Beiträge von bwergen

    Hallo nobi,


    das mit den Gattungmerkmalen ist schon eingeplant, es gibt für alle Gattungen 2 Seiten, eine beschäftigt sich mit der fotografischen, die andere mit der schriftlichen Übersicht (also typische Merkmale, Unterschiede zu anderen Gattungen usw).


    Ich hab die Gattung Keissleriella auch schon bearbeitet, sie bekommt als Beispiel diese Gattungsübersicht:




    lg björn

    Hallo ihr Hobbymykologen, Mikroskopiker, Makroskopiker und Speise- und Giftpilzsammler :D


    nach vielen vielen Stunden Arbeit ist der erste provisorische Schlüssel für die Gattung Calosphaeria fertig (voraussichtlich wird diese Gattung die Nr F14 in meinem Ascomycetenwerk haben). Bislang gibt es keine ausführlichen Schlüssel zu dieser Gattung, daher habe ich aufwändige Recherche betrieben, um genügend für ein paar Seiten zusammenzubekommen.


    Einfach auf diesen Link klicken, dann sollte die Datei runtergeladen werden.


    F-14.1-Calosphaeria--Fotos-.pdf



    Falls ihr dazu Fragen habt, einfach PN an mich oder hier in dieses Thema schreiben.


    Hinweise:
    Bitte nicht in Publikationen zitieren, es handelt sich nicht um eine offiziell herausgegebene Arbeit von mir, sondern lediglich um einen provisorischen Schlüssel bzw. um eine Aufbereitung einer Pilzgattung.


    lg björn

    Hallo Leute,


    ein grottenschlechtes Wetter ist das heute hier, eigentlich wollte ich mir einige polypore und corticiale Machenschaften anschauen gehen, aber nach dem Verlust "meiner" Ganoderma, die ich für die Pilzlehrschau aufbewahren wollte, ist das Wetter in mir drin genauso übel wie das vor der Haustüre :D


    Also poste ich jetzt erstmal den 2. Teil des 29. Pilzfestivals. Ich habe alle Stöckchen, Blättchen usw. immer noch in einer Kiste liegen und es hat sich mittlerweile eine ganz ureigene Funga darin entwickelt. Da tut sich noch einiges, kann ich euch sagen.


    2 der Nachzügler sowie eine vor Ort "gefundene" Art möchte ich daher hier kurz vorstellen. Es ist nichts spektakuläres, aber schön anzusehen allemal :)




    Die Hyaloscypha aureliella ist ja mittlerweile hinreichend bekannt durch Ingo's vielfältige Veranschaulischungen, es handelt sich um einen Vertreter der Untergattung mit harzigen Auflagerungen an den Haaren, die makroskopisch gelblich / gülden schimmern. Meistens sind diese Hyaloscypha-Arten unter 0,8mm breit und erscheinen an stark verrottetem Holz.




    Diese "Ceratosphaeria sp" bleibt erstmal unbestimmt, ich habe dazu auch sämtliche Artikel herangezogen, die sich mit aquatischen oder semiaquatischen Pilzen beschäftigen, leider Fehlanzeige. Mit der langen Perithezienmündung, die etwas behaart ist (Teilausschnitt unten rechts) sowie der stark congophilen Ascusporus-Struktur scheint sie aber gut charakterisiert. Die Anzahl der Septierungen pro Spore hingegen variiert zwischen 1 und 5 (meistens 4). Wer das Teil schonmal gesehen oder sonstwie Ideen hat, immer her damit.




    Leptosphaeria eustomoides (= Phaeosphaeria e.) wächst hier an abgestorbenen Blattresten von Phragmites, die wir am Ufer eingesammelt hatten. Eigentlich sollte die Art in der Gattung Phaeosphaeria verbleiben, IF zeigt aber an, dass sie sich momentan in Leptosphaeria befindet (warum auch immer). Die beiden Gattungen unterscheiden sich grob durch ihre spezielle Ökologie (L. an dicot., Ph. an monocot.) sowie durch die Pseudothezienwand (L. >40 µm, Ph. <40 µm, +/-).


