtskraut, Arznei-Thymian).
    Ziemlich dicht unter dem Boden ist Fels (Basalt).


    In den letzten Wochen waren zu finden: Jungfern-Ellerling (Hygrocybe virginea), Wiesen-Ellerling (Hygrocybe pratensis), Kegeliger Saftling (Hycrocybe conica), Papageigrüner Saftling (Hygrocybe psittacina), gelbe und rote Saftlinge (Hygrocybe spec.). Voriges Jahr wuchsen dort auch Geweihförmige Wiesenkoralle (Clavulinopsis corniculata), Weiße Wiesenkoralle (Clavulinopsis kunzei), Schöne Wiesenkeule (Clavulinopsis laeticolor).


    Am 25. Oktober, einem Tag mit Sonnenschein, war ich wieder mal dort, habe aber erst mal nichts gefunden. Dann beim zweiten Rundgang, habe ich einen Pilz am Boden gefunden, der umgetreten, aber nicht zertreten worden war. Ich kann nicht mal ausschließen, dass ich das selbst gewesen war. Beim näheren Betrachten war klar: ein Saftling, und dazu einer, bei dem ich das Gefühl hatte, dass er nicht so häufig ist.


    Größe: Hutbreite ca 3,5 cm, Stiellänge bis zum Abbruch: ca 4 cm
    Geruch: nichts spezifisches


    (1)


    (2)


    (3)


    Zu Hause, mit Bestimmungsbüchern, Pilz-Bilderbüchern, Internet:


    Mein Eindruck: der Pilz schaut aus wie ein
     Braungelber Saftling (Hygrocybe spadicea) f


    Aber: diese Art soll in Deutschland sehr selten gefunden werden. Das macht mich immer skeptisch.


    Was könnte noch in Frage kommen? Mir ist nur der Kegelige Saftling / Schwärzende Saftling (Hygrocybe conica) eingefallen. Dier Hut kann auch bräunlich sein, wie ich voriges Jahr auf einem Bild festgehalten hatte. Die Lamellen sind gelb.


    Kriterium zur Unterscheidung beider Arten:
    1. Der Hut von H. spadicea soll schmierig bis schleimig sein
    2. das Exsikkat vom Kegeligen Saftling ist schwarz.


    Zu 1: zu Hause war der Fruchtkörper schon etwas trockerner. Nach einer Nacht mit dem Fuß im Wasser war der Hut sehr schleimig.


    Zu 2: der Fruchtkörper durfte trocknen. Nach ein paar Tagen sah er so aus:


    (4) Das Bild ist überstrahlt (Blitz), das Exsikkat ist aber eindeutig nicht schwarz


    Demnach müsste es sich um die oben genannte Art handeln.


    Per Email habe ich geschrieben bekommen, dass die Art laut LUDWIG vor allem nach warmen Sommern Fruchtkörper ausbildet. Das war dieses Jahr der Fall.


    Meine Frage: habe ich eine Art übersehen, die in Frage kommt und häufiger als H. spadicea ist?


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo Wolfgang,
    heute habe ich trotz Nieselregen und spätem Nachmittag im selben Garten zwei Fruchtkörper gefunden. Beide Exemplare standen ca 30 cm voneinander entfernt, etwa 4 m vom Standort der Exemplare im ersten Beitrag. (Diese stammten vom 14. 10.2015).


    8. Beide haben einen Hutdurchmesser von ca 11 cm. (029)


    9. Einer hat wieder einen Ring, der oben wie gezupfte Watte aussieht.


    10. Der andere hat einen weißen, wattigen Ring mit gelblichen Bereichen.


    11. Der Stiel hat unterhalb des Rings Reste einer gelblichen Beflockung.


    Das "bräunliche Rad" am Ring, typisch für Armillaria ostoyae, kann ich nicht erkennen.


    Auf Grund der gelblichen Färbung auf den Bildern (10) und (11) halte ich den Pilz, wie im ersten Beitrag vermutet, für den
        Wandelbaren Hallimasch (Armillaria gallica).


    Die "Ver-"Wandelbarkeit dieser Hallimasch-Art sieht man an den Fotos.


    Es hat schon seinen Grund, dass die Art Honiggelber Hallimasch (Armillaria mellea) erst so spät in mehrere Arten aufgespalten wurde. Die Begründung hierfür in Form von Petrischalen-Versuchen mit Myzelien ist allerdings sehr überzeugend. Aber anscheinend muss man wirkliche mehrere Exemplare untersuchen, bis man die typischen Merkmale findet.


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend,
    vor kurzem hatte ich im Vogelsberg einige Exemplare des Wandelbaren Hallimaschs (Armillaria gallica) gefunden (-> LINK). Ich fand das eine tolle neu Entdeckung. Die Exemplare sahen meiner Meinung nach aus wie im Bilderbuch.
    Da der Honiggelbe Hallimasch (Armillaria mellea) wärmere Regionen bevorzugen soll, war die Frage: was wächst in meiner näheren Umgebung.
    Problem: die Hallimaschs sind zwar immer da, aber halt nur das Myzel in der Erde oder im Holz, aber die Fruchtkörper sind sehr bald hinüber, wenn sie mal erscheinen.


    Vor einer Woche habe ich in einem etwas verwilderten Garten mit alten Obstbäumen einige Fruchtkörper gefunden. Die schauen etwas anders aus als die in meinem vorhergehenden Beitrag, jedenfalls nicht so bilderbuchartig.


    Da waren einige kleine Exemplare, Hutdurchmesser um die 5 cm. Hier nur ein paar Beispiele:


    (1) Sieht so aus, wie für mich ein Hallimasch aussieht. Inzwischen weiß ich: Achtung,ein Merkmal: der wächst einzeln.


    (2) Hiier wachsen sie mal zu zweit.
    Mir war noch nie aufgefallen, dass der Hutrand gerieft ist bzw. die Lamellen durchscheinen.


    (3) Hier sind drei Exemplare, die ich ausgegraben hatte. Beim rechten und dem in der Mitte ist die Basis noch erhalten: die Basis ist verdickt, nicht schlank! Und mit etwas gutem Willen ahnt man an der Basis etwas gelbe Farbe. Der Ring wirkt flockig, nicht sehr stabil.



    Hoppla, im Gemenge zwischen Hundsrose und einer Hainbuche steht ein Riese, der aber auch nach Hallimasch aussieht:


    (4) 20 cm groß, viel größer als die vorigen. Allerdings ist er nicht mehr knackig frisch.


    Wer nur ästhetische Bilder sehen will: bitte weggucken :rolleyes: .



    (5) Die Lamellen sind schon ziemlich hinüber, aber der Stiel: oben ca 3 cm dick, an der Basis stark verdickt, gelblich.


    (6) Hier die Stielbasis in Großaufnahme.


    (7) Hier die drei kleinen und der große Hallimasch.


    Gemeinsam ist allen Exemplaren, dass sie eine verdickte Stielbasis haben und dass die Hutschuppen bis zum Rand reichen. Bei den kleineren Exemplaren besteht der Ring aus wattigen Fetzen, sofern er noch vorhanden ist.


    Der Honiggelbe Hallimasch (Armillaria mellea) läuft unten spitz zu.


    Daraus schließe ich, dass es sich, unabhängig von der Größe, bei allen Exemplaren um die Art:
      Wandelbarer Hallimasch (Armillaria gallica)
    handelt.


