Beiträge von Graubart

    Hallo,
    in Google Scholar
    http://scholar.google.de


    habe ich mit der Suche nach 'Arrhenia retriruga spathulata' einen interessanten, frei zugänglichen Aufsatz gefunden:


    J. M. Barrasa, Victor J. Rico: The non-omphalinoid species of Arrhenia in the Iberian Peninsula.
    In: Mycologia, 95(4), 2003, pp. 700-713.


    Die Kurzfassung gibt es hier:
    http://www.mycologia.org/content/95/4/700.short


    Von dort aus gibt es einen Link zu einer HTML-Version und einen zu einem PDF. In der PDF-Version sind die Bilder wesentlich besser.
    PDF: http://www.mycologia.org/content/95/4/700.full.pdf


    Im Artikel werden A. Arrhenia acerosa var. acerosa, A. acerosa var. tenella, A. auriscalpium, A. lobata, A. retiruga and A. spathulata ausführlich dargestellt.
    Am Ende des Aufsatzes ist ein Bestimmungsschlüssel.


    Genetische Untersuchungen wurden nicht angestellt, sondern klassische Mikroskopie.


    Mehr kann ich erst sagen, wenn ich den Aufsatz genauer gelesen habe.


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend,
    ich habe jetzt Bilder von Arrhenia rickenii zugeschickt bekommen. Diese hat, genauso wie nur mikroskopisch zu unterscheidende A. rustica, einen "normalen" Hut und einen zentrierten Stiel.


    Da sind wir jetzt nur noch bei der Alternative Arrhenia spathulata und Arrhenia retiruga.


    Gröger schreibt in der Anmerkung zu A. retiruga:

    Zitat


    29.2 [= A. spathula] und 29.3 [= A. retiruga] sind nach REID 1964 mikroskopisch identisch. Ob aber nur ökologische Varianten einer Art?


    Ökologisch unterscheiden sie sich vor allem darin, dass A. spathulata auf gipfelfrüchtigen (akrokarpen) Moosen vorkommt, vor allem bei Tortula ruralis, A. retiruga auf seitenfrüchtigen (pleurokarpen) Moosen. A. retiruga kann von dort auf pflanzliches Material übergehen.


    @Pablo: auf Deinem Bild ist als hellgrünes, großes Moos das Grünstengelmoos (Scleropodium purum) zu sehen, ein seitenfrüchtiges Moos. Beim kleinen Moos dazwischen habe ich keine Idee.


    Schistidium ist ein gipfelfrüchtiges Moos, das passt zu A. spathulata. In Bild 2.2 sieht man in der Mitte sogar einige Stängel von Tortula ruralis, was noch besser passt. Vermutlich ist die T. ruralis vom Schistidium überwachsen worden. In Moospolstern herrscht nicht unbedingt ein friedfertiges Miteinander.


    Meine Bilder sind leider grottenschlecht, eventuell löst sich die Frage der Wuchsform mit besseren Bildern?


    Wenn der Schnee getaut ist, werde ich noch mal dort hin pilgern und mir die Pilzchen genauer ansehen. Jetzt weiß ich ja deutlich mehr als zum Zeitpunkt, als ich die gefunden habe. Ich kann mich an kein seitenfrüchtiges Moos erinnern, das dort gewachsen ist. Das kann ich dann auch noch mal prüfen.


    Nur als Ergänung: Tortula ruralis heißt eigentlich schon länger Syntrichia ruralis. In der Pilzliteratur, die ich habe, wird nur der ältere Name verwendet.


    Vielen Dank für die Beiträge,


    Lothar

    Guten Morgen,
    seit heute früh schneit es - also vorerst nix da mit noch mal nachschauen. Es sind nur ein paar Zentimeter Schnee, aber das reicht ja, um den Standort zuzudecken.


    Beim Moos bin ich weitergekommen. Es gibt eine schöne Seite mit Moosporträts::
    F. Wolfgang Bomble: Einige häufige Moose auf Betonmauern. In: Jahrb. Bochumer Bot. Ver. 4 (2012) S. 174-180


    Die Seite führt mich unter der Nr. 8 zur Moos-Gattung Schistidium, hier mit Schistidium crassipilum. Die Gattung hatte ich im Hinterkopf, ich hatte aber nach einer anderen Art in der Gattung gegoogelt, die anders aussah.
    Eine Artbestimmung ist bei dieser Gattung mit makroskopischen Bildern nicht möglich.


    Wichtig ist: die Gattung gehört zu den Grimmiaceae und damit zu den gipfelfrüchtigen (akrocarpen) Moosen.


    Daher ist meiner Meinung nach Arrhenia retiruga auszuschließen.


    Viele Grüße
    Lothar


    Update: ein Bildausschnitt mit Sporenkapseln:


    (2.7)


    Hallo Ingo,
    laut Gröger und GPBW wächst A. retiruga auf seitenfrüchigen Moosen.


    Ich hatte gerade geschrieben, dass es sich bei allen Moosen um gipfelfrüchtige Moose handelt. Dabei habe ich das Moos in Bild 2.1 übersehen.


    Es führt kein Weg daran vorbei, dieses Moos zu bestimmen. Mir kommt es so bekannt vor, ist auch häufig, mir fällt aber der Name nicht ein.
    Außerdem muss ich mal einen Pilz-Fruchkörper herauszupfen - die Pinzette darf ich nicht vergessen.


    Vielen Dank für den Hinweis
    Lothar

    Guten Abend,
    zwei Funde aus der letzten Zeit will ich Euch vorstellen: beides Pilze, die im und eventuell mit / von Moos leben.


    1. Ein Häubling zwischen Schlafmoos (Hypnum cupressiforme)


    Beim Fund dachte ich: Du hast keine Chance zur Artbestimmung, aber vielleicht gibt es Anhaltspunkte, in welche Richtung es geht. Es war kalt und matschig, ich war schon länger unterwegs, keine gute Voraussetzung zum Fotografieren. Beim Fotografieren mit der Kamera muss ich noch vieles verbessern.


    Funddatum: 14.2.2015
    Fundort: Nördlicher Vogelsberg (TK 5320/1), ca 300 m hoch gelegen.



    Rand eines Angelteichs, der aus einer Eisenerzgrube hervorgegangen ist, am Hang zwischen dem oberen Rand der Grube und dem ca 10 m tiefer liegenden Angelteich.
    Substrat: vermutlich Weide (Salix spec.), aber inmitten von Moos, vor allem Zypressen-Schlafmoos (Hypnum cupressiforme)
    Geruch: leider nicht geprüft.



