Beiträge von Graubart

    Hallo,
    vielen Dank für die Hinweise auf Amanita lividopallescens , insbesondere Gerd für die Zusammenstellung der Merkmale aus Büchern, die ich nicht habe.


    Besonders hilfreich: bei den Sporen wird für den Quotienten Q < 1,15 angegeben. Bei Gröger kommt man zu A. lividopallescens nur, wenn man im Schlüssel "Q = 1,2 oder mehr" wählt.


    Ich war ein paar Tage nicht dazu gekommen, mich genauer um die Bestimmung zu kümmern. Gestern bin ich noch einmal zum Standort gefahren. Die Exemplare vom ersten Besuch waren noch vorhanden, aber stark eingeschrumpelt. Es gab aber einige neue Exemplare. Ich hoffe, dass ich dieses Mal die wesentlichen Merkmale fotografiert habe. Dazu habe ich allerdings drei Pilze unterschiedlichen Alters gebraucht.


    Das jüngste Exemplar
    (8) Ca 5 cm Hutdurchmesser, mit Velum-Rest


    (9) Seitliche Ansicht


    (10) Stielbasis mit Volva im Detail


    (11) Volva etwas abgezogen: innen ähnlich wie der Hut gefärbt




    Das mittlere Exemplar (9 cm Hutdurchmesser)


    (12) Zwei Volva-Schichten: die innere dicht anliegend. Die äußere locker anliegend, innen in etwa ockerfarben. Aber was ist da in diesem Bereich grau? Mir war das vor Ort nicht aufgefallen. Evtl. nur ein Schatten beim Fotografieren?
    Die Natterung löst sich im unteren Drittel und in der Mitte gürtelförmig ab


    (13) Hier sieht es so aus, als ob es in der Mitte einen Gürtel gibt. ???




    Das älteste Exemplar an diesem Tag (11 cm Hutdurchmesser)


    (14) Die Volva-Reste waren im Erdreich stecken geblieben. Die abplatzenden Stielbereiche: ist es das, was in den GPBW Bd 4, S. 24/25 so beschrieben wird: "Stiel ... sich später ringartig-sparrig ablösend"?


    (15) Der Stiel ist innen hohl




    Begleiter:


    (16) Es gab noch junge Exemplare, nur müsste man zum genaueren Untersuchen in die Weißdornhecke kriechen, aber vorher mit einer Heckenschere etwas auslichten. Im Vordergrund: Raues Veilchen (Viola hirta)


    (17) Ob die beiden zur selben Art gehören???


    (18) Als Mitgesellschafter auch noch in der Hecke zu finden: Speitäublinge (ich habe ein anderes Exemplar probiert) und ein anderer Scheidenstreifling, ich vermute den Grauen Scheidenstreifling (Amanita vaginata). Das ist auf die Entfernung aber geraten.


    Die letzten drei Bilder sind nur zur Information pber den Standort, nicht als Bestimmungsanfrage gedacht.


    Die Mikroskopie muss ich noch erledigen, ich wollte erst mal diesen Teil vorstellen.




    Was mich einerseits beeindruckt: die arttypischen Eigenschaften sind bei den verschiedenen Exemplare sehr unterschiedlich ausgeprägt, zum Teil fehlen sie im jeweiligen Entwicklungsstadium.


    Ich bin mir nicht sicher, ob die gefundenen Merkmale die Vermutung
    "Amanita lividopallescens (Bleicher Scheidenstreifling (Gröger) bzw. Ockergrauer Scheidenstreifling (GPBW))"
    bestätigt wird oder durch die Einschnürung in Bild (10) bzw. die möglicherweise grauen Bereiche in Bild (12) und (13) in Frage gestellt werden.


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo Stefan,
    es gehen sowohl Velumreste auf dem Hut als auch die Volva. An der Volva sind sie an den Bruchstellen konzentriert, wie in der auch sonst spannende Diskussion in fungiworld
    http://forum.fungiworld.com/index.php?topic=3632.0
    zu Amanita vaginata var. alba diskutiert wird. Mit der Volva ist das bei älteren A. ceciliae nicht so einfach.


    Mal schauen, ob ich das morgen klarer hinbekomme.


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend,
    heute war ich mal woanders unterwegs:


    Standort:
    Mittelhessen, nördlicher Vogelsberg (TK 5320/4), am Rand einer Kuppe mit ungedüngten bzw. beweideten Wiesen, mit den typischen hangparallelen Hecken.
    Untergrund: basischer Basalt mit Lehmüberdeckung. Erdbedeckung zum Teil sehr dünn.


    Unterhalb einer Hecke (am Standort Weißdorn, daneben auch Schlehen, Pfaffenhütchen).
    Die Pilze wuchsen unterhalb einer mittelalten Eiche auf einem grasigen Weg, der selten befahren oder begangen wird.


    8 Exemplare, von denen 2 gemessen wurden:
    Hutfarbe: in etwa ockerbraun
    Hutdurchmesser der großen Exemplare: über 10 cm
    Hut mit grauen Velumresten
    Stiel (größtes untersuchtes Exemplar): 11 cm, in etwa wie Hutdurchmesser
    genattert, aber farblich kaum abgesetzt
    kein Ring
    Volva: undeutlich
    Geruch: ja, aber nichts, woran ich denken würde. Evtl. auch schon zu alt oder zu trocken (schon mehrere Tage ohne Regen mit Mittagstemperaturen über 25 Grad).
    Geschmack: nicht probiert
    Sporengröße (10 Sporen), Sporenabwurf: 12,5 µ x 11,1 µ; Q = 1,12
    Velumreste auf dem Hut: lässt sich nur schlecht zu Quetschpräparat verarbeiten. Ich sehe rundliche Objekte, die die verlangten Sphaerocysten sein könnten.