    Beeindruckend fand ich den Hutdurchmesser von über 20 cm, der über das sonst angegebenen Maß hinausgeht. Aber Ausreißer gibt es immer wieder mal. Vielleicht ist hier die Ernährungssituation besser?


    Was meint Ihr?


    Viele Grüße
    Lothar


    Ich schließe daraus, dass hier in der Gegend der Hallimasch durch die Art Armillaria gallica vertreten ist. ;)


    Es gibt dazu passend eine schöne Geschichte:
    Ein Soziologe, ein Physiker und ein Mathematiker fahren mit dem Zug. Sie sehen auf einer Weide ein schwarzes Schaf.
    Der Soziologe: Hier gibt es schwarze Schafe.
    Der Physiker: Nein, man kann nur sagen, dass es mindestens 1 schwarzes Schaf gibt.
    Der Mathematiker: Nein, man kann nur sagen, dass es mindestens ein Schaf gibt, das auf mindestens einer Seite schwarz ist.


    Also präziser: In meiner Umgebung wird der Hallimasch mindestens ein mal durch ein Myzel der Art Armillaria gallica vertreten. Mehr kann ich nicht sagen. :cool:

    Hallo Harald,
    vielen Dank für das Angebot, bei der nächsten Vereinsexkursion allen die Moose beizubringen, nichts leichter als das :D


    Ich hab mal im Verbreitungsatlas der Moose Deutschlands / MEINUNGER, L. & SCHRÖDER, W. - Regensburg: Botanische Gesellschaft, 2007, 3 Bände nachgeschaut. Dort sind Karten nachgewiesen von
    6 Hornmoosen
    275 Lebermoosen
    37 Torfmoosen (gehören zu den Laubmoosen, sind aber sehr speziell)
    841 Laubmoosen


    Das ist deutlich weniger als bei den Großpilzen, aber deutlich mehr als bei den heimischen Vogelarten. Mein Kenntnisstand, verglichen mit den Pilzen: naja, Fliegenpilz, Steinpilz, Rotfußröhrling (ohne die "Kleinarten"), und ich kann Perlpilz, Grauen Wulstling und Pantherpilz unterscheiden. So ungefähr.


    Es gab in den 90er Jahren einen Moosatlas von Nordrhein-Westfalen:
    Punktkartenflora der Moose (Bryophyta) Nordrhein-Westfalens (BR Deutschland) / Ruprecht Düll ; Fritz Koppe ; Rudolf May. - Bad Münstereifel : IDH-Verl., 1996. - 218 S.

    ISBN: 3-925425-13-6
    Da hatte ich damals geschaut, welche Arten fast überall vorkommen, und hatte so schon mal eine Vorauswahl, was hier so vorkommen kann. Insgesamt kam ich hier auf ca 60 Arten, die ich bestimmt hatte.
    Bei den Moosen sind viele Arten, wie bei den Pilzen, nur mikroskopisch zu bestimmen. Die Vergrößerung ist nicht ganz so anspruchsvoll, es geht alles ohne Chemie, aber man muss die Form und Größe von Blattzellen, die Dickwandigkeit und Ähnliches bestimmen. Dazu gehört eine sehr gute Schneidetechnik, die Blätter vieler Moose sind recht klein - das ist nix für Grobmotoriker.



    Wer von Hornmoosen noch nie gehört hat: wo es zur Zeit Stoppeläcker gibt, die noch nicht umgebrochen sind, kann man zumindest hier in der Gegend (mit lehmigem Boden) eine Art finden, die nicht ganz so selten ist:


    Anthoceros agrestis (--> Wikipedia-Link) . Auf den ersten Blick könnte man es für ein juveniles Gras halten. Sie ist nicht häufig, aber doch ab und zu zu sehen.
    Dort findet es sich in Gesellschaft mit thallösen Lebermoosen der Gattung Riccia. Die Gattung ist leicht kenntlich, aber die Artbestimmung ist nicht trivial. Ein Beispiel ist das


    Graue Sternlebermoos (Riccia glauca) (--> Wikipedia-Link)
    Es ist schon lustig, was man so nach und nach entdeckt, wenn man ein paar der wichtigsten Arten kennt.


    Das, was ich weiß, kann ich auf der Exkursion zum Besten geben. Es ist aber sehr überschaubar.


    Viele Grüße
    Lothar


    (Das war eigentlich off-topic :shy: Aber manchmal "gehen die Gäule mit mir durch" :) )

    Noch eine Ergänzung:


    Ich habe eine Erklärung für die langen Stiele:
    das Pilzbüschel wuchs in einem Bereich, in dem sich anscheinend eine Vertiefung in der Erdoberfläche gebildet hatte. Diese war mit Basaltsplit aufgefüllt worden. Jedenfalls kamen die Fruchtkörper aus einer Lage Basaltsplit heraus, die sicher 5 cm oder mehr dick war , wie man in Bild (7) sieht. Der Stiel musste also nicht nur wie üblich vom Myzel bis zur Erdoberfläche und dann noch ca 8 cm wachsen, sondern auch noch durch den Basaltsplit. Das ging nur durch stärkeres Längenwachstum, so flexibel sind Pilze sicherlich.


    So, eine Erklärung habe ich. Ob sie stimmt, weiß ich nicht, ich halte sie aber für plausibel.


    Dann könnte es sich also auch bei der zweiten Gruppe von Pilzen um den Gegürtelten Egerling (Agaricus subperonatus) handeln


    Viele Grüße
    Lothar


    Heute liegt Schnee auf den Autodächern auf dem Parkplatz gegenüber, auch auf dem Gras im Garten, und es hat um 9:30 noch geschneit. Dabei ist es noch nicht so lange her, dass ich vor den 30 Grad im Schatten ins Haus geflüchtet bin. (Wenn man älter wird, vergeht die Zeit schneller.)

    Guten Abend Jörg und Karl,


    anbei ein Foto von der Ringhaut des ersten Fruchtkörpers.


    (11) Unten ist der Hutrand zu sehen, die Lamellen sind angeschnitten, oben im Bild der Teil, der am Stiel befestigt sein sollte. Der Abstand der Riefung ist relativ groß, weil die Ringhaut sehr gedehnt wurde, da sie am Hutrand festhing.


    Hier ein Foto vom Ring des zweiten Fruchtkörpers. Der Ring war am Stiel festgewachsen.


    (12) Die Riefung ist sehr gut zu erkennen.


    Zu meiner Verblüffung hat der Stiel (für meine Nase) heute abend pilzig geruchen, gar nicht mehr unangenehm.


    In Bild (7) ist auch sehr gut das büschelige Wachstum der Fruchtkörper zu sehen, was zum Gegürtelten Egerling passen würde. Fredi Kasparek schreibt, dass die Gürtel auch fehlen können.


    Was wohl gar nicht passt, wenn ich es richtig verstehe, ist die Länge des Stiels im Vergleich zum Durchmesser des Huts.


    VG Lothar


    (Heute früh gab es Schneeregen auch noch bei knapp 300 m. Zum Glück blieb nichts liegen. Heute Mittag waren es stolze 4 Grad plus. )

    Guten Abend Karl und Jörg,
    vielen Dank für Eure Kommentare.


