Beiträge von Buntspecht

    Hallo Oehrling,

    von dem habe ich leider das Sporenpulver nicht mehr. Ich meine aber, relativ gründlich drauf herumgekaut zu haben, ohne dass ich einen schärflichen Geschmack bemerkt habe.

    Dann gehe ich mal davon aus, dass R. velenovskyi wahrscheinlicher ist, auch wenn eine sichere Bestimmung so nicht möglich ist. Immerhin ist R. velenovskyi, wie ich eben nachgeschaut habe, im niedersächsischen Tiefland offenbar eine der weit verbreiteten und häufigen Russula-Arten.

    Hier noch ein paar Funde von einem grasigen Straßenrand im sandigen Kiefernwald (mit Eichen, Birken,vereinzelt jungen Buchen), 23.10.2020.


    1. Ein Riesenschirmling (viele Exemplare), diesmal hoffentlich ausreichend dokumentiert.


    2. Psathyrella sp.? Hut stark hygrophan, Spp dunkelbraun


    3. Melanoleuca sp.?

    Hallo Oehrling,


    vielen Dank, das ist ja spannend!

    Leider habe ich den Pilz nicht mehr, aber ich fahre gleich mal hin und schaue, ob ich noch welche finde. Kiefern und Eichen sind auf jeden Fall dort, Buchen allenfalls spärlich als Jungbäume, aber falls ich noch welche finde, wird sich das klären lassen. R. graveolens ist vom Standort her wohl wahrscheinlicher als R. faginea, die Art ist außerdem im niedersächsischen Tiefland offenbar nicht allzu selten.

    Das zusammengeschabte Spp geht in der Tat deutlich in Richtung IIIb oder sogar IIIc.

    Diesen Täubling hielt ich zunächst für R. vesca, aber da passt die Sporenpulverfarbe nicht.

    Standort: Straßenrand im Kiefernwald (mit Birken, Eichen und jungen Buchen, stellenweise Lärchen...)

    Huthaut blass rosa, in der MItte bräunlich, matt, weißfleckig, Hutrand scharf, nicht gerieft

    Lamellen weiß, evtl. sehr blass cfemefarben (alter Pilz)

    Stiel weiß, bräunlich verfärbend

    Fleisch fest, Geschmack mild, Geruch unauffällig; mit Guajak blaugrün, mit Anilin langsam orangerot, mit FeSO4 langsam gräulich

    Sporenpulver creme bis hellocker; die Einschätzung des Sporenpulverabdrucks fiel mir schwer, da dieser uneinheitlich aussah, und je nach Hintergrund und Lichtverhältnissen (Kunstlicht, Tageslicht) ganz unterschiedlich wirkte. Im Vergleich mit anderen Arten bin ich schließllich zu der Einschätzung IIb-IIIa gelangt (s.u.), jedenfalls nicht weiß, wie es bei R. vesca sein sollte.

    23.10.2020: Buchenwald auf Sandboden, u.a. Lepista nebularis, Tricholoma sulphureum, Mycena rosea, ...


    1. Ein Fälbling mit deutlichem Rettichgeruch (H. crustuliniforme?)


    2. Clitocybe phaeophthalma? - mit unangenehmem, für mich schwer definierbarem Geruch, irgendwas zwischen Fisch und Hühnerstall mit Schokoladennote ?(


    3. Scleroderma verrucosum?

    Am gleichen Standort wie die mögliche Russula exalbicans: grasiger Straßenrand (Sandboden) mit einzelnen Birken (keine anderen Bäume), zahlreiche Fliegenpilze (22.10.2020)


    1. Diesen Riesenschirmling habe ich leider nur schlecht dokumentiert, daher wohl wenig Aussicht auf eine sichere Bestimmung


    2. Auch nicht sehr vielversprechend: ein Fälbling (?) mit unauffälligem Geruch


    3. Weichritterling Melanoleuca???


    4. Leucoagaricus leucothites?



    5. Agaricus sp. - mit deutlichem Anisgeruch, Hut gilbend


    Vielleicht habe ich dieses mal eine R. exalbicans erwischt.