    (1.1) In der Bildmitte sind zwei Häublings-Exemplare zu sehen, weitere am Fuß des Stamms


    (1.2) Ein frischer und ein älterer Fruchtkörper zwischen Zypressen-Schlafmoos. Es ist ein sehr häufiges Moos, hier in der Bilderbuch-Ausführung.



    (1.3) Jetzt von etwas näher. Da hat sich ein Ästchen von einem anderen Moos dazwischen geschlichen.


    (1.4) Das Bild war gut gemeint, aber leider unscharf. Man sieht hinter dem rechten Fruchtkörper noch eine dritte Moosart mit breiten Blättern, eine aus der Gattung Plagiomnium.


    (1.5) Die Lamellen sind weit voneinander entfernt. Ist das an der Stielspitze eine Beflockung?


    Ich hatte zwei Fruchtkörper mitgenommen. Bis ich daheim dazu kam, sie mir anzuschauen, waren sie schon eingetrocknet. Aber auch mit frischen Exemplaren schien mir die Artbestimmung nicht so ganz einfach zu sein.


    Oder man macht es mit der Artbestimmung so:
    der Pilz wächst auf einer Hypnum-Art, also handelt es sich um Galerina hypnorum :D .
    Auf dem untersten Bild ist ein Plagiomnium zu sehen, da kann es sich um Galerina mniophila handeln :D .


    Ok, ich weiß ja dass das nicht so geht. :shy: Unser Wiesenkerbel heißt auch z.B. Anthriscus sylvestris, also "der im Wald wächst".


    Aber es gibt so ein ähnliches namensbasiertes Verfahren, das Element Brom herzustellen:
    Man zerreibe eine Brombeere auf der Erde. Dann verbindet sich die Beere mit der Erde zur Erdbeere, und das Brom wird frei!
    :cool:


    Trotzdem die Frage: gibt es makroskopisch Anhaltspunkte, in welche Richtung das gehen kann?



    2. Ein Adermoosling

    Funddatum: 22.2.2015
    Fundort: Nördlicher Vogelsberg (TK 5320/3), ca 270 m hoch gelegen, in einem Bachtal. Der Bach ist ca 10 m vom Fundort entfernt, ist aber mehrere Meter tief eingeschnitten.
    Substrat: eine niedrige Betonmauer, die die Grundstücksgrenze zu einem Weg bildet. Hinter der Mauer ist eine Thujahecke, aber nach Süden und Westen liegt die Mauer frei.
    Der Standort ist trocken, aber durch den Bach tendenziell luftfeucht.
    Die Mauer wird von verschiedenen Moosarten besiedelt, darunter Grimmia pulvinata, Tortula muralis, Tortula ruralis, und ein noch zu bestimmendes Moos, dessen Name mir nicht einfällt. Die Fruchtkörper wachsen im Moos.


    Fruchtkörper: seitlingsartig, Unterseite (Fruchtschicht) mehr aderig als lamellig, anastomosierend.


    Ich hatte keine Fruchtkörper mitgenommen, weil ich nur so was in Erinnerung hatte wie "Moos" und "Ader", aber nix Genaueres und ohne Ahnung, worauf man achten soll. Zu Hause kam ich irgendwann auf die Kombination "Adermoosling". Ich werde die nächsten Tage noch mal hingehen, um mir dann die Fruchtkörper genauer anzuschauen.



    (2.1) Mein erstes Foto von einem der Moospolster mit Pilzfruchtkörpern. Dominierend ist die mir noch unbekannte Moosart. Unten rechts auf dem Bild ist Grimmia pulvinata zu sehen, gut kenntlich an den langen Glashaaren und Sporenkapseln auf kurzen Seten, die in das Moospolster zurückgebogen sind.



    (2.2) Ausschnittvergrößerung: Der Fruchtkörper unten links ist nicht hut- oder trichterförmig mit zentralem Stiel. Er muss seitlingsartig sein. Die Unterseite ist weniger lamellig als vielmehr aderig. Sie ist hier scheinbar oben zu sehen.


    (2.3)


    (2.4) Auf dem Fruchtkörper sind auch Queradern zu sehen (anamostisierend).


    (2.5) Der Hutrand ist gewellt.


    (2.6) Das Problem bei der Angabe, mit welcher Moosart ein Pilz vergesellschaftet ist, liegt außer in der Artenkenntnis darin, dass oft mehrere Moosarten gemeinsam vorkommen. Sie wachsen durcheinander und auch übereinander. Auch wenn das Bild unscharf ist: es zeigt, dass hier mehrere Moosarten vorkommen.


    Sofern es sich tatsächlich um einen Adermoosling (Arrhenia) handelt, kommen folgende Arten in Frage, die einen seitlingsartigen Wuchs und eine aderige Fruchtschicht haben:


    - Arrhenia lobata. Laut GPBW nur in nassen Bereichen. Scheidet also aus.


    - Arrhenia spathula (Spatelförmiger Adermoosling)
    GPBW Bd. 3, S. 129 (Arrhenia retiruga var spathula): Laut Literatur fast ausschließlich an Tortula muralis.
    Gröger, Bd. 1, S. 180: Vorkommen parasitisch auf Laubmoosen mit endständigen Sporenkapseln (selten anders), meist direkt auf oder in der Nähe von Tortula ruralis.
    Status: r (wenig selten)


    - Arrhenia rickenii
    GPBW Bd. 3 S. 487 (Omphalina rickenii): queradriges Hymenophor. Standorte: u.a. auf alten Mauern und anderen anthropogenen Substraten.
    Gröger, Bd. 1, S. 406-407: Lamellen sehr schmal (fast faltenförmig), stark queradrig. Stiel kurz, manchmal etwas exzentrisch, kahl. Vorkommen
    saprob auf bemoosten Steinen, an Böschungen ..., basiphil, oft bei Barbula. Status: rr (sehr selten)


    - Arrhenia rustica
    GPBW Bd. 3 S. 488 (Omphalina rustica): nur mikroskopisch von A. rickenii zu unterscheiden
    Gröger, Bd1. 1, S. 404: Lamellen braun, graubraun, nicht so stark gegabelt wie bei O. rickenii (= A. rickenii).
    Vorkommen auf nacktem Boden zwischen niedrigen Moosen. Status: r (wenig selten).