    Zur Frage mit der Riefung: Bild (4) zeigt den Ring von unten. Er hat sich nicht vom Hutrand gelöst, sondern ist dort hängengeblieben. Die Riefung befindet sich aber auf der Oberseite.


    Vorhin fiel mir ein:
    Der Fruchtkörper steht seit Montag bei mir mit den Füßen im Wasser in einer großen Tasse. Er hat zwar ziemlich gelitten, aber es war möglich, den Teil vom Ring, der am Hutrand hängt, abzulösen und umzudrehen. Damit konnte ich die Oberseite mit der Stereolupe betrachten.


    Ergebnis: auf der Oberseite ist der Ring in der Umgebung des Stiels deutlich gerieft.


    Leider lässt sich das heute Abend nur sehr schlecht fotografieren.


    Da hatte ich Glück, dass ich ihn noch aufgehoben hatte.


    Damit wäre das Ergebnis für die erste Gruppe von Fruchtkörpern klar:


    Agaricus subperonatus, der Gegürtelte Egerling :) .


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend,
    gestern war ich auf einem Friedhof in einem Nachbarstädtchen, den ich mir schon länger anschauen wollte. Eigentlich habe ich keine Zeit und ich hatte gehofft, nichts zu finden. ;)
    Es gibt einige ältere Bäume, aber bis zum unteren Ende des Friedhofs war kein Pilz zu sehen. Erst auf dem Rückweg standen unter einer Fichte zwei Gruppen von Pilzen, bei denen es sich dem ersten Anschein nach bei mindestens einer Gruppe um einen Egerling in der nahen Verwandtschaft des Kompost-Egerlings oder des Gegürtelten Egerlings handelt könnte.
     Kompost-Egerling (bekannt als: Agaricus vaporarius, in den GPBW als Agaricus pseudovillaticus, im Index Fungorum als Agaricus cappellianus HlaváÄek , oder den
     Gegürtelten Egerling (Agaricus subperonatus).


    Bei Gröger (Bestimmungsschlüssel für Blätterpilze und Röhrlinge in Europa Bd. 2, S. 106-107) und der Flora agaricina neerlandica, Bd. 5 S. 37 (-> LINK) werden beide Arten als Synonym angesehen, da sich die Eigenschaften stark überlappen. Sie sind dort unter Agaricus subperonatus zu finden. In den GPBW gibt es vermutlich wegen der Verbreitungskarten zwei Einträge, aber die Beschreibung erfolgt nur bei Agaricus subperonatus. Im Schlüssel werden Unterschiede in Bezug auf die Cheilozystiden aufgeführt.



    Fundort: ca 250 m hoch, Friedhof, unter einer älteren Fichte.
    Wetter: vorige Woche etwas Regen, inzwischen wieder sehr trocken (Wind), in der Nacht zum Montag in der Region verbreitet Nachtfrost. Ob hier?



    (1) Ein Bild vom Fundort mit den zwei Pilzgruppen.
    Ob es sich bei den beiden Gruppen um dieselbe Art handelt?




    Rechte Gruppe (Art Nr. 1)


    (2) Hier ist ein Bild der rechten Gruppe, die offensichtlich aus älteren Exemplaren besteht.
    Das Exemplar links lag schon da, da hatte jemand anders schon nachgeschaut.


    (3) Die Schuppen sind sehr grob.


    (4) Die Haut am Hutrand gehört eigentlich zum Ring.


    Am Nachmittag habe ich zu Hause mit diesem Exemplar weitere Fotos gemacht:


    (5) Unterhalb der Ringzone sind faserige Strukturen zu erkennen, ein "gegürtelter" Stiel?
    Der Stiel ist deutlich gedrungener als bei der anderen Pilzgruppe: Länge ca 9 cm, Dicke ca 3 cm.
     


    (6a) Das Fleisch rötet nach dem Schnitt stellenweise im Hut und im Stiel.


    (6b) Bild (800)


    Zusammengefasst:
    Hut grobschuppig, Schuppen (grau-)braun,
    Hutdurchmesser: ca 8 cm
    Fleisch weißlich (creme), beim Schnitt sowohl im Hut als auch im Stiel an einzelnen Stellen rötend, aber nicht vollständig wie beim Waldchampignon.
    Geruch: unangenehm, Verwesungsgeruch (alters- oder frostbedingt?)
    Stiel: 3 cm dick (oben evtl. noch mehr), ca 8 cm lang, zur Basis hin verschmälert.
    Unterhalb des Rings mit Fasern.


    Fleisch KOH: negativ, hellt rötliche Strukturen auf.


    Manche Autoren schreiben, dass der Stiel von Agaricus subperonatus eine verdickte Basis hat. Nicht so Fredi Kasparek:
    http://www.natur-in-nrw.de/HTML/Pilze/Agaricales/PA-10.html
    http://www.fredis-pilzseite.de/agaricus-subperonatus/


    Ich vermute, dass es sich um den Gegürtelten Egerling (Agaricus subperonatus) sensu lato handelt, dh. inclusive Agaricus vaporarius.


    Was meint Ihr dazu?


    Linke Gruppe (Art Nr. 2)


    (7) Die linke, jüngere Gruppe. Die Fruchtkörper sehen auf den ersten Blick kurzstielig aus.


    (8) Überraschung, der Stiel ist ja sehr viel länger (Bild 780). Er ist ca 15 cm lang. Der Hut hat einen Durchmesser von ca 8 cm, der Stiel im oberen Bereich einen Durchmesser von ca 3 cm.


    (9) Der Hut ist noch geschlossen.


    (10) Einige Schuppen sind am Ende leicht hochgebogen. Die Schuppen sind düsterer und gröber als beim Riesenegerling (Agaricus augustus).


    Da ich gestern zunächst davon ausging, dass es sich bei beiden Gruppen um dieselbe Art in verschiedenen Altersstufen handelt, habe ich das jüngere Exemplar nicht so genau untersucht.
    Leider hatte ich gestern keinen Schnitt durch den Fruchtkörper vorgenommen. Heute verfärbt sich das Fleisch nach dem Schnitt schwach bräunlich, nicht rötlich. Der Geruch iist heute (wie gestern) wenig angenehm, aber nicht so stark wie beim Exemplar oben.


    Inzwischen habe ich starke Zweifel, ob es sich um dieselbe Art handelt, da z.B. unterhalb vom Ring die faserige Struktur fehlt. Auch die Proportion zwischen Hut und Stiel ist ganz unterschiedlich.


    Wegen der Form des Stiels hatte ich zunächst an den Spindelfüßigen Egerling (Agaricus bohusii) gedacht. Aber dann habe ich gesehen, dass dieser extrem selten ist und vor allem in Stromtälern vorkommt. Mit KOH soll das Stielfleisch gilben.


    Also doch evtl. ein Riesenegerling? Es wird wohl ungeklärt bleiben. Trockenheits- oder Frostschäden machen das Bestimmen öfters unmöglich.
    Also: Agaricus spec. ?


    Falls jemand meint, er hätte von mir schon mal so was ähnliches gelesen. Das stimmt: voriges Jahr hatte ich bei einem Pilz in meinem Garten auch den Verdacht auf den Kompostegerling (-> LINK) Aber damals war das Exemplar zu alt. In diesem Jahr ist es bisher nicht wieder aufgetaucht.



