Beiträge von Setas

    Welcher ist der beste Speisepilz?


    Ich suche nicht nach einer absoluten Wahrheit, denn ich weiss dass Geschmäcker verschieden sind. Aber ich würde gerne herausfinden, welche Vorlieben und Erfahrungen andere Forum-Teilnehmer haben.


    Für mich ist es bis jetzt das Stockschwämmchen, nachdem ich neulich eine Pfanne davon mit Zwiebeln gebraten, mit Thymian und Pfeffer gewürzt und mit Crème Fraiche verfeinert erstmal gekostet habe. Ein absolut volles, kräftiges aber nicht aufdringliches Aroma! Süsslich aber nicht schwulstig, dezente Säure, erdig und fruchtig zugleich! Fantastisch kräftig und harmonisch insgesamt! Wunderbar!

    Ich stimme zu: "Zurück zur Natur", aber auch "Zurück zur einfachen Lebensweise", "Zurück zu unseren Vorfahren" wird gehypt, ist aber mehr als eine neue Mode, sondern entspricht seit Langem einem Misstrauen gegenüber der modernen Konsumweise. Je mehr unsere Ernährung durch Industrieprodukte, künstliche "vebesserte" Erzeugnisse, stetige Verfügbarkeit dank weltweitem Import, und Werbeversprechen bestimmt wird, umso grösser ist die Sehnsucht nach unmittelbaren, authentischen Erfahrungen nach dem Grundsatz: "Ich esse, was ich selber in meiner Gegend finde und selber pflücke und selber nach Hause trage."


    Ich bin sicher, dass die meisten wirklichen Pilzliebhaber sich bewusst sind, dass die Bestände begrenzt sind und sich zu mässigen wissen. Die anderen, die oberflächlich "gehypten", sammeln vielleicht einmal gross ein, aber verlieren nach ersten Misserfolgen leicht die Lust und gehen zum nächsten Modethema über. Ich sehe da also wenig Gefahr.


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    Aus der Nordwestschweiz viele Grüsse


    Habe ich schon erfolgreich Reizker getrocknet - man muss nur aufpassen, dass keine Würmer drin
    sind, dann ist alles hin!


    Das gibt Hoffnung!


    Ich habe meinen letzten Fund übrigens so konserviert, indem ich die Köpfe etwa 10 Minuten mit Knoblauch gebraten und gesalzen, in ein Einmachglas gelegt und mit Olivenöl aufgefüllt habe. Erste Probe stellte sich als vorzüglich heraus! Es sollte an einem kühlen Ort aufbewahrt auch einige Wochen halten.

    Danke für die Reaktionen. Meiner war übrigens ganz und gar "clean", das Fleisch wenn auch nicht mehr ganz knackig, doch fest und gebraten - ein Gedicht! Das Zusammenwachsen erkläre ich mir dadurch, dass sie zwischen sehr eng liegenden gefällten Fichtenstämmen gross wurden. Sie waren regelrecht eingeklemmt und darüber hinaus beinahe eingegraben unter Zweigen und Nadelwerk.

    Piotr, dein Beitrag ist sehr interessant. Es zeigt doch wie bedeutend die Pilzkultur in Osteuropa ist, dass Pilze traditionell wirlklich eine Nahrungsquelle und einen Wintervorrat darstellen. Leider sind in Mittel-, Westeuropa die Waldflächen und damit die Pilzvorräte nicht so unbeschränkt wie in Osteuropa (und Russland). Wenn bei uns "jeder zweite 3 bis vier Mal 15 Kilo" Pilze ernten würde, glaube ich in der Tat, dass wir bald kaum mehr Pilze hätten, nicht einmal für die bescheidenen Hobby-Pilzliebhaber.

    Invasion von Schweizern? Ist das nicht übertrieben?


    Ausserdem: Im grenznahen Gebiet ist es doch normal und legitim, dass Leute Grenzen überschreiten, um das zu finden, was sie wünschen: Schweizer kaufen gerne in Deutschland ein, Deutsche suchen und finden Jobs in der Schweiz. Deutsche Kletterer lieben die Felsen des Jura und der Alpen, wir kommen halt gerne ab und zu Pilze im reichen Schwarzwald suchen, usw.


    Ich finde es auf jeden Fall falsch, wenn Leute wie Vandalen über Pilzgebiete ziehen, egal ob es Deutsche oder Schweizer oder weiss der Kuckuck wer ist (war ja noch von Asiaten die Rede in diesem Thread).