Seit Kindertagen bin ich überzeugter "Dreher", wahrscheinlich, weil irgendjemand mir erzählt hat, dass das besser ist. Dass Schneiden dem Pilzorganismus jetzt mehr oder weniger schadet, glaube ich aber nicht. Ich glaube eher, dass die "Schneider" praktisch veranlagte Menschen sind, die sich die Pilze schon vor Ort zurechtschnippeln, damit sie daheim weniger Arbeit haben (was mich jetzt nicht so stört - gehört für mich dazu, dass auf dem Balkon gemütlich geputzt und gegebenenfalls noch mal nachbestimt wird).
Beiträge von MadHatter
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Ich war ja von meiner Prognose gestern schon überzeugt gewesen,
http://www.pilzforum.eu/board/…spause?pid=68100#pid68100
doch wie schnell die guten Speisesorten wieder hochkamen, hat mich sehr überrascht!
Bin mit Fokus auf Birkenpilzen in mein Lieblingsröhrlingswäldchen bei Wehrheim gefahren, und es hat mich etwas umgehauen.
Die Terrorherrschaft der Gallenröhrlinge ist auf jeden Fall vorbei, und dafür sprossen jetzt wieder Rotfüße, Goldröhrlinge und Maronen, wobei letztere handtellergroß UND madenfrei waren. Dann fand ich - womit ich eigentlich schon gar nicht mehr gerechnet hätte - vier stattliche Fichtensteinpilze. Und als Zugabe gabs noch eine Krauße Glucke. Die Situation war auf jeden Fall so exquisit, dass ich Scheidenstreiflinge sowie viele, teils mächtige Perlpilze einfach stehen ließ.
Auch sonst sproß da so etliches, unter anderem sah ich einen schönen Korallen-Hexenring, hatte leider keinen Foto dabei. -
Hier in Mittelhessen bin ich guter Hoffnung, dass es wieder anzieht. Der Wald war beim heutigen Gang zwar noch ziemlich leer. Doch es waren deutlich mehr junge Pilze zu sehen, u.a. Pantherpilze, Perlpilze, Täublinge (leider von der Marke "Spei"). Außerdem wagte sich schüchtern ein einzelner Rotfuß vor, der erste "frische", den ich seit drei Wochen gesehen habe. In einem Birkenwäldchen, dass ich seit Anfang August sehr oft besuche, waren endlich die ersten Birkenpilze und Rotkappen zu sehen. Dann eine Kolonie dunkelviolette Dickfüße, sehr kurios aussehende Pilze.
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Der Goldröhrling zählt zu den "Lärchenröhrlingen", er wächst also nur da, wo auch Lärchen stehen. Sein Stielring ist mehr oder weniger gelblich blass und eher vergänglich.Der Butterpilz wächst bei Kiefern, er hat einen kastanienbraunen Hut (von oben durchaus ähnlich der Marone) und einen sehr blassen Stiel fast ohne Gelbtöne. Der Stielring ist weißlich, fleckt aber mit der Zeit schwarzbraun und ist weniger vergänglich (bleibt also auch bei alten Exemplaren am Stiel hängen).
Der Goldröhrling ist in West-NRW weitaus häufiger als der Butterpilz.
lg björn
Hierzu eine Nachfrage: das mit den Lärchen steht auch in der Literatur, da hast du Recht... aber ich hab etliche Goldröhrlinge dieses Jahr bei Fichten gesehen. Gibt es da Varietäten, oder habe ich dies mit sehr ähnlichen Arten verwechselt (kenne aber keine)? Die sahen auch definitiv nicht wie Butterpilze aus.
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ehrlcih gesagt finde ich nichts, was auf den wulstling hindeutet. wie groß waren die pilze denn?
der fast verschwundene ring ist untypisch, die lilafärbung hab ich so auch noch nie gesehen.
für den porhyrbraunen wulstling ist der stiel total untypisch außerdem kommt der pilz ganz offensichtlich aus keiner knolle. und auch die größe stimmt nicht, wenn sie dir zu klein für pantherpilze sind
was es ist, keinen schimmer, ich weiß nur, dass ich solche pilze zu hauf im wald sehe und stehen lassevielleicht ist es einer der vielen cortinarien?!
