Beiträge von sachse

    Hallöle allerseits, ich habe heute eine Art "Waldrand-Chasing" gemacht. Das heißt, in erster Linie bin ich nur an Waldrändern entlang gelaufen, ab und zu in Schonungen gekrochen oder ein paar Abstecher zum "Ernten" in den Hochwald gemacht.


    solche Waldränder haben es wirklich in sich!


    erste Fichtensteinpilze zeigten sich


    sie wurden zunehmend größer:)


    im Gegensatz zu den Vorwochen füllen sich die Schonungen nun: neben Steinpilzen gab es dort Maronen, vereinzelt Flockige Hexen, viele alte eklige Rotfußröhrlinge und viele kleine Goldröhrlinge.
    Die Goldröhrlinge gab es heute auch im Hochwald stellenweise en masse!


    Auch einige Raufußröhrlinge gab es in verschiedenen Varianten: 3 normale Birkenpilze, 1 Espen-Rotkappe, 1 mini Birken-Rotkappe, und sogar einen weißen Birkenpilz8| (sieht man auf dem Gesamtfoto), vielleicht ist das sogar Leccinum holopus?


    es kam eine ordentliche Mahlzeit für 4 Personen zustande;)

    Willkommen zu einem Thema, das mich schon seit längerer Zeit beschäftigt


    Ist es den Pilzen egal, ob der Baum wild gewachsen oder vom Menschen angepflanzt wurde?
    Über viel biologisches Hintergrundwissen verfüge ich nicht - vielmehr geht es mir um Erfahrungen, die ihr gerne mitteilen dürft.


    Bei den Röhrlingen habe ich feststellen dürfen, dass vom Menschen angepflanzte Bäume wirklich bevorzugt werden. --> Die Wahrscheinlichkeit unter einer Lärche im Park Goldröhrlinge zu finden ist oft höher als im Mischwald. Das gleiche gilt für die Fichtensteinpilze: in Monokulturen, in denen die Fichten in Reih und Glied stehen, gedeihen die Steinis wesentlich ausgiebiger als Fichtenwäldern, die sich natürlich verjüngen. Woran liegt das?
    Andere Erfahrungen habe ich bei Pfifferlingen gemacht: in streng angepflanzten Eichenwäldern gibt es viel spärlicher Pfifferlinge als in natürlichen Mischwäldern mit eingestreuten Pfifferlingen!


    Wenn ich nun in meinem Garten (pilzattrativer Boden, es wuchsen schon Birkenpilze und Hexenröhrlinge) Zitterpappeln haben möchte (für Espen-Rotkappen, diese wachsen 300m entfernt in einem Park auch) sollte ich dann diese anpflanzen, oder angeflogene kleine Pflanzen einfach wachsen lassen??
    Mir ist natürlich klar, dass das nicht funktionieren muss, aber wie ist die Wahrscheinlichkeit größer, was ist den Pilzen lieber?
    Bin auf eure Beiträge gespannt!

    gerne gerne:)
    ein was habe ich noch vergessen: Die besten Chancen auf Espen + guten Boden gibt es an den Rändern von jungen Fichtenschonungen! Diese sind auf den maps-Bildern gut zu erkennen (gleichmäßige Anordnung der Bäume, kaum Lücken).
    und irgendwann wirst du dann auf so einen Gesellen stoßen;)

    Keine Ahnung, vllt. sind die Schmutzpartikel an den Straßen in irgendeiner Form sogar wachstumsfördernd?
    Boletus luridus habe ich auch noch nie im Wald gefunden, dafür zumindest aber in größeren Parkanlagen.
    Wobei mir die Flockenstieligen irgendwie hochwertiger vorkommen, keine Ahnung wieso.