    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend,
    gestern habe ich oberhalb von Ilbeshausen-Hochwaldhausen im Vogelsberg, am Rand des Oberwalds, einen kurzen Waldspaziergang gemacht. Es waren wenige Pilze zu sehen. Am Fuß einer Buche stand, von oben betrachtet, anscheinend ein Hallimasch, naja, kein Grund sich zu bücken, wenn man doch noch auf Besseres hofft und der Rücken noch unter der Gartenarbeit vom Vortag leidet. Bei einem kurzen Abstecher zum Schwarzbach, der in der Topographischen Karte 1:25.000 den schönen Namen "Schwarzer Fluß" trägt, habe ich mich auf dem Rückweg bergauf gewundert. An der Basis von zwei lebenden Bäumen standen ebenfalls mehrere Exemplare eines Hallimasch, oder war das ganz was anderes? Jedenfalls war der Stiel unten so stark verbreitert wie bei einigen Untergattungen von Schleierlingen, das Velum zog sich von der Basis bis kurz unter den Hut und war in vielen Bereichen gelb. Der Hut hatte kleine Schuppen, so ähnlich wie bei den Rauköpfen. Aber: da war keine Stelle feucht oder schleimig. Hm.


    Zum Glück habe ich ein Exemplar mitgenommen und zu Hause noch mal untersucht. Chemie: KOH negativ, also nix Cortinarius. Die Lamellen waren dafür auch viel zu weißlich. Heute früh der Sporenabwurf: weiß! Also die Bestimmungsliteratur, die ich habe, mal aufgeschlagen. Da gab es in den Großpilzen Baden-Württembergs Bd 3 S. 120 ff tatsächlich in der Gattung Hallimasch (Armillaria) zwei Arten mit unten verdickten Stielen: Wandelbarer Hallimasch (Armillaria gallica) und Dunkelscheibiger Hallimasch (Armillaria cepistipes).


    Zunächst noch eine Ergänzung zur Lage: 500 m hoch gelegen, Untergrund Basalt, nur dünne Erdauflage (lehmig?), neutral bis basisch. Baumbestand: vor allem (Rot-)Buche und Bergahorn. Die Funde alle an lebender Rotbuche.


    Hier sind meine Fotos. Zu bedenken ist, dass sie am Nachmittag nach 16 Uhr aufgenommen wurden, zum Teil mit den herbstlich warmen Farben der Sonnenstrahlen.


    (1) Gelbliche Bänder und gelbliche Schüppchen auf dem Hut beim größeren Exemplar


    (2) Ring aus Fetzen des Velums gebildet, Lamellen weißlich, mit Zahn herablaufend. Hutdurchmesser ca 4,5 cm


    (3) Hutdurchmesser ca 4,5 cm , Stiel ca 4,5 cm


    (4) Die Schüppchen sind gelblich, je nach Lichteinfall


    (5) Trama wattig


    (6) Dieses Exemplar stand ca 30 m entfernt. Auf Grund der Struktur des Rings halte ich es nicht für A. mellea.


    (7) Hier sind noch Exemplare von einem anderen Standort


    (8) Hier ein Foto, das mit Blitzlicht aufgenommen wurde. Bei der Untersuchung zu Hause, ein paar Stunden später, war von der gelben Farbe nichts mehr zu sehen.


    Bei den Großpilzen Baden-Württembergs Bd 3 ist im Schlüssel (S. 121) bei Armillaria gallica zu lesen:


    Zitat

    3* Ring nur als wattige Fetzen, vergänglich -> 6
    6 Dunkle Hutschuppen bis zum Rand reichend, Stiel unterhalb der Ringzone meist mit gelblichen Flöckchen oder Bändern besetzt. -> Armillaria gallica
    6* Hutschuppen nur im deutlich abgesetzten Hutzentrum, Stiel fast glatt oder mit unauffälligen, vergänglichen Flöckchen wie bepudert. -> Armillaria cepistipes



    Da alle diese Eigenschaften zutreffen, komme ich zu


    Wandelbarer Hallimasch (Armillaria gallica)

    Dieser deutsche Name wird auch vom Verbreitungsatlas der Pilze Deutschlands der Deutschen Gesellschaft für Mykologie verwendet:
    http://www.pilze-deutschland.d…aria-gallica-marxm-romagn


    Es gibt eine Reihe von anderen deutschen Namen für die Art:
    Knolliger Hallimasch (Gröger, Bestimmungsschlüssel für Blätterpilze ... Bd. 1)
    Fleischfarbener Hallimasch (Wikipedia; Pilzflora von Sachsen-Anhalt)
    Gelbschuppiger Hallimasch


    Am 1.10. hat Abeja schon von einem Fund von Armillaria gallica berichtet (-> LINK). Ihr Beitrag einschließlich der Hinweise auf andere Beiträge hat mir sehr geholfen.


    Eine sehr nützliche Literaturstelle war in einem der Beiträge genannt:
    Hallimasch –“ Biologie und forstliche Bedeutung / Dagmar Nierhaus-Wunderwald, Roland Engesser und Daniel Rigling. - 2. Aufl. - Birmensdorf : Eidg. Forschungsanstalt WSL. 2012. (Merkblatt für die Praxis; 12). Zu finden unter:
    http://www.wsl.ch/dienstleistu…blikationen/pdf/11570.pdf


    Ich bin von der Bestimmung sehr überzeugt, auch wenn ich bis gestern Abend noch nichts von der Art gehört hatte. Als Anfänger macht man viele Erstfunde :)


    Viele Grüße
    Lothar

    Ich hatte auch schon Bücher gesucht, bei denen das einzige Angebot so einen astronomischen Preis hatte.
    Da heißt es abwarten. Nach einiger Zeit hatte ich ein Angebot für das Buch zu einem vernünftigen Preis gefunden.


    Die deutsche Ausgabe und eine französische beruhen auf dem Buch:
    Marcel Bon: The mushrooms and toadstools of Britain and Northwestern Europe. London 1987
    das aber wohl auch nicht mehr lieferbar ist.


    Prof. Marcel Bon lebte von 1925 - 2014. Für eine Neubearbeitung müsste ein anderer Autor gefunden werden. Das halte ich nicht für so wahrscheinlich. Eher denkbar wäre eine Aktualisierung der deutschen Auflage in Bezug auf die wissenschaftlichen Namen, unter Beibehaltung der Texte und Zeichnungen. Ob der Kosmos-Verlag das macht? Es ist auch eine Frage des Urheberrechts, ob er das darf.


    Auch ein Suchauftrag an einen Buchhändler mit einer Preisobergrenze könnte erfolgreich sein. Hier gab es ein sehr emotionales Votum dafür:
    http://forum.pflanzenbestimmung.de/viewtopic.php?f=4&t=26877
    Antiquariatsverzeichnisse sind dort auch aufgeführt. Ich habe inzwischen gelernt, dass im ZVAB wichtige Antiquariate, z.B. Kleinsteuber für die Botanik, ihre Titel nicht mehr listen.


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo,
    nach einer längeren Pause mal wieder ein Thema von mir: ein Adermoosling.
    Das ist keine Fortsetzung des noch ungeklärten Fundes vom Winter ->LINK , sondern ein neuer Fund, ca 3 Kilometer entfernt.


    Fundort: Nordwestlicher Vogelsberg, auf einer Basaltkuppe, auf einem Flugplatz für Modell-Flugzeuge etc. ,ca 300 m hoch gelegen.