    Standort: grasiger Straßenrand, Sandboden, bei Birke (einzige Begleitbaumart am Standort)

    Huthaut: hell rosa, ausblassend (Frk schon alt); trocken, etwas rau, schwer abziehbar (dabei wird eine dünne Schicht weißes Hutfleisch mitgerissen)

    Lamellen: blass, hell cremefarben

    Geschmack mild, Geruch unauffällig

    Sporenpulver nach meinem Eindruck hellocker (IIIa-IIIb)

    Chem. Reaktion: mit Guajak rasch blau, mit Anilin langsam gelb, mit FeSO4 fleischrosa


    nach ca. 1 min.


    nach ca. 15 min.


    Sporenpulver

    Hallo Claus,

    Hallo Ohrling,


    vielen Dank für Eure Hinweise und Tipps!

    Die Chemikalien bitte auf die (Schneckenspur freie) Stielrinde auftragen, das KOH am besten an der Stielbasis,

    denn dort reagieren evtl. R. ochroleuca, R. viscida, R. insignis

    Da ich hier vor Ort keinen Experten fragen kann, sind solche Hinweise für mich ausgesprochen hilfreich. Allerdings werde ich auch in Zukunft nicht die Zeit haben, mich wirklich intensiv mit der Materie zu befassen (geht im Moment nur, weil ich ein paar Tage Urlaub habe).

    Eine Frage dazu noch: Wo kann ich eine Sporenstaub-Farbtafel bekommen? Auf russula-micro.com wird wird auf das Werk von Marxmüller (2014) verwiesen. Das Buch ist recht teuer und überdies vergriffen, aber es gibt offenbar seit 2019 eine CD - darin sollte die Sporenstaub-Farbtafel wohl auch enthalten sein?

    Ich habe noch einmal Fotos der Sporenstaubabdrücke vom Sonntag gemacht - einmal bei Kunstlicht (oben) und einmal bei Tageslicht (unten). Der Unterschied ist zwar sichtbar, aber nicht sehr groß, wie ich finde. (Ich habe hier R. badia und R. cessans als Bezeichnungen dazugeschrieben, im Bewusstsein, dass es in beiden Fällen keine sichere Bestimmung ist).

    Nummer 2 (keine Idee, wirkt aber recht "charakteristisch" )

    Standort: Kiefernwald auf Sandboden, im Unterwuchs Birken; Eichen, Buchen; an offener Stelle (Fahrspur) in Nachbarschaft von Besenheide (Calluna vulgaris)

    Geschmack deutlich scharf, Geruch für mich unauffällig

    Fleisch starr, fest

    Hut anfangs haklbkugelig, bei älterem Exemplar tief eingedrückt, aber am Rand weiterhin nach unten gebogen, bei älterem Ex. am Rand deutlich gerieft; beide Fruchtkörper transportieren viel Erde mit nach oben...

    Huthaut feucht nicht schleimig, trocken etwas rau; hellrot, ockerfarben ausblassend; etwa 50% abziehbar

    Stiel hart, innen wattig ausgestopft, rostfleckig

    Lamellen sahnegelblich, gesägt

    Sporenpulver kräftig dunkelocker

    Chemische Reaktionen: FeSO4 braunrosa; KOH keine Reaktion; Anilin kaum Reaktion (blassgelb), nach 5 h rötlich; Guajak lange braun, später blaugrün

    (Fotos: nach ca. 2 min; 4 min; 11 min; 15 min; 5 h)


    Hier im Nordosten Niedersachsens ist es nach wie vor ziemlich mau mit Pilzen. Ich versuche es mal wieder mit zwei Täublingen, da ich diese schwierige Gattung besonders faszinierend finde.


