Beiträge von Waldpilz

    Hallo Björn,


    Danke für Deine ausführliche Antwort.


    Pfifferlinge sind seltsam.
    - So wie du schreibst, sind sie in jungen Fichtenwäldern anzutreffen, die kaum Licht durchlassen. Diese Pfifferlinge stellen nach meiner Beobachtung nach einigen Jahren das Wachstum ein. Dann kommt allerdings ein verstärktes Aufkommen von Boletus edulis oder Fichtenreizker.
    - Dann habe ich aber Pfifferlingplätze am Wegesrand unter Kiefer und eingestreuter Birke, bei denen jede Menge Licht hinkommt. Hier sowohl im Moos (lehmiger Untergrund) als auch im trockenen Kiefernadelstreu. Bei diesen Pfifferlingsplätzen ändert sich das Aufkommen nur in den Jahren mit geringer Niederschlagsmenge. Langfristig bleibt das Mykorrhizia aber bestehen.
    - Dann habe ich noch Moosgräben, in denen ich schon als Krabbelkind die Pfiffer gesammelt habe. Grenze Eichenwald mit eingestreuten Kiefern zu lichtem Birkenwäldchen. Diese Stellen sind ein sicheres Pfund.


    Deiner Aussage: "Ein Wald, sofern da Arten der Fagales oder Pinales vorhanden sind, kann hinsichtlich der Mykorrhizen ein extrem komplexes System sein, welches durch viele äußere Einflüsse verändert wird (menschliche Einflüsse, Umwelteinflüsse, Klimaveränderung, CO2-Gehalt usw.)" kann ich voll zustimmen und dies im positiven Sinn.


    Unser Pfifferlingsaufkommen hat in den letzten Jahren insgesamt zugenommen.


    Pilze sind doch irr und dadurch so interessant.


    LG Helene

    Hallo,


    seit Jahrzehnten suche ich im selben Gebiet nach Pilzen. Dabei fällt mir auf, daß z. B. bei Pfifferlingen, die unter oder bei Fichten wachsen, das Wachstumsaufkommen von der Größe der Fichte abhängt. Ab einer Größe von 4 Metern nimmt die Anzahl der Fruchtkörper stark ab oder erlischt vollkommen.


    Da ich annehmen, daß ich nicht die Einzige bin, der das auffällt, würde mich interessieren, was die anderen Pilzsucher dazu sagen. Oder gibt es Fachleute, die genau wissen wie das zusammenhängt? Alter der Bäume, Alter der Mykorrhiza? Keine Ahnung. Ich frag einfach mal ins Blinde.


    Grüße von Helene

    Hallo abunzu,


    bei Deinem Bild beschützt der Steinpilz seinen Steinpilzanzeiger, den Fliegenpilz.
    Da frage ich mich, wer war zuerst da? Und so wie es ausschaut der Steinpilz. Also war dann der Steinpilz der Anzeiger für den Fliegenpilz. ;)


    LG Helene

    Hallo Andreas,


    schöne Bilder. Es ist faszinierend in welchen unterschiedlichen Formen und Farben Pilze vorkommen.


    Ist die Natur nicht erstaunlich?


    LG Helene

    Da ich gerade dabei bin verschiedene Uploadprogramme durchzuprobieren, hier ein Steinpilz aus dem Jahr 2010:



    Ich finde es immer interessant wie die Pilzschübe in verschiedenen Waldgebieten auftreten.


    Dieser Pilz war 2010 der einzige Steinpilz in einem Waldstück, das 2002 übersät war mit Steinpilzen. Nach dem Trockenheitsjahr 2003 wuchs dort jahrelang kein Pilz mehr. Es war als ob sämtliche Myzel auf Jahre ausgetrocknet waren. 2011 wieder kein Steinpilz, aber an den Rändern zum Weg hin viele Rotkappen, Birkenpilze und Pfifferlinge.


    Mal schauen wie das jetzige Jahr wird.

    Hallo,


    An einer Birke voller Birkenporlinge fand ich diese Baumpilze, die ich nicht in meinen Büchern finde:




    Die Größe war bis 3 cm. Unterseite Leisten. Beim Anfassen etwas latschig.

    Hallo Hübchen,


    Danke für Deine Antwort. Mit dem Monat Mai kommen wir schon näher an den April ran.


