Antrodiella besteht in ME aus gut 10 Arten, deren Fruchtkörper aber kaum mehr als 5 cm breit werden und die nicht derartige Klumpen an der Basis von Bäumen bilden. Farblich würden sie natürlich z.T. passen, das soll aber nichts heißen. An Antrodiella würd ich hier nicht glauben...
Beiträge von bwergen
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Hallo,
ich möchte hier darüber informieren, dass ab dem Mittwoch, 21. September 2011, in der Alten Schirmerschule in Jülich Pilzseminare unter der Leitung von H. Behr und meiner Wenigkeit stattfinden. Insgesamt handelt es sich dabei um 5 theoretische Kurse, jeweils Mittwochabends von 18:30-20:00 Uhr sowie zusätzlich Exkursionen, jeweils Sonntags 10-13 Uhr. Insgesamt sollen 5 oder 6 Exkursionen angeboten werden, wenn die Pilze aber bis weit in den Oktober-November hinein noch wachsen, so können gerne kostenlos weitere angeboten werden.
Wer sich für den Kurs anmelden möchte, der wende sich an die Seite der VHS Jülich. Dort gibt man in die Suchzeile "Pilze" ein. Der Kurs hat die Nummer L006a! Er ist unter der Rubrik "Mensch und Gesellschaft" auch so zu finden.
Für weitere Infos stehe ich gerne zur Verfügung. Die Homepage der Pilze-AG: Pilz AG VHS Jülich informiert zusätzlich über Anreisemöglichkeiten (Satellitenbild der Lage der Schirmerschule!).
Über eine rege Teilnahme würde ich mich sehr freuen. Geboten wird umfangreiches Informationsmaterial sowie anschauliche, praktische Übungen, hoffentlich mit guten Exemplaren (wir beten für Regen :D)
lg björn
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Noch einmal zum Stiel :Der Stiel ist recht massiv und knollig , gar nicht Stengelartig und nicht hohl , und einen "Kragen" hat keiner der Pilze...vielleicht hilft das ja noch. Heute waren die Kappen noch schleimiger , sie lagen über Nacht im Korb auf der Terasse....
Sie riechen allerdings sehr angenehm modrig....
Das sind die typischen Merkmale für die Untergattung "Phlegmacium" der Gattung Cortinarius, die werden Schleimköpfe oder Klumpfüße genannt, weil ihr Hut bei Feuchtigkeit schleimig oder mindestens schmierig ist und ihr Stiel meistens (nicht immer!) bauchig-knollig, im Extremfall auch abgesetzt knollig ist.
Der moderige, erdartige Geruch ist ein Merkmal vieler dieser Arten und nicht charakteristisch für die hier vorgelegte Art. Auffallend sind allerdings die Lamellen: im jungen Zustand violettlich, beim Altern immer mehr braun und weniger violett. Das kommt daher, weil die Sporen reifen. Und diese sind, wie bei allen Schleierlingen (= Cortinarius), BRAUN.
lg björn
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Ich bezweifle sehr, dass dies der Hausschwamm ist, da dieser den Standort völlig verfehlt hätte (normal innerhalb von alten, feuchten Häusern, oder außerhalb, dann aber an abgestorbenem, verbautem Holz) und rein makroskopisch ganz anders aussieht, sprich: orangebraune Fruchtkörper mit weißem Rand und wellig-labyrinthig gewundener Oberfläche, zudem bis etwa 10 mm dick. Passt hier nicht.
Die Lohblüte kann zwar auch groß werden, ist aber im frischen Zustand zitronengelb und umwächst nicht derart Pflanzenteile.
Ich hab gestern mal in meiner Datenbank nachgeschaut und auch dort keine passende Art finden können, außer Perenniporia fraxinea, Eschenbaumschwamm. Einfach mal wieder googlen, da kommen Bilder mit auffallend wulstigem, gelbem Rand. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Exemplare noch jung sind und daher die eigentlich mehr graubraune Oberseite noch nicht ausgebildet ist. Ob die Art auch an Akazien vorkommt, kann ich nicht sagen.