    Sobald sich hier weiteres tut, werde ich wieder berichten und es gibt einen weiteren Teil.


    Der nächste Beitrag wird sich mit dem Ulmenästen aus Österreich befassen. Bis dahin erstmal BYEBYE und schonmal ein Frohes Osterfest!


    Hallo Steffen,


    nein, Stiel sehe ich keinen. KOH 3% wäre vorhanden.
    Was kann ich tun ?


    Gruß Hans


    3% ist was schwach, für makrochemische Reaktionen wären 20% besser. Bei diversen Xylariales, deren Fk komplett oder fast komplett an der Oberfläche wachsen, kann man mittels KOH eine Reaktion der Perithezienwand beobachten. Diese kann grünlich, violett, orange oder rotbraun ausfallen. Dazu legt man Teile der Wand einfach in KOH.


    Du kannst ja mal testen, ob man etwas mit den 3% sehen kann.


    lg björn


    Interessant, Sven. Glaubst nicht, dass das nicht vielleicht auch D. griffithsii sein könnte? Da viele der Sp schon draußen sind, könnten es ältere Fk ohne Tomentum sein.


    lg björn


    Insgesamt finde ich Nectria recht reizvoll, nicht immer einfach, aber doch nicht so schlimm, wie Björn meint. Da reicht auch schon mal etwas Mühe am Mikroskop und der Schlüssel aus "Nordic Macromycetes - Ascomycetes". Vielleicht probierst Du mal damit...


    Beste Grüße, Gunnar


    Hallo Gunnar,


    ich befürchte, das sind eher die Worte von jemanden, der von der Gattung keine Ahnung hat. Und dazu noch auf Nordic Macromycetes verweisen, das grenzt schon an Körperverletzung.


    Ich will dir nicht zu nahe kommen, Gunnar, alles andere als das (zumal ich von dem Nectria-Zeug auch keine Ahnung habe), aber mindestens die Hälfte der im Schlüssel enthaltenen Nectrien sind (nach flüchtigem Drüberschauen gerade) ja noch nichtmal mehr Nectria, sondern längst Cosmospora, Neonectria, Neocosmospora, Nectriopsis, Thyronectria, Rugonectria, Geejayesia...und diese Arten sind z.T. in der Tat einfach, weil sie sich in den Satellitengattungen der richtigen Nectria-Gattung befinden und sich somit schon durch mehrere Merkmale abgrenzen (sonst hätte man diese Gattungen ja nicht erstellt).


    Cosmospora und Nectria aber, und davon wird hier in diesem Thema geredet, sind außerordentlich komplex geworden, ich brauche da nicht auf die vielzähligen, meist mit phylogenetischen Stammbäumen vollgebombten Artikel aus aller Welt verweisen, es ist offensichtlich, dass wir alleine mit makro- und mikroskopischen Merkmalen nur noch dann was anfangen können, wenn wir einen umfassenden Überblick über die aktuelle Situation bekommen, sprich: möglichst alle hier vorkommenden Arten kennen und deren Ökologie erfassen (Thema Substratspezifikation, viele Cosmospora-Arten sind z.B. an bestimmte Kernpilzarten gebunden). Bis dass das aber jemand von sich behaupten kann, wird sicher noch Zeit vergehen.