    Hallo lx2,


    guter Beitrag von dir, ich habe mich häufig mit selbigen Problem beschäftigt. (Ich wollte herausfinden, wo es dichte, junge Fichtenschonungen gibt;)) Die Satellitenbilder haben mir dabei am meisten geholfen. Jedoch kann man natürlich Espenwald deutlich schlechter erkennen, als die in Reih und Glied stehenden Fichten. Also gebe ich dir einen anderen Tipp:
    Man muss mit der Zeit herausfinden, welche Bäume wo wachsen! Christian hat das auch schon angedeutet: Espen wachsen so gut wie nie in reinen Beständen, da sie aus forstwirtschaftlicher Sicht unbedeutend sind.
    Deshalb gehe ich um Rotkappen zu finden generell zu den Waldrändern - dort wachsen Espen wild. Sie benötigen viel Licht, deshalb wachsen sie selten im tiefen Wald. Ich gehe dann meistens richtig auf dem Feld (etwa 2m Abstand zum Wald) entlang und schaue auf die Ränder.
    Es gibt hierbei aber noch einen Parameter, den es nicht zu unterschätzen gilt: Nämlich die Ausprägung der Bodenvegetation. Da Espen viel Licht nach unten durch lassen, ist bei 70% der Espen alles untenherum zugewachsen mit Brombeer-Gestrüpp oder Brennnesseln. Dann haben Pilze schlechte Karten. Gut sind Moos und auch Gras (das kann auch hoch sein). Da ich irgendwie den Eindruck habe, dass die sächsichen Wälder zunehmend verkrauten, schaue ich mittlerweile sogar zuerst auf den Boden, wenn es sich lohnt ist das zweite Kriterium der Baum - in dem Fall die Espe.
    Noch ein Tipp: Ältere Espen "produzieren" deutlich schlechter Rotkappen als jüngere, hab ich zumindest so festgestellt.


    Die google-maps-Bilder anzuschauen mach ich auch gerne - das ist gut um den Boden zu sehen - man kann schnell ein Fazit für die "Pilztauglichkeit" des gesamten Waldstückes bekommen.
    Falls google-street-view vorhanden nutze ich das auch gerne - hier kann man schnell Straßen abfahren, die durch Wälder führen und nach links und rechts schauen - vllt. sieht man sogar schon ein Pilz;)


    VG, sachse

    Ich war heute nochmal in der Landeshauptstadt. Ausgerechnet an der wohl meist befahrensten Straße entdeckte ich ein Nest voller netzstieliger Hexenröhrlinge!:cool: Es waren insgesamt bestimmt über 30 Exemplare, ein Großteil war jedoch schon zu alt und verwurmt.


    Also ich nehm bei größeren Touren fast immer Eimer, da passt einfach am meisten herein. Zudem ist er nicht so offen wie ein Korb (wenn man Hänge entlang geht stolpert man auch mal schnell und die Pilze würden herausfallen) und es wird nichts zusammengedrückt wie bei einem Stoffbeutel. --> deshalb pro Eimer:thumbup:


    Die Rotkappen standen bei einer allein stehenden Birke? Coole Sache. Hab mal im Schwarzwald bei Chemnitz-Adelsberg und bei mir im Rümpfwald welche finden können, aber sonst schaut es sehr sehr mau aus, sind alles Einzelfunde. Häufiger sind Espen-Rotkappen (sehen auch feiner aus) allerdings erscheinen mir die Birken-Rotkappen irgendwie wertvoller;) und deine sehen wirklich richtig fein aus.


    LG

    Das bringt mich zurück zu den Pilzen: Pfifferlinge gibt's doch bei uns auch üppig? Warum steht hier der Brabsch aus Weißrussland etc im Laden, statt einheimischen Angeboten? Und wenn es mal Pfiffer aus Ger zu kaufen gibt, kosten die das Dreifache? Arme Welt!


    Willst du wirklich, dass 8Uhr morgens der Edeka-LKW mit 10 Ein-Euro-Jobbern vor deinem Wald stehen und alles wegschnippeln, was mühsam gediehen ist? Ich glaube eher nicht, oder ;)
    Ist nicht kommerzielles Sammeln in Deutschland sogar verboten?
    Finde schon schlimm genug, dass das in unseren östlichen Nachbarstaaten gemacht wird.

    Irgendwie sind die Röhrlinge derzeit leicht rückläufig.
    Neben einer Hand voll Pfifferlingen und paar Wulstlingen gab es nur einen einzigen Steinpilze, und viele alte Gallenröhrlinge und Rotfußröhrlinge. Hier und da noch Ziegenlippe und Pfefferröhrling, das war es aber auch schon. Goldröhrlinge machen auch gerade Pause.

    Auf dem Chemnitzer Wochenmarkt gab es sogar schon Rotkappen, deren Hüte schließlich absolute vertrocknet braun (!!) waren!
    Ich habe immer schon Angst um die Pilze, wenn ich sie noch eine Stunde im Auto lassen muss, aber wenn ich sehe, dass die Verkaufsstand-Menschen nach 3 Tagen immer noch die selben Kisten hinstellen, dann fehlen mir die Worte...