Waren so ca. 10 cm hoch. "Lila" wäre zu viel gesagt, dieses Häutchen hatte nur einen leicht violetten Stich. Der rechte von beiden hatte auch ne recht dicke Knolle, die habe ich nur abgebrochen und später nicht mehr wiedergefunden. Also, mich hat das schon überzeugt mit dem Wulstling. Ich hätte sie auch nicht rausgezogen, wenn ich nicht irrtümlich erst mal an einen Waldchampignon gedacht hätte (der einen ganz anderen Hut hat). [hr]
Der eine größere hatte noch keine Manschette; die hätte sich wohl erst später herausgebildet, dass Velum klebte über den Lamellen. Bei dem zweiten, kleineren, war von der Manschette nur wenig übrig.
Das was Du als Velumrest bezeichnest ist die Manschette. Ist die zu den Lamellem zeigende Seite gerieft oder nicht?
Viele Grüße
Nein, es war ein sehr dünnes, glattes Häutchen.
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Hallo,ich halte sie, mir aller Vorsicht, für Graue Wulstlinge (Amanita spissa). Färbung und Habitus sprechen dafür. Um sicher zu gehen wüßte ich gern, ob die Manschetten gerieft oder ungerieft sind.
Viele Grüße
Der eine größere hatte noch keine Manschette; die hätte sich wohl erst später herausgebildet, dass Velum klebte über den Lamellen. Bei dem zweiten, kleineren, war von der Manschette nur wenig übrig.
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Hier also dann noch im Anschnitt.
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So, habe es noch mal probiert auf einer anderen Unterlage. Dies überschnitt sich mit dem Anschnitt-Posting. Werde das noch beifügen. Ich glaube, hier erkennt man etwas mehr, wobei ich einräumen muss, dass ich auch nicht der allerbeste Fotograf bin.
Mittlerweile habe ich aber in der Literatur einen Anhaltspunkt gefunden: Porphyrbrauner Wulstling? -
Habe heute diesen Pilz im Wald gefunden, bei dem ich mir echt schwer tue. Beim "Pflücken" dachte ich zuerst an einen Champignon, doch keine der Arten will so wirklich passen. Habe leider keine sehr gute Kamera daheim. Der rechte Pilz stand in der Nähe, und obwohl er einen aufgeklappten Schirm hat, fand ich ihn sehr ähnlich, besonders wegen des Stils. Ich dachte auch an Pantherpilze, wo die Flecken "abgewaschen" sind, doch waren mir beide zu zierlich.
Zu den Daten: es handelt sicht bei dem helmigen Exemplar um einen Lamellenpilz. Die Lamellen waren durch ein Velum partiale verdeckt, dass leicht lilafarben war (was hauptsächlich der Grund war, dass ich es für einen Champignon hielt). Die Stielbasis war knollig. Der linke hatte keinen Ring, der rechte einen stark abgelösten. Der Helm des größeren Exemplars hat vielleicht sieben bis acht Zentimeter Durchmesser. Beide standen am Rand eines Fichtenwaldes nahe beieinander im Moos. Bei der Schnittprobe blieb das Fleisch weiß, kein auffälliger Geruch.
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War heute 2,5 Stunden hier in Mittelhessen bei Friedberg unterwegs, hier tut sich zurzeit fast gar nix. Auch hier gab es vor zwei Wochen massig Gallenröhrlinge, aber auch die gehen zurzeit deutlich zurück. Ansonsten an Röhrlingen höchstens mal eine matschige Marone. Wenige Parasole, wenige Perlpilze. Erstaunlich wenig Frauen-, Speise- und Speitäublinge, die ich persönlich zu den häufigen Arten hier in der Gegend zähle. Das einzige, was (neben einem sehr idyllischen und vielfältigen Wald) wenigstens vom Anblick der entschädigte, waren teils gewaltige Samtfußkremplinge, die ich einfach optisch sehr schön finde.
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Ich habe jetzt nur was in Hofheim gefunden oder wo meinst du denn?In Sulzbach soll es einen Pilztreff geben, ob die allerdings auch Kurse anbieten, weiß ich nicht.