    Zu den Bildern:
    (1) Standort unter der Eiche, die links am Heckenrand zu sehen ist


    (2)


    (3) Genatterter Stiel


    (4) Ein jüngeres Exemplar


    (5) Dieses Exemplar wurde untersucht


    (6)


    (7)


    Auf Grund des fehlenden Rings ist klar, dass es sich um einen Scheidenstreifling handelt.
    Bei der Bestimmung mit GRÖGER Bd. 2 komme ich auf Grund der rundlichen Sporen und der Hutgröße zu
    Riesen-Scheidenstreifling (Amanita ceciliea), oft verwendetes Synonym: A. strangulata.


    Was ist Eure Meinung?


    Viele Grüße
    Lothar

    den Vorschlag von Harald, ein Exsikkat mitzubringen, habe ich gut gefunden. Das Exemplar, das ich mitgenommen hatte, ist leider dazu nicht mehr zu gebrauchen. Aber auf den trockenen Ästen habe ich leider kein Exemplar mehr gefunden, jetzt ist auch auf diesem Ast alles voll mit Lungenseitlingen. Da kann aber sicher noch was kommen, ich gebe die Hoffnung nicht auf. Bei den hohen Temperaturen, die wir zur Zeit haben, müsste ich wahrscheinlich jeden Tag dort hin gehen.


    Die molekulargenetische Untersuchung, die ich oben zitiert habe, hat ja nur an der Oberfläche der Artabgrenzung der Dachpilze gekratzt. Solange da nicht mehr Klarheit herrscht, kann man, wenn man kein Spezialist ist, sich der Ansicht der Flora Agaricina Neerlandica (FAN2) sowie GPBW etc. anschließen und mit Pluteus plautus s.l. arbeiten. Für spätere Untersuchungen wären natürlich Exsikkate gut, die an einer gut zugänglichen Institution deponiert werden.


    Ein Problem (auch?) bei dieser Gattung scheint zu sein, dass derselbe Name für verschiedene Arten verwendet wird. So schreibt Gröger (Bd. 2 S.t 78 = Nr. 89a.6) in der Anmerkung zu P. pellitus

    Zitat

    Bonnard [...1995] hat einen (späteren) Beleg aus dem Herbar Kühner (mit Schnallen) als Neotyp für P. pellius vorgeschlagen, was zur Folge haben würde, dass die hier behandelte schnallenlose Sippe einen anderen Namen bekommen würde.


    :rolleyes:
    Auch bei P. semibulbosus ist der Name nicht eindeutig. Aber das will ich jetzt nicht ausführen, ich verstehe das ja selbst nicht genau.


    Das Gute bei dem heutigen Besuch im Waldbereich waren die "Beifänge": etliche Täublinge mit rosa Stielen, viele Hainbuchen-Röhrlinge, und zum Abschluss Steinpilze, so viele an einer Stelle, wie ich es noch nie gesehen habe (ca 10). Ich habe die nicht gesucht, sondern gefunden, weil ich wieder mal Täublinge fotografiert habe.


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend,
    [gekürzt]
    Harald (zuehli):
    Das Exemplar, das ich mitgenommen hatte, ist leider dazu nicht mehr zu gebrauchen. Heute habe ich an dem Ast keines mehr gefunden, nur sehr viele Lungenseitlinge. Aber ich komme öfters dort hin.


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo,
    meine Verwirrung um die Artenaufsplitterung bzw. -zusammenfassung ist vorbei :)


    Ich hatte bei Google Scholar gesucht:
    "pluteus plautus molecular genetics" (ohne Anführungsstriche)


    Es gab 6 Treffer. Von der ersten aufgeführten Arbeit ist nur die erste Seite frei einsehbar, aber schon interessant:
    SOME PROBLEMS IN THE GENUS PLUTEUS / Geoffrey Kibby, Antony Burnham, & Alick Henrici*. In: Field Mycology 11(3):8 (2010)
    Die erste Seite ist hier zu finden:
    DOI: 10.1016/j.fldmyc.2010.07.006
    Dort werden die unterschiedlichen Artauffassungen beschrieben. Die Zusammenfassung zahlreicher Arten geht auf Vellinga in der Flora Agaricina Neerlandica (FAN2) zurück. Dagegen steht die Aufspaltung in zahlreiche Arten in British Fungus Flora Vol.4 (BFF4). In dem Aufsatz werden laut Einleitung zwei Artengruppen behandelt, darunter P. plautus.


    In einer molekulargenetischen Untersuchung
    Species recognition in Pluteus and Volvopluteus (Pluteaceae, Agaricales): morphology, geography and phylogeny / Alfredo Justo et. al. In: Mycol Progress (2011) 10:453–“479
    [LINK zum Volltext]
    werden die Gattungen Pluteus und Volvariella untersucht. Das wesentliche Ergebnis ist die Aufteilung der bisherigen Gattung Volvariella.
    Eines der artbezogenen Ergebnisse bestätigt die Zusammenfassung zahlreicher Arten bei P. plautus, aber nicht in Bezug auf P. semibulbosus:



    GRÖGER hat auf diese Arbeit keinen Bezug genommen, differenziert aber trotzdem P. plautus und P. depauperatus / semibulbosus. P. granulatus lässt er bei P. plautus.


    Da ist also noch Einiges zu klären. Die Zusammenfassung bei P. plautus kann auf Dauer also nicht bestehen bleiben. Andererseits gibt es noch keine genauere Untersuchungen zu den vielen Differenzierungen bei den britschen Autoren.