    Übrigens seit zwei Tagen bin ich auch stolze Besitzerin von den Großpilzen Baden-Württembergs, Band 2. Gleichzeitig habe ich mir Rita Lüders Grundkurs Pilzbestimmung gekauft. Sehr empfehlenswerte Bücher. Mit denen gehe ich momentan statt Krimi sogar ins Bett.

    ist es möglich, das Rotkappen im April wachsen?


    Hintergrund der Frage ist:


    Ich erinnere mich an einen Spaziergang mit meinem Großvater am Ende der Osterferien, bei dem wir eine ausgewachsene Rotkappe am Rande des Weges fanden. Neben der Rotkappe waren noch Schneereste. Das Bild der Rotkappe mit dem Schnee, der Grund für den Spaziergang, dies alles habe ich noch genau vor meinem inneren Auge. Jahrelang wurde in der Familie noch über den Fund gesprochen, nur nach Jahrzehnten glaubt mir dies heute kein Mensch mehr.


    Vom Datum her müßte es der 20.4. oder 21.4.1963 oder ein Jahr später der 4.4. oder 5.4.1964 gewesen sein. Ein anderes Datum kommt nicht in Betracht.


    Genau der gleiche Wald ist noch immer mein Pilzgebiet. Es wachsen immer noch Rotkappen an diesem Weg. Die alte Fundstelle kann ich auf etwa 20 Meter eingrenzen.


    Also ist es möglich, daß Rotkappen im April schon wachsen?
    Oder trügt mich meine Erinnerung total.


    Helene

    Unbillen?


    Oh Mann, was mich im Wald alles aufregt, da könnte ich anfangen und nicht mehr aufhören.


    Zuallererst, wenn die Leute ihren Dreck im Wald lassen. Manche machen es zu Fleiß, wie dies hier:



    Alle paar Tage hingen neue Zigarettenschachteln im Wald, wahrscheinlich hat er (sie) jedesmal, wenn er einen Pilz fand, eine Schachtel hingehängt. Dasselbe kann man mit Dosen erleben.
    Oder Bonbonpapierchen. Da wußte ich gar nicht wieviel verschiedene Geschmacksrichtungen es von einer einzelnen Eukalyptussorte gibt.


    Am schlimmsten für mich ist aber, wenn ich mich bücke um einen Pilz abzuschneiden und auf einmal springt mich ein Hund an und hängt sich über mich. Im ersten Moment weiß man nicht was los ist und kriegt fast einen Herzinfarkt. Also diese Hundebesitzer machte ich dann so zur Schnecke, daß sie jedesmal wenn sie mich sehen, sofort eine andere Richtung nehmen.


    Jetzt bin ich neugierig, was die anderen schreiben.

    Hi lumbie,


    ihr glücklichen Oberpfälzer. Ihr bekommt den Regen ab, der bei uns in Mittelfranken fehlt. Deshalb fahren viele in die Oberpfalz um dort Pilze zu suchen.


    Bei uns war dieses Jahr steinpilzmäßig ein Graus. Minimale Schübe gab es Mitte Juni, Anfang Juli und dann nur noch vereinzelte Funde. Dafür Mengen von Pfifferlingen und Rotkappen. Auch ganz nett.


    Grüße von Waldpilz

    Hi Ralf,


    damit hast Du Dir aber Mühe gemacht. Sehr anschaulich erklärt :thumbup:


    Kennst Du Dich auch bei Täublingen aus? Trotz mehrmaligen Vorträgen und Pilzwanderungen mit der NHG Nürnberg verzweifel ich an den Russulas. Immer wieder lang ich daneben. Ich kenne alle Merkmale und *peng* wieder einen falschen probiert.


    Grüße Waldpilz

    Hallo hct,


    nur Deine ersten zwei Bilder sind Pfifferlinge. Bei den Pfifferlingen hast Du Leisten, die am Stiel etwas herunterlaufen. Man kann sagen, daß der Stiel nur die verdichteten Leisten sind.


    Bei Deinen Bildern drei und vier siehst Du Lamellen mit Ausbuchtung zum Stiel hin. Das ist definitiv kein Pfiffer.


    Auf meinem Bild sind alle Pilze normale Pfifferlinge. Die unterschiedlichen Formen und Farben hängen vom Standplatz und sonstigen Einflüssen ab.

    Irres Pilzjahr,


    eigentlich wollte ich nach drei Wochen Waldabsenz schauen, ob der Hallimasch schon da sind. Hallimasch war nicht aber dafür frische Pfifferlinge und Reizker :P




    Ansonsten noch einige ältere Rotkappen