Obwohl hier von beiden Seiten (jene, die mehr, und jene, die weniger fürs Sammelverbot sind), gute Argumente kommen, würde mich jetzt mal mehr die Frage interessieren, wie gewichtig die Sammelproblematik überhaupt für die Ökologie des Waldes ist.
Denn auch, wenn hier noch Gegenargumente kamen, überzeugt mich die Forschungsmeinung, dass das Sammeln, meinetwegen auch "Abgrasen" der Fruchtkörper wenig Einfluss auf das Wachstum des Pilzes hat. Hier scheint mir die Standortökologie gewichtiger zu sein. Und in diesem Zusammenhang wäre in punkto Sammelbeschränkung interessant: sind Pilzsammler für das Gesamtsystem Wald störender, genauso störend, weniger störend als Jäger, Forstpersonal, Mountain Biker, Jogger, Wanderer?
Einige von uns, auch ich selbst, gehen weiter von den Wegen weg und tiefer in den Wald rein - das kann man schon mal so feststellen. Ich rechtfertige das damit - Naturschutzgebiete mal außen vor gelassen - dass ich ja keinen Müll hinterlasse oder anderweitig bewussten Schaden anrichte, dass ich auch nicht mehr Lärm mache als ein Wildschwein, und vor allem, dass ich ja im Grunde genauso ein Recht dazu habe, im Wald zu sein, wie die dort lebenden Tiere.
Kann aber auch verstehen, dass die Förster lieber die "Wegsammler" haben, die nur punktuell die Wege verlassen, wenn sie etwas sehen.
Nur mal ein paar lose Gedanken, die mir noch zur Thematik einfallen:
"Display-Sammler": das fiel mir zu dem parallelen Thema mit dem Rentner ein, der 300 Steinpilze sammelte und die Zeitung benachrichtigt. In Internet-Zeiten habe ich schon hier und da den Eindruck, dass es auch Zeitgenossen gibt, die sich an der Menge berauschen und an den entstandenen Fotos.
Gewerbliche Sammler: habe ich bei uns erst zwei Mal erlebt. Es ist natürlich nicht toll, das ist klar; im zweiten Fall war es ein litauischer Kleinbus, so das ziemlich damit zu rechnen war, dass man die Ware später auf dem Markt als "baltisch" angedreht bekommt.
Ich frage mich aber, wie groß die Probleme durch diese Art Sammler sind. Habe den Eindruck, sie suchen sich eher "einfache", also gut erreichbare Stellen, die aber auch bis zum letzten abgegrast werden. Das ist natürlich ärgerlich gerade für die weniger aktiven Hobby-Sammler, die eher nicht drei Stunden nach besonders versteckten Plätzen suchen möchten. Allerdings ist diese Art des Sammelns, so verstehe ich es, in Deutschland ja auch verboten.
Massen-Sammler i. Allgemeinen: für mich wäre es einfach nichts. Ich esse gern Pilze, habe auch Freude am Bestimmen, Suchen und vor allem Finden. Nur: selbst wenn ich mir ein Pilzgericht selbst mache, eine kleine Menge trockne und vielleicht am Wochenende noch Bekannte einlade und Pilzrisotto, -nudeln etc. mache, brauche ich Freitags nicht mehr als 2 bis 2,5 Kilo zu sammeln.