    Vorerst muss man wohl dazuschreiben, nach welchem Bestimmungsbuch man die Art bestimmt hat.
    Ich könnte auch mit einem Pluteus plautus s.l. leben. Mal schauen, ob ich mikroskopisch noch was herausbekomme.


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend,
    in meinem Pilzwäldchen habe ich heute wieder eine Neuentdeckung gemacht. Einen weißen Rosasporer, ich vermute einen Dachpilz. Nur mit der Bestimmung hapert es. Dazu unten mehr.


    Fundort: Mittelhessen, nördlicher Vogelsberg, Mücke - Nieder-Ohmen, TK 5320/1. ca 300 m hoch gelegen.


    Standort: typischer Waldmeister-Buchenwald bzw. Perlgras-Buchenwald, Boden lehmig-basisch. Baumarten: Rotbuche, Hainbuche.
    Wuchsort: Trockenes Geäst von gefällten Buchen, 2 Jahre alt oder etwas älter.


    Seit Wochen sind auf den etwas dickeren Ästen Lungenseitlinge (Pleurotus pulmonarius) zu finden, die ich schon längst mal vorstellen wollte.


    Heute waren da aber zwei Pilze, die von Weitem zwar farblich dazu gepasst haben, aber sie hatten einen langen, dünnen, geraden Stiel und einen relativ kleinen, regelmäßigen Hut.


    Aus der Nähe hat sich gezeigt, dass sie nur scheinbar aus der Erde bzw. dem Laub kamen, tatsächlich kamen die Fruchtkörper aus einem teilweise mit Laub und Erde bedeckten Ast.


    Eines der beiden Exemplare habe ich meinem Drang, die Art zu bestimmen, "geopfert".


    Geruch: schwach, aber deutlich in Richtung Rettich
    Stiel und Hut: sehr zerbrechlich
    Hutdurchmesser: ca 4,5 cm
    Lamellen: weiß mit rosa Schimmer; frei
    Sporenabwurf: deutlich rosa
    Stiel: 7 cm lang, ca 0,5 cm dick; glänzend, weiß; hohl?



    Und nun zu den Fotos:


    (1) Pilz von oben, leider überbelichtet


    (2) Der zweite Pilz, mit dunklen Schüppchen in der Hutmitte


    Von hier ab nur der erste Pilz:


    (3) "Pilz im Spiegel": Lamellen frei. Das komische Gebilde am Stiel ist nicht dort, sondern es ist Wasser auf der Spiegeloberfläche. Nicht aufgepasst :shy:


    (4) Lamellen mit zahlreichen Lamelletten


    (5) Stielbasis deutlich verdickt


    (6) Sporenabwurf und Lamellen, nach ca 4,5 Stunden.


    (7) Falschfarbenes Bild, um zu zeigen, dass der Hut bis etwa zum halben Radius gerieft ist.


    Ich habe bis jetzt nur makroskopische Daten. Damit habe ich versucht, die Art einzugrenzen.


    Mit HORAK komme ich zur Art Gerillter Dachpilz (Pluteus semibulbosus (Lasch ap. Fr.) Gillet), indem ich makroskopisch nicht passende Arten ausschließe. Ich hoffe, ich habe nichts übersehen.


    Auch der Schlüssel in den OFFENEN NATURFÜHRERN Pluteus Fr. –“ Dachpilze (Georg Müller & Markus Scholler) führt mich zu dieser Art.


    Bei 123 Pilze wird die Art porträtiert. Auch das passt, soweit ich sehe.


    Diese Art, Gerillter Dachpilz (Pluteus semibulbosus (Lasch) Quél.) wird, mit etwas anderen Autorennamen, in Species fungorum als eigene Art angesehen.


    Aber:


    Ich weiß, das waren nicht die besten, allgemein anerkannten Quellen.


    Aber wie schaut es bei den besseren Quellen aus?


    Der Artname Pluteus semibulbosus ist bei vielen Autoren Teil einer Synonymenliste von anderen Arten.


    GPBW :
    Pluteus semibulbosus (Lasch) Gillet ss. auct. ist Synonym zu Pluteus plautus (Weinmann) Gillet Samtfüßiger Dachpilz . Insgesamt 9 Artnamen unter diesem Eintrag, darunter P. depauperatus Romagnesi.


    Flora Agaricina Neerlandica:
    Pluteus semibulbosus (Lasch) Gillet ist ebenfalls Synonym zu Pluteus plautus (Weinm.) Gillet (über Google Books eingesehen). Hier lautet der vollständige Artname Pluteus semibulbosus Lasch (Gillet). Zu den Synonymen gehört auch P. depauperatus.


    Pilzflora von Sachsen-Anhalt:
    Pluteus semibulbosus (Lasch) Gillet ss. auct. ist Synonym zu Pluteus plautus (P. plautus hier mit dem Namen Verschiedenfarbiger Dachpilz). Dazu gehört auch P. depauperatus.


    Gröger:
    Pluteus semibulbosus (Lasch) Gillet ist Synonym zu Pluteus depauperatus Romagn. = Heller Reifstiel-Dachpilz.
    P. plautus heißt hier Dunkler Reifstiel-Dachpilz.


    Leider fehlen mir die dicken Bestimmungswerke (Pilze der Schweiz etc).


    Ich werde versuchen, auch noch mikroskopische Daten zu finden, aber nicht mehr heute Nacht. Aber das bisherige Ergebnis ist ziemlich irritierend. ;(


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo,
    von Mücke aus sind Gießen / Wetzlar und Marburg / Burgwald gleich gut zu erreichen.