Gruß björn
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Ich schätze mal dass du da entweder eine andere Art hattest, oder die zwischen den Fichten stehenden Lärchen übersehen hast. Hab grad mal in "Die Großpilze Baden-Württembergs" (Band 2, S. 304f) nachgeguckt, auch dort steht, dass die Art im Gebiet "ausschließlich mit Lärchen eine Mykorrhiza bildet".
gruß björn
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Hier ein Nachtrag zur Exkursion: Mikrodaten von Scutellinia scutellata, Scharlachroter Schildborstling. Wie prophezeiht, war er es wirklich, erkennbar an den relativ langen Haaren, die über 1300 µm maßen. Die Haare von S. cejpii, die wir ebenfalls fanden, waren mit kaum mehr als 550 µm bedeutend kürzer (auch auf den Bildern schon erkennbar).
Den Risspilz konnte ich nicht mehr bestimmen, dies aus Zeitgründen und weil er bereits in Schimmel übergegangen ist (leider).
lg björn
PS: ich muss schon Alzheimer haben...die Sporengröße beträgt 18-20x10,5-12,5 µm, der Vollständigkeit halber und zum Vergleich mit der Sporengröße von S. cejpii.
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Der sieht in der Tat auch noch interessant aus, da könnte vieles in Frage kommen, ich hab zuerst mal in Richtung Inonotus gedacht (Schillerporling), da müssten beim "Schwenken" des Fruchtkörpers die Röhren "schillern". Allerdings nicht mehr als eine Vermutung. Porlinge sind eine sehr unüberschaubare Gruppe, weil es wenig umfassende Literatur gibt und für mikroskopische Untersuchungen zudem bestimmte Vorbereitungen getroffen werden müssen, um überhaupt ein vernünftiges Präparat zum Mikroskopieren herzustellen. Deshalb habe ich mich bis jetzt auch nur mit den häufigeren/gängigeren Arten auseinandergesetzt, die man makroskopisch ansprechen kann.
lg björn
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Cortinarius (Phl.) variecolor, Vielfarbiger Schleimkopf, wäre eine passende Art für deinen Fund (googlen, gleich das erste Foto zeigt ihn gut!).
Soll ich dir eine Liste der übrigen Arten zusenden, die noch in Frage kommen?
nene das könnte gut Cortinarius variecolor sein aber nicht essen bitte!
gruß björn
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Das ist der Gestreifte Erdstern (Geastrum striatum), den erkennst du an der dunklen Staubkugel, dem gestreiften Peristom (die Spitze oben) sowie an dem recht langen, ebenfalls dunklen "Stielteil", welches gegen das Peristom erweitert ist. Die Art erscheint gerne bei Nadelbäumen.
lg björn
PS: G. coronatum hat eine helle Sporenkugel (hellgrau) und kein zugespitztes Peristom (jedenfalls bei weitem nicht derart wie hier gezeigt).
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hm vergleiche mal mit Leucoagaricus leucothites, also ich bin mir relativ sicher mit Leucoagaricus, nur die Art ist nicht klar, da es hier insbesondere an den Küstenstandorten noch andere Leucoagaricus-Arten gibt.
lg björn
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Tarzetta cupularis, Napfförmiger Borstling!
Erkennst du an dem schleierartigen Rand und dem kleinen Stielchen. H. hemisphaerica hätte keinen Stiel und braune Randhaare.
Gruß bwergen
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Der Goldröhrling zählt zu den "Lärchenröhrlingen", er wächst also nur da, wo auch Lärchen stehen. Sein Stielring ist mehr oder weniger gelblich blass und eher vergänglich.
Der Butterpilz wächst bei Kiefern, er hat einen kastanienbraunen Hut (von oben durchaus ähnlich der Marone) und einen sehr blassen Stiel fast ohne Gelbtöne. Der Stielring ist weißlich, fleckt aber mit der Zeit schwarzbraun und ist weniger vergänglich (bleibt also auch bei alten Exemplaren am Stiel hängen).