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Mal wieder ein "Osttaunus-Report": diese Wochen war ich schon an zwei Stellen, die ich zuvor besucht habe.
Insgesamt ist es etwas müde gerade - am Montag war ich in der Nähe von Köppern. Das einzige was wie verrückt spross, waren die Gallenröhrlinge, und zwar teils auf vorherigen Steinpilzflächen, weshalb ich mich auch beinahe vertan hätte.
Heute war ich bei Ockstadt unterwegs, in einem sehr artenreichen Wald. Der war allerdings wie leergefegt, hier und da gabs noch alte Täublinge. Wenn ich nicht einen prächtigen Parasol gefunden hätte, hätte ich schnell die Flinte ins Korn geworfen. Und wie es dann manchmal so ist: Plötzlich hatte ich dann doch noch eine Pilzstelle. Zuerst grüßten mich stattliche Samtfußkremplinge (diese schönen Pilze durften natürlich stehen bleiben), dann fand ich einige Scheidenstreiflinge, einen schönen großen Hexenröhrling, und da war sie dann noch: meine erste Krause Glucke. Allerdings war ich vom Geschmack nicht begeistert, das Fleisch war mir zu fest - lags vielleicht am Alter oder ist das so?
Das wars dann auch. Insgesamt schade, ich dachte, es müsste ideales Wetter herrschen, habe mich vielleicht um einen Tag vertan. -
Och, wenn sich einer grad ne Mahlzeit kocht eben schnell nen Knolli dazu werfen, wenn er kurz weggeht sollte leicht möglich sein.Da sehe ich nicht mal so das dramaturgische Problem. Gibt ja auch Pilzpulver und Jägersauce. Wäre doch ein stimmungsvoller Beginn, wenn die Hausfrau gerade in einer altmodischen Kaffemühle die Knollis zermahlt...
ZitatKnollenblätterpilze eignen sich für einen geplanten Mord aber eh nicht richtig. Die sind imo dafür viel zu selten.
Habe heute erst wieder zwei grüne Knollis gesehen... sollte für den nächsten "Job" reichen
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Sehr schöne Fotos! Bei uns in Hessen habe ich noch nie eine der beiden hießigen Schlangenarten gesehen, weiß gar nicht, ob es hier überhaupt welche gibt.
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Hier in der Wetterau/Taunus scheint definitiv das Sammelfieber ausgebrochen zu sein. Ich zähl mich selbst dazu, da ich erst seit einem Jahr aktiv bin - das tolle Pilzjahr 2010 und dass ein WG-Mitbewohner das schöne Pilzbuch von Rita Lüder gekauft hat, weckten bei mir wieder die Sammellust. Versuche "taktisch" vorzugehen, aber das funktioniert nur bedingt. Neulich guckte ich mir etwa den Steinkopf bei Friedberg aus, ein dicht bewaldetes Gebiet auf der anderen Seite der A 5, wo schon der Anfahrtsweg nicht so leicht zu finden ist. Was soll ich sagen? Der Parkplatz war schon gerammelt voll, weswegen ich direktemang in die höheren Lagen ging - und dort sah ich selbst im Unterholz schon die angeschnippelten Stümpfe. Ein anderer Platz, der eigentlich leicht erreichbar ist, fällt dagegen seit anderthalb Wochen durchs Sammlervisier und ist für mich bisher "exklusiv".
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Letztes Jahr hab ich in Gießen gewohnt, eine mittelgroße Stadt mit viel Wald. Da waren die Wälder am Stadtrand schon gut abgegrast, was die Speisepilze betraf, zumal ich erst Ende September angefangen habe. In einem guten Pilzjahr würde ich aber sagen: Hessen ist so stark bewaldet, dass man besonders in den Mittelgebirgsregionen immer eine Stelle findet - notfalls muss man halt zwischendurch öfters mal die Plätze wechseln.
