Über die Farbstoffe der Pilze wissen die Chemiker bereits erstaunlich viel. Die Frage, wie diese Farbstoffe entstehen, ist wohl nicht so einfach zu beantworten, doch Aussagen über die Art der Farbstoffe sind in großem Umfang möglich.
Zuerst einmal eine negative Aussage: Pilze besitzen kein Chlorophyll. Selbst wenn sie grün gefärbt sind: Chlorophyll fehlt und damit auch die Fähigkeit zur Photosynthese.
Und hier sind ein paar Daten über auffällige Pilzfarbstoffe:
Die orangefarbige Milch des Edel-Reizkers (Lactarius deliciosus) geht auf Guaian-Sesquiterpene zurück, die wir offensichtlich nur schlecht in unserem Stoffwechsel abbauen können. Daher kann der Urin nach dem Genuss von Reizkern eine braunrote Farbe aufweisen.
Beim Fichtenreizker (Lactarius deterrimus) enthält die orangefarbene Milch Lactarofulvenol, das an der Luft zu einem grünen Farbstoff (vgl. alte Fichtenreizker!) oxidiert wird.
Der Pfifferling (Cantharellus cibarius) enthält tatsächlich Carotin (vgl. Karotten, Eigelb).
Auch die gelborange gefärbten Sporenkörper des Schwefelporlings (Laetiporus sulphureus) enthalten ein Carotinoid (Laetiporxanthin).
Im Goldröhrling (Suillus grevillei) beruht die gelbe Färbung dagegen auf den Grevillinen.
Beim Schwärzenden Saftling (Hygrocybe conica) wird an Druck- oder Schnittstellen DOPA (3,4-Dihydroxyphenyl-alanin) freigesetzt, das durch Reaktion mit dem Luftsauerstoff zu einer Schwarzfärbung des Pilzes führt.
Weiter Informationen im Taschenlexikon der Pilze Deutschlands von Guthmann/Hahn/Reichel.
H Gr Dryocopus