Hallo,
vielen Dank für die Hinweise auf Amanita lividopallescens , insbesondere Gerd für die Zusammenstellung der Merkmale aus Büchern, die ich nicht habe.
Besonders hilfreich: bei den Sporen wird für den Quotienten Q < 1,15 angegeben. Bei Gröger kommt man zu A. lividopallescens nur, wenn man im Schlüssel "Q = 1,2 oder mehr" wählt.
Ich war ein paar Tage nicht dazu gekommen, mich genauer um die Bestimmung zu kümmern. Gestern bin ich noch einmal zum Standort gefahren. Die Exemplare vom ersten Besuch waren noch vorhanden, aber stark eingeschrumpelt. Es gab aber einige neue Exemplare. Ich hoffe, dass ich dieses Mal die wesentlichen Merkmale fotografiert habe. Dazu habe ich allerdings drei Pilze unterschiedlichen Alters gebraucht.
Das jüngste Exemplar
(8) Ca 5 cm Hutdurchmesser, mit Velum-Rest
(9) Seitliche Ansicht
(10) Stielbasis mit Volva im Detail
(11) Volva etwas abgezogen: innen ähnlich wie der Hut gefärbt
Das mittlere Exemplar (9 cm Hutdurchmesser)
(12) Zwei Volva-Schichten: die innere dicht anliegend. Die äußere locker anliegend, innen in etwa ockerfarben. Aber was ist da in diesem Bereich grau? Mir war das vor Ort nicht aufgefallen. Evtl. nur ein Schatten beim Fotografieren?
Die Natterung löst sich im unteren Drittel und in der Mitte gürtelförmig ab
(13) Hier sieht es so aus, als ob es in der Mitte einen Gürtel gibt. ???
Das älteste Exemplar an diesem Tag (11 cm Hutdurchmesser)
(14) Die Volva-Reste waren im Erdreich stecken geblieben. Die abplatzenden Stielbereiche: ist es das, was in den GPBW Bd 4, S. 24/25 so beschrieben wird: "Stiel ... sich später ringartig-sparrig ablösend"?
(15) Der Stiel ist innen hohl
Begleiter:
(16) Es gab noch junge Exemplare, nur müsste man zum genaueren Untersuchen in die Weißdornhecke kriechen, aber vorher mit einer Heckenschere etwas auslichten. Im Vordergrund: Raues Veilchen (Viola hirta)
(17) Ob die beiden zur selben Art gehören???
(18) Als Mitgesellschafter auch noch in der Hecke zu finden: Speitäublinge (ich habe ein anderes Exemplar probiert) und ein anderer Scheidenstreifling, ich vermute den Grauen Scheidenstreifling (Amanita vaginata). Das ist auf die Entfernung aber geraten.
Die letzten drei Bilder sind nur zur Information pber den Standort, nicht als Bestimmungsanfrage gedacht.
Die Mikroskopie muss ich noch erledigen, ich wollte erst mal diesen Teil vorstellen.
Was mich einerseits beeindruckt: die arttypischen Eigenschaften sind bei den verschiedenen Exemplare sehr unterschiedlich ausgeprägt, zum Teil fehlen sie im jeweiligen Entwicklungsstadium.
Ich bin mir nicht sicher, ob die gefundenen Merkmale die Vermutung
"Amanita lividopallescens (Bleicher Scheidenstreifling (Gröger) bzw. Ockergrauer Scheidenstreifling (GPBW))"
bestätigt wird oder durch die Einschnürung in Bild (10) bzw. die möglicherweise grauen Bereiche in Bild (12) und (13) in Frage gestellt werden.
Viele Grüße
Lothar