Der Goldröhrling ist in West-NRW weitaus häufiger als der Butterpilz.
lg björn
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Sieht nach Flacher Lackporling (Ganoderma lipsiense) aus, die Unterseite müsste, mit dem Fingernagel eingeritzt, braun werden (=Malerpilz).
gruß björn
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Große Klasse, die Hericium würde ich auch gerne mal finden, vielleicht dieses Jahr, hab da nen Tip bekommen, wo sie wachsen könnte (NRW)
lg björn
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C. fruticulosa finde ich hier regelmäßig, der sieht anders aus und passt nicht zu dem zusammengedrängten Sporophor. Mir geht grad ein Licht auf: Der Form nach mit dem kurzen Stielchen/Hypothallus unten könnte man doch eigentlich in Richtung Stemonitis ferruginea gucken...ich hab leider den BAUMANN nicht, sonst würd ichs selbst tun
lg björn
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Hallo,
der erste Pilz ist kaum C. hercynicus, der müsste sehr viel schöner dunkler violett sein. Ich denke Du musst mal Richtung Cortinarius alboviolaceus gucken (googlen reicht schon).
Der letzte: hatte er intensiv dunkelviolette Lamellen? Der Hutoberfläche nach ist es Cortinarius flexipes var. flexipes, C. hemitrichus wächst meistens bei Birken und ist deutlich weniger weißfilzig.
Hier die Beiden Arten gegenüber gestellt:
Cortinarius (Tel.) flexipes var. flexipes, Pelargonien-Gürtelfuß
Erkennungsmerkmale: weißfilziger, stark zugespitzter Hut (2-4 cm), jung freudig violette Lamellen, Stiel oft mit einer deutlichen, dicken, weißen Gürtelzone.
Cortinarius (Tel.) hemitrichus, Weißfilziger Gürtelfuß
Erkennungsmerkmale: schon früh flach ausgebreiteter Hut mit breitem Buckel, weniger weißfilzig, meist größere Fruchtkörper (Hut bis 5,5 cm breit), nur ganz jung etwas violette Lamellen, meist mehrere Gürtelzonen, diese weniger ausgeprägt.
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nur zum vergleichen mit deinem "hercynicus-Bild":
Cortinarius (Cort.) hercynicus, Violetter Laubwald-Schleierling -
Goldröhrling und Flockenstieliger Hexenröhrling dürften soweit klar sein. Auf dem obersten Bild der etwas dunklere Fruchtkörper, ist das der, den du auf dem mittleren Bild von unten zeigst? Von oben gesehen könnte es sonst auch der Butterpilz (Suillus luteus) sein, obwohl es vermutlich auch ein Goldröhrling mit eher braunem Hut zu sein scheint.
gruß björn
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Das ist sehr wahrscheinlich Russula densifolia, der Dichtblättrige Schwärztäubling, schau mal nach, ob er nach Anbrechen oder Ankratzen zuerst etwas rötet, bevor er schwarz anläuft. Wird er sofort schwarz, dann ist es der Kohlen-Schwärztäubling (Russula anthracina).
lg björn
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Das ist korrekt, allerdings ist es ein allgemeines Problem, das bei jedem auftauchen kann, nicht umsonst hat Andreas in seiner Signatur einen deutlichen Hinweis stehen;)
sollte ich mir auch zulegen...
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Doch, das wusste er. Nur sind die bisherigen Begleiter immer aufrecht gegangen:DHaha das erinnert mich an die berühmte Karikatur über die Evolution des Menschen, falls ihr wisst, was ich meine
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Tip: bei dem ersten gelben kannst Du mal Richtung Schüppling (Pholiota) gucken. Ihr typisches Merkmal sind abstehende Schuppen am Hut und/oder am Stiel (sehr einprägend beim Sparrigen Schüppling).
lg björn
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Wow! Tolle Fotos, tolle Pilze! Na, da kann ich mich ja für den 18. auf was gefasst machen Ich meine ich müsste noch irgendwo Kniepolster und Gummihose rumliegen haben, oder einfach die Wathose
Freue mich schon ganz arg!
lieben Gruß,
MelanieHört sich an, als würden wir bald zu dritt durch den Wald kriechen...hoffentlich sieht das keiner
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Zweitens:
Du ist Dir sicher,klar,aber ohne Erklärung nutzt es dem Pilzsammler wenig,wenn Du seine Hausaufgaben machst.Er weiß nicht,woran er sich bei einer eigenen Bestimmung halten soll.Habe ich nachgeholt.
