Beiträge von MadHatter

    Also, ich hatte vorletzte Woche im Raum Hirzenhain (Wetterau) den größten Steinpilzfund meiner "Sammlerlaufbahn" gemacht. Auch Hexenröhrlinge, Rotfüße und Perlpilze gab es in rauhen Mengen; das ist übrigens der Westrand des Gebietes, dass man im Frühmittelalter "Buchonien" nannte, so als kleiner Tip, in welchen Ecken man gucken sollte.
    In meinem eigentlichen Sammelgebiet, dem östlichen Taunus, tat sich bis Freitag - da war ich das letzte Mal im Wald - aber noch nicht viel. Ich denke, da hat der sehr heiße Sommer einiges angerichtet. Der Taunus ist ohnehin nicht sehr wasserreich und die Niederschläge im August haben wohl für das nötige Wachstum noch nicht ausgereicht. Ich denke aber, dass es jeden Moment losgehen kann, das Wetter ist seit letzter Woche deutlich pilzfreundlicher geworden.

    So, mal wieder ein Taunus-Report, summiert aus Sammeltagen an vier verschiedenen Stellen letzter Sonntag, Mittwoch, Freitag und heute:


    1. Bei den Röhrlingen siehts mau aus: ganz selten mal eine Marone, von Steinpilzen höchstens mal ein Gerippe, keine Hexen und Rotfüße. Nur der stets robuste Lärchenröhrling ist häufiger zu sehen.
    2. Parasole hab ich an den besuchten Stellen nicht gefunden, auch nur einen Waldchampignon. Allerdings sah ich in den letzten Tagen öfters mal Parasole am Straßenrand, stehen wohl in anderen Wäldern. Selbst die Hallimasche gönnen sich nach einem Auftakt vor zwei Wochen ne Pause.
    3. Giftpilze dagegen teilweise massenhaft, der grüne Schwefelkopf ist generell häufig, aber auch Knollis treten gehäuft auf.
    4. Eine gute Zeit scheint es für die "Sonderlinge" zu sein: Krause Glucken habe ich eine gefunden, Semmelstoppelpilze sind sehr häufig, ebenso der Trompetenpfifferling. Nach vier Jahren habe ich heute endlich auch mal im Taunus Herbsttrompeten gefunden, und zwar sehr viele. Allerdings weitab von meinem üblichen Sammelgebiet, in Buchenwäldern nahe dem Ort Schwickershausen, wo ich eher zufällig gelandet bin. Und dann noch einen Erstfund - ein paar Eselsohren standen auch dabei.

    Heute bin ich mal "normal" über den Altkönig gewandert, habe sozusagen nur vom Wegesrand gesammelt. Die Wälder sind voll mit Pilzen. In einem so frequentierten Gebiet wurden die Steinis natürlich rausgepickt, fand trotzdem einige, außerdem Maronen ohne Ende. Lachs-und Fichtenreizker gabs auch in rauen Mengen, natürlich auch Ziegenlippe, Rotfuß und Goldröhrling, noch wenig Champignons und Parasole. Auch der Schwefelporling war zu sichten. Giftpilze waren relativ wenig zu sehen, natürlich Pantherpilz, die Fliegenpilze scheinen hingegen erst im Kommen zu sein, grüne Knollis bisher gar nicht.


    P.S: ganz nebenbei muss hier aber wieder mal gesagt werden, dass der Altkönig mit Abstand der schönste "Berg" im Taunus ist, mit wunderbarer Aussicht und im Vergleich zum Großen Feldberg etwas entrückter und idyllischer.

    So, dieses Wochenende ging es los. Ich war in der Nähe der Saalburg unterwegs. Es gab massenhaft Steinpilze, vor allem noch jüngere. Auch Flockis und Birkenpilze gab es einige, die Maronen kommen verhalten, aber dafür dieses Jahr auch recht früh. Bei den Röhrlingen wurden außerdem viele Lärchenröhrlinge und wenige Hohlfußröhrlinge gesichtet. Sammelt man für den Kochtopf, ist etwas Vorsicht geboten, den Gallenröhrlinge in allen Varianten stehen auch immer mal mittendrin. Außerdem Perlpilze und Täublinge in allen Fraben.

    In den schönen Wäldern am Taunushauptkamm ist es Speisepilz-mäßig noch nicht so wild. Bin heute mal in eine neue Gegend gelaufen, von Neu-Anspach bis auf 600 Meter Höhe. Es tut sich viel, aber abgesehen von Täublingen findet man noch nicht viele Speisepilze. Ich sah Dutzende von Gallenröhrlingen, ist leider mal wieder so ein Jahr, und habe schon früher beobachtet, dass auch keine Steinpilze wachsen, wenn die kommen. Ein paar frühe Maronen gab es schon. Häufig zu sehen war auch noch der Samtfußkrempling.


    Wenigstens gabs mal wieder zwei Erstfunde: Strubbelkopfröhrling und Schwefelporling.