    (1) Dort unter einem Tisch, unter dem sich Waschbetonplatten befinden (also kalkhaltig), die fast völlig von Moosen überwachsen sind.


    (2) Zur Größenabschätzung habe ich einen Maßstab hingelegt. Außer den Moosen wächst dort auch das Mausohr-Habichtskraut (Hieracium pilosella)


    (3) Die Fruchtkörper sind sehr asymetrisch und gezont (aha!)


    (4) Sie wachsen auf / an Dach-Drehzahnmoos (Syntrichia ruralis, syn. Tortula ruralis). Das glänzende Moos ist das Silber-Birnenmoos (Bryum argenteum).


    (5) Die Unterseite ist stark und deutlich geadert.


    Im letzten Bild ist Tortula ruralis deutlich zu sehen, auch wenn im Moospolster noch andere Arten vorkommen: Sparriger Runzelbruder (Rhytidiadelphus squarrosus) und Gemeines Grünstängelmoos (Scleropodium purum).


    Die Bilder der Fruchtkörper erinnern sehr an das von Pablo -> LINK und an Bilder im Internet.


    Auch über die Bestimmungsschlüssel komme ich zu:
     
        Gezonter Adermoosling (Arrhenia spathulata) (Fries 1828 : Fries 1828) Redhead 1984


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo,
    Bild Nr. 1, das "schwarze Gefussel", ist nicht lichenisiert. Ich halte das für den
      Buchen-Rindenschorf (Ascodichaena rugosa Butin 1977)
    einen Ascomyceten.


    Hier hatte ich den mal vermutet (Anfang 2014), aber keine Antwort erhalten. Das lag vermutlich daran, dass damals niemand aktiv im Forum war, der den kennt.
    Es sind halt keine hübschen Asco-Becherchen. Bei uns ist er mindestens an jeder zweiten Buche vorhanden.


    http://www.pilzforum.eu/board/…chorf-ascodichaena-rugosa


    Viele Grüße
    Lothar


    Update: Die Ähnlichkeit mit der Flechtengattung Graphis und verwandten Gattungen will ich gar nicht bestreiten.

    Hallo Thorben,
    da das Opfer, wenn ich das richtig sehe, nur 2 Flügel hat, Köcherfliegen aber normalerweise 4 Flügel haben, scheidet diese Ordnung meiner Meinung nach als Objekt des Pilzbefalls aus.


    Ich nehme an, dass Entomophthora musca zumindest auf Zweiflügler (Dipteren) spezialisiert ist, wenn nicht sogar auf die Musciden im engeren Sinn.


    Bei einer Suche in Google Scholar ( https://scholar.google.de ) mit Entomophthora findet man viele Aufsätze zu einer Reihe von Entomophthora-Arten und den zugehörigen Insektengattungen. Es gibt anscheinend Spezialisierungen auf Blattläuse, auf Ameisen, auf Grillen etc.


    Mehr kann ich mangels Fachkenntnis den Aufsatztiteln und ihren Zusammenfassungen nicht entnehmen. Beim anderen Thread hast Du ja einen Bestimmungsversuch gemacht.


    Die Fotos hier und im anderen Thread sind super.


    Viele Grüße
    Lothar

    Liebe Tuppie,
    auch von mir (mit der bei mir üblichen Verspätung) nachträglich zum Geburtstag:


    Alles alles Gute für Dich und Deine Familie
     
    Anbei ein paar Blümchen :)


    Eine intensiv duftende Rose aus unserem Garten, eine alte Sorte, vermutlich in den zwanziger Jahren von meinen Großeltern in ihrem Garten gepflanzt.



    Nickende Distel (Carduus nutans) mit Hummelbesuch


    Moschus-Malve (Malva moschata) wird von einer Tanzfliege (cf Empis spec.) besucht:


    Vorhin hat es nur gedröppelt, aber jetzt regnet es ja richtig, und das schon seit ein paar Minuten!


    Ich hoffe wir sehen uns wieder bei einer Exkursion!


    Herrzliche Grüße
    Lothar

    Hallo,
    zunächst noch ein Hinweis: ich bin nicht mehr 100% sicher mit dem Rohrglanzgras.
    Sehr ähnlich sehen auf Bildern einige blühende Reitgräser aus (Calamagrostis spec.), z.B. Calamagrostis epigejos. Diese können ebenfalls dichte Bestände bilden.
    C. epigejos ist jedoch mehr graugrün. Es gibt jedoch einige andere, z.B. Calamagrostis arundinacea, das Wald-Reitgras.
    Vor Ort war es bisher für mich kein Problem, Rohrglanzgras und Reitgras zu unterscheiden. Der Habitus ist sehr unterschiedlich. Innerhalb der Reitgräser erfolgt die Artbestimmung im Wesentlichen durch die Behaarung der Ährchen. Diese Bestimmung ist nicht unbedingt vergnügungssteuer-verdächtig.


    Also: sicherheitshalber noch mal nachbestimmen. Flora-de / Blumen in Schwaben ist eine sehr gut Adresse.


    Tuppie: für die Pflanzenbestimmung hatte ich Mitte der 90er Jahre gute sehr gute Exkursionen und es wurde in Kirtorf ein Intensivkurs Pflanzenbestimmung angeboten. Am beeindruckendsten: in der ersten Stunde sind wir am Wiesenrand ca 30 m weit gekommen. Dabei wurden auch Gräser im nichtblühenden Zustand mit Artnamen versehen. Der Hinweis auf Pareys Blumenbuch und den Rothmaler (Exkursionsflora von Deutschland, vor allem auch dessen Atlasband) tat sein Übriges. Die Ausrüstung ist in der Botanik ja sehr viel bescheidener als bei Pilzen: Handlupen genügen für fast alle Zwecke, Chemie ist nicht notwendig. Eine Standlupe ist aber schon sehr angenehm. Und: ich war damals 20 Jahre jünger, da lernt man noch leichter.
    Ich war begeistert, dass ich am Wegrand nicht nur Blütenpflanzen erkennen konnte, sondern in dem vorher pauschalen "Gras" sich zumindest Gattungen, aber auch Arten erkennen ließen. Aber zum Spezialisten werde ich nicht. Mich interessiert auch anderes, wie z.B. Pilze.


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo,
    zu Bild 1: wie Norbert geschrieben hat, das auffällige Gras ist die Flatterbinse (Juncus effusus).
    Ingo W. und alle Leser:
    Der Blütenstand sieht nur so aus, als ob er in der Mitte vom Stängel sitzt. Botanisch ist es so, dass er am Ende vom Stängel sitzt. Der Halm wird oberhalb vom Blütenstand durch das Tragblatt fortgesetzt. Das Tragblatt sieht nur so aus wie die Fortsetzung vom Stängel. Sachen gibts ...


    In der Ecke unten links gibt es Pflanzen, die auf den ersten Blick wie schlanke Brennnesseln aussehen. Das ist der Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus). Er hat keine Brennhaare.


    Dazwischen gibt es sternchenartige Blüten (?). Ich nehme an, sie kommen von der Bach- oder Quell-Sternmiere (Stellaria alsine, syn. Stellaria uliginosa)


    zu Bild 2: Rohrglanzgras (Phalaris arundinacea) ist richtig.


