Hallo miteinander,
auch bei uns sind die Temperaturen inzwischen auf winterliches Niveau gesunken, hat der Frost sich des Bodens bemächtigt und türmt der Schnee sich in den Wäldern. Dennoch habe ich die Mühe auf mich genommen, habe ich mich durch die Schneemassen gekämpft, um nach Überlebenden Ausschau zu halten.
Zunächst ein Bild, das schildert welch wideren Bedingungen ich und mein Fahrrad sich ausgesetzt haben. Dem geübten Betrachter fällt auf, dass die Schneedecke hier lokal bis zu wenige Millimeter erreichte, womit ich eingestehen muss, dass es durchaus noch möglich war, 'Überlebende' zu finden.
1 - Wenngleich dieser hier sich wohl nicht entdecken lassen wollte, färbte er sich doch wie der hier und da verbliebene Schnee. Ich kann ja eigentlich kaum glauben, dass es sich hierbei um einen Pilz handelt, da es eine sehr fellige, flauschige Konsistenz besaß, lasse mich aber gern eines besseren belehren.
2 - Bei den Folgenden wusste ich woran ich bin, waren ihre Brüder und Schwestern doch erst kürzlich in meiner Pfanne gelandet. Bei denen handelte es sich allerdings noch um Frisch- und nicht wie hier inzwischen um Tiefkühlkost. ( mäxxi: da hatten wir den gleichen Gedanken ;)) Judasohren (Auricularia auricularis-judae
3 - Auch diesen nicht unweit unter gefrorenen Laub hervorglimmernden, von Flöckchen bedeckten, Tintlingen fröstelte es wohl etwas. Glimmertintlinge (Coprinus micaceus
4 - Gut vor Kälte geschützt und erst nach reichlich Umbauarbeiten an ihrem Nadelgeästhäuschen zugänglich gemacht, hatten sich diese Unbekannten eingebunkert. (Lactarius spec.)
5 & 6 - Ein anderes Verständnis von einem zu Hause hatten die folgenden beiden. Nicht überdacht hofften sie wohl durch ihre geringe Größe der Witterung zu entgehen.
7 - Meine unbekannten Milchlinge hatten selbiges wohl mit beheizten Dachswimmingpools versucht. Wenig erfolgreich, aber ganz ansehnlich. (Lactarius spec.)
8 - Diese Trompetenpfifferlinge (Cantharellus tubaeformis) versuchten durch Tarnung der Kälte zu entkommen, womit sie auch einer Entdeckung durch mich fast entgangen wären. Erst als ein in der Nähe befindlicher Semmelstoppelpilz (Hydnum spec.) orange aus dem Laub hervorleuchtete, fielen sie mir ins Auge. Von oben betrachtet hielt ich sie erst für altersschwache Verwandte des Hydnums, aber ein Blick unters Dach zeigte, dass die Verwandschaft etwas entfernter ausfiel.
9 - Noch ein Paar auffälligerer Genossen, bei näherer Betrachtung aber eher ein paar mehr.
10 - Eine weitere Art des Schutzes - Assimilierung des Feindes. Gelbstielige Muschelseitlinge (Panellus serotinus) einmal ohne und einmal mit wärmendem Schneedeckchen. (Diese und folgende vorher/nachher Bilder sind übrigens an zwei unterschiedlichen Tagen entstanden)
11 - Die Weißen Raslinge (Lyophyllum connatum) taten es ihnen gleich.
12 - Den Austernseitlingen (Pleurotus ostreatus) reichte das offensichtlich nicht aus. Eine dicke Panzerung musste her, um ausreichenden Schutz zu gewährleisten.
13 - Diese Helmlinge(?) trieben es damit auf die Spitze und legten sich eine undurchdringliche Rüstung zu.
14 - Nun aber zu den richtigen Eispilzen, deren Zähne wirklich Grund zum Zittern hatten, womit sie gleich mehrerer ihrer Namen gerecht wurden. (Pseudohydnum gelatinosum)
15 - Diese hier hatten ihre Schutzschicht schon parat, als der Frost noch fern war. Sie mussten den Schleim nur gefrieren lassen.
16 - Die beiden älteren Herrschaften, die sich auf einer nahen Bank niedergelassen hatten, fragten sich offenkundig, was an den steinernen, moosbewachsenen Wegbegrenzungen denn so photogen sei. Dabei hatten sich die dortigen Pilze so gute Tarnkappen besorgt, dass sie schon wieder auffielen.
Gleich noch ein paar Bilder aus dem mehr oder minder winterlichen Wuppertal.