    Uhrzeit: Möglichst nicht vor 9 Uhr morgens, ansonsten beliebig, aber es sollte noch hell genug sein, um zum Schluss aus dem Wald herauszufinden ;)


    Für mich ist jede Pilzexkursion in diese Regionen neu, auch wenn es gar nicht weit weg ist. Ich bin da sehr gespannt.


    Viele Grüße
    Lothar

    Fortsetzung:


    Vielen Dank Michael, für deinen Hinweis auf den Violettstieligen Pfirsich-Täubling (Russula violeipes).


    An dem Tag, an dem Du das geschrieben hast, hatte ich ca 20 m entfernt von dem Täubling von Bild 1-4 einen anderen gefunden, der auch groß war, aber am Stiel leicht rosa gefärbt ist. Er ähnelt in dieser Hinsicht R. violeipes.


    Geruch: keiner. Ich hatte vom Hut ein Stück abgebrochen, um evtl. die Sporen zu untersuchen. Das hat nicht geklappt, aber ich kann sagen, dass das Bröckchen auch nach einem Tag keinen für mich wahrnehmbaren Geruch hatte, ganz im Gegensatz zu dem ersten Pilz.


    Der Pilz ist nicht (mehr) bestimmbar. Es ist nur klar, dass es sich nicht um einen Buchen-Heringstäubling handelt. Ich hatte leider an dem Tag keine Zeit, ihn etwas genauer zu untersuchen, jetzt ist er nur noch eine Ruine.


    (5)


    (6) Der Hut ist dunkel-weinrot (?), dunkel-purprur (?), stellenweise und am Rand ausblassend, am Rand auch grau / graugrün (?).


    (7) die Lamellen, mit Taschenspiegel fotografiert


    Gegen R. violeipes spricht der fehlende Geruch (im Alter nach gekocheten Krabben oder heringsartig), und die Ökologie (nährstoffarme Böden), was aber auf einigen Quadratmetern zutreffen kann. Rotbuche ist ok. Die Hutfarbe soll im Alter purpurfarben bis dunkellila sein können. Das wäre auch ok.


    Die Art lässt sich halt nicht mehr klären, daher Russula spec..
    Ich werde R. violeipes aber als Kandidat im Gedächtnis behalten, für den Fall, dass ich ein jüngeres, ähnliches Exemplar finde.


    -


    Die Farbspiele und das Spektrum der Gerüche (und der Geschmacksvarianten) ist bei Täublingen für mich beeindruckend, deshalb fotografiere ich sie immer wieder, auch wenn die Chance, die Art zu bestimmen, bei meiner technischen Ausstattung nahe bei Null liegt.


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend,
    nach all den Antworten bin ich zum Myzel auf der Wiese gegangen, hab mal Tacheles mit ihm geredet, was es da für komische Fruchtkörper gebildet hat. Und: es hat gewirkt. Gleich kommen die Bilder :P


    Keine 2 Meter vom Standort der Pilze (Bild 1 - 6) habe ich gestern einen neuen Fruchtkörper gefunden:


    (1) Hut hat oben keine Glatze, sondern ist von der Mitte her beschuppt.


    (2) Der Ring ist unten offen und vergänglich, der Stiel ist sehr zerfressen, aber weder keulig noch knollig. (Wie schon bei den vorherigen Exemplaren.)


    (3) Die Trama ist dieses Mal nicht gerötet


    Und zum Schluß:
    Der Pilz riecht weder nach Anis noch nach Karbol, sondern angenehm. So das Urteil meiner Frau, die viel besser Gerüche unterscheiden kann als ich.


    Warum nicht gleich so? :)


    Damit also: Wiesen-Champignon (Agaricus campestris s.l.)


    Ich gehe davon aus, dass es sich um dasselbe Myzel handelt, das auch die anderen Fruchtkörper hervorgebracht hat. Jetzt bin ich mal auf weitere Exemplare gespannt.


    Zum vorgeschlagenen Agaricus albosericellus. Im PilzePilze-Forum gibt es >hier< einen Beitrag: demnach soll der Hut gilben, die Art auf Kalk vorkommen. Beides trifft nicht zu. Laut GPBW soll er in Wäldern wachsen und der Stiel lang und schlank sein - trifft auch nicht zu.


    Vielen Dank für die zahlreichen Beiträge,
    ich habe viel dazugelernt.


    Ich wünsche allen, die das heute Nacht noch lesen, eine gute Nacht und allen anderen einen guten Tag.


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo Michael und Öhrling,
    der Pilz hat sehr intensiv nach Fisch gerochen, nach altem Fisch.


    Ich denke, damit scheidet R. romellii aus, und auch Russula violeipes soll nur schwach nach Fisch riechen.


    Der Stiel hatte zumindest in Bild (4) bräunliche Strukturen, aber keine rosa / violetten Farben. Aber sicher bin ich mir bei meiner Vermutung nicht. Es handelt sich ja auch um eine Täubling. ;)


    In dem Zustand vom Pilz Bild (1)-(4) war mit dem Bestimmen halt nicht viel mehr drin. Der hat nur gebröselt und gestunken.


    Heute hatte ich noch einen großen Täubling gefunden, auch sehr ähnlich, aber ohne Fischgeruch, daher sicher eine andere Art. Aber jetzt bin ich erst mal müde.


    Fortsetzung folgt.