    Viele Grüße
    Lothar


    Pilze in diesem Jahr: fast nix: 1 von einer Maus abgefressener Täubling, ca 5 verschrumpelte Breitblatt Rüblinge, und dann eine Gruppe frische Pilze, aber aus der Gattung Psathyrella oder nahen Verwandten. Frust habe ich auch so genug, da brauche ich nicht zu versuchen, eine Psathyrella zu bestimmen.

    Hallo,
    mich gibt es noch, aber seit Monaten habe ich bis auf 5 vertrocknete Breitblatt-Rüblinge keine Pilze mit Stiel gefunden. Hier ist es sehr trocken, meinem Eindruck nach noch trockener als in der Statistik für Gießen
    http://www.wetterkontor.de/de/…d=10532&yr=2015&mo=-1&b=2


    Mit der Kamera bin ich zufrieden. Wenn Fotos nichts werden, dann liegt das nicht an der Kamera sondern an mir, wenn ich z.B. vergesse, an einem der Rädchen zu drehen oder vergessen habe, dass ich beim Weißabgleich am Abend davor auf "Glühlampe" gestellt habe. Trotzdem finde ich die Kamera praktisch.
    Hauptmotive zur Zeit: Pflanzen.
    In der Benutzung liegt bei mir die Blendenautomatik vor der "intelligenten Automatik plus" IA+. Die anderen Optionen habe ich noch nicht probiert.


    Mangels Pilzbildern hier zwei von Pflanzen:


    Aststück einer Haseblatt-Brombeere mit drüsigen Haaren und drüsigen Stacheln.

    Die Artbestimmung von Brombeeren (einige hundert Arten in Deutschland) ist nur was für wenige Spezialisten.


    Das hier ist einfacher:
    Blütenstand der Zweizeiligen Segge (Carex disticha): die gelblichen Gebilde in der Mitte sind die Staubgefäße der männlichen Blüten, die weißen Büschel oben und unten sind die Narben der weiblichen Blüten. Da diese an beiden Enden des Blütenstands stehen, kommt es zur Bezeichnung "zweizeilig".


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo Conny / Xebolon,
    vor ein paar Jahren hatte ich mich auch mit Moosen beschäftigt. In der Zwischenzeit ist sicher einiges verschüttet gegangen, ich habe auch keine Routine mehr in der Präparation, wie ich vor kurzem festgestellt habe.


    1. Bestimmungsanfragen
    Wenn Du Bestimmungshilfe brauchst, kannst Du Dich gerne an mich wenden. Aber ich kenne nur eine überschaubare Zahl von Moosen. Einfacher ist es, die Fragen im Forum Pflanzenbestimmung zu stellen:
    http://forum.pflanzenbestimmung.de/
    Da schaue ich auch in Abständen hinein, manchmal antworte ich auch.


    Im Unterforum "Was ist das für eine Wildpflanze?" werden auch Bestimmungsanfragen zu Moosen gestellt und meistens beantwortet.
    (Bestimmungsanfragen zu Flechten sind im Unterforum "Was ist das für ein Pilz?" zu finden.


    Es ist allerdings so, dass es im Bereich Moose und Flechten im Vergleich zu Blütenpflanzen und Pilzen nur eine winzigen Anzahl an Interessierten und an Artenkundigen gibt. Antworten können länger dauern, evtl. gibt es (wie auch beim Pilzforum) keine Antwort.
    Wichtig: es dürfen bei allen Artengruppen auch Fragen nach "einfachen" Arten gestellt werden.


    Gewöhnungsbedürftig für alle, die das Pilzforum gewöhnt sind: es können pro Beitrag nur 3 Bilder eingestellt werden. Gegebenenfalls muss man sich selbst eine Antwort schreiben und dort die nächsten Bilder einstellen. Einige Details hat Jule beschrieben:
    http://forum.pflanzenbestimmung.de/viewtopic.php?f=2&t=1683
    (Soweit ich weiß ist das ist "unsere" Jule).
    Das Hochladen auf den Server ist (wie auch im Pilzforum) vorzuziehen. Fotos auf externen Servern werden oft nach einiger Zeit gelöscht.


    2. Was ich empfehlen kann:
    mir hat zu Anfang die Seite von Michael Becker geholfen:
    http://www.ijon.de/moose/index.html
    Es macht nichts, wenn die Seite seit längerem nicht mehr aktualisiert wurde. Es stimmt noch alles und ich bin froh, dass sie noch erreichbar ist.


    Auch die Seite der BLAM (Bryologisch-lichenologische Arbeitsgemeinschaft Mitteleuropa) zur Mooskunde ist hilfreich:
    http://www.blam-hp.eu/allgbryo.html


    3. Filme
    Das Österreichische Schulportal weist auf zwei Moosfilme auf Youtube hin:
    http://www.schule.at/portale/b…oosfilme-auf-youtube.html
    Vom ersten habe ich mir den Anfang angesehen: sehr sehenswert.



    4. Literatur
    Einiges ist nicht mehr lieferbar, aber evtl. in größeren Bibliotheken ausleihbar.


    Ich muss gestehen, meine ersten Bestimmungsversuche habe ich mit dem Buch:
    Unsere Moos- und Farnpflanzen / Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler. 11. Aufl. Stuttgart: Franckh-Kosmos 1999.
    Vor den Artportraits gibt es einen bebilderten Bestimmungsschlüssel.
    Natürlich muss man im Hinterkopf haben, dass es viel mehr Arten gibt. Aber man kommt oft zumindest bis zur Gattung. Dann muss man weitersehen. In dieser Auflage sind auch sehr gute Fotos enthalten. Seit wann das der Fall war, weiß ich nicht.


    Das andere Anfänger-Bestimmungsbuch ist:
    Ruprecht Düll: Exkursionstaschenbuch der Moose. 5. übearb. u. erw. Aufl. Bad Münstereifel: IDH-Verlag 1997.
    Für mich ebenfalls sehr brauchbar. Keine Fotos, aber viele Zeichnungen, die bei Moosen oft viel hilfreicher sind als Fotos.


    Es gibt einen Nachfolger für dieses Buch:
    Ruprecht Düll. Barbara Düll-Wunder: Moose einfach und sicher bestimmen. 2. korr. u. verb. Aufl. Wiebelsheim: Quelle & Meyer 2012.
    Es enthält ebenfalls einen Bestimmungsschlüssel, Zeichnungen und Fotos. Leider hat es auch nur das kleine (Postkarten-)Format wie das Buch von Rita Lüder (das vorher genannte ist ca doppelt so hoch, also ca DIN A5). Für mich als Gleitsichtbrillenträger ist das kleine Format nicht so angenehm. Man macht aber sicher nichts verkehrt, wenn man sich das zulegt. Ich habe es mir vor kurzem in einer Bibliothek ausgeliehen. Es hat natürlich den Vorteil, dass es nicht so sperrig ist.


    Ruprecht Düll weist bei etlichen Moosen darauf hin, dass es sich um "Schulbuchmoose" handelt, die im Unterricht verwendet werden können.


    "Richtige" Bestimmungsbücher:
    Jan-Peter Frahm, Wolfgang Frey: Moosflora. 4. Aufl. Stuttgart: Ulmer 2004.


    und
    Die Moose Baden-Württembergs. 3 Bde. Stuttgart: Ulmer 2000-2005.
    Für Deine Heimat Südniedersachsen sicher noch brauchbar.