    Nummer 1 (R. ionochlora?):

    Standort: Kiefernwald auf Sandboden, im Unterwuchs Fichten, Birken und junge Stieleichen, etwas entfernt auch junge Rotbuchen

    Geschmack mild, Geruch für mich unauffällig

    Huthaut feucht schleimig, trocken fein samtig, Mitte grünlich, Rand blass rosa; etwa 50% bis 2/3 abziehbar

    Stiel weichlich, hohl

    Lamellen cremefarben

    Sporenpulver ockergelblich

    Chemische Reaktionen: FeSO4 anfangs blassrosa, später bräunlich rosa; KOH keine Reaktion; Anilin blass gelb, nach 10 min orangebraun; Guajak olivgrün, rtelativ hell bleibend

    (Fotos: nach ca. 2 min; 4 min; 11 min; 15 min; 5 h)


    Hallo Oehrling,

    für mich bremst das den Spaß nicht - freue mich über jede neue Art (auch dann, wenn die Bestimmung nicht 100%ig abzusichern ist).

    Von R. cessans hatte ich bisher nie gehört, aber nach dem DGfM-Atlas für Niedersachsen ist er im östlichen Niedersachsen recht verbreitet, während von R. nauseosa nur vier Nachweise aufgeführt sind, und keiner aus der Region.

    Und Fichten waren am Standort definitiv nicht vorhanden.

    Hallo Harald, hallo Pablo,


    vielen Dank - dann wird es wohl P. tephroleuca sein. Zum Mikroskopieren habe ich leider keine Möglichkeit, aber es waren noch mehr Fruchtkörper da, und alle in der Mitte der Oberseite braungrau verdunkelt, keiner reinweiß.

    Hallo Axel, GriasDi Werner,


    die Milch gilbt in der Tat beim Eintrocknen (vielen Dank für den Tipp mit dem Taschentuch!).

    Der Geschmack war vor allem deutlich bitter, nach meinem Empfinden auch scharf, bin aber zur Zeit erkältet und ohnehin weder Gourmet noch Önologe, also ziehe ich dieses Urteil mal nicht allzu stark in die Bewertung.

    Da L. tabidus ja im Niedersächsischen Tiefland offenbar sehr häufig ist, während von L. decipiens nur sehr wenige Nachweise vorliegen, wird es wohl in der Tat L. tabidus gewesen sein.

    Für mich dennoch eine "neue" Art, ich lerne erst langsam nach und nach, was hier so in den heimischen Wäldern rumsteht (leider viel zu wenig Zeit zum Pilze bestimmen...)

    Hallo Phillip, Hallo Klaus,


    vielen Dank für Eure Hinweise! Der Sporenpulverabdruck auf einem Objektträger hat leider nicht so richtig geklappt (habe ich wohl zu spät gemacht), aber auf dem Unterlagenpapier sieht man ein wenig (s. Foto), und das scheint in der Tat recht kräftig dunkelocker zu sein (habe allerdings in der Beurteilung keine Erfahrung).

    Huthaut etwas klebrig stimmt, ziemlich fragil stimmt auch, und der Hutrand ist ja recht deutlich gerieft.

    Dann gehe ich mal von R. nauseosa aus und behalte die Art fürs nächste Mal "auf dem Schirm"...

    Noch ein schwieriger Kandidat von heute (06.10.2020): Die Hutfarbe war auffallend "leuchtender", mehr orangebraun als z.B. bei Lactarius subdulcis oder L. quietus, der Geschmack der weißen Milch sehr bitter und scharf. Standort bei Birken und einzelnen kleinen Eichen (sowie Faulbaum) auf Sandboden.

    Dieser Täubling (leider nur ein Exemplar) wuchs im lichten Kiefernwald bei Birken auf Sandboden (06.10.2020). Ich dachte an R. exalbicans: Geschmack etwas scharf, aber vergehend, Geruch für mich unauffällig, chemische Reaktionen wie unter russula-micro beschrieben. Das Stielfleisch bei dem nicht mehr ganz frischen Exemplar graut etwas in der basalen Hälfte.