    Tja, da ist noch was zu tun. Ich will das bisher Geschriebene aber nicht im Entwurfsstadium belassen, wo es eventuell nicht mehr das Licht des Forums erblickt.


    Daher so viel für heute, dh. eigentlich für gestern.


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend,
    noch eine Beobachtung beim Einstellen von Bildern.


    Ich habe versuchsweise Bilder mit einer maximalen Seitenlänge von 1200 Pixeln statt der vorgegebenen 800 Pixel eingestellt. Das Hochladen funktioniert, die Vorschau funktioniert bei mir nicht (mehr). Das kann auch früher schon so gewesen sein. Die maximale Dateigröße ist unverändert 400 kB.


    Im Beitrag werden die Bilder (auf 800 Pixel maximaler Seitenlänge?) verkleinert angezeigt. Wenn man auf die Bilder draufklickt, öffnet sich ein neuer Tab und man bekommt ein Bild mit größerer Seitenlänge zusehen.


    Es hängt sicher vom Beitrag ab, ob man das so machen will. Im heutigen Beitrag finde ich das ganz praktisch, vor allem bei Bild (5). Ich hätte allerdings auch eine zusätzliche Ausschnittsvergrößerung einstellen können.
    http://www.pilzforum.eu/board/…amete-trametes-suaveolens


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend,
    Ende Dezember und jetzt wieder habe ich an einer Weide einen Porling gefunden, den ich für eine Anis-Tramete (Trametes suaveolens) halte. Allerdings bin ich mir nicht sicher, weil ich nur über Abbildungen auf die Vermutung kam. In populären Büchern findet man sie selten.


    Fundort: Nördlicher Vogelsberg (TK 5320/1), ca 300 m hoch gelegen.
    Rand eines Angelteichs, der aus einer Eisenerzgrube hervorgegangen ist, in einem Gebüsch aus Weichhölzern.
    Substrat: vermutlich Weide (Salix spec.)


    Eigenschaften:
    Röhrling:shy: ein Porling, auch wenn er Röhren hat (!), pileat,
    Huthaut weiß, Röhren und Poren: hell bräunlich (für mein Farbempfinden)
    Geruch: ich habe vor Ort, dh bei 0 ° - 5 °. nichts gerochen, was aber nichts besagen muss.
    Die Fruchtkörper scheinen ausgetrocknet zu sein.


    Größe, quer zum Stamm: ca 10 cm (das große Exemplar), ca 5 cm (kleines Exemplar)


    Die Fotos stammen, sofern nicht anders angegeben, vom 14.2.2015


    (1) Standort. Ein schöner Dschungel. Etwas links von der Mitte ist an einem etwas nach rechts geneigten Ast ein Fruchtkörper zu sehen


    (2) Im Dezember war ich mir erst nicht sicher, ob das Weiße nicht Schneereste sind. :) Ich hatte keine Ahnung, was das sein könnte.

    (Foto vom 26.12.2014)



    (3) Jetzt im Februar bin ich noch mal zum Standort, nachdem der Schnee getaut und der Weg dorthin wieder befahrbar war.
    Auf den ersten Blick hat sich der Fruchkörper nicht verändert. Er war aber wie zuvor von mir nicht erreichbar.


    (4) An einem abgebrochenen Ast war ein kleiner Fruchkörper, an den ich gut herankam. An der Bruchstelle des Astes sieht man, dass er von Weißfäule zersetzt wird. Das passt zur Anis-Tramete. Huttrama und Huthaut scheinen sehr dünn zu sein, da man an der Verletzungsstelle das obere Ende der Porenschicht sieht.


    (5) Aus diesem Blickwinkel sieht man, dass die Hut-Oberfläche fein-filzig ist.



    Liege ich mit meiner Vermutung richtig?


    Viele Grüße
    Lothar


    (Wenn man auf die Bilder klickt, öffnet sich ein Bild mit 1200 Pixel maximale Seitenlänge (statt 800 wie im Beitrag).

    Guten Abend,
    ich habe versucht, zu den Literaturquellen zu gehen. Jetzt blicke ich noch weniger durch als vorher.


    Im Index fungorum wird bei der von Schizopora paradoxa abgetrennten Art Schizopora radula als Quelle angegeben:


    Schizopora radula (Pers.) Hallenb., Mycotaxon 18(2): 308 (1983)


    Dieser Jahrgang der Zeitschrift Mycotaxon ist frei zugänglich. (Ob die Fotos im Original auch so schwach waren?)


    http://www.cybertruffle.org.uk…iber/59575/0018/index.htm


    Der Aufsatz beginn auf Seite 303, dort sollte man zu lesen beginnen.


    Mir scheint, ich verstehe einige Begriffe falsch. Die Autoren beschreiben die Arten so:


    - S. paradoxa: Fruchkörper hydnoid - denticulat - labyrinthiform (S. 304)
    - S. radula: poroid, Poren von unterschiedlicher Größe 1-3 Poren / mm (S. 308)


    Da scheint sich in der Zwischenzeit einiges in der Interpretation getan zu haben.



    - Zur weiteren Verwirrung trägt noch Species fungorum bei:
    In Species fungorum wird als aktueller Name von Schizopora radula
     Hyphodontia radula (Pers.) Langer & Vesterh., in Knudsen & Hansen, Nordic Jl Bot. 16(2): 212 (1996)
    angegeben. Leider habe ich keinen Zugriff auf das Nordic Journal of Botany. Es wäre schon sehr interessant mal nachzulesen, wie der Wechsel der Gattung begründet wird.


    Also: Hyphodontia, nicht Hyphoderma?


    Laut Species fungorum haben Knudsen & Hansen auch Schizopora paradoxa in die Gattung Hyphodontia (Hyphodontia paradoxa) verschoben! Das wäre ja verständlich. Bei S. paradoxa wurde der Wechsel von Species fungorum aber nicht nachvollzogen, der Name ist nur als Synonym zu Schizopora paradoxa eingetragen. Mit den Datenbanken muss man manchmal großzügig sein. 8|



    Ohne neuere Spezialliteratur, die ich nicht habe, wird wohl nichts gehen.



    Ich leg mich lieber ins Bett :yawn:


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend,


    Mario / Trino :


    Die Fruchtkörper der Gattung Hyphoderma sind laut JÜLICH (S. 183) "glatt, warzig, odontioid bis raduloid ".