Drittens:
Könnte es doch recht verführerisch sein,wenn jemand 100% sicher sagt,das es sich um diesen Eßbaren Pilz handeln könnte,das man ihn in die Pfanne haut...Ich habe keinen essbaren Pilz zum Essen herausgegeben, lediglich auf den Speisewert verwiesen, dasselbe Risiko besteht, wenn man mit Buch und Messer bewaffnet in den Wald geht und glaubt, die Pilze zu kennen. Hier sei wie immer darauf verwiesen, dass man die Pilze zu einer Beratungsstelle (z.B. zu mir) bringen muss, um ein Restrisiko auszuschließen. Pilze zum Essen würde ich hier nur per Foto bei KEINER Art herausgeben, selbst wenn es sich um einen gewöhnlichen Pfifferling handelt. Mir soll nachher keiner kommen und sagen, der hier als Pfifferling bezeichnete Pilz habe Durchfall und Erbrechen erzeugt und ich hätte mich hier vielleicht doch vertan, in Wirklichkeit aber handelte es sich um eine Unverträglichkeitsreaktion...wer will da nochwas nachweisen?
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Denn ich kenne viele,die sich schon mal vergiftet haben,für einen pilzsammler,der keine Kenntis hat,dieht alles mit HUt und Stiel,und gleicher Farbe in etwas gleich aus,mancher kennt noch nicht mle den unterschied von Röhren und Lamellen.
lg GabyIch verweise nochmal ausdrücklich darauf: Das Forum soll zur Aufklärung dienen, zum Pilzebestimmen, zum Zeigen von Exkursionsausbeuten usw., aber NICHT zum Herausgeben von essbaren Pilzen, die man hier nur via Bild bestimmen kann. 100% sicher bin ich mir bei den unterschiedlich fotografierten Pilzen auch nicht, aber wo ich es bin, da muss ich mich nicht zurückhalten, höre mir aber auch immer die Meinung der anderen ein, ob eine andere Art zu überlegen ist, schließlich sind wir alle nicht frei von Fehlern.
Viele Grüße,
björn -
Ok, dann schreibe ich nächstes mal besser noch mit, warum ich auf sowas komme. Hatte gestern Abend nicht mehr so die Zeit dazu.
Den Milchling erkenne ich an der ganzen Oberflächenbeschaffenheit, das sind z.T. Einzelheiten, die so fein sind, dass es nichts bringen würde, sie hier ausführlich zu erklären, weil es wahrscheinlich ohnehin schwer nachvollziehbar ist. Es ist die Erfahrung, die man hat, wenn man den Pilz 143.713 mal gesehen hat und andere Milchlinge kennt, um abzuschätzen, ob es auch wirklich L. deterrimus ist.
Der mittlere, M. platyphylla, sieht hier sehr untypisch aus, allerdings hat er immer einen stark radialfaserigen, mehr oder weniger mausgrauen Hut. Die Breite der Lamellen als zusätzliches Merkmal sichert die Bestimmung zwar nicht zu 100% ab, dann aber doch mindestens zu 90% (wenn das reicht).
Der dritte Pilz ist zu 101% ein Risspilz (Inocybe), ich habe mich mit der Gattung vor allem im letzten Jahr intensiv auseinandergesetzt und konnte allein in meiner Umgebung 25 Arten feststellen. Darunter auch diese I. godeyi, die hier schön typisch zu röten scheint. Kannst ja mal gucken, ob der Fruchtkörper bei Berührung weiter rötet (die rötlichen Stellen am Stiel dürften ja schon Berührungsspuren sein).
Rada, hör auf, Risspilze zu rauchen
Viele Grüße,
björn -
Netter Bericht. mehr davonkannste haben
Laccaria laccata, Roter Lacktrichterling
Cortinarius (Dermocybe) cinnamomeus, Zimt-Hautkopf
Pleurotus ostreatus forma, Sommerform des Austernseitlings
Cantharellus tubaeformis, Trompeten-Pfifferling
Boletus edulis, Fichten-Steinpilz
Scutellinia scutellata, Scharlachroter Schildborstling