    Bei älteren Büchern wie auch bei Roten Listen muss man beachten, dass die Häufigkeitsangaben nicht mehr stimmen. Jan-Peter Frahm sprach von einer "Rückkehr der Epiphyten": durch die strengeren Vorgaben vor allem zum Schwefelgehalt in Benzin und Heizöl, aber auch für Industrieanlagen, sind die Moos- und Flechtenwüsten in Städten (auf Bäumen) verschwunden. Es sind viele Arten zurückgekommen, säureliebende Arten sind verschwunden, aber bevorzugt kommen Arten zurück und breiten sich aus, die nährstoffliebend / stickstoffliebend sind.


    So viel für heute. Wenn mir noch was einfällt, antworte ich noch mal.


    Viele Grüße
    Lothar
    [hr]
    Hallo,
    noch eine Ergänzung: den deutschen Namen "Waldbürstenmoos" habe ich zum ersten Mal gelesen. Ich nehme an, dass es mir unter dem Namen Frauenhaarmoos bekannt ist. Wie auch bei Flechten gibt es nur für wenige Arten etablierte bzw. volkstümliche Namen. Aber für Schüler sind die wissenschaftlichen Namen kaum zu gebrauchen.


    Mit den wissenschaftlichen Namen ist das inzwischen allerdings ja auch so eine Sache.
    Ich kenne das Moos noch als Polytrichum formosum.
    In der Wikipedia wird angegeben:
    Schönes Widertonmoos (auch Schönes Frauenhaarmoos genannt) (Polytrichastrum formosum, Syn. Polytrichum attenuatum Menzies)


    Man kommt sich so alt vor :D


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo zusammen,
    heute habe ich etwas Ähnliches gefunden, allerdings waren da vermutlich Gnolme am Werk. Auf der Eichenrinde waren hunderte braune Nägel zu finden. Die Nagelköpfe waren so klein wie bei Stecknadeln, aber nicht von den Stecknadeln mit der kleinen Glas- oder Plastikkugel oben drauf, sondern von normalen Stecknadeln! Aber ob Gnolme wirklich so oft daneben schlagen, dass die Nägel krumm werden? :D



    Naja, es ist ja auch schwer, in eine harte Eiche Nägel aus organischem Material zu schlagen, auch wenn die Nägel Chaenotheca ferruginea heißen, also irgendwas mit Eisen.


    Vielleicht ist das ja Gnolmenkunst, die von Günther Uecker angeregt wurde?


    Herzliche Grüße und noch ein schönes Osterfest


    Lothar

    Hallo Tuppie,
    zuerst wollte ich als Überschrift "Wald, Frau, Mann" wählen, aber ist die Zuordnung in Bezug auf Romantik so eindeutig möglich?


    Den Baum habe ich fotografiert, weil mich sein Anblick immer wieder freut - hoffentlich lebt er noch viele Jahre.


    Aber wie ist es mit einem Blick von einem Hügel in unsere Landschaft?


    Einerseits genieße ich diese Ausblicke in die Natur, ich bin ein Mittelgebirgs-Mensch. Im Münsterland würde ich mich nicht wohl fühlen.


    Aber sieht man überhaupt Natur? Wenn man nicht genau hinschaut: ja! Wunderschön :)


    Aber was sieht man in meiner Gegend wirklich:
    Wälder, die inzwischen auch nach betriebswirtschaftlichen Prinzipien bewirtschaftet werden.
    Wiesen, die mehr und mehr umgebrochen werden, weil die Haltung von Rindern zurückgeht.
    Ackerflächen: es sind fast alles Gräser: Weizen, Gerste, Triticale, Mais; der Rest: Raps. Der Großteil davon wird mit Breitbandherbiziden bearbeitet, die Ackerflächen sind fast klinisch rein. Nur einzelne Pflanzenarten wie das Ackerstiefmütterchen sind inzwischen resistent. Die Flächen werden immer größer, auch wenn sie im Vergleich zu den neuen Bundesländern immer noch winzig sind.


    Ackerpilze: haben die noch eine Chance? Am ehesten noch coprophile Pilze?


    Was wir sehen ist eine Kulturlandschaft, wobei mich der Zusammenhang von "Kultur" und "Breitbandherbizid" schon etwas gruselt. Aber Kultur hat ja hier die Bedeutung von "etwas kultivieren", also nichts mit Konzertsaal.
    Die Naturschützer beschäftigen sich in Deutschland zumindest in unsrer Region nicht als Schützer der natürlichen Entwicklung der Landschaft, sondern als Artenschützer, die dazu mit viel Aufwand die althergebrachten Kulturlandschaften erhalten wollen / müssen. Und man muss davon ausgehen, dass der Klimawandel viele Naturschutz-Maßnahmen zerdeppern wird.


    Du siehst, irgendwie bin ich auch so einer wie der Ex-Mathematiker Ulrich. Zumindest sind meine Gefühle beim Blick in die Landschaft, aber auch in die Wälder, ambivalent.


    Herzliche Grüße
    Lothar

    Guten Abend,
    da es beim Thema Pilze auch immer wieder mal um den Wald geht, wollte ich Euch ein literarisches Fundstück zeigen.
    "Wer hat Dich, Du schöner Wald, aufgebaut so hoch da droben ...."
    Nein, nicht das Gedicht von Joseph von Eichendorf, das mit diesen Worten beginnt und von Felix Mendelssohn Bartholdy vertont wurde, ist das Fundstück, sondern einen Text, der darauf veweist. Das Gedicht war Anfang des 20. Jahrhunderts noch allgemein bekannt.


    Hier der Textausschnitt:

    Zitat

    So war es einmal bei einer Ausfahrt über Land vorgekommen, daß der Wagen an entzückenden Tälern vorbeirollte, zwischen denen von dunklen Fichtenwäldern bedeckte Berghänge nahe an die Straße herantraten, und Diotima mit den Versen "Wer hat Dich du schöner Wald, aufgebaut so hoch da droben?" darauf hindeutete; sie zitierte dies Verse selbstverständlich als Gedicht ohne den dazugehörigen Gesang auch nur anzudeuten, denn das wäre ihr verbraucht und nichtssagend erschienen. Aber Ulrich erwiderte: "Die Niederösterreichische Bodenbank. Das wissen Sie nicht, Kusine, daß alle Wälder hier der Bodenbank gehören? Und der Meister, den Sie loben wollen, ist ein bei ihr angestellter Forstmeister. Die Natur hier ist einplanmäßiges Produkt der Forstindustrie; ein reihenweise gesetzter Speicher der Zellulosefabriaktion, was man ihr auch ohne weiteres ansehen kann."



    Der Text stammt aus dem Roman Der Mann ohne Eigenschaften von Robert Musil (1880-1942) , genauer: aus Band 1, Kapitel 67 Ulrich und Diotima. Musil schrieb an dem Roman seit 1921!


