Beiträge von Osiris

    Um das Substrat zu wählen BDoll sollte man besser vorher wissen welcher Pilz es eigentlich ist. Weiß nämlich keiner hier glaub ich. Ich geh aber mal von ner Auster aus, die sind so flott. Strohpellets machen sich da besser. Ich empfehle die Körnerbrut nicht zu öffnen und möglichst auch nicht an dem Stammmycel riechen, sowas kontaminiert das Mycel direkt oder bringt indirekte Kontaminationen in das auch unter Schimmelpilzen sehr beliebte Substrat nasser Roggen. Schimmelpilze bemerkt man in der Regel daran, dass sie NICHT weiß sind sondern oft grün oder grau oder schwarz, ganz ganz ganz selten gibt es auch weiße (ist aber unwahrscheinlich).


    Viele Grüße,
    Osiris

    Ja der wird locker ausreichen. Der ist nebenbei die Grundvorraussetzung dafür dass das mit dem Shiitake klonen klappt (meiner Meinung nach).


    Viele Grüße,
    Osiris

    Hallo Bdoll,


    es ist recht einfach Kräuterseitlinge zu züchten. Sie sind nur minimal schwieriger zu züchten, als Austernseitlinge. Das Problem ist meist eher die Fruchtung. Hierbei müssen gewisse CO ² Werte und Feuchtigkeitswerte eingehalten werden. Ich würde dir empfehlen einfach einen Kräuterseitling zu kaufen und nach dieser Anleitung zu klonen: http://www.pilzforum.eu/board/…ung-zum-klonen-von-pilzen
    Am besten auf Pappe, da ist die Kontaminationsgefahr minimal. Wenn du dem Mycel was gutes tun willst, kannst du eine möglichst nicht zu stark behandelte Klopapierrolle in Wasser einweichen. Die fungiert als Substrat und kontaminiert auch nur schwer.


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    Wenn du Glück hast und gut pflegst sieht der Spaß dann so aus...


    Viele Grüße,
    Osiris

    Hi Bdoll,


    folgender Tipp noch: Beim nächsten Versuch nimm möglichst deutlich weniger Fruchtkörper als Ausgangsmaterial. Vor allem alte Pilze sind aufgrund ihrer Zusammensetzung ausserordentlich kontaminationsanfällig und oft wirst du mehr Schimmel als Mycel züchten. Das ganze kann auch noch kontaminieren wenn komplett durchwachsen. Je weniger Fruchtkörper, desto geringer das Kontaminationsrisiko (wohlgemerkt nur) auf Pappe.


    Viele Grüße,
    Osiris

    Hier ein kurzes Tutorial zum Klonen von Pilzen:


    Warum eigentlich Klonen?! Wir können ein genetisch identisches Stück Myzel aus einem bestehenden Myzel oder sogar aus Fruchtkörpergewebe erschaffen. Das hat viele Vorteile: Es ist billig, es geht schnell und es ist gut verfügbar (Sammelpilze / Supermarktpilze).


    Wie geht man vor?
    Zunächst beschafft man sich Infos zur Pilzart und ihren Substratvorlieben.


    Dann besorgt man sich einen Fruchtkörper (oder eben Mycel) des Pilzes, welcher gezüchtet werden soll. Das ganze klappt ganz wunderbar mit vielen Pleurotaceae also Seitlingen aber auf jeden Fall auch bei Shiitake und Braunkappen. Wichtig ist dass der Fruchtkörper bzw. das Mycel frisch und in gutem Zustand ist. Es gibt zwar Fälle in denen es auch gut mit altem Mycel funktioniert hat, aber alte Fruchtkörper sind ein Paradies für Kontaminationen.


    simg0043.jpg Hier ein Stück Pleurotus ostreatus auf Haferextraktagar


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    Hier etwa 2 Wochen später (Haferextraktagar scheint nicht das perfekte Medium zu sein)


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    Hier im Vergleich zur unsterilen Aufzucht auf Pappe (gleichalt)


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    Nach mehreren Wochen sah es dann so aus...


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    Hier ein Stück Gewebe eingebracht in Roggenkörnerbrut.


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    Ca. 2 tage später beim Auswachsen.


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    Deutlich besser funktioniert übrigens Erdnussschalenreste. Also wer nächstes mal welche übrig hat nicht einfach wegschmeißen (sauber arbeiten die Kontaminationsgefahr ist höher als bei vielen anderen Substraten)


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    Wie man sieht mögen sie Chipsi-Buchenholz nicht sonderlich.



    Den Fruchtkörper schneidet man möglichst in einer Impfbox mit einem sterilen Skalpell/ Messer / Impfnadel etc. auf (Hat man keine Impfbox stellt man eine Kerze mit möglichst großer Flamme direkt neben die steril zu haltende Fläche - klingt esoterisch ist aber besser als nichts - genaueres ist auch hier dokumentiert http://www.pilzforum.eu/board/…der-pilzzucht-sterilitaet). Liegt das Gewebe offen, möglichst mittig ein kleines Stückchen etwa 5*5 mm heraustrennen und möglichst steril auf das Substrat übertragen.


    Abhängig von der folgenden Arbeitsweise ist die Sterilität von unterschiedlicher Wichtigkeit. Bei Seitlingen ist es aufgrund ihrer Ernährung oft möglich diese unsteril auf Pappe zu kultivieren. Hierbei sind Kontaminationen meiner Erfahrung nach selten und das Mycel wächst zuverlässig (aber natürlich langsamer als auf Körnerbrut oder Stroh) aus. Das ganze kann beispielsweise so aussehen:


    simg0120.jpg



    Sorry für die schlechte Qualität der Fotos, die Makrofunktion meiner Kamera ist schlecht.

    Hi schöne Anleitung. Zu der Anleitung würde ich noch sagen: Interessante Idee das Loch mittels Silikon zu verstopfen, allerdings ist wie bereits gesagt die Watte an den Deckelrändern eine mögliche Kontaminationsgefahr. Daher würde ich empfehlen das Loch weiterhin mittig zu platzieren und Watte hindurchzuziehen. So spart man sich eine Kontaminationsmöglichkeit und der Überdruck kann trotzdem entweichen. Beispielsweise so: simg0092.jpg


    robb_franconia:
    Nein Impfdübel kann man leider in der Regel nicht verwenden, da diese nicht wirklich steril sind.