    Viele Grüße und Gute Nacht
    Lothar

    Hallo Pablo,
    zur Zeit steht in der Beschreibung:

    Zitat

    "Fleisch: fest; weiß; nicht verfärbend oder höchstens in der Stielspitze schwach rötend;"


    Bei dem fotografierten Pilz (Bild (4)) war aber auch die Trama (schwach) gerötet: in der Nähe der Lamellenbasis, von der Stielspitze bis zum Hutrand. Der obere Teil der Trama hat nicht gerötet. Wie formuliert man das verständlich?
    (Ich habe wieder mal Stielspitze und Stielbasis verwechselt, weil die Stielbasis bei diesem Pilz relativ spitz ist :rolleyes: )


    Nun sagt das eine Exemplar noch nichts aus. Ich hoffe auf weitere Funde.


    Ingo W:
    Du hast natürlich recht: beim Gilben habe ich HORAK gemeint. Ich korrigiere das.


    Vielen Dank
    Lothar

    Hallo Ingo und Oehrling,
    vielen Dank für die Kommentare und Hinweise.
    Besonders hilfreich ist die Erklärung zur Färbung mit Eisensulfat. Ich habe mir neulich flüssiges bestellt, aber beim nächsten Mal kommt dann körniges dazu.


    Gestern (am 15.7.) habe ich im selben Wald noch andere Exemplare von Heringstäublingen gefunden. Davon habe ich hier die beiden fotografiert.


    Hut: 6 cm breit
    Gesamtlänge: 8 cm


    (5) Alt und jung nebeneinander


    (6) Der rinnig-runzelige Rand wird in der Wikipedia erwähnt


    (7) Stiel längs-gerieft.


    (8) Lamellen weiß mit ockerlichem Ton


    (9) Sporenabwurf: rechts ist über Nacht entstanden, mit feuchtem Papiertaschentuch abgedeckt, links ist in ein paar Stunden danach entstanden, nicht abgedeckt, vermutlich dünnere Schicht.


    Das Foto hat meine Frau mit ihrer sehr viel besseren Kamera gemacht, er ist daher farbecht.
    Die Farbe des Sporenabwurfs, wenn auch unterschiedlich je nach Zeitdauer und äußeren Umständen, entspricht den Angaben in der Literatur.


    Die Sporenmaße liefere ich noch nach, aber nicht mehr heute :yawn:


    Viele Grüße
    Lothar


    Als Nachtrag: ein Beifund, ein blühender Buchenspargel (Monotropa hypopitys subsp. hypophegea).
    (10)


    (11)


    (12)


    Ich musste das noch zeigen :) .

    Guten Abend,
    die Frage ist natürlich Quatsch, aber sie beschreibt den Eindruck, den ich von dem Pilz hatte, für den ich um eine Bestimmungshilfe bitte.


    Am 1. Juli hatte ich einen Heringstäubling gefunden, bei dem es sich vermutlich um den Buchen-Heringstäubling handelt. Einen neuen Fund, der die Vermutung noch mehr bestätigt, ergänze ich dort noch.
    >LINK zum Beitrag<


    Im selben Wald mit Buchen und Hainbuchen bin ich am 14. Juli auf einen Pilz gestoßen, der farblich sehr an den Buchen-Heringstäubling erinnert. Geruch: ebenfalls nach Hering, sehr intensiv.


    Aber: der Hutdurchmesser beträgt ca 16 cm, die Lamellen sind sehr grob, dick, stehen eher weit auseinander. Abgesehen von den Farben erinnert der Fruchtkörper im Habitus an die Weiß- und Schwärztäublinge, die ich voriges Jahr in diesem Wald gefunden habe.


    Den Fruchtkörper mitnehmen: kam bei diesem Geruch nicht in Frage, jedenfalls nicht im Auto! Ein Eckchen mit Lamellen hatte ich mitgenommen, aber der Geruch war so, dass ich auf das Mikroskopieren verzichtet habe.


    Hier sind meine Bilder. Die Angaben zum Boden etc. hänge ich unten an.


    (1) von oben: Farben wie beim Buchen-Heringstäubling


    (2) Lamellen: aus dieser Perspektive wie bei manchen Weiß-/Schwärztäublingen: dick, breit, mit großem Abstand


    (3) Hut von unten (mit Taschenspiegel). Die Lamellen wirken hier nicht mehr so wuchtig.


    (4) So sah er einen Tag später aus (Motto: All You can eat für Schnecken!)


    Untergrund / Boden: basischer Basalt, Lehm; Vegetation: neutral bis basisch (Waldmeister-Buchenwald).


    Laut Wikipedia kann der Hut des Buchen-Heringstäublings (Russula faginea) bis zu 14 cm groß werden. Die 16 cm wären nicht so viel größer. Die Lamellen sind nicht weiß, aber laut Wikipedia sind sie elfenbein mit einem hellocker getönten Schein. Vielleicht passt die letztgenannte Farbe auf alte Exemplare?


    Weiß- und Schwärztäublinge können im Alter ebenfalls nach Fisch riechen.
    Schwärz-Täublinge scheiden meines Erachtens aus, weil die Fraß-Stellen sich verfärben müssten.
    Bei Weiß-Täublingen können zwar Ockertöne in den Hutfarben vorkommen, aber von Rot war beim Querlesen nirgends die Rede.


    Also doch ganz einfach: ein alter Buchen-Heringstäubling (Russula faginea)?


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend,


    Zum Geruch:
    der frische Egerling hatte einen deutlichen Geruch, den ich aber nicht beschreiben oder einordnen kann. Als Anisplätzchen-Liebhaber hätte ich Anisgeruch erkannt.