    Hallo vogti,


    Dresdner Heide, Erzgebirge und jetzt auch noch das Vogtland. Da fehlt ja nur noch das Erzgebirgsvorland, also meine Gegend. Da werde ich morgen wohl fündig werden müssen, das geht ja gar nicht anders bei der Niederschlagsmenge.


    Viele Grüße


    Viel Erfolg dabei!
    Ich werde vllt. auch morgen im Rümpfwald mein Glück versuchen, mal schaun bei wem röhrlingsmäßig besser ausschaut;)
    VG

    Schöne Funde!
    Maronen hatte ich noch nicht, wird hoffentlich bald so weit sein. So langsam könnten sich auch die dunklen Schonungen mal auf Saisonbetrieb einstellen;)
    LG, sachse


    Und sicher, dass das nicht (ringlose) Butterpilze sind? Ich dachte, S.granulatus verträgt auch nicht so sauren Boden. Aber es ist schon auffällig, dass die ganzen Kiefern-anhänglichen Schmierröhrlinge bei uns weniger bis gar nicht vorkommen (abgesehen vom Kuhröhrling). Und wenn ich durch den Rümpfwald oder die Dresdner Heide gehe, dann liegt es nicht daran, dass es im Freistaat zu wenig Kiefern und Sand gibt, sondern da stimmen andere Parameter nicht.
    VG


    In der Gegend sammel ich nicht. Im Kiefernküstenschutzwald bei Prora würdest du welche finden. Selbst am Strandzugang in den Dünen habe ich schon welche gefunden. Die wachsen in Schüben, also man findet frische Pilze oder nur alte Pilze oder nichts. Falls du in Baabe fündig wirst, berichte mal (PN).


    Danke,
    ja mach ich! :)

    Was für wunderschöne Pilze, diese Schmerlinge, fast so schön wie unsere Goldröhrlinge;)
    Ich bin in 14 Tagen auf der Halbinsel Möchsgut im Urlaub, kann ich da auch solcherlei Pilze etwa bei Baabe oder bei Thiessow finden?

    Schöne Bilder:thumbup:
    Beim nächsten Mal kannst du aber auch ruhig Bilder von Körnchenröhrlingen reinstellen, damit deine sächsischen Freunde auch mal welche zu Gesicht bekommen;)


    Hier sind auch jetzt noch die Schonungen wie lehr gefegt. Während man im Hochwald sehr viel findet, gibt es in den Schonungen maximal einen Gallenröhrling oder paar Rotfüßchen...:yawn:

    Ok, danke für die Antwort, sehr nett dass du immer Auskunft gibst, das hat mir schon einige Male sehr geholfen!


    Vllt. überwinde ich mich Ende September, wenn das Studium wieder beginnt, und fahre noch mal hin, interessant für mich allein auch schon wegen der Pantherpilze!
    Schönen Abend!

    Genau, dort war ich vor zehn Jahren zwecks Umschulung nach meinem Unfall. Gyroporus cyanescens gab es da auch, riesige Pfifferlinge unter Birken, massenhaft Pantherpilze sowie viele, viele Ameisen:D.


    Boar, also kennst du auch diesen Sandboden, der sich ständig bewegt... (ich bekomme da immense Panik :cursing: ) mich bringen dort keine zehn Pferde mehr hin, wenn ich genau wüsste, wo ich die Birken-Rotkappen und die Eichen-Rotkappe abschneiden kann;)
    Seltsam, eigentlich gibt es ja auch in der Heide gerade viele Pfifferlinge, aber ich habe dort nicht einen einzigen gesehen. War alles sehr licht, sonnig, und trocken. Oder meinst du vllt. doch eher das Waldgebiet beim Sandtagebau?
    VG

    Hallo Sachse,


    sehr schöne Funde:thumbup: aber was sind Bunte Röhrlinge8|?


    Viele Grüße


    Hallo Pilzner 11,
    ja, "bunter Röhrling" = "blutroter Röhrling";)
    Meinst du mit Hellerau das Stück zwischen BFW und A4? Dort war ich vorige Woche: tolle junge Waldlandschaft, aber absolut leer gefegt, von etwas essbaren ganz zu schweigen, und komplett von Ameisen eingenommen, man konnte nicht 2 sekunden stehen bleiben!!
    VG

    Hallo Björn, ich war heute nicht in der dresdner region unterwegs, sondern im erzgebisvorland:-) aber auch in dresdner region wirst du noch rotkappen finden. Schau einfach dort, wo am waldrand zitterpappeln wachsen;-) beste grüße nach dd!