    Erklärung bei JÜLICH (S. 8-9)
    odontoid: mit kleinen, konischen bis zylindrischen, an der Spitze oft gewimperten Stacheln, diese selten länger als 0,5 mm.
    raduloid: mit zähnchenförmigem Hymenophor


    Dagegen sind die Fruchtkörper der Gattung Schizopora laut JÜLICH ( S. 353) "poroid oder irpicoid":
    poroid: mit deutlichen Poren, deren Rand steril bleibt
    irpicoid: mit breiten, flachen, +- verwachsenen Auswüchsen des Hymenophors.


    Die Röhren sind deutlich zu sehen. Es kommt öfters vor, dass zwischen zwei Röhren ein offener Spalt ist.


    Hyphoderma scheidet daher aus.



    @Pablo:
    In der von Frank / Tomentella verlinkten Bestimmungshilfe für die drei Schizopora-Arten ist angegeben:
    Sch. radula: (2)3 –“ 4 Poren/mm
    Sch. paradoxa: 1-2 (3) Poren/mm
    Sch. flavipora: 4-6 Poren/mm


    Die Porendichte von mir gemessene Porendichte von 1-2 pro mm spricht zunächst einmal für Schizopora paradoxa.


    Mal schauen, was die Sporengröße ergibt.



    Viele Grüße
    Lothar
    [hr]
    Ergänzung zur Frage "wo steht gefranst?"


    Bei JÜLICH steht in der Beschreibung von Schizopora paradoxa:


    Fruchtkörper ... . Rand weiß bis creme, gewimpert.


    Das bezieht sich auf den Fruchtkörper der damals noch weit gefassten Art Sch. paradoxa. Er führt nur eine weitere Art an:


    Schizopora carneo-lutea, in Species fungorum jetzt als Schizopora carneolutea. Sie soll laut JÜLICH auch in Deutschland vorkommen. In den GPBW (Bd. 1) wird die Art nicht erwähnt, vermutlich, weil sie in Baden-Württemberg nicht gefunden wurde.
    Als Porendichte wird 4-7 Poren / mm angegeben.


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend,
    es ist herrlich, die Sonne scheint, und das sogar noch um 16:45 Uhr. Da macht es nichts aus, wenn die Temperaturen "nur" um die +5 ° liegen.


    Normalerweise gucke ich Pilze wie den hier nicht mal genauer an, Frustgefahr. Dieses Mal wollte ich den neuen Fotoapparat ausprobieren und sonst gab es hier nichts
    pilziges oder pflanzliches. Jetzt interessiert mich doch, worum es sich handelt.


    Am Abend (13.2.) habe ich noch in Bilderbüchern geblättert, nach dem ersten Verdacht in Internet recherchiert, in den GPBW geprüft und die folgenden Beiträge im Forum angschaut:


    http://www.pilzforum.eu/board/thema-schizopora-die-iite
    http://www.pilzforum.eu/board/…esupinater-porling--24409


    Meine Vermutung: Es handelt sich um den Veränderlichen Spaltporling (Schizopor paradoxa) .
    Fundort: am Wegrand in einem Waldtal, Laubwald. In diesem Bereich wachsen Buche und Hainbuche.
    Region: Nordwesten des Vogelsbergkreise, ca 300 m hoch gelegen, Untergrund basischer Basalt, darüber Lehm.

    Geruch:
    "nach Pilz"
    Porendichte: 1-2 Poren pro mm
    Auffällig sind die "Verlängerungen" der Röhren.
    Sporengröße: Sporenabwurf ist noch in Arbeit
    KOH (ca 20%): in tieferen Schichten dunkelgrün, obenauf (wieder?) weiß (??)
    Die Rinde löst sich leicht ab.


    Mikroskopiert habe ich noch nicht, werde dazu vermutlich auch nicht kommen.


    Ich lasse die Bilder sprechen. Zum Fotografieren habe ich den Ast in die um 16 Uhr schon etwas tiefer stehende Sonne gelegt, es handelt sich also nicht um den Fundort. Leider hatte ich nicht darauf geachtet, wie der Ast ursprünglich gelegen hat.


    (1)


    (2) Ausschnitt


    (3) Es gibt auch rundliche Bereiche


    (4) Aus der Nähe sehen die so aus:


    (5) Nicht alle Bereich haben diese starken Verlängerungen der Röhren


    Da ich keine Ahnung habe: es kann natürlich auch eine ganz andere Gattung sein.


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Morgen,
    zum Blaustich:
    ich hatte nicht daran gedacht, dass es für den Weißabgleich verschiedene Einstellungen gibt, die man wählen kann, z.B. Schatten. Man kann dann noch eine Feineinstellung in Bezug auf die Farben vornehmen. Die Einstellung kann auch über die Farbtemperatur erfolgen. das dürfte viel Erfahrung voraussetzen. Ein manueller Weißabgleich ist auch möglich.
    Es gibt noch viel zu lernen.


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo,
    mir war gerade ein Beitrag verunglückt. Ich wollte das Attachment löschen, aber der Klick auf "Entfernen" hatte keine Wirkung. Die Hoffnung, dass ein zweites Attachment die Sache ermöglicht, wurde ebenfalls enttäuscht.


    http://www.pilzforum.eu/board/…zoom?pid=276093#pid276093


    Auch der Klick auf "Beitrag löschen" war ohne Ergebnis. aiuch wenn ich das Kästchen zur Bestätigung anklicke.


    Ich meine, gestern hätte ich noch rechts von der Zeile mit den Dateinamen immer ein Kästchen gesehen, das man früher anklicken musste, um zu löschen. Die Kästchen fehlen jetzt, dafür steht am Beginn der Zeile "jpg".


    Ich weiß, neue Software hat ihre Macken. Vielleicht geht es in der Zwischenzeit ja wieder.


    Bei dieser Gelegenheit:
    Hellblauen Text in normaler Schrift kann ich sehr schlecht lesen, egal ob auf weiß oder auf rosa.


    In den Zeiten, als man mit Zugschaffnern noch schwätzen konnte, wenn man öfters mit dem Zug fuhr, meinte einer:
    Man gewöhnt sich an alles, sogar an die eigene Frau


    Ich fürchte aber, dass ich mich an das hellblau nicht gewöhne. Ein dunkleres blau wäre meiner Meinung nach besser.



