Sehr interessanter Thread!
Die (Speise-)Pilzsuche ist sicher irgendwo mit Bauchgefühl gut zu meistern. Ich denke da gibt es aber eine Grenze. Klar wird man, wenn man September/Oktober in einen Nadelwald geht einiges an Pilzen rausholen können, das ist quasi vorprogrammiert . Irgendwann ist man sicher auf einem Level sich unterbewusst leiten zu lassen:
"Boa - dass könnte eine gute Stelle sein, da ist so schönes grünes Moos und da scheint die Sonne hinein - anziehend!!!". Und vielleicht ist auch genau dass der Grund, warum in diesem Wald an genau dieser Stelle ein gutes Pilzwachstum möglich ist... das dahinter aber eigentlich Methodik steckt, z.B. dass betimmte Pilze wärmere Standorte bevorzugen (=lichte Stelle) und es gerne auch feucht haben (= Moos hält Feuchtigkeit ) fällt einem in diesem Moment natürlich nicht auf.
Möchte man ganz bestimmte Arten finden gehört aber sicherlich gezielte Planung dazu: Mann muss einfach wissen was genau diese Pilzart bevorzugt - passt der Boden, der Baumpartner, die Witterung, die Jahreszeit... und wenn nicht , dann muss man halt woanders suchen! (Die Suche nach Habitaten kann man natürlich mit [url=http://www.bkg.bund.de/nn_147094/SharedDocs/Download/DE-Wussten-Sie-Schon/Deutschlandkarte-Waldgebiete-2014,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Deutschlandkarte-Waldgebiete-2014.pdf]Online Karten[/url] , Pilzbüchern, Bodenkarten , Zeigerpflanzen unterstützen)
Die letzten Jahre habe ich sehr viele Waldgebiete in einem Umkreis von 50km "durchforstet". Da findet man auf jeden Fall so einige vielversprechende Stellen und kann sich ein Bild machen welche Pilze bevorzugt in der Heimatregion vorkommen. Was glaub ich viel wichtiger ist, ist das WANN. Das Pilzmyzel kann ja nicht einfach mal davonlaufen [zumindest von mykorrhizierenden-Pilzen] . Aber es beschenkt uns mit Fruchtkörpern halt nur wenn die Umwelteinflüsse passen. (Dieses Jahr ganz krass mit dem ausbleibenden Winter...)
Was mir zum Einstieg auf jeden Fall geholfen hat, sind Pilzkartierungs-Seiten. Da weiß man dann zumindest mit was man in seiner näheren Umgebung rechnen kann. Jetzt heißt es "nur" zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle zu sein!
Zuletzt soll gesagt sein: das Pilze suchen macht natürlich vor allem deswegen Spaß, weil es wie eine Schatzsuche ist, bei der man nie weiß was am Ende rauskommt. Man kann zwar hier und da mit Wissen nachhelfen aber das letztendliche Ergebnis ist doch immer eine kleine Überraschung