    Mein älterer, an den Lamellen schon schwarzbraune Wiesen(?)-Egerling, roch so wie der ebenfalls alte Anis-Champi, der auch nicht mehr nach Anis gerochen hat, sondern in Richtung beginnende Verwesung. Diesen Geruch hatte ich auch schon bei anderen, für mich nicht bestimmbaren Champis gerochen, die ebenfalls schon in diesem Zustand waren (irgendeine große Art).


    Der Versuch mit dem Messer in der Stielmitte war eine blöde Idee. Vergessen wir es. Leider ist meine Kamera mit Blitz nicht so farbtreu. Ich versuche dann, mit der Gammakorrektur die Farben hinzubekommen, aber es gibt Grenzen, wenn z.B. die Chips der Kamera die RGB unterschiedlich gut erkennen. Die Kamera ist fast 10 Jahre alt, ich muss wohl doch an eine neuere denken.


    Mit den Augen ist es auch so ein Problem: "In der Nacht sind alle Katzen grau", dh. das Sehvermögen kann ja auch farbspezifisch mit schwindender Helligkeit reduziert sein.


    Was mich irritiert hat:
    bei den GPBW steht im Schlüssel bei Nr. 43 (S. 494)) A. campestris s.l. : "Trama allgemein schwach rötend". In der Artbeschreibung S. 505: "Trama weiß, unveränderlich, ohne besonderen Geruch und Geschmack". :/ Wie soll ich das verstehen? Sowohl "rötend" als auch "weiß, unveränderlich". Was heißt "ohne besonderen Geruch ..."?
    Bei GRÖGER und HORAK steht gar nichts vom Röten, genauer: bei GRÖGER nur in der Anmerkung zu einer der Kleinarten. HORAK erwähnt aber im Schlüssel auf dem Weg zu A. campestris öfters das Gilben (nicht: chromgelb, das kenne ich vom Chemie-Praktikum).


    Aber in Euren Antworten zu meiner Bestimmungsanfrage wird das leichte Röten anscheinend als normal angesehen. Das beseitigt einen starken Zweifel.


    Der Geruch wurde in den Beiträgen ja mehrfach charakterisiert. Beim nächsten Fund von einem frischen Exemplar werde ich mich also "in die nasse Wiese" werfen und die Gerüche vergleichen :D Aber nicht, wenn da vorher Hunde waren :P


    Vielen Dank für die Anmerkungen,
    ich musss die noch mal genauer lesen


    Herzliche Grüße
    Lothar


    (Fast den ganzen Nachmittag im Keller wegen einer spinnenden Waschmaschine.)[hr]
    Wehe der nächste Fund auf der Wiese riecht nach Anis!

    Guten Abend zusammen,
    Champignons kennt eigenlich jeder Laie. Selbst in Hessen, früher nicht gerade eine Hochburg der Pilzesser, waren sie in meiner Jugend bekannt. Allerdings war es vermutlich den meisten Sammlern egal, welchen der essbaren Champignons sie vor sich hatten.


    Wenn ich in den Zustand tiefen Zweifelns geraten will, dann muss ich mir nur einen Champignon in der näheren Umgebung suchen und versuchen, ihn zu bestimmen. Dann gehts los :rolleyes: .


    So auch hier: seit mehreren Jahren wachsen in einer Parkplatzbegrenzung jedes Jahr im Sommer / Spätsommer im Gras Champignons. Der Rasen wird häufig gemäht, das Mähgut abgefahren :thumbup: . Es gibt im Rasen Erdflechten (Peltigera spec., Cladonia spec.), Knäuel-Arten, Silber- und Frühlingsfingerkraut und andere Anzeiger für weniger fette Böden.


    Es gibt zwar Hundebesitzer, die mit Schaufel und Tüte ihren Hund begleiten, aber es gibt natürlich auch andere, die das nicht so eng sehen. Lokal kann es also durchaus gedüngte Stellen geben. <X oder für Pilzler :cool: ?


    Eigenschaften der Fruchtkörper:
    Hutfarbe: weißlich (altweiß), die Bilder kommen mir zu bräunlich vor.
    hellbräunlichen Schuppen ab etwa halber Strecke zum Rand. Die Mitte nicht beschuppt.
    Hutbreite: 5,5 cm ; 7 cm;
    Lamellen: jung: rötlich, alt: schwarzbraun; nicht "bewimpert".
    Hut, Geruch:
    junges Exemplar: deutlich, interessant, meiner Meinung nach nicht nach Anis, nicht unangenehm, aber mir fällt nichts passendes ein.
    altes Exemplar: in etwa wie ein Schiefknolliger Anischampignon mit schwarzbraunen Lamellen, den ich zwei Tage davor in der Hand hatte. Also doch Anis?
    Geschmack: nicht probiert wg. der Hunde
    Sporen: schwarzbraun, 7,2 µ x 4,7 µ; Q=1,53
    Huthaut: leicht bis zur Mitte abziehbar
    Stiel: Länge in etwa wie die Hutbreite; Stiel unten etwas schmaler, nicht keulig, rund.
    Stiel-Verfärbung: aufgeschnitten auf festen Druck mit Taschenmesser nach einiger Zeit gilbend
    Ring: Reste vorhanden, nach unten öffnend



    Hier diese Bilder stammen vom 13. Juni diesen Jahres


    (1) Hier das junge Pärchen, die Lamellen waren noch in etwa rosa. Hutbreite: ca 5 cm.


    (2) Das große Exemplar


    (3) Ein liegendes Exemplar


    (4) so sehen Fleisch und Lamellen aus:


    (5) Fleisch des Stiels nach Druck mit dem Taschenmesser gilbend


    (6) Der Standort


    Am folgenden Tag waren die verbliebenen Hüte grau statt weiß.