    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo Craterelle,
    vielen Dank für den Hinweis, mir war der Blaustich komischerweise noch gar nicht aufgefallen. Tja, die Augen der Liebe. ;)


    Ein Erfahrungsbericht ist das noch nicht, das sind nur die allerersten geknipsten Fotos, also ohne jeglichen Aufwand.


    Mein Eindruck war, dass die Farben von Xanthoria parietina viel intensiver waren als sie mir vor Ort vorgekommen sind. Das lässt sich vermutlich ändern, wenn man den Farbcharakter von "Standard" auf "natürlich" ändert.


    Im Lumix-Forum gibt es Berichte, welche Grundeinstellungen von Usern gewählt werden. Davon bin ich noch ein Stück entfernt.


    Mit der neuen Foren-Software habe ich zur Zeit das Problem, dass ich die Attachments nicht löschen kann. Ich kann auch den Beitrag selbst nicht löschen.

    Giuckt einfach weg, die Attachments gelten nicht.


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo,
    da nach meinem Ergebnis gefragt wurde:
    ich habe mir die Lumix LX7 gekauft. Die lag mir am besten in der Hand. Ein leichter Seufzer ging in Richtung Nikon P7800, aber der Klapperatismus ist wirklich nix für mich.


    Zur Kamera habe ich noch den Adapterring und die Schutzlinse von Panasonic gekauft, weil das Objektiv relativ weit vorne sitzt. Blöd: der Deckel für die Linse ist kleiner als der Deckel für das Objektiv und hat leider keine Öse. Da muss man anscheinend selbst was basteln.


    Als Fototasche habe ich eine Lowepro dashpoint 20 genommen. Sie ist gut gepolstert, trägt dadurch natürlich stärker auf. Aber bei meiner Vorgängerkamera hatte ich auch schon so eine Tasche, die sich bei leichten Abstürzen gut bewährt hatte.


    Erste Aufnahmen hatte ich diese Woche an Flechten gemacht. Uhrzeit: 17:09 Uhr, leicht bewölkt, die Sonne war schon hinter einem Hügel verschwunden. Sonnenuntergang: 17:29 Uhr. Es war also schon relativ dämmerig.


    Hier ist eines der Fotos:



    Mangels Übung mit "Intelligenter Automatik" fotografiert, ohne Blitz. Laut EXIF-Dateien mit 1/80 Sekunde, ISO 160, Blende F 1,8 .
    Ich war mit dem Original des Fotos zufrieden, hätte aber einiges noch besser machen können. Hier das ist ein Ausschnitt, der für das Forum auf die vorgegebenen Werte heruntergerechnet wurde. Er wurde von mir nicht geschärft.



    Es handelt sich um ein Flechtenmosaik aus
    - Xanthoria parietina (Gewöhnliche Gelbflechte), die gelbe Flechte mit orangen Apothezcen, vermutlich die am häufigsten fotografierte Flechte außerhalb der montanen Bereiche
    - Physcia caesia (Blaugraue Schwielenflechte), rechts von der Mitte, mit blaugrauen kugeligen Soralen auf den Lappen
    - Physcia cf tenella (Zarte Schwielenflechte) im "Südosten" des Bildes, weißliches Lager, am Rand mit Cilien
    - Phaeophyscia orbicularis (u.a. als Kreisförmige Schwielenflechte bezeichnet) mit dunkelgrauem Lager, im "Norden"
    - Lecanora spec. im "Westen" des Bildes (eine Krustenflechte, sehr umfangreiche Gattung. Mit Krustenflechten auf Stein kenne ich mich nicht aus.)
    - Oben rechts ist noch ein Moos, Grimmia pulvinata (sehr häufig auf solchen Standorten).


    Das sind keine Besonderheiten, aber es ist schon erstaunlich, wie viele Arten sich so einen kleinen Standort von ca 10 cm Durchmesser teilen.


    Hinweis: Die deutschen Namen sind wenig geläufig.



    Sie wuchsen auf einem Pfosten, an dem die Leitplanke befestigt ist.



    Von diesen Pfosten gibt es ca 20 Stück, die ich zum Teil fotografiert habe. Jeder Pfosten sieht anders aus, auch wenn es sich um dieselben Arten handelt. Da wird sehr gekämpft.



    Viele Grüße
    Lothar



    -

    Guten Morgen!


    diese Körperhaltung kenne ich schon von den Bryologen, einen naheliegenden Kalauer verkneife ich mir:
    http://publikationen.ub.uni-fr…s/28541/original_BR59.pdf
    (zweites Bild).
    (Bryologische Rundbriefe Nr. 59, 2002)


    Die Antworten legen den Verdacht nahe, dass niemand bei den Pfadfindern war ;)


    Ein Tipp:
    Harzi hat mit seinem Link einen Pfad angelegt:
    http://naturgucker.de/?gebiet=-400009741


    Oder verrate ich das zu früh?


    Pilzige Grüße
    Lothar

    Hallo Ingo,
    die Sporen des Graublatts waren deutlich ellipsoid und glatt. Deshalb hatte ich Lyophyllum atratum vermutet.


    Vielen Dank für die Bestätigung von Pholiota highlandensis und für die Links. Dein früher Beitrag im PilzePilze-Forum war beachtlich. Bei rundlichen Sporen ist die Bestimmung offensichtlich schwieriger.


    Bei meinem nächsten Besuch an den Brandstellen oder an anderen Brandstellen weiß ich jetzt etwas besser, worauf ich achten muss.


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo,
    Harry: Zu Bild 4-6: Sollte bei Trichterlingen der Hut nicht zumindest eine schwache Vertiefung haben? Die Hüte waren alle gewölbt, wie zB. bei Schwefelköpfen.


    @Pablo
    Zu den Farben steht z.B. bei Gröger Bd 2, S. 420: zimtfarben, rost-orange, rostfarben-ocker. Die Variationsbreite ist recht groß, sie passt meines Erachtens auf Dein Foto (zimtbraun) und auf mein Foto (rost-orange).


    Es ist zu erwarten, dass es dort noch neue Brandstellen geben wird. Mal schauen, was sich dort kommendes Jahr tut. Ich werde gelegentlich dort hingehen.


    Edit:
    Noch zum Tranigen Kohlen-Graublatt: der Kohlen-Nabeling sieht so ähnlich aus, riecht aber nicht nach Mehl. Der Geruch war aber mehr als deutlich.


