Hallo Martin
Vielleicht kann ich hier auch noch ein paar Arbeitshypothesen einwerfen...
Bild 2: Ja, das sollte Xanthoparmelia pulla sein. Ich selbst habe die Art noch nicht gesehen (kommt bei uns in S-H offenbar nicht vor), aber so soll sie wohl aussehen.
Bild 4: Xanthoparmelia conspersa: Da gehe ich mit.
Bild 9: Hübsches Mosaik aus diversen Arten, die typischerweise auf Beton, Kalkstein oder aber staubimprägniertem Silikatgestein vorkommen. Xanthoria elegans, Physcia caesia und Lecanora muralis sind klar. Die zitronengelben kleinen Knubbel (tlw. auch mit Apothecien) am linken Bildrand sollten zu Candelariella aurella gehören. Die Caloplaca im unteren Bildbereich unterhalb der Xanthoria elegans dürfte C. crenulatella sein. Das graue Lager rechts von der Caloplaca scheint mir Aspicilia contorta zu sein.
Bild 10: Könnte man mal mit Lecidella stigmatea vergleichen. Häufige Art auf basischem Gestein.
Bild 11: Wohl Aspicilia contorta.
Bild 12: Etwas schwieriger. Könnte eine stark verunstaltete Lecanora muralis sein; jedoch sehe ich eigentlich keine wirklichen Ansätze von blattlappenartigen Strukturen. Sofern hier tatsächlich eine reine Anhäufung nur von Apothecien vorliegt, dürfte dann entweder Lecanora polytropa oder L. stenotropa vorliegen (lassen sich mikroskopisch anhand der Sporenbreite unterscheiden (stenotropa hat recht schmale Sporen, polytropa eher etwas breitere)).
Bild 13: Das sollte Physcia caesia sein, stark verunstaltet durch einen lichenicolen Pilz (vermutlich Polycoccum pulvinatum). Letzterer bildet auf Physcia caesia und Ph. dubia gallenartige Strukturen (Knubbel), die zahlreiche eingesenkte schwarze Perithecien tragen, die nur mit der Spitze (dem Scheitel) rausragen. Lässt sich mikroskopisch gut ansprechen. Wenn Du das Bild stark vergrößerst siehst Du überall auf dem Thallus zahlreiche schwarze Punkte (die mutmaßlichen Scheitel der eingesenkten Perithecien des mutmaßlichen Pilzes...) .
Bild 14: Collema crispum sollte passen.
So lässt sich doch auch auf wenigen Metern einer auf dem ersten Eindruck recht lebensfeindlichen Struktur doch so einiges entdecken, wenn man nur genau hinschaut.
Grüße aus dem Norden
Patrick