    Ich hoffe, dein Vorschlag mit dem NM1 war nicht ganz so ernst gemeint, sorry aber das geht nun wirklich nicht.




    lg björn
    [hr]


    Hallo Pablo,


    natürlich habe ich auch dieses Werk digital, und Ralf hat es gar bei sich im Regal stehen (auch wenn er über dieses Buch schimpft, aber das ist sicher kein Wunder bei dem Inhalt).


    lg björn

    Hallo,


    das Substrat halte ich für Corylus und den Pilz für Annulohypoxylon multiforme. A. cohaerens ist das aufgrund der abstehenden, eher kugelig bis unförmig kugeligen Stromata sowie der deutlich einzeln erkennbaren Perithezien nicht. Nemania ist auszuschließen, das sind schwarze, krustenförmige (es gibt Ausnahmen wie N. confluens, die auch einzelne Perithezien, halb eingesenkt, bilden können) Stromata, die nicht auf berindeten Ästen wachsen.


    lg björn

    Danke Nobi, beim Betrachten der anderen Beiträge, die ich damals ja schon verfolgt hatte, habe ich mir schon sowas gedacht. Also muss ja scheinbar eine Differenzierung getroffen werden, und die ist jetzt für mich:
    T. dubius var. lagopi: Apothezium cleistocarpoid, mit 10-15 Asci pro Fk.
    T. polysporus: Apothezium linsen-/kugelförmig mit vorstehenden Asci, derer 3-10 pro Fk.


    Punkt. Wer was anderes sagt :haue::D


    lg björn

    Hallo,


    könnte dieser hier Thelebolus dubius var. lagopi sein? Die Anzahl der Asci beträgt regelmäßig 10-15 pro Fk, wobei die Fk auffallend geschlossen und kugelig sind. Erst im Querschnitt quellen die Asci etwas heraus.


    Die Fk sind gerade mal 80-120 µm. Asci 100x40-50 µm, Sp 5-6,5x3-4 µm. A-8673 Ratten (StM), 28.02.2015 an Pferdedung.


    Hallo,


    also an Nectria cosmariospora glaube ich nicht. Dazu passt die Q (Längen-Breiten-Quotient) sowie die Oberfläche nicht (müsste deutlich rauer warzig sein).


    Von den Nectrien gibt es dermaßen viele, dass ich mich davon ebenfalls fernhalte, bis irgendwer mal ein übersichtliches Buch schreibt. Problem ist nur: die darin enthaltenen Arten sind dann vermutlich auch nicht mehr so bestimmbar, sondern müssen individuell in ein Labor zur genetischen Analyse geschickt werden...


    lg björn

    Hallo Florian,


    also meines Erachtens hast du einen Grünsporer. Das müsstest du aber unter dem Mikro besser erkennen als wir hier auf den kleinen Bildern. Einfach auch mal etwas die Beleuchtung hochdrehen und gucken, welche Farben "übrigbleiben". Bei den grünsporigen Hypocrea-Arten bleibt eben nur grün, bei den hyalinsporigen würden auch die Sporen so durchleuchtet dass man sie fast nicht mehr sieht.


    lg björn

    Hallo Pablo,


    bei einem solchen inoperkulaten Pilz kommt es immer darauf an, wie der Rand aussieht. Da sind ziemlich klar auch makroskopisch schon Randhaare zu erkennen, auch wenn sie nur 40 µm oder weniger lang sein sollten. Einige dieser Miniaturbecherlinge haben gekrümmte Randhaare, andere mit Glaskörper, andere mit Inkrustationen. Du müsstest da ein genaueres Bild hinbekommen, was sich da am Rand abspielt.


    Ich hab ansonsten keine Ahnung was das ist, ich würd mir die Randhaare angucken und nach Raitviir schlüsseln.


    lg björn
    [hr]
    Ach Pablo? Sind die Apos wirklich unter 0,5 µm? Das würd ich jetzt aber bezweifeln ;)

    Hallo Florian,


    Unterschiedliches Verhalten von Fk-Strukturen in Lugol rührt vermutlich eher daher, dass du nicht in KOH vorbehandelt hast. Es genügt eine winzige Menge Lugol, und die Strukturen werden sofort schwarzblau. Wenn du da erst KOH drantust, etwas wartest und dann erst vorsichtig Lugol, dann wird alles gleichmäßig blau.