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo,
    nach langer Pause mal wieder ein Fundbericht:


    Fundort: nördlicher Vogelsberg (TK 5320/4), auf einem Basaltkopf;
    Brandstellen vom Frühjahr, evtl. einige auch vom Vorjahr.


    Auf den Brandstellen waren vor allem kleine braune Pilze zu finden. KBP gibt es viele, aber zum Glück gibt es Arten, die solche Brandstellen bevorzugen. Hierzu gibt es einen schönen Artikel von Fredi Kasparek: Pilze auf Brandstellen. Tintling 2001 H. 1, S. 10, der online verfügbar ist:
    >LINK<


    Die Begleit-Pilze stelle ich unten vor.


    Geruch: streng (Gefühl: kenn ich doch woher, gegrübelt). Nach der Lektüre: klar, Mehlgeruch. Der sitzt noch nicht so richtig.
    Geschmack: da waren noch frische Hinterlassenschaften von Ziegen und Schafen <X


    Hut: dunkelbraun, am Rand gerieft, zerbrechlich, ca 2-3 cm Durchmesser
    Lamellen: schmutzig-weiß, hell-ocker (?)
    Stiel: einheitlich braun, ca 3 cm
    Sporenfarbe: weiß
    Sporen: elliptisch, glatt, 6,1 x 4,0 ( µm), Q=1,5


    Unter der Voraussetzung der Gattung Lyophyllum komme ich mit den GPBW zu:
    Traniges Graublatt = Tephrocybe atrata(Fr.) Donk 1962;
    Synonyme: Lyophyllum atratum
    Traniges Kohlen-Graublatt
    Ellipsoidsporiges (Kohlen-)Graublatt


    Ich bin mir inzwischen allerdings nicht sicher, ob nicht noch eine zweite Kohlen-Graublatt-Art vorhanden war.


    Hier sind die Bilder vom 25.11.14


    (1) Die kleinen braunen Pilze waren sehr zahlreich


    (2) Die Farbe der Unterseite, für mich schwer in Worte zu fassen.


    Beim Exemplar, bei dem man die Lamellen sieht, ist der Stiel anscheinend einheitlich braun, beim liegenden Exemplar wird er nach oben heller.
    Bei E. Gerhardt Der große Pilzführer für unterwegs, werden die dort aufgeführten zwei Arten auch makroskopisch an den Stielfarben unterschieden. Bei Lyophyllum anthracophilum wird demnach der Stiel nach oben hin heller. In der Bestimmungsliteratur ist zu lesen, dass die Arten nur mikroskopisch zu unterscheiden sind.
    Habe ich da was übersehen?


    (3) Foto vom 8.12.14, von einer benachbarten Brandstelle, ca 20 m entfernt


    Begleit-Pilze:
    Am 25.11. hatte ich noch weitere Pilze gefunden. Leider sind die nicht so gut dokumentiert, weil die Kamera anfing, mir Streiche zu spielen. Einige Bilder waren auf dem Monitor zu sehen, wurde aber fehlerhaft abgespeichert. Ich hatte leider auch keine Probe mitgenommen.


    Begleit-Pilz Nr. 1:
    (4) Schöne Farben, der Hut anscheinend etwas klebrig


    (5) Leider unscharf, aber die Lamellen sind hell. Das in der Mitte bildet die Grundlage für coprophile Pilze ;)


    (6) Sie wuchsen gesellig neben den Kohlen-Graublatt-Pilzen.


    Die Bilder passen zu denjenigen vom Kohlen-Schüppling (Pholiota highlandensis) im Aufsatz von Fredi Kasperek. Der Hutrand ist sogar wie dort beschrieben schmal weiß gesäumt. Das ist natürlich keine Bestimmung.


    Begleit-Pilz Nr. 2:


    (7) Ein Öhrling (vermute ich). Das muss kein typischer Brandstellen-Bewohner sein.


    Begleit-Pilz Nr. 3:
    Am 8.12. habe ich auf der Brandstelle noch was rötliches gesehen, vermutlich Ascomyceten. Sie wuchsen auf sehr bröseliger Erdkrume, so dass ich nicht wusste, wie man die transportiert, ohne dass man danach die Erde sieben muss. Ich erspare Euch das unscharfe Foto.


    Viele Grüße
    Lothar Kalok

    Guten Abend abeja,
    die Bilder von (1) bis (4) sind schon gut, das Schaf (5) gefällt mir noch besser, und die Bilder (6) - (9) finde ich großartig!


    Die Bilder zeigen nicht nur die Qualität der Kamera, sondern auch Dein Können :thumbup:


    Selbst wenn meine Bilder nur halb so gut werden würden, fände ich das Klasse.


    Herzlichen Dank
    Lothar


    PS.: Das Schaf-Bild lässt mich nicht los. Da meldet sich das Schaf in mir. :)
    [hr]
    Hallo abeja,
    bei einem Deiner ersten Beiträge hast Du gefragt, wie das Fotografieren der Pilze mit einem Stativ funktioniert.


    Vor etwa einem halben Jahr hatte ich mir ein Stativ von einem Kaffeegroßröster gekauft. Die drei Beine des Stativs haben viele bewegliche Glieder, mit denen man die Beine biegen kann und die zumindest beim Gewicht meiner Kamera (ca 200g) nicht nachgegeben haben. Man kann die Beine daher dem Untergrund besser anpassen als das mit geraden Elementen geht. Sowas gibt es auch professionell. Je nach Gelände kann man dann schräg von der Seite fotografieren oder horizonal den Stiel. Bei der alten Kamera konnte ich so auf den Blitz verzichten und mit längeren Belichtungszeiten arbeiten.


    Ich habe keinen Vergleich, ob das mehr bringt als die Säckchen mit Erbsen oder ähnlichen Materialien.


    Herzliche Grüße
    Lothar

    Hallo abeja und Markus, Harald und Gerd,
    die genannten Kameras sind ohne Zweifel in Bezug auf die Optik sehr gut, und auch für die Pilzfotografie sehr gut einzusetzen. Deshalb ganz vielen Dank für die Kommentare. :thumbup:


    Die Frage ist so, wie es abeja formuliert hat: was habe ich bisher vermisst? Das war bisher häufiger die Lichtstärke als der Zoomfaktor, auch wenn der gerne etwas höher sein düfte als bisher (4fach).