    Das Buch ist auch online bei archive.org verfügbar:
    https://archive.org/details/MusilDerMannOhneEigenschaften


    Normalerweise lese ich kein Buch mit ca 1000 Seiten Umfang. Aber dieses Buch hatte ich vor vielen Jahren gekauft, dann liegen gelassen, und jetzt lese ich es nicht von vorne nach hinten, sondern lese darin unsystematisch einzelne Kapitel, springe hin und her, obwohl der Autor diese Art zu lesen an einer Stelle heftig kritisiert. Sprachlich ist es für mich ein Genuss, es ist anregend, auch wenn ich oft zu einem anderen Ergebnis komme als der Autor. Der Roman beginnt kurz vor dem ersten Weltkrieg in Wien. Er ist für mich vor allem ein Zeitportrait, das in vielen Facetten das Ende des geistig liberalen Europa beschreibt. Ausgangspunkt ist die Vorbereitung des Thronjubiläums Kaiser Franz-Josephs, daneben gibt es mehrere andere Handlungsstränge. Die Handlung steht aber nicht im Vordergrund. Der Roman schildert vor allem den Weg, der zum Ende der Habsburger Monarchie führte, die in gewisser Weise ein Vorläufer eines europäischen Vielvölkerstaats war.


    Der Protagonist Ulrich, der "Mann ohne Eigenschaften", hatte Mathematik studiert, aber seine Wissenschaftskarriere abgebrochen. Er ist es, der oben im Zitat seine Kusiine belehrt.



    Besonders gut gefällt mir die Beschreibung eines Generals, der in die Vorbereitungen zu den Jubiläumsfeierlichkeiten für das Thronjubiläum von Kaiser Franz Joseph gerät:


    Kapitel 80: Man lernt General Stumm kennen
    ...

    Zitat


    Wenn es Zivilisten gibt, die kriegerisch sind, weshalb sollte es dann nicht Offiziere geben, die die Künste des Friedens lieben? Kakanien hatte von ihnen eine Menge. Sie malten, sammelten Käfer, legten Briefmarkenalbums an oder studierten Weltgeschichte. Die vielen Zwerggarnisonen und der Umstand, daß es dem Offizier verboten war, mit geistigen Leistungen ohne Approbation der Oberen an die Öffentlichkeit zu treten, gaben ihren Bestrebungen gewöhnlich etwas besonders Persönliches, und auch General Stumm hatte in früheren Jahren solchen Liebhabereien gefrönt. Er hatte ursprünglich bei der Kavallerie gedient, aber er war ein untauglicher Reiter; seine kleinen Hände und Beine eigenten sich nicht zur Umklammerung und Zügelung eines so törichten Tiers, wie es das Pferd ist


    ...
    (es geht noch interessant weiter).


    Kakanienen = KuK-Monarchie = Kaiserreich Österreich und Königreich Ungarn (seit ca 1865), die nur in der Person des Kaisers und in der Außenpolitik verbunden waren.
    Das Kaiserreich reichte von Österreich, Norditalien bis Triest, der Ostküste der Adria,Tschechien bis fast an das Schwarze Meer.


    Zu den geistigen Beschäftigungen der Offiziere gehörte sicher auch das Pilze sammeln und bestimmen. ;)




    Bevor die "richtigen" Pilze wieder sprießen, wollte ich das noch los werden. Hier ein Bild von heute Nachmittag. Es war kalt, aber im Windschatten erträglich. Gegen Abend kam sogar die Sonne durch. Dieser Baum hier begeistert mich immer wieder.



    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo,
    leider komme ich erst jetzt dazu, neue Fotos zu zeigen. Für mich waren das Ergebnis überraschend.


    Für Arrhenia retiruga sprechen:


    - Der Fruchtkörper hat keinen Stiel.
    - Die Fruchtkörper sitzen mit dem "Rücken", dh mit der Oberseite des Hutes, am Moos.


    Ich wollte es erst nicht glauben, da alle Fruchtkörper inmitten und auf akrokarpen Moosen wachsen. In den Schlüsseln stand, dass sie auf pleurokarpen Moosen wachsen, aber auch auf Gräser übergehen können. Von akrokarpen Moosen war keine Rede.


    Ich habe den Pilz auf den folgenden Moos-Arten gefunden
    - Schistidium apocarpum s.l.
    - Ceratodon purpureus (neue Fotos)


    Begleitmoos war
    - Syntricha ruralis (= Tortula ruralis)


    Nun zu den Fotos. Sie sind am 24. Februar 2015 entstanden, 2 Tage später als die vom ersten Beitrag.
    Beim Klick auf ein Bild öffnet sich in einem neuen Fenster eine größere Version, bezogen auf die Seitenlänge.


    Die Angabe mit der Thujahecke im Hintergrund war falsch. :shy: Diese befindet sich einige Meter weiter.
    Hier zwei Bilder vom Standort:


    (2.8) Auch falsch: Es war keine Betonmauer, sondern eine Mauer aus Waschbetonsteinen mit grobem Basaltsplitt. :shy: Ich muss mehr aufpassen!

    P100_0668


    (2.9) In der Mitte sind die Adermooslinge zu sehen.

    P100_0669



    (2.10) Ich habe dann mal ein Moosbüschel herausgezupft: Die Fruchtkörper sitzen seitlich an den Stängeln von Schistidium, mit dem Rücken zum Moos. Nach meinem Eindruck sitzen die meisten zu zweit oder zu dritt rund um den Stängel. Von einem Stiel ist nichts zu sehen. Er könnte nur sehr kurz sein.

    P100_0685


    Am Abend habe ich noch viele Fotos geknipst, als Untergrund diente die Innenseite von Cornflake-Kartons.


    (2.11) Die Lamellen / Adern enden zum Teil vor dem Rand.

    P100_0691


    (2.12) Der Fruchtkörper hat einen Durchmesser von ca 1 cm.

    P100_0699


    (2.13) Ein anderes Exemplar. Die weißen Knubbel künnten junge Fruchtkörper sein.

    P100_0702





    Es gab am Standort auch noch kleine Adermooslings-Exemplare, wenige Millimeter groß.



    (2.14) Hier ein Blick von oben, vermutlich an Ceratodon purpureus, ebenfalls ein gipfelfrüchtiges Moos, sehr häufig.
    In der Ecke unten links wächst ein Exemplar der Blaualge (genauer: des Cyanobakteriums) Nostoc cf commune.

    P100_0688


    Die Detailaufnahmen von den kleinen Exemplaren waren meines Erachtens unergiebig.


    ==> Frage:
    Bleibt es bei Eurem Votum für Arrhenia retiruga ?



    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo Pablo,
    mit Moosen hatte ich mich vor ein paar Jahren intensiver beschäftigt, aber einiges ging schon verschüttet.
    Die Ästchen von dem Moos, das ich als Scleropodium purum bezeichnet habe, sehen zwar genauso aus. Aber: heute war ich noch mal am Standort von meinem Fund (davon später mehr), dort habe ich ein Moos mit ähnlichen Ästen und Blättern wie bei Scleropodium gesehen, nur hat das heute gefunden Moos einen polsterigen Wuchs und es fehlen die gefiederte Struktur. Scleropodium purum kenne ich nur mit rasigem Wuchs und Fiedern. Es wächst auch nicht, wie heute das Moos, auf Betonmauern. Ein Bild reiche ich noch nach.


    Ich ziehe Scleropodium purum zurück und sage: keine Ahnung.


    Also: noch eine Baustelle!


    Einige Proben habe ich mitgebracht, die will ich noch unter die Lupe legen und fotografieren. Danach melde ich mich wieder.


    Viele Grüße
    Lothar