Aus meinem Tagebuch:
Glück gehabt
Das Jahr ist bisher wirklich nass
es treibt mich in den Wald.
Pilze suchen das macht Spaß
auch wenn schon wieder Donner hallt.
Pilze heuer überall.
Die Brombeerranke wehrt sich.
Schnell bringt sie mich hier zu Fall.
Sie wollte es ganz sicherlich!
Bin sowiso schon schlecht gelaunt.
In den Pilzen viel Getier!
Das hat mir meine Frau posaunt,
die Quittung krieg ich hier.
Ich stolper über Stock und Stein,
das Dickicht kratzt mich blutig.
Heute ist der Wald gemein,
das macht mich etwas wutig.
Nun fängt es wieder an zu regnen,
der Wind braust durchs Gebüsch!
Ich möchte keinem Tier begegnen,
vor Schweinen grausts mich fürchterlich!
Dunkel wirds, ein Blitz der zuckt!
Wohin soll ich mich verkriechen?
Ich hab wohl zuviel aufgemuckt
und Gott kann mich nicht riechen!
Die Fichte hier ist ziemlich dicht,
drum stell ich mich dort unter.
Doch plötzlich ist ein grelles Licht
ich geh in Donner unter!
Rinde spritzt! Ein Stamm gespalten!
Der Schock kann gar nicht größer sein.
Ach hab ich mich doch dumm verhalten,
erleide nun die größte Pein.
Zum Glück wars nur der Nachbarbaum.
Er war wohl etwas größer.
Eigentlich begreif ichs kaum
Natur kann noch viel bößer.