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Sensationeller Tag im Taunus (wieder bei Wehrheim): hab ca. 2 Kilo Röhrlinge sammeln können, darunter 8-9 Steinpilze. Es ging sehr verhalten los = in dem Waldgebiet, wo ich bereits zwei nicht verwendbare Steinpilze fand, waren die Sammler bereits emsig unterwegs, wie sich an den abgeschnitten Stümpfen zeigte. Das Titelbild am Donnerstag im Regionalteil der Taunuszeitung mit einem Sammler mit riesigen Rotkappen half mir auch nicht gerade. Etwas frustriert, hatte ich die rettende Idee, mal über einen Bahndamm in die "Wildnis" reinzugehen. Dazu wieder Goldröhrlinge und Rotfüße, wobei bei beiden nur die jungen Exemplare "sammelbar" waren. Insgesamt hab ich auch bestimmt 30-40 Steinpilze gesehen; die ganz großen auch nicht tauglich. Dazu noch ein Büschel Aniszählinge.
Sonst: eine Menge Panther- wie Perlpilze, so dass ich die Unterschiede gut studieren konnte. An den Perlpilz trau ich mich aber trotzdem für den Kochtopf noch nicht ran. Ein Satanspilz (für mich Erstfund). Jede Menge Kahle Kremplinge und noch mehr, gerade zu Unmengen, an Glimmertintlingen.
In einem Waldstück Dutzende junger und alter Fliegenpilze, dass ein "Schamane" seine wahre Freude gehabt hätte. -
[quote='felix125','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=47318#post47318']Hallo? Jeden Tag einen Fliegenpilz futtern? Hat hier irgendwer etwas davon geschrieben? Also mir platz gerade echt der Kragen!!! Hier wurde nirgens etwas davon geschrieben, dass man jeden Tag Psilocybin-Pilze essen soll, wie bei dem einen Experiment gezeigt, hielt die Wirkung auch bei der EINMALIGEN Einnahme ein halbes Jahr lang an...
Es ist nicht nur eine Frage der Legalisierungsdebatte. Leider wirken Psilos eben - wie die daraus entwickelte Synthetikvariante LSD - eben nicht nur angsthemmend und antidepressiv, sondern bewirken bei einem nicht unbedeutenden Teil von Leuten das Gegenteil. Deswegen wird es nie so ganz marktgängig sein...
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@ Roana: alles gute für den Knöchel!
Seit Sonntag war ich jeden Tag einmal im Wald (immer andere Stellen); heute hat sich es zum ersten Mal richtig gelohnt, Umgebung Wehrheim:
Ein richtiges Röhrlingsreduit mit Goldröhrlingen, noch kleinen Steinpilzen und Unmengen an Rotfüßen in einem Mischwald mit starkem Fichtenbestand. Von letzteren waren allerdings 95 % verwurmt, wobei diesmal auch bei den anderen Arten das Schlimmste die Fresskonkurrenz war!
Ansonsten, nicht für den Kochtopf: ein Kahler Krempling, eine Herbstlorchel, vermutlich noch ein Gifthäubling sowie ein junger Pantherpilz.
Gestern entdeckte ich etwas weiter weg von der heutige Stelle meine ersten Steinpilze als Sammler überhaupt, Riesenteile, die aber leider quasi schon "hohl" waren: Mäuse etc. kamen mir zuvor, es sei Ihnen aber auch vergönnt. -
Hallo erstmal!
Seit dem letzten tollen Pilzjahr sammele ich auch wieder. War letztes Jahr vor allem um Gießen rum unterwegs, dieses Jahr stehen nach Umzug Wetterau und Taunus an.
Der erste Gang in der Nähe von Gießen brachte noch nichts außer zwei winzige Goldröhrlinge, die ich aber stehen ließ. Heute war ich in einem Buchenwald in der Nähe von Nidda. Etliche Rotfußröhrlinge, ich hatte aber ein schlechtes "Zeitfenster" erwischt, die meisten waren angefressen/verfault. Viele Frühlings-Weichritterlinge. Als kleines Highlight für mich wenige junge Exemplare einer Pfifferlingsart - am ähnlichsten dem falschen Pfifferling, der ja aber allerdings eigentlich im Nadelwald wächst. Macht ja auf jeden Fall die Hoffnung auf mehr.
Dann noch eine Kolonie junger Glimmertintlinge, die ich aber stehen ließ.
An nicht essbaren einige schöne Korallenexemplare.
Insgesamt: noch nicht der große Wurf, aber ich glaube, da kommt noch einiges....