    Zur Haptik: filigrane Objekte sind in meiner Hand nicht gut aufgehoben, im Gegensatz zu meiner Ehepartnerin, meinen Vorfahren und Nachkommen. Das ist halt individuell sehr unterschiedlich. Ich habe an meiner bisherigen Kamera die große Griffleiste sehr geschätzt, so wie sie z.B. auch an der Lumix LX7 vorhanden ist. Meine Olympus hatte meiner Erinnerung nach gar keine, das hatte auch seinen Charme, weil die Jackentasche nicht so ausgebeult war.


    abeja: die Möglichkeit, bei der LX7 auch noch Vorsatzlinsen etc. anzubringen, hatte ich auch gefunden. Die Teile stammen vermutlich von einem Fremdhersteller. Ich weiß nicht, ob im Handbuch der LX7 beschrieben ist, wie man den genannten Ring am Objektiv entfernt, damit man diese Teile montieren kann. Falls nicht, dann dürfte man im Fall einer Gewährleistung Probleme bekommen. Das war der Hintergrund meiner Bemerkung. Für mich ist das aber nicht entscheidend, weil ich bisher auch ohne solche Teile ausgekommen bin.


    Wenn man mal nach "Staub Objektiv" oder "Fussel Sensor" und einem beliebigen Hersteller googelt, dann ist das mit der Gewährleistung / Garantie bei Fotoapparaten sowieso nicht so einfach.


    Die Frage Klappmonitor, Sucher - das ist so wie beim Autokauf: die einen würden nie was anderes als einen Fünftürer kaufen, die anderen lieben sportliche Autos im Flunderformat. :)


    Es wird sich weisen, wie man in Hessen sagt.


    Vielen Dank nochmal und
    herzliche Grüße


    Lothar

    Hallo,
    Zur Nikon P7800:
    Die gefällt mir auch sehr gut, vor allem auch der 7fach Zoom und der Sucher.


    Aber: Ich kann gut verstehen, dass der Klappmonitor positiv gesehen wird. Da ich aber immer wieder mal gebückt mit einer Hand fotografiere, wäre eine Kamera mit Klappmonitor für mich vermutlich zu unhandlich.
    Zur Lebensdauer des Klappmonitors: unsere Panasonic FZ100 ist dreieinhalb Jahre alt, der Klappmonitor, den man auch drehen kann, arbeitet nicht mehr (bleibt dunkel). Problem ist sicher nicht die Mechanik, sondern die elektrische Verbindung. Im entsprechenden Verzeichnis auf dem PC liegen allerdings über 60.000 Bilder. Ein Teil davon sind Ausschnitte etc, aber in der Größenordnung dürfte das hinkommen. Tja, sind natürlich schon viele Fotos. Prinzipiell sehe ich in der Kabelverbindung zwischen Klappmonitor und Kamera eine Achillesferse. (Nur nicht -verse schreiben!)


    Meine Fotos mache ich nicht nur zum Bestimmen und für schöne Fotos, sondern quasi als Notizbuch, weil ich versuche, die Pflanzen und Pilze meiner Region bei http://www.naturgucker.de zu kartieren. Daher mache ich oft auch Fotos aus der Distanz mit dem Zoom, als Notiz, weil Notizblöcke irgendwo verschwinden. Dieses Jahr habe ich das anscheinend ausgeweitet: statt ca 6.000 Fotos im Jahr bringe ich es dieses Jahr auf ca 12.000, davon allerdings viele Ausschnitte (IrfanView: verlustfreies Ausschneiden). Aber die Zahl der Fotos hat sich in diesem pilzreichen Jahr sehr gesteigert, oft kam ich in 1 Stunde keine 200 m weit. Ich kam nur nicht mehr mit, das alles im Forum zu dokumentieren.


    Zur Panasonic LX7
    Wenn die Kamera einen Sucher hätte, dann hätte ich sie schon gekauft. So zögere ich noch. Den Sucher nutze ich vor allem für Landschaftsaufnahmen. Da könnte es bei Sonnenschein für den Monitor zu hell sein. Hier natürlich nicht:


    Zoom brauche ich, da ich nicht nur Pilze fotografiere :)

    (Sowas ist mir dann nicht mehr gelungen).


    Ein externer Sucher passt nicht zum Prinzip einer Kompaktkamera. Warum aber der Hersteller kein Gewinde für UV-Filter etc. anbietet? Das dürfte die Herstellungskosten kaum beeinflussen.


    Andere Kameras:
    Die in der Leistung etwa vergleichbare Sony Cyber-shot RX100 (mit Zeiss-Objektiv und 1-Zoll-Sensor) hat ebenfalls keine Sucher :rolleyes: .


    Bleibt aus meiner Liste noch die
    Canon Powershot G16 .
    Da muss ich mich erst mal genauer informieren. Zumindest Sucher und wechselbare Akkus hat sie.


    Zur Panasonic TZ61 hatte ich schon geschrieben, dass sie für mein Gefühl nicht gut in der Hand lag, da bin ich von der Kodak verwöhnt. Aber vielleicht sollte ich sie noch mal in die Hand nehmen. Die Fotos von nobi mit der TZ25 sahen auch gut aus. Vielleicht muss ich mal schauen, was es in dem Bereich sonst noch an Modellen gibt.
    Die Canon S120 sieht von den technischen Werten auch gut aus, hat aber einen Touchscreen. Ob das bei meinen Fingern gut geht? (Ich habe noch kein Smartphone, sondern ein ca 10 Jahre altes Nokia, das noch tut, was es soll und für meinen aktuellen Bedarf ausreicht. Leider führt so eine Kaufzurückhaltung dazu, dass ausgerechnet die Produzenten langlebiger Güter in die Insolvenz gehen. Erfahrung mit Touchscreens habe ich daher auch keine).


    Wahrscheinlich warte ich Blödmann so lange, bis die LX7 nicht mehr lieferbar ist ;(


    Vielen Dank jedenfalls für Eure Kommentare.


    Viele Grüße
    Lothar


    Edit:
    Die meisten Bilder des Gebiets sind von mir und meiner Frau - Tiere von meiner Frau, Pflanzen + Pilze meistens von mir.
    http://www.naturgucker.de/?gebiet=-312582331
    (unterhalb von UTM25_32U_0500_5600 auf "Bilder klicken".
    Wenn bei einem Bild in der linken unteren Ecke eine Zahl steht, dann gibt es mehrere Bilder zu dieser Art von diesem Tag.