    Lg björn

    Hallo Matthias,


    kannst du den in INK testen? Ohne die Schleimhülle und deren Form zu definieren kann man die Pilze nicht bestimmen. Deine Aufsammlung kann genauso gut Ph. eustoma sein. Nach SCHEUER 1988 hat Ph. caricicola vermutlich eine deutlich dünnere Wand als dies bei Ph. eustoma der Fall ist.


    Wenn das Substrat nicht eindeutig Carex ist, vermute ich stark, dass du Ph. eustoma hast.


    lg björn

    Hallo Florian,


    ich war die letzten 2 Wochen intensiv mit diversen Funden beschäftigt und hatte leider kaum Zeit, hier mal reinzugucken. Jetzt aber kann ich mir deine Funde genauer angucken:


    1. Das Ding auf der Nadel ist schon etwas hyphomycetenartiges, aber so nicht zuzuordnen. Dafür braucht es zumindest Sporen (evtl. sind diese aber auch schon weg).


    2. ist ok, der Ascusporus wird aber in IKI weder blau noch rot, da musst du dich verguckt haben. Bei Dothideomyceten färbt sich da nix, weil nicht genug Stärke eingelagert ist aufgrund der bitunikaten Eigenschaften des Sporenschlauches (siehe dazu meinen Beitrag über "Was ist eigentlich bitunikat?").


    3. M. campylosporum ist unverwechselbar.


    4. wahrscheinlich auch wieder D. undulata. Das könnte die häufigere Art der Gattung sein.


    5. Nemania serpens ist ok, auch wenn die Sporen etwas größer sind als bei meinen Aufsammlungen dieser Art. Die var. colliculosa hat direkt in Lugol blau reagierende Ascuspori.


    6. (seit wann ist "Flechte" eine Gattung? Flechten = Lecanoromycetes, das ist eine komplette Klasse mit sehr vielen Gattungen). Das ist wohl Lecania cyrtella, eine relativ häufige Art und typisch an Fraxinus.


    lg björn

    Hallo,


    1. dein rätselhafter Baumpilz ist ein Zunderschwamm, Fomes fomentarius.
    2. ebenso.
    3. Fichtenporling, Fomitopsis pinicola ist richtig.
    4. Winterporling, Polyporus brumalis, würde ich jetzt erstmal auch vermuten. Dafür sprechen auf jeden Fall die weiten Poren (das schließt zb P. varius aus).
    5. Man kann keine Poren erkennen, dafür aber Hände und Finger, die für die Bestimmung von Pilzen nicht notwendig sind. Wenn ein solcher Pilz Poren hat, dann ist es ein Porling, dazu gehören dann auch Trameten, Zunderschwamm, Weichporling usw., falls nicht, dann ist es ein Schichtpilz oder ein Rindenpilz.
    6. Deine rätselhaften Trameten sind Buckeltrameten, Trametes gibbosa.
    7. Die jungen Zitterlinge sind Gallerttränen, evtl. Dacrymyces stillatus, die Zerfließende Gallertträne, falls an Nadelholz gewachsen.
    8. Das Kraut ist Stellaria media, die Gewöhnliche Sternmiere.


    Also, drauf achten demnächst: Substratangaben mitliefern, und vor allem detailliertere Fotos, geh ruhig mal näher ran und lass die Finger raus :P


    lg björn


    Genau, das ist die Anamorphe von Kirschsteiniothelia aethiops (Syn. Microthelia incrustans).


    Florian: kannst ja mal gucken, was in den schwarzen Kugeln da drinsteckt. Vielleicht hast du ja Glück ;)


    lg björn

    Hallo Florian,


    diese Hypocrea-Arten sind nicht ganz einfach, ich habe mich selbst damit noch nicht eingehender befasst und kenne H. atrovirens nicht aus eigener Anschauung. Wohl aber halte ich deinen Fund eher für H. aureoviridis, eine ockerbräunlich gefärbte, später mit grünen Punkten versehene Art auf Salix, Alnus usw., wahrscheinlich bevorzugt an feuchteren Standorten.


    lg björn