    Leider bin ich beim Bestimmen zu keinem Ergebnis gekommen. Im Hinterkopf war der Wiesen-Egerling, der das Bestimmen in eine falsche Richtung gelenkt hat.


    Leider sind die Egerlinge nur kurzlebig. Für weitere Versuche muss ich darauf hoffen, dass sich noch welche zeigen, hoffentlich dieselbe Art.


    Wer kann mir da weiterhelfen?


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend,
    ein paar Meter von dem Hainbuchenröhrling entfernt
    http://www.pilzforum.eu/board/…ines-hainbuchenroehrlings
    habe ich am 1. Juli einen Täubling gefunden, der leider umgetreten worden war. Vermutlich war ich das selbst; der Pilz stand direkt neben dem Trampelpfad (= ein Pfad für Trampel ;) ) , war aber stark von Laub bedeckt, das auch auf dem Hut zu festgeklebt hat.


    Normalerweise versuche in bei Täublingen keine Artbestimmung, fotografiere sie nur und benenne sie Russula spec. . Aber da nun mal die paar Brocken da lagen habe ich sie aufgehoben und daran gerochen:
    Es gab keinen Zweifel, ein intensiver Geruch nach Heringslake, unverkennbar. Für mich war das der erste Fund von einem Heringstäubling :) .


    Standort: typischer Waldmeister-Buchenwald, Boden lehmig-basisch. Baumarten: Rotbuche, Hainbuche, gelegentlich Berg-Ahorn.


    (1) Fleisch und Stiel fest, Geruch: nach Heringslake
    Huthaut vom Rand her nur ein kurzes Stück abziehbar


    (2) Stiel: 4,5 cm hoch, unten 3,0 cm breit, oben 1,5 cm breit. Allerdings sollte der Stiel weiß sein (Gröger) ?


    (3) Lamellen eines größeren Bruchstücks


    (4) Etwa 5 Minuten nach den vorigen Fotos sind die Lamellen schon deutlich dunkler geworden.


    Vom Standort her, den Farben, der nur kurz abziehbaren Huthaut war meine Vermutung:
    Buchen-Heringstäubling (Russula faginea)


    Nur: weitere Indizien für eine Bestätigung gingen schief.


    Sporenabwurf: da kam nichts, außer ein Fitzelchen ocker. Für die Unterscheidung zu ähnlichen Arten braucht man mehr. Vielleicht war der Fruchtkörper noch zu jung. Wenn die Sporen noch nicht reif = voll entwickelt sind: lohnt sich dann die Messung der Sporen?


    Es könnte daher auch sein, dass die Hutfarben noch nicht voll ausgebildet sind.


    KOH: minus (ok)


    Eisensulfat (FeS04): müsste grünlich sein, ich sehe aber nur grau. Mit ganz viel guten Willen: olivgrau.
    Es gibt auch noch Täublinge mit Geruch nach Heringslake, die nicht zur Untergattung der Heringstäublinge gehören. Die sollten sich rosa verfärben, wenn ich es richtig verstanden habe. Rosa trifft noch weniger zu.


    Zur Sporenornamentik kann ich mangels geeigneten Voraussetzungen nichts sagen.


    Es ist nicht so einfach, den Überblick zu behalten. Aber von den Heringstäublingen, die mit Laubbäumen zusammen leben, gibt es nicht so viele, etliche sind spezialisiert (nicht auf Rotbuche). In Frage käme eventuell der Olivbraune Heringstäubling (Russula cicatricata).


    Vielleicht hat jemand Erfahrung mit den Heringstäublingen?


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend Mausmann,
    vielen Dank für die Blumen. Es macht mir Spass, die Entwicklung von Pilzen zu verfolgen. An diesem Standort, einem Waldbereich von nicht mal 50 m x 50 m, finde ich fast immer etwas, sofern es nicht allzu trocken ist wie in letzter Zeit. Leider war ich davor letztmals am 24. Juni in dem Wäldchen. Ein ein junger Pilz dieser Art ist im Buchenlaub nicht so leicht zu erkennen. Natürlich wäre es interessant zu wissen, ob der Fruchtkörper schon vor dem Regen gewachsen ist.


    Den Taschenspiegel kann ich nur sehr empfehlen. Nur dadurch habe ich die Möglichkeit, einen Einzelpilz längere Zeit zu beobachten. Bei größeren Pilzen kann man problemlos kleine Dreiecke aus dem Hut herausschneiden, wenn man Geruchs- oder Geschmackproben nehmen will.


    Mit der Puderquaste habe ich noch nicht gearbeitet :D , aber gelegentlich mit der Gammakorrektur bei zu dunklen oder zu hellen Fotos.


    Aber Profi-Pilzmesser haben einen Pinsel an einem Ende, zum Säubern der Pilze. Damit könnte man die Pilze auch pudern und verfälschen. ;)


    Viele Grüße
    Lothar

    Liebe Pilzfreundinnen und -freunde,
    nach etwas Regen vor ein paar Tagen gab es hier sogar ein paar Pilze zu sehen. Einen davon will ich hier vorstellen. Ich bin mir relativ sicher, dass es sich um den Hainbuchenröhrling = Hainbuchenraufuß ((Leccinum pseudoscabrum, syn. L. carpini und L. griseum) handelt.


    Standort: Laubwald mit Rotbuche, Hainbuche, einzelne Bergahorn. Im Jungaufwuchs etliche Roteichen, die keimen hier sehr gut. Ich möchte wissen, wo der zugehörige fruchtende Baum steht.


    In unmittelbarer Nähe stehen Rotbuchen und Hainbuchen.