    Hallo abeja und Gerd,
    vielen Dank für die Kommentare. Beide Kameras stehen auf meiner Kandidatenliste. Das sieht sehr vielversprechend aus. Von dem anderen gestern gestarteten Thread hatte ich nur den Beginn mitbekommen, bei dem es um Systemkameras ging.


    abeja:
    Deine Beschreibung, mit welchen Einstellungen Du arbeitest, ist sehr hilfreich. Auch der Hinweis, dass man einhändig fotografieren kann, ist gut. Das mache ich sehr oft, wenn ich kein Mini-Stativ aufbauen will.


    In einem Kommentar auf einer Kommentarseite gab es den Hinweis, dass bei der LX7 seitliches Licht zu Störungen führen kann. Ein Freund, der mit Systemkameras arbeitet, kennt den Effekt generell von lichtstarken Objektiven. Für die verwendet er deshalb Gegenlichtblenden. Ist Dir dieser Effekt auch schon aufgefallen? Verwendest Du eine Gegenlichtblende, die gibt es ja für die LX7?



    Der Beitrag von nobi mit den Bildern, die mit der Reisezoomkamera aufgenommen wurden:
    http://www.pilzforum.eu/board/…eg-k?pid=266453#pid266453
    macht die Entscheidung allerdings nicht leichter. Will ich eventuell auch mal Schmetterlinge fotografieren?


    Eins scheint klar zu sein: mit manuellen Einstellungen kann man aus diesen Kompaktkameras viel herausholen.


    Vielen Dank
    Lothar

    Hallo,
    seit 2009 fotografiere ich mit einer Kodak Easyshare 7440, die ich gebraucht geschenkt bekam. Baujahr der Kamera: 2004/2005. Das Fotografieren hat zunehmend Spass gemacht, aber das gute Stück gibt jetzt den Geist auf: Bilder werden nicht gespeichert, es kommt häufig die Meldung "falsches Dateiformat" oder die neue SD-Karte soll formatiert werden. Na gut, sie hat in einer guten Hülle Stürze überstanden und wurde im Rucksack und in der Jackentasche transportiert.


    Ich brauche einen Ersatz. Spiegelreflex habe ich viele Jahre geschleppt und beim Fotografieren zugeschaut, kommt für mich nicht in Frage, und auch Bridge-Kameras sind mir zu sperrig, ich kenne z.B. die Lumix FZ100.


    Die Maße der Kodak: 100 mm x 69 mm x 40 mm
    Für mich sehr angenehm zu halten.


    Vorgabe für die neue: nicht tiefer, und auch sonst nicht wesentlich breiter oder höher. Sie soll in eine Jackentasche passen.


    Objektiv bisher: 4fach optisch, f/2,8 bis f/4,8, 33 bis 132 mm (entspricht 35 mm)
    Chip: 1/2,5 ", 4 Megapixel


    Preisvorstellung: unter 200 Euro hat es keinen Sinn, absolute Schmerzgrenze 500 Euro, mittlerer Bereich ist ok.


    Fotografieren will ich vor allem Pilze, Flechten, Pflanzen (Blüten), Landschaften.
    Die bisherige Kamera hat das für meine Ansprüche in der Regel sehr gut gemacht, wobei ich fast ausschließlich den Automatik-Modus benutzt habe.
    Das 4fach Zoom hat fast immer gereicht.


    Nachteile bisher: Blitz wird oft benötigt, die Farbtreue ließ manchmal zu wünschen übrig.


    Der Fotohändler in einem kleinen Fotogeschäft, dem ich gesagt habe, dass ich Pilze und Pflanzen fotografieren will, hat mir die Panasonic TZ61 in die Hand gedrückt: 30fach-Zoom. Leider hat sie mir nicht gut in der Hand gelegen, das lang vorstehende Objektiv irritiert mich. Vielleicht gewöhnt man sich daran.


    Nach Marktsichtung muss ich mich wohl entscheiden:
    "Premium"-Kompaktkameras mit ca 4fach-Zoom bis 7fach-Zoom und f < 2
    oder Reisezoom-Kamera, f>2 , aber Zoom meistens 20fach und mehr. Dazwischen scheint es nichts zu geben.


    Problem bei f< 2 kann sein, dass diese Apertur für die Pilzfotografie gar nicht genutzt werden kann, weil die Schärfentiefe zu klein ist.


    Ganz klar: ich erwarte nicht, dass die Bilder es mit einer DSLR oder einer Bridge-Kamera aufnehmen können, abgesehen von meinem beschränkten fotografischen Talent. Aber die Kamera sollte ausreichen, größere makroskopische Eigenschaften von Pilzen zu dokumentieren.


    Was ist Eure Meinung / Erfahrung?
    - besser ein schwaches Zoom und Blende <2 , oder
    - Reisezoom mit schwächerer Blende


    Ich würde mich über Erfahrungsberichte freuen, auch per PN.


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo,
    viele nicht mehr zugängliche Webseiten kann man mit dem Internet-Archiv
    http://archive.org
    finden. Dort werden seit ca 1996 Webseiten archiviert. Das funktioniert allerdings nicht immer, z.B. wenn der Server oder die Leitung zu langsam sind. Dann fehlen oft die Bilder.


    Auf der genannten Seite gibt es eine WayBackMachine. Dort kann man die Adresse eingeben und "Browse History" anklicken.


    Die Seiten von http://www.nivicol.de wurden mehrmals im Jahr archiviert, aber oft fehlt ein Großteil der Fotos. und es wurden nicht jedesmal alle Seiten archiviert.


    Die Seite von nivicol.de vom 24.3.2005 ist noch nicht so umfangreich wie spätere, aber unter "Bestimmung" ist ein Schlüssel zu finden, unter dem sogar Sporenfotos archiviert wurden.
    https://web.archive.org/web/20…005509/http://nivicol.de/


    http://nivicol.de/gattungsschluessel.htm wurde aber nicht jedes mal archiviert. Möglicherweise wird geprüft, ob sich etwas geändert hat.


    In der Wikipedia gibt es eine kurze Darstellung des Projekts "Internet Archive".
    http://de.wikipedia.org/wiki/Internet_Archive


    Mehr weiß ich leider auch nicht.


    Viele Grüße
    Lothar