    Heute fand ich mehr durch Zufall - hielt kurz nahe eines Sportplatzes an - noch mal zwei herrliche, große Champignons. Doch leider entpuppten sie sich als giftige Perlhuhnchampignons. Trotzdem gut: Erstfund.


    Das bringt mich zur Jahresbilanz.
    Ein langer Winter und ein trockener Sommer stellte die Geduld der Pilzfreunde im Taunus lange auf eine harte Probe - nur ab und zu ein Flocki war mal zu holen. Wenn ich mich recht entsinne, kamen die Speisepilze erst ab dem 20. September - dann aber gewaltig. Besonders Anfang Oktober herrschte eine regelrechte Steinpilzschwemme. Auch sonst war alles da, was das Herz begehrt: Krause Glucken, Reizker, diverse Champignons, und alle weiteren Röhrlingsarten, die ich hier in der Vergangenheit beobachten konnte (Rotfuß, Goldröhrling, Ziegenlippe, Kuhröhrling, Marone, Hohlfußröhrling, Pfefferröhrling) - nur der Gallenröhrling zeigte sich dieses Jahr nicht. Wir konnten es verschmerzen.
    Bei den Erstfunden hatte ich dieses Jahr Schmutzbecherling, Hundsrute und Schweinsohr zu verbuchen.
    In der Hochphase hatte ich das Gefühl, dass das Pilz sammeln immer populärer wird - so "voll" mit Sammlern hatte ich die Wälder bis dahin nicht erlebt.
    Es war auch ein ausgesprochenes Giftpilzjahr, jedenfalls gab es grüne Knollis ohne Ende, und ich hatte in den Vorjahren nicht so häufig von schweren oder tödlichen Vergiftungen gehört.
    Mein Hauptsammelgebiet war wieder das bewährte Köpperner Tal. Diesmal zog es mich aber auch mal wieder mehr an andere Stellen: tief in den Rosbacher Wald, ins Hinterland nach Sinkershausen und Wenkbach, in den Echzeller Wald und den Kloster Throner Wald bei Wehrheim. Überall wars gut, sicher auch saisonbedingt.


    Das war das Jahr - 2010!


    Ja, die Nebelkappen geben zur Zeit alles... gestern hatte ich hier meine erste Krause Glucke überhaupt gefunden und ein paar Herbsttrompeten gab es auch noch - heute habe ich einen stattlichen Parasol mitgenommen, nachdem sie für knapp 2 Wochen gar nicht zu sehen waren - könnte ein gutes Zeichen sein ! ;)


    Hallo Fusselhirn,


    würdest du verraten, wo du die Herbsttrompeten gesehen hast? Ich brenne regelrecht darauf, mal wieder welche zu finden, da der Pilz bei mir geschmacklich unter den Top 3 ist. An den Plätzen, wo ich sie 2010 massenhaft gefunden habe (Marburger Raum), haben sie sich leider bisher icht mehr gezeigt... [hr]


    Die Nebelkappe sammel ich auch nicht, habe ich sogar noch nie probiert. Mir missfällt da aus irgendeinem Grund schon die Optik.

    Eigentlich wollte ich dieses Wochenende gar nicht sammeln, aber bei dem herrlichen Wetter zog es mich einfach in den Wald.
    Diesmal habe ich eine andere Stelle probiert und bin einfach vom Forsthaus Winterstein aus den Limes entlang zur Kapersburg gelaufen. Festzustellen ist, dass es - auch ohne Steinpilze - eine herausragende Spätsaison ist - vielleicht weil es noch mal recht warm wurde. Mit Hallimasch und Nebelkappe steht um diese Zeit sowieso alles voll, es gab aber auch noch Unmengen an Fichtenreizker. Mich interessierten aber mehr die zahlreichen Maronen. Wenn ich gewollt hätte, hätte ich da locker 5-10 Kilo aus dem Wald holen können, aber ich hörte irgendwann auf. Was mich noch mehr überraschte, war, dass noch mal zahlreiche Wald- und Anischampignons nachkamen (während die Parasole fast weg sind).
    Außerdem erlebe ich einen Tag mit zwei Erstfunden auch nicht so oft: 1. Warziger Drüsling. 2. Esels- oder Hasenohr, das muss ich noch rausfinden.


    Letzteres würde ich mir vielleicht, wenn möglich, noch kurz überlegen. Die Glucke zählt zu der Gruppe Pilze, die einen ganz eigenen Geschmack haben. Die würde ich auch nie mit anderen Pilzen mixen. Ich empfehle, frisch zu probieren.

    Ich war früher auch der Meinung, die Röhren wären das Entscheidende. Vielleicht, weil es einfach gut aussieht. Musste mich aber selbst über die Jahre belehren. Bei größeren Steinpilzen, Flockis etc. schneide ich sie großzügig weg. Was die kleineren Röhrlinge - Maronen etc. - betrifft, mag ich sowieso die jungen Exemplare grundsätzlich lieber.
    Beim Trocknen bin ich da etwas großzügiger, da macht es nachher beim Zubereiten dann auch nicht mehr so viel aus.