    Mittelhessen, nördlicher Vogelsberg (Gemeinde Mücke). Im Untergrund basischer Basalt, darüber lehmige Erde. Oberfläche stellenweise Waldmeister, ein paar Meter weiter Weißliche Hainsimse (Luzula luzuloides). Da es sich um einen Mykorrhizapilz handelt, ist das vermutlich nicht so relevant.


    29. Juni


    (1) Mein erster Eindruck, alles noch feucht vom Regen. Die Hutoberfläche hat viele Dellen.


    (2) Stielbasis freigelegt


    (3) Blick mit einem Taschenspiegel unter den Hut (links), rechts = Hut von oben. Die Röhrenschicht steht sehr weit entfernt vom oberen Stiel!


    1. Juli


    (4) An Fraßstellen ist das Hutfleisch dunkel verfärbt.


    (5) Die Röhrenschicht ist nicht mehr ganz so hell


    (6) Das Hutfleisch verfärbt sich relativ langsam. Nach zwei Minuten sah es so aus:


    (7) Nach etwa 6 Minuten, ist die Verfärbung deutlich dunkel-violett


    3. Juli


    (8) Es geht bei sommerlichen Temperaturen (um 20 Grad und mehr) dem Ende zu. Geregnet hat es seit dem ersten Foto nicht mehr.


    [Update:]
    Die eingedellte Hut-Oberfläche, die Hutfarbe, die Verfärbung, der große Abstand der Röhrenschicht vom Stiel, die Stielnatterung Schüppchen auf dem Stiel und dessen Längsrillen passen zum Hainbuchenröhrling, ebenso die Hainbuche als Begleitbaum.


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend,
    zur Frage nach Kalkgebieten in Hessen. Die Geologische Karte 1:300.000 gibt es als download beim Hessischen Ministerium für Umwelt und Geologie:


    http://www.hlug.de/fileadmin/d…ogie/geologie/guek300.pdf


    Am besten: man lädt sich die Karte auf den PC und öffnet sie dann 2x:
    einmal die Legende (was die Farben und Zahlen bedeuten) und zum andern die interessierende Region.


    Kalkgebiete (nicht ausschließlich): blau (Nr. 60) aus dem Devon, das heißt aus dem Erdaltertum.
    (rosa (Muschelkalk, Nr. 31-34) kommt in der Region Gießen / Wetzlar nicht vor),


    Wenn Ihr das Gebiet um Gießen / Wetzlar anschaut: dort sind die 60er Gebiete immer nur kleine Bereiche, alle aus dem Erdaltertum (Devon), das ist mit dem Jura in der Fränkischen und Schwäbischen Alb oder dem Oberpfälzer Jura nicht zu vergleichen. Meistens hat man die oder die Alpen im Kopf, wenn man an Kalkgebiete denkt.


    Zurücknehmen muss ich meine Aussage, dass der Dünsberg aus Basalt besteht. :shy:
    Der Berg sieht nur so aus wie viele der Vulkankegel in Mittelhessen.
    Er ist besteht aus Kieselschiefer.
    http://www.duensberg-verein.de/duensberg/duensberg.htm


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo,
    laut dem Blog der Tagesschau war durchaus geplant, die Verordnung vor der Sommerpause, dh während der WM, durchzuziehen. Das scheint aber im Moment nicht mehr der Fall zu sein:
    http://blog.tagesschau.de/2014…tere-plaene-mit-fracking/
    Trotzdem sollte man, wo auch immer, dazu Stellung nehmen.
    Die Einschränkung in Bezug auf die Wasserschutzzonen ist ein Witz.
    Hier in meinem Ort war das schon im Kleinen zu sehen: die Wasserschutzzone 3 machte einen Bogen um den Friedhof. Wie gut, dass sich das Wasser daran hält.


    Ich habe gelegentlich solche Aktionen bei Campact unterzeichnet, aber natürlich nicht alle. Die erfolgreichste Aktion war die Teilnahme von Campact zusammen mit anderen Organisationen gegen die EU-Kommissionspläne zur Privatisierung der Wasserversorgung.


    Anfangs hatte ich nach der ersten Unterschrift noch Emails von einer ähnlichen, internationalen Initiative bekommen, deren Name ich vergessen habe. Dort gab es Initiativen, mit denen ich überhaupt nicht einverstanden war. Die Abbestellung der Emails hat problemlos geklappt.


    Ansonsten habe ich nicht den Eindruck, dass durch die Unterschrift Spam-Mails generiert wurden. Natürlich wird man gelegentlich um finanzielle Unterstützung gebeten, aber das macht Wikipedia ja auch.


    Was ich nicht mache: alles unterschreiben. Es gibt schon Abstufungen in der Relevanz. Sonst werden diese Aktionen noch schneller ignoriert, denn natürlich ist es einfacher, so eine Petition zu unterschreiben, als selbst aktiv zu werden. Aber die Zahl der Unterschriften gegen die Privatisierung der Wasserversorgung war schon beeindruckend.


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo Ingo,
    vielen Dank :thumbup:


    Darauf wäre ich nicht so ohne weiteres gekommen, obwohl ich im Nachhinein gesehen habe, dass die Art im Forum gelegentlich abgebildet wird.


    In der Roten Liste der Großpilze Hessens hat er den Status "D", Verbreitung ungenügend bekannt. Sowas freut mein Anfängerherz besonders :)


    Einen schönen Beitrag gibt es vom leider verstorbenen Werner Pohl (Aphyllopower) in seinem Blog


    http://aphyllopower.blogspot.d…uttulatus-getropfter.html


    Viele Grüße
    Lothar