    Die sieht sogar sehr gut aus. Ich hatte auch schon bräunlichere, m.E. kein Problem, solange die... äh... "Äste", "Blätter" fest und frisch sind. Ein bißchen spröde sind die Glucken, gerade an den äußeren "Extremitäten". Da bröckelt schon ein bißchen was ab beim Zubereiten. Auch deswegen erinnern sie mich irgendwie an Broccoli...


    Ich zitiere mal aus dem Buch: WELCHER PILZ IST DAS / Autor Flück


    Pilze eignen sich aber auch hervorragend für süßsauere Sossen die mit Banane und Zitronensaft verdickt werden. Mit anderen Früchten .....
    erhält man ebenfalls interessante Geschmacksnoten


    Sowas kann ich sogar ein wenig, da ich bisweilen auch Thai Curry etc. mache, wo auch Pilze prima reinpassen. Für diese Geschmacksrichtungen gibt es aber in der Regel null Toleranz in der Familie, da beiß ich auf (Zitronen)gras...


    Mach doch gegrillte oder gebratene Steinpilze, eh viel feiner als die leckeren Burschen in Sahne zu ertränken.
    In einer Pfanne Bratkartoffeln und Zwiebeln, in der anderen Steinpilze und Salbei, ein bischen Salz und Pfeffer, mehr braucht es nicht für ein perfektes Gericht.


    Das klingt gut... zumal ich sie selbst auch noch nie so scharf angebraten gegessen habe.

    Werde morgen vor ein neues Problem gestellt.... ich koche Steinpilze für entfernte Verwandschaft, die zu Besuch ist.
    Eine davon ist vegan.
    Ich mag am liebsten Steinpilzesauce mit Sauerrahm oder Sahne, das geht natürlich nicht. Ich dachte mir, die Veganerin kriegt einfach die Basis, und für den Rest füge ich den Sauerrahm später zu.
    Zu der veganen Basis würde dann gehören: Olivenöl, Knoblauch, Petersilie, etwas Brühe, Weißwein.
    Ich fürchte, dass es ohne die Sahne/den Rahm etwas weinlastig schmeckt, was könnte man da machen? Eventuell mit Tomatenmark versetzen? Oder was gäbe es da noch für Möglichkeiten?
    Manche nehmen ja Sojamilch, aber die finde ich geschmacklich wie alte Socken...


    Hallo Akik0,
    erst Mal viel Spass beim neuen Hobby. Ich bin viel in Oberhessen unterwegs und gelegentlich auch in der Gegend von Nidda, wo meine Eltern wohnen. Ich könnte gerne mal einige Sachen erklären, wenn ich dort bin, habe immer Spaß an der "Lehre". Allerdings ist es m.E. nicht so eine ergiebige Gegend. Selber habe ich dort nur im Harbwald und Borsdorf/Richtung Ober-Widdersheim geguckt, für den Anfang sieht man da schon einiges.
    Aber z.b. im Taunus, Westerwald oder Marburger Raum (übrigens direkt nördlich von Gießen im Krofdorfer Forst fängt es an) sind m.E. bessere Stellen. K.A., warum das so ist.

    Ich nehm ihn eigentlich nur für Mischgerichte, denn wie bei seinem "Vetter", dem Lärchenröhrling, finde ich ihn vom Eigengeschmack nicht interessant genug, um ihn alleine zu machen oder zu trocknen. Trotzdem kein schlechter Pilz. Das schmierige geht eigentlich schon beim Braten ausreichend weg (finde ich zumindest). Mehr stört mich, dass man ihn nicht völlig sauber kriegt. Manche schaffen es irgendwie, die Haut abzuziehen, ich habe das beim Kuhröhrling noch nicht hinbekommen.

    Heute mal wieder ein längerer Bericht.
    Ich hatte heute an der Pilzwanderung mit Peter Gwiasda/Wehrheim teil genommen. Für Leute, die häufig sammeln, lohnt sich das eigentlich nicht. Vor zwei Jahren war es noch umsonst, diesmal kostete es fünf Euro, und ich war in der irrigen Annahme, es gäbe mehr Programm und vor allem mehr "Wanderung". Im Prinzip schickt er aber die Leute eine halbe Stunde in den Wald, mit dem Ziel, alles ranzuschleppen, was sie finden. Dann werden die Arten grob sortiert und von ihm bestimmt, was das Zeug hält.


    Immerhin hatte man schön das Artenspektrum auf einen Blick und man sah definitiv, was es nicht gab - leider z.B. keine Herbsttrompeten, die im Taunus einfach nicht zu wachsen scheinen. Und ich lernte ein neues ergiebiges Waldstück oberhalb des Hofguts Kloster Thron kennen. Obwohl neben den ca. 50 Teilnehmern noch zahlreiche weitere Sammler da waren, war es für Steinpilze sehr ergiebig.
    Ohnehin herrscht eine Steinpilzschwemme, die einfach nur der Wahnsinn ist - so habe ich das hier noch nie erlebt. Dort und an meinem anderen Platz war der Steinpilz